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Autor: Tobi

Kolumbien: Karibikküste

Wie im letzten Beitrag geschrieben sind wir nach unserem Segelabenteuer gut in unserem Hotel angekommen. Leider waren wir für den Check-in viel zu früh dran und das Hotel liegt zwar am Strand, aber doch etwas ausserhalb der Stadt. Daher haben wir uns entschieden, einfach zuerst an der Hotelbar eine kalte Cola zu trinken und sind dann zum Mittagessen in das Restaurant des Hotels gegangen. Ehrlich gesagt waren wir auch nicht wirklich in Stimmung für andere grosse Unternehmungen. Der Trip lag uns doch noch in den Knochen und da wir seit 5 Tagen nicht gross geduscht hatten, war unser Anblick oder auch Geruch glaub auch nicht so toll. 🙂 Nachdem wir die Zeit mit Cola und Essen dann sinnvoll überbrückt hatten, hat es auch mit dem Zimmer geklappt und der erlösenden Dusche stand nichts mehr im Weg. Das war tatsächlich ein herrliches Gefühl, endlich mal wieder richtig sauber zu sein. 🙂 Den Nachmittag haben wir dann nur genutzt, um uns auszuruhen und unsere Rucksäcke wieder umzupacken und alles zu verstauen. Da wir ja schon eine Kleinigkeit zum Mittagessen hatten, war das Abendprogramm auch sehr kurz. Wir sind nur in ein naheliegender Restaurant gegangen und haben dort eine Kleinigkeit gegessen ehe wir wieder ins Hotel gelaufen sind und erschöpft ins Bett gefallen sind.

Der erste volle Tag in Kolumbien, wir können es noch immer nicht ganz fassen, dass wir sind. Wir hatten das Land nie auf unserer Liste, weil wir es immer für zu gefährlich hielten oder was auch immer. Wir haben aber jetzt auf der Reise so viel Gutes gehört, daher machen wir uns jetzt ein eigenes Bild. Aber zurück zum eigentlichen ersten Tag. Wir haben uns entschieden, dass Frühstück im Hotel zu testen und anschliessend in die Stadt zu laufen. Wie gesagt liegt unser Hotel ca. 1.5 km ausserhalb der Altstadt, wo sich die meisten Touristen aufhalten. Da es aber immer entlang einer breiten Strasse geht, machen wir uns da keine Sorgen, sondern sind wohl gelaunt einfach mal losgelaufen. Was wir sehr schnell bemerkten, es ist nicht immer ganz einfach zu laufen. Mal hört der Gehweg einfach auf, dann kommt wieder ein tiefer Graben oder ein Loch im Boden usw. Man muss also tatsächlich aufpassen wohin man tritt. Auch das überqueren einer Strasse ist nicht ganz einfach. Selbst wenn es eine Fussgängerampel hat, welche grün zeigt, heisst es nicht, dass die Autos anhalten. Also immer schön warten und schauen. Wir haben es aber gut in die Stadt geschafft und was uns da erwartete war genial. Die Altstadt von Cartagena ist sehr bekannt für ihre bunten Häuser. Wie bunt und toll diese aber sind, konnten wir uns nicht in der Form vorstellen. Es hat tierisch Spass gemacht einfach durch die Gassen zu schlendern und sich treiben zu lassen. Manchmal sind wir an einer Stelle zweimal durch und haben es nicht direkt bemerkt, weil man immer etwas Neues gesehen hat. Eine wichtige Funktion hatte unser Walk in die Stadt aber auch. Wir mussten dringend ein paar sehr streng riechende T-Shirts und Shorts in die Wäscherei bringen. Dabei haben wir auch gelernt, der 15. August ist auch in Kolumbien ein Feiertag und zumindest kleine Läden haben geschlossen. So war es dann auch, dass die erste Wäscherei geschlossen hatte. Wir sind dann aber einfach weiter zu einer anderen und diese befand sich mehr oder weniger in einem kleinen Wohnhaus. Wir konnten durch eine Gittertüre sehen, dass gerade noch jemand versucht Wäsche abzugeben und haben uns dann einfach auch bemerkbar gemacht. Hat geklappt, die Dame hat ihr Kochen unterbrochen und auch unsere Wäsche in Empfang genommen. Abholen können wir sie aber erst am Folgetag, was aber nicht schlimm ist. Haben ja noch was. Danach ging es dann weiter mit dem Rundgang unterbrochen von einem frischen Fruchtsaft und einem Kaffee. Muss ja auch mal sein.

Da es gegen Nachmittag immer dunkler am Himmel wurde, haben wir uns entschieden wieder unser Hotel anzusteuern. Davor haben wir aber noch kurz die historische Stadtmauer besucht und dabei noch den grandiosen Blick auf die Stadt und das Meer genossen. Es gab so viele tolle Gebäude zu bestaunen und wir sind sogar noch an einem Markt vorbei, welcher wie in Bögen in die Stadtmauer integriert ist.

Dies alles ist uns dann wettertechnisch fast zum Verhängnis geworden. Wir haben es tatsächlich riskiert, trotz Donner, noch zu Fuss zu gehen und etwas zu trödeln, was aber perfekt aufging. Kaum waren wir am Ziel, hat es angefangen zu schütten wie aus Eimern. Daran werden wir uns wohl auch in Kolumbien gewöhnen müssen. Wir haben uns dann ein wenig ausgeruht und mal geschaut, was wir in den nächsten Tagen und Wochen so alles machen können. Am Abend sind wir dann kurz zu einem Sushi-Restaurant gelaufen und haben eine Kleinigkeit gegessen. Der Weg war nicht unbedingt lang, aber sehr nass. Es hat noch immer geregnet und die Autos fuhren durch richtig tiefe Wasserlachen. Da hiess es teilweise aufpassen und den richtigen Moment zum Weiterlaufen abwarten, um nicht geduscht zu werden.

Dann war schon wieder Dienstag und unser zweiter Tag stand an. Irgendwie hatten wir aber beide die Nacht nicht so gut geschlafen und waren nicht ganz fit. Wir sind dann nur los um einen Kaffee zu trinken und ein kleines Sandwich als Frühstück einzuwerfen. Den Rest des Vormittags bzw. Nachmittags haben wir genutzt, um wieder an unserer Homepage und unserem Instagram Account zu arbeiten. Wir sind da aber ein gutes Stück weitergekommen und irgendwie macht es richtig Spass, wenn man an den aktuellen Sachen arbeiten kann. Schlimm wird es immer dann, wenn wir im Rückstand sind und versuchen müssen, alles wieder aufzuarbeiten. Daher war der Tag sehr sinnvoll genutzt. Am späten Nachmittag hiess es dann aber wieder die Schuhe schnüren und in die Stadt laufen. Immerhin wartete unsere Wäsche auf uns und ein leckeres Abendessen haben wir uns auch verdient. Das mit der Wäsche war dann noch so eine Sache. Wir haben zwar die von uns abgegebene Tasche erhalten, der Inhalt war aber nicht unsere Wäsche, sondern die von jemandem anderem. Also ging die Suche nach der Tasche mit unserem Inhalt los. Die Dame hat das aber recht schnell gefunden und dann ging das umpacken los. Bei Ausräumen der falschen Wäsche aus unserer Tasche ist mir aber aufgefallen, die Socken kommen mir bekannt vor, da sind meine. Und jetzt wurde es dann doch etwas spannend, weil jetzt doch nicht nur die Taschen falsch waren, auch der Inhalt war etwas überschneidend. 🙂 Und wir hatten keinen Plan, was wir alles abgegeben haben. Wir haben dann so gut es geht in sämtlichen Taschen in der Wäscherei geschaut was uns alles bekannt vorgekommen ist und das dann in unsere Tasche gepackt. Die Schlussinventur hat dann ergeben, eine kurze Hose von Corinne fehlt tatsächlich. Diese war nicht sehr teuer, aber sie hat diese erst in Panama City gekauft. Hat es also nicht sehr lange überlebt. 🙂 Der Dame war die Sache sehr unangenehm und sie wollte über die Nacht nochmal suchen und die Kunden, welche ihre Wäsche bereits abgeholt hatten kontaktieren. Wir sollen uns am Folgetag nochmal melden. Das Abendessen war dann ein etwas untypisches Festmahl für die Region. Wir haben uns einen Kebab geholt und diesen genüsslich verhaftet. War zwar nicht ganz so gut wie der Döner in Solothurn, aber auch gut. Vor allem hatten wir noch eine sehr leckere Portion Humus als Vorspeise, so dass wir den Laden mit vollem Bauch und geschontem Geldbeutel wieder verlassen haben. Der Rückweg bei Nacht zum Hotel war dann wieder eine kleine Herausforderung. Die Löcher in den Gehwegen sind nämlich bei Nacht nicht unbedingt leichter zu sehen dafür gleich deutlich zu spüren wie am Tag. 🙂 Aber wir haben es geschafft und sind früh ins Bett.

Am nächsten Tag, Mittwoch, hatten wir uns mal wieder ein wenig Kultur vorgenommen. Wir sind früh aufgestanden und direkt losgelaufen um in die Stadt zu kommen. Auf ein Frühstück hatten wir verzichtet, weil Corinne in einem Waffel-Restaurant ein späteres Frühstück nehmen wollte. Laut Internet öffnet das Lokal um 11.30 Uhr und so hatten wir etwas Zeit für Besichtigungen davor. Also gab es nur einen Kaffee «to-go» unterwegs und wir sind weiter. Unser erster Stop war in einem kleinen Park, welcher noch recht schön war. Aber schon seltsam mit wie hohen Zäunen hier selbst ein Park eingezäunt wird. Dafür gab es jede Menge Mitarbeiter der Stadt, welche sich um die Pflege und Sauberkeit im Park kümmerten.

Danach ging es dann weiter zum Castillo de San Felipe de Barajas, einer alten Festung aus dem 15. Jahrhundert, welche zum Schutz der Stadt errichtet wurde. Genau genommen wurde die Festung 1536 erbaut und befindet sich auf dem San-Lázaro-Hügel in strategischer Lage, von wo aus die Zufahrt zur Stadt auf dem Land und dem Seeweg überwacht werden konnte. Ursprünglich war sie als Castillo de San Lázaro bekannt. Gebaut wurde das Ganze von afrikanischen Sklaven unter spanischer Aufsicht während der Kolonialzeit. Die Festung war zwischen dem späten 17. und dem frühen 19. Jahrhundert in mehrere Schlachten zwischen europäischen Eroberern verwickelt. Die Befestigung besteht aus einer Reihe von Mauern, die im unteren Bereich sehr breit sind und zur Brüstung nach oben hin dünner werden. Der Aufbau ergibt beeindruckendes Muster von Bunkern innerhalb der Festung. Die Kanonen und Brüstungen schützen sich gegenseitig, so dass es praktisch unmöglich ist, eine Kanone einzunehmen, ohne das gesamte Verteidigungssystem zu zerstören. Ein weiteres Merkmal der Anlage ist der grosse Eingang und ihr komplexes Tunnellabyrinth im inneren der Mauern. Es handelt sich um einen der beeindruckendsten Verteidigungskomplexe der spanischen Militärarchitektur. In der heutigen Zeit kann man einfach einen herrlichen Blick auf die Stadt und das Meer geniessen. Wir waren recht froh, sind wir schon so früh los. Zum einen waren noch wenig Touristen da und zum anderen war es schon recht heiss, aber nicht so heiss wie es an dem Tag noch werden sollte.

Nachdem wir die Festung ausgiebig angeschaut und fotografiert hatten, zog es uns in einen ganz speziellen Teil der Stadt. Nämlich in den Stadtteil Getsemani. Dieser ist sehr bekannt für Graffiti an den Wänden, natürlich in schön, und seine Strassen, welche mit Fahnen, Regenschirmen oder Wimpeln überspannt sind. Es gibt viele Bars und Ateliers in welchen sehr schöne Gemälde verkauft werden und man den Malern auch bei der Arbeit zuschauen kann. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und sind einfach durch die Strassen gezogen und haben die Stimmung aufgesogen.

In der Zwischenzeit hat sich aber doch der Hunger gemeldet und wir sind zum geplanten Waffel-Restaurant für unser Frühstück. Übrigens eine Empfehlung von unserer lieben Juliana. Dort angekommen haben wir gemerkt das hier etwas nicht stimmt. Es gab zwar Leute im Restaurant aber die waren alle beschäftigt und auch sonst wirkte alles wie zu. Also haben wir mal gefragt und als Antwort gab es, Restaurant öffnet um 14 Uhr. Ok, das war blöd, weil Hunger und Durst. Also Plan B, einfach mal ins nächste Café und dann mal schauen. Wir haben dann ein gemütliches Plätzchen gefunden und einen tollen Eiskaffee genossen. Da es in dem Café schön kühl war, sind wir ein wenig länger sitzen geblieben. Irgendwann haben wir uns entschieden, dass wir nochmal ein wenig durch die Stadt laufen und dann um 14 Uhr nochmal einen Anlauf nehmen. Also, wir bezahlt und raus aus dem Café und um die nächste Ecke gelaufen. Und was sehen wir, das Waffel-Restaurant war offen und Leute haben sich den Magen gefüllt. Unfassbar, es war gerade mal 13 Uhr und der Laden fast voll. Also Internet hatte keine Ahnung und die Mitarbeiter auch nicht, wann der Laden aufmacht. Vielleicht ist das immer so von der Tagesform abhängig, wer weiss. 🙂 Uns aber egal, weil noch immer Hunger und daher sind wir direkt rein und haben unser Frühstück/Mittagessen genossen. War recht lecker und hat sich gelohnt der Aufriss.

Nach dem Essen ging es dann noch ein wenig weiter durch die Stadt und nochmal Richtung Stadtmauer und Altstadt, was wir ja vorgestern eigentlich schon gesehen haben. Im November 1984 wurde die ummauerte Altstadt von Cartagena von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und daher lohnt sich auch ein zweiter Durchgang alle mal. Trotzdem sind uns auch wieder jede Menge neuer Sachen aufgefallen und das Wetter war eben auch deutlich besser. Wir mussten uns keine Sorgen vor Gewitter machen, eher vor einem Sonnenstich. Wir haben tatsächlich immer die Strassenseite gewechselt wenn auf der anderen Seite mehr Schatten war. 🙂

So sind wir dann noch einige Zeit rumgelaufen, haben noch Bilder gemacht und die Zeit genossen. Gegen späteren Nachmittag ging es dann zurück zum Hotel da wir noch unsere Busfahrt für morgen organisieren mussten. Es steht mal wieder ein Reisetag nach Santa Marta auf dem Program und sämtliche Versuche die Tickets von unterwegs via Handy zu kaufen sind fehlgeschlagen. Was für ein Ärger das immer ist wenn das nicht klappt. Die Systeme sind einfach meist eher für lokale Personen und Dokumente ausgelegt. Da kann es dann sein das eine Passnummer oder benötigte Ländervorwahl das Ganze etwas verkompliziert. Ausserdem mussten wir auch noch ein Hotel buchen, da wir doch nicht auf der Strasse schlafen wollen. Also noch einiges zu tun gehabt und daher der Weg zurück ins Hotel. Angekommen im Hotel haben wir das Ganze dann erledigt und unsere Rucksäcke gepackt. Irgendwie hat das Segeln unserem Zeug nicht gut getan. Ich hab das Gefühl unsere Kleider und alles wurde grösser. Oder unsere Rucksäcke sind auf dem Meer eingegangen. Egal wie rum, es war harte Arbeit alles wieder zu verstauen. Irgendwas ist komisch, aber darum kümmern wir uns dann später. Immerhin haben wir es nach einigen Versuchen geschafft alles zu verstauen. Da wir beide noch satt sind vom Mittagessen haben wir beschlossen den Abend im Zimmer zu verbringen und die Zeit zu nutzen und alles zu buchen. Vielleicht noch ein Nachtrag zur vermissten Hose. Ich habe mit der Dame noch WhatsApp geschrieben und sie hat tatsächlich geantwortet. Leider mit einem negativen Ergebnis, die Hose bleibt verschwunden. Sie hat aber tatsächlich angeboten die Hose zu ersetzen oder eine neue zu nähen wenn wir ein Foto haben. Ich habe dann gemeint, dass es ok ist und ja passieren kann. Sie meinte daraufhin, dass ihr das noch nie passiert ist und Gott soll uns segnen. Hoffen wir doch mal, dass es was bringt.

Der folgende Tag, Donnerstag, war dann tatsächlich unser Reisetag nach Santa Marta. Wir sind bei Zeiten aufgestanden und haben unsere Sachen verstaut und unsere Rucksäcke aufgezogen. Unser Plan war mit einem UBER zum Busterminal zu fahren. Hat dieses Mal ein wenig länger gedauert, irgendwie ist das nicht so gefragt in der Umgebung. Wobei ich kann es etwas verstehen, weil die Fahrt dauert ca. 25 Min und am Ende bezahlt man 4 Euro dafür. Wir haben es dann mit einem Premium-UBER versucht was das Doppelte kostet, in dem Fall aber ein normales Auto war. Und schon hat es funktioniert. Haben wir eben 8 Euro bezahlt, was aber immer noch ok war. Wir sind bei unserer Fahrt ein wenig einen Umweg gefahren und haben dabei das Cartagena abseits der grossen Touristengebiete kennen gelernt. Das ist dann schon nochmal eine andere Hausnummer und wirklich nicht so schön. Das Ganze sind dann eher wie so Township, Haus an Haus bestehend aus Wellblech, teilweise Stein und was die Menschen eben so alles finden. Stimmt einen dann schon wieder sehr nachdenklich und man realisiert, wie gut es uns eigentlich geht. Wir reisen hier einfach durch die Welt und können uns all die wundervollen Sachen anschauen von denen die Menschen, welche hier leben, wohl noch nie etwas gehört haben. Oft fragt man sich, wie man helfen kann, aber ich denke, das ist ein Fass ohne Boden und irgendwie schon traurig. Wir sind dann, wie geplant, eine Stunde vor der Abfahrt am Terminal gewesen und wollten dort noch etwas frühstücken. War aber alles nicht so wirklich ansprechend oder dann eben wieder das grosse Frühstück mit Reis und so weiter und das wollten wir nicht. Daher gab es dann nur zwei nicht definierbare Teilchen von einem Stand, welche zuerst süss, dann salzig geschmeckt haben und dann hat man Käse gefunden. 🙂 Keine Ahnung was das war, aber wir hatten zumindest etwas im Magen. Geplant war, dass unser Bus um 10:45 Uhr abfährt, was natürlich nicht ganz geklappt hat. Es wurde tatsächlich 11:35 Uhr bis wir los sind, was aber nicht schlimm war. Wir haben ja Zeit. Lustig war auch, dass am Tag ca. 12 Busse die Strecken machen, also nur von dem Anbieter mit dem wir unterwegs waren. Normalerweise brauchen die Busse zwischen 5 Stunden und 5.5 Stunden. Der Bus um 10:45 und 11:45 Uhr soll es laut Fahrplan jeweils in 4 Stunden machen. So viel Vorweg, auch das hat nicht geklappt. Nach der Abfahrt sind wir noch ein Stück durch Cartagena gefahren, ehe es dann doch recht ländlich wurde. Aber die Natur und die Landschaft sind auch in Kolumbien wirklich ein Highlight. Das sah schon alles sehr schön aus. Irgendwann hat der Bus dann in einem kleinen Dorf gehalten und ein Herr ist zugestiegen, welcher ein paar süsse Teile verkaufen wollte. Ich glaube die Fahrer lassen immer manche zusteigen, weil sie das erste Stück gratis bekommen und ich denke man kennt sich in dem Gewerbe. 🙂 Der Bus fährt dabei einfach weiter und der Verkäufer kommt ein Stück mit ehe er dann wieder aussteigt. Nach ca. einer Stunde haben wir das Spiel wiederholt, diesmal gab es salzige Sachen. Ich denke es waren so eine Art Empanadas. Auch hier wieder, das erste Stück für den Fahrer. Spannend war noch, dass neben dem Fahrer eigentlich niemand etwas gekauft hat, wir waren also er ein Verlustbringer, wenn man das gratis Stück für den Fahrer nicht beachtet. 🙂 Nach ca. 30 Min haben wir wieder mitten auf der Strasse gestoppt und ich hab noch gedacht, jepp, jetzt gibt es noch einen Nachtisch. Doch weit gefehlt in dem Fall. Wir haben gestoppt weil ein Bus des selben Unternehmens entgegen gekommen ist und die beiden Fahrer wollten die Chance für einen kurzen Plausch nutzen. Und so standen wir dann da und haben die Strasse komplett blockiert und die Autos und LKW haben sich gestaut. Ok, es dauerte nicht lange, aber trotzdem. Man stelle sich das mal in Deutschland vor, da wäre was los. Wir haben dann nach insgesamt 3 Stunden Barranquilla erreicht wo wir unseren Stopp machten damit andere Passagiere zusteigen oder aussteigen konnten. Danach ging es dann weiter Richtung Meer und wir sind an der Küste entlang gefahren. Teilweise verlief die Strasse wie auf einem Deich. Links und rechts neben uns war Wasser. Das Ganze hat wirklich sehr speziell und schön ausgeschaut. Nach genau 5 Stunden fahrt sind wir dann in Santa Marta angekommen. Wir haben also zu den bereits 50 Min Verspätung nochmal eine Stunde länger gebraucht. Ehrlich gesagt, weiss ich aber auch nicht, wie ein Bus die Strecke in 4 Stunden schaffen soll. Uns war es egal. Wir waren glücklich, sind wir angekommen und waren stolz darauf, dass wir das alles alleine hinbekommen haben. Immerhin ist hier Englisch ein Glücksgriff und wir mussten das Meiste auf Spanisch erledigen. So langsam haben wir das aber im Griff und für den Rest gibt es Google-Translator. 🙂 Nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen sind haben wir unser Glück wieder mit einem UBER probiert. Aber in Santa Marta sind diese gar nicht vorhanden und wir mussten uns um ein Taxi kümmern. Aber auch das hat super geklappt und wir haben nachher für 3 Personen (Kay ist nach wie vor mit uns unterwegs) mit ganz viel Gepäck, für eine 25 minütige Fahrt 2.20 Euro bezahlt. Ich glaube, da hat man uns dieses mal nicht allzu sehr verarscht. Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, mussten wir uns erstmal ein wenig erholen und vor allem abkühlen. Es ist doch unfassbar warm in der Region. Gegen Abend sind wir dann aber doch noch los und haben die Stadt ein wenig angeschaut. Dabei sind wir noch in ein ganz tolles Steakhouse um etwas zu Essen. Wir hatten schon lange kein richtiges Steak mehr und haben uns mega gefreut. Das Fleisch war einfach der Hammer und so richtig gut gewürzt. Wir waren mega happy damit und haben das sehr genossen. Danach ging es noch ein wenig durch die Stadt, vorbei an der Küste bis wir einen kleinen Markt für Kunsthandwerk gefunden haben. Diesen haben wir dann auch noch kurz besichtigt und sind dann wieder zurück ins Hostel. Unterwegs gab es noch ein kleines Eis zur Feier des Tages und unserer bestandenen Feuertaufe mit der ersten Busfahrt in Südamerika. Wir waren irgendwie durch und sind dann tatsächlich wieder früh ins Bett. Nicht aber ohne vorher noch an unserer Homepage zu arbeiten.

Den Freitag kann ich in diesem Fall relativ kurz beschreiben. Wir sind nicht allzu früh aufgestanden und haben unser Frühstück im Hotel eingeworfen. Das Essen war wirklich gut, einfach ein kleines Omelette oder Müsli mit Yoghurt und dazu Kaffee, und vor allem im Zimmerpreis inbegriffen. Vom Kaffee hatte ich mehr erhofft, weil das war jetzt nicht so der Brüller. Daher sind wir nach dem Frühstück auch recht bald los um ein wenig durch die Stadt zu laufen und einen Kaffee zu trinken. Dieser war sehr lecker und ich bin beruhigt, hatte ich doch Angst auf meinen guten Kaffee verzichten zu müssen.

