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Roadtrip USA: Oregon und Washington State

Wie im letzten Beitrag geschrieben, ist es Zeit für uns in den nächsten Bundesstaat zu reisen. Daher haben wir nach der aufregenden und schönen Zeit am Donnerstag 07.04.22 unsere Rucksäcke gepackt und sind früh am Tag losgefahren. Heute standen doch ein paar Meilen auf dem Program, immerhin wollten wir es bis Portland schaffen. Man könnte das in knapp 5.5 Std von Crescent City, so hiess die Stadt unserer letzten Übernachtung, schaffen, dafür fährt man aber die gesamte Zeit auf einem grossen Highway im Landesinneren. Das war uns irgendwie zu doof und wir wollten lieber weiter der Küste entlang zumindest bis Newport. Laut Navi soll es so ca. 7.5 Std. dauern, aber wir haben ja Zeit. 🙂 Und im Nachgang kann ich sagen, es war die richtige Entscheidung. Wir sind dann bis Newport an der Küste entlang und haben dann auf den Highway 5 im Landesinneren gewechselt. Wir haben nochmal so tolle Ausblicke auf den Pazifik genossen, das war es wirklich wert. Auch konnten wir nochmal direkt an den Klippen unsere Mittagspause machen und die Sonne geniessen. Dieser Teil des Pazifik Coast Highway steht dem bekannten Teil zwischen LA und San Francisco landschaftlich wirklich nichts nach. Im Gegenteil, das viele Grün macht es hier fast noch schöner.

Am Abend sind wir dann sicher in Portland angekommen und haben unser Hotel bezogen. Auf Portland waren wir schon sooo gespannt, weil man so viel Gutes über die Stadt hört. Und wir wurden auch schon lange im Vorfeld mal wieder mit jede Menge Tipps zu der Stadt versorgt. Danke Eva und Jens. 🙂 Und schon nach den ersten Stunden in der Stadt können wir sagen, es ist super hier und wir fühlen uns sehr wohl. Wir haben uns überlegt, dass wir mal wieder ein richtiges Stadt-Wochenende erleben wollen und haben uns deswegen ein Hotel in Downtown ausgesucht. Das ist so richtig cool. Man kann sich Fahrräder ausleihen, aber auch Skateboards, Longboards, Fotoapparate, Nintendo Konsolen, Fussbälle, jede Menge Spiele, etc. Eigentlich alles was man so brauchen kann und das für umsonst. Wir sind wirklich gespannt, was wir bis Sonntag hier so alles erleben werden. 🙂 Zumindest haben wir auch schon bemerkt, dass wir endlich wieder billiger tanken können, in Kalifornien waren teilweise 6.23 Dollar für eine Gallone Normalbenzin fällig. Und dann ist Oregon auch noch ein Bundesstaat in welchem man keine Steuer auf Einkäufe bezahlen muss. 🙂 Muss man ja auch irgendwie ausnutzen.

Die drei Nächte in Portland vergingen viel zu schnell. Was für eine tolle und wirklich coole Stadt. Die Menschen sind mega freundlich und irgendwie tiefenentspannt. Ok, bei manchen könnte das am Konsum von Grass liegen, aber ok. 🙂 Was haben wir nun aber alles tolles erlebt?

Also am ersten Tag, Freitag, haben wir die Stadt zu Fuss erkundet. Es liegt eigentlich alles in Gehdistanz, so dass dies kein grosses Problem ist. An diesem Tag haben wir uns auf die Region Downtown und Pearl District fokussiert.

Dabei haben wir auch den Buchladen Powell’s City of Books besucht. Dies ist die grösste Buchhandlung der Welt für gebrauchte und neue Bücher. Es gibt rund eine Million Bücher dort zu kaufen. Die City of Books verfügt über neun farblich gekennzeichnete Räume und über 3.500 verschiedene Abteilungen, in welchen jeder etwas finden kann, darunter eine unglaubliche Auswahl an vergriffenen und schwer zu findenden Titeln. Jeden Monat kommen Dutzende von bekannten Schriftstellern, Künstlern und Denkern zu Lesungen in die sogenannte Basil Hallward Gallery. Ein ganz toller Raum für «seltene» Bücher zieht Menschen von überall an, um in einer beeindruckenden Sammlung von signierten Erstausgaben und anderen Sammlerstücken zu stöbern. Die Beschriftung der Regale erfolgt teilweise einfach mit Klebezetteln und Kugelschreiber. Wie da Ordnung gehalten werden kann, verstehe ich noch nicht ganz, aber scheint zu funktionieren.

Am Nachmittag wurden wir von einem heftigen Regenschauer überrascht. Zum Glück waren wir gerade neben der grossen Pioneer Place Shopping Mal. Somit hatten wir ein Dach über dem Kopf und haben uns dort die Zeit ein wenig vertrieben. Danach sind wir nochmal ins Hotel um ein wenig auszuruhen, ehe wir am Abend nochmal in die Stadt sind um etwas zu Essen und die Atmosphäre zu geniessen. Portland ist bei Dunkelheit noch recht schön beleuchtet. Nicht so übertrieben wie Las Vegas :-), sondern einfach schön.

