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Roadtrip USA: Texas, New Mexiko, Arizona

Da es nun schon ein paar Tage her ist, dass wir einen Blog geschrieben haben, wird es mal wieder Zeit. Wir haben in den letzten Tagen so viel erlebt und gesehen…. Und weil die Tage voller Erlebnisse waren, waren wir abends so müde, dass wir tatsächlich immer sehr früh ins Bett gegangen sind. Von Houston, Texas bis nach Page, Arizona, Besuch von 6 verschiedenen Nationalparks und das in 14 Tagen…..Uff, ja, das ist ein strammes Programm. Und wir haben viel zu berichten. Ihr braucht also Zeit zum diesen Blogeintrag zu lesen. Zum Glück ist Wochenende 🙂 Nehmt euch eine Tasse Kaffee oder ein kühles Bier und macht es euch bequem……los geht’s 🙂

Am 16.02. ging es wie im letzten Beitrag geschrieben in den Bundesstaat Texas, nach Houston. Die Fahrt war ehrlich gesagt nicht sehr spektakulär. Es ging halt gerade aus. Uff und dann kamen wir Houston näher. Unser Airbnb lag zwar ausserhalb, aber leider auf der anderen Seite der Stadt. Viele Spuren, viele Ein- und Ausfahrten, viele verschiedene Highways die sich kreuzten… und das Stresslevel stieg langsam an. Aber wir haben es geschafft und wurden mit einer perfekten Unterkunft belohnt. Wir hatten ein kleines Häuschen für uns allein, welches super eingerichtet war und so fühlten wir uns sofort sehr wohl. Den nächsten Tag haben wir komplett zum Arbeiten und Waschen genutzt, weil langsam ging uns doch die saubere Wäsche aus. Am zweiten Tag ging es dann bereits weiter in die nächste Stadt. Auf dem Weg nach Austin haben wir in Houston noch kurz einen Abstecher gemacht. Wir wollten eigentlich einen Spaziergang durch den schönen Stadtpark machen. Naja, vor Ort haben wir dann aber festgestellt, dass es mehr ein «Drive through-Park» war. Man konnte viele schönen Strecken fahren, aber zum Laufen war es eher «naja». Also kurze Planänderung: Das Auto haben wir am Rand des Parks parkiert und sind in die Stadt spaziert. Entlang einer 8-spuhrigen Autobahn… es war schön. Ziel war die «Waterfall Wall» im Post Oak-Quartier. 

Die Mauer ist rund 20 Meter hoch und es fallen zusammen rund 41’000 Liter Wasser pro Minute auf beiden Seiten der Mauer herunter. Obwohl es eines der meistbesuchten Attraktionen in Houston ist, hatte es wenig Leute (Glück für uns). Unterwegs haben wir dann noch im Whole Foods Market unser Mittagessen geholt und der obligate Kaffee im Starbucks durfte auch nicht fehlen. Dort haben wir 2 Jungs kennengelernt, mit denen wir recht schnell ins Gespräch gekommen sind. Am Ende sind wir mit vielen Tipps für Austin und allgemein für Texas aus dem Kaffee rausspaziert.

Die Fahrt danach war relativ unkompliziert und kurz und so konnten wir gegen Abend unsere Unterkunft in Austin, Texas beziehen. Unterwegs gab es dann noch das gekaufte Mittagessen an einem ruhigen Platz am Colorado River.

Am nächsten Tag, Freitag 18.02. sind wir am Vormittag losgezogen. Wir haben uns für schlappe $2,50 je eine Ganztageskarte für den ÖV besorgt und sind in den ersten Bus Richtung Innenstadt eingestiegen. Man hätte auch den schnellen Bus mit weniger Stopps nehmen können, wir haben dafür noch die Aussenbezirke von Austin kennenglernt. Kann auch nicht jeder sagen 🙂

In der Nähe des State Capitols sind wir dann aus dem Bus ausgestiegen, den Rest haben wir zu Fuss erkundigt. Am State Capitol angekommen, waren wir vor allem vom Gebäude und dem schönen Garten davor angetan. Da die Türen offen standen und einige Leute reingegangen sind, wollten wir da auch direkt mit machen. Man hat uns beim Eingang vor der Sicherheitskontrolle direkt darauf aufmerksam gemacht, dass man auch seine Waffe inkl. Waffenschein vorweisen soll (ok, stimmt, wir sind ja jetzt in Texas). Bei Tobi hat es wie immer gepiepst, der Officer winkte ihn dennoch durch. Wir konnten das ganze Gebäude auf eigene Faust erkunden und wir müssen sagen, es hat sich echt gelohnt. Es war wirklich ein sehr schönes State Capitol. Anschliessend haben wir ziemlich die ganze Innenstadt von Austin zu Fuss unsicher gemacht. University of Texas, Lyndon B. Johnson Library & Museum, Darell K Royal-Texas Memorial Stadium, 6th Street. Kurz beim Whole Foods Market auf der Dachterrasse eine Mittagspause eingelegt und weiter ging es auf die südliche Flussseite. Die Stadt war gefüllt mit Menschen, denn am nächsten Tag fand der Austin Halb-Marathon statt. Viele Touristen haben Elektro-Scooter (Trottinett, Roller oder wie auch immer) ausgeliehen, um die Stadt zu erkunden. Das wollten wir auch probieren, also App heruntergeladen und los ging die wilde Fahrt 🙂 Wir haben es heile überstanden und sind den Rest wieder zu Fuss weitergegangen. Wir haben ordentlich Schritte gesammelt.

Ein Highlight sollte uns dann am Abend noch erwarten. In Austin gibt es eine Brücke über den Colorado River welche als Tagesplatz Tausender Fledermäusen dient. Kurz nach Sonnenuntergang kommen sie dann hervorgeflogen. Ein wahres Spektakel wurde angekündigt. Rund um die Brücke waren viele Leute, einige haben sich sogar ein Boot ausgeliehen oder sind mit einer der unzähligen Schiffstouren losgezogen. Wir haben uns für die Variante neben der Brücke unten am Wasser entschieden. Die Temperaturen waren eher kühl, vor allem als die Sonne unterging. Hm…wir waren anscheinend nicht so «lucky» denn wir haben nur wenige Fledermäuse gesehen. Schön war der Sonnenuntergang aber trotzdem. 

Am nächsten Tag haben wir wieder einen Arbeitstag eingelegt und am Abend sind wir fein zum Texas BBQ gegangen. Ui, das war sehr lecker!!!

Am Montag wartete dann die bisher längte Autofahrt auf uns. Von Austin, Texas nach Las Cruces in New Mexico. Wir haben uns für die Überlandfahrt entschieden, um etwas mehr von der Gegend zu sehen. Die Landschaft war einfach genial, vorbei an den typischen Texas Ranches, einigen Weingütern und sich immer wieder verändernden Landschaften. Es war wirklich schön, wenn sich die 1’000km doch auch echt in die Länge zogen. Zudem kam gegen Ende noch ein ziemlich heftiger Sandsturm auf. Tobi hat die Böen aber super gemeistert und uns sicher durch den Sturm gebracht.

Kurz vor New Mexico musste wir dann noch durch El Paso. Der ursprüngliche Plan war, die Stadt am Abend noch kurz anzuschauen, bevor es in Las Cruces in die Unterkunft ging. Aufgrund des Sturms sind wir dann erst bei Dämmerung in El Paso angekommen und haben uns entschieden, durchzufahren. Da der Highway mitten durch die Stadt führte, haben wir doch noch ein paar Blicke erhaschen können. Ein Stück der berüchtigten Mauer zu Mexiko konnten wir auch noch so sehen.

Der nächste Tag sollte ein grosses Highlight werden. Wir sind mit dem Auto über den San Augustin Pass nach White Sands gefahren. Unser erster richtiger Nationalpark in den USA. Die Fahrt zum Nationalpark war wunderschön und führte uns durch das nördlichen Ende der Chihuahua-Wüste.

Danach einmal links abbiegen und da standen wir plötzlich vor diesen weissen Sanddünen. Was wir dort vorgefunden haben ist echt schwer in Worte zu fassen. Wir waren beide vom ersten Moment von der Schönheit geblendet. Es war eigentlich «nur» weisser Sand, aber es war einfach unglaublich schön. Die vielen Parkplätze liessen nur erahnen, wie viele Touristen normalerweise in den Park passen. Wir hatten, wie so oft Glück und es waren nicht viele Leute vor Ort. Der Park war so gross, dass sich die wenigen Leute auch noch gut verteilten. Wir haben also unsere Kameras gepackt und sind losmarschiert. Natürlich sind wir einem offiziellen Trail gefolgt, ansonsten wären wir wahrscheinlich heute noch in den Dünen. Man verliert einfach so schnell die Orientierung.

Unser Mittag haben wir auf einem der vielen Picknick-Plätzen verbracht. Typisch Amerikanisch, man fährt mit seinem Auto direkt neben den Tisch. 🙂 Aber dafür mit eigenem Sonnenschutz und einer Grillmöglichkeit neben dem eigenen Tisch. Die Zeit verflog so schnell und schon bald war 17 Uhr. Dann startete die geführte Ranger Tour zum Sonnenuntergang durch einen Teil der Dünen. Wir haben viel über die Entstehung, die Natur und die dort lebenden Tiere gelernt. Es waren ca. 50 Personen anwesend und nach der Vorstellungsrunde war wieder allen klar, wir waren die einzigen Nicht-Amerikaner. Kein anderer Europäer oder Asiate war dabei, nur wir beide und die Amis 🙂 Die Tour endete kurz vor Sonnenuntergang auf einem schönen Hügel. Dort haben wir dann gespannt den Sonnenuntergang beobachtet, bevor es wieder zurück ins Motel ging.

In den Medien haben wir gehört, dass erneut ein starker Sturm bevorsteht. Wir haben uns daher dazu entschieden, eine Nacht länger als geplant in Las Cruces zu bleiben und den Sturm abzuwarten. Nochmals eine Fahrt durch einen solchen Sandsturm wollten wir beide unbedingt vermeiden. Also haben wir den nächsten Tag wieder mit Arbeiten und Ausruhen verbracht. Der Sturm kam dann auch tatsächlich und der Sand hat sogar seinen Weg durch die Tür- und Fensterritzen gefunden. Wir mussten also danach zuerst mal wieder alles abstauben 🙂

Am nächsten Tag ging es dann weiter in den nächsten Bundesstaat und auch in die Nähe des nächsten Nationalparks. Wir fuhren tiefer in das Land der Cowboys, nach Willcox, Arizona. Unterwegs gab es nicht allzu viel zu sehen. Die Landschaft hat sich immer wieder mal verändert, grosse Kurven mussten aber nicht gefahren werden. Oh Moment, bevor ich es vergesse. Tobi hat unterwegs gemeint, er hätte den perfekten Platz für den Mittagsstopp ausfindig gemacht. Ein wohl berühmter Stein, mitten in der Landschaft. Wir haben den auch gefunden, aber ich schreib mal jetzt nicht viel darüber, ich lass das Bild sprechen.