Nach dem Kaffee sind wir zu einem Anbieter von diversen Tagestouren und Ausflügen. Wir wollten uns nochmal beraten lassen wegen einer 4-tägigen Wanderung in die verlorene Stadt. Und ich sag mal so, der Anbieter war recht erfolgreich, sprich wir haben gebucht. Oder besser gesagt, der Tobi hat gebucht. Corinne hat entschieden, dass sie leider auf das Abenteuer verzichtet und stattdessen in Santa Marta bleibt und die Zeit für Arbeit zu nutzen. Leider ist Ende August die Zeit, zu welcher viele ihrer Arbeiten eine Deadline haben. Auch wenn das bedeutet, dass wir für 4 Tage und 3 Nächte getrennt sein werden. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht erinnern, wann wir das letzte mal so lange getrennt waren. Das muss auf alle Fälle vor Corona gewesen sein, falls man sich an diese Zeit noch erinnern kann. Das bedeutet aber für die lieben Leser:innen, es wird ein weiteres Abenteuer geben. 🙂 Die Wanderung wird ca. 45 km weit sein und man läuft mitten durch den Dschungel, schläft in Camps mit Hängematten/Betten usw. Alles etwas spartanisch, aber soll der Hammer sein. Wie es dann war, dazu später mehr. (Nachtrag, ich weiss nicht mehr warum ich hier von 45 km geschrieben habe, weil das einfach nur falsch ist, wie ich leidvoll erfahren musste. :-)) Nachdem ich gebucht hatte, hiess es aber noch einiges vorbereiten. Wir mussten noch los um Wasser einzukaufen, Rucksack umpacken und Tagesrucksack packen, etc. Ausserdem wollten wir noch ein wenig recherchieren, wie unsere Reise in Kolumbien weiter gehen soll nach der Wanderung. Da das Land ja eher eine spontane Idee war, sind wir eben auch noch recht unvorbereitet. Also haben wir den Nachmittag dazu genutzt und ich bin mir sicher, die nächsten Wochen werden cool und sicher nicht langweilig. Wir haben doch so manches vor. Gegen frühen Abend hatten wir noch ein kleines Telefondate mit der ersten Gruppe unserer Gruppenreise. Wir haben zusammen mit Kelly (aktuell wieder daheim in England), Amillie (gerade in San José, Costa Rica) und Kay (gerade auch in Santa Marta, aber ein anderes Hostel) einen Video-Call abgehalten. War lustig alle wiederzusehen und vor allem von Kelly und Amillie zu erfahren wie ihre weitere Reise bzw. Rückreise war. Wir haben dann doch über eine Stunde gequatscht und uns ausgetauscht. Nach dem vielen Reden meldete sich dann aber doch unser Magen und wir sind los um etwas zu Essen. Dieses mal haben wir uns eine Pizza gegönnt nachdem wir nicht so genau wissen, was es die nächsten Tage gibt. 🙂 War wohl eine gute Lokalentscheidung, denn immer wieder kamen Walking-Tours vorbei und die lokalen Guides haben das Restaurant in den höchsten Tönen gelobt. Danach hiess es dann noch fertig packen und früh ins Bett. Immerhin ist die geplante Abholzeit am Samstag schon um 8 Uhr.

Heute ist schon Mittwoch der 24.08.2022 und ich kann sagen, ich habe mein Abenteuer überlebt. Ich habe mich entschieden, einen extra Beitrag zu der Wanderung zu machen, weil ich glaube doch ein paar Tage dafür brauche und gleichzeitig aber mit dem täglichen Bericht hier nicht in den Rückstand kommen mag. Was hat aber Corinne in den letzten 4 Tagen während meiner Abwesenheit erlebt? Ehrlich gesagt nicht ganz so viel, sie ist am letzten Samstag von unserem ursprünglichen Hostel in ein anderes umgezogen. In dem Neuen gibt es einen extra Bereich für Coworking und das lohnt sich dann schon. Hier hat sie perfekte Voraussetzungen zum effizient arbeiten, was es dann ja doch einfacher macht. Das Problem bei dem Umzug war, dass sie auch meinen grossen Rucksack mit umziehen musste. Das war dann doch ordentlich Gepäck und da ich einen kleinen Rucksack dabei hatte, mussten wir auch Technik, wie Notebook und Kameras in einen der grossen Rucksäcke verstauen. Daher ist Corinne am Morgen mit einem Rucksack gefüllt nur mit Klamotten, der Rest blieb noch im Zimmer, und ist damit zum neuen Hostel gelaufen. Das bei gefühlten 45 Grad und 98% Luftfeuchtigkeit. Dort hat sie den Rucksack im Aufbewahrungsraum abstellen. Dann ist sie zurück zum alten Hostel und hat den anderen grossen Rucksack und einen Kleinen geholt. Nun war leider etwas warten angesagt, bis das neue Zimmer fertig war. Aber sie ist auf dem Weg einfach in ein kleines Café und hat sich ein Mittagessen gegönnt und die Zeit totgeschlagen, ehe sie dann final und mit all unserem Hab und Gut einchecken konnte. Daher noch ein liebes Dankeschön von mir für all den Aufwand den sie mit meinem Zeug hatte. Die restlichen Tage hat sie dann Ihre Arbeiten erledigt und das Hostel genossen.
Ich bin dann gestern Abend, Dienstag, wieder hier am, für mich neuen Hostel, angekommen und musste erstmal eine ausgiebige Dusche geniessen. Das war eine richtige Wohltat und sehr erfrischend. Anschliessend musste noch meine Wäsche, welche so richtig durchnässt und dreckig war in die Wäsche und wir haben den Tag gemütlich ausklingen lassen. Zu mehr wäre ich auch gar nicht mehr im Stande gewesen. Es tat einfach alles nur noch weh. 🙂 Zum Abendessen gab es dann aber noch den Besuch in einem tollen Restaurant, kann ja nur toll sein wenn es schon «Beer Town» heisst. Wir hatten leckeres Essen und haben uns sogar noch einen Nachttisch gegönnt.
Wie gesagt, jetzt ist schon Mittwoch und der halbe Tag schon um. Wir haben etwas länger geschlafen als sonst und sind dann aufgestanden. Ok, ich gebe es zu, ich habe nicht unbedingt länger geschlafen, aber ich wollte den schmerzhaften Prozess des Aufstehens so lange wie möglich nach hinten schieben. Ich spüre vor allem den gestrigen langen Weg zurück in den Knien, was das Laufen heute extrem mühsam macht. Da es aber nur bis 10 Uhr Frühstück gibt, musste ich dann doch irgendwann aus dem Bett und mich fertig machen. Frühstück ist ja immerhin im Preis inklusive, da muss man schon Opfer bringen. 🙂 Den Rest des Tages haben wir damit verbracht unsere Weiterreise zu planen. Wir haben einen Sprachkurs in Medellín gebucht und dazu musste ich heute noch meinen Einstufungstest machen. Auf das Ergebnis bin ich echt gespannt. Dann haben wir noch unseren Bus nach Medellín gebucht, ich habe Bilder sortiert, usw. Jetzt sitze ich hier und schreibe an dem Beitrag bzw. an dem Beitrag zur Wanderung. Mal schauen, wie weit ich komme und gegen Abend wollen wir noch in die Stadt und ein wenig Sightseeing machen. Um nicht zu vergessen, ein wenig einkaufen müssen wir auch noch. Mein Verbrauch an Deo in den letzten Tagen war überproportional höher, als die Tage davor. 🙂

Heute ist schon Sonntag und wir sind schon in Medellín angekommen. Ja ich gebe es zu, ich bin mal wieder etwas im Rückstand mit meinem Beitrag. Aber das werd ich jetzt ganz schnell wieder aufholen. Die letzten Tage war nämlich nicht allzu viel los. Wir haben zwar jeden Tag etwas unternommen, aber sind auch viel im Hostel gewesen. Ich habe es nämlich tatsächlich schon geschafft, meinen Beitrag zur verlorenen Stadt fertig zu stellen. Den muss Corinne jetzt nochmal durchlesen und dann geht er zusammen mit diesem Beitrag online. Da haben die Leser:innen dann mal wieder etwas zu tun. 🙂 Ok, aber mal wieder zurück auf Anfang. Immerhin liegen zwischen Mittwoch und Sonntag ja doch ein paar Tage.

Wie oben bereits geschrieben, haben wir den Mittwoch tatsächlich wie geplant abgeschlossen. Wir waren noch ein wenig in der Stadt, haben eingekauft (jetzt riecht der Tobi auch wieder frisch – neuem Deo sei Dank) und wir waren noch etwas Kleines essen. Ansonsten war nicht sehr viel los, ich hab noch immer Nachholbedarf der letzten Tage.

Am Donnerstag haben wir uns dann nochmal auf Arbeit und Schreiben der Blogbeiträge fokussiert. Der Arbeitsbereich in unserem Hostel war einfach grandios. Da konnte man richtig was abarbeiten und gleichzeitig gab es noch Kaffee für umsonst. Was will man mehr? Wir haben also den Morgen und den frühen Nachmittag an den Notebooks verbracht. Für den frühen Abend bzw. Abend hatten wir uns aber noch etwas überlegt. Wir haben uns wieder für eine Free-Walking-Tour angemeldet. Wir hatten das ja schon in San José gemacht und das macht einfach Spass. Die Guides sind meistens sehr lustig und das Ganze kostet in dem Sinn nichts, sondern man gibt einfach ein Trinkgeld in der Höhe, die man gut findet. Also haben wir uns um 16:00 Uhr auf den Weg zum Treffpunkt gemacht. Start war um 16:30 Uhr und das Ganze sollte so ca. 2 Std. gehen. Bei unserer Ankunft war noch kein Guide ersichtlich, aber wir waren ja auch 2 Min. zu früh da. Und in Kolumbien gehen die Uhren halt nicht ganz so exakt. 🙂 Aber kurz nach uns ist der Guide dann zusammen mit einer Kollegin und seinem grossen gelben Schirm aufgetaucht. Wir merkten recht schnell, wir sind die beiden einzigsten nicht spanisch-Sprechenden. Die Fragen des Guide konnten wir aber auch sehr schnell auf Spanisch beantworten, so dass er gar nicht merkte das wir die beiden Personen sind, welche Englisch als Sprache gebucht hatten. Erst als er dann Corinne angerufen hat um zu fragen wo wir bleiben, hat sich das geklärt. Ich sage mal wieder, selbstsicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit. 🙂 Jetzt war uns auch klar, wozu die mitgebrachte Kollegin gut war. Sie war für uns zuständig und so hatten Corinne und ich mal wieder eine Privatführung. Das war genial. Und genau wie in San José, die Dame war so lustig und so in ihrem Element, dass die Zeit nur so verging. Aus geplanten 2 Stunden wurden fast 3 Stunden Tour und wir hatten jede Menge Spass. Auch lernten wir jede Menge über die Geschichte der Stadt, ihren Hafen (von welchem aktuell sehr viel Kohle, auch nach Deutschland, verschifft wird. Die Energiekriese lässt grüssen) aber auch über ihren grössten Fussballstar. Wer erinnert sich noch an die WM 1990 an das Spiel Deutschland gegen Kolumbien? Ich war zwar erst 10 Jahre alt, aber den kolumbianischen Lockenkopf Valderrama vergisst man nicht so schnell. Eben jener ist in Santa Marta geboren und hat hier ein grosses Denkmal. Leider ist dieses ausserhalb der Stadt, ich hätte es zu gern besucht. Ausserdem konnten wir noch jede Menge über die Street-Kunst in Santa Marta lernen. Viele Bilder zieren die Stadt und alle haben eine Bedeutung bzw. Geschichte. Ich finde diese Farben immer so schön und manche Bilder lösen wirklich Freude in einem aus. In einem neueren Bild sieht man nun auch einen Mann, welcher mit einem Saft-Wagen unterwegs ist und eine Maske wegen Corona vor dem Mund hat. Damit soll auch dieses Thema in der Kunst für die Zukunft berücksichtigt sein. Neben dem Mann sind nämlich noch viele weitere Motive aus der Geschichte zu einem grossen Gemälde verschmolzen.

Während der Tour sind wir noch zu einem kleinen Markt gelaufen, auf welchem es nur Fruchtsäfte gibt. Alle Früchte werden vor den Augen der Kunden frisch gepresst und kosten nachher etwas mehr als 1 Euro. Wir hatten einen Lulo-Saft, welcher aus der Lulo-Frucht hergestellt wird. In Europa kennt man die Frucht fast nicht, was noch schade ist. Schmeckt der Saft, verdünnt mit Wasser doch extrem gut und ist ein toller Durstlöscher. Zum Abschluss der Tour gab es noch jede Menge Tipps für Restaurants. Das war dann recht hart zum entscheiden, aber wir haben ein tolles Lokal gewählt und dort den Abend ausklingen lassen. Während des Essens hat sich das Wetter extrem schnell verändert. Als wir nach Hause wollten, hat es geschüttet wie aus Eimern. Also sind wir mal wieder ein wenig nass geworden.

Der nächste Tag war dann schon wieder der Freitag und damit der letzte Tag für uns in Santa Marta. Daher wollten wir noch etwas Besonderes machen und wir haben uns zu einem Ausflug in den Tayrona Nationalpark angemeldet. Der Park wurde in den 1960igern gegründet und ist benannt nach dem hier früher beheimateten indigenen Stamm der Tairona. Aus der Siedlungszeit der Tairona sind lediglich einige archäologische Reste, wie Steinfundamente, erhalten. Mittlerweile besuchen rund 250’000 Menschen jährlich den Nationalpark und machen ihn zu einem der meistbesuchten Parks Kolumbiens. Der Park umfasst eine Fläche von 19’309 Hektar, wovon ca. 3’000 Hektar maritim sind. Vor allem die Strände an der Küste sind sehr bekannt und das wollten wir uns doch noch anschauen. Wir haben beim gleichen Anbieter, bei welchem ich auch meine Wanderung gebucht hatte, einen Ausflug gefunden, welcher noch recht interessant klang. Beinhaltet war, dass wir am Hotel abgeholt werden, dann in den Park gebracht werden und dort ca. 2 Std. an den Strand Cabo San Juan laufen sollten. Dort hatten wir freie Zeit und konnten ein Mittagessen in einem Restaurant bestellen und dann am Nachmittag wieder zurück zum Bus. So weit der Plan. Leider war der Ausflug nicht ganz so toll. Landschaftlich wirklich reizvoll, aber wir hatten uns mehr von der Tour erhofft. Da wir einen Guide dabei hatten und auf der Homepage etwas von einer archäologischen Stadt erwähnt war, dachten wir, wir laufen da alle zusammen und erfahren noch was. Dem war aber nicht so. Nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen sind, ist einfach jeder für sich die ca. 7 km zum Strand gelaufen und das war es. Ich meine dafür muss ich keine Tour buchen, das schaffen wir auch alleine. Die Wanderung an sich war wieder speziell. Wir hatten sicherheitshalber Wanderschuhe an, andere nur Flipflops. Der Weg war nicht wirklich angenehm zum laufen sondern ging teilweise recht steil nach unten und wieder war es recht matschig. Auch eine Fluss mussten wir durchqueren, so dass wir froh waren, hatten wir ein paar Badeschuhe dabei zum wechseln.

Nach knapp 2 Stunden sind wir am Strand angekommen, welcher recht schön war. Leider war es aber sehr voll, so dass bei uns keine richtige Karibik-Stimmung aufgekommen ist. Ich glaube wir sind nach den Stränden auf den San Blas Inseln auch einfach etwas zu verwöhnt. Wir haben uns dann einfach eine Stunde an den Strand gelegt und uns ausgeruht.

Danach sind wir in das Restaurant und da waren die Guides dann eine grosse Hilfe. Bei unserer Ankunft am Strand haben wir nämlich das Essen bei ihnen bestellt und sie haben sich für uns in die Schlange gestellt und das Ganze organisiert, so dass wir nur hinsitzen mussten und sie brachten uns das Essen. Andere, welche auf eigene Faust unterwegs waren mussten teilweise wirklich lange anstehen. Das Essen an sich war überraschender Weise noch sehr lecker. Wenn man bedenkt, dass mal wieder alles mit Booten direkt aus Santa Marta an den Strand gebracht werden muss oder eben wieder mit Maultieren durch den Park, war die Auswahl doch recht gross. Nach dem Essen war dann noch ein wenig Zeit zum ausruhen, ehe es wieder zurück zum Bus ging. Hier gab es wieder die Möglichkeit auf einem Maultier zu reiten, zu laufen oder mit dem Boot für über 20 Euro direkt nach Santa Marta zurück fahren. Wir haben uns für das Laufen entschieden und auch hier war es wieder so, wir haben uns getroffen, beim Guide abgemeldet und ein jeder ging seinen Weg. Schlusslicht hat der Guide gemacht und nachher geschaut ob alle da sind. Also auch auf dem Rückweg keine Erklärungen oder ähnliches. Alles ein wenig schade, hatten wir einfach mehr erwartet. Aber ok, von der Landschaft her war es aber sicher ein toller Tag.

Dummerweise waren wir im Gegensatz zu anderen pünktlich um 16 Uhr am Bus, wie vereinbart. Bei einer Familie, welche mit einem Maultier unterwegs war, muss etwas vorgefallen sein, zumindest sind die erst um 17 Uhr am Bus aufgetaucht zusammen mit dem Guide. War etwas doof, weil für uns hiess das warten. Zurück in der Stadt sind wir dann nochmal los um noch einen Abschiedstrink zu nehmen und etwas zu Essen. Hatten wir doch noch so viele gute Tipps vom Vortag. 🙂

Und dann war auch schon Samstag 27.08.2022 und damit der Tag unserer Reise nach Medellin. Wir haben den Vormittag nochmal im Hostel verbracht und gearbeitet bzw. unsere Sachen gepackt. Nach einem kurzen Mittagessen ging es dann mit dem Taxi zum Busterminal. Dort angekommen war mal wieder einchecken angesagt und dann warten bis der Bus fertig war. Diesmal war aber alles pünktlich und wir konnten um 16:45 Uhr einsteigen. Die Abfahrt war planmässig um 17 Uhr mit einer geschätzten Fahrzeit von 14 Stunden. So viel sei verraten es blieb nicht bei 14 Stunden. 🙂 In Summe waren wir 15.5 Stunden unterwegs. Die Fahrt an sich war aber mal wieder ein Erlebnis. Ich weiss, wir hatten uns eigentlich fest vorgenommen keine Fahrten durch die Nacht zu machen, und jetzt haben wir es doch gemacht. Das Problem ist einfach, zwischen Santa Marta und Medellín ist nichts, was sich lohnt für einen Stop. Daher ist die Fahrzeit einfach 14 bis 15 Stunden. Und dann wird es schwierig ohne Übernachtung. Wir hatten zwar noch einen Bus der um 8 Uhr am Morgen losfährt und dann gegen 23 Uhr in Medellín sein soll, wobei die Frage dann auch ist, was ist sicherer? Ich möchte um die Zeit auch nicht herumirren und ein Taxi oder UBER suchen und dann noch hoffen, dass man irgendwie ins Hostel kommt. Das kann auch mühsam sein und daher haben wir uns für die Nachtfahrt entschieden. Es war auch so weit kein Problem, wir hatten zwei Fahrer an Board und trotz der vielen Zwischenstops ist nichts passiert bzw. wollte irgendjemand etwas von uns. Wir waren eher so ein wenig das Highlight im Bus, weil wir mit Abstand die einzigsten Ausländer waren. Das war schon lustig. An manche Sachen müssen wir uns aber noch gewöhnen. Es ist einfach normal, dass man hier seine Instagram-Srorys ohne Kopfhörer und bei voller Lautstärke anschaut. Auch nachts um 1 Uhr, wie die etwas ältere Dame hinter mir, mir eindrucksvoll bewiesen hat. Ich dachte, ich bin im falschen Film. Auch muss man damit rechnen, dass in einem, Schuhkarton nicht unbedingt Schuhe sind. Zumindest bei dem Paar in der Reihe neben uns. Die hatten einen kleinen Schuhkarton aber als der Herr diesen vorsichtig öffnete, hat ein Vogel wie wild angefangen zu piepen. Ich dachte erst ich habe mich verhört, dann hat er aber tatsächlich einen schwarzen Vogel aus dem Karton genommen, angeschaut und wieder verpackt. Auch reisen manche Kolumbianer mit viel Gepäck. Ein Herr hat tatsächlich ein zerlegtes Bett mitgebracht, welches er im Bus unten verstaut hat. Dazu gab es noch jede Menge Kartons und Säcke mit diversesten Sache. War mal wieder spannend. Die Fahrt an sich war ok. Die Strassen sind einfach recht eng und teilweise viele Schlaglöcher. Da kann man nicht unbedingt schlafen, zumindest wenn man das noch nicht so gewöhnt ist. Die Einheimischen haben teilweise tief und fest geschlafen und ich glaube von der ganzen Fahrt nicht allzu viel mitbekommen. Wir haben dafür gesehen, wie es am Himmel blitzte und auch wieder ein recht starker Regen während der Fahrt nieder ging. Mit ca. 1.5 Std. Verspätung haben wir dann Medellín sicher erreicht und unsere Rucksäcke wieder in Empfang genommen. Danach hiess es dann warten. Wir konnten erst um 14 Uhr im Hostel einchecken und da laut Google alle Cafés im Umkreis des Hostel geschlossen hatten, weil ja Sonntag, sind wir einfach am Busterminal geblieben. Dort hatte es immerhin Kaffee und eine Toilette. 🙂 War jetzt nicht ganz so gemütlich, aber besser als wie mit den grossen Rucksäcken durch die Stadt zu irren und das noch völlig übermüdet. Wir sind dann tatsächlich erst gegen 13:30 Uhr mit einem UBER zum Hostel gefahren und konnten dort direkt einchecken. Jetzt sind wir also in unserer Sprachschule angekommen. Und Spanisch ist hier also gross geschrieben. In den Gängen des Hostel hängen überall Zusammenfassungen der spanischen Grammatik usw. ich glaube da kommt ganz schön was auf uns zu. Wir haben den Nachmittag dann genutzt um noch ein wenig zu Schlafen und sind dann los, der Magen meldete sich mal wieder zu Wort. Hatten wir ja auch noch kein Frühstück bzw. Mittagessen. Danach gab es noch eine kurze Einführung im Hostel und dann war es Zeit fürs Bett. Ich habe jetzt noch kurz diese Zusammenfassung geschrieben und jetzt wird es Zeit zum Schlafen. Morgen beginnt der Tag mit einer Einführung zur gesamten Einrichtung, Restaurant und Schule und das schon um 7:20 Uhr. Da muss ich fit sein und dann geht um 8 Uhr der Schulalltag los. Also zumindest für mich, Corinne muss erst um 9 Uhr starten. Wie unsere Zeit in der Schule dann so war, gibt es im nächsten Beitrag zu lesen.

