Kolumbien: Karibikküste
Wie im letzten Beitrag geschrieben sind wir nach unserem Segelabenteuer gut in unserem Hotel angekommen. Leider waren wir für den Check-in viel zu früh dran und das Hotel liegt zwar am Strand, aber doch etwas ausserhalb der Stadt. Daher haben wir uns entschieden, einfach zuerst an der Hotelbar eine kalte Cola zu trinken und sind dann zum Mittagessen in das Restaurant des Hotels gegangen. Ehrlich gesagt waren wir auch nicht wirklich in Stimmung für andere grosse Unternehmungen. Der Trip lag uns doch noch in den Knochen und da wir seit 5 Tagen nicht gross geduscht hatten, war unser Anblick oder auch Geruch glaub auch nicht so toll. 🙂 Nachdem wir die Zeit mit Cola und Essen dann sinnvoll überbrückt hatten, hat es auch mit dem Zimmer geklappt und der erlösenden Dusche stand nichts mehr im Weg. Das war tatsächlich ein herrliches Gefühl, endlich mal wieder richtig sauber zu sein. 🙂 Den Nachmittag haben wir dann nur genutzt, um uns auszuruhen und unsere Rucksäcke wieder umzupacken und alles zu verstauen. Da wir ja schon eine Kleinigkeit zum Mittagessen hatten, war das Abendprogramm auch sehr kurz. Wir sind nur in ein naheliegender Restaurant gegangen und haben dort eine Kleinigkeit gegessen ehe wir wieder ins Hotel gelaufen sind und erschöpft ins Bett gefallen sind.
Der erste volle Tag in Kolumbien, wir können es noch immer nicht ganz fassen, dass wir sind. Wir hatten das Land nie auf unserer Liste, weil wir es immer für zu gefährlich hielten oder was auch immer. Wir haben aber jetzt auf der Reise so viel Gutes gehört, daher machen wir uns jetzt ein eigenes Bild. Aber zurück zum eigentlichen ersten Tag. Wir haben uns entschieden, dass Frühstück im Hotel zu testen und anschliessend in die Stadt zu laufen. Wie gesagt liegt unser Hotel ca. 1.5 km ausserhalb der Altstadt, wo sich die meisten Touristen aufhalten. Da es aber immer entlang einer breiten Strasse geht, machen wir uns da keine Sorgen, sondern sind wohl gelaunt einfach mal losgelaufen. Was wir sehr schnell bemerkten, es ist nicht immer ganz einfach zu laufen. Mal hört der Gehweg einfach auf, dann kommt wieder ein tiefer Graben oder ein Loch im Boden usw. Man muss also tatsächlich aufpassen wohin man tritt. Auch das überqueren einer Strasse ist nicht ganz einfach. Selbst wenn es eine Fussgängerampel hat, welche grün zeigt, heisst es nicht, dass die Autos anhalten. Also immer schön warten und schauen. Wir haben es aber gut in die Stadt geschafft und was uns da erwartete war genial. Die Altstadt von Cartagena ist sehr bekannt für ihre bunten Häuser. Wie bunt und toll diese aber sind, konnten wir uns nicht in der Form vorstellen. Es hat tierisch Spass gemacht einfach durch die Gassen zu schlendern und sich treiben zu lassen. Manchmal sind wir an einer Stelle zweimal durch und haben es nicht direkt bemerkt, weil man immer etwas Neues gesehen hat. Eine wichtige Funktion hatte unser Walk in die Stadt aber auch. Wir mussten dringend ein paar sehr streng riechende T-Shirts und Shorts in die Wäscherei bringen. Dabei haben wir auch gelernt, der 15. August ist auch in Kolumbien ein Feiertag und zumindest kleine Läden haben geschlossen. So war es dann auch, dass die erste Wäscherei geschlossen hatte. Wir sind dann aber einfach weiter zu einer anderen und diese befand sich mehr oder weniger in einem kleinen Wohnhaus. Wir konnten durch eine Gittertüre sehen, dass gerade noch jemand versucht Wäsche abzugeben und haben uns dann einfach auch bemerkbar gemacht. Hat geklappt, die Dame hat ihr Kochen unterbrochen und auch unsere Wäsche in Empfang genommen. Abholen können wir sie aber erst am Folgetag, was aber nicht schlimm ist. Haben ja noch was. Danach ging es dann weiter mit dem Rundgang unterbrochen von einem frischen Fruchtsaft und einem Kaffee. Muss ja auch mal sein.
Da es gegen Nachmittag immer dunkler am Himmel wurde, haben wir uns entschieden wieder unser Hotel anzusteuern. Davor haben wir aber noch kurz die historische Stadtmauer besucht und dabei noch den grandiosen Blick auf die Stadt und das Meer genossen. Es gab so viele tolle Gebäude zu bestaunen und wir sind sogar noch an einem Markt vorbei, welcher wie in Bögen in die Stadtmauer integriert ist.
Dies alles ist uns dann wettertechnisch fast zum Verhängnis geworden. Wir haben es tatsächlich riskiert, trotz Donner, noch zu Fuss zu gehen und etwas zu trödeln, was aber perfekt aufging. Kaum waren wir am Ziel, hat es angefangen zu schütten wie aus Eimern. Daran werden wir uns wohl auch in Kolumbien gewöhnen müssen. Wir haben uns dann ein wenig ausgeruht und mal geschaut, was wir in den nächsten Tagen und Wochen so alles machen können. Am Abend sind wir dann kurz zu einem Sushi-Restaurant gelaufen und haben eine Kleinigkeit gegessen. Der Weg war nicht unbedingt lang, aber sehr nass. Es hat noch immer geregnet und die Autos fuhren durch richtig tiefe Wasserlachen. Da hiess es teilweise aufpassen und den richtigen Moment zum Weiterlaufen abwarten, um nicht geduscht zu werden.