Am zweiten Tag sind wir Richtung Fluss gelaufen und dann zum Saturday Market. Der Market ist ein Kunsthandwerker-Markt und ist der grösste kontinuierlich betriebene Markt im Freien in den USA. Er wurde 1974 gegründet und findet jeden Samstag und Sonntag von Anfang März bis zum 24. Dezember statt. Der Markt hat über 400 Mitglieder und im Jahr werden ungefähr 12 Millionen Dollar durch rund 750.000 Besucher aus aller Welt umgesetzt. Es gab viele lustige Sachen zum kaufen, aber auch viel Schrott. Also wie auf jedem Markt. 🙂 Uns hat es sehr gut gefallen, auch wenn wir wegen eingeschränkter Kapazität in den Rucksäcken mal wieder nichts kaufen konnten. Dafür haben wir uns eine leckere Bretzel schmecken lassen. Auch wenn diese nicht viel mit einer deutschen Bretzel zu tun hatte, lecker war sie trotzdem. 🙂

Danach sind wir nach Chinatown gelaufen, welches uns aber nicht so sehr gefallen hat. Da waren wir wohl noch verwöhnt vom tollen Ambiente im Chinatown von San Francisco. Zum Abschluss haben wir uns dann noch auf den Weg in den Washington Park gemacht, ein 62 Hektar grosser Park mit zahlreichen Attraktionen Mitten in der Stadt. Wir sind dort hin gelaufen weil wir gerne den Japanese Garden besucht hätten, was uns dann aber zu teuer war und den Internationalen Rose Test Garden, mit seinen über 10’000 Rosen. Für den Rosengarten waren wir jetzt nur ein paar Wochen zu früh hier, da war noch nicht viel mit Blüten. Aber der Garden ist sehr schön angelegt und die Pflanzen drum herum haben sehr schön geblüht. Von dort aus hätte man auch einen super Blick auf den Mount Hood. Wir haben den schon auf unserer Anreise gesehen, aber leider keine Bilder gemacht. Hätten wir machen sollen, denn aufgrund der Wolken konnten wir ihn leider nicht mehr sehen oder fotografieren.

Den Abend haben wir dann im Hotel verbracht um noch ein wenig zu arbeiten und um im leckeren Restaurant im Haus eine Kleinigkeit zu Essen.

Am Sonntag war dann wieder packen angesagt und bevor wir los sind, sind wir nochmal in die Stadt. So ohne Kaffee kann man ja nicht auf den Highway. Bei der Gelegenheit haben wir auch gleich unser Mittagessen gekauft. In diesem Fall jetzt kein gesundes, aber genau so leckeres. 🙂 Wir waren bei Voodoo Doughnut einkaufen. Das ist ein sehr bekannter Laden für Doughnuts und das in allen erdenklichen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen. Es gibt sogar welche mit Speck usw., was wir aber lieber nicht genommen haben. Eröffnet wurde dieser erste Shop im Jahr 2003 genau an dieser Stelle in Portland von zwei alten Schulfreunden, welche 2000 beschlossen ein gemeinsames unternehmerisches Projekt in Angriff zu nehmen.

Danach ging unsere Fahrt weiter, wieder Richtung Pazifik. Unser Tagesziel war Cannon Beach. Ein sehr bekannter Strand und wir wollen dort die Nacht verbringen, um am Folgetag direkt in den nächsten Nationalpark starten zu können. Eigentlich war der Plan die leckeren Doughnuts am Strand zu verhaften, aber da hat uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir hatten schon auf dem Weg zum Meer teilweise Schneefall und Graupel. Einfach alles, was man nicht braucht wenn man ans Meer geht. 🙂 Aber ich glaube wir können und dürfen uns nicht beschweren, weil bisher hatten wir so viel Glück mit dem Wetter, da können wir das auch verkraften und 3 Grad sind ja besser als nichts. Und die Süssigkeiten haben uns dann auch im Auto am Strand geschmeckt. 🙂 Und den Osterhasen habe ich am Strand auch noch getroffen, der macht hier Strandurlaub – meinte aber, er sei wieder rechtzeitig zurück um seinen Dienst antreten zu können. Zum Glück für unsere Patenkinder. :-). Da wir sonst nichts weiter machen wollten haben wir den Ausblick auf das Meer genossen und haben den Abend in Ruhe auf dem Zimmer verbracht.

Das Aufwachen am nächsten Tag hat nicht wirklich Spass gemacht. Noch im Bett konnte man den Regen hören, welcher auf das Fenster im Hotel tropfte. Der erste Blick aus dem Fenster war dann sogar noch frustrierender – Schnee!!! Und wir am Pazifik, was soll das denn? Der erste Gedanke, hoffentlich hat der Osterhase das überstanden?! Wir werden es merken.
Nachdem wir uns aber mit dem Wetter arrangiert hatten, planten wir spontan den Tag, sollen wir trotzdem in den Nationalpark oder einfach ein neues Hotel suchen und nur Richtung Norden fahren? Wir haben uns dann für eine gemischte Lösung entschieden. Der Plan war, fahren bis nach Montesano und dabei zumindest kurz im Ecola State Park und dem Lewis and Clark National Park halten.
Nachdem wir ein Hotel für den Abend in Montesano gefunden hatten, machten wir uns auf den Weg in den Ecola State Park. Diesen wollten wir eigentlich ausführlich besuchen, da er einen wunderschönen Blick auf den Pazifik bietet. Und unsere Reste von den Voodoo Dounghnuts wollten wir dort eigentlich genussvoll frühstücken an den Klippen. Aber daraus wurde dann doch nichts, wir sind in den Park und haben im Auto gesessen und gefrühstückt. 🙂 War zumindest wärmer und vor allem trockener. Dem tollen Geschmack der Dounghnuts hat das so aber nicht geschadet, war sehr lecker. Ich habe mich dann aber noch aufgemacht eine kleine Runde zu Laufen und noch ein paar schöne Bilder zu machen. Durch den Regen bzw. Schnee und den Wolken, hatte der Park auch seine besondere Seite und es war eigentlich recht schön, wenn eben auch kalt.