Nicaragua (Gruppenreise Teil 4)

Wie im letzten Post geschrieben, hatten wir eine kurze Nacht. Treffpunkt 3.45 Uhr zur Weiterfahrt nach Nicaragua. Uns stand ein langer Tag bevor, da wir zum einen mal wieder einen Grenzübergang zu meistern hatten und zudem die Strecke nach León doch über 300 km beträgt. Was wir bis jetzt aber schon gelernt haben, man kann hier nicht unbedingt von Strecke auf benötigte Fahrzeit schliessen. Also zwei Spuren für eine Fahrrichtung sind eine Seltenheit. Wir sind eigentlich immer nur auf einspurigen Strassen unterwegs, welche sich durch die Landschaft schlängeln. Und da wir das meiste auf der berühmten Panamericana unterwegs sind, kann man sich ungefähr auch vorstellen was hier für ein Verkehr an LKW herrscht. Es ist wirklich unglaublich und solch steile Strassen habe ich noch nie erlebt. Schon mal eine kleine Vorbereitung für Südamerika. Die Fahrt Richtung León war aber recht angenehm. Wir waren tatsächlich fast pünktlich bei der Abfahrt und daher auch recht zeitnah an der Grenze. Hier war dann das erste Mal wieder Geduld gefragt. Wir mussten aus unserem Bus aussteigen und wieder über die Grenze zu einem neuen Bus laufen. Unterwegs das typische Prozedere für die Grenze. Ausreisegebühren bezahlen, Pässe vorzeigen, Fragen beantworten (und das noch alles für El Salvador), dann zu den Behörden von Nicaragua und dasselbe Spiel wieder. Es hat uns einiges an Zeit gekostet, aber hat alles geklappt. Es sind eben nicht immer alle Schalter geöffnet bzw. ist die Motivation der Beamten doch immer ein Glückspiel. Aber wir haben ja Zeit und immerhin sind alle Beamten immer sehr freundlich. Nach der Ausreise aus El Salvador mussten wir dann über eine Brücke laufen, was mit Gepäck, Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit doch recht anstrengend war. 

Nachdem auch die Einreise geklappt hat, ging es zu einem neuen Bus, welcher bereits auf uns wartete. Und weiter ging die Fahrt nach León. Wir sind in León erst am späten Nachmittag angekommen und nach ein wenig ausruhen ging es bereits bei leichter Dämmerung zu unserem ersten Orientierungs-Walk durch die Stadt. Die Stadt hat uns auf Anhieb richtig gut gefallen, vor allem weil alles sehr sauber und aufgeräumt wirkte. Auch muss man dazu sagen, dass wir von den Strassen auf der Fahrt recht überrascht waren. Diese waren zwar auch nur einspurig, aber viel weniger Schlaglöcher als wir es bis dahin hatten. 

Den Abend haben wir dann bei einem gemeinsamen Abendessen, und in dem Fall auch ein paar Bier – das Wetter war extrem durstig, ausklingen lassen. Wir sind dann aber doch recht zeitig wieder zurück ins Hotel, den am nächsten Tag wartete wieder ein Highlight auf uns. Wir haben uns spontan zu einem Ausflug auf den immer noch aktiven Vulkan «Cerro Negro» angemeldet. Das Besondere an diesem Vulkan ist, dass man auf diesen laufen kann und dann mit einer Art Snowboard wieder herunterfahren kann. Seit der letzten Eruption hat der Vulkan eine Flanke, welche sehr sandig ist bzw. sehr kleinen Lavasteine vorhanden sind. Es ist mehr so eine Art feiner Kies. Die Boards sind so gemacht, dass man sich zum runterfahren daraufsetzen muss, wie eine Art Bob. Unter dem Hintern hat man dann eine Keramikplatte, welche das Board so richtig in Schwung bringt. Wir sind also bereits um halb 7 wieder los, weil man muss früh dort sein um nicht in der grossen Hitze auf den Vulkan zu laufen. Die Fahrt war ca. eine Stunde und dann hiess es Brett unter den Arm und los. Wir haben vom Organisator je ein Brett und einen kleinen Rucksack mit Schutzausrüstung bekommen. Die Schutzausrüstung bestand aus einem Anzug, einem Helm, Handschuhe und einer Schutzbrille. Ich sage mal so, alles hatte seine Berechtigung, auch wenn wir aussahen wie die Mingnons höchstpersönlich… 🙂 Den Aufstieg auf den knapp 675 Meter hohen Vulkan haben wir recht zügig geschafft. Oben angekommen haben wir noch die Aussicht auf die Umgebung, aber auch den Blick in den Krater des Vulkans genossen. Es ist schon eine super Atmosphäre auf so einem Vulkan, welcher nach wie vor aktiv ist. Und dass der Vulkan aktiv ist, konnte man sehr deutlich spüren. Wenn man mit den Schuhen am Boden gekratzt hat und die Oberfläche ein wenig zur Seite geschoben hat, hat man sofort die aufsteigende Hitze gespürt. Sozusagen eine super Fussbodenheizung, wenn es nicht eh schon recht warm gewesen wäre. 🙂 Bei unserem Aufstieg hat es mal wieder leicht angefangen zu regnen, nicht schlimm, aber mal wieder typisch für uns, wenn wir einen Vulkan besteigen. Wir nehmen das aber nur noch mit Humor, weil ändern können wir es eh nicht. 

Nachdem wir mit der Aussicht fertig waren, wurde es ernst. Wir wurden genau informiert, wie das mit dem Board funktioniert, wie man bremsen soll, wie sitzen usw. Eigentlich recht simpel, wenn man schon mal auf einem Schlitten gesessen ist. Den gestellten Fragen nach muss ich aber sagen, nicht jeder Teilnehmer kennt sich damit aus. Dementsprechend endete manche Fahrt auch recht abrupt. 🙂 Ist aber nichts Schlimmeres passiert. Aber der Reihe nach, wir mussten den Schutzanzug und sonstiges Zubehör anziehen und uns bereit machen. Es gab zwei Strecken parallel und unser Guide ist in der Mitte der beiden Strecken auf circa halber Länge gestanden und hat jeweils ein Startsignal gegeben, wenn die Strecke frei war. Dann hiess es Augen und vor allem Mund zu und los geht’s. Die Fahrt hatte es wirklich in sich. Ich wurde im unteren Teil immer schneller und da das Bremsen gleichzeitig fliegende Steine im Gesicht hiess, war es besser einfach immer schneller zu fahren. Ok, die kleine Schanze auf den letzten Metern habe ich nicht kommen sehen, dafür aber um so deutlicher gespürt. Ich hatte meine mittelgrosse Erinnerung in blau-schwarz-grün. 🙂 Aber ist mittlerweile auch wieder verheilt und alles gut. 

Es hat wirklich tierisch Spass gemacht und ich kann absolut verstehen, dass diese Aktivität aktuell zu den Besten weltweit gezählt wird. Als alle Teilnehmer unten angekommen sind, hiess es wieder Ausrüstung verpacken und einen kleinen Snack in Form von Wassermelone und kühlende Getränke geniessen, ehe es wieder zurück ins Hotel ging. Dort wartete bereits die Dusche auf uns den, um es kurz zu machen, schwarzen Sand hatten wir überall am Körper. Das war unfassbar und gar nicht so einfach alles wieder abzuwaschen. Nach der Dusche hiess es schnell die Rucksäcke packen, auschecken und zum einem kurzen Mittagessen in die Stadt. Dort konnten wir noch ein paar Bilder machen, ehe es dann wieder zum Hotel ging wo bereits der Bus für die Weiterfahrt wartet. 

Die Fahrt am Nachmittag führte uns nach Granada, eine weitere tolle Stadt. Unterwegs gab es einen kurzen Stopp am Lake Managua, von wo aus wir nochmal einen herrlichen Blick auf einen Vulkan hatten. Wieder ein noch aktiver Vulkan, wie man am Rauch erkennen kann. 

In Granada sind wir dann erst gegen Abend angekommen. Die Fahrt durch Managua, die Hauptstadt von Nicaragua, war doch eher mühsam und hat extrem viel Zeit gekostet. Vor allem nach dem anstrengenden Vormittag war das etwas doof, aber konnten wir nicht ändern. Der Abend war dann recht kurz mit einem Nachtessen und früher Bettruhe. 🙂

Der nächste Tag, Dienstag 12.07. war dann unser freier Tag in Granada und wir konnten diverse Aktivitäten buchen. Wir haben uns für einen Ausflug mit verschiedenen Stationen entschieden, welcher den ganzen Tag ging. Die Stadt hat aber auch so viel zu bieten, das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wir wurden also schon wieder recht früh von einem Guide abgeholt und los ging es mit 3 weiteren Personen aus unserer Gruppe. Der erste Punkt war eine Bootsfahrt auf dem Lake Nicaragua. Der See ist der grösste Binnensee in Mittelamerika und fast 160 km lang. Die tiefste Stelle ist mit 45 Meter doch recht beachtlich für einen See, welcher nur 31 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Was noch besonders ist für den See, es leben tatsächlich Bull-sharks (Bullenhaie) in dem See. Für unsere kleine Bootsfahrt waren aber die vielen kleinen Inseln vor Granada das Ziel. Die Inseln sind entstanden nach dem Ausbruch eines Vulkans und heute teilweise bewohnt. Es gibt Inseln mit nur einem Haus und etwas Garten darum und der Nachbar ist dann auf der nächsten Insel. Das sieht recht lustig aus, wenn man da mit dem Boot zwischen den Inseln fährt. Leider wird hier aber auch wieder die unterschiedlichen Lebensstandards in Nicaragua deutlich sichtbar. So kann es sein, dass auf einer Insel einfach eine kleine Wellblechhütte steht von Menschen, welche zu der indigenen Gruppe zählen und daneben ist die Insel von einem reichen Menschen mit einer grossen Villa und Bootssteg. Dieser Zwiespalt ist nicht ganz einfach anzusehen. 

Eine der kleinen Insel wird von drei Affen bewohnt, welche auf unserer Tour natürlich nicht fehlen durfte. Wir hatten zum Glück wieder einen Guide mit sehr guten Vorsätzen, so verzichtet auch er auf das Füttern und Anlocken der Tiere. Leider sind auch hier wieder nicht alle Touren gleich, so dass wir direkt beobachten konnten, wie aus einem andern Boot Kekse für die Affen gereicht wurden. Manche Sachen werde ich glaub einfach nie verstehen, aber Dummheit stirbt wohl leider doch nicht aus. Wir haben den Blick auf die Affen aus der Entfernung genossen und hatten auch so eine grossen Spass. 

Danach ging es zurück in den Hafen und wir sind zu einer kleinen Stadtrundfahrt aufgebrochen. Granada hat so viel zu bieten und so tolle Häuser, richtig schön. Unser Guide Ramon war wirklich super. Wir haben soooo viel gelernt über das Land und die Stadt das war super. Ich kann hier gar nicht alles wiedergeben. Aber ich kann es jedem nur empfehlen, den es interessiert. 

Im Anschluss an die Rundfahrt durch die Stadt hat Ramon das Programm kurzerhand für mich geändert. Ich wollte nämlich eine Zigarrenfabrik besuchen und er hat das spontan ermöglicht. Wir sind zu einem unscheinbaren Haus gefahren und in einen kleinen Laden gelaufen. Im hinteren Teil, dem Garten sozusagen, sassen 4 Personen, welche fleissig am Rollen von Zigarren waren. Es war so interessant und es dauerte nicht lange und ich hatte eine brennende Zigarre zum Testen im Mund. Nicht die Einzige, den es gab direkt eine Zweite mit Mint-Aroma. Ich muss zugeben, vor allem die erste war richtig gut und mein Entschluss ein paar Zigarren zu kaufen, gefasst. Wir haben noch gesehen wie nach dem Rollen jede Zigarre einen Qualitätscheck durchlaufen muss, ehe sie in den Verkauf geht. In Summe wird in der kleinen Fabrik täglich zwischen 300 und 400 Zigarren hergestellt (und das lediglich von den 4 Personen). Als besonderen Kunden hat diese Fabrik Arnold Schwarzenegger. Er bestellt seine bekannte Zigarre hier, welche das Format eines Unterarms hat. Unglaublich, ich denke man muss Stunden benötigen, um diese Art einer Zigarre rauchen zu können. Ich habe mich da mit einem deutlich kleineren Format zufrieden gegeben und freue mich meinen Einkauf zu geniessen. 🙂

Nach diesem erfolgreichen Einkauf ging es weiter zu einer Fabrik zur Herstellung von Keramiksachen. Diese Fabrik funktioniert auch so ein wenig wie eine Genossenschaft und es werden wirklich tolle Sachen hergestellt. Leider konnten wir wieder nichts einkaufen, aber zu sehen, wie die Sachen hergestellt werden, war super. Uns wurden die einzelnen Schritte gezeigt und es war schon krass, wie schnell die Leute diverse Formen herstellen können. Wenn man aber alle Schritte zusammenzählt, mit Brennen, Polieren, Bemalen, wieder Polieren, usw. dann kommen da Arbeitsstunden zusammen, dass kann man sich nicht vorstellen. Und nachher werden die Teile für 6 bis 10 Dollar verkauft. Das ist dann schon nicht ganz fair. Aber besser als nichts und besonders toll ist, dass alle verwendeten Materialen hier auch wieder zu 100% natürlichen Ursprung sind.

Im Anschluss ging es zu einem Aussichtspunkt, wo wir eine tolle Aussicht über einen See (Laguna de Apoyo), welcher aus einem Vulkankrater bestand, hatten und dort den Rest unserer Gruppe trafen.

Danach ging es direkt in einen Beach Club am See wo wir ein paar Stunden relaxen konnten. Es gab ein kleines Mittagessen und einen hervorragenden lokalen Cocktail, welches es ganz schön in sich hatte. Corinne und ich haben die Zeit in den Liegestühlen sehr genossen, während der Rest das Wasser bevorzugt hat.

Dann sind wir zu einem Markt in Masaya gefahren, welcher aber bereits am Schliessen war. Daher konnten wir nur noch ein paar Stände besichtigten. Die Auswahl war recht schön, wenn auch nicht gross anders als auf anderen Märkten, welche wir bereits gesehen haben. Aber hat sich trotzdem gelohnt. 

Der letzte Punkt auf der Agenda war das eigentliche Highlight. Wir sind auf einen aktiven Vulkan neben Masaya gefahren, in welchem man flüssige Lava sehen kann. Da es bereits recht spät am Tag war, war es bereits am Dämmern, als wir oben angekommen sind. Hier war es zum ersten Mal so richtig voll mit Touristen und wir mussten ein wenig anstehen, um an eine Stelle mit guter Sicht auf die Lava zu kommen. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Stellen und natürlich will das jeder sehen. Von daher kann ich das ja verstehen und ich finde, wir haben trotzdem sehr coole Bilder hinbekommen. Ich fand es ein super Erlebnis das einmal live zu sehen. Wir konnten nicht allzu lange bleiben, da es mal wieder ein paar Tropfen Regen gab. Wenn es regnet, gibt es leider giftige Dämpfe, welche man nicht allzu lange einatmen soll vor allem wenn der Wind noch entsprechend ungünstig steht. 

Den Abend haben wir dann wieder bei einem Nachtessen ausklingen lassen und sind früh ins Bett. Der nächste Tag war nämlich wieder, genau ein Reisetag und daher wieder eine kurze Nacht. 

Am nächsten Tag hiess es wieder früh los mit dem Ziel Ometepe Island. Los ging die Fahrt wieder mit einem Bus, welcher uns an den Hafen von San Jorge, Rivas brachte. Von dort ging es dann mit der Fähre auf die Insel, welche mitten im Lake Nicaragua liegt. Die Fähre sah jetzt doch recht speziell aus und ich war mir nicht ganz sicher ob das alles so richtig abläuft. Wir wurden gebeten zügig auf das Boot zu gehen, da man noch eine Gruppe Studenten erwartete. Also ab aufs Boot, Rucksäcke verstaut und einen Platz auf dem Oberdeck gesucht. Oberdeck heisst in dem Fall das Deck über eine sehr steile, enge Wendeltreppe zu erreichen, welche fast schon ausserhalb des Schiffes hängt. 🙂 Nachdem wir einen Platz gefunden haben, kamen auch schon die Studenten. Und ich sag mal so, es waren keine Studenten, sondern eine Ansammlung von jungen Pilgern, die zu einem Event auf die Insel gefahren sind. Das Schiff füllte sich immer mehr und der Platz wurde richtig eng. Als beim Ablegen noch Gebete gesprochen, Statuen von der Jungfrau Maria präsentiert und anschliessend diverse Lieder gesungen wurden, dachte ich schon, oh je… Vor allem klangen die Lieder nicht nach Kirche, sondern eher wie Fussballfans im Stadion… Aber ok, war auch mal ein Erlebnis. Die Überfahrt war für einen See doch recht schwankend. Es gab ordentlich Wind und damit auch entsprechende Wellen. Leider habe ich kein Schild zur eigentlichen Kapazität des Schiffs gefunden, weil ich hätte das gerne mit der tatsächlichen Anzahl verglichen. Aber alles gut gegangen und nach einer Stunden waren wir auf der Insel.

Dort wartete schon unser Bus und hat uns zum Hotel gefahren. Unterwegs haben wir noch die Lande- bzw. Startbahn des Flughafens überquert – kam gerade kein Flieger. War aber lustig so mitten auf der Bahn zu stehen. 

Wir haben dann unser Hotel bezogen und den Tag einfach ausklingen lassen. Wir konnten direkt im Hotel Essen und so war der Nachmittag bzw. Abend eher eine faule Angelegenheit.

Den folgenden Tag haben wir dann wieder mit mehr Lust auf Unternehmungen gestartet. In der Nähe des Hotels gibt es ein kleines Landschaftsschutzgebiet, in welchem man ein wenig an der Küste des Sees entlanglaufen und einfach die Natur geniessen kann. Da wir nur ca. 15 Min zu Fuss entfernt unser Hotel hatten, haben wir uns nach einem gemütlichen Frühstück auf den Weg gemacht. Der Eintritt in das Reservat war mit 5 US-Dollar nicht ganz günstig, aber es war noch ein Eintritt in das Schmetterlingshaus inklusive, so dass es doch wieder ok war. Wir sind zuerst Richtung See und haben schon dort unzählige bunte Schmetterlinge gesehen. Und auch die Vielfalt an Blumen, Sträuchern und Bäumen war unglaublich. Der ganze Rundweg war nur ca. 1 Std., aber es war trotzdem sehr schön. Mir ist mal wieder bewusst geworden, dass sich die Natur in unserer Heimat schon sehr geändert hat. Als ich noch Kind war, gab es z.B. deutlich mehr Schmetterlinge als zur Zeit unserer Abreise. Wenn man die Tiere jetzt so wieder in der freien Natur erlebt, wird einem das erst wieder bewusst, was man schon lange nicht mehr gesehen hat.

Zum Anschluss haben wir noch das Schmetterlingshaus besucht und wirklich sehr schöne Tiere gesehen. Die Vielfalt der Farben kommt auf den Bildern glaub ich gar nicht richtig zur Geltung und auch die tatsächliche Grösse der Schmetterlinge kann man nur schwer erkennen. Diese waren nämlich wirklich riesig teilweise. Das grosse Finale für mich waren dann noch die alten Traktoren, welche neben dem Parkplatz ausgestellt waren. 🙂

Danach haben wir den gewaltigen Marsch von 15 Minuten für den Rückweg in Angriff genommen und auch diesen gemeistert. Leider hat es unterwegs wieder zu regnen begonnen, so dass wir doch wieder recht nass waren, bis wir im Hotel waren. Wir haben den Regen dann aber positiv genutzt und uns nach einer kurzen Ruhepause mit unseren Reisekameradinnen aus England auf einen Umtrunk im Hotelrestaurant getroffen. Muss ja auch mal sein und den lokalen Wein muss man auch probieren. Ok, es war Weisswein aus den USA, aber trotzdem recht lecker. 🙂 Da der Regen eine Zeitlang anhielt, sind wir einfach bis zum Abendessen sitzen geblieben, um nicht eine zu grosse Hektik in den Nachmittag bzw. Abend zu bekommen. Das Abendessen in dem Hotel war ok, aber leider auch nichts Besonderes. Wir sind dann früh ins Bett, weil wir am nächsten Tag wieder auf grosse Fahrt sind. Es stand die Fahrt nach Costa Rica auf dem Programm. Dazu dann im nächsten Beitrag mehr.

Guatemala (Gruppenreise Teil 2)

Wie im letzten Post geschrieben, sind wir heute über die Grenze nach Guatemala. Da wir erst Mittagszeit hatten, stand doch noch einiges auf dem Programm für diesen Sonntag. Von der Grenze haben wir uns auf den Weg gemacht Richtung Tikal. Tikal ist eine weitere sehr bekannte Ausgrabungsstätte von einer Maya Stadt. Kurz vor Tikal sind wir am wunderschönen Lago Petén Itzá vorbeigekommen. Dort haben wir dann auch in einem wunderschönen Restaurant, direkt am See unser Mittagessen eingenommen. Um das Essen anschliessen auch zu verdauen, sind wir noch ein wenig am Strand gelaufen und haben die Aussicht genossen.

Danach ging es weiter in de Nationalpark, in welchem Tikal liegt. Unsere nächste Übernachtung war ebenfalls im Nationalpark und etwas ganz Besonderes. Nachdem wir den Park erreicht und unsere Eintrittskarten gekauft hatten, ging es zum Hotel. Nicht, dass wir im Hotel geschlafen haben, aber der Garten des Hotels war für uns reserviert. Wir haben eine Camping-Nacht vor uns. Es waren recht kleine Iglu-Zelte, immer für 2 Personen und daher recht eng. Da war für unser Gepäck kein Platz, aber es gab einen kleinen Raum vor dem Hotel, wo wir alles einschliessen konnten und wir nur das Nötigste mit ins Zelt nehmen mussten. Nachdem wir alle fertig waren, ging es los zu den Ruinen. Leider hat es zu diesem Zeitpunkt schon leicht geregnet, so dass wir wussten, heute könnten wir noch nass werden. Wie nass wir wurden, haben wir da aber noch nicht geahnt. 🙂 Wir sind also los und sind auf einem tollen Weg durch den Dschungel gelaufen. 

Es ist schon ein besonderes Gefühl, wenn man von all den vielen grünen Pflanzen und Bäumen umgeben ist. Am meisten beeindruckt hat uns auf dem Weg aber das Gebrüll der Affen. Es sind zwar keine sehr grossen Affen, aber schreien können diese, als ob es kein Morgen gibt. Ich spare mir jetzt den Vergleich zwischen klein und laut… 🙂 Danach sind wir zu dem verschiedenen Tempel gelaufen und in dieser Region kann man sogar noch teilweise auf die Ruinen steigen und die Aussicht geniessen.

Tikal war eine der bedeutendsten Städte der klassischen Maya-Periode (3. bis 9. Jahrhundert) und ist eine der am besten erforschten Maya-Städte. Die ersten Spuren reichen ins frühe 1. Jahrtausend v. Chr. zurück. Im 2. Jahrhundert begann der eigentliche Aufbau der Stadt mit der Errichtung von Tempeln, Stelen und Palast-Tempel-Komplexen. Tikal erstreckt sich über ein Gebiet von etwa 65 Quadratkilometern, wovon der zentrale Bereich rund 16 Quadratkilometer einnimmt, welcher über dreitausend Bauten aufweist. Schätzungsweise an die 10’000 Gebäude, insbesondere in den Aussenbereichen, sind noch nicht ausgegraben und erforscht worden. Man schätzt, dass die Einwohnerzahl des Stadtzentrums auf dem Höhepunkt mindestens 50’000 Menschen betrug und die unmittelbare Agglomeration sogar eine Einwohnerzahl von bis zu 200’000 erreicht habe. Seit 2018 gehen Forscher davon aus, dass die Umgebung von Tikal mindestens eine Million Menschen zählte.

Ich weiss auch nicht, aber diese Maya-Zeit hat es mir irgendwie angetan. Ich finde es beeindruckend was diese Menschen in der damaligen Zeit alles errichtet haben und das mit so einfachen Mitteln. Ich bin gespannt was wir zu diesem Thema noch alles sehen werden. Und ich freue mich schon sehr darauf.