Dann war schon wieder Dienstag und unser zweiter Tag stand an. Irgendwie hatten wir aber beide die Nacht nicht so gut geschlafen und waren nicht ganz fit. Wir sind dann nur los um einen Kaffee zu trinken und ein kleines Sandwich als Frühstück einzuwerfen. Den Rest des Vormittags bzw. Nachmittags haben wir genutzt, um wieder an unserer Homepage und unserem Instagram Account zu arbeiten. Wir sind da aber ein gutes Stück weitergekommen und irgendwie macht es richtig Spass, wenn man an den aktuellen Sachen arbeiten kann. Schlimm wird es immer dann, wenn wir im Rückstand sind und versuchen müssen, alles wieder aufzuarbeiten. Daher war der Tag sehr sinnvoll genutzt. Am späten Nachmittag hiess es dann aber wieder die Schuhe schnüren und in die Stadt laufen. Immerhin wartete unsere Wäsche auf uns und ein leckeres Abendessen haben wir uns auch verdient. Das mit der Wäsche war dann noch so eine Sache. Wir haben zwar die von uns abgegebene Tasche erhalten, der Inhalt war aber nicht unsere Wäsche, sondern die von jemandem anderem. Also ging die Suche nach der Tasche mit unserem Inhalt los. Die Dame hat das aber recht schnell gefunden und dann ging das umpacken los. Bei Ausräumen der falschen Wäsche aus unserer Tasche ist mir aber aufgefallen, die Socken kommen mir bekannt vor, da sind meine. Und jetzt wurde es dann doch etwas spannend, weil jetzt doch nicht nur die Taschen falsch waren, auch der Inhalt war etwas überschneidend. 🙂 Und wir hatten keinen Plan, was wir alles abgegeben haben. Wir haben dann so gut es geht in sämtlichen Taschen in der Wäscherei geschaut was uns alles bekannt vorgekommen ist und das dann in unsere Tasche gepackt. Die Schlussinventur hat dann ergeben, eine kurze Hose von Corinne fehlt tatsächlich. Diese war nicht sehr teuer, aber sie hat diese erst in Panama City gekauft. Hat es also nicht sehr lange überlebt. 🙂 Der Dame war die Sache sehr unangenehm und sie wollte über die Nacht nochmal suchen und die Kunden, welche ihre Wäsche bereits abgeholt hatten kontaktieren. Wir sollen uns am Folgetag nochmal melden. Das Abendessen war dann ein etwas untypisches Festmahl für die Region. Wir haben uns einen Kebab geholt und diesen genüsslich verhaftet. War zwar nicht ganz so gut wie der Döner in Solothurn, aber auch gut. Vor allem hatten wir noch eine sehr leckere Portion Humus als Vorspeise, so dass wir den Laden mit vollem Bauch und geschontem Geldbeutel wieder verlassen haben. Der Rückweg bei Nacht zum Hotel war dann wieder eine kleine Herausforderung. Die Löcher in den Gehwegen sind nämlich bei Nacht nicht unbedingt leichter zu sehen dafür gleich deutlich zu spüren wie am Tag. 🙂 Aber wir haben es geschafft und sind früh ins Bett.
Am nächsten Tag, Mittwoch, hatten wir uns mal wieder ein wenig Kultur vorgenommen. Wir sind früh aufgestanden und direkt losgelaufen um in die Stadt zu kommen. Auf ein Frühstück hatten wir verzichtet, weil Corinne in einem Waffel-Restaurant ein späteres Frühstück nehmen wollte. Laut Internet öffnet das Lokal um 11.30 Uhr und so hatten wir etwas Zeit für Besichtigungen davor. Also gab es nur einen Kaffee «to-go» unterwegs und wir sind weiter. Unser erster Stop war in einem kleinen Park, welcher noch recht schön war. Aber schon seltsam mit wie hohen Zäunen hier selbst ein Park eingezäunt wird. Dafür gab es jede Menge Mitarbeiter der Stadt, welche sich um die Pflege und Sauberkeit im Park kümmerten.
Danach ging es dann weiter zum Castillo de San Felipe de Barajas, einer alten Festung aus dem 15. Jahrhundert, welche zum Schutz der Stadt errichtet wurde. Genau genommen wurde die Festung 1536 erbaut und befindet sich auf dem San-Lázaro-Hügel in strategischer Lage, von wo aus die Zufahrt zur Stadt auf dem Land und dem Seeweg überwacht werden konnte. Ursprünglich war sie als Castillo de San Lázaro bekannt. Gebaut wurde das Ganze von afrikanischen Sklaven unter spanischer Aufsicht während der Kolonialzeit. Die Festung war zwischen dem späten 17. und dem frühen 19. Jahrhundert in mehrere Schlachten zwischen europäischen Eroberern verwickelt. Die Befestigung besteht aus einer Reihe von Mauern, die im unteren Bereich sehr breit sind und zur Brüstung nach oben hin dünner werden. Der Aufbau ergibt beeindruckendes Muster von Bunkern innerhalb der Festung. Die Kanonen und Brüstungen schützen sich gegenseitig, so dass es praktisch unmöglich ist, eine Kanone einzunehmen, ohne das gesamte Verteidigungssystem zu zerstören. Ein weiteres Merkmal der Anlage ist der grosse Eingang und ihr komplexes Tunnellabyrinth im inneren der Mauern. Es handelt sich um einen der beeindruckendsten Verteidigungskomplexe der spanischen Militärarchitektur. In der heutigen Zeit kann man einfach einen herrlichen Blick auf die Stadt und das Meer geniessen. Wir waren recht froh, sind wir schon so früh los. Zum einen waren noch wenig Touristen da und zum anderen war es schon recht heiss, aber nicht so heiss wie es an dem Tag noch werden sollte.
Nachdem wir die Festung ausgiebig angeschaut und fotografiert hatten, zog es uns in einen ganz speziellen Teil der Stadt. Nämlich in den Stadtteil Getsemani. Dieser ist sehr bekannt für Graffiti an den Wänden, natürlich in schön, und seine Strassen, welche mit Fahnen, Regenschirmen oder Wimpeln überspannt sind. Es gibt viele Bars und Ateliers in welchen sehr schöne Gemälde verkauft werden und man den Malern auch bei der Arbeit zuschauen kann. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und sind einfach durch die Strassen gezogen und haben die Stimmung aufgesogen.