Im Anschluss mussten wir uns im Café unseres Vertrauen aufwärmen. Irgendwie müssen wir bald Kaffee umsonst bekommen bei Starbucks. 🙂 Uns gefällt es aber auch immer sehr gut in den Cafés. Nachdem wir uns aufgewärmt haben, haben wir uns auf den Weg in den Lewis and Clark National Park gemacht. Wir wollten mal schauen, wie sich das Wetter entwickelt und dann spontan entscheiden, was wir dort machen.
Unterwegs haben wir dann direkt an der Strassen noch ein paar meiner Freunde, ein paar Elks getroffen. Die haben friedlich und genussvoll neben der Strasse gegrast.

Unser erstes Ziel im Park sollte das grosse Visitor Center sein. Dieses erreichten wir auch nach ca. 45. Min Fahrzeit und was soll ich sagen? Der Regen hat aufgehört und selbst die Wolken begannen sich zu lichten. Also haben wir unsere Wanderschuhe angezogen und sind auf eine kleine Wanderung aufgebrochen. Das Wetter wurde immer besser und wir konnten so sogar noch ein paar Sonnenstrahlen geniessen. Die Route führte uns entlang eines breiten Flusses, welcher bis vor ca. 25 Jahren für den Holztransport genutzt wurde. Das ganze Gebiet des Nationalparks war bis zu der Zeit eigentlich mehr ein Industriegebiet für die Holzwirtschaft und wurde seither wieder renaturiert. Wir mussten dann einen kleinen Hügel hinauf und damit quer durch den Wald. Durch das schlechte Wetter am Morgen, war die Luft sehr klar und alles im Wald leuchtete in einem saftigen grün. Das war mal wieder ganz besonders und wir weit und breit die einzigen, welche das geniessen durften. Wir haben es geschafft eine kleine Rundwanderung aus der Route zu machen, durch mehrere einzelne Trails und waren so in Summe doch knapp 2 Stunden unterwegs, ehe wir wieder am Auto angekommen sind.

Danach ging es dann los in den nächsten Bundesstaat, nach Washington. Es ist damit der 12. Bundesstaat auf unserer Reise durch die USA. Damit haben wir glaub ich ganz schön was erreicht. Etwas Wehmut war aber auch dabei, denn es wird der letzte neue Bundesstaat auf dieser Reise sein. Wir haben in der Nacht eine freundliche Erinnerung der amerikanischen Regierung erhalten, dass in 10 Tagen unser Visum ausläuft und wir doch bitte das Land rechtzeitig verlassen sollen. Ich sehe, man hat uns im Auge. 🙂 Wir haben den neuen Bundesstaat über eine grosse Brücke über den Columbia River erreicht. Diese Brücke, die Astoria Bridge, ist eine sehr bekannte und grosse Brücke. Das besondere an der Brücke ist, dass diese den 6.6 km breiten Fluss zum einen in einer relativ niedrigen Höhe über dem Wasser überquert, auf der Seite der Stadt Astoria aber sehr steil auf eine Höhe von 60 Meter ansteigt, damit grosse Schiffe unter der Brücke fahren können. Das Konstrukt ist 1966 erbaut wurden und war das letzte noch fehlende Verbindungsstück für den Highway 101, um diesen von der Region Olympia im Norden bis nach Los Angeles durchgehend befahrbar zu machen.

Nachdem wir die Brücke überquert hatten, folgten wir weiter dem bekannten Highway 101. Ich weiss nicht wie viele Kilometer wir nun schon auf diesem Highway gefahren sind, aber ich glaube es waren viele. Wir sind dann weiter direkt an der Küste, ohne aber das Meer so richtig zu sehen. Es war Ebbe angesagt und das Meer hat sich extrem weit zurück gezogen. Ich habe mich ein wenig gefühlt wie an der Nordsee. Irgendwo soll also das Meer sein. 🙂 Dafür war dies aber auch ein ganz toller Anblick über eine schier endlose Ebene, wie man an den Bildern sieht.

Den Abend haben wir dann noch in einem kleinen Seafood Restaurant ausklingen lassen. Im Nachhinein war es wieder ein sehr toller Tag und trotz dem etwas durchwachsenen Start mit dem Wetter ist es immer besser geworden. Wir haben mal wieder die richtigen Entscheidungen getroffen.

Das Aufstehen am nächsten Tag, schon wieder Dienstag, war nicht viel besser als am Vortag. Wir hatten wieder einen grauen Himmel und Regen, Regen und nochmal Regen. Aber nach der Erfahrung vom Montag, dass das Wetter sich im Laufe des Tages auch bessern kann, sind wir voller Motivation wieder auf den Highway. Wir haben uns für eine weitere Fahrt an der Küste Richtung Norden entschieden und unterwegs einen Stopp im Olympic National Park geplant. Wir haben gelesen, dass es dort einen sehr schönen Regenwald geben soll. Für uns noch etwas ungewohnt, weil wir Regenwald immer mit den Tropen oder dem Süden im Allgemeinen verbunden haben. Aber man lernt eben nie aus. Bevor wir aber im National Park angekommen sind, haben wir nochmals eine Pause an der Küste eingelegt. Irgendwie haben wir ein Händchen für tolle Plätze, wenn wir den Highway einfach planlos und spontan verlassen. Auch dieses Mal hatten wir eine grandiose Aussicht und konnten sogar an den Strand nach unten laufen und den Blick auf das Meer geniessen.