Die Mittagspause haben wir auf jeden Fall an einen anderen Ort verlegt ;-). Man konnte den Fels nichtmal erreichen, da ein hoher Zaun das ganze Areal eingezäunt hat. Was lernen wir daraus? Nicht alle Rezensionen auf Google machen Sinn, vor allem nicht zu «Fraggle Rock».

Willcox ist eine sehr abgelegene Kleinstadt am Highway 10 und leider auch sehr ausgestorben. Die Fahrt war zwar nicht so lange und auch nicht wirklich anstrengend, aber die vielen Erlebnisse der letzten Wochen haben uns wohl etwas geschlaucht. Wir sind noch rasch in eines der 2 offenen Restaurants gefahren und haben uns ein typisches Texas BBQ (ja, das nennt man auch ausserhalb Texas so) gegönnt und sind dann bald schlafen gegangen.

Am nächsten Tag, mittlerweile der Freitag, 25.02., haben wir früh unser Auto geladen und sind zum Chiricahua Nationalpark gefahren. Mit unserem «America The Beautiful»-Jahrespass sind wir auch dort wieder gratis reingekommen. Kurz beim Visitor Center vorbei die Karten abgeholt und die Info’s bezüglich Wetterverhältnissen besprochen und los ging die Fahrt zum Massai Point. Bereits die Fahrt dorthin war überwältigend. Wir haben ganz viele Rehe gesehen, teilweise auch nur ein paar Meter vom Auto entfernt. Und eine Landschaft, wie wir sie bis anhin noch nie gesehen haben. Und endlich war der Tag auch da und ich konnte endlich meine Wanderschuhe auspacken. Die hab ich jetzt 3 Monate mit mir im Rucksack rumgeschleppt für nichts. Wir haben uns für einen mittellangen Trail (rund 6km) entschieden und sind losgelaufen. Auch hier, praktisch keine Touristen und wenn, dann waren es Amerikaner. Man grüsste sich immer freundlich und tausche sich kurz aus. Wir lieben es so sehr hier. Man kommt so einfach mit allen Menschen ins Gespräch und tauscht sich aus und gibt sich Tipps. Es ging in der ersten Hälfte des Trails ordentlich runter, mir ahnte also schon böses (wer mich kennt: ich hasse es bergauf zu laufen. Marcel und Lisa können ein Lied davon singen 🙂 Zwischendrin hatte es immer wieder mal Schnee und im Schatten war es auch richtig kalt. Wir haben unseren Hike aber sehr genossen und haben ewig gebraucht. Klar, wenn man jeden Stein von jeder Seite mehrmals fotografieren muss 🙂

Glücklich und zufrieden ging es dann noch auf die nächste Autoetappe nach Tuscon, Arizona. Etwas ausserhalb hat uns eine weitere Airbnb-Unterkunft erwartet, genauer genommen Archie und Carl haben uns erwartet. Wir hatten einen der witzigsten Airbnb-Aufenthalten mit den Beiden. Die Herrschaften waren bereits über 70, ehemalige Restaurantbesitzer und einfach ein herrlich lustiges Paar. Ganz spontan durften wir mit ihnen am Tisch Platz nehmen und nach der obligaten Cocktail-Hour wurden wir mit einem feinen Abendessen verköstigt. Wir haben über Gott und die Welt gesprochen und wir fühlten uns ein wenig wie daheim bei den Grosseltern 🙂

Am nächsten Tag wollten wir die Gegend um Tuscon erkundigen. Von der Stadt an sich hat man uns abgeraten, da es einfach nichts Spezielles sei, aber etwas ausserhalb war eine schöne Kirche, die man besichtigen konnte. Die «San Xavier del Bac Mission» haben wir dann auch direkt angesteuert und angeschaut. Dooferweise hatte ich meine Maske vergessen und hier in Arizona nahm man das Thema wieder deutlich ernster. Also haben wir die Kirche halt nacheinander mit der gleichen Maske besucht. Zu unserer Verteidigung, die Kirche war sehr klein und in ca. 2 Minuten war man durch. 🙂

Anschliessend ging es dann bereits zum nächsten Nationalpark: der mit den hohen Kakteen oder wie wir sagen: Kaktussen 🙂 Den Weg dorthin haben wir aber auch genutzt und sind die Gates Pass Road gefahren. Nicht mit einem Schweiz-Pass zu vergleichen von der Höhe und den Kurven aber durchaus sehr schön. Von dort hat man dann vor allem einen guten Überblick über die Täler erhaschen können. Kurz ein paar Fotos gemacht, mit anderen Touristen gesprochen und weiter ging es zum Visitor Center des Saguaro National Parks. Wir waren zeitlich natürlich zu früh dran, als dass die Kaktusse bereits geblüht hätten, aber so ist das halt auf einer solchen Reise. Man kann nicht immer zum idealen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Und auch wenn die Dinger nicht geblüht haben, es war unglaublich eindrucksvoll wie alt und gross sie waren. Da wir noch etwas Muskelkater vom letzten Hike hatten, haben wir uns dieses Mal für eher kurze Distanzen entschieden und haben einfach die Sonne, die wieder wärmeren Temperaturen und die Stille genossen. Ausserdem konnten wir noch ein paar antike Stein-Malereien bewundern, welche ebenfalls sehr eindrücklich waren.

Und dann mussten wir uns schon fast wieder beeilen, die Cocktail-Hour mit Archie und Carl wartete auf uns. Sie haben uns erneut mit feinen Cocktails und anschliessend einem herrlichen 3 Gänge-Menü verköstigt. Der Tisch war wundervoll gedeckt und wir hatten wieder so einen heiden Spass. Wir werden die 2 echt vermissen (wir stehen nach wie vor mit ihnen in Kontakt). An dem Abend haben wir uns dann noch ganz spontan entschieden, unsere weiteren Pläne komplett über den Haufen zu werfen. Ursprünglicher Plan war, weiter nach San Diego und anschliessend LA zu reisen, wo wir unseren Mietwagen abgeben oder zumindest umtauschen wollten. Arizona hat uns so gut gefallen, dass wir uns entschieden haben, das Auto zu verlängern und zuerst in den Norden von Arizona zum Grand Canyon zu fahren. Die Sache mit dem Mietwagen gestaltete sich etwas komplizierter, weshalb wir in Tucson am Airport vor Ort vorbeikommen sollten um alles zu regeln. Wir wollten also am Sonntag früher los um dann später auch genügend Zeit für die Fahrt zu haben. Carl und Archie hatten aber andere Pläne, denn Sonntags gibt es immer Eier zum Frühstück 🙂 Naja, das klingt jetzt im ersten Moment nicht so spektakulär, was uns aber am Sonntag erwartet hat, war ein geniales Frühstück. Eine Art Quiche, Fruchtsalat, Toast mit Marmelade, Saft und Kaffee. Da konnten wir natürlich nicht Nein sagen. Etwas später als geplant sind wir dann aber los. Naja, die Fahrt zum Flughafen hätten wir uns sparen können, aber egal. 

Die Fahrt ging danach aber richtig los. Durch Tuscon nach Phoenix, wo wir unseren Mittagsstopp eingeplant hatten. Die Stadt an sich soll nicht wirklich ein Highlight sein, aber mittendrin war der Japanese Friendship Garden, welchen wir dann auch angesteuert haben. Der Garten war deutlich kleiner als erwartet, aber wirklich sehr schön angelegt und gepflegt. Perfekt für eine Mittagspause.

Und dann ging die wilde Fahrt auch schon weiter. Wir hatten noch ein paar Kilometer/Meilen vor uns. Die Route auf dem Arizona Veterans Highway war das eigentliche Highlight des Tages. Von 300 bis knapp 2’300 m.ü.M. war alles dabei. Unglaublich schöne Landschaften, welche sich laufend wieder verändert haben. Und plötzlich Schnee. Wir dachten uns nicht dabei, wussten aber, dass dieser Sturm von Las Cruces auch im Norden war und wohl Kälte und Schnee von der Arktis brachte.

Unser Ziel war Williams, Arizona. Gemäss Dominik ein schönes Westerndörfchen mit perfekter Lage für den South Rim des Grand Canyon. Auf diese Empfehlung hin haben wir dort ein Motel gebucht und haben nicht schlecht gestaunt bei der Ankunft. Da lag doch deutlich mehr Schnee als erwartet. Zum Glück war unser Motelzimmer aber ordentlich eingeheizt. Bei Rucksackreisen in verschiedenen Klimaregionen ist das halt so eine Sache. Eine Winterjacke hat halt einfach keinen Platz neben den kurzen Hosen. Das Westernfeeling kam mit dem Schnee nicht ganz durch, aber die Stimmung war trotzdem wunderschön. Es war absolut keine Saison zu dieser Jahreszeit und wir können nur erahnen, wie das Städtchen voll sein muss in den Sommermonaten. Viele Restaurants waren aktuell noch geschlossen, aber auch da haben wir wieder auf die Empfehlung von Dominik gehört und haben es nicht bereut. An dieser Stelle: vielen Dank für die wertvollen Tipps, Hug 🙂

Bei unsere Ankunft im Motel haben wir eine Zeitschrift über den Ort Williams erhalten und dabei herausgefunden, dass ein altmodischer Zug von Williams direkt an den Grand Canyon fährt. Es ist eher eine Ausflugsfahrt mit Snacks, Kaffee, einer Cocktailbar, Live-Musik und einem Cowboy-Spektakel. Dies hat mich an unsere Zugfahrt auf der Hochzeitsreise in Südafrika erinnert und ich habe Tobi eher überredet, dass wir das für den nächsten Tag buchen. Es hatte in der gewünschten Klasse sogar noch Plätze frei und ich hab die Tickets gekauft. Sie waren nicht günstig, aber das musste sein.