In der Zwischenzeit hat sich aber doch der Hunger gemeldet und wir sind zum geplanten Waffel-Restaurant für unser Frühstück. Übrigens eine Empfehlung von unserer lieben Juliana. Dort angekommen haben wir gemerkt das hier etwas nicht stimmt. Es gab zwar Leute im Restaurant aber die waren alle beschäftigt und auch sonst wirkte alles wie zu. Also haben wir mal gefragt und als Antwort gab es, Restaurant öffnet um 14 Uhr. Ok, das war blöd, weil Hunger und Durst. Also Plan B, einfach mal ins nächste Café und dann mal schauen. Wir haben dann ein gemütliches Plätzchen gefunden und einen tollen Eiskaffee genossen. Da es in dem Café schön kühl war, sind wir ein wenig länger sitzen geblieben. Irgendwann haben wir uns entschieden, dass wir nochmal ein wenig durch die Stadt laufen und dann um 14 Uhr nochmal einen Anlauf nehmen. Also, wir bezahlt und raus aus dem Café und um die nächste Ecke gelaufen. Und was sehen wir, das Waffel-Restaurant war offen und Leute haben sich den Magen gefüllt. Unfassbar, es war gerade mal 13 Uhr und der Laden fast voll. Also Internet hatte keine Ahnung und die Mitarbeiter auch nicht, wann der Laden aufmacht. Vielleicht ist das immer so von der Tagesform abhängig, wer weiss. 🙂 Uns aber egal, weil noch immer Hunger und daher sind wir direkt rein und haben unser Frühstück/Mittagessen genossen. War recht lecker und hat sich gelohnt der Aufriss.
Nach dem Essen ging es dann noch ein wenig weiter durch die Stadt und nochmal Richtung Stadtmauer und Altstadt, was wir ja vorgestern eigentlich schon gesehen haben. Im November 1984 wurde die ummauerte Altstadt von Cartagena von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und daher lohnt sich auch ein zweiter Durchgang alle mal. Trotzdem sind uns auch wieder jede Menge neuer Sachen aufgefallen und das Wetter war eben auch deutlich besser. Wir mussten uns keine Sorgen vor Gewitter machen, eher vor einem Sonnenstich. Wir haben tatsächlich immer die Strassenseite gewechselt wenn auf der anderen Seite mehr Schatten war. 🙂
So sind wir dann noch einige Zeit rumgelaufen, haben noch Bilder gemacht und die Zeit genossen. Gegen späteren Nachmittag ging es dann zurück zum Hotel da wir noch unsere Busfahrt für morgen organisieren mussten. Es steht mal wieder ein Reisetag nach Santa Marta auf dem Program und sämtliche Versuche die Tickets von unterwegs via Handy zu kaufen sind fehlgeschlagen. Was für ein Ärger das immer ist wenn das nicht klappt. Die Systeme sind einfach meist eher für lokale Personen und Dokumente ausgelegt. Da kann es dann sein das eine Passnummer oder benötigte Ländervorwahl das Ganze etwas verkompliziert. Ausserdem mussten wir auch noch ein Hotel buchen, da wir doch nicht auf der Strasse schlafen wollen. Also noch einiges zu tun gehabt und daher der Weg zurück ins Hotel. Angekommen im Hotel haben wir das Ganze dann erledigt und unsere Rucksäcke gepackt. Irgendwie hat das Segeln unserem Zeug nicht gut getan. Ich hab das Gefühl unsere Kleider und alles wurde grösser. Oder unsere Rucksäcke sind auf dem Meer eingegangen. Egal wie rum, es war harte Arbeit alles wieder zu verstauen. Irgendwas ist komisch, aber darum kümmern wir uns dann später. Immerhin haben wir es nach einigen Versuchen geschafft alles zu verstauen. Da wir beide noch satt sind vom Mittagessen haben wir beschlossen den Abend im Zimmer zu verbringen und die Zeit zu nutzen und alles zu buchen. Vielleicht noch ein Nachtrag zur vermissten Hose. Ich habe mit der Dame noch WhatsApp geschrieben und sie hat tatsächlich geantwortet. Leider mit einem negativen Ergebnis, die Hose bleibt verschwunden. Sie hat aber tatsächlich angeboten die Hose zu ersetzen oder eine neue zu nähen wenn wir ein Foto haben. Ich habe dann gemeint, dass es ok ist und ja passieren kann. Sie meinte daraufhin, dass ihr das noch nie passiert ist und Gott soll uns segnen. Hoffen wir doch mal, dass es was bringt.