Danach ging es dann weiter in den National Park. Dabei hatten wir zum ersten Mal eine richtige Schneedecke auf der Strasse. Keine Ahnung was ein Mietauto aus Florida für Reifen hat, aber sicher keine die den Anblick von Schnee gewohnt sind. Hat aber alles geklappt und wir sind einfach vorsichtig gefahren. Die Stimmung in den Wäldern dann war mal wieder sehr interessant. Das Ganze hatte wieder einen sehr mythischen Touch und man hat sich ein wenig wie im Märchenwald gefühlt. Wir haben wieder zwei kleine Rundwanderungen gemacht mit insgesamt ca. 2.5 Meilen. Also wirklich nicht sehr lange Touren, aber bei der Kälte (heute ca. 1 – 3 Grad) und dem Regen bzw. Schnee hat es auch nicht mehr gebraucht. Die Hände waren ganz schön durchgefroren. Während der Wintersaison fällt in diesem Gebiet häufig Regen, der zu einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmengen von 3,55 Metern führt. Das Ergebnis ist ein riesiges, grünes Dach aus Blättern durch verschiedenen Nadel- und Laubbäumen sowie Moose und Farne, die den Waldboden und die Oberflächen der Bäume bedecken.

Nachdem wir wieder am Auto waren konnten wir erstmal ausspielen, wer als nächstes die Wanderschuhe putzen muss. Wir haben uns auf ein Unentschieden geeinigt und die Nächstliegende Pfütze für eine Grobreinigung genutzt. 🙂 Muss erstmal reichen, werden ja sicher wieder dreckig. Wir haben uns dann im Auto wieder aufgewärmt und unsere Fahrt Richtung Forks fortgesetzt. Den Kennern der Twighlight Filme wird diese Stadt ein Begriff sein. Ein Grossteil der Handlung spielt in Forks und viel wurde dort bzw. in den angrenzenden Wäldern auch gedreht. Ich habe das auch erst auf unserer Reise gelernt. Die Stadt selber ist aber für nicht Film-Interessierte nicht so spannend, weswegen wir weiter Richtung Port Angeles gefahren sind. Dabei haben wir dann den Lake Crescent passiert, was ein sehr schöner See, eingebettet zwischen den Bergen ist. Der See ist recht gross, aber für meine Meinung jetzt nicht sehr touristisch erschlossen. Es sieht eher richtig gemütlich aus und wirklich sehr schön. Glaube dort kann man sich perfekt entschleunigen.

Jetzt sind wir in Port Angeles angekommen, wo wir die nächsten beiden Nächte verbringen werden. Unsere Hotelauswahl war in dem Fall nicht so optimal, aber ich bin optimistisch, wir werden auch das überleben. Es ist ein kleines Motel, WLAN ist ein Fremdwort, das Bad in einem wunderschönen alten türkis und die Ausstattung eher rudimentär. 🙂 Aber es ist zumindest einigermassen sauber. Sind wir mal gespannt. Ein Besuch in einem Café am Nachmittag hat uns aber schon wieder etwas positiver gestimmt. Super Kaffee und sehr nette Menschen, mit denen man sich gut unterhalten kann. Wir haben sogar gelernt, dass es ehr ungewöhnlich ist, dass es in dieser Region schneit. Es regnet eigentlich nur und das eben von November bis März und dann noch fast ohne Unterbrechung. Den Abend haben wir für unsere weitere Reiseplanung genutzt. Und was soll ich sagen, wir haben alle Unterkünfte für den Rest in den USA gebucht und sogar schon die ersten 5 Nächte in Vancouver. Damit haben wir das jetzt schon mal geschafft und können die Tage noch vollends geniessen.

Der nächste Tag war dann mal wieder ein Tag ohne das wir unsere Rucksäcke packen mussten. Wir hatten also genug Zeit um die Umgebung zu erkunden. Auf Ratschlag der Hotelrezeption haben wir uns nach dem Frühstück aufgemacht, wieder zurück Richtung Lake Crescent. Was wir bei der Herfahrt nicht wussten ist, dass es in der Nähe des Sees zwei schöne Wasserfälle geben soll. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Und da wir jetzt schon so viele Stunden im Auto verbracht habe, kommt es auf die halbe Stunde pro Weg auch nicht mehr an. 🙂 Also ab ging die Fahrt zu den Marymere Falls. Dort angekommen haben wir uns auf den Weg gemacht, was wieder eine kleine Wanderung durch einen wunderschönen Wald bedeutete. Die Stimmung war wieder sensationell, schon auf dem Weg zu den Fällen. Auch der Anblick der Fälle war nicht unbedingt spektakulär, aber wie sich die Fälle in die Landschaft einbetten, dass war schon sehr schön.

Danach ging es dann wieder zurück zum Auto und wir haben uns wieder auf den Weg Richtung Port Angeles gemacht um den nächsten Wasserfall, die Madison Falls am Elwha River zu erreichen. Die Wasserfälle liegen gleich zu Beginn des Tales und am Eingang des National Parks. Leider ist es mit dem Auto nicht möglich weiter in das Tal zu fahren, da vor einigen Jahren eine grosse Brücke weggespült wurde. Das ist sehr schade, weil es weiter hinten sehr tolle Areale und Wanderwege geben soll, unter anderem auch kleine Quellen mit warmen Wasser, was sehr schön sein soll. Aber um das Alles zu Laufen, waren wir heute zu faul bzw. dann auch zu spät dran. Aber auch die Madison Falls haben sich wirklich gelohnt.