Voller Vorfreude sind wir am nächsten Tag zum Bahnhof gelaufen. Der Zug stand schon da und Boarding war auch gleich. Wir waren mit Abstand die Jüngsten und auch wieder die einzigen Nicht-Amerikaner. Wir hatten Glück und unser 4er Abteil für uns alleine. Jeder Wagen hatte seinen eigenen PTA «Personal Train Attendant», welcher im Nebenjob auch noch Comedian war. Bei uns war das Rob. Er hat uns herzlich begrüsst und nach einem kurzen Schwatz hat dann auch der ganze Wagen gewusst, dass wir auf Weltreise und aus der Schweiz sind. Einen Kaffee und Muffin sowie eine Gesangseinlage später kam Rob erneut zu uns mit einer Bitte. In der nächsthöheren Klasse, sozusagen im Panoramaabteil oben, waren wohl 2 Personen innerhalb einer Reisegruppe, welche die Treppen nicht hochgekommen sind. Sie wollten uns anfragen, ob wir mit ihnen die Plätze tauschen. Schliesslich hätten wir von allen ja die längste Anreise gehabt und somit sollen wir in den Genuss des Upgrades kommen. Da musste vor allem ich nicht lange überlegen, hab ich mir die Preise für den Panoramawagen am Vorabend doch noch angeschaut.

Den Rest der Hinfahrt haben wir also als Teil der Rentner-Ausflugsgruppe im Panoramawagen genossen. Nach 2 Stunden und 15 Minuten sind wir dann am South Rim des Grand Canyon eingetroffen. Das Wetter war schön, wenn auch kalt und ab und an hatte es Schnee. Die meisten sind dann einfach in die Busse umgestiegen und haben den Grand Canyon typisch Amerikanisch per Bus besichtigt. Wir aber wollten zu Fuss weiter. Bei einem Take Away haben wir unser Mittags-Picknick abgeholt und sind losgelaufen. Was für ein herrlicher Ort auf Erden. Wir waren völlig platt von dem Anblick. Auch hier lassen wir lieber die Bilder für sich sprechen.

Auf dem Rückweg zum Zug habe ich für lustigen Content gesorgt. Zum Glück (für mich) hatte Tobi aber die Kamera nicht gerade gezückt. Ich bin auf einer Eisplatte ausgerutscht und es hat mich so richtig auf den Hintern gelegt. Somit habe ich dann bewegungstechnisch auf der Rückfahrt deutlich besser zu unserer Reisegruppe gepasst 🙁 Im Panoramawagen gab es dann auch noch Champagner und wir durften wieder profitieren. Der Schwabe hat also wieder alles richtig gemacht. Wir haben nur 1. Klasse-Tickets bezahlt, kamen aber in den Genuss der Panoramawagen-Leistungen. Unterwegs wurde dann der Zug völlig «unerwartet» von 3 Cowboys angehalten und die Show begann. Sagen wir mal so, unsere Rentner hatten einen Heidenspass, wir fanden jetzt die Aussicht spannender. 🙂

Ein wunderschöner Tag, wenn auch für mich mit einem schmerzhaften Abschluss ging zu Ende. Es war unser 90. Tag auf Weltreise. Wahnsinn, schon 3 Monate sind rum. Oder doch erst 90 Tage? 3 von 18 Monaten klingt nach erst am Anfang. Wenn wir aber all unsere Bilder (ja mittlerweile sind wir bei knapp 7’000 – wir können euch sagen, die Dia-Show-Abende nach der Reise werden länger) anschauen, dann sind es schon 3 Monate. Gestartet im Dezember 2021 in Mexico-City, einmal quer durch das schöne Land Mexico, ein nicht geplanter längerer Zwangsaufenthalt auf Isla Mujeres, die turbulente Einreise in die USA und hier bereits über 5’000 Kilometer mit dem Auto unterwegs. Wahnsinn was man in 90 Tagen alles erleben kann. Dennoch liegen noch 15 Monate und zig weitere Länder vor uns. Schon nur die Gedanken daran lassen uns nervös werden. 

Am nächsten Tag ging es auf der Historic Route 66 weiter via Flagstaff nach Page, Arizona wo sich der Horseshoe Bend befindet. In Flagstaff haben wir einen kurzen Spaziergang und Frühstückspause eingelegt. Es war frisch, aber in der Sonne gut auszuhalten. Auch hier lag überall Schnee und der Ort erinnerte uns eher an Skiferien als einen Roadtrip.

Im Nachhinein hätten wir wahrscheinlich gerne mehr Zeit in Flagstaff verbracht, aber das Hotel war gebucht und wir mussten weiter. Die Fahrt zum Horseshoe Bend war eigentlich ziemlich kurz, wenn man aber kaum sitzen konnte, zog sich das Ganze in die Länge. Dafür war die Landschaft ein weiteres Highlight. Die Berge wurden rot und von den Cowboys ging es zu den indigenen Völkern.

Kurz darauf das nächste Highlight. Nach einem kurzen Spaziergang kamen wir am Horseshoe Bend an. Was für ein wunderschöner Anblick. Wir haben viele Foto’s gemacht, waren aber nicht so verrückt wie Andere an der Klippe. Auch hier lassen wir die Bilder für sich sprechen.

Nach einer kurzen Fahrt und einem Einkauf bei Walmart haben wir bei unserer nächsten Unterkunft eingecheckt. Zwischenzeitlich haben wir uns noch mit der Planung des nächsten Tages beschäftigt. Antelope Canyon stand auf dem Programm. Diese kann man aber nur geführt besichtigen und leider waren die gängigen Touren bereits ausgebucht. Per Zufall hat Tobi dann noch einen weiteren Anbieter, etwas abseits gefunden. Die Tour war mit 3 Stunden deutlich länger und der Preis war gleich. Ebenso «verdächtig» war, dass sämtliche Touren am nächsten Tag noch buchbar waren. Die Rezensionen haben sich aber gut gelesen. Mit einem komischen Bauchgefühl haben wir die Tour gebucht und sind am nächsten Tag hingefahren. Jetzt wird es für mich richtig schwer, das Erlebte in Worte zu fassen. Wir wurden von Ryan, unserem Guide, sehr herzlich in Empfang genommen. Er gehört dem Navajo-Stamm an und gleich wurden wir in die ersten Gepflogenheiten eingewiesen. Wenn man ein Hogan (ein Rundbau aus Holz und Steinen) betritt, dann läuft man einmal im Uhrzeigersinn um die Feuerstelle, welche in der Mitte des Hogan ist. Das ist ein Zeichen des Respekts gegenüber der Familie, die dort wohnt. Wir haben kurz die Formalitäten ausgefüllt und dann ging es bereits los. Wir hatten Glück und es kamen keine weiteren Teilnehmer dazu. Im Geländewagen sind wir durch die sandige Wüste gefahren bis zum Mystical Canyon. Auf dem Weg hat Ryan viel von seiner Familie, von seinem Volk und der Geschichte erzählt. Es war so spannend und hat mich komplett in eine andere Welt geführt. Die Weltgeschehnisse mit dem Krieg in der Ukraine in der letzten Woche ging natürlich auch nicht an uns vorbei und hat auch bei uns zu schlaflosen Nächten mit viel Nachrichten lesen und Nachdenken geführt. Und dann steht man plötzlich vor dem Eingang dieses Canyon, ohne Handyempfang mit einem Navajo, der von seinem Leben erzählt. Es läuft mir jetzt noch kalt den Rücken runter, wenn ich darüber schreibe. Wir sind in den Anfangscanyon rein und waren einfach in einer nächsten neuen Welt. Gemäss den Navajo’s, in der 4. Ebene der Welt. Die Zahl 4 bedeutet für die Navajo’s sowieso sehr viel. 4 Himmelsrichtungen, 4 Jahreszeiten, 4 Rechenoptionen (addieren, subtrahieren,…) das ist für die Navajo’s alles kein Zufall. Die 3-stündige Tour mit einigen Leitern, engen Stellen und unglaublich vielen Steinformationen war einfach der absolute Wahnsinn. Ryan war nicht nur ein unglaublich guter Guide, er hatte auch extrem viel Ahnung von Kamera’s und iPhone-Fotografien. Mit seinen Tipps entstanden unglaublich schöne Bilder.

Zum Schluss der Tour wollte sich Ryan bei uns (was für eine Ironie) für unsere Teilnahme bedanken. Er tat dies mit einem Lied auf seiner Flöte im Canyon. Die Stimmung war einfach grandios. Auf dem Rückweg haben wir viel über die Kultur und Geschichte der Navajo’s nachgelesen und für uns war schnell klar: wir wollen noch mehr davon kennenlernen. Also haben wir für den nächsten Tag eine Tour ins Monument Valley ins Auge gefasst. Aufgrund von Covid wurde der Park nur mit 25% Kapazität ausgelastet. Um sicher reinzukommen, musste man wieder eine Tour buchen. Für uns war klar, dass wir wieder eine Tour bei einem Navajo buchen wollen. Gesagt, getan…..wir waren sehr gespannt auf den nächsten Tag. 

Die Fahrt von Page ins Monument Valley dauerte gute 2 Stunden. Das Navi war aber einfach zu verstehen. Strasse 98 auf der Kreuzung links abbiegen auf die Strasse 160 und an der nächsten Kreuzung links auf die Strasse 163 abbiegen. Fertig! 🙂

In der Lobby des dortigen Hotels sind wir dann auf Josef getroffen. Schnell war das Eis gebrochen und wir hatten gute Gespräche. Wir haben ihn natürlich mit Fragen gelöchert 🙂 «Leider» waren wir auf dieser Tour nicht alleine. Es sollte uns noch eine Spanische Familie mit 2 Kids begleiten. Nachdem wir diese dann irgendwo gefunden haben konnte die Tour losgehen. In knapp 3 Stunden sind wir durch das Monument Valley gefahren, haben unglaublich schöne Steinformationen gesehen und wieder viel über die Kultur kennenlernen dürfen. Auch Josef war äusserst talentiert im Fotografieren (wir glauben ja mittlerweile, dass alle Tourguides auch noch eine Zusatzausbildung in Fotografie machen mussten). Die Tour ging viel zu schnell vorbei und endete auch hier mit einem Lied. Dieses Mal hat Josef für uns ein altes Lied gesungen und die Stimmung im Jeep war auf der Stelle eine ganz andere. Sogar die Kids waren urplötzlich ganz still und haben gelauscht.