Nach den ersten Tempeln bzw. Gebäuden hat es aber so richtig angefangen zu schütten. So etwas habe ich noch nie erlebt. Innerhalb von Sekunden waren wir durchnässt bis auf die Unterhose und schwammen in unseren Turnschuhen. Ok, es war warmer Regen, aber die Frage war sofort, wie um Himmelswillen sollen wir das alles wieder trocken bringen in einem kleinen Zelt. Selbst unser Guide musste zugeben, dass wir jetzt einen richtig starken Dschungel-Regen erleben durften. 🙂 Aber wie so oft, nach dem Regen kommt auch wieder die Sonne. Es hat zwar ein wenig gedauert, aber wir konnten zumindest die Plaza noch besichtigen und ein paar schöne Bilder machen. Und was wir dafür bekommen haben, waren Bilder ohne andere Menschen darin. Wir hatten nämlich den ganzen Plaza für uns alleine.

Nachdem wir wieder am Hotel angekommen sind, gab es erstmal eine Dusche. Natürlich wie auf einem Campingplatz im Dschungel üblich in Begleitung von diversen Spinnen. Trotzdem sah danach die Welt wieder besser aus. Danach gab es noch ein kleines Essen im Hotelrestaurant und um 20 Uhr war dann Schicht im Schacht. Im Nationalpark werden um 20 Uhr die Generatoren heruntergefahren und dann wird es dunkel. Selbst das Internet hat dann «geschlossen» und da es allgemein kein Handynetz gibt, stellt sich schnell die Frage, und was jetzt? 🙂 Wir haben es uns dann in einem kleinen Pavillon neben unserem Gepäckraum gemütlich gemacht und noch ein Bier genossen. Das Tolle war, da es kein Licht in der Umgebung gab, konnten wir die Sterne am Himmel geniessen. Schön, das mal wieder so klar und deutlich zu sehen. Danach ging es in das Zelt, wo eine dünne Matratze und ein leichter Schlafsack uns durch die Nacht bringen sollte. Ich muss zugeben, ich habe tatsächlich ein paar Stunden geschlafen, aber gemütlich ist anders. Vor allem wurde es auch im Zelt recht feucht, so dass alles nur so am Körper klebte. Für Corinne war es die erste Nacht in einem Zelt in der Art und sie hat das super gemacht. Vor allem weil die Bedingungen tatsächlich eine Herausforderung waren.

Am nächsten Tag, Montag, 27.07.2022 ging die Reise dann schon wieder früh am Morgen los. Treffpunkt war bereits um 7 Uhr beim Gepäck. Aber bereits kurz nach halb 7 waren wir alle da. In den Zelten ist es doch recht warm geworden. Wir haben unsere Sachen, noch immer alles klatsch-nass notdürftig verstaut und haben uns auf den Weg gemacht. Frühstück gab es wieder in einem kleinen Restaurant auf dem Weg in der Nähe des Sees in El Remate. Danach ging es in die Stadt Flores. Diese Stadt ist tatsächlich sehr bekannt und viele wollen da hin. Woher der Hype kommt, erschliesst sich mir aber nicht. Es ist eine kleine herzige Stadt, aber eigentlich kann man dort direkt nichts machen. Wir haben dann auch nur einen kleinen Spaziergang gemacht und uns die Promenade ein wenig angeschaut. In 15 Minuten haben wir die Insel einmal umrundet gehabt.

Danach ging die Fahrt weiter. Unser Ziel war die Stadt Rio Dulce am gleichnamigen Fluss. Die Fahrt dauerte doch nochmal knapp 4 Stunden und unsere Unterkunft liegt direkt am Fluss. Nach der Ankunft in der Stadt mussten wir sogar mit einem kleinen Boot zu unserm Hotel. Hier erwartete uns bereits die nächste Überraschung. Wir haben Betten in kleinen Kabinen, welche auf Stelzen auf dem Fluss stehen. Klingt auf den ersten Blick recht romantisch, ist es aber nur bedingt, wenn unter der Türe ein Spalt von 2.5 Zentimeter ist und unter dem Dach jede Menge Löcher bzw. man durch die Spalten im Boden den Fluss sieht. Das Ganze wäre in einer anderen Umgebung nicht ganz so schlimm, aber mitten in einer Art Dschungel mit allen Arten an Tieren macht das keinen Spass. Wir hatten gleich zur Begrüssung einen grossen Käfer und ein paar Spinnen und Ameisen. Die Dusche und das WC waren in einer anderen Hütte und die Wege mehr als schmal. Hurra wer nachts aufs WC muss. 

Das grösste Problem war unsere noch immer nasse Wäsche und vor allem die Turnschuhe. Wir haben versucht alles irgendwie aufzuhängen um die Wäsche zumindest ein wenig zu trocken, ehe wir sie am Folgetag in die Wäscherei geben wollten. Der Preis geht ja nach Gewicht und da macht das Abgeben von nasser Kleidung keinen Sinn. 🙂 Wir haben uns dann im Restaurant für das Abendessen getroffen, welches richtig gut war. Danach gab es dann noch einen kleinen Notfall. Eine andere Teilnehmerin ist in ihr Zimmer und hat ihre nassen Schuhe, welche auch trocknen sollten, versucht zu putzen und die Hand in die Schuhe gestreckt. Sie spürte dann etwas Haariges in ihren Schuhen und beim Herausziehen kam eine Tarantel hervor. Unser Guide und ein Hotelangestellter haben sich dann um die Spinne gekümmert. Das war ihr erster Einsatz. In einer anderen Kabine gab es dann noch einen Besuch einer Wolfsspinne, auch eine sehr grosse, aber ungefährliche. Für mich und Corinne war dann aber klar, dass wird keine lustige und romantische Nacht. Wir haben unsere ganzen Sachen durchschaut bevor wir ins Bett sind und während der Nacht öfters kontrolliert, ob wir auch Besuch haben. Wir haben es überlebt aber am nächsten Tag zur Sicherheit eine andere Kabine gebucht. Es gibt nämlich auch welche mit eigenem Bad und Klimaanlage und das haben wir uns gegönnt. Die Kabinen sind deutlich besser abgedichtet, damit die Kühle der Klimaanlage auch im Inneren bleibt. Diese 30 US-Dollar sind gut investiert. 🙂 Wie gesagt der Schlaf war nicht besonders gut, aber überlebt.

Der Folgetag startet dann nicht ganz ausgeschlafen aber trotzdem mit ein wenig Stolz, dass wir das so geschafft haben. Wir haben mit den Spinnen usw. gerechnet, aber nicht unbedingt direkt im Schlafbereich. War einfach etwas unglücklich, weil eben so viele Öffnungen in der Hütte waren, da bleibt das nicht aus. Eigentlich schade, dass unser Aufenthalt so gestartet ist, denn das Hotel ist echt cool und die Leute so mega freundlich. Zum Tagesablauf des Folgetages gibt es nicht viel zu sagen. Corinne hat beschlossen den Tag im Hotel zu verbringen und zu arbeiten und ich habe eine kleine Bootstour mit dem Rest der Gruppe gemacht. Wir sind nach Livingston gefahren und damit eigentlich direkt ans Meer, an die Bucht von Honduras. Von da aus sind es zwar noch ein paar Meter bis in die Karibik, aber immerhin. Die Fahrt über den Rio Dulce war echt beindruckend. Wir haben unterwegs an verschiedenen Stellen kurz angehalten, eine Festung, bei Mangroven usw. War eine herrliche Fahrt.

In Livingston haben wir die Stadt besichtigt und sind ein paar Meter gelaufen. Eine sehr spannende Stadt aber auch recht chaotisch. Mir gefallen einfach die vielen Farben und die Freundlichkeit der Menschen.

Danach ging es wieder zurück und wir haben einen kurzen Stopp an einem Restaurant direkt am Fluss gemacht. Dieses wird von einer Community betrieben, welche aus verschiedenen ganz kleinen Dörfern besteht. Und jedes Dorf darf immer eine Woche das Restaurant betreiben, dann wird wieder gewechselt. Eigentlich eine praktische Sache. Das Essen in dem Restaurant war der Hammer. Auf Empfehlung unseres Guides haben wir eine Art Fischermann-Suppe genommen. Eine Art Tomatensuppe mit jeder Menge Shrimps, Krabben und Plantain-Bananen. Dazu gab es noch einen ganzen gegrillten Fisch und Reis. Selten so etwas Leckeres gegessen. 

Neben dem Restaurant gab es noch einen Wasserfall, welcher sehr warmes Wasser in den Rio Dulce führt. Das Wasser kommt aus einer Art kleinen heissen Quelle und wird nach dem Wasserfall durch eine kleine Mauer kurz gestaut. Dadurch ist das Wasser im Fluss hier sehr warm, was gesund sein soll. Ich habe mich dem Wasser nur kurz genährt und fand den Geruch nach Schwefel und daher nach faulen Eiern einfach nicht so prickelnd und bin lieber bei einem kühlen Bier in der Sonne geblieben. Ich wollte mir nach dem herrlichen Essen das doch nicht verderben mit Geruch nach faulen Eiern. 🙂 Nachdem die anderen ausgebadet hatten, ging die Fahrt nach Hause und zurück zum Hotel. Unser Kapitän hatte es recht eilig und so flogen wir fast über den Rio Dulce, was mir richtig Spass gemacht hat. Nach ca. 45 Minuten Fahrzeit waren wir dann auch wieder zurück und ich konnte meine neue Kabine, welche Corinne in meiner Abwesenheit schon bezogen hat, besichtigen. Das sieht doch gleich anders aus. Eine richtige Türe, ein dichter Boden, keine Spalte in den Wänden, vor den Fenstern vollständige Insektengitter. Was will man mehr, die Nacht kann kommen. Bevor es aber so weit war, haben wir den Nachmittag noch genutzt um den Bericht zu Schreiben und zu Arbeiten. Das Abendessen gab es wieder im Hotel und irgendwie waren heute alle müde. Daher sind wir früh zu Bett und hoffen auf eine tierfreie Nacht für alle. Morgen steht eine lange Fahrt nach Antigua an, da wollen wir fit sein. 

Die letzte Nacht war tatsächlich der Hammer. In unserer neuen Unterkunft haben wir super geschlafen. Es war ein super Bett und wir hatten keine weiteren Freunde im Zimmer. Zumindest keine, welche uns gefährlich werden konnten. Das hat schon mal sehr geholfen richtig auszuschlafen. Ich habe sogar so gut geschlafen, dass ich auf das Frühstück verzichtet habe und lieber das Bett genossen habe. Ich bin dann erst pünktlich zur Abfahrt um 7.45 Uhr zum Treffpunkt. Wie geschrieben auf dem Programm stand die Fahrt nach Antigua. Veranschlagt waren dafür ca. 8 Stunden und wir haben es sogar mit zwei Pausen in 7.5 Std geschafft. Das Problem auf der Strecke sind die vielen LKW, die von Guatemala City alle Richtung Hafen am Rio Dulce unterwegs sind oder eben wie wir in die andere Richtung. Wir hatten heute aber Glück und es war nicht so viel Verkehr. Nach der Bootsfahrt vom Hotel zum Hafen stand unser Bus schon bereit. Also schnell das Gepäck verladen und ab ging die Post. Nach 2.5 Std der erste Halt und eine Bio-Pause. Danach nochmal eine Stunde Fahrt und es gab ein Mittagessen. Pünktlich auf die 12.30 Uhr, wie es sich gehört. 🙂 Fidelio hat uns in eine guatemalische Fast-Food-Kette namens «Sarita» ausgeführt. Nach dem Essen dann eine etwas wildere Fahrt Richtung Guatemala City. Die Strasse wurde jetzt mehrspurig und der Fahrstil der Verkehrsteilnehmer etwas chaotischer. Unser Fahrer war aber wirklich gut und hatte die Sache mehr als im Griff. Guatemala City ist die Hauptstadt und liegt auf knapp 1.500 Meter über dem Meeresspiegel. Ist schon seltsam, wenn man so immer bergauf fährt und dann eine Stadt mit ca. 4 Mio. Menschen kommt. Wobei hier ist es auch wie in anderen grossen Städten, keiner weiss genau wie viele Menschen hier wohnen. In den Aussenbezirken haben sich viele Menschen, auf der Suche nach Arbeit niedergelassen. Es sind Bezirke, welche wirklich an steilen Hängen errichtet wurden und daher die ganzen Gebäude eigentlich recht gefährlich sind. Gegen 15.30 Uhr sind wir dann in Antigua angekommen und haben unsere Zimmer bezogen. Wir freuen uns sehr, dass wir in einem ganz normalen Hotel in der Stadt sind. Es ist ein kleines und sehr gemütliches Hotel, wie wir es jetzt doch schon einige Male hatten. Um 17.30 Uhr ging es zu einem ersten Orientierungs-Walk durch die Stadt. Antigua ist eine von Vulkanen umgebene Kleinstadt im Süden Guatemalas, die für ihre Gebäude aus der spanischen Kolonialzeit bekannt ist. Viele dieser Häuser wurden nach einem Erdbeben im Jahr 1773 wieder aufgebaut, mit dem Antiguas 200-jährige Rolle als Guatemalas Kolonialhauptstadt beendet wurde. Die wiederaufgebaute Stadt ist jetzt ca. 15 Min mit dem Auto weiter entfernt des Vulkans und bietet daher etwas mehr Sicherheit. Für den Bau der Gebäude und Strassen wurden teilweise die Steine aus der zerstörten Stadt wiederverwendet. 

Nach unserem Walk ging es noch in ein Restaurant für ein leckeres Nachtessen. Danach war dann auch schon Nachtruhe, man wird ja schliesslich nicht jünger. 

Am nächsten Tag sind wir schon sehr früh aufgewacht. Wir hatten irgendwie ein Zimmer, welches drei Räume neben der Küche war. Ich weiss nicht genau was die ab 5.30 Uhr in der Küche gemacht haben, aber es klang mehr nach Renovation als nach Kochen. Egal, nutzen wir die Zeit und stehen mal ein wenig früher auf. Wir hatten den Morgen zur freien Verfügung und Corinne und ich haben uns aufgemacht, um noch ein wenig durch die Stadt zu laufen und einen Kaffee zu trinken. Schon am Vortag haben wir auch in Antigua einen Starbucks entdeckt, also warum nicht? Hier in Guatemala gibt es bei Starbucks tatsächlich Kaffee aus der Region und der schmeckt richtig lecker. Wir haben jetzt ja schon einige Starbucks gesehen, aber dieser war wirklich besonders. Mega schöne Malereien an den Wänden im Gartenbereich, jede Menge gemütlicher Sitzmöglichkeiten usw. Man könnte in diesen Aussenbereich tatsächlich eine schöne Hochzeit feiern. 🙂 So weit wollten wir aber nicht gehen, aber den Kaffee haben wir genossen. Nachher haben wir bemerkt, dass auch Filialen von Mc Donalds, usw. ähnlich schön aufgemacht sind. Das ist ein wenig das Besondere an Antigua und dem kolonialen Stil der Häuser.

Anschliessend sind wir ins Hotel, um unsere Rucksäcke umzupacken. Wir sind jetzt zwei Nächte unterwegs und kommen dann in das gleiche Hotel zurück. Da macht es ja Sinn, einmal mit kleinem Gepäck zu reisen. Das war richtig cool, mal nicht den grossen Rucksack mitnehmen zu müssen. Daher die Frage, was nehmen wir mit, wie wird das Wetter, was wenn es regnet usw. Aber ich glaube wir haben das recht gut hinbekommen. Um 10 Uhr war dann tatsächlich Abfahrt und es ging in das Hinterland von Guatemala. Das sind dann doch recht kurvenreiche und steile Strassen, die einen da erwarten. Und der Fahrstil hier ist doch auch so eine Mischung aus «Lebensverneinend» und «wer bremst verliert». Unser Fahrer war recht anständig und auch sonst ist nichts passiert. Es sieht einfach teilweise krass aus, was man so auf der Strasse sieht. Das manche Fahrzeuge noch fahren ist ein Wunder, aber das dann die Bremsen noch funktionieren sollen, das kann man fast nicht glauben. Aber es funktioniert. 🙂 Unser Ziel für den Tag war der Markt in Chichicastenango (man muss viel üben das auszusprechen :-)). Unterwegs gab es noch einen kurzen Stopp für ein Mittagessen. Das besondere hier, war aber eigentlich die Aussicht auf das Hinterland. 

Der Markt in Chichicastenango ist sehr bekannt und gilt als der farbenfrohste Markt auf der Welt und ist der grösste Markt in Guatemala. Ich kann sagen, es war der Hammer. Wir waren extra erst etwas nach dem Mittag da, denn am Morgen ist so viel los, dass man in der Gruppe verloren geht. Das war eine sinnvolle Entscheidung. So konnten wir den Markt wirklich geniessen. In einer Halle haben wir ein paar Stände entdeckt, an welchen die traditionellen Trachten der hier lebenden Mayas hergestellt werde. Es war interessant mit wie viel Fingerfertigkeit da gearbeitet wurde.

Nach dem Markt ging es dann weiter Richtung Lago de Atitlán, einem grossen See. Der See hat eine Fläche von 130 km², ist von Ost nach West ca. 18 km lang und liegt ca. 1’560 Meter über dem Meeresspiegel. Er ist umgeben von den drei Vulkanen Tolimán, Atitlán und San Pedro. Der See an sich liegt in einem riesigen Vulkankrater, der vor ungefähr 84’000 Jahren durch die Explosion eines sehr grossen Supervulkans entstand. Wenn man den See sieht, hat man im Hintergrund die Vulkane, dabei ist der See an sich schon ein Vulkankrater. Das ist ein beindruckendes Gefühl, wenn man sich das anschaut. Im Laufe der Zeit ist der Wasserspiegel des Sees angestiegen, da das Tal keinen natürlichen Abfluss hat. Wie schön das Ganze aussieht, konnten wir von einer Aussichtsplattform geniessen.

Danach ging es dann weiter nach San Jorge La Laguna, dem eigentlichen Ziel des Tages. Und hier gab es nun etwas Besonderes. Uns stand eine Nacht bei einer Gastfamilie ins Haus. Das bedeutet, dass immer zwei Personen von einer Gastfamilie abgeholt wurde und wir den Abend mit der Familie verbringen mussten. Die Familien sind allesamt traditionelle Familien der Mayas und es ging darum, dass Leben der Maya in der heutigen Zeit kennen zu lernen. Ganz wohl war uns bei der Sache nicht, man weiss ja nicht was einen erwartet. Und da die Familien kein Englisch können, waren unsere ganzen Spanischkenntnisse gefordert. Corinne und ich wurden von einer Frau mit dem Namen Mercedes abgeholt und wir sind ein paar Meter von der Kirche zum Haus gelaufen. Es war ein schönes Haus, aber eben typisch für die Region recht sparsam eingerichtet. Unten gab es einen grossen Raum in welchem gekocht und gegessen wurde, ausserdem gab es eine Art Altar und jede Menge Kerzen und christliche Bilder, etc. Unser Zimmer war im ersten Stock und wir hatten unser eigenes Bad. Um das zu betreten, mussten wir aber vor die Türe in den Aussenbereich, wo auch das Waschbecken war. Beim Zähneputzen konnte uns also die ganze Nachbarschaft zuschauen. 🙂 War noch recht witzig. Wir haben unser Zimmer bezogen und sind dann noch eine Runde gelaufen um das Dorf besser kennen zu lernen. Wir sind aufgefallen wie bunte Hunde in der Region. Aber es war lustig und man gewöhnt sich daran. Danach gab es einen Kaffee mit Mercedes und wir haben viel über die Familie erfahren. Der Herr des Hauses arbeitet für ein Jahr aktuell in der Kirche und bereitet dort die Messen vor, putzt und kümmert sich um die Deko. Er ist jeden Tag in der Woche von 8.30 Uhr bis 21 Uhr vor Ort und kümmert sich um alles. Die ganze Familie war aber so stolz darauf, das war der Hammer. Wir sind dann kurz in die Kirche und haben diese besichtigt, sie ist wirklich sehr schön. Wir haben bei der Gelegenheit auch gleich Alejandro den Mann von Mercedes kennen gelernt. 

Danach sind wir wieder zurück und haben versucht Mercedes beim Kochen zu helfen. Es hat einiges gebraucht, so dass wir zumindest eine Karotte und einen Paprika schneiden durften. 🙂 Die Karotte musste nämlich in ganz feine Streifen sein, da diese mit dem Reis gekocht wird. Aber ich glaube wir haben das recht gut hinbekommen. Im Laufe des Abends haben wir dann noch die 3 Töchter und einen Sohn von Mercedes und Alejandro kennen gelernt. Es waren Miriam, Maria, Alessandra und Eduardo). Der zweite Sohn ist ein Priester und wohnt in einer anderen Stadt. Das Highlight der Familie ist aber der Enkel, Ayden. Er ist 18 Monate alt und der heimliche Boss in der Familie. Wir haben uns kaputtgelacht. Aydens Lieblingsgetränk ist übrigens Kaffee. Und das auch am Abend nach 21 Uhr. 🙂 Kaffee wird von der Familie selbst angebaut und verarbeitet. Dann wird der Kaffee gebrüht, etwas gezuckert und mit Wasser verdünnt. Es schmeckt aber wahnsinnig gut in der Art. Allein wenn man an dem Kaffeepulver gerochen hat – das war Kaffee pur, in jeder Hinsicht. In der Maya-Kultur ist es übrigens üblich, dass auch bereits Baby’s und Kleinkinder Kaffee bekommen. Nahrungsmittel und Getränke sind teuer und man nimmt das, was man selber anbaut und eben hat. Einfach den Wasserhahn aufmachen ist hier nicht. Zum Essen gab es Hühnchen mit Reis und Tomatensauce. Es war so lecker. Ein besonderes Ritual bei den Maya ist, dass jeder, wenn er mit Essen fertig ist, sich bei jedem der am Tisch sitzt, bedankt. Man sagt jeweils den Namen und «Matìox» = Danke. Wir fanden das richtig schön und selbst der Enkel ist um den Tisch gelaufen und hat sich bei jedem bedankt. Wir haben uns bis 22 Uhr unterhalten und es war so interessant. Auch wenn wir nicht alles verstanden haben, man hat bemerkt, wie stolz diese Leute auf ihre Traditionen sind. Wir hatten jede Menge Spass und sind eine grosse Erfahrung reicher. Mal schauen, wie wir schlafen.

Der nächste Tag war dann schon wieder ein Freitag und der 01.07.2022. Damit ist heute schon wieder ein Jubiläum. Wir sind seit 7 Monaten unterwegs und gefühlt vergeht die Zeit immer schneller. Das ist der pure Wahnsinn. 

Wir haben die Nacht bei der Gastfamilie gut überstanden. Wir haben sehr gut geschlafen und wundern uns ein wenig, wo eigentlich der Rest der Familie geschlafen hat. Wir waren wie in einem Schlafzimmer mit zwei Betten. Ich glaube nicht, dass dieses Zimmer sonst nicht in Gebrauch ist, aber wir werden das wohl nie erfahren. Um 7.30 Uhr sind wir wieder in die Küche, wo Mercedes bereits unser Frühstück vorbereitet hat. Es gab ein Omelett und dazu Bohnen und Tortillas. Und zum Glück gab es noch von diesem leckeren Kaffee. So kann ein Tag ja nur super werden, wenn er schon so startet. Gegen 8.30 Uhr hiess es dann Abschied nehmen und wir sind wieder zur Kirche und damit zum Treffpunkt gelaufen. Dort wurden wir dann auch von einem Fahrer abgeholt, welcher uns zu unserem nächsten Ziel brachte. Wir machten uns auf die lange Fahrt nach Panajachel, was tatsächlich ca. 15 Minuten entfernt war. 🙂 Heute war also ein sehr kurzer Reisetag. Wir konnten aber trotz der frühen Anreise unsere Zimmer beziehen und sind dann erstmal wieder alle zusammen los, der nächste Kaffee war notwendig. Nachdem wir diesen ausgiebig genossen hatten, sind wir ein wenig durch die Stadt gelaufen. Hier reihen sich eigentlich Marktstand an Marktstand und überall gibt es ähnliches Zeug. Dazu waren sehr viele Touristen unterwegs, was das Ganze jetzt nicht so gemütlich gemacht hat. Aber trotzdem hat es auch hier schöne Stellen. Heute war in Guatemala ein Feiertag, wir glauben es war der Tag des Militärs. Somit hatten viele Einheimische frei und sind an den See gefahren.