Der folgende Tag, Donnerstag, war dann tatsächlich unser Reisetag nach Santa Marta. Wir sind bei Zeiten aufgestanden und haben unsere Sachen verstaut und unsere Rucksäcke aufgezogen. Unser Plan war mit einem UBER zum Busterminal zu fahren. Hat dieses Mal ein wenig länger gedauert, irgendwie ist das nicht so gefragt in der Umgebung. Wobei ich kann es etwas verstehen, weil die Fahrt dauert ca. 25 Min und am Ende bezahlt man 4 Euro dafür. Wir haben es dann mit einem Premium-UBER versucht was das Doppelte kostet, in dem Fall aber ein normales Auto war. Und schon hat es funktioniert. Haben wir eben 8 Euro bezahlt, was aber immer noch ok war. Wir sind bei unserer Fahrt ein wenig einen Umweg gefahren und haben dabei das Cartagena abseits der grossen Touristengebiete kennen gelernt. Das ist dann schon nochmal eine andere Hausnummer und wirklich nicht so schön. Das Ganze sind dann eher wie so Township, Haus an Haus bestehend aus Wellblech, teilweise Stein und was die Menschen eben so alles finden. Stimmt einen dann schon wieder sehr nachdenklich und man realisiert, wie gut es uns eigentlich geht. Wir reisen hier einfach durch die Welt und können uns all die wundervollen Sachen anschauen von denen die Menschen, welche hier leben, wohl noch nie etwas gehört haben. Oft fragt man sich, wie man helfen kann, aber ich denke, das ist ein Fass ohne Boden und irgendwie schon traurig. Wir sind dann, wie geplant, eine Stunde vor der Abfahrt am Terminal gewesen und wollten dort noch etwas frühstücken. War aber alles nicht so wirklich ansprechend oder dann eben wieder das grosse Frühstück mit Reis und so weiter und das wollten wir nicht. Daher gab es dann nur zwei nicht definierbare Teilchen von einem Stand, welche zuerst süss, dann salzig geschmeckt haben und dann hat man Käse gefunden. 🙂 Keine Ahnung was das war, aber wir hatten zumindest etwas im Magen. Geplant war, dass unser Bus um 10:45 Uhr abfährt, was natürlich nicht ganz geklappt hat. Es wurde tatsächlich 11:35 Uhr bis wir los sind, was aber nicht schlimm war. Wir haben ja Zeit. Lustig war auch, dass am Tag ca. 12 Busse die Strecken machen, also nur von dem Anbieter mit dem wir unterwegs waren. Normalerweise brauchen die Busse zwischen 5 Stunden und 5.5 Stunden. Der Bus um 10:45 und 11:45 Uhr soll es laut Fahrplan jeweils in 4 Stunden machen. So viel Vorweg, auch das hat nicht geklappt. Nach der Abfahrt sind wir noch ein Stück durch Cartagena gefahren, ehe es dann doch recht ländlich wurde. Aber die Natur und die Landschaft sind auch in Kolumbien wirklich ein Highlight. Das sah schon alles sehr schön aus. Irgendwann hat der Bus dann in einem kleinen Dorf gehalten und ein Herr ist zugestiegen, welcher ein paar süsse Teile verkaufen wollte. Ich glaube die Fahrer lassen immer manche zusteigen, weil sie das erste Stück gratis bekommen und ich denke man kennt sich in dem Gewerbe. 🙂 Der Bus fährt dabei einfach weiter und der Verkäufer kommt ein Stück mit ehe er dann wieder aussteigt. Nach ca. einer Stunde haben wir das Spiel wiederholt, diesmal gab es salzige Sachen. Ich denke es waren so eine Art Empanadas. Auch hier wieder, das erste Stück für den Fahrer. Spannend war noch, dass neben dem Fahrer eigentlich niemand etwas gekauft hat, wir waren also er ein Verlustbringer, wenn man das gratis Stück für den Fahrer nicht beachtet. 🙂 Nach ca. 30 Min haben wir wieder mitten auf der Strasse gestoppt und ich hab noch gedacht, jepp, jetzt gibt es noch einen Nachtisch. Doch weit gefehlt in dem Fall. Wir haben gestoppt weil ein Bus des selben Unternehmens entgegen gekommen ist und die beiden Fahrer wollten die Chance für einen kurzen Plausch nutzen. Und so standen wir dann da und haben die Strasse komplett blockiert und die Autos und LKW haben sich gestaut. Ok, es dauerte nicht lange, aber trotzdem. Man stelle sich das mal in Deutschland vor, da wäre was los. Wir haben dann nach insgesamt 3 Stunden Barranquilla erreicht wo wir unseren Stopp machten damit andere Passagiere zusteigen oder aussteigen konnten. Danach ging es dann weiter Richtung Meer und wir sind an der Küste entlang gefahren. Teilweise verlief die Strasse wie auf einem Deich. Links und rechts neben uns war Wasser. Das Ganze hat wirklich sehr speziell und schön ausgeschaut. Nach genau 5 Stunden fahrt sind wir dann in Santa Marta angekommen. Wir haben also zu den bereits 50 Min Verspätung nochmal eine Stunde länger gebraucht. Ehrlich gesagt, weiss ich aber auch nicht, wie ein Bus die Strecke in 4 Stunden schaffen soll. Uns war es egal. Wir waren glücklich, sind wir angekommen und waren stolz darauf, dass wir das alles alleine hinbekommen haben. Immerhin ist hier Englisch ein Glücksgriff und wir mussten das Meiste auf Spanisch erledigen. So langsam haben wir das aber im Griff und für den Rest gibt es Google-Translator. 🙂 Nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen sind haben wir unser Glück wieder mit einem UBER probiert. Aber in Santa Marta sind diese gar nicht vorhanden und wir mussten uns um ein Taxi kümmern. Aber auch das hat super geklappt und wir haben nachher für 3 Personen (Kay ist nach wie vor mit uns unterwegs) mit ganz viel Gepäck, für eine 25 minütige Fahrt 2.20 Euro bezahlt. Ich glaube, da hat man uns dieses mal nicht allzu sehr verarscht. Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, mussten wir uns erstmal ein wenig erholen und vor allem abkühlen. Es ist doch unfassbar warm in der Region. Gegen Abend sind wir dann aber doch noch los und haben die Stadt ein wenig angeschaut. Dabei sind wir noch in ein ganz tolles Steakhouse um etwas zu Essen. Wir hatten schon lange kein richtiges Steak mehr und haben uns mega gefreut. Das Fleisch war einfach der Hammer und so richtig gut gewürzt. Wir waren mega happy damit und haben das sehr genossen. Danach ging es noch ein wenig durch die Stadt, vorbei an der Küste bis wir einen kleinen Markt für Kunsthandwerk gefunden haben. Diesen haben wir dann auch noch kurz besichtigt und sind dann wieder zurück ins Hostel. Unterwegs gab es noch ein kleines Eis zur Feier des Tages und unserer bestandenen Feuertaufe mit der ersten Busfahrt in Südamerika. Wir waren irgendwie durch und sind dann tatsächlich wieder früh ins Bett. Nicht aber ohne vorher noch an unserer Homepage zu arbeiten.