Bevor wir die 3 Strassen und die knapp 250 km wieder zurückfuhren, mussten wir natürlich noch einen kurzen Abstecher zum Forrest Gump Point (im Bundesstaat Utah) machen. An diesem Punkt hat damals Forrest Gump plötzlich seinen Ultra-Marathon im Film beendet. Wer kann sich noch daran erinnern? Wir waren natürlich an diesem Punkt nicht die Einzigen, haben aber trotzdem ein paar Fotos machen können. 

Und dann, am 4. März, ging die Reise bereits weiter in den nächsten Bundesstaat. Bevor wir Page, Arizona verliessen, haben wir uns noch rasch (den aktuell nicht vorhandenen) Lake Powell, den Hanging Garden und den Staudamm im Glen Canyon Park angesehen.

Danach sind wir aufgebrochen Richtung Bryce Canyon. Aber dazu mehr im neuen Blogbeitrag. Hoffentlich lässt dieser nicht wieder so lange auf sich warten….

Wer bis hierher gelesen hat: Herzlichen Glückwunsch 🙂 Du hast es geschafft! Ich hoffe, es war nicht allzu anstrengend oder gar langweilig.

Roadtrip USA: Alabama, Mississippi & Louisiana

Von Panama City Beach ging es mit dem Roadtrip weiter in den nächsten Bundesstaat. Alabama stand auf dem Plan. Ok, zugegebenermassen, es ist der südlichste Teil von Alabama, welcher flächenmässig sehr klein ist. Damit wir noch etwas von den Tagen hatten und die Weiterfahrt nicht zu lange wurde, haben wir uns ein Airbnb in Mobile, Alabama herausgesucht. Die Fahrt nach Mobile war genial. Wir haben die Coast-Line genommen und haben Strände gesehen, einer schöner als der Andere. Um die Mittagszeit haben wir spontan in einem kleinen Dörfchen angehalten und sind über einen Steg über die Düne spaziert. Und was war dahinter? Der perfekte weisse Sandstrand mit unglaublich feinem Sand, vielen Muscheln und ruhigem Wasser. Auch die Sonne war wieder da und trotz kühleren 14 Grad hat es sich nach mehr angefühlt. Die Reste vom letzten Abendessen hatten wir zum Glück dabei, sodass es am Strand kalte Reste von Salat, Pizza und Spaghetti mit Meatballs gab. Der Moment zum Innehalten und die Ruhe und Sonne auf sich wirken zu lassen war herrlich. Wir wollten eigentlich gar nicht mehr weiter. Die Bauweise der Häuser in dieser Region war sowieso genau unsers. Wir haben schon diskutiert, welches Haus es denn sein soll oder was man noch ändern könnte. Ok…..wir waren schnell am Träumen.

Damit wir rechtzeitig und am besten vor dem Abendverkehr ankommen, mussten dir aber dann leider weiter. Die Bundesstaatsgrenze haben wir fast verpasst. Da waren lediglich 2 Schilder, eins für Florida, eins für Alabama, und das war’s dann auch schon wieder. 

Nach einer angenehmen Fahrt sind wir dann in Mobile bei unserer Unterkunft angekommen. Wir wurden sehr herzlich von 2 herumwirbelnden kleinen Jungs, 2 herumrennenden Katzen und einem Ehepaar mit Baby empfangen und haben unser Zimmer bezogen. 

Am nächsten Tag haben wir Mobile erkundet. Die Stadt liegt an einem Bay, also nicht direkt am Meer und beheimatet den wichtigsten Hafen von Alabama. Ebenso gibt es viel Industrie (unter anderem hat auch Airbus ein Werk dort) und auch das Militär hat seine Standorte dort. Unter anderem ist dort die USS Alabama ausgestellt. Die Preise für die Besichtigung haben uns dann aber trotzdem zu sehr abgeschreckt und wir haben das Schiff nicht besucht. Dafür hat Tobi das Maritim-Museum vom Golf von Mexiko besucht. Wir haben die Stadt zu Fuss erkundet und schnell sind uns die 3 wichtigsten Farben aufgefallen: Gold, Lila und Grün. Es war Mardi Gras – Saison. Kannten wir vorher auch nicht, ist aber Fasnacht/Fasching. Die Feierlichkeiten dauern fast einen Monat und finden hauptsächlich in Mobile, Alabama und New Orleans, Louisiana statt. Na, wie haben wir das geplant?!? 😉 Alle Häuser waren geschmückt und überall wurde aufgebaut und vorbereitet. Die Stadt war dennoch eher ruhig. Vielleicht die Ruhe vor dem Sturm? Der Fasnachts-Umzug in Mobile hat genau an dem Abend stattgefunden, jedoch war das Wetter suboptimal und aufgrund falscherKleidung unsererseits, haben wir den Abend nicht abgewartet für den Umzug. Wir sind ja in der Schweiz auch nicht so die Fasnächtler.  

Dafür haben wir einen Deutschen Biergarten besucht. Die Menükarte versprach einige «Deutsche Köstlichkeiten» und Biere. Naja, vielleicht kennen wir ein anderes Deutschland als die, aber es war auf jeden Fall lecker.

Der nächste Tag war wieder Reisetag. Dieses Mal lag eine längere Strecke vor uns. Wir haben entschieden, direkt nach New Orleans zu fahren. Bedeutete aber, dass wir die Staaten Alabama und Mississippi nicht wirklich weiter besuchen werden. Die Fahrt war geprägt von viel Wald oder respektive was davon übrig war. Wir befanden uns in dem Gebiet, wo es leider öfters Hurrikane gibt. Hurrikan Ida hat im Herbst 2021 einiges an Schaden verursacht. Man sah viele Häuser, welche renoviert wurden oder darauf warteten, viele Häuser mit provisorischen Dächern aus Planen und eben Wälder, die nicht mehr viel mit gesunden Bäumen zu tun haben. Erschreckend und auch traurig, dies anzusehen. Aber die Leute leben leider mit diesen Naturgewalten. Häuser in diesen Golfregionen werden oft auf Stelzen gebaut. Zum Teil sehr hohen Stelzen, sodass unter dem Haus auch noch ein grosser Wohnwagen passt. Die meisten benutzten die Fläche unter den Häusern als Parkplatz. So bleibt der Wohnraum wenigstens trocken bei Überschwemmungen, dafür muss man einige Treppen steigen, bis man im Haus ist. Die typischen Kolonialhäuser in dieser Region sind natürlich auch viel verbreitet. Vor allem als wir New Orleans immer wie näher gekommen sind. Am Mittag haben wir eine kurze Pause in Long Beach gemacht und uns mit einem feinen Essen gestärkt. Ein kurzes Verdauens-Pfuusi am Strand (im Auto) lag auch noch drin, bevor es dann auf die restliche Strecke ging.

Unser Airbnb (mittlerweile sind wir fast Profi’s) lag mitten im Garden District in New Orleans, was sehr schön war. Für die Anfahrt jeweils nicht so witzig, weil man dann mit dem Auto direkt in die Stadt fahren muss. Aber mit einem kurzen Umweg haben wir es dann geschafft und sind angekommen. Das Haus stammte aus dem Jahr 1870 und war leider von Ida auch noch recht gekennzeichnet. Der Hauptteil war immer noch in Renovation, wir waren aber sowieso im hinteren Teil untergebracht. Die Gastgeberin hat uns rasch instruiert und wir haben uns eingefunden. Es war definitiv eine etwas speziellere Unterkunft, aber irgendwie passte es zu New Orleans. Internet war leider nicht so, sagen wir mal, effizient und Warmwasser gab es auch nur teilweise. Zudem war es aktuell wieder sehr wetterunbeständig. Es war deutlich kälter als normal und der Wind hat durch die Gassen und somit auch durch das alte Haus gepfiffen. Es war also mega kalt in der guten Stube. Am nächsten Tag ging es dann los in diese für uns noch unbekannte Stadt. Wir haben viel darüber gehört und gelesen, aber es scheint so, als hätte Covid und die aktuelle Lage in den USA der Stadt ganz schön zugesetzt. Die Armut war leider überall zu sehen, der Dreck und die vielen verwahrlosten Gebäude und Geschäfte waren in der ganzen Stadt zu finden und dank der Legalisierung von «medizinischem CBD» roch es in der ganzen Stadt gewöhnungsbedürftig. Auch wenn die Stadt auf eine Art sehr speziell und von einer anderen Zeit war, hat es leider anscheinend auch seinen Glanz verloren durch all die gegenwärtigen Probleme. Sehr schade! Die Stadt haben wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, vor allem mit den Cablecars, und zu Fuss erkundet. Am ersten Tag, der Sonntag, war die Stadt gefüllt mit Touristen. Sicher auch wegen den vielen Festlichkeiten rund um Mardi Gras. Die Farben Gold, Lila und Grün haben uns also weiterhin begleitet. Der grosse Umzug findet dann aber erst zum Ende des Monats statt.

Und dann war es ja noch der grosse SuperBowl-Sonntag. Wir hatten eigentlich geplant, im Raum Los Angeles zu sein für diesen Tag. Nicht, dass wir annährend ein Budget für die Tickets gehabt hätten, aber das Feeling hätte man auch rundherum gut erleben können. Da uns Corona in Mexico einen Strich durch diese Rechnung gemacht hat, schafften wir es nicht bis Los Angeles. Dies war auch unter anderem der Grund, weshalb wir in einer grösseren Stadt sein wollten an diesem Tag. Wir haben auf Anraten unserer Gastgeber eine Bar ausgesucht, wo wir den Super Bowl im TV geschaut haben. Anfang’s waren es sehr wenig Leute, welche auch Lust auf Football hatten, die Bar füllte sich dann aber gegen später etwas mehr. Die meisten Zuschauer waren Bengals-Fans und vor allem die Schlusssequenzen führten nicht zu Jubelausbrüchen. Trotz allem war es aber ein schöner SuperBowl-Abend mit leckerem Essen und einem guten Spiel.

Am nächsten Tag war das Wetter deutlich besser. Die Sonne hat gestrahlt und die Temperaturen sind angestiegen. 1 Jacke reichte auf jeden Fall aus 😉 Wieder mit den Cablecars unterwegs haben wir einen der riesigen Friedhöfe der Stadt besucht. Unglaublich, welche Familiengeschichten man dort von den Grabsteinen herauslesen konnte. Gleich nebenan befindet sich der wunderschöne City-Park auf einer grossen Fläche. Es war mittlerweile Montag, Valentinstag by the way, und es waren nur noch wenige Touristen in der Stadt. Wir schlenderten bei schönem Wetter durch den Park und haben uns mittendrin die berühmten Beignets mit unglaublich viel Puderzucker gegönnt. Dazu ein Käffchen und alles war gut. 