Wir sind dann in den Hafen gegangen und haben uns ein Boot für eine Überfahrt nach San Juan La Laguna gemietet. Wir hätten auch eine Art Taxi nehmen können, wären damit aber deutlich länger unterwegs gewesen, da wir an der Küste entlang auf die gegenüber liegender Seite des Sees gefahren wären. So konnten wir geradeaus über den See und einiges an Zeit sparen und diese im Dorf nutzen. Die Überfahrt war recht rasant und die Wellen recht anstrengend. Für das, dass wir hier von einem See reden, hätte ich das nicht erwartet. Es gab aber doch einen ordentlichen Wind, welcher das Wasser aufgewühlt hat. Aber wir sind gut über den See gekommen und auch wieder zurück. San Juan La Laguna ist sehr bekannt für seine bunte Strasse, über welcher jede Menge Kunst ausgestellt bzw. aufgehängt ist. Hier hatte die Covid-Pandemie etwas Gutes. Guatemala ist sehr abhängig von Touristen. Während der Pandemie ist der Tourismus jedoch komplett zusammengebrochen. Das Dorf hat sich deshalb etwas einfallen lassen müssen, um die Einheimischen anzulocken. Dies hat wohl sehr gut geklappt und das Dorf war rappelvoll. Ausserdem findet man jede Menge Kunstgalerien, welche wirklich wunderschöne Bilder ausstellen und zum Kauf anbieten. Leider haben wir dafür keinen Platz in unseren Rucksäcken, das hätte sich wirklich gelohnt.

Wir haben dann noch eine kleine Weberei besucht, welche von Frauen in einer Art Genossenschaft betrieben wird. Auch hier ist uns wieder die Farbenvielfalt aufgefallen und wie sehr die verschiedenen Farben leuchteten. Wir haben kurz gezeigt bekommen, wie die Frauen die Fäden spinnen, färben und anschliessend weben. Auch hier erfolgt das Färben wieder komplett ohne Chemie und trotzdem verbleichen die Stoffe nicht. Das fand ich noch recht spannend. Was doch die Natur alles bietet, man muss es nur nutzen.

Danach sind wir zurück nach Panajachel und noch ein wenig gelaufen. Am Abend sind wir noch etwas essen gegangen und haben uns ein wenig auf El Salvador eingestimmt. Wir hatten ein typisches Essen von dort. Es waren je zwei Tortillas übereinander, welche mit Käse und diversen anderen Sachen gefüllt waren. Also Käse und Salami, Käse und Knoblauch, Käse und Schinken usw. Es gab so eine grosse Auswahl, war schwer zu entscheiden. Man bestellt jeweils 2 oder 3 von den Dingern und ist nachher wirklich satt. Und das Gute ist, wir haben zu zweit für Essen und Getränke nur 13 Euro bezahlt. Da kann man nichts sagen. Anschliessend ging es wieder ins Hotel. Alle wollten früh ins Bett, denn morgen steht ein stressiger Tag an. Dazu dann aber übermorgen mehr. 

Nun kann ich von unserem stressigen Tag ausführlich berichten. Wir sind am Samstag relativ früh, schon um 7 Uhr gemeinsam zum Frühstück um dann die 2.5-stündige Fahrt von Panajachel zurück nach Antigua in Angriff zu nehmen. Die Fahrt war mal wieder typisch für das Hinterland von Guatemala. Sehr steile und kurvenreiche Strassen schlängeln sich am Berg entlang und gefühlt fährt man eine Ewigkeit und wenn man es auf der Karte anschaut, sind es Luftlinie nur ein paar Meter. Wir sind aber pünktlich gegen 10.30 Uhr wieder in unserem bekannten Hotel angekommen und es begann wieder ein aufwendiger Umpackprozess. Wir hatten uns als gesamte Gruppe entschieden, für eine Nacht aus der Gruppenreise auszusteigen und statt im gemütlichen Hotelbett zu schlafen eine Nacht auf einem Vulkan zu verbringen. Unser Plan war es, auf den Vulkan Acatenango zu steigen, um von dort den Blick auf den aktiven Vulkan de Fuego zu geniessen. Der Aufstieg geht von ca. 2’400 Meter über dem Meeresspiegel hinauf zum Base Camp auf 3’660 Meter und von dort aus zum Gipfel auf 3’970 Meter. Nachdem wir alles gepackt und sortiert hatten wurden wir vom Anbieter der Tour am Hotel abgeholt und wir machten uns auf den Weg. Der Weg Richtung Vulkan führte uns wieder ca. 1.5 Std. aus der Stadt hinaus in die Pampa. Dort wurden wir zu einem Haus geführt, wo wir noch zusätzliche Ausrüstung, wie Winterjacken, Mützen und Wanderrucksäcke bekommen haben. Ausserdem gab es dort noch ein letztes Mittagessen, Fleisch mit Reis und Bohnen, um genug Kraft für den Aufstieg zu haben. Der Aufstieg ist wirklich nicht zu unterschätzen. Die doch 1’400 Höhenmeter werden auf einer Distanz von nur knapp 7 km zurückgelegt. Daher kann man sich vorstellen, es geht die meiste Zeit einfach nur geradeaus den Berg hoch. Hurra, das macht Spass und unser Ziel war, die veranschlagte Wanderzeit von 6 Std. irgendwie zu unterbieten. 🙂 Als wir mit Essen und Ausrüsten fertig waren, war es doch schon 14 Uhr und es ging los. Die ersten Schritte waren noch lustig, aber das änderte sich recht schnell, denn es wurde so richtig anstrengend. Dazu kam noch, dass es eine recht hohe Luftfeuchtigkeit hatte, was den Schweiss noch zusätzlich antrieb. Der Blick Richtung Gipfel war nicht wirklich eine Hilfe, zum einen wurde die Distanz nicht unbedingt kleiner und auf der anderen Seite zogen Wolken am Himmel auf, welche den Gipfel umhüllten. Die Aussicht einen aktiven Vulkan zu sehen hat aber geholfen, so dass wir unserem Guide immer weiter folgten. Der Guide war noch recht lustig, allerdings schwer zu verstehen. Dies lag nicht unbedingt an der Sprache, sondern eher daran, dass er keine Zähne hatte. 🙂 So war er schwer in Spanisch als auch in Englisch zu verstehen. Aber er wusste den Weg, das war das Wichtigste. 

Wir haben es dann nach 4.5 Std. tatsächlich geschafft, das Base Camp zu erreichen. Wir waren also deutlich schneller, aber auch entsprechend geschafft. Man merkte ab einer gewissen Höhe, wie es immer anstrengender wurde und auch das Atmen immer schwerer fiel. Oben angekommen war das Wetter dann richtig bescheiden. Es begann bereits leicht einzudunkeln und zu regnen. Eigentlich ist man am Base Camp bereits über den Wolken, nicht aber an diesem Tag. Wir sassen mitten in den Wolken. Wir haben dann zuerst unser Zelt, wir teilten uns zu 6 ein etwas grösseres Zelt, bezogen und uns ein wenig eingerichtet. Das Zelt war in zwei Bereiche unterteilt. Im vorderen Teil hat unser Guide das Essen zubereitet und geschlafen, während der hintere Teil für uns war. Für jeden gab es eine Isomatte und einen Schlafsack, welche bereits oben auf uns warteten. Vielleicht muss ich hier noch erwähnen, jeder Teilnehmer an so einer Tour muss mit 4 Liter Wasser unten starten und muss 1 Liter oben für die Allgemeinheit abgeben. Davon wird dann Kaffee gekocht oder sonst zum Kochen verwendet. Daher ist der Rucksack recht gut gefüllt beim Aufstieg mit dem Wasser und entsprechender Kleidung. In den frühen Morgenstunden herrschen dort oben doch nur so circa 3 bis 6 Grad. Im Base Camp war dann noch der Oberhäuptling der Tour Guides, welcher uns ebenfalls begrüsste und uns über die nächsten Sachen informierte. Es war bereits 18.30 Uhr und der Plan war, zuerst gibt es heisse Schokolade mit Banana Bread und anschliessend als Nachtessen Spaghetti Bolognese. Normalerweise läuft man für die Tour schon morgens los, wir aber erst am Nachmittag und daher war der Speiseplan eng getaktet. 🙂 Die Aussicht, dass wir den Vulkan bei Nacht «spucken» sehen, wurde mit 50:50 eingeschätzt. Also haben wir erstmal die Schokolade und fast direkt danach die Spaghetti genossen. In der Zwischenzeit ist zum Regen, welcher immer stärker wurde, noch ein Sturm aufgezogen. Daher war uns klar, dass wird nichts mit einem Blick auf den Vulkan, aber wir hatten die Hoffnung, dass zumindest zum Sonnenaufgang das Wetter besser ist und wir auf den Gipfel steigen können. Wir haben uns also nach dem Essen in die Schlafsäcke verkrochen, aber nur mit dem Versprechen, dass man uns weckt, wenn das Wetter besser wird. Ansonsten sollten wir um 4 Uhr geweckt werden, um pünktlich zum Sonnenaufgang ganz oben zu sein. Die Nacht verlief dann recht unruhig. Der Sturm wurde immer heftiger und wir hatten ordentlich Bedenken, ob das Zelt auch wirklich hält. Die Windstösse waren wir Peitschenschläge und entsprechend hat es sich auch angehört, wenn der Wind am Zelt riss. Es ist aber nichts passiert und zu meiner Verwunderung hat das Zelt tatsächlich gehalten. Leider wurden wir um 4 Uhr nicht geweckt, was auch gar nicht nötig gewesen wäre. Wir waren die meiste Zeit eh wach und das Wetter wurde nicht besser. Daher hat man uns erst gar nicht offiziell geweckt, da ein Aufstieg auf den Gipfel zu gefährlich war, bzw. wir eh nichts gesehen hätten. So kam unser Guide erst gegen 7 Uhr zu uns in Zelt und brachte uns Frühstück. Heissen und starken Kaffee und dazu ein Croissant mit Käse und Toast mit Marmelade. Das Frühstück schmeckte sehr gut half aber wenig gegen die eher trübe Stimmung. Uns war klar, der ganze Aufstieg und die Strapazen waren für umsonst und die Aussicht auf einen Abstieg bei Regen und Wind waren auch nicht besser. Wir haben also unser Essen gegessen und unser Zeug gepackt. Der Abstieg begann um 8 Uhr und wir waren rechtzeitig parat. Der Weg hinunter war der gleiche, wie wir auch hinaufgegangen sind. Uns ist beim Abstieg erst so richtig bewusst geworden, was wir gestern tatsächlich geschafft haben. Dieses Mal benötigten wir nur 2 Stunden und 25 Minuten, um wieder am Ausgangspunkt zu sein. Zusammengefasst kann man sagen, wir sind auf den Vulkan gelaufen, dort ins Zelt, gegessen, geschlafen, gefrühstückt und wieder hinunter. Und das Ganze, ohne auch nur einen Blick auf den Vulkan gehabt zu haben. Dementsprechend waren wir doch etwas frustriert. Aber mit etwas Abstand kann ich sagen, wir werden die Nacht nie vergessen. Die Wanderung war mit das anstrengendste was wir bisher gemacht haben, dann haben wir tatsächlich auf einem Vulkan geschlafen und der Vulkan, welchen wir nicht haben «spucken» sehen, wir haben in der Nacht sehr deutlich gehört, wenn es eine Eruption gab. Das Schauspiel wiederholt sich alle 15 bis 20 Minuten und während der Nacht waren diese teilweise so extrem, dass wir den Boden vibrieren, spüren konnten. Diese Naturgewalt zu spüren, war schon ein recht cooles gefühl. Die Tour hat uns wiedermal gezeigt, was man so alles schaffen kann, wenn man einfach einen Fuss vor den anderen setzt und einfach nicht aufgibt. Das ist im Nachhinein doch wieder etwas, was wir als Erfahrung mitnehmen werden und uns sicherlich bei weiteren Abenteuern hilft. 

Völlig durchnässt, geschafft aber irgendwie auch stolz über unsere Leistung sind wir mit dem Van zurück nach Antigua in unser Hotel. Dort haben wir unsere Zimmer bezogen und erstmal eine ausführliche Dusche genossen. Danach noch eine kurze Mütze mit Schlaf und schon sah die Welt wieder besser aus. Corinne und ich sind nochmal los, um ein paar Einkäufe zu erledigen und uns mit einem starken Kaffee zu stärken. Wir haben uns dafür mit unserem Tourguide und einer anderen Teilnehmerin in einem Kaffee verabredet. Den Abend haben wir dann zum letzten Mal in dieser Gruppe verbracht. Die erste Etappe unserer Reise endet am Montag und für uns heisst es Abschied nehmen von unserem Guide und Granit, einer Teilnehmerin, welche nur bis hierher mit uns reist. Der Abend war sehr lustig und wir hatten ein super Essen. Ich glaube ich hatte den mit Abstand besten und grössten Burger, welchen ich je gegessen habe. Der Abschied ist glaub ich allen recht schwergefallen, da wir eine super Zeit zusammen hatten und vor allem hat unser Guide, Fidelio, so einen super Job gemacht. Wir haben noch selten einen Guide erlebt, der so einen grossen Schatz an Wissen hat und mit so viel Begeisterung seinem Job nachgeht wie er. Das war unglaublich und das Beste war, dass wir wirklich die Länder und Menschen kennenlernen konnten und nicht einfach die Touristenpunkte abgegrast sind. Sind wir gespannt was uns auf der nächsten Etappe erwartet.

Heute ist jetzt Montag, der 04.07.2022 und wie geschrieben, haben uns heute zwei Leute aus der Gruppe verlassen. Den Morgen konnten wir mit Granit noch ihren Geburtstag, mit einem leckeren Frühstück, feiern, ehe sie abgereist ist. Danach hiess es für Corinne und mich zurück zum Hotel, noch die letzten Besorgungen machen und dann ein wenig zu arbeiten. Schliesslich wollen wir diesen Bericht vor der Weiterreise auch noch online haben. Ansonsten werden wir heute nicht mehr viel machen. Am Abend werden wir unseren neuen Guide, Dennis und die neuen Teilnehmer kennen lernen. Uns steht also wieder ein Stuhlkreis ins Haus. Hurra, was wir uns freuen. Ich geh sicherheitshalber davor noch kurz ein Bier trinken. Es gibt noch weitere aktuelle Teilnehmer, welche sich so sehr auf den Abend freuen wie ich. 🙂 Aber sind wir mal gespannt was uns erwartet. Wie das Kennenlernen und der Abend abliefen, gibt es dann im nächsten Blog. Da wir morgen bereits um 4 Uhr Richtung Honduras abfahren, schliesse ich diesen Blogbeitrag hiermit hoch offiziell. 🙂

Mexiko und Belize (Gruppenreise Teil 1)

Wie im letzten Post geschrieben, haben wir die letzte Nacht in Kanada am Flughafen vom Montreal verbracht. Das war eine neue und auch spannende Erfahrung und ich bin überrascht, an welchen Orten ich mittlerweile einfach so einschlafen kann. Es war jetzt nicht der beste Schlaf, da ich doch immer wieder aufgewacht bin, weil es Lärm gab oder so, aber in Summe bin ich doch auf eine grosse Mütze Schlaf gekommen. Ich hatte es da besser als Corinne, die nicht wirklich ein Auge zugemacht hat. Der einzige Nachteil war, das wir vor dem Security Check des Flughafens schlafen mussten, da man diesen erst 4 Std. vor Abflug passieren kann. Somit lagen wir eben in einem Bereich, welcher von allen Personen besucht werden konnte. Aber wie gesagt, mich hat es nicht gestört. In unserer kleinen gemütlichen Ecke war es recht bequem. Wir hatten sogar Liegen mit Polster. 🙂 Neben uns hat noch eine grössere Gruppe Kanadier die Nacht verbracht. Eine Gruppe aus Venedig hatte so viel Verspätung, dass alle Anschlussflüge bereits weg waren. Das waren in Summe nochmal ca. 50 Personen die verteilt am Flughafen lagen. Die hatten nicht so einen Spass wie wir, aber kann ich verstehen. Nach einem so langen Flug und dann kurz vor daheim noch eine ganze Nacht verbringen zu müssen ist schon mühsam, wir haben uns ja im Gegensatz freiwillig dafür entschieden. Der Grund für das ganze Chaos lag in einem Sturm, welcher am Donnerstag über Quebec und Montreal gezogen ist. Mit dem Sturm kam auch jede Menge Regen, was in Summe doch einiges an Schäden zurückgelassen hat. Nachdem wir die Nacht überstanden hatten, sind wir bereits um 6 Uhr durch den Security Check und haben es uns im Innenbereich dann nochmal gemütlich gemacht. Auch dort habe ich sofort noch meinen Schlaf gefunden. Daher bin ich dann um 8.30 Uhr recht fit in den Flieger gestiegen. Der Flug startete pünktlich und war eigentlich recht angenehm. Es war endlich mal wieder ein Flug, wo alles geklappt hat. Wir waren pünktlich, alles Gepäck war dabei, nur ganz kleine Turbulenzen und mit der Einreise in Mexiko hat auch alles funktioniert. Die Immigration war eigentlich noch recht lustig. Wir waren wieder mega vorbereitet und hatten alles parat. Auch dass wir nur 4 Tage bleiben wollen, haben wir gesagt. Und für wie lange bekommen wir das Visum? Genau, für die vollen 180 Tage. 🙂 Jetzt wo wir es nicht benötigen, klappt das und das letzte Mal war so ein Theater. Aber egal, wer weiss zu was wir es noch brauchen können. 🙂 Nachdem das alles geklappt hat und wir unser Gepäck hatten, ging es auf die Suche nach dem Bus nach Playa del Carmen. Kaum aus dem Flughafen waren wir schon wieder voll im mexikanischen Lebensstil. Alles recht laut, überall Menschen, die uns ihre Tickets anbieten wollten, Taxifahrer die uns für fast umsonst, also das war ihre Meinung, nach Playa fahren wollten, usw. Dazu noch eine schwüle Hitze mit knapp 30 Grad. Da mussten wir erstmal wieder durchatmen. Haben das dann aber alles geschafft und der Bus hat uns in knapp 90 Min sicher nach Playa gebracht. Dort haben wir dann unser Hotel bezogen, welches wir ja noch vom letzten Dezember sehr gut kannten. Es ist dasselbe Hotel wo die letzte Gruppenreise endete und Corinne und ich im Anschluss noch für die Weihnachtstage geblieben sind. Heute sind wir froh, dass wir nur eine Nacht bleiben, morgen geht es schon wieder weiter nach Tulum. Das kennen wir ja auch schon und wir sind gespannt, ob uns die Gegend in einem zweiten Anlauf überzeugen kann. Am Abend startet dann bereits die Gruppenreise in Form des Kennenlern-Meetings. Das ist immer recht spannend, immerhin sind das ja teilweise Menschen, mit denen man für bis zu 45 Tage gemeinsam reisen tut. Aber der erste Eindruck ist sehr gut. Wir haben einen lustigen Guide, Fidelio, der zu allen Problemen das passende alkoholische Getränk kennt. Ich glaube mit ihm kann ich erfolgreich an meinem Bierblock arbeiten. 🙂 Die Gruppe setzt sich sonst noch aus Corinne plus 4 weiteren Frauen zusammen. 3 kommen aus England und eine aus Israel. Wir haben dieses Mal also keine Deutschen und Schweizer dabei, was unserem Englisch sicher zugutekommt. Jetzt bin ich eben mit dem Guide der einzige Mann, aber ich glaube damit komme ich auch klar. 🙂 Nach dem Meeting sind wir noch kurz los um an einem typischen mexikanischen Strassenverkauf etwas zu Essen. Oh das war gleich wieder lecker. Alles frisch zubereitet und in Summe haben wir 9 Euro bezahlt für Essen und 2 Cola. Danach waren wir satt und erstaunt, wie billig das Leben plötzlich wieder sein kann. Mal schauen, wie das weiter geht. Nach dem Essen gab es noch einen kleinen Spaziergang und dann zurück ins Hotel. Langsam kommt bei Corinne die Müdigkeit und wir wollen morgen ja auch wieder fit sein. Obwohl wir tatsächlich ausschlafen können. Es geht erst um 11.20 Uhr zum Bus. Daher beenden wir den Tag heute doch recht früh und schlafen uns aus.

Den ersten Tag der Gruppenreise haben wir unterschiedlich gestartet. Corinne hat noch etwas Schlaf-Rückstand aufgeholt und ich bin am Morgen los, um zu schauen, was sich in Playa del Carmen so alles in 6 Monaten verändert hat.

Und ich war tatsächlich ein wenig überrascht. Es gab doch schon wieder einige neue Baustellen, andere Gebäude wurden fertig, neue Restaurants sind entstanden und irgendwie war die Strandpromenade ein wenig sauberer und aufgeräumter als bei unserem ersten Besuch. Ich denke, das hat zum einen damit zu tun, dass aktuell nicht ganz so viele Touristen hier sind und zum anderen hat man in Zwischenzeit auch wieder ein wenig investiert. Die Touristen in der ersten Hochsaison mit weniger Corona-Problemen usw. haben da sicherlich wieder etwas Geld in die Kassen gespült und man bereitet sich jetzt wieder auf die Zukunft vor. Was extrem aufgefallen ist, ist das der Strand nicht so sauber war wie im Dezember. Aktuell ist Regenzeit und die Gegend hat mit einem grösseren Algenproblem zu kämpfen. Es waren einige Menschen damit beschäftigt, das Seegras am Morgen vom Strand zu räumen, teilweise mit recht schwerem Gerät. Die sich türmenden Hügel aus Algen sahen nicht ganz so einladend aus, aber das ist eben die Natur. Der Anblick des Meeres war aber trotzdem wieder ein tolles Gefühl. Ich habe meinen Kaffee am Meer sehr genossen und dabei sogar noch einem Beach-Soccer Spiel zuschauen können. Die eine Mannschaft waren die Rettungsschwimmer vom Strand die zweite Mannschaft konnte ich nicht identifizieren. Aber ich war überrascht mit wie viel Ernst da an die Sacher herangegangen wurde. Und das um die Uhrzeit, ca. 9 Uhr am Morgen. Aber war lustig zum Zuschauen. Zurück im Hotel haben wir dann noch kurz unsere Rucksäcke gepackt und sind zum Treffen mit der Gruppe. Pünktlich um 11.20 Uhr sind wir dann los zum Bus. Es stand eine kurze Fahrt, ca. 1.5 Std nach Tulum auf dem Programm. Wir haben Tulum dann auch pünktlich erreicht und haben uns auf den Weg zum Hotel gemacht. Das Hotel ist richtig cool und gemütlich. Es ist zwar recht klein, aber mit viel Charme und einem Konzept eingerichtet. Zudem ist es noch extrem sauber und die Mitarbeiter sehr hilfsbereit.