Den Freitag kann ich in diesem Fall relativ kurz beschreiben. Wir sind nicht allzu früh aufgestanden und haben unser Frühstück im Hotel eingeworfen. Das Essen war wirklich gut, einfach ein kleines Omelette oder Müsli mit Yoghurt und dazu Kaffee, und vor allem im Zimmerpreis inbegriffen. Vom Kaffee hatte ich mehr erhofft, weil das war jetzt nicht so der Brüller. Daher sind wir nach dem Frühstück auch recht bald los um ein wenig durch die Stadt zu laufen und einen Kaffee zu trinken. Dieser war sehr lecker und ich bin beruhigt, hatte ich doch Angst auf meinen guten Kaffee verzichten zu müssen.
Nach dem Kaffee sind wir zu einem Anbieter von diversen Tagestouren und Ausflügen. Wir wollten uns nochmal beraten lassen wegen einer 4-tägigen Wanderung in die verlorene Stadt. Und ich sag mal so, der Anbieter war recht erfolgreich, sprich wir haben gebucht. Oder besser gesagt, der Tobi hat gebucht. Corinne hat entschieden, dass sie leider auf das Abenteuer verzichtet und stattdessen in Santa Marta bleibt und die Zeit für Arbeit zu nutzen. Leider ist Ende August die Zeit, zu welcher viele ihrer Arbeiten eine Deadline haben. Auch wenn das bedeutet, dass wir für 4 Tage und 3 Nächte getrennt sein werden. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht erinnern, wann wir das letzte mal so lange getrennt waren. Das muss auf alle Fälle vor Corona gewesen sein, falls man sich an diese Zeit noch erinnern kann. Das bedeutet aber für die lieben Leser:innen, es wird ein weiteres Abenteuer geben. 🙂 Die Wanderung wird ca. 45 km weit sein und man läuft mitten durch den Dschungel, schläft in Camps mit Hängematten/Betten usw. Alles etwas spartanisch, aber soll der Hammer sein. Wie es dann war, dazu später mehr. (Nachtrag, ich weiss nicht mehr warum ich hier von 45 km geschrieben habe, weil das einfach nur falsch ist, wie ich leidvoll erfahren musste. :-)) Nachdem ich gebucht hatte, hiess es aber noch einiges vorbereiten. Wir mussten noch los um Wasser einzukaufen, Rucksack umpacken und Tagesrucksack packen, etc. Ausserdem wollten wir noch ein wenig recherchieren, wie unsere Reise in Kolumbien weiter gehen soll nach der Wanderung. Da das Land ja eher eine spontane Idee war, sind wir eben auch noch recht unvorbereitet. Also haben wir den Nachmittag dazu genutzt und ich bin mir sicher, die nächsten Wochen werden cool und sicher nicht langweilig. Wir haben doch so manches vor. Gegen frühen Abend hatten wir noch ein kleines Telefondate mit der ersten Gruppe unserer Gruppenreise. Wir haben zusammen mit Kelly (aktuell wieder daheim in England), Amillie (gerade in San José, Costa Rica) und Kay (gerade auch in Santa Marta, aber ein anderes Hostel) einen Video-Call abgehalten. War lustig alle wiederzusehen und vor allem von Kelly und Amillie zu erfahren wie ihre weitere Reise bzw. Rückreise war. Wir haben dann doch über eine Stunde gequatscht und uns ausgetauscht. Nach dem vielen Reden meldete sich dann aber doch unser Magen und wir sind los um etwas zu Essen. Dieses mal haben wir uns eine Pizza gegönnt nachdem wir nicht so genau wissen, was es die nächsten Tage gibt. 🙂 War wohl eine gute Lokalentscheidung, denn immer wieder kamen Walking-Tours vorbei und die lokalen Guides haben das Restaurant in den höchsten Tönen gelobt. Danach hiess es dann noch fertig packen und früh ins Bett. Immerhin ist die geplante Abholzeit am Samstag schon um 8 Uhr.
Heute ist schon Mittwoch der 24.08.2022 und ich kann sagen, ich habe mein Abenteuer überlebt. Ich habe mich entschieden, einen extra Beitrag zu der Wanderung zu machen, weil ich glaube doch ein paar Tage dafür brauche und gleichzeitig aber mit dem täglichen Bericht hier nicht in den Rückstand kommen mag. Was hat aber Corinne in den letzten 4 Tagen während meiner Abwesenheit erlebt? Ehrlich gesagt nicht ganz so viel, sie ist am letzten Samstag von unserem ursprünglichen Hostel in ein anderes umgezogen. In dem Neuen gibt es einen extra Bereich für Coworking und das lohnt sich dann schon. Hier hat sie perfekte Voraussetzungen zum effizient arbeiten, was es dann ja doch einfacher macht. Das Problem bei dem Umzug war, dass sie auch meinen grossen Rucksack mit umziehen musste. Das war dann doch ordentlich Gepäck und da ich einen kleinen Rucksack dabei hatte, mussten wir auch Technik, wie Notebook und Kameras in einen der grossen Rucksäcke verstauen. Daher ist Corinne am Morgen mit einem Rucksack gefüllt nur mit Klamotten, der Rest blieb noch im Zimmer, und ist damit zum neuen Hostel gelaufen. Das bei gefühlten 45 Grad und 98% Luftfeuchtigkeit. Dort hat sie den Rucksack im Aufbewahrungsraum abstellen. Dann ist sie zurück zum alten Hostel und hat den anderen grossen Rucksack und einen Kleinen geholt. Nun war leider etwas warten angesagt, bis das neue Zimmer fertig war. Aber sie ist auf dem Weg einfach in ein kleines Café und hat sich ein Mittagessen gegönnt und die Zeit totgeschlagen, ehe sie dann final und mit all unserem Hab und Gut einchecken konnte. Daher noch ein liebes Dankeschön von mir für all den Aufwand den sie mit meinem Zeug hatte. Die restlichen Tage hat sie dann Ihre Arbeiten erledigt und das Hostel genossen.