Im Park haben wir dann auch die nächsten Tage kurzerhand geplant und die Route bestimmt. Am Nachmittag haben wir einen Skulpturengarten beim Museum of Art besucht. Was soll ich sagen, es war ein Garten für Kunstbanausen wie wir. Die ausgestellten Stücke hatten die passenden Namen und auch wir haben verstanden um was es ging. Ein wirklich schön angelegter Garten in einem wundervollen Park. Die letzten Sonnenstrahlen haben wir dann auch glatt auf der Wiese vor dem Museum genossen. Dann stieg der Druck auf Tobi zunehmend. Einige Pärchen kamen auf die gleiche Wiese und die Frauen wurden von Ihren Männern mit schönen Picknicks und Rosen überrascht. Ich durfte mir zur Feier des Tages dann das Restaurant aussuchen. Ich habe mich für eine Kneipe mit Rips und Wings entschieden. Nachdem wir unser Impfzertifikat gezeigt haben, durften wir im Restaurant das Essen bestellen und geniessen. Es war sehr lecker und perfekt für unseren Valentinstag 😉 

Louisiana war der erste amerikanische Staat, wo man Covid noch spürte. Maskenpflicht gilt eigentlich überall, wird aber praktisch vollständig ignoriert, für einen Restaurantbesuch braucht man ein Zertifikat.

Für den nächsten und letzten Tag in New Orleans haben wir uns eine Schifffahrt auf dem Mississippi gegönnt. Da das Schiff aber erst um 14.30 Uhr ablegt, haben wir den Vormittag nochmals mit dem Erkunden der Stadt verbracht.

Anschliessend ging es auf dem berühmten Raddampfer zuerst eine Stunde Flussabwärts, danach wieder zurück. Was sollen wir sagen, ausserhalb der Stadt gab es auch nicht viel Glanz. Viele kaputte Häuser, Fabriken, alles grau und düster wie der Fluss. Das Highlight war auf jeden Fall die Band auf dem Schiff.

Nach der Fahrt kam langsam der Hunger und wir starteten unseren Abend im French Quarter mit einem Besuch in einer Brauerei (Tobi brauchte ja noch Material für seine Bier-Seite). Anschliessend haben wir noch 2 Bars an der Bourbon Street einen Besuch abgestattet. Die Stimmung war gut, wenn auch mit sehr wenigen Leuten. Die Drinks haben auf jeden Fall geschmeckt und somit ging es danach wieder mit dem Cablecar zurück in die kalte Stube 😉

Am nächsten Tag war wieder Autofahren angesagt. Knapp 600km und eine Bundesstaatsgrenze lag auf dem Programm. Wir gehen zu den Cowboys nach Texas 🙂

Roadtrip USA: Florida

Wie im letzten Beitrag geschrieben haben wir unseren Mietwagen am Dienstag 25.01. 22 übernommen und sind seitdem unterwegs. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so viele Tage in Florida verbringen würden, aber der Bundesstaat hat doch einiges zu bieten.

Als wir das Auto am Mittag übernommen haben, haben wir gleich mal sämtliche Pläne über den Haufen geworfen. Eigentlich wollten wir direkt Richtung Nord-Westen starten, aber wir hatten viel über Key West gehört und wollten uns das dann doch noch «kurz» anschauen. Also ging es direkt Richtung Süden. Wir haben den Nachmittag mit Fahren verbracht, um dann am Folgetag genug Zeit zu haben, um Key West zu besichtigen. Die Fahrt startete ganz gut, allerdings hat es nur ein paar Meilen benötigt, ehe wir von der Polizei angehalten wurden. Tobi hat die wichtige Regel betreffend Stopp – wenn ein Schulbus die Warnblickanlage bzw. die Stopp-Schilder draussen hat – ignoriert. Zu meiner Verteidigung, es war eine 4-spurige Strasse mit einem zusätzlichen Mittelstreifen zum Abbiegen und der Bus stand auf der Gegenfahrbahn. Normalerweise habe ich in solchen Fällen immer Glück, als dass ich ein Auto vor mir habe das dann angehalten hätte, nicht aber in dem Fall. Wir wurden angehalten und ein freundlicher Polizist hat uns auf den Fehler aufmerksam gemacht. Leider ist das eher ein schwerwiegender Verstoss, so dass das Thema vom lokalen Court betrachtet wird. Nach ein paar Tagen konnte ich mich dann melden und meine Strafe erfragen. Hat mich doch 280 Dollar gekostet… Dumm gelaufen, aber daraus gelernt. Eigentlich habe ich das Ganze gewusst, aber auf den ersten Meilen war ich so mit dem Verkehr beschäftigt gewesen, dass mir das durch ging. Shit happens….

Den Abend und die Nacht haben wir in einem kleinen Dorf auf dem Weg nach Key West verbracht. Das einzige Restaurant, eine kleine Bar, hat an dem Abend noch eine Runde «Bar-Quiz» veranstaltet. Sagen wir mal so, den Altersdurchschnitt haben wir gesenkt, einen Hund hatten wir wie alle anderen auch nicht dabei und mit den Fragen waren wir doch überfordert. 🙂 Wobei auch die Spielleiterin ihre Probleme mit dem Abgleich der gezeigten Power-Point Präsentation und der Excel-Liste zur Punktevergabe hatte. 🙂 Nach einer gemütlichen Nacht stand dann am nächsten Tag die Besichtigung von Key West und der angrenzenden Festung Zachary Taylor und dem Historic State Park auf dem Programm.

Eigentlich ist Key West eine sehr schöne Stadt und Umgebung, aber eben auch sehr touristisch. Wir haben aber dennoch schöne Plätzchen gefunden, welche nicht voller Leute waren. Am südlichsten Punkt von Kontinental-Amerika waren wir natürlich auch. Wir haben es uns aber geschenkt, 30 Minuten anzustehen für ein Foto, sondern haben die Zeit zwischen einem Personenwechsel genutzt und unser Foto geschossen. 

Am Nachmittag sind wir dann schon wieder Richtung Norden in das Hinterland von Naples losgefahren. Dieses Mal ohne Zwischenfälle jedoch hat sich die Fahrt in die Länge gezogen. In dieser Region gibt es tatsächlich Florida Bären und -Panther, auch wenn wir beides leider nicht gesehen haben. Lag vielleicht auch daran, dass es zwischenzeitlich später Abend war und die Everglades eher weniger beleuchtet sind. Wir haben unsere Unterkunft also im Dunkeln gesucht. Zum ersten Mal in unserem Leben haben wir Airbnb ausprobiert… 🙂 Und das war super – wir hatten eine richtig tolle Runde mit den Gastgebern und einem weiteren Paar aus dem hohen Norden Deutschlands, welches ebenfalls dort übernachtet hat. Wir haben noch bis spät in die Nacht gequatscht und uns ausgetauscht. Ein richtig schöner Abend. Und die Unterkunft war der absolute Knaller. So haben wir unseren Morgen-Kaffee draussen in der Lounge am Pool getrunken und mussten danach leider bereits die Rucksäcke für die Weiterfahrt packen. Hier hätten wir es auf jeden Fall länger ausgehalten.

Da die Anreise am Vortag im Dunkeln passierte und wir die Everglades auch noch bei Tag sehen wollten, sind wir am Folgetag, auf dem Weg nach Cape Coral wieder ein Stück zurück und einen kleinen Umweg gefahren, was sich aber wirklich gelohnt hat. Wir haben bewusst auf die Luftboot-Touren verzichtet und uns lieber zu Fuss auf den Weg gemacht ein paar Alligatoren und verschiedene Vögel zu besichtigen. Abseits von den Touristenpfaden haben wir schöne Flecken gefunden, wo man zu Fuss die Landschaft erkunden konnte. Sei dies auf gebauten Holzstegen durch den dichten Wald oder auf gut ausgebauten Trail-Pfaden. Was uns sofort auffiel, die Amerikaner waren extrem freundlich. Bei jedem Kreuzen hat man sich gegrüsst. Hat jemand ein Tier entdeckt, wurde dies dem Nächsten gleich mitgeteilt. Wir waren wahrscheinlich die einzigen Nicht-Ami-Touristen, aber das hat niemand bemerkt. Wir sind lediglich aufgrund unserer Kamera’s aufgefallen. Die Amerikaner hatten da doch schon deutlich grössere Objektive am Start. 🙂

Danach ging es dann schon nach Cape Coral, wo wir eine weitere tolle Erfahrung mit Airbnb gemacht haben. Die Unterkunft war sehr schön, das Bett gemütlich und die beiden Gastgeber sehr zuvorkommend. Sie haben uns wie bei der letzten Erfahrung sehr herzlich aufgenommen und das Eis war schnell gebrochen. Wir hatten erneut gute Gespräche und haben viel über Politik, die aktuelle Situation in den USA, Preise und auch Covid unterhalten. Am nächsten Tag konnte sich der Herr des Hauses nicht mehr an vieles erinnern, was wir gesprochen haben, aber das ist wohl typisch Amerikanisch. Man unterhält sich super, aber doch sehr oberflächlich. Den Abend haben wir in einem gemütlichen Pub bei typisch amerikanischem Essen verbracht. In den unzähligen TV’s im Restaurant lief American Football, News und nach kurzen Abständen immer wieder Werbepausen. Ansonsten war Cape Coral aber ein Zwischenstopp. Am Folgetag ging es dann auch schon der Küste entlang weiter nach Clearwater, mit einem Zwischenstopp in Venice. Das Städtchen war unglaublich herzig und der Fussweg bis an den Beach taten nach dem vielen Autofahren der letzten Tage gut. Der Strand von Venice Beach war einfach genial!! Es erinnerte uns etwas an die Nordsee.