Im Anschluss sind wir dann noch ein kleines Stück auf der Strasse in das Tal gelaufen. Der Elwha River ist ein sehr beeindruckendes Bergfluss und das Wasser so klar und blau, wunderschön. Man sieht aber am Ufer, was für grosse Bäume da teilweise über den Fluss angespült werden, da kann man verstehen, dass mal eine Brücke fehlt. Wir haben dann auch tatsächlich die Stelle erreicht, an welcher die Brücke einmal stand. 🙂

Nach so viel Wasser haben wir gedacht, dieses Thema müssen wir weiter verfolgen und haben uns aufgemacht, auf dem Rückweg noch einen weiteren Stopp an der Küste einzulegen. Vor der Stadt Port Angeles gibt es eine langgezogene Landzunge, welche einen tollen Blick nach Victoria (Kanada) und auf der anderen Seite über den Hafen und die Stadt Port Angeles erlaubt. Somit haben wir schon mal schauen können, wo wir in ca. 10 Tagen sein werden – Victoria lässt grüssen. 🙂

Den späten Nachmittag haben wir dann nochmal genutzt um einen leckeren Kaffee zu trinken und uns die Stadt noch ein wenig anzuschauen. Ist eine schöne Stadt, könnte aber glaube ich noch etwas mehr aus sich machen. Wir haben aber erfahren, dass es wirtschaftlich hier aktuell auch eher etwas schwer ist, was dazu führt, dass viele Läden einfach geschlossen sind. Auch Restaurants haben teilweise recht spezielle Öffnungszeiten, viele schliessen bereits um 20 Uhr, was eher ungewohnt ist für uns. Vor allem Mitten in der Stadt. Vielen Restaurants fehlen aber schlicht einfach Menschen, welche aktuell arbeiten wollen. Da bleibt keine andere Lösung als früher zu schliessen. Immerhin hat Corinne sich heute, nach der Mütze in San Francisco, noch ein paar Handschuhe gekauft. 🙂 Sollte es in Kanada noch etwas kälter werden, wir sind bereit. 🙂 Den Abend haben wir dann im Hotel ausklingen lassen und freuen uns auf den morgigen Tag wenn es wieder auf die Strasse geht.

Der nächste Tag begann mal wieder mit dem routinierten Blick aus dem Fenster. Immerhin ist das Wetter dahingehend konstant, dass es immer regnet wenn wir aufstehen. Aber wir lassen uns nicht entmutigen davon, es wird sicher wieder besser. Und heute stand die Weiterfahrt nach Port Townsend auf dem Program. Diese Stadt hatten wir gar nicht auf dem Schirm, aber die vielen Fotos und Erzählungen von Eva und Jens haben uns definitiv überzeugt. Es sind nur ca. 60 Min zu fahren und wir freuten uns schon sehr darauf. Diese Stadt soll dann auch der nördlichste Punkt in den USA auf unserer Rundreise sein. Danach geht es wieder Richtung Seattle, was dann wieder etwas südlicher liegt. Die Fahrt nach Port Townsend war nicht sehr spektakulär, wir hatten recht starken Regen und die Strasse verläuft nicht direkt am Meer. Unsere Motivation ist dann kurz vor dem Ziel aber doch deutlich gestiegen, da zumindest der Regen aufhörte und sich der Himmel etwas aufhellte. Wir haben uns dann in der Stadt einen Parkplatz gesucht und haben uns die Stadt angeschaut. Selbst nach fast 3 Monaten in den USA sind wir noch immer etwas überfordert wenn ein Parkplatz mitten in der Stadt einfach nichts kostet. Wir suchen jedesmal eine Zahlstelle und können es nicht fassen. 🙂 Aber auch dieses mal, nichts bezahlen müssen. Also haben wir uns auf den Weg gemacht entlang der Küste. Wir hatten die Hoffnung, dass wir ein paar Wale (dieses Mal Orca’s) sehen, welche es hier um diese Jahreszeit immer geben soll. Leider hatten wir heute kein Glück und für eine Fahrt mit dem Schiff aufs Meer waren wir doch zu spät dran. Aber das haben wir uns eh für die Zeit in Kanada vorgenommen. Da steht Whale Watching ganz oben auf unserer Liste. Dafür haben wir uns heute in einem organic Café einen wahnsinnig gesunden und nachhaltigen Kaffee gegönnt. Ich sag mal so, der war einfach unfassbar stark oder ich es nicht mehr gewohnt. 🙂 Aber auch sehr lecker. Unser Mittagessen war heute auch nicht unter dem Motto, local Food – wir waren beim Thai. 🙂 Hat uns aber irgendwie mega angemacht (Caroline hat uns da wohl etwas angesteckt nach ihrer Nachricht, dass sie in Reinach zum Thai gehen) und es hervorragend geschmeckt. Die Stadt hat uns wahnsinnig gut gefallen. Es gibt sehr schöne alte Häuser in einem besonderen Stil. Ausserdem die Nähe zum Meer und dem Hafen, das hat schon etwas. Im Hintergrund sind dann immer noch die grünen Wälder zu sehen und auch in der Stadt selber ist so viel grün und so viel gepflanzt was blüht, das ist sehr toll.

Am Nachmittag sind wir dann noch in den Yachthafen direkt vor unserem Hotel und die angrenzende Werft gelaufen. Irgendwie muss unser Hotel ja auf seinen Namen Harbor Inn gekommen sein. 🙂 Im Hafen lagen ganz tolle Boote. Irgendwie Boote die eine gewisse Ausstrahlung hatten. Nicht dieses, wer hat das grösste und schnellst Boot, sondern hier geht es mehr um die Natur und das Gemütliche. So haben wir das zumindest gefühlt. Hinter dem Hotel gibt es dann noch einen kleinen Park mit einem See, welchen wir natürlich auch noch erkundet haben. Dort konnten wir dann auch noch die Sonne auf einer Parkbank geniessen.

Den Abend haben wir dann wieder in Ruhe ausklingen lassen. Morgen, das ist dann schon Karfreitag, geht unsere Fahrt weiter nach Duvall und zu einem besonderen Besuch. Dazu dann aber morgen mehr.