Wir fühlten uns sofort mega wohl. Den Nachmittag haben wir als Gruppe dann tatsächlich bei einem Bier im Hotel verbracht. Es ist schön mal wieder mit anderen Menschen zu sprechen, vor allem weil andere Teilnehmer teilweise auch Langzeit-Reisende sind. Da kann man doch wieder einiges lernen und erfahren. Gegen Abend sind wir gemeinsam zu einem Orientierungs-Walk in die Stadt aufgebrochen. Das Zentrum hat sich nicht gross geändert, ist aber im Vergleich auch etwas sauberer geworden. Die Lage des Hotels ist einfach deutlich besser als unsere letztes, wir waren ja über Silvester auch schon mal hier, und das macht glaub ich auch gleich vieles anders und besser.

Den Abschluss gab es in einem tollen mexikanischen Restaurant. Auf Empfehlung habe ich dieses Mal eine Portion Ceviche, einen Seafood-Salat, bestellt, mit Schrimps, Tintenfisch und Fisch. Das Ganze mit Limone und Tomaten angemacht. Das war sehr lecker und erfrischend und damit ein schöner Abschluss des ersten Tages. 

Der Folgetag, Montag, startete dann mit viel Regen. Damit viel das Programm für Corinne und mich, eine kleine Fahrradtour am Strand buchstäblich ins Wasser. Der Tag stand für uns zur freien Verfügung, so dass wir getrennt von der Gruppe etwas unternehmen konnten. Es standen diverse Möglichkeiten zur Verfügung, welche vom Rest der Gruppe gerne angenommen wurde, z.B. der Besuch von den Maja Stätten in Chichen Itza. Für uns aber nicht ganz so spannend, da wir das bereits gesehen haben. Daher haben wir die Zeit im Hotel genossen und dem Regen zugeschaut, bzw. an diesem Beitrag gearbeitet. Ist ja auch mal wieder schön. Für den Nachmittag haben wir geplant zu einer naheliegenden Cenote zu laufen und darin ein wenig zu baden. Das hatten wir bei unserem ersten Besuch ja nicht mehr geschafft und eigentlich dann fest für den zweiten Besuch vorgenommen. Jetzt mal schauen, ob uns das Wetter nicht einen Strich durch die Rechnung macht, aber laut Prognose soll es am Nachmittag besser werden. 

Leider hat uns aber die Prognose doch ein wenig im Stich gelassen und es hat sich kein wirkliches Badewetter ergeben. Damit haben wir schweren Herzens beschlossen auf die Cenote zu verzichten und uns einfach im Hotel zu erholen. Ist jetzt etwas dumm gelaufen, weil wir es jetzt gar nicht mehr in eine Cenote schaffen auf der Reise, aber kann man nichts machen. Dafür sind wir mit unseren Texten für die Homepage usw. ein gutes Stück voran gekommen. Haben die Zeit also mal wieder sinnvoll genutzt. Am Abend sind wir dann als Gruppe nochmal los um etwas zu Essen. Es ist schon cool, wenn der Guide die richtigen Lokale gleich ums Eck kennt. Wir haben mal wieder richtig lecker und billig gegessen. Anschliesend gab es noch einen kleinen Umtrunk im Hotel, ehe wir ins Bett sind. Morgen steht ein langer Tag an. Wir werden schon nach Belize weiterreisen. Das bedeutet eine etwas längere Busfahrt mit einem spannenden Grenzübergang. Da bin ich mal gespannt, wie das wird.

Wir hatten einen sehr erfolgreichen Tag und sind ohne Probleme in Belize angekommen und damit im Paradis, wenn man das so sagen kann. Weder auf der Strasse noch beim Grenzübergang hatten wir irgendwelche Probleme oder einen Verzug. Wir sind direkt auf die wunderschöne Karibik-Insel Caye Caulker gefahren. Aber vielleicht der Reihe nach. Wir sind heute morgen pünktlich um 8.15 Uhr aus dem Hotel und sind zum Busterminal gelaufen. Unser grosser, roter Bus von ADO fuhr pünktlich um 9 Uhr in Tulum los um uns über Bacalar nach Chetumal zu fahren. Diese Fahrt war mit ca. 4 Stunden veranschlagt, was so auch geklappt hat. Wir erreichten das Terminal in Chetumal gegen Mittag von wo aus es mit dem Taxi an die Grenze ging. Den ersten Stopp mussten wir beim mexikanischen Zoll machen. Dieser war aber zufrieden mit einem kurzen Blick in den Kofferraum und somit eine recht einfache Sache war. Anschliessend ging es mit dem gleichen Taxi weiter zum Büro für die Ausreise. Dort mussten wir aussteigen und in ein Büro, um unsere Pässe für die Ausreise abstempeln zu lassen und unseren Zettel (Visum), welchen wir bei der Einreise bekommen haben abzugeben. An dieser Stelle wäre auch normal gewesen, dass jeder die 638 Pesos, welche als Gebühr bei der Ausreise an dieser Stelle anfallen, bezahlen muss. Heute war aber irgendwie ein besonderer Tag. Jeder hat seinen Stempel bekommen, niemand musste aber die Gebühr bezahlen. Warum wir das nicht mussten, werden wir wohl nie erfahren. Unser Guide, welcher bereits wieder draussen war, war auf alle Fälle völlig überrascht, dass hat noch keine Gruppe geschafft. Auch seine kontaktierten anderen Tour-Guides waren sprachlos. 🙂 Also irgendwas haben wir wohl richtig gemacht. Jetzt haben wir alle aber eben 638 Pesos in der Tasche und wissen nicht was damit anfangen. Müssen wir eben doch mal wieder nach Mexiko reisen, oder so. Aber man muss sich mal vorstellen, was wir alles gemacht haben, um das Geld überhaupt passend bei uns zu haben. Der mexikanische Zoll hat nämlich grundsätzlich kein Wechselgeld, wie wir vorher informiert wurden. Also haben wir die letzten Tage Münzen gesammelt wie verrückt. 🙂 Aber ok, hätte schlimmer kommen können. Von hier aus ging es dann weiter an die Grenze von Belize. Den ersten Stopp dort, noch immer im mexikanischen Taxi, mussten wir an einem Health-Check Point machen. Hier wartete auch schon unser Fahrer aus Belize auf uns mit seinem Van. Wir haben unser Gepäck umgeladen und dann ging es wieder an einen Schalter. Hier hiess es dann, Pass und Impfnachweis vorzeigen. Als Gegenleistung gab es einen kleinen Zettel mit einem Stempel, das «OK» für die Einreise. Also weiter geht die Fahrt, jetzt im neuen Van zur Immigration, welche ca. 500 Meter weiter der nächste Stopp war. Hier hiess es wieder aussteigen, dieses Mal mit Gepäck und in ein weiteres Gebäude mit zwei Schalterreihen laufen. Am Schalter sass eine wenig motivierte Dame, welche unsere Pässe stempelte und damit war die Einreise eigentlich auch schon durch. Irritierend war, dass die Dame ständig gesprochen hat, aber nicht zu der Person, die vor dem Schalter stand. Ich habe eine Weile gebraucht, um zu verstehen, dass sie gerade noch ein privates Telefongespräch führt, und nicht mit mir gesprochen hat. Nach diesem Erfolg waren wir offiziell in Belize, jetzt hiess es nur noch vorbei am Zoll. Das war aber auch nicht so schwer, da die Herren schwer beschäftigt waren, einer mit Essen, der andere am TV. Ok, also auch kein Problem und wir konnten das Gebäude zum hinteren Ausgang wieder verlassen und zum Van laufen. Jetzt wurde es aber doch nochmal lustig. Als 3 von 6 Personen von uns, darunter Corinne und ich, durch die Immigration durch waren, kam die Dame ganz hektisch noch hinter uns her und meinte, dass sie unsere Pässe nochmal prüfen müsste. Sie hätte wohl die falschen Stempel benutzt. Mhhh vielleicht doch nicht so gut, telefonieren und arbeiten. 🙂 Es war dann auch tatsächlich so, dass wir 3 die Stempel für Einheimische bekommen haben, anstatt für Touristen. So schnell kann man eine neue Nationalität bekommen. Sie hat das Ganze dann aber unbürokratisch gelöst, einfach die Stempel durchgestrichen und je einen Neuen gemacht. Sieht jetzt etwas seltsam aus im Pass, aber ok. Danach ging die Fahrt weiter nach Belize City, was nochmal fast 2.5 Std. dauerte. Dort angekommen, waren wir doch recht fertig. Von der Stadt haben wir nicht viel gesehen, sondern wir sind direkt an den Hafen zu den Wasser-Taxi. Da wir noch eine Stunde Zeit hatten, bis das Taxi abgelegt hat, war noch Zeit für einen Kaffee und ein Bier. Herrlich wie die Welt danach gleich wieder besser aussieht. Pünktlich um 15.30 Uhr ging es dann mit dem Wasser-Taxi los. Das Ganze heisst zwar Taxi ist aber mehr ein Speedboot mit ca. 50 Passagieren, welches einen in 50 Minuten auf die Insel bringt. Dort angekommen, waren wir wirklich direkt wie in einer anderen Welt. Alles war direkt völlig entschleunigt. Ich glaube hier geht die Uhr wirklich langsamer und wenn man zielstrebig irgendwo hinläuft, dann wird man als «krank» eingestuft. Man läuft hier gemütlich. Überall hängen Schilder oder es wird einem hinterhergerufen: Go Slow! Ist aber auch nicht schwer, da es auf der Insel keine Autos gibt. Was sich auf einer Insel mit einer Länge von knapp 4 km auch nicht wirklich lohnt. Auch die Breite der Insel ist nicht wirklich gross. Ich denke an vielen Stellen ist man in 3 bis 5 Min einmal in der Breite durchgelaufen. Das Fortbewegungsmittel Nummer 1 hier ist ein Golf-Kart, dicht gefolgt von einem Fahrrad. Daher gibt es hier auch keine richtigen Strassen, sondern eher so planierte Wege aus Sand, welche jetzt in der Regenzeit riesige und tiefe Wasserlöcher hat. Macht noch Spass beim Laufen, ständig aufzupassen das man nicht bis zum Knöchel im Wasser steht. 🙂 Angekommen im Hotel ging es nach dem Einchecken direkt zum obligatorischen Orientierungs-Walk. Ok, verlaufen kann man sich hier nicht, aber schadet ja nicht wenn man weiss, wo was ist.

Zudem war der Plan, dass wir auf dem Rückweg in ein tolles Restaurant gehen. Und das war tatsächlich so. Wir waren in einem mega Restaurant mit ganz tollem Essen und noch besseren Cocktails. Der Service stand einem 5 Sterne Schuppen in nichts nach, nur dass der Kellner einfach etwas langsamer und tiefenentspannt war. Bis er alles aufgenommen hat, von jedem den Namen wusste, dann noch alles wiederholte, usw., ich dachte ich muss verdursten. Aber als das Essen dann da war, einfach perfekt, alles herrlich frisch, super gekocht und zu einem fairen Preis. Ich hatte sogar ein Spezial-Essen, ein Steak vom Barracuda. Das hatte ich bisher auch noch nie, war aber extrem lecker. Danach ging es dann zurück zum Hotel, wo wir heute auf den Umtrunk verzichtet haben. Morgen heisst es wieder früh aufstehen, da wir mit dem Boot aufs Meer fahren zum Schnorcheln. Da freue ich mich schon sehr darauf.

Der folgende Tag, Mittwoch, war einer der bisher schönsten Tage auf unserer Reise. Unsere Schnorchel Ausfahrt war einfach unbeschreiblich und MEGA. Ich glaube alles was man sich für so einen Tag wünschen kann, hat sich für uns erfüllt. Wir haben uns gegen 9.30 Uhr auf den Weg zum Tour-Anbieter Wanderlust gemacht. Ein Anbieter für Segeltouren mit einem Katamaran und von unserem Guide wärmstens empfohlen. Unser Ziel des Tages war ein Tagesausflug mit dem Katamaran inkl. Mittagessen usw. Als wir im Shop von Wanderlust angekommen sind, hiess es erstmal Flossen anprobieren und Maske und Schnorchel einpacken. Danach ging es zu Fuss weiter zum Boot. Es war ein tolles Boot und wir waren nur wir 6 bzw. 7 aus unserer Gruppe plus ein weiteres Paar aus den USA. Dazu kamen noch 4 Crewmitglieder, so dass wir jede Menge Platz auf dem Boot hatten. So konnten wir es uns richtig gemütlich machen und die Sonne auf dem Bug geniessen. Da wir nicht mit einem Eisberg rechneten habe ich auf eine Einlage a la Titanic verzichtet. 🙂 Die Fahrt war genial, wir hatten keine Wellen und das Blau des Meeres kann man nicht beschreiben. So sind wir dann sehr entspannt zu unserem ersten Schnorchel-Spot gekommen. Also Flossen und Maske an und ab ins warme Wasser. Ja, das Wasser war wirklich warm, so um die 26 bis 28 Grad. An dieser Stelle haben wir uns auf die Suche nach Manatees, auch Seekühe genannt, gemacht. Wir wurden nicht enttäuscht und schon nach ein paar Minuten sind wir neben 2 der doch recht grossen und vor allem schweren Tiere, können bis zu 500 kg schwer werden geschwommen.

Unsere Anwesenheit hat die beiden nicht sonderlich gestresst. Ich habe noch selten so entspannte Tiere gesehen. Das war herrlich lustig. Da wir die Tiere aber nicht unnötig belasten wollten haben wir nach ein paar Minuten unseren Besuch beendet und sind Richtung Riff weitergetaucht. Dort haben wir diverse Fische und Korallen gesehen. Die Stelle war genial, für mich aber teilweise einfach nicht tief genug. Man musste wirklich beim Schnorcheln aufpassen, wohin man schwimmt um nicht am Riff hängen zu bleiben. Das kann zum einen recht schmerzhaft sein und zum anderen kann man dadurch etwas an diesem gefährdeten Ökosystem zerstören. Beides wollte ich unbedingt vermeiden. Also hiess eben ab und an Bauch einziehen. 

Nach gut einer halben Stunde ging es wieder auf das Boot und zum nächsten Spot. Die Fahrt war nach den vielen Eindrücken ruck-zuck vorbei und es hiess wieder ab ins Wasser. Diesmal war der Sprung ins Wasser eine kleine Herausforderung. Wir waren nämlich im Gebiet der Nurse Sharks und damit bei den Haien. Diese Art der Haie sind aber eigentlich nicht gefährlich, aber können eben doch um die 4 Meter gross werden.

Da manche Touranbieter die Haie füttern haben diese sich an die Boote gewöhnt und kommen immer direkt zum Boot, um zu schauen ob es was gibt. Ich finde das keine gute Sache und bin froh, dass wir einen Touranbieter hatten, der solche Sachen nicht macht. Ich muss sagen, was das Thema Umwelt, Pflanzen und Tiere angeht fühlen wir uns mit unserem Reiseveranstalter Intrepid wirklich richtig wohl. Da wird sehr auf das Thema geachtet und die in Frage kommenden Touren genau ausgewählt. Trotzdem bildete sich aber auch am Heck unseres Bootes ein ganzer Pulk an Haien. Nachdem sie bemerkten, dass es bei uns nichts gibt, haben sie sich ein wenig verteilt und wir konnten ins Wasser. Der Anblick der Haie unter Wasser war schon besonders. Auch hier waren wir wieder knapp eine halbe Stunde im Wasser, ehe es wieder auf das Boot ging. 

Auf dem Boot angekommen, war es dann Zeit für Mittagessen. Die Crew hatte in der Zwischenzeit für uns gekocht und es gab Hühnchen mit Reis und Bohnen und dazu Krautsalat. Das war sehr lecker und tat richtig gut. Die Fahrt ging dann weiter zum 3. Spot, an welchem wir auf Schildkröten hoffen konnten. Diesen Spot wollte sich dann auch Corinne nicht entgehen lassen. Sie hatte die ersten beiden ausgelassen. Der Anblick der Manatees und der Haie hatten sie nicht so überzeugt ins Wasser zu steigen. Nachdem wir das feine Essen ein wenig verdaut hatten, ging es ins Wasser. Schon bevor wir gesprungen sind, haben wir am Meeresgrund, das Wasser ist so klar, dass man alles sieht was Grund ist, gesehen, das sich dort eine Schildkröte befindet. Also mussten wir gar nicht mehr lange suchen, sondern konnten direkt zu ihr schwimmen. Ich fand es ein sehr beeindruckendes Bild so nah an einer Schildkröte zu schwimmen. Nach ein paar Minten haben wir diese wieder in Ruhe gelassen und sind Richtung Riff geschwommen. Auf dem Weg haben wir riesige Fischschwarme gesehen, Fische in allen Farben, es war herrlich. Corinnes Puls ist dann auch noch etwas in die Höhe geschnellt, als plötzlich zwischen uns beiden ein grosser Hai durchgeschwommen ist. Wir haben diesen gar nicht bemerkt da er hinter uns war und uns sozusagen überholte. Was schwimmen wir auch so langsam. 🙂 Auf dem Weg zurück zum Boot haben wir dann tatsächlich nochmal eine Schildkröte gefunden und sind ein paar Minuten mit ihr geschwommen und haben sie beobachtet. Das sind schon einzigartige Tiere. 

Zurück auf dem Boot hiess es dann erstmal durchatmen und die vielen Eindrücke verarbeiten. Und was bietet sich zur Entspannung auf einem Boot am besten an? Genau, einen Cocktail. 🙂 Die Crew hat in der Zwischenzeit die Bar eröffnet und es gab Rum Punsch oder Punsch mit Kokosnuss. Das war dann schon etwas besonderes in der Sonne liegen, Reggae Musik aus den Boxen, Cocktail mit Rum in der Hand, von oben scheint die Sonne und neben dem Boot das blaue Meer…. Was will man mehr? Wie im Paradies! Der Kapitän hat uns am Morgen schon informiert, welche Tiere wir so ggfs. alles sehen könnten. Dabei erwähnte er auch, dass es auf dem Rückweg vielleicht noch einen Delfin zu sehen gibt. Das wäre natürlich der Hammer, weil Corinne und ich haben schon viele Tiere jetzt gesehen, aber ein Delfin fehlt uns noch. Also waren wir mal optimistisch, dass dies auch noch klappen sollte. In unserer Gruppe haben wir stark manifestiert. Alle wollten Delfine sehen. Soviel vorweg: nach unserer Manifestation haben wir einen fliegenden Fisch gesehen, es war aber kein Delfin. 😉 In der Zwischenzeit haben wir auch das Segel gehisst und sind gemütlich Richtung Hafen gefahren. Irgendwann haben wir bemerkt, dass der Kapitän das Steuer an unsern Tourguide übergeben hat und recht gespannt auf das Meer schaute. Wir haben dann den Kurs Richtung Küste eingeschlagen und sahen dann recht schnell den Grund – ein ganzes Rudel an Delfinen ist auf uns zugekommen. Sie waren vor unserem Boot, neben unserem Boot und man konnte meinen, sie spielen mit dem Boot. Das war faszinierend. Wir haten einen tollen Blick auf die Tiere. Sie haben uns richtig ein Stück begleitet. Wir haben den Kurs geändert und sind noch ein Stück mitgefahren. Jetzt waren wir wirklich im Paradies. Nach ein paar Minuten haben wir dann gestoppt, so dass die Tiere weiterziehen konnten. Wir haben dann erfahren, dass die Delfine wohl einen Behälter zum Lobsterfang unter Wasser zerstört haben mussten und sich so den Magen gefüllt haben. Glück für die Delfine – Pech für den Fischer, dem jetzt sicher ein paar Lobster fehlen. Das würde natürlich die gute Laune der Tiere erklären. 🙂

Wir sind dann vollends zurück zum Hafen und sind dort von Board. Neben dem Hafen gibt es ein kleines Restaurant und der Besitzer füttert jeden Abend die Stachelrochen im Wasser. Das sind dann schon recht grosse Tiere die da Richtung Ufer kommen, aber eben auch nicht ganz ungefährlich. Wir hatten diese Tiere aber auch beim Schnorcheln schon gesehen. Aber es war noch praktisch für ein paar weitere Bilder. Neben den Rochen gab es noch eine kleine Stelle, die man für Seepferdchen präpariert hat. Und tatsächlich haben wir auch das noch gesehen. 

Danach ging es zum Hotel für eine ausgiebige Dusche, ehe es zum Abendessen in der Gruppe ging. Dieses Mal war ein kleines Restaurant unser Ziel, wo der Eigentümer auf der Strasse einen grossen Grill stehen hat und da die tollsten Sachen zaubert. Von den vielen Eindrücken geschafft sind wir dann recht früh ins Bett. Immerhin haben wir heute Manatees, Haie, Schildkröten, Stachelrochen, Delfine, Seepferdchen und jede Menge anderer Fische gesehen.

Der Donnerstag startete schon sehr früh. Wir hatten als Gruppe abgemacht, dass wir uns den Sonnenaufgang am Strand anschauen wollten. Also war Treffpunkt um 5.05 Uhr vor dem Hotel. Das war schon ganz schön früh… Wir sind also los und sind zum Strand. Dummerweise war genau eine grosse Wolke vor der Sonne, welche uns die Sicht doch recht verhagelte. Aber war nicht so schlimm, der Anblick war trotzdem sehr schön.

Danach ging es dann wieder ins Hotel, ich brauchte doch noch eine Mütze Schlaf. Gegen 9 Uhr sind wir dann zum Bäcker für eine kleine Stärkung und haben überlegt, was wir heute machen. Unser Tour-Guide informierte uns gestern, dass wir mit einem kleinen Flugzeug zum Blue Hole fliegen könnte. Das Great Blue Hole ist eine runde unterseeische Doline vor der Küste von Belize. Es liegt in der Nähe des Zentrums des karibischen Lighthouse Reef, etwa 70 Kilometer von der Stadt Belize City entfernt. Aus der Luft ist es als auffallend dunkelblaue, runde Fläche des tieferen Wassers im flachen, türkisblauen Gewässer der Karibik zu erkennen. Das Great Blue Hole ist annähernd kreisförmig, misst über 300 Meter im Durchmesser und ist bis zu 125 Meter tief. Da hat Corinne natürlich grosse Ohren bekommen, denn das wäre natürlich genau ihr Ding. Leider verlief die Suche nach einer Tour, welche stattfindet aber nicht so gut, so dass sie doch etwas enttäuscht war und wir jetzt eine Alternative für den Tag suchten. Wir hatten aber die Rechnung ohne unseren Guide gemacht, der es tatsächlich noch schaffte, etwas zu organisieren. Er hat Corinne um halb 10 angerufen und um 11 Uhr sollte schon der Flieger gehen. Es war tatsächlich ein Flug der Tropical Air, einer normalen Fluggesellschaft mit der man ganz normal von A nach B fliegen kann. Oder eben auch zum Blue Hole und zurück. Corinne ist dann um kurz nach 10 Uhr los und hatte einen absolut fantastischen Flug wie die Bilder zeigen.

Damit war es nur noch ich und ich habe mich der England-Connection angeschlossen. Die drei Mädels aus England in unserer Gruppe wollten auf den nördlichen Teil der Insel in den Northside Beach Club. Das klang für mich auch recht gut und so sind wir um 11 Uhr mit dem Boot los. Es war ein toller Strand und ein toller Beach Club. Wir haben die Sonne genossen sind auf Stühlen im Meer gesessen und haben Cocktails getrunken. Das Leben kann so stressig sein. Wir waren komplett im Inselmodus «Go slow» und hatten eine gute Zeit.