In Clearwater erwartete uns dann eine sehr frostige Zeit. Es war über das Wochenende so kalt, dass man in den Medien vor Leguanen gewarnt hat, welche bei der Kälte in eine Art Schockstarre fallen und dann von den Bäumen fallen. Wir haben sogar solche Berichte von Freunden und Familien aus der Schweiz erhalten. Die Medien hier haben sich fast überschlagen mit Tipps für die Menschen. Was gilt es zu beachten wegen Kleidung, was mit Tieren und Pflanzen machen, wie einem Brand wegen falschem Heizen vorbeugen, etc. Das war schon einmalig anzuschauen. Aber es war dann auch die kälteste Nacht seit über 12 Jahren mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Wir hatten für Clearwater wieder ein Motel gebucht, was vielleicht für diese paar Tage nicht die beste Entscheidung war. Es gab überall Klimaanlagen und Ventilatoren, aber wir hätten in dieser Nacht eher eine Heizung gebraucht. Irgendwie komisch, wenn man in Florida (wo es ja angeblich warm und schön war) dick eingepackt ins Bett geht. Am nächsten Tag haben wir in einem sehr schönen Café gefrühstückt und sind dort in den Tag gestartet.

Was uns nicht bewusst war, Clearwater ist die Stadt, in welcher Scientology seinen Hauptsitz hat. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wollte man die Kirche nicht unbedingt in der Stadt haben, aber es wurden einfach Unmengen an Immobilen gekauft und sich so ausgebreitet. Und es ist schon krass, an wie vielen Häusern das Scientology Emblem ersichtlich ist. Die verschiedenen Häuser waren dann auch eher speziell und stark abgeriegelt. Die Innenstadt war somit sehr wenig belebt und auch nicht ganz so schön. 

Nach der kalten Nacht haben wir eine Rundfahrt zu den tollen Stränden in der Umgebung gemacht. Clearwater Beach, Belleair Beach, Treasure Island und Saint Pete Beach. Es war so windig und kalt, dass wir uns dick eingepackt an die Strände begeben haben. Das hatte aber auch sein spezielles Flair. Es war nichts los und wir konnten wunderschöne Bilder machen, von Stränden ohne Menschen. Wahrscheinlich eine eher seltene Möglichkeit. Und die Bilder zeigen die Kälte und den Wind ja nicht.

Am Abend sind wir nochmal an den Strand zum Sonnenuntergang. Ich glaube ich muss die Bilder nicht weiter kommentieren, einfach traumhaft. Dass wir dafür 30 Minuten bei eisigem Wind und 3 Grad Celsius gewartet haben, sieht man auf den Bildern zum Glück nicht.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Tampa mit einem Zwischenstopp am Robert K Rees Memorial Park und dann noch auf den Honeymoon Islands. Hier hatten wir nochmal einen richtig schönen Strand und ich habe noch nie so viele und vor allem grosse Muscheln wie hier gesehen. Auch hier waren praktisch keine Leute vor Ort. Den «Floridianern» war es draussen wohl zu kalt. Aber wir haben auch vereinzelt Leute gesehen (vor allem Kinder), die sogar in den Buchten im Wasser geplanscht haben.

Danach ging es dann direkt nach Tampa Bay. Über diese Stadt wussten wir eigentlich nicht viel im Vorfeld. Aber die Stadt hat uns mehr als positiv überrascht. Es war unglaublich schön dort und sehr abwechslungsreich. Wir haben uns dort so wohl gefühlt und haben oftmals gesagt «also hier könnte man sehr gut wohnen». Nach der Ankunft im Hotel sind wir dann auch gleich los, um in einer Bar Football zu schauen. Immerhin war es Sonntag und sozusagen das Halbfinal-Wochenende für den Superbowl. Die Spiele waren super, wenn auch das Zweite nicht so spektakulär war, aber für uns haben leider in jedem Spiel die falschen Mannschaften gewonnen. 🙂 Aber da können wir jetzt auch nichts daran ändern. Die Stimmung im Pub, wo übrigens ein Teil von Budweiser-TV-Werbungen gedreht wurden, war sehr gut. Natürlich waren die meisten Buccaneer’s-Fans, welche ja bereits ausgeschieden waren. Es standen somit mehr der Sport im Allgemeinen im Fokus anstatt die einzelnen Mannschaften.

Den Folgetag haben wir dann genutzt, um die Stadt zu erkunden. Zuerst Richtung Fluss und Riverwalk und anschliessend Tampa Downtown. Einfach super dort. Es gab erneut einen Streetcar, welcher gefühlt vom vorletzten Jahrhundert war und auch nur eine Strecke fuhr. Dafür erneut Gratis und mit allerlei Unterhaltung durch den Chauffeur. Wir sind in den Ybor-District gefahren. Ein wunderschönes Stadtviertel mit unzähligen Backsteinhäusern. Darin unglaublich viele und vor allem herzige Shops. Wir haben ein Coffee-House gefunden, in dem wir leckeren Kaffee getrunken und auch die Zeit für eine Pause genutzt haben. Witzig auch in dieser Stadt waren die unzähligen frei herumlaufenden Hühner. Das haben wir nun bereits in vielen Florida-Städten gesehen. Die Hühner scheinen einen besonderen Stand zu haben. Wollte ein Huhn auf die andere Strassenseite, haben alle Auto’s angehalten bis das Huhn wohlbehalten angekommen war. Sehr witzig zum Zuschauen. Zum Abschlusshaben wir eher per Zufall eine Brauerei gefunden. Sagen wir zusammenfassend: es hat mir sehr gut gefallen.

Über den Tag haben wir noch etwas recherchiert und herausgefunden, dass die Tampa Bay Lightnings am Folgetag (Dienstag) noch ein Eishockey-Heimspiel in Tampa austragen. Für alle die die Mannschaft nicht kennen, die Tampa Bay Lightnings sind eine sehr erfolgreiche NHL Mannschaft und waren in den letzten beiden Jahren immer die Gewinner des Stanley Cups. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen, also haben wir noch 2 Tickets gegen die San Jose Sharks ergattert. Die Arena und die Stimmung waren super. Waren doch fast 20’000 Besucher in der Halle. 

Und im Vergleich zum Football hat auch die richtige Mannschaft gewonnen. Und das sogar noch in der Verlängerung, so dass der Schwabe wieder das maximale aus den Ticketpreisen herausgeholt hat. 🙂 Den Tag vor dem Spiel haben wir wir nochmal mit Sightseeing (Tobi) und Arbeiten (Corinne) verbracht.

Am Mittwoch hiess es dann Abschied nehmen von Tampa und wir machten uns auf den Weg nach Orlando. Da die Distanz nicht gross war, haben wir entscheiden, uns früh auf den Weg zu machen und eine typische amerikanische Mall in Orlando zu besuchen. Nicht, dass wir viel einkaufen können, aber so ein wenig mussten wir doch ersetzen da manche Kleidungsstücke die mexikanischen Waschgänge nicht ganz unbeschadet oder nur unvollständig überstanden haben. 🙂 Orlando strotz nur so von verschiedenen Malls und Outlets. Wir haben es doch aber tatsächlich geschafft, eine auszusuchen, die jetzt nicht so der Brüller war. Aber wie gesagt, gross shoppen war sowieso nicht drin.

Am Abend habe wir dann den Folgetag geplant und was muss man machen, wenn man in Orlando ist, genau Disney oder Universal Studios. Die Anzahl an Möglichkeiten und Parks haben uns fast verzweifeln lassen. Das andere war der Preis. So ein Tagesticket plus Parken ist nicht ganz billig und ich frage mich schon, wie das viele Touristen machen, die gleich mehrere Tage bleiben. Klar ist der Eintritt bei mehreren Tagen etwas billiger, aber dazu noch Hotel und Essen – unfassbar. Da ich nicht wirklich der Rollercoaster-Typ bin und Corinne bei den Wasserparks draussen war (vor allem auch bei diesen Temperaturen), haben wir uns für «EPCOT» entschieden. Ein etwas anderer Park, mit wenigen Fahrgeschäften oder Achterbahnen, dafür mit einer Art Weltausstellung mit verschiedenen Länderpavillionen. Ausserdem gibt es noch Schwerpunktthemen wie Natur und Technik. Im deutschen Pavillion wurde eine deutsche Bratwurst verkauft und ich hatte mich schon gefreut. Zum Glück habe ich die Wurst erst gesehen, bevor ich eine gekauft hatte. Das hatte mit Bratwurst nicht viel zu tun… 🙂 Von den Preisen müssen wir gar nicht berichten……Auch hier wollen alle die finanziellen Einbussen der Corona-Schliessungen wieder reinholen. Corinne hat noch den Chevrolet-Pavillon besucht. Dort konnte man auf einer Art Teststrecke mitfahren. Man hat verschiedene Test’s wie «fahren auf Glatteis oder schnelles Bremsen» durchlaufen. Dass die Wagen dafür in einer Schiene gelaufen sind, hat das Ganze etwas unspektakulär gemacht. Der wirklich coole Teil kam dann zum Schluss als ein Speedtest inkl. Steilwandkurve gemacht wurde. Dieser Ritt war dann in ihrem Interesse und hätte gefühlt länger dauern können. Aber da auch im Park viel weniger Besucher als normalerweise waren, dauerte auch das Warten/Anstehen nicht lange. Es war ein guter Abschluss für den Tag. 

Im Nachhinein muss ich sagen, die Entscheidung den Park zu nehmen war gut. Es hat echt sehr viel Spass gemacht und zumindest über Kanada und China haben wir noch einiges gesehen und gelernt. Beides liegt ja ggfs. noch vor uns.

Da wir am nächsten Tag wieder nur eine kurze Tour nach Cocoa vor uns hatten, sind wir am Morgen noch kurz in ein Outlet und haben uns dann auf den Weg an die Atlantikküste gemacht. Cocoa haben wir gewählt, da wir auf alle Fälle noch das NASA Space Center besuchen wollten und das liegt nur 10 km davon entfernt. In Cocoa hatten wir wieder ein Airbnb gebucht und wieder sehr viel Glück mit den Gastgebern. Zwar ein wenig abgefahren aber mega freundliche Menschen, so dass wir den ersten Abend gleich bei Wein und Lagerfeuer verbracht haben.

Am nächsten Tag ging es dann zur NASA. Im Nachgang bin ich froh kann ich noch schreiben hier, weil damit hat mich Corinne nicht zum Mond geschossen… 🙂 Das Space Center ist mega interessant. Auch wenn manche Sachen schon etwas in die Jahre gekommen sind, wurden auch viele neue Sachen aufgebaut. Corinne hat sogar kurz die Erfahrung gesammelt, wie sich ein solcher Space Shuttle-Start anfühlt. Es war sehr witzig, wenn auch nicht wirklich realistisch. Die Einführung dauerte auf jeden Fall länger als der «eigentliche Flug». Wir dachten das wir recht schnell durch sind, aber am Ende mussten sie uns fast aus dem Park werfen, weil wir nicht gehen wollten. So viele spannende Sachen gab es. Und auch wenn wir kurz nach Öffnung am Morgen bereits dort waren, war die Zeit dann doch knapp. Dass es gegen späteren Nachmittag auch wieder zu regnen begonnen hat und die Temperaturen nach wie vor für Florida-Verhältnisse tief waren, war dann sehr schade, da doch einige Ausstellungen unter freiem Himmel waren.