Ich bin dann gestern Abend, Dienstag, wieder hier am, für mich neuen Hostel, angekommen und musste erstmal eine ausgiebige Dusche geniessen. Das war eine richtige Wohltat und sehr erfrischend. Anschliessend musste noch meine Wäsche, welche so richtig durchnässt und dreckig war in die Wäsche und wir haben den Tag gemütlich ausklingen lassen. Zu mehr wäre ich auch gar nicht mehr im Stande gewesen. Es tat einfach alles nur noch weh. 🙂 Zum Abendessen gab es dann aber noch den Besuch in einem tollen Restaurant, kann ja nur toll sein wenn es schon «Beer Town» heisst. Wir hatten leckeres Essen und haben uns sogar noch einen Nachttisch gegönnt.
Wie gesagt, jetzt ist schon Mittwoch und der halbe Tag schon um. Wir haben etwas länger geschlafen als sonst und sind dann aufgestanden. Ok, ich gebe es zu, ich habe nicht unbedingt länger geschlafen, aber ich wollte den schmerzhaften Prozess des Aufstehens so lange wie möglich nach hinten schieben. Ich spüre vor allem den gestrigen langen Weg zurück in den Knien, was das Laufen heute extrem mühsam macht. Da es aber nur bis 10 Uhr Frühstück gibt, musste ich dann doch irgendwann aus dem Bett und mich fertig machen. Frühstück ist ja immerhin im Preis inklusive, da muss man schon Opfer bringen. 🙂 Den Rest des Tages haben wir damit verbracht unsere Weiterreise zu planen. Wir haben einen Sprachkurs in Medellín gebucht und dazu musste ich heute noch meinen Einstufungstest machen. Auf das Ergebnis bin ich echt gespannt. Dann haben wir noch unseren Bus nach Medellín gebucht, ich habe Bilder sortiert, usw. Jetzt sitze ich hier und schreibe an dem Beitrag bzw. an dem Beitrag zur Wanderung. Mal schauen, wie weit ich komme und gegen Abend wollen wir noch in die Stadt und ein wenig Sightseeing machen. Um nicht zu vergessen, ein wenig einkaufen müssen wir auch noch. Mein Verbrauch an Deo in den letzten Tagen war überproportional höher, als die Tage davor. 🙂
Heute ist schon Sonntag und wir sind schon in Medellín angekommen. Ja ich gebe es zu, ich bin mal wieder etwas im Rückstand mit meinem Beitrag. Aber das werd ich jetzt ganz schnell wieder aufholen. Die letzten Tage war nämlich nicht allzu viel los. Wir haben zwar jeden Tag etwas unternommen, aber sind auch viel im Hostel gewesen. Ich habe es nämlich tatsächlich schon geschafft, meinen Beitrag zur verlorenen Stadt fertig zu stellen. Den muss Corinne jetzt nochmal durchlesen und dann geht er zusammen mit diesem Beitrag online. Da haben die Leser:innen dann mal wieder etwas zu tun. 🙂 Ok, aber mal wieder zurück auf Anfang. Immerhin liegen zwischen Mittwoch und Sonntag ja doch ein paar Tage.
Wie oben bereits geschrieben, haben wir den Mittwoch tatsächlich wie geplant abgeschlossen. Wir waren noch ein wenig in der Stadt, haben eingekauft (jetzt riecht der Tobi auch wieder frisch – neuem Deo sei Dank) und wir waren noch etwas Kleines essen. Ansonsten war nicht sehr viel los, ich hab noch immer Nachholbedarf der letzten Tage.
Am Donnerstag haben wir uns dann nochmal auf Arbeit und Schreiben der Blogbeiträge fokussiert. Der Arbeitsbereich in unserem Hostel war einfach grandios. Da konnte man richtig was abarbeiten und gleichzeitig gab es noch Kaffee für umsonst. Was will man mehr? Wir haben also den Morgen und den frühen Nachmittag an den Notebooks verbracht. Für den frühen Abend bzw. Abend hatten wir uns aber noch etwas überlegt. Wir haben uns wieder für eine Free-Walking-Tour angemeldet. Wir hatten das ja schon in San José gemacht und das macht einfach Spass. Die Guides sind meistens sehr lustig und das Ganze kostet in dem Sinn nichts, sondern man gibt einfach ein Trinkgeld in der Höhe, die man gut findet. Also haben wir uns um 16:00 Uhr auf den Weg zum Treffpunkt gemacht. Start war um 16:30 Uhr und das Ganze sollte so ca. 2 Std. gehen. Bei unserer Ankunft war noch kein Guide ersichtlich, aber wir waren ja auch 2 Min. zu früh da. Und in Kolumbien gehen die Uhren halt nicht ganz so exakt. 🙂 Aber kurz nach uns ist der Guide dann zusammen mit einer Kollegin und seinem grossen gelben Schirm aufgetaucht. Wir merkten recht schnell, wir sind die beiden einzigsten nicht spanisch-Sprechenden. Die Fragen des Guide konnten wir aber auch sehr schnell auf Spanisch beantworten, so dass er gar nicht merkte das wir die beiden Personen sind, welche Englisch als Sprache gebucht hatten. Erst als er dann Corinne angerufen hat um zu fragen wo wir bleiben, hat sich das geklärt. Ich sage mal wieder, selbstsicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit. 🙂 Jetzt war uns auch klar, wozu die mitgebrachte Kollegin gut war. Sie war für uns zuständig und so hatten Corinne und ich mal wieder eine Privatführung. Das war genial. Und genau wie in San José, die Dame war so lustig und so in ihrem Element, dass die Zeit nur so verging. Aus geplanten 2 Stunden wurden fast 3 Stunden Tour und wir hatten jede Menge Spass. Auch lernten wir jede Menge über die Geschichte der Stadt, ihren Hafen (von welchem aktuell sehr viel Kohle, auch nach Deutschland, verschifft wird. Die Energiekriese lässt grüssen) aber auch über ihren grössten Fussballstar. Wer erinnert sich noch an die WM 1990 an das Spiel Deutschland gegen Kolumbien? Ich war zwar erst 10 Jahre alt, aber den kolumbianischen Lockenkopf Valderrama vergisst man nicht so schnell. Eben jener ist in Santa Marta geboren und hat hier ein grosses Denkmal. Leider ist dieses ausserhalb der Stadt, ich hätte es zu gern besucht. Ausserdem konnten wir noch jede Menge über die Street-Kunst in Santa Marta lernen. Viele Bilder zieren die Stadt und alle haben eine Bedeutung bzw. Geschichte. Ich finde diese Farben immer so schön und manche Bilder lösen wirklich Freude in einem aus. In einem neueren Bild sieht man nun auch einen Mann, welcher mit einem Saft-Wagen unterwegs ist und eine Maske wegen Corona vor dem Mund hat. Damit soll auch dieses Thema in der Kunst für die Zukunft berücksichtigt sein. Neben dem Mann sind nämlich noch viele weitere Motive aus der Geschichte zu einem grossen Gemälde verschmolzen.