Wie bereits geschrieben hat uns der Weg nach Duvall geführt. Wir haben dort eine Freundin meiner Mutter aus der Grundschule besucht, welche vor vielen Jahren in die USA ausgewandert ist. Da ich ja doch auch schon 41 Jahre alt bin und die beiden in der Grundschule zusammen in der Schule waren, kann man sich vorstellen, dass dies auch schon etwas her ist. Wir haben also früh am Morgen unser tolles Hotel in Port Townsend verlassen und uns auf den Weg nach Kingston gemacht. Vor dort aus haben wir die Fähre nach Edmonds genommen. Wollten doch mal schauen ob unser Auto aus Florida auch seetauglich ist. 🙂 So viel sei verraten, hat alles geklappt und das sogar ohne nasse Reifen oder Socken.

In Edmonds haben wir dann noch etwas Pause gemacht. Wir haben uns den Hafen angeschaut und vom Pier Ausschau nach Walen gehalten, leider ohne Erfolg, ehe es dann am Nachmittag zu Suse und Dean nach Duvall ging.

Wir wurden dort mit so einer riesigen Gastfreundschaft empfangen, dass war mega lieb. Wir durften mit der ganzen Familie ein super Abendessen geniessen. Ein Lachs, welchen Dean selber gefangen und über mehrere Stunden extra für uns geräuchert hat. Den Lachs hat er übrigens im Columbia River bei der Astoria Bridge, wo wir vor ein paar Tagen rübergefahren sind, gefangen. Mhhh, das war sehr lecker. Beim Abendessen sind auch noch die Tochter inkl. Mann und Enkelkind dazugestossen. Für mich war es extrem witzig, auch wieder mal schwäbisch zu hören und sprechen und das mitten in Amerika, Tausende Kilometer von zu Hause entfernt. Wir haben den Abend zusammen verbracht und wir haben es sehr genossen, dass wir all unsere viele Fragen über das Land Amerika und das Leben hier stellen konnten. Nach der langen Zeit hier, haben sich doch viele Fragen ergeben und wir haben jetzt auch unsere Antworten bekommen und verstehen manches doch besser. Anschliessend haben wir uns noch einen Film über Seattle angeschaut und wir wurden perfekt auf die folgenden Tage vorbereitet. Völlig k.o. aber mega happy sind wir nach Mitternacht ins Bett. Am nächsten Morgen gab es noch ein leckeres und sehr umfangreiches Frühstück ehe wir uns dann wieder auf den Weg gemacht haben. Obwohl wir uns erst ein paar Stunden kannten, ist uns der Abschied richtig schwer gefallen. An der Stelle nochmal, «Thank you very much Suse and Dean for everything you’ve done for us. It was a pleassure and we are looking forward to see you again».
Wir haben uns dann auf den Weg nach Seattle an den Flughafen gemacht. Nach über 80 Tagen war es Zeit, unseren Mietwagen abzugeben. Der Herr bei der Übergabe war recht überrascht als er erfahren hat, dass wir die ganze Strecke von Miami bis Seattle gefahren sind. Die Beste Frage von ihm war aber, warum macht man das? Nun ja, weil es schön ist und eine unvergessliche Zeit war. 🙂
Zusammengefasst, wir sind 8.473 Meilen (13.636 km) gefahren, haben dabei 12 Bundesstaaten durchfahren, haben diverse Nationalparks besucht, eine Vielzahl von Städten gesehen und unendlich viele Eindrücke gesammelt. Wir sind ohne Panne und ohne Unfall ans Ziel gekommen, haben nur 1 Strafzettel gesammelt und hatten eine super Zeit.

Für uns ging es dann mit dem Zug weiter Richtung Seattle Downtown. Wir haben uns ein tolles Hotel gebucht, um die letzten Tage in den USA noch in vollen Zügen geniessen zu können.
Den ersten Tag, Ostersonntag, haben wir damit verbracht die Stadt zu erkunden und als erstes den 1. Starbucks Laden auf der Welt zu besichtigen. Die Firma hat ihren Ursprung auch in Seattle und von hier aus die Welt erobert. Wir waren auch tatsächlich nicht die einzigsten, welche Lust auf einen Kaffe, genau aus der Filiale hatten. 🙂 In Summe mussten wir doch ca. 40 Min vor dem Laden warten, ehe wir rein gehen konnten. Das Ganze hat sich aber gelohnt, war sehr interessant und zudem war der Kaffee noch ein Grund für einen virtuellen Kaffeeklatsch mit Eva und Jens. Die beiden haben uns zu dem Kaffee eingeladen, dafür nochmal vielen Dank. Wir haben den Kaffee dann im angrenzenden Park genossen und dabei über WhatsApp mit den beiden telefoniert. Das war sehr lustig und hat einwandfrei funktioniert. Herrlich was die Technik so alles kann.

Ein Highlight war sicher auch der Pike Place Market im Anschluss mit seinen tollen Marktständen. Ich war überrascht was für tolle Sachen es auf dem Markt zu kaufen gibt. Nicht nur Schrott, sondern tatsächlich noch schönen Schmuck und Kleidung, aber auch frische Sachen, wie Blumen und Fisch. Eine etwas «eklige» und vor allem klebrige Attraktion befindet sich direkt neben dem Markt. Die bekannte Gum-Wall von Seattle. Das ist tatsächlich eine Strasse bzw. Unterführung, in welcher die Wände übersät sind mit tausenden von gekauten Kaugummis in allen Farben. 🙂 Sieht eigentlich noch cool aus, einfach etwas Abstand halten.