Unser ursprünglicher Plan war nach Cocoa an der Küste entlang nach Jacksonville, FL oder Savannah, GA zu fahren. Dank unseren Airbnb-Gastgebern haben wir aber den Tipp bekommen, lieber erst mal in St. Augustine zu halten und die älteste Stadt der USA zu besichtigen. Da solche Tipps von Locals unbezahlbar sind und wir meistens sehr kurzfristig die nächsten Unterkünfte buchen, sind solche Planänderungen für uns gut umsetzbar. Den Weg von Cocoa nach St. Augustin haben wir erneut mit einem schönen Ausflug verbunden. Auf den vorgelagerten Inselkette gab es einen wunderschönen Nationalpark, welcher man mit dem Auto befahren konnte. Typisch Amerikanisch eben…..man fährt in die Natur und muss sich nicht mal bewegen. Man fährt einfach auf der OneWay-Route durch den Park. Beim Eingang lagen Anmeldeformulare mit Umschlägen für die Eintrittskosten. Schnell ausgefüllt und mit dem Geld im Briefkasten eingeworfen ging es los. Es dauerte keine 2 Minuten und der erste Alligator war zu sehen. Diese waren in dem Park zwar deutlich kleiner aber dafür auch umso «härziger» ;-). Auch wieder sehr viele Vögel waren zu beobachten. Ich glaube sogar sagen zu können, dass 99% der Touristen wegen den Vögeln dort waren. Ebenso behaupten wir mal wieder, dass es 99% amerikanische Touristen waren und wie bisher immer, waren es allgemein sehr Wenige. Nachdem wir den Trail abgefahren haben, ging es weiter nach St. Augustine. Einen weiteren Tipp von unseren letzten Gastgebern haben wir auch noch umgesetzt. Wir sind bei einem Fluss vorbeigekommen wo Locals ihre Boote einschiffen. Dort soll man Manatees besichtigen können. Von diesen Tieren berichtete man uns sehr oft, aber irgendwie haben uns diese Seekühe nicht in deren Bann gezogen. Wir haben im Hafen auch tatsächlich 3 Tiere sichten können. Also was sollen wir sagen. Es hätten auch 3 Steine sein können. Die Tiere sind sehr träge, bewegen sich kaum und man sieht einfach einen kleinen Teil der Rücken. Zumindest war dies unsere Erfahrung. Man hat uns erzählt, dass man mit den Tieren auch gut schwimmen kann oder sie bei einer Kanu-Tour besichtigen kann. Nach der kurzen Pause ging es dann weiter Richtung Norden. Wir haben wieder einmal einen Abschnitt auf dem Highway US-1 absolviert. Kurz vor Daytona sind wir dann aber wieder auf die Küstenstrasse gewechselt und haben während der Durchfahrt noch einen Blick auf den berühmten Strand von Daytona Beach geworfen. Wobei es auch hier mal wieder geregnet hat. 🙂 Weiter nördlich haben wir dann Halt in einem sehr schönen Strand-Restaurant gemacht. Es hat extrem stark gewindet und an einen Strandspaziergang war nicht zu denken. Aber das Essen war lecker, die Leute auch hier wieder sehr freundlich und wir haben auch dort noch ein Footballspiel angeschaut.

Danach mussten wir aber endlich weiter und fuhren direkt zur Unterkunft. Ein erneutes Airbnb. Linda und Henry unsere Gastgeber waren unglaublich nett. Nicht zu vergessen der knapp 60kg schwere Hund Max. Er fand uns besonders toll und wir konnten kaum einen Schritt ohne ihn machen.

Der Titel älteste Stadt ist glaub ich ist nicht ganz offiziell für St. Augustine, aber zumindest die Einwohner von St. Augustine berufen sich darauf. Wobei es schon lustig ist, wenn dort von Artefakten und was weiss ich von welchen altertümlichen Sachen gesprochen wird und dann ist nichts älter als 400 bis 500 Jahre. Das ist schon anders als in Europa. Aber sicher eine ganz tolle und interessante Stadt. Da nicht allzu gross haben wir alles einfach zu Fuss besichtigt und sind einiges gelaufen. Wir haben die Festung «Castillo de San Marcos» besucht. Dort konnte man gleich den Nationalpark-Pass «America the Beautiful» beziehen und wir haben hier schon das erste Schnäppchen gemacht. Wieder voll der schwäbische Ansatz gewählt. 🙂 Was in dieser Stadt auf keinen Fall fehlen darf ist ein Besuch in einer Destilliere mit einem kleinen Tasting. Ich habe mich für eine Rum-, Gin, Vodka- und Bourbon-Destillerie entschieden. Auch wenn für Florida das Wetter eher wieder etwas kalt und regnerisch war, hat es sich mehr als geloht den Stopp zu machen.

Danach haben wir uns entschieden unsere Planung dem Wetter anzupassen. Da für Dienstag wieder sehr viel Regen angesagt war, haben wir entschieden direkt Richtung Panama City (Florida) zu fahren und Georgia (vor allem Savannah) sein zu lassen. Dieser Bundesstaat müssen wir also zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Panama City liegt ganz im Osten von Florida und damit auf unserem Weg Richtung New Orleans.

Die Fahrt nach Panama City war recht lang, aber auch sehr schön. Wir haben uns für die schnellste Route entschieden, aber auch das waren knapp 600 km. Aber die Strapazen haben sich gelohnt. Weil auch für dieses Panama gilt das Motto von Janosch «Ach wie schön ist Panama». Wir hatten ein Hotel direkt am Strand und der war traumhaft. Es war dort Zwischensaison und somit auch dort praktisch keine Touristen. Auch hier haben wir den Altersdurchschnitt wieder massiv nach unten gedrückt. Auch das Wetter wurde deutlich besser. Es war zwar mit rund 14 Grad frischer als normal aber die Sonne war herrlich.

Wir haben auch wieder Sonnenuntergänge wie aus dem Bilderbuch erleben dürfen und dies sogar direkt aus unserem Zimmer raus. Wir haben vom Hotel nämlich ein Upgrade bekommen. Wir haben die 2 Tage dort sehr genossen, ohne gross was zu unternehmen. Wir haben beide gearbeitet und einfach nur die Sonne auf den Kopf scheinen lassen.

Somit war Panama City der perfekte Abschluss für den Bundesstaat Florida. Der nächste Stopp war in Mobile, Alabama gebucht. Dazu aber im nächsten Beitrag mehr.

Adiós a México – Welcome USA

Die letzten Tage auf Isla Mujeres haben wir noch ausgiebig genutzt um zu arbeiten. Corinne konnte einiges erledigen, da Januar doch ein arbeitsintensiver Monat in Ihrem Job ist. Ich habe die Zeit genutzt und meine Firmenhomepage fertig zu machen und diese tatsächlich online zu stellen. Ausserdem haben wir noch versucht uns zu erholen und die Zeit weiterhin am schönen Strand zu nutzen, zumindest wenn das Wetter es zugelassen hat. Wir haben doch einige Tage gehabt an denen es auch mal geregnet hat.

Für den letzten Tag, Freitag, 21.01.22 haben wir früher Feierabend gemacht und uns noch etwas Spezielles vorgenommen. Isla Mujeres ist sehr bekannt für Tauchen und Schnorcheln. Da wir am Samstag fliegen wollten und ich noch etwas Husten hatte, haben wir das Schnorcheln dem Tauchen vorgezogen und uns für einen kleinen Trip angemeldet. Wir sind dann mit unserem Guide Ivan und einer weiterer Person als 4er Gruppe mit dem Boot aufs Meer hinaus. Mit an Bord war noch eine kleine Tauchgruppe von zwei Personen plus Guide Marko, welcher im weiteren Verlauf noch sehr behilflich war. Das erste Ziel des Ausfluges war das Meer-Museum Musa. Es handelt sich hierbei tatsächlich um ein kleines Museum mitten im Meer. Ganz faszinierend fand ich das Ausstellungsstück VW-Beetle, welches tatsächlich ein richtiges Auto (VW-Beetle) ist, welchen man auf dem Meeresgrund versenkt hat. Ansonsten gab es noch die 400 Personen oder die chinesischen Minihäuser. Eigentlich eine recht coole Geschichte. Wobei in dem Fall das Tauchen die bessere Lösung gewesen wäre, um die Objekte einfach auch mehr aus der Nähe anschauen zu können, ohne direkt mit Luftnotstand kämpfen zu müssen.

Nach ca. 30 Min ging es wieder auf das Boot und wir sind zu einem weiteren Tauchspot gefahren direkt am Riff. Und das war der Hammer!!!! So viele Fische und Korallen, Wahnsinn. Das Riff lag nicht sehr tief, weshalb auch wir Schnorchler alles unten am Meeresgrund mitverfolgen konnten. An diesem Riff war der Guide von den beiden Tauchern sehr praktisch. Er hat ein gutes Auge für Fische und hat uns so auch einiges zeigen können. Von Trompetenfischen über Barrakudas bis zu einem kleinen Hai. Vor allem der Hai war ein besonderes Erlebnis. Dieser war zwar noch jung aber trotzdem irgendwie beeindruckend so aus der Nähe.

Für Corinne wieder eine sehr grosse Herausforderung mit den vielen Fischen und ich weiss langsam echt nicht mehr, wie ich das wieder gut machen kann. So grosse Pferde gibt es ja gar nicht…. Aber lassen wir das mal noch auf uns zukommen…. 🙂 Anmerkung von Corinne: och so ein Salsa-Kurs wollte ich auch gerne mal wieder machen 😉

Am Abend waren wir nochmal richtig lecker Essen. Es war zwar nicht richtig Mexikanisch, sondern eher Tex-Mex, aber das war egal. Auf Isla Mujeres kann man einfach super lecker Essen. 