Gegen 16 Uhr sind wir wieder zum Boot und zurück zum Hotel. Nachdem der Sonnenaufgang ja nicht ganz so optimal war, haben wir uns gedacht, geben wir der Sonne nochmal eine Chance und gehen zum Sonnenuntergang nochmal ans Meer. Praktisch wenn die Insel so schmal und somit der Strand von Sonnenaufgang zum Strand für Sonnenuntergang nur ca. 300 Meter sind. 🙂 Also haben wir uns um 18 Uhr wieder getroffen und sind nochmal los. Leider wieder das gleiche Spiel, eine Wolke hat uns dich Sicht etwas verdorben, aber trotzdem wieder ein toller Anblick wie sich der Himmel verfärbte.

Nachdem die Sonne untergegangen war, ging es zurück und zum anschliessenden Abendessen. Dieses Mal ein Restaurant direkt neben dem Hotel, so dass wir auch nicht mehr so weit laufen mussten. Das Essen war wie immer der Hammer. Jetzt heisst es aber schon wieder langsam Abschied nehmen von der Insel. Morgen geht es für uns schon wieder weiter. Ehlich gesagt weiss ich gerade gar nicht wohin, aber irgend eine Stadt in Belize- Ich weiss aber, ich muss um 10 Uhr fertig sein und der Rucksack gepackt haben. Aber das bekomme ich hin. Vor allem weil wir uns nochmal zum Sonnenaufgang verabredet haben. Vielleicht haben wir ja mehr Glück. Ich werde das morgen dann berichten. 🙂

Der Freitag war also wieder ein Reisetag. Unser Ziel des Tages war die Stadt San Ignacio und damit wieder das Festland von Belize. Bevor es aber los ging, ging es nochmal zum Strand für einen Sonnenaufgang. Die Nacht war also wieder mal sehr kurz, denn schon um 5.05 Uhr ging es wieder los. Dieses Mal war das Ergebnis nicht wirklich berauschend. Leider gab es wieder eine grosse Wolke, welche die Sicht auf die Sonne verhinderte. War aber trotzdem wieder eine tolle Stimmung so früh am Morgen und daher war es das frühe Aufstehen absolut wert.

Um nicht wieder ins Bett zu gehen, ging es nach dem Sonnenaufgang kurz zurück zum Hotel, um einen Kaffee zu holen und dann auf die andere Seite der Insel ans Meer. Genau die Seite für den Sonnenuntergang. Und hier, keine Wolke am Himmel. Ich denke man sollte Ost und West hier einfach tauschen und die Sonne am anderen Eck aufgehen lassen. Nachdem wir die Sonne ein wenig genossen haben, ging es zurück zum Hotel, um die letzten Sachen vollends zu packen. Aber nicht ohne vorher in der Bäckerei ums Eck zum letzten Mal die leckeren Cinemon Rolls zu kaufen und diese zu verhaften. Nachdem alles gepackt war, ging es in den Hafen und wir warteten auf unsere Fähre / Wassert Taxi, welche uns wieder nach Belize City brachte. Die Überfahrt war wieder genial, viel Sonne und ein toller Blick auf das Meer. 

Zurück ins Belize City wartete schon unser bekannter Fahrer, welcher uns direkt nach San Ignacio brachte. Die Fahrzeit beträgt knapp 1.5 Std. und war wirklich lohnenswert. Das Hinterland war so herrlich grün und abwechslungsreich, da konnte man den Blick aus dem Fenster wirklich geniessen. In San Ignacio ging es zuerst auf den Wochenmarkt. Ein herrlicher Markt mit vielen Ständen für Essen, frische Früchte und Gemüse. Es gab aber auch Stände mit Klamotten, Souvenirs und Haushaltswaren. Einfach alles was man so brauchen kann. Wir haben eine Kleinigkeit gegessen und uns die Stimmung auf dem Markt angesehen. Das machte richtig Spass.

Dach ging es zu einem lokalen Touranbieter um zu schauen, welche Touren wir am Folgetag machen können. Die Region ist bekannt für Höhlen und die Geschichte der Mayas. Also haben wir eine Tour ausgesucht, welche die beiden Sachen verbindet. Wir werden also eine Höhle besuchen und ich bin sehr gespannt, wie das wird. Nachdem wir alle gebucht hatten, ging es ins Hotel und es gab ein wenig Zeit zum Ausruhen. Den Abend haben wir dann im Restaurant des Hotels verbracht und noch ein Bier am Pool genossen.

Der nächste Tag war dann tatsächlich schon wieder ein Tag mit einem wahnsinnigen Highlight. Wie geschrieben haben wir eine Höhle der Mayas besucht. Genau genommen war es die Höhle Actun Tunichil Muknal in der Nähe von San Ignacio. Die Kalksteinhöhle wurde im Jahr 1989 von Thomas Miller entdeckt und hat eine Ausdehnung von rund fünf Kilometern. Wenn man durch die Höhle schwimmt oder klettert, sind ca. 200 Meter Gestein über einem. Seit 1998 ist die Höhle auch für den Tourismus geöffnet und kann mit Tourguides besichtigt werden. In der Hauptkammer wurden 1408 Artefakte identifiziert und katalogisiert, vor allem viele Wasserbehälter. Daher ist man zum Schluss gekommen, dass die Höhle für Zeremonien diente, die sich auf das Wasser bezogen und an den Regengott Chac gerichtet waren. Verstärkte Aktivitäten werden in der Zeit von 800 bis 1000 vermutet, während in diesem Gebiet eine Dürre herrschte. Bis jetzt wurden Reste von 14 Skeletten gefunden. Darunter waren sieben Erwachsene und sieben Kinder (alle unter fünf Jahre alt). Es handelt sich dabei nicht, wie bei Funden in nahen gelegenen Höhlen, um Grabstätten, sondern um Opferungen, die dazu dienen sollten, die Götter zu besänftigen oder um Regen zu bitten.

Wir haben uns gegen 8.30 Uhr auf den Weg gemacht mit einer Tour aus ca. 16 Personen. Wir wurden mal wieder direkt im Hotel abgeholt und schon ging es los. Nach ca. 1 Std sind wir am Parkplatz am Eingang des Nationalparks angekommen. Dort hiess es dann, Badehose und ein T-Shirt anziehen, feste Schuhe oder Turmschuhe und ein paar Socken. Ausserdem gab es einen Helm mit Lampe und eine Schwimmweste. Mehr Sachen durften wir nicht mitnehmen. Streng verboten sind vor allem alle Arten von Handy und Kameras. Es haben in der Vergangenheit tatsächlich Touristen geschafft, Artefakte zu zerstören, weil sie ein besonders tolles Bild haben wollten. In der Höhle läuft man teilweise direkt an die Artefakte heran und nichts ist abgeschirmt oder so. Man muss also wirklich aufpassen, wo man hintritt. Daher kann ich das schon verstehen. Auch wenn es jetzt schade ist, dass wir dem Beitrag keine eigenen Bilder anhängen können. Wir haben aber von unserem Guide ein paar Bilder bekommen, welche in der Höhle aufgenommen wurden und dürfen diese hier zeigen. Wer mehr wissen mag, bitte einfach mal googlen, es lohnt sich.

Wir haben uns dann auf den Weg zur Höhle gemacht. Das bedeutete 40 Min durch den Dschungel laufen und dabei 3 Flüsse durchqueren. Der erste Brusttief und dann noch 2 jeweils knietief. Als wir dann am Eingang waren, hiess es ab ins Wasser und in die Dunkelheit schwimmen. Das war schon ein spezielles Gefühl. In der Höhle wurde es dann richtig genial. Teilweise mussten wir Schwimmen oder im Wasser laufen. Dann mussten wir teilweise richtig klettern und uns durch sehr enge Stellen winden. Das hat recht grossen Spass gemacht, war aber auch anstrengend. Nach ca. 500 Metern sind wir an einen grossen Felsen gekommen, welchen wir besteigen mussten, um von da aus dann weiter in die Höhe zu kommen. Dort oben angekommen hiess es Schuhe ausziehen und in Socken weiter. Man möchte so erreichen, dass der Boden durch die Schuhe, aber auch durch die nackten Füsse, durch Schweiss oder ähnliches nicht weiter gefährdet wird. Für die Füsse war das nicht ganz so angenehm, nur in Socken durch die Höhle laufen. Vor allem wenn man auch sonst nicht so der Barfuss-Läufer ist. Von hier aus ging es dann nochmal 500 Meter tiefer in die Höhle. Teilweise wurde es jetzt auch richtig eng. Aber wir haben das gemeistert. In den letzten beiden Kammern konnten wir dann tatsächlich die Skelette sehen. Die Mayas waren damals auf Regen angewiesen und um sich mit dem Gott gut zu stellen haben sie im Laufe einer langen Dürre begonnen Menschen zu opfern. Je grösser die Not wurde, desto grausamer wurden auch die Opferrituale. Die Mayas glaubten, dass wenn die Götter die Schmerzen und Schreie der Opfer hören, werden sie milde gestimmt. Das Ganze hat leider wohl nicht richtig gewirkt und für uns war es unvorstellbar, dass z.B. teilweise auch Kinder und Babys geopfert wurden. Ein Skelet von einem Kind haben wir gesehen, welches einfach gefesselt und dann in der Höhle zurückgelassen wurde. Bei kompletter Dunkelheit hat das Kind dann seinen langsamen Tod gefunden. Das mit der Dunkelheit haben wir getestet. Wir haben an einer Stelle alle unsere Lampen ausgemacht und man hat nichts, aber auch gar nichts gesehen. Unvorstellbar was das mit einem Kind macht, wenn man so zurückgelassen wird. Nachdem wir alles gesehen hatten, ging es wieder auf dem gleichen Weg zurück. Es war ein recht erleichterndes Gefühl, als wir wieder aus der Höhle geschwommen sind und so dem Tageslicht entgegen. Danach ging es wieder zum Parkplatz, wo ein leckeres Essen, Hühnchen mit Reis und Bohnen auf uns wartete. Das war richtig lecker und tat nach den Strapazen wirklich gut. Insgesamt waren wir doch über 3 Stunden am klettern, schwimmen, laufen und erkunden. Nach dem Essen ging es zurück zum Hotel für eine kleine Pause. Am Abend sind wir dann in die Stadt gelaufen um noch etwas zu Essen. Es tat richtig gut mal wieder ein paar richtige Schritte zu machen. Es tat sogar so gut, dass wir auch den Rückweg noch zu Fuss gemacht haben. Pro Strecke waren das dann doch jeweils knapp 40 Minuten und die Hitze war doch zu spüren, auch am Abend.

Der nächste Tag, Sonntag, 26. Juni 2022 war dann schon wieder ein Tag mit vielen Highlights. Wir sind früh am Morgen bereits los für ein kleines Frühstück in der Stadt. Danach standen Maya Ruinen von Xunantunich, was so viel wir die «steinerne Frau» bedeutet, in der Nähe von San Ignacio auf dem Programm. Hierbei handelt es sich um eine riesige ehemalige Stadt der Mayas bestehend aus über 25 Tempel und Palastbauten. Das auffälligste Gebäude mit rund 40 m Höhe über dem Gelände findet sich am Südrand der Ausgrabung: die Pyramide El Castillo.

Für uns war es ein besonderer Aufenthalt, da unser Tourguide ebenfalls ein lizensierter Guide für diese Anlage ist und damit eine extra Tour für uns durchgeführt hat. Es war der Hammer was er uns alles berichten konnten. Man merkte richtig, wie stolz er auf das Ganze ist und wie viel Freude er dabei hatte. Wir haben den Rundgang sehr genossen und wirklich viel gelernt.Nach knapp zwei Stunden ging die Fahrt dann weiter. Es stand ein weiterer Grenzübergang an. Wir verlassen Belize und reisen in das Nachbarland Guatemala. Die Fahrt bis zur Grenze war eine kurze Angelegenheit von den Ruinen aus. Bereits nach 15 Minuten waren wir da. Angekommen hiess es wieder Abschied vom Fahrer nehmen, das Gepäck schultern und zu Fuss zu den verschiedenen Behörden laufen. Dieses Mal verlief das Ganze ohne Probleme. Alle haben die richtigen Stempel erhalten und innerhalb kurzer Zeit waren wir durch. Spannend war wieder, dass wir auch dieses Mal eine Gebühr für die Ausreise bezahlen mussten. Für die Ausreise aus Belize wird eine Gebühr von 20 US-Dollar fällig. Aber im Gegensatz zur Ausreise in Mexiko (dort bezahlt man das ja normalerweise auch), bekommt man hier sogar eine Quittung. Nachdem wir alle durch waren, ging es in einen neuen Van und die Reise ging weiter. Was uns noch an diesem Tag erwartete dann im nächsten Bericht.

Kanada: Provinz Ontario

Den letzten Blog habe ich damit beendet, dass wir zu der Zeit am Bahnhof in Winnipeg sitzen und auf den Zug warten. Und was soll ich sagen, wir haben ganz schön lange gewartet. Also, der ursprüngliche Plan der Bahngesellschaft war, Ankunft des Zuges aus Edmonton um 22 Uhr, Boarding für uns um 22:45 Uhr und Abfahrt nach Toronto um 23:30 Uhr. Das war der Plan. In Realität war es dann so, dass der Zug aus Edmonton um 0:30 Uhr eingetroffen ist, das Boarding um 01:15 Uhr stattgefunden hat und wir um 2:00 Uhr auf die Strecke gegangen sind. Also gleich mal zu Beginn eine Verspätung von 2.5 Std. geschafft. Aber uns war es eigentlich ziemlich egal. Wir haben es uns am Bahnhof gemütlich gemacht und hatten es noch recht lustig mit den Mitarbeitern von der Bahngesellschaft VIA Rail. Wir waren sehr erstaunt, welche Freudenschreie es bei einem Teil der Mitarbeiter ausgelöst hat, wenn sich der Zug auf dem Monitor, auf welchem der Live-Standort mit Geschwindigkeit des Zuges dargestellt wurde, bewegt hat. Da wurde häufig und voller Ekstase gerufen «er bewegt sich»…. 🙂 Nun ja, eigentlich hatten wir nichts anders erwartet bei einem Zug, aber man hatte seine Freude daran. Gefühlt haben die Mitarbeiter gerade immer ihren jeweils ersten Arbeitstag. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass wir nach 2 Fahrten mehr Ahnung hatten, als die Mitarbeiter. 🙂 Beim Boarding haben wir dann festgestellt, das wir dieses Mal wohl nicht so viel Platz haben werden. Unser Wagon war doch recht gut besucht und wir mussten zu Beginn mit einer normalen Zweier-Sitzreihe Vorlieb nehmen. Der Zugbegleiter war aber so freundlich, oder hatte so Mitleid mit uns, dass wir in einen Vierer-Sitzplatz wechseln durften. Diese sind eigentlich für Gruppen zwischen 3 und 4 Personen reserviert. Aber wir hatten mal wieder Glück. War auch gleich deutlich gemütlicher und so ging die grosse Fahrt los. Wir haben nach der Abfahrt noch ein wenig Netflix geschaut und dann doch tatsächlich ein paar Stunden geschlafen. Am Folgetag, der Montag, sind wir dann aufgewacht und der Zug fuhr irgendwo durch die Pampa. Eigentlich haben wir den ganzen Tag gefühlt im Wald verbracht. Ich habe noch nie so viele Bäume gesehen. Die Strecke sah aus, wie einfach eine Trasse mit einem, und an manchen Stellen einem zweiten Gleis und das einfach gerade aus in den Wald gesetzt wurde. Dazwischen kommen dann immer wieder grössere Seen und Flüsse. Einfach ein herrlicher Anblick an der Natur. Mir hat das so richtig gefallen und Spass gemacht.

Dank unserem hervorragenden Essen, welches wir vorab eingekauft hatten, waren wir, im Vergleich zu den anderen Passagieren, hervorragend versorgt. Wir hatten frisches Obst, etwas Gemüse, Brot, Wurst, Käse und Aufstrich. Ok, und ein wenig Schokolade und Chips bzw. Nüsse und Gummibärchen… 🙂 Man weiss ja nie was kommt auf so einer Reise. Die anderen hatten sich auf die Snacks im Abteil verlassen, welche aber wieder nicht der Brüller waren. Es war spannend zu sehen wie an jedem Stopp der jeweilige Süssigkeitenautomat vor Ort geplündert wurde. Ich glaube manche haben sich dadurch einfach nur von Chips ernährt. 🙂 Am Abend haben wir dann tatsächlich zum ersten Mal unser Kartenspiel «Phase 10» ausgepackt und eine Runde im Panoramawagen gespielt. Dazu gab es einen tollen Sonnenuntergang und wir hatten es richtig gemütlich.

Am Dienstag war es dann soweit, dass die Ankunft in Toronto auf dem Program stand. Geplante Ankunft um 14.30 Uhr. Und was glaubt ihr wohl ist passiert? Genau! Wir waren schon um 13:15 Uhr dort und damit 1 Std. und 15 Min. früher als geplant. Da kann man nichts sagen, mit 2.5 Std. Verspätung losfahren und trotzdem so viel vor der Zeit ankommen. Ich glaube, das schafft die Deutsche Bahn nicht… 🙂

Nach der Ankunft haben wir unser Gepäck geholt und dabei festgestellt, Bahnreisende haben bei der Gepäckausgabe genauso wenig Zeit wie Flugreisende. Unfassbar was man da an Schweissperlen auf den Gesichtern der Menschen sehen konnte. Und trotzdem, jeder hat seine sieben Sachen bekommen – völlig unnötiger Stress. Aber ok. Wir haben dann unser Gepäck nochmals am Schalter abgeben können um ohne Gepäck noch ein wenig in der Stadt laufen zu können. Da wir jetzt ja zu früh dran waren und wir erst um 16 Uhr unser AirBnB beziehen konnten, war die «Verfrühung» jetzt nicht direkt ein Vorteil. 🙂 Aber egal, so hatten wir genug Zeit für Kaffee, welcher dringend notwendig war. 🙂 Beim Verlassen des Bahnhofs hat uns fast der Schlag getroffen. Es war Sonne pur und knapp 30 Grad heiss. Das waren wir gar nicht mehr gewohnt und wir waren in unseren Jeans und Pullis, auch etwas falsch gekleidet. Daher, direkt zum Barista unseres Vertrauen und einen ganz grossen Kaffee bestellt. Danach sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Wir haben es dann auch geschafft, uns die Zeit bis 15.45 Uhr zu vertreiben, haben unser Gepäck geholt und sind mit der Metro Richtung unserer Unterkunft gefahren. So langsam haben wir das wirklich im Griff. Von der Metro-Station waren es dann noch knapp 900 Meter bis zur Unterkunft und bei jetzt doch 31 Grad und schwülen Bedingungen haben wir das gemeistert. Der Abend war dann doch eher entspannt. Wir sind noch eine Runde gelaufen, nach dem vielen Sitzen tat das gut, waren einkaufen und haben ganz lecker bei einem coolen Thai gegessen. Bevor wir zum Essen sind, haben wir mit einem leckeren Glas Wein auf die neue Stadt angestossen. Wir fühlen uns direkt richtig wohl in Toronto. Am Abend war dann wieder Eishockey und die nächste Runde für die Oilers, aber wir hatten wieder kein Kabelfernsehen… Also wieder nur Live-Ticker und Internet. Ich hoffe auf die nächsten Unterkünfte. Wobei wir wieder ein ganz tolles AirBnB gebucht haben. Eine sehr grosse und schöne Unterkunft. Im Vergleich zu Winnipeg der einzigste Nachteile, dass wir jetzt eher im Keller sind, als im 24. Stock. Also nichts mit Aussicht dieses Mal. 🙂 Und im Nachtrag kann ich sagen, das Eishockey Spiel war vom Ergebnis her auch nichts so berauschend. Dieses Mal haben die Oilers verloren, aber wir hoffen auf die nächsten Spiele.

Unser erster ganzer Tag in Toronto war dann der Mittwoch. Wir haben es mal wieder ganz gemütlich angehen lassen. Immerhin war heute der 01.06.22 und damit unser 6-Monate-auf-Reise Jubiläum. Da kann man sich nicht so sehr verausgaben. Wir haben den Vormittag damit verbracht uns in unserem AirBnB einzuleben und sind ein wenig das Quartier anschauen gegangen. Wir sind eigentlich direkt an der bekannten Yonge Street, welche direkt von Downtown aus der Stadt führt. Ok, es sind knapp 10 km bis Downtown, aber eben immer gerade aus auf dieser Strasse. Und selbst so weit ausserhalb ist die Strasse noch recht cool. Es gibt viele kleine Läden, Bars, Restaurants, usw. Man kann sich richtig wohl fühlen. Im Anschluss habe ich mir die naheliegenden Parks ein wenig angeschaut. Gefühlt ist man wieder mitten in einem Wald, das aber mitten in der Stadt. Ich geniesse diese Parks sehr, weil es extrem still ist und die Luft einfach hervorragend. Auch wenn ich bei dieser Runde doch noch von einem guten Portion Regen überrascht wurde.

Für unser Jubiläum haben wir uns etwas Spezielles überlegt. Wir wollten mal wieder zu einem Sportanlass gehen. Und da Toronto gerade eine sehr gute Baseballmannschaft hat, welche ein Spiel gegen die Chicago White Sox bestreiten musste, sind wir einfach dorthin gegangen. Toronto ist die einzigste Mannschaft aus Kanada, welche an der amerikanischen MLB teilnimmt. Das Stadion der Toronto Blue Jays ist ein recht grosses Stadion für Baseball. Wenn es komplett besetzt ist, sind es über 45’000 Menschen die darin Platz haben. Da die Saison noch recht jung ist, war aber vielleicht nur die Hälfte oder max. 60% des Stadions belegt. Aber das hat uns nicht gestört. Es war ein tolles Spiel und Toronto hat sogar noch 7:3 gewonnen. Also mal wieder ein richtig schöner und erfolgreicher Abend. Und ganz wichtig, wir waren dieses Mal am passenden Tag zu den vorhandenen Tickets im Stadion. Ist bei uns nicht selbstverständlich. Vor 7 Jahren waren wir in New York bei einem Baseballspiel und hatten Tickets für den Folgetag. Woher sollte ich als damaliger Baseball-Neuling auch wissen, dass Baseball teilweise 3 Tage in Folge gegen die gleiche Mannschaft gespielt wird… 🙂 Dieses Mal war aber alles gut.

Vor dem Spiel waren wir noch eine Kleinigkeit essen. Wir hatten uns für eine kleine Brauerei neben dem Stadion entschieden. Diese war noch recht gut und das Essen war auch lecker. Ok, ich hatte mir unter meiner Curry-Bratwurst etwas anderes vorgestellt, aber egal. 🙂 Ich hatte das Thema ja schon mal, man sollte nicht von dem Bekannten auf das Neue schliessen, selbst dann nicht, wenn es auf Deutsch auf der Speisekarte steht. 🙂 Aber war trotzdem wieder eine tolle Erfahrung.
Nach dem Spiel sind wir wieder mit der Metro nach Hause. Es ist schon toll, wenn man nach einem Sportevent einfach völlig stressfrei mit dem Nahverkehr nach Hause fahren kann ohne das eine aggressive Stimmung herrscht oder überall Polizei präsent sein muss. Das macht schon deutlich mehr Spass. Was uns aufgefallen ist, ist dass Toronto, zumindest Downtown, eine recht saubere Stadt ist. Wir hatten viel gelesen, dass Toronto jetzt kein besonderes Highlight sein soll, sondern eher wie eine typische amerikanische Grossstadt ist. Bisher können wir das nicht ganz bestätigen. Toronto wirkt irgendwie ordentlicher und strukturierter als eine amerikanische Grossstadt. Zumindest nach unserem bisherigen Gefühl.