Wir sind danach sogar mit dem Riesenrad direkt an der Waterfront gefahren und hatten einen tollen Ausblick über die Stadt und das Meer. Ein bisschen Touri-Programm musste einfach sein und wir sind insgesamt 4 Runden gefahren und hatten einen perfekten Ausblick bei super Wetter!

Danach sind wir noch durch die Stadt geschlendert und haben die Hochhäuser begutachtet, aber auch z.B. die Bücherei von Seattle und vieles anderes. Natürlich durfte auch eine Fahrt mit dem Monorail nicht fehlen. Der Monorail ist wie der Turm «Space Needle», eigentlich das Wahrzeichen der Stadt, eine Attraktion aus der Weltausstellung im Jahre 1962.

Am zweiten Tag bin ich am morgen los um etwas Kultur zu erleben. Mich hat es in das Museum of Pop Culture in Seattle gezogen. Das Museum ist nicht nur bekannt für Musik sondern hat auch noch für einen Teil, welcher sich mit Fantasy, Science-fiction und Horrorfilmen beschäftig. Im Bereich Musik stehen die Anfänge des Hip-Hops sowie die Bands Nirvana und Pearl Jam, beide aus Seattle, im Vordergrund. Das Museum ist wie so vieles hier in Seattle von Paul Allen, dem bekannten Mitbegründer von Microsoft, gestiftet bzw. unterstützt. Ich habe also das Thema Film und Hip-Hop sehr zügig abgearbeitet und mich ausführlich Nirvana, Pearl Jam und dem Gitarren Bereich gewidmet. Es war genial wie viele Ausstellungsstücke zu den Bands vorhanden waren. Von Konzertplakaten über Songhefte bis T-Shirts und Musikinstrumente. Ich war begeistert und habe mich dort stundenlang aufgehalten. Ich habe vor allem zu Pearl Jam und ihrem Engagement für die Homeless People in der Region noch Einges gelernt. Lustig war auch das Soundlabor im dritten Stock. Man konnte dort tatsächlich in schalldichten Kammern zusammen Musik machen oder in kleineren lernen, z.B. Schlagzeug oder Gitarre zu spielen. Das war richtig gut gemacht. Den Abschluss habe ich dann in einem grossen Kino gemacht und mir das Nirvana Konzert «Unplugged» angeschaut. Durch die riesige Leinwand und den tollen Sound hat man meinen können, man ist direkt dabei. Einfach genial.

Nach meinem Besuch im Museum bin ich dann im Regen wieder ins Hotel und wir sind gemeinsam los um zu schauen, wie Starbucks seinen Kaffee verarbeitet und röstet. Es gibt in Seattle neben dem ersten Shop auch eine Rösterei, welche man besichtigen kann und dort natürlich auch einen Kaffee geniessen kann.

Am Dienstag haben wir das Thema Musik und Nirvana nochmal aufgenommen. Der Sänger Kurt Cobain hat sich im Jahre 1994 hier in Seattle das Leben genommen. Seitdem gibt es neben seinem damaligen Wohnhaus eine kleine Parkbank die ein wenig als Denkmal genutzt wird. Das wollte ich dann doch irgendwie sehen. Also haben wir die Schuhe angezogen und sind ca. 1.5 Std quer durch die Stadt gelaufen. Dabei sind wir dann doch an einigen sehr schönen und wohlhabenden Häusern auf dem Capitol Hill vorbei gekommen. Zudem hatten wir einen schönen Überblick über den Lake Washington.

Danach sind wir mit dem Bus wieder in die Stadt um uns zu stärken und um der Firma Amazon einen Besuch abzustatten. Amazon hat seinen Hauptsitz mitten in der Stadt und vor ein paar Jahren kräftig in neue Bürogebäude investiert. Unter anderem auch in ein paar riesige Glaskuppeln mit sehr vielen Pflanzen darin, welche den Mitarbeitern zum kreativen Arbeiten und für Pausen zur Verfügung gestellt werden. Leider sind die Kuppeln der Öffentlichkeit nur am 1. und 3. Samstag eines Monats zugänglich. Und da heute kein Samstag war, war auch unwichtig welcher Samstag im Monat. 🙂 Hier spürt man einfach noch etwas die Corona Massnahmen, da auch weitere Touren durch die Gebäude von Amazon aktuell nicht angeboten werden.

Den Abend haben wir dann noch gemütlich im Hotel verbracht und unsere Rucksäcke für den Folgetag vorbereitet. Immerhin steht unser grosses Abenteuer, Reise mit dem Bus nach Kanada, auf dem Program. Ja, so vergeht die Zeit, nach 89 Tagen wird es für uns Zeit in ein nächstes Land zu reisen. Wir freuen uns schon sehr darauf und sind gespannt, was uns alles erwartet.