Und dann war er da. Unser grosser Tag, an welchem wir endlich in die Staaten reisen wollten. Wir sind mit einem mulmigen Gefühl gegen 10 Uhr auf die Fähre, um Richtung Cancun abzulegen. Unterwegs dann schon die erste SMS von der Airline, unser Flug wurde von 15.30 Uhr auf 17 Uhr verschoben… Hurra, fängt gut an. Dann sind wir von Cancun Hafen mit dem Taxi an den Flughafen und waren somit eigentlich viel zu früh dort. Aber uns stand ja noch die grosse Herausforderung mit dem abgelaufenen Visum bevor. Was war passiert? Wir haben bei der Einreise nur ein Visum für 40 Tage bekommen. Normalerweise erhält ein Tourist bei der Einreise ein Visum für 180 Tage, aber da aktuell viele die Aufenthaltsdauer absichtlich überziehen und viele «Corona-Flüchtlinge» sich in Mexico befinden, liegt es wie immer im Ermessen des Immigration Officer die Dauer festzulegen. Von 7, 20, 30, 40 oder eben bis zu 180 Tage, ist alles möglich. Wir haben eben die 40 Tage bekommen. Da unser Plan war, am 07.01. auszureisen, wäre alles fein gewesen. Wir wären dann 38 Tage in Mexiko gewesen. So waren es aber 53 Tage in Summe. Grundsätzlich wollten wir ja ausreisen, konnten ja aber bekanntermassen nicht. Und damit waren wir die letzten Tage illegal in Mexiko. Was zu einem komischen Gefühl wird, wenn einem die Polizei schwerbewaffnet begegnet und dann Personenkontrollen direkt neben einem durchführt. Ok, wir sehen von weitem wie Touristen aus, daher wurden wir nicht gross beachtet, aber es ist trotzdem komisch. Und es muss ja nicht mal sein, dass einen die Polizei kontrolliert, es könnte auch etwas passieren oder es wird etwas gestohlen und man geht von sich aus zur Polizei… Aber egal, alles überstanden bis dahin. Jetzt waren wir am Flughafen und folgten dem Rat der Schweizer Botschaft, einfach zur Airline zu gehen und dort melden, die würden dann einen Kontakt zu den Behörden herstellen und wir sollten dann mit einer Strafe von max. 40 Franken davon kommen. Was uns aber viel wichtiger war, dass es kein Einreiseverbot für die nächsten Jahre gibt. Wir möchten ja im Mai wieder nach Mexiko kommen und dann wäre das richtig bescheiden. Ok, wir beide also am Schalter und dem netten Mitarbeiter von American Airline den Sachverhalt «wir wollten ausreisen, konnten aber nicht» kurz erklärt und was macht der, ein ganz trockener Kommentar: «Der Herr am Flughafen bei der Einreise hat einen Fehler gemacht. Touristen dürfen 180 Tage im Land bleiben. Sie haben ihr Visum nicht überzogen. Waren sie das erste Mal in Mexico? Hat es ihnen gefallen?» Ok, kann man so auch sagen… 🙂 Für uns ja gut, weil damit konnten wir einfach einchecken und das Land verlassen. War extrem freundlich von dem Herrn und der Schwabe hat mal wieder Geld gespart. 🙂 So, nun also noch die Sicherheitskontrolle und dann war wieder warten angesagt. Der Flug wurde von 17 Uhr nochmal auf 17.50 Uhr verschoben. Und was soll ich sagen, um 18:20 Uhr sind wir auch tatsächlich abgehoben für unsere Reise nach Miami. 

Die kalkulierte Flugzeit war unbeschreibliche 1 Stunde und 9 Minuten. Das bedeutet, nach einem recht ruhigen Flug, sind wir um 19.30 Uhr in Miami gelandet und Richtung Gate gerollt. Plötzlich haben wir am Rand geparkt und die Durchsage des Captain «wir sind jetzt zwar da, aber das zugewiesene Gate ist geschlossen. Wir müssen warten». Jetzt waren wir schon über 2 Stunden zu spät und dann noch das! Also warten, so nach dem Prinzip, bestellt und nicht abgeholt. Links und rechts sind die Flieger an uns vorbei und wir schön am Warten. Dann nochmal die Durchsage, dauert noch ca. 15 Min und alle Personen sollen doch bitte sitzen bleiben und vor allem angeschnallt. Unglaublich wie viele Menschen es nicht aushalten ohne WC… Dann die Durchsage, dass es weiter gehen könnte, aber da Passagiere auf dem WC sind, können wir nicht weiter. Unfassbar, endlich würde es gehen und dann das. Es hat dann noch 2 Durchsagen gebraucht, die letzte auch recht direkt, bis jeder wieder an seinem Platz war und wir zu unserem Gate gerollt sind. Jetzt war es dann doch auch schon kurz nach 20 Uhr.

Jetzt noch der nächste spannende Schritt – Immigration in die USA, zwei Wochen später als auf dem beantragten ESTA-Formular angegeben. Aber die Befürchtung war unbegründet. Corinne war in 20 Sekunden durch die Passkontrolle und ich musste noch kurz neue Fingerabdrücke abgeben und war nach 45 Sekunden auch durch. Keine einzige Frage was wir hier wollen, wie lange wir bleiben, nichts. Das haben wir auch schon anders erlebt. Aber ok, sollen ja auch mal Glück haben. Wir haben dann unser Gepäck abgeholt, dieses Mal war es im gleichen Flieger wie wir und dann ab zum Hotel. Zusammengefasst, wir waren knapp 12 Std. unterwegs für einen Flug von 69 Minuten – das läuft! 🙂

Was uns im Hotel aufgefallen ist, in unseren Reisepässen war nicht mal ein Stempel das wir eingereist sind und damit auch kein Datum, wann wir das Land wieder verlassen müssen. Das war dann mal wieder etwas seltsam. Nicht schon wieder illegal in einem Land, weil wir vielleicht am Flughafen den falschen Ausgang genommen haben, oder so. Also haben wir uns da nochmal erkundigt, aber es war alles korrekt. Wir können sogar im Internet unseren Status prüfen, wann wir eingereist sind und wie viele Tage wir noch bleiben dürfen. Stempel im Reisepass ist also auch nicht mehr zwingend notwendig. Eigentlich noch schade, jetzt hatte ich gehofft ich könnte während der Reise ganz viele Stempel sammeln. Aber ok.

Jetzt waren wir also angekommen, im sonnigen Miami. Zwei volle Tage haben wir geplant hierzu sein. Den ersten Tag, Samstag 23.01. haben wir genutzt um mit einem Hopp on – Hopp off Bus die Stadt erkundigen. 

Wir sind dann noch nach Miami Beach mit dem Bus und haben uns die Insel angeschaut. Auf dem Rückweg sind wir dann an den Wynwood Walls ausgestiegen. Der Bereich ist bekannt für Street Art und tausenden von Graffitis. Und das wirklich sehr beeindruckend. Wir haben dann kurzerhand noch eine Ausstellung zum Thema besucht mit Graffitis von Künstlern aus allen Teilen der Welt. Ich fand vor allem die knalligen Farben und Kontraste sehr schön.

Das Thema Graffiti zieht sich aber so ein wenig durch die gesamte Stadt. An vielen Ecken sind wirklich schöne Bilder zu sehen, welche mit den sonst üblichen Schmierereien nicht das geringste zu tun haben. In der Ausstellung in Wynwood haben wir Bilder gesehen, welche für über 80’000 Dollar verkauft werden.

Den zweiten Tag haben wir genutzt für eine Bootsfahrt durch die Bay von Miami. Ziel war so ein wenig die Luxusschiffe und Immobilen von den Reichen und Schönen zu bestaunen. Wir sind an den Villen von Jackie Chan, den Beckhams, usw. vorbeigefahren und ich muss sagen, wenn Geld keine Rolle spielt, kann man wohl recht schön leben. Wie es so sein sollte, lag heute die Yacht von Marc Cuban, bekannt als der Besitzer des NBA Clubs Dallas Mavericks im Hafen. Ich weiss nicht zu was man eine Yacht mit 20 Besatzungsmitgliedern und fast 88 Meter Länge benötigt, aber ok. Wer möchte einfach mal Google nach der Yacht «Fountainhead» fragen. Ausserdem sind wir noch durch den Hafen für die vielen Kreuzfahrtschiffe gefahren, welche ab Miami immer für Rundreisen in die Karibik aufbrechen.

Im Anschluss sind wir dann mit dem Miami Metromover noch eine Runde durch die Stadt gefahren. Der Metromover ist ein kostenloses automatisiertes System, das von Miami-Dade Transit betrieben wird. Der Metromover dient in erster Linie als alternatives Verkehrsmittel für die Stadtteile im Grossraum Downtown Miami. Das System besteht aus drei Schleifen und insgesamt 21 Stationen. Die Stationen liegen etwa zwei Häuserblocks voneinander entfernt und sind mit allen wichtigen Gebäuden und Plätzen in der Innenstadt verbunden. Im Durchschnitt befördert der Metromover doch ca. 30’000 Menschen pro Tag und das alles ohne einen Fahrer, was das Fahrerlebnis schon speziell macht. Vor allem wenn der Zug zügig auf eine Kurve zufährt und man nicht weiss, bremst das System noch vor der Kurve oder nicht… 🙂 Ist aber ein tolles Erlebnis und für den Schwaben eben noch den Vorteil «kostet ja nichts» 🙂

Nach dem Fahrerlebnis sind wir noch in ein Restaurant, um uns an die amerikanischen Portionen zu gewöhnen. Corinne hatte den Tipp bekommen das «La Industria bakery & cafe auszuprobieren. Das Essen war der Hammer, Corinne hatte ein paar Waffeln und ich ein Sandwich mit Rindfleisch. Das Restaurant gehört wohl einem bekannten (mir zwar nicht) Sänger und ist aktuell sehr beliebt in Miami. Wir mussten auch über 20 Min anstehen, ehe wir reingekommen sind. Übrigens, wir haben die Portionen nicht geschafft – zum Glück 🙂

Im Anschluss sind wir dann zum Verdauen noch durch den Bayfront Park gelaufen, haben das Stadion der Miami Heats (NBA Team) und das Phillip and Patricia Frost Museum of Science sowie die kleineren Boote im Yachthafen angeschaut. 

Morgen, Dienstag 25.01. startet dann unser eigentlicher Roadtrip durch die USA. Wir haben jetzt mal für 5 Wochen einen Mietwagen reserviert, welchen wir am Morgen abholen können. Die Erlebnisse des Roadtrips kommen dann in einem nächsten Beitrag.