Am Donnerstag war es dann soweit, dass Corinnes Mutter in Toronto angekommen ist. Sie begleitet uns jetzt eine Woche auf unserer Reise und wir haben Barbara gegen Mittag am Flughafen abgeholt. Wir haben uns für den Hinweg dazu entschieden, einen Bus zu nehmen. Das war die billigste Art und wir dachten, so sehen wir noch etwas von der Stadt. Die Fahrt war dann aber doch recht lange und auch nicht ganz so spannend. Daher haben wir uns für den Rückweg dann doch ein Uber gegönnt. War auch deutlich einfacher dann zu Dritt und vor allem mit Gepäck. Am Nachmittag sind wir dann nochmal ein wenig durch das Quartier gelaufen und gegen Abend eine Kleinigkeit essen gegangen. Nach dem langen Flug und der Zeitverschiebung haben wir entschieden, den Abend dann doch besser daheim ausklingen zu lassen. Und heute ist auch wieder Eishockey… 🙂 Sind wir mal gespannt was da so passiert. Nachtrag, läuft nicht rund für Edmonton, schon wieder verloren.

Am Freitag haben wir dann erstmal ein gemütliches Frühstück gemacht und uns dann mit der Metro auf den Weg in die Stadt gemacht. Unser Ziel war die Union Station von wo aus wir ein wenig die Stadt erobern wollten. Der erste Weg führte uns dann in den Bezirk Old Town Toronto. Also so ein wenig die Altstadt von Toronto, wenn man das überhaupt so sagen kann. Wirklich alt sind die Gebäude ja nicht im Vergleich zu manchen europäischen Städten. Wir haben es sehr genossen dass wir mal wieder strahlend blauen Himmel hatten und haben auch einfach die Zeit im Park bei einem Kaffee genossen. Wir haben bei unserem Rundgang die verschiedenen Gebäude wie das Gooderham Building, die St.-James-Kathedrale und als Highlight den St. Lawrence Market gesehen. Der St. Lawrence Market hat es uns wieder extrem angetan. Wieder eine riesige Markthalle mit vielem Ständen an denen man richtig frische Sachen kaufen konnte.

Für den Mittag haben wir uns dann in dem Markt eine Kleinigkeit gekauft und das Ganze schön gemütlich in der Sonne gegessen. Danach hat es uns an die Waterfront und damit an den Ontario See gezogen. Wir waren extrem beeindruckt, wie schön der See ist und wie toll die davor liegenden Inseln so schön grün sind. Teilwiese gibt es richtig schöne Strandabschnitte und immer wieder kleine Parks mit Kunstwerken. Wir sind dann vorbei am Queen’s Quay Terminal hin zum Harbourfront Center. Dies ist ein Platz direkt am See mit einer Bühne für Events und ein paar schönen Restaurants und Bars. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Flugzeuge, welche auf dem City Airport landen, der auf einer Insel direkt vor der Stadt liegt. Eigentlich ist die Landebahn fast bis an den See reichend. Bei der Landung sieht man glaube ich nur ganz kurz Land, ehe der Flieger aufsetzt. Das sah schon recht spektakulär aus. Corinne war auf jeden Fall wieder in ihrem Element.

Toronto ist schon eine sehr schöne Stadt. Uns hat der Tag richtig gut gefallen. Vor allem die Gebäude sind sehr unterschiedlich und überall blüht es und ist sauber.

Gegen späteren Nachmittag hat es tatsächlich noch einen kurzen Regenschauer gegeben, was aber nicht weiter schlimm war. Die Klamotten trocknen ja wieder und genau so schnell wie der Regen da war, war er auch wieder weg und der Himmel strahlend blau. 🙂 Nach unserer Runde sind Corinne und Barbara mit der Metro wieder Richtung Unterkunft gefahren. Ich wollte noch wissen, wie es ist, die gesamte Yonge Street von Downtown nach Hause zu laufen. Also hab ich das noch gemacht und war danach doch recht platt, da tatsächlich sehr weit. 🙂 In der Stadt bin ich erst noch ein wenig kreuz und quer gelaufen um noch ein paar Sachen anschauen zu können. So bin ich am alten Rathaus, am neuen Rathaus, an der «Church of the Holy Trinity» und dem Dundas Square, so ein wenig der Times Square von Toronto, vorbei gekommen.

Danach bin ich dann tatsächlich auf die Yonge Street gekommen und hab den Heimweg in Angriff genommen. Die Strasse an sich ist sehr lebhaft. Es gibt so viele kleine Geschäfte, Bars und Restaurants, das habe ich auf so einer lange Strecke noch nie gesehen. Vor allem stehen direkt an der Strasse noch die alten kleinen Häuschen und dahinter direkt die neuen Hochhäuser. Das sah schon cool aus. Und nach knapp 2 Std. Fussmarsch war ich dann tatsächlich auch daheim.

Am Abend gab es dann noch etwas zu Essen, ansonsten war der Abend durch die vielen Eindrücke und das viele Laufen doch eher kurz. 🙂

Am Samstag war unser Ziel der CN-Tower, wir wollten also hoch hinaus. Wir haben uns schon früh auf den Weg gemacht um nicht unnötig lange anstehen zu müssen. Das hat sich dann auch tatsächlich ausbezahlt, denn nach nur wenigen Minuten warten, waren wir schon im Tower und auf dem Weg zu den Aufzügen. Der CN-Tower ist ein 553 Meter hoher Fernsehturm und das Wahrzeichen der Stadt Toronto. Er war von 1975 bis 2009 der höchste Fernsehturm der Welt. Gleichzeitig war er von 1975 bis 2007, zu dem Zeitpunkt wurde der Tower überragt durch den sich im Bau befindenden Burj Khalifa, das höchste freistehende und nicht abgespannte Bauwerk der Erde. Der erste Spatenstich erfolgte am 6. Februar 1973 und die Baukosten beliefen sich damals auf rund 63 Millionen Kanadische Dollar. Der Tower wurde in einer Bauzeit von nur 40 Monaten realisiert, was vor allem zum damaligen Zeitpunkt eine aussergewöhnliche Leistung war. Heute wird der Tower, mit seinen verschiedenen Aussichtsplattformen und einem Drehrestaurant von rund 2 Mio. Besuchern jedes Jahr besucht. Wir hatten uns dazu entschieden, zuerst die Aussichtsplattform auf einer Höhe von 346 Metern zu besuchen. Dafür fährt man mit einem Aufzug an der Aussenseite des Turmes hoch, so dass man noch einen Blick auf die Stadt hat, während man in 45 Sek. in die Höhe rast. Um das Ganze noch etwas interessanter zu machen, hat der Boden im Aufzug teilweise Glasboden, so dass auch ein direkter Blick nach unten möglich ist. Die erste Plattform ist eine sehr geräumige Angelegenheit mit einer Bar und diversen Attraktionen. Leider war der Zugang zu einem Aussenbereich nicht möglich, so dass wir nur Bilder durch die Fenster machen konnten. Der Blick war der Hammer, aber auf den Bildern kommt das einfach nicht richtig rüber und viele Bilder sind einfach auch nichts geworden weil sich das Licht in den Fenster spiegelte.

Nachdem wir ein paar Runden gedreht hatten ging es zu einem weiteren Aufzug in der Mitte des Turmes. Wir wollten nochmal 100 Meter höher hinauf in den sogenannten Sky-Pod. Dort befindet sich eine weitere Aussichtsplattform auf einer Höhe von 447 Metern. Dies war dann eher ein normaler Aufzug, ohne Sicht nach aussen, aber doch auch recht zügig unterwegs. Der Sky-Pod war dann nicht mehr ganz so geräumig, sondern eher eine etwas engere Angelegenheit. Auch waren die Fenster recht klein, so dass auf den Bildern immer ein Fensterrahmen ersichtlich ist. Das war dann doch etwas schade. Aber der Blick dafür natürlich wieder fantastisch. Wir haben uns den besten Tag für den Besuch ausgesucht, keine Wolke am Himmel und eine tolle Fernsicht. In diesem Sky-Pod war ein Pendel angebracht, welches zeigt wie der der Turm schwanken tut. Im Normalfall ist das ein guter Halber-Meter in jede Richtung. Das war doch recht beeindruckend. Nachdem wir die Aussicht genossen hatten sind wir nochmal auf die tiefere Plattform und es ist komisch, wie gross die Auswirkungen der 100 Meter, doch sind. Man ist ja immer noch 346 Meter hoch, aber im Vergleich zu den 447 Metern kommt man sich plötzlich wieder recht tief vor. Mir ist das damals schon in Dubai so gegangen, zuerst erscheint einem die erste Plattform sehr hoch, dann geht man nur ein kleines bisschen weiter hoch und wenn man zurück kommt, ist die erste Plattform gefühlt nur noch halb so hoch. Irgendwie seltsam… 🙂

Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füssen hatten, war es Zeit für eine Stärkung. Man bekommt ja immer so Hunger in der Höhe, also ich zumindest. 🙂
Mit etwas Nahrung im Magen haben wir uns dann an die Gestaltung des Nachmittags gemacht. Corinne und ich haben uns tatsächlich zu einem Museum aufgemacht, was ja nicht die grosse Stärke von uns beiden ist. Ok, Corinne ist eigentlich nur mir zu liebe mitgegangen, immerhin war das Thema für sie nicht ganz so spanend. Wir sind in die «Hockey Hall of Fame» gegangen. Ein ganzes Museum nur zum Thema Eishockey. Eigentlich ist es «DAS» Museum für Eishockey. Alles über die NHL, weitere Ligen und Pokale, die verschiedenen Weltmeisterschaften und Nationalmannschaften und sogar zum Spengler Cup gab es ein paar Ausstellungsstücke. Ein besonderes Highlight ist der Pokal zum Stanley Cup, welcher hier in der Originalversion ausgestellt ist. Der Pokal steht in einem ganz besonderen Raum, extrem gesichert, und das Ganze erinnert eher an einen kleinen Raum in einer Kirche, als an einen Raum für einen Sport Pokal. Neben dem Pokal sind auch die verschiedenen Ringe, welcher jeder Spieler nach dem Gewinn des Stanley Cups bekommt, ausgestellt. Diese Ringe sind so gross und schwer, kann man also nicht zu jedem Anlass am Finger tragen. 🙂 Aber war richtig genial das Museum und ich habe viel gelernt, vor allem wie sich auch dieser Sport in den Jahren entwickelt hat, sei es die Schlittschuhe, Schutzausrüstung oder auch die Helme der Torhüter. Ganz besonders genial waren auch die Einblicke über die ganz Grossen des Eishockey wie Wayne Gretzky usw.

Nach dem Museumsbesuch sind wir dann zu Dritt weiter durch die Stadt. Wir sind nochmal zum alten und zum neuen Rathaus, was ich ja schon am Vortag besucht hatte. Zum Abschluss haben wir dann noch das Parlamentsgebäude von Ontario und den daran angrenzenden Queens Park besucht.

Von dort aus ging es dann mit der Metro zurück zur Unterkunft. Der Tag war doch recht anstrengend, so dass wir auf ein Abendessen tatsächlich verzichtet haben und stattdessen lieber früh ins Bett sind.

Der nächste Tag war dann mal wieder ein Reisetag. Früh am morgen ging es mit dem Uber zum City Airport auf der kleinen Insel beim Hafen von Toronto. Man muss tatsächlich unter dem See durchlaufen um zum Flughafen zu kommen, was noch spannend war. Wir hatten den Flughafen schon vom CN Tower aus beobachtet, weil die Start- bzw. Landebahn beginnt eigentlich direkt am Ufer der Insel und endet auch wenige Zentimeter wieder bevor Wasser kommt. Als Passagier in einem Flugzeug sieht man glaub ich nur Wasser wenn man hier landet. 🙂 Wir wollten an dem Flughafen aber nicht mit dem Flieger weiter, sondern wir haben uns einen Mietwagen abgeholt. Leider sind an einem Sonntag nicht alle Standorte der Autovermietungen geöffnet, so dass wir hier den etwas umständlichen Weg nehmen mussten. Wir haben diesmal einen tollen VW-Passat bekommen, mit welchem wir die nächsten 5 Tage reisen wollen. Nach der Übernahme dann die Frage, wie kommen wir jetzt wieder aufs Festland? Genau, mit einer Fähre, welche das Festland mit dem Flughafen verbindet. Die Überfahrt dauert doch extrem lange 1 bis 2 Minuten. 🙂 Aber ok, wieder mal ein Erlebnis. Danach ging die Fahrt dann los Richtung Niagara Falls. Das war unser Ziel und wollten wir im Verlauf des Sonntag Nachmittag erreichen. Das Ziel haben wir auch erreicht, allerdings mit deutlich mehr Zeitaufwand als gedacht. Wir hatten mal wieder Glück und gleichzeitig mit unserer Fahrt fand ein Charity Event für Krebspatienten statt. Es war so eine Art Fahrrad-Rennen für Jedermann. Und natürlich muss man das auf dem Highway, welcher durch die Stadt geht, durchführen. Für uns hiess es dann ganz viel Stau und Fahren durch die Wohnbereiche der Stadt. Nicht dass es für uns recht anstrengend war, ich glaube die Bewohner der Wohnquartiere, alles recht schöne Einfamilienhäuser, hatten nicht so Freude an dem vielen Verkehr und Chaos in der Strasse. Aber wir haben es geschafft und sind gegen 15 Uhr in Niagara at the Falls angekommen. Dort gab es dann einen kleinen kulturellen Schock zu verarbeiten. Ich dachte, wir gehen an die Niagara-Falls und damit ab in die Natur und alles schön grün usw. aber weit gefehlt. Wir haben uns irgendwie wie in einer Art Las Vegas für Kinder gefühlt. Nicht weit von unserem Hotel war der Clifton Hill. Eine Strasse hinunter zu den Fällen, an der sich Geisterbahnen, Riesenrad, Schiessbuden, Restaurants und sonstige diverse Freizeiteinrichtungen reihen. Das Ganze unterlegt mit Musik und Lärm, so dass man sich wie auf einer Kirmes fühlt. Ich hatte einfach mit etwas ganz anderem gerechnet, so dass ich das erstmal verarbeiten musste. Irgendwie war es recht lustig.

Nachdem wir unser Hotel, zum Glück trotz der Nähe zum Clifton Hill in einer recht ruhigen Lage, bezogen hatten, sind wir direkt zu den Fällen. Als wir diese dann tatsächlich gesehen haben, war der Anblick dann doch so cool, als dass man die Umgebung wieder ein wenig ausblenden konnte. Klar, es gab sehr viele Touristen und die vielen Boote, welche den Fluss hinauf zu den Fällen fahren, aber trotzdem ist das Ganze ein sehr beindruckender Rahmen. Wir haben zuerst die eigentlichen Niagara Fälle besucht und sind dann weiter nach oben zu den sogenannten Horseshoe Falls, einem kanadischen Teil der Wasserfälle, welche uns eigentlich noch mehr gefallen haben, gelaufen. Und auch hier ist es doch wieder so, je mehr oder weiter man läuft, desto weniger Menschen werden es. 🙂

An den Horseshoe Falls haben wir dann eine kleine Tour gebucht, welche uns ermöglichte, hinter die Wasserfälle zu kommen. Das war wie in einem Bergwerk, mit einem Aufzug in die Tiefe, und dann wie in einem Stollen einen Gang entlang bis zu einem Loch, vor welchem die Wassermassen in die Tiefe stürzten. Das war der Hammer, wenn man sich vorstellt, welche Massen an Wasser da vor einem in die Tiefe rauschen. Ein weiteres Highlight der Tour war der Besuch einer Terrasse direkt an den Fällen. Gekleidet mit wunderschönen Ponjos in Gelb, sind wir auf diese Terrasse, da man dort doch recht nass wird. Aber der Anblick der Wasserfälle von dort aus, war es absolut wert.

Nach diesem etwas «nassen» aber tollen Erlebnis sind wir noch ein paar Meter flussaufwärts gelaufen um zu sehen, wie das Wasser sich den Fällen nähert. Unfassbar wie breit der Fluss an dieser Stelle ist und mit welcher Gewalt das Wasser umnachlässig nachfliesst.

Danach ging es zurück in die Stadt für ein kleines Nachtessen ehe wir uns im Hotel ein wenig ausgeruht haben. Ab Anfang Juni bis in den November gibt es an den Niagara-Falls jeden Abend ein Feuerwerk und das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Ausserdem werden die Fälle jeden Abend mit Licht angestrahlt so dass diese in den verschiedensten Farbtönen leuchten. Daher sind Corinne und ich um 21 Uhr nochmals los um uns das anzusehen. Selbstverständlich hat es dann auch pünktlich um 22 Uhr, zum Start des Feuerwerks mit Regnen begonnen. 🙂 Der grosse Vorteil war aber, dass nach dem Feuerwerk viele direkt wieder heim sind und Corinne und ich die beleuchteten Wasserfälle fast ganz alleine bestaunen konnten. Das war richtig herrlich und wie es sich gehört, ist der Regen dann auch recht schnell wieder besser geworden und wir konnten das richtig geniessen.

Als wir die Fälle so bestaunt haben, haben wir uns gefragt, wie diese wohl zum Sonnenaufgang aussehen? Da wir die Frage nicht beantworten konnten, mussten wir das eben raus finden. Aus diesem Grund war die Nacht dann recht kurz, da wir am Folgetag um 5 Uhr schon wieder los sind um den Sonnenaufgang an den Wasserfällen zu erleben. Wir waren mal wieder die Einzigsten und von den anderen Touristen weit und breit niemand zu sehen. Ok, das Wetter bzw. die Wolken waren nicht optimal und wir konnten keinen richtigen Sonnenaufgang sehen, aber die Atmosphäre war super.

Danach ging es zum Frühstück wieder ins Hotel und dann auch schon weiter mit unserer Fahrt. Unser Plan war es den Niagara River weiter flussabwärts zu fahren bis Niagara at the Lake. Unterwegs haben wir an der Whirlpool Aero Car Bahn noch einen Stopp gemacht um die Aussicht auf den Fluss zu geniessen. In diesem Bereich macht der Fluss eine ganz enge Kurve, und das Wasser bildet sehr schöne Konturen. Über den Fluss gibt es an dieser Stelle eine recht lustige Seilbahn, mit welcher man fahren kann. Da wir aber etwas knapp im Zeitplan waren haben wir nur ein paar Bilder gemacht.

Den nächsten Stop haben wir dann noch einer grossen Pflanzenuhr gemacht und unterwegs die riesigen Elektrizitätswerke angeschaut. Der Niagara River ist schon ein grosser Energielieferant für die Umgebung. Man muss dazu sagen, dass in der Nacht das Wasser um die Niagara Fälle herum geleitet wird, um mehr Energie zu gewinnen. Das gleiche macht man auch tagsüber, aber nur in Touristenschwachen Monaten. Eigentlich auch krass, dass man zur Unterhaltung der Touristen darauf verzichtet mehr Energie zu gewinnen. Aber die Wasserfälle sehen eben mit mehr Wasser schon eindrücklicher aus.

Unser nächstes Ziel war ein Weingut direkt am Lake Ontario in Niagara at the Lake. Hier waren wir tatsächlich im Auftrag meiner Oma unterwegs. Meine Oma hat früher in einem Restaurant gearbeitet und dieses wurde mit Wein des Weinguts Konzelmann aus Uhlbach versorgt. Natürlich wurde der Wein damals persönlich vom Winzer geliefert und man kam ins Gespräch. Laut meiner Oma hatte man es immer recht lustig. Und genau dieser Winzer hat damals entschieden sich in Kanada ein Weingut zu kaufen und dies aufzubauen. Als ich meiner Oma letztes Jahr von unserer Reise erzählte und dem Plan, dass wir auch nach Kanada gehen, ist sie sofort aufgesprungen und hat mir einen Zeitungsartikel der Eßliner-Zeitung über dieses Weingut gezeigt. Sie meinte, wenn wir nach Kanada gehen, dann müssen wir da hin und Herrn Konzelmann einen Gruss ausrichten. Natürlich habe ich mich an das Versprechen gehalten und wir haben uns auf den Weg zum Weingut gemacht. Wir haben dieses auch tatsächlich gefunden und mit einer sehr netten Dame im Verkaufsraum gesprochen. Leider konnte ich die Grüsse aber nicht mehr persönlich überbringen, da der Herr letztes Jahr im November verstorben ist. Dies war dann doch recht traurig, aber kann man nichts machen. Ich hätte gern ein Foto gemacht für meine Oma. Wir haben dann aber den Kontakt zu dem Enkelsohn bekommen, welchen wir dann noch besuchen wollten. Leider war dieser aber nicht persönlich in seinem eigenen Weingut anzutreffen, so dass ich jetzt versuche die Geschichte ihm noch per Mail zu erzählen. Eine Flasche Rießling haben wir aber gekauft und diese werden wir die Tage noch geniessen.

Nach diesen Eindrücken ging es dann weiter nach Kingston, eine sehr alte Stadt und ebenfalls direkt am Lake Ontario. Kingston war tatsächlich einmal die Hauptstadt Kanadas. Genau genommen war es sogar die erste Hauptstadt des vereinigten Kanadas und das für die Jahre 1841 bis 1844. Also jetzt wirklich nicht eine lange Zeit, aber immerhin. Heute ist Kingston bekannt für seine Architektur und seine zwei Universitäten sowie zwei Colleges. Dadurch sind sehr viele junge Menschen in der Stadt und eigentlich ist dort so richtig etwas los mit Musik und Festivals. Aber auch hier hat Corona seine Spuren hinterlassen und viele Festivals haben noch nicht wieder stattgefunden bzw. sind jetzt gerade auch Ferien so dass viele Studenten nicht in der Stadt sind. Dafür haben wir ein ganz tolles Hotel gebucht, welches so ein wenig an ein altes kleines Schloss erinnerte. Nicht wirklich komfortabel, aber einfach eine herrliche Atmosphäre. Ich habe dann noch eine kleine Runde durch Kingston gedreht und die Stadt besichtigt.

Am Folgetag haben wir den Vormittag nochmals damit verbracht zu Dritt ein wenig die Stadt zu besichtigen ehe die Fahrt weiter Richtung Nord-Osten ging.

Eigentlich wollten wir noch eine Bootstour zu den 1000-Inseln auf dem Lake Ontario machen aber sowohl in Kingston wie auch später in Gananoque war das Wetter einfach zu schlecht. Es hat noch in Kingston mit Regnen begonnen und den haben wir dann mitgenommnem auf unserer Fahrt. Daher haben wir die vielen Inseln einfach vom Auto aus bestaunt und uns überlegt, wir machen das einfach wenn wir das nächste Mal in Kanada sind. 🙂 Uns gefällt es hier so gut, dass wir sicher nochmal wiederkommen werden. Wir sind dann mit unserem Auto weiter auf dem Highway mit dem Ziel Montréal. Kurz vor Montréal sind wir dann auch über die Grenze in die nächste Provinz Québec und damit in den französischen Teil Kanadas. Ab jetzt muss ich mich mit Corinne besonders gut stellen, sonst bestellt sie mir einfach Sachen die ich nicht mag, weil ich ja kein Wort verstehe. Dazu, und zu unserem Aufenthalt in Montréal respektive in der Provinz Québec dann aber mehr in unserem nächsten Post.

Nachtrag zum Thema Eishockey: Der interessierte Leser hat vielleicht bemerkt, dass ich nichts mehr zu den Oilers geschrieben habe. Das aus gutem Grund, der weitere Verlauf der Spiele war alles andere als erfolgreich, so dass sich das Team aus dem Rennen um den Stanley Cup verabschiedet hat. Da wir aber auch in den weiteren Unterkünften tatsächlich kein Kabelfernsehen mehr hatten, konnten wir die Spiele auch nicht mehr richtig verfolgen.