Während der Tour sind wir noch zu einem kleinen Markt gelaufen, auf welchem es nur Fruchtsäfte gibt. Alle Früchte werden vor den Augen der Kunden frisch gepresst und kosten nachher etwas mehr als 1 Euro. Wir hatten einen Lulo-Saft, welcher aus der Lulo-Frucht hergestellt wird. In Europa kennt man die Frucht fast nicht, was noch schade ist. Schmeckt der Saft, verdünnt mit Wasser doch extrem gut und ist ein toller Durstlöscher. Zum Abschluss der Tour gab es noch jede Menge Tipps für Restaurants. Das war dann recht hart zum entscheiden, aber wir haben ein tolles Lokal gewählt und dort den Abend ausklingen lassen. Während des Essens hat sich das Wetter extrem schnell verändert. Als wir nach Hause wollten, hat es geschüttet wie aus Eimern. Also sind wir mal wieder ein wenig nass geworden.
Der nächste Tag war dann schon wieder der Freitag und damit der letzte Tag für uns in Santa Marta. Daher wollten wir noch etwas Besonderes machen und wir haben uns zu einem Ausflug in den Tayrona Nationalpark angemeldet. Der Park wurde in den 1960igern gegründet und ist benannt nach dem hier früher beheimateten indigenen Stamm der Tairona. Aus der Siedlungszeit der Tairona sind lediglich einige archäologische Reste, wie Steinfundamente, erhalten. Mittlerweile besuchen rund 250’000 Menschen jährlich den Nationalpark und machen ihn zu einem der meistbesuchten Parks Kolumbiens. Der Park umfasst eine Fläche von 19’309 Hektar, wovon ca. 3’000 Hektar maritim sind. Vor allem die Strände an der Küste sind sehr bekannt und das wollten wir uns doch noch anschauen. Wir haben beim gleichen Anbieter, bei welchem ich auch meine Wanderung gebucht hatte, einen Ausflug gefunden, welcher noch recht interessant klang. Beinhaltet war, dass wir am Hotel abgeholt werden, dann in den Park gebracht werden und dort ca. 2 Std. an den Strand Cabo San Juan laufen sollten. Dort hatten wir freie Zeit und konnten ein Mittagessen in einem Restaurant bestellen und dann am Nachmittag wieder zurück zum Bus. So weit der Plan. Leider war der Ausflug nicht ganz so toll. Landschaftlich wirklich reizvoll, aber wir hatten uns mehr von der Tour erhofft. Da wir einen Guide dabei hatten und auf der Homepage etwas von einer archäologischen Stadt erwähnt war, dachten wir, wir laufen da alle zusammen und erfahren noch was. Dem war aber nicht so. Nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen sind, ist einfach jeder für sich die ca. 7 km zum Strand gelaufen und das war es. Ich meine dafür muss ich keine Tour buchen, das schaffen wir auch alleine. Die Wanderung an sich war wieder speziell. Wir hatten sicherheitshalber Wanderschuhe an, andere nur Flipflops. Der Weg war nicht wirklich angenehm zum laufen sondern ging teilweise recht steil nach unten und wieder war es recht matschig. Auch eine Fluss mussten wir durchqueren, so dass wir froh waren, hatten wir ein paar Badeschuhe dabei zum wechseln.
Nach knapp 2 Stunden sind wir am Strand angekommen, welcher recht schön war. Leider war es aber sehr voll, so dass bei uns keine richtige Karibik-Stimmung aufgekommen ist. Ich glaube wir sind nach den Stränden auf den San Blas Inseln auch einfach etwas zu verwöhnt. Wir haben uns dann einfach eine Stunde an den Strand gelegt und uns ausgeruht.
Danach sind wir in das Restaurant und da waren die Guides dann eine grosse Hilfe. Bei unserer Ankunft am Strand haben wir nämlich das Essen bei ihnen bestellt und sie haben sich für uns in die Schlange gestellt und das Ganze organisiert, so dass wir nur hinsitzen mussten und sie brachten uns das Essen. Andere, welche auf eigene Faust unterwegs waren mussten teilweise wirklich lange anstehen. Das Essen an sich war überraschender Weise noch sehr lecker. Wenn man bedenkt, dass mal wieder alles mit Booten direkt aus Santa Marta an den Strand gebracht werden muss oder eben wieder mit Maultieren durch den Park, war die Auswahl doch recht gross. Nach dem Essen war dann noch ein wenig Zeit zum ausruhen, ehe es wieder zurück zum Bus ging. Hier gab es wieder die Möglichkeit auf einem Maultier zu reiten, zu laufen oder mit dem Boot für über 20 Euro direkt nach Santa Marta zurück fahren. Wir haben uns für das Laufen entschieden und auch hier war es wieder so, wir haben uns getroffen, beim Guide abgemeldet und ein jeder ging seinen Weg. Schlusslicht hat der Guide gemacht und nachher geschaut ob alle da sind. Also auch auf dem Rückweg keine Erklärungen oder ähnliches. Alles ein wenig schade, hatten wir einfach mehr erwartet. Aber ok, von der Landschaft her war es aber sicher ein toller Tag.
Dummerweise waren wir im Gegensatz zu anderen pünktlich um 16 Uhr am Bus, wie vereinbart. Bei einer Familie, welche mit einem Maultier unterwegs war, muss etwas vorgefallen sein, zumindest sind die erst um 17 Uhr am Bus aufgetaucht zusammen mit dem Guide. War etwas doof, weil für uns hiess das warten. Zurück in der Stadt sind wir dann nochmal los um noch einen Abschiedstrink zu nehmen und etwas zu Essen. Hatten wir doch noch so viele gute Tipps vom Vortag. 🙂
Und dann war auch schon Samstag 27.08.2022 und damit der Tag unserer Reise nach Medellin. Wir haben den Vormittag nochmal im Hostel verbracht und gearbeitet bzw. unsere Sachen gepackt. Nach einem kurzen Mittagessen ging es dann mit dem Taxi zum Busterminal. Dort angekommen war mal wieder einchecken angesagt und dann warten bis der Bus fertig war. Diesmal war aber alles pünktlich und wir konnten um 16:45 Uhr einsteigen. Die Abfahrt war planmässig um 17 Uhr mit einer geschätzten Fahrzeit von 14 Stunden. So viel sei verraten es blieb nicht bei 14 Stunden. 🙂 In Summe waren wir 15.5 Stunden unterwegs. Die Fahrt an sich war aber mal wieder ein Erlebnis. Ich weiss, wir hatten uns eigentlich fest vorgenommen keine Fahrten durch die Nacht zu machen, und jetzt haben wir es doch gemacht. Das Problem ist einfach, zwischen Santa Marta und Medellín ist nichts, was sich lohnt für einen Stop. Daher ist die Fahrzeit einfach 14 bis 15 Stunden. Und dann wird es schwierig ohne Übernachtung. Wir hatten zwar noch einen Bus der um 8 Uhr am Morgen losfährt und dann gegen 23 Uhr in Medellín sein soll, wobei die Frage dann auch ist, was ist sicherer? Ich möchte um die Zeit auch nicht herumirren und ein Taxi oder UBER suchen und dann noch hoffen, dass man irgendwie ins Hostel kommt. Das kann auch mühsam sein und daher haben wir uns für die Nachtfahrt entschieden. Es war auch so weit kein Problem, wir hatten zwei Fahrer an Board und trotz der vielen Zwischenstops ist nichts passiert bzw. wollte irgendjemand etwas von uns. Wir waren eher so ein wenig das Highlight im Bus, weil wir mit Abstand die einzigsten Ausländer waren. Das war schon lustig. An manche Sachen müssen wir uns aber noch gewöhnen. Es ist einfach normal, dass man hier seine Instagram-Srorys ohne Kopfhörer und bei voller Lautstärke anschaut. Auch nachts um 1 Uhr, wie die etwas ältere Dame hinter mir, mir eindrucksvoll bewiesen hat. Ich dachte, ich bin im falschen Film. Auch muss man damit rechnen, dass in einem, Schuhkarton nicht unbedingt Schuhe sind. Zumindest bei dem Paar in der Reihe neben uns. Die hatten einen kleinen Schuhkarton aber als der Herr diesen vorsichtig öffnete, hat ein Vogel wie wild angefangen zu piepen. Ich dachte erst ich habe mich verhört, dann hat er aber tatsächlich einen schwarzen Vogel aus dem Karton genommen, angeschaut und wieder verpackt. Auch reisen manche Kolumbianer mit viel Gepäck. Ein Herr hat tatsächlich ein zerlegtes Bett mitgebracht, welches er im Bus unten verstaut hat. Dazu gab es noch jede Menge Kartons und Säcke mit diversesten Sache. War mal wieder spannend. Die Fahrt an sich war ok. Die Strassen sind einfach recht eng und teilweise viele Schlaglöcher. Da kann man nicht unbedingt schlafen, zumindest wenn man das noch nicht so gewöhnt ist. Die Einheimischen haben teilweise tief und fest geschlafen und ich glaube von der ganzen Fahrt nicht allzu viel mitbekommen. Wir haben dafür gesehen, wie es am Himmel blitzte und auch wieder ein recht starker Regen während der Fahrt nieder ging. Mit ca. 1.5 Std. Verspätung haben wir dann Medellín sicher erreicht und unsere Rucksäcke wieder in Empfang genommen. Danach hiess es dann warten. Wir konnten erst um 14 Uhr im Hostel einchecken und da laut Google alle Cafés im Umkreis des Hostel geschlossen hatten, weil ja Sonntag, sind wir einfach am Busterminal geblieben. Dort hatte es immerhin Kaffee und eine Toilette. 🙂 War jetzt nicht ganz so gemütlich, aber besser als wie mit den grossen Rucksäcken durch die Stadt zu irren und das noch völlig übermüdet. Wir sind dann tatsächlich erst gegen 13:30 Uhr mit einem UBER zum Hostel gefahren und konnten dort direkt einchecken. Jetzt sind wir also in unserer Sprachschule angekommen. Und Spanisch ist hier also gross geschrieben. In den Gängen des Hostel hängen überall Zusammenfassungen der spanischen Grammatik usw. ich glaube da kommt ganz schön was auf uns zu. Wir haben den Nachmittag dann genutzt um noch ein wenig zu Schlafen und sind dann los, der Magen meldete sich mal wieder zu Wort. Hatten wir ja auch noch kein Frühstück bzw. Mittagessen. Danach gab es noch eine kurze Einführung im Hostel und dann war es Zeit fürs Bett. Ich habe jetzt noch kurz diese Zusammenfassung geschrieben und jetzt wird es Zeit zum Schlafen. Morgen beginnt der Tag mit einer Einführung zur gesamten Einrichtung, Restaurant und Schule und das schon um 7:20 Uhr. Da muss ich fit sein und dann geht um 8 Uhr der Schulalltag los. Also zumindest für mich, Corinne muss erst um 9 Uhr starten. Wie unsere Zeit in der Schule dann so war, gibt es im nächsten Beitrag zu lesen.
Schreiben Sie einen Kommentar