Roadtrip USA: Der Norden von Kalifornien

Nach den 4 tollen Tagen ging für uns am Donnerstag, 31.03.22 die Reise mit dem Auto weiter. Da wir jetzt die ganzen 4 Tage nicht gefahren sind, waren wir ja schon fast auf Entzug. 🙂 Als nächstes Ziel haben wir uns etwas ganz Spezielles überlegt. Wir machten uns auf den Weg in den Yosemite Nationalpark und damit wieder auf den Weg weg vom Meer und ins Landesinnere. Da wir mit etwas kühlerem Wetter rechneten, hat sich Corinne extra noch mit einer Mütze eingedeckt. Natürlich wollten wir die Strecke jetzt nicht einfach durchfahren, sondern haben uns noch 2 Highlights für unterwegs überlegt. Aber der Reihe nach. Als erstes ging die Fahrt mal wieder quer durch San Francisco, so langsam haben aber wir das Fahren in den grösseren Städten im Griff. Wir fuhren direkt in das Silicon Valley, da wir uns das nicht nehmen lassen wollten, einmal die grossen Hauptsitze von diversen Firmen anzusehen. Es gibt mittlerweile geführte Touren durch diese Region mit der Besichtigung der verschiedenen Firmen und der Möglichkeit Produkte anzuschauen und auszuprobieren. Leider hatten wir das aber zu spät gelesen und zum anderen waren die Touren recht teuer und auch nur eingeschränkt verfügbar wegen Covid. Die meisten, die uns kennen, wissen nun was unser Ziel war… Genau, wir waren auf dem Weg zu Apple nach Cupertino. Ich glaube ohne Apple würde die Stadt niemand kennen; so ist sie doch sehr bekannt. Wir sind direkt in den Apple Park gefahren, welcher sich dem riesigen runden Hauptgebäude anschliesst. Dort gibt es einen Apple Shop, welcher unser Ziel war. Der Shop war jetzt nicht sehr viel anders als die bekannten Shops von Apple, einfach alles sehr schlicht. Es gibt nur eine Handvoll Artikel, welche man nur in diesem Shop kaufen kann und sonst nirgends auf der Welt. Dazu zählen ein paar T-Shirts und Einkaufstaschen aus einem speziellen Material, welches sonst für Astronautenanzüge verwendet wird. An den Shop grenzt ein kleines Kaffee, in welchem selbst auf dem Cappuccino-Schaum ein Apple-Logo zu finden ist. Auf dem Shop gibt es dann noch eine kleine Dachterrasse, welche einen kleinen Blick auf das Hauptgebäude, mit einem Durchmesser von 461 Metern und einem 12 ha grossen Park in der Mitte, erlaubt. Leider sieht man nicht viel, aber man kann doch erahnen, welche Summen in diesem Bau stecken.

Nachdem wir tatsächlich einen Cappuccino getrunken haben, schweren Herzens haben wir keine weiteren Investitionen getätigt, ging die Fahrt weiter zur Heimstädte der San Francisco 49ers. Eine der berühmtesten Mannschaften im American Football. Das Stadion ist benannt nach dem Sponsor Levi’s und heisst daher einfach nur «Levi’s Stadium» und bietet Platz für 68.500 Zuschauer, kann aber auf 75.000 Plätze erweitert werden. Das Unternehmen Levi Strauss hat für die Namensrechte des Stadions ca. 220.3 Mio. US-Dollar bezahlt und das für eine Laufzeit von 20 Jahren. Leider konnten wir das Stadion nicht direkt besichtigen (Saison ist bereits vorbei), aber es gibt einen riesigen Fanshop, welcher unser Hauptziel war. Da habe ich dann doch einer kleinen Investition nicht widerstehen können und mir zwei Mützen gekauft. Auch wenn ich nur einen Kopf habe, man weiss ja nie… 🙂

Nach diesen kleinen Abenteuern haben wir die Fahrt vollends fortgesetzt und uns auf den Weg nach Mariposa gemacht, ca. 1 Std. vor dem Yosemite Nationalpark. Näher am Park oder gar im Park war eine Übernachtung für unser Budget nicht möglich, das sind wirklich überteuerte Angebote. Aber so haben wir in einer herzigen Kleinstadt in einem recht tollen Motel übernachtet. Auf dem Bild ist ersichtlich mit welchen Hightech-Utensilien man hier kämpfen kann. 🙂 Ebenso kann man auf dem Bild sehen, dass die Benzinpreise wieder unter $6/Gallon liegen. Herrlich…

Am Freitag stand dann der eigentliche Besuch des Nationalparks auf dem Programm. Wir haben es tatsächlich geschafft schon um 7.15 Uhr abzufahren und waren dann um 8.30 Uhr im Yosemite Village, mitten im Park und der Ausgangspunkt für diverse Wanderungen. Wir hatten bestes Wetter, strahlend blauer Himmel und um die 15 Grad. Also ideal um ein wenig zu wandern. Als erstes sind wir zu den bekannten Yosemite Falls gelaufen, welche sich aus den Lower und Upper Falls zusammensetzen. Zusammen hat der Wasserfall eine Höhe von ca. 740 Metern und ist damit einer der höchsten Wasserfälle in den USA. Wir haben an der Stelle verzichtet, auf den Berg zu steigen, da die Wanderung doch mit 6 – 8 Std veranschlagt war und wir noch andere Sachen sehen wollten.

Wir haben lieber den Anblick von unten genossen und sind dann auf dem Rundwanderweg Valley Loop Richtung Mirror Lake gelaufen. Der Mirror Lake ist ein sehr kleiner See, aber trotzdem ein Highlight im Park. Da das Wasser sehr klar und flach ist, spiegeln sich die beiden Berge Half Dome und Mount Watkins darin, was ein super schöner Anblick ist.

Danach sind wir dann noch Richtung Happy Islas gelaufen und von dort Richtung Vernal Fall, einem weiteren tollen Wasserfall. Dieser Trail ist bekannt als der Mist Trail bzw. John Muir Trail und zählt ebenso zu den Highlights im Park. Wenn man wie wir nur einen Tag Zeit hat, dann muss man unbedingt die Highlights abklappern.

Danach war dann schon wieder Zeit Richtung Auto zu laufen und dabei nochmal die riesigen Bäume in den Wäldern, die tolle Landschaft und die mehr als krassen Felsformationen zu bestaunen. 

Vor der eigentlichen Rückfahrt konnten wir aber noch einen Kaffee in der Sonne und einer einmalig schönen Landschaft und Atmosphäre geniessen und uns ein wenig erholen. Laut unseren Schrittzählern haben wir doch knapp 27.000 Schritte zurückgelegt und doch auch einige Höhenmeter. Auf dem Weg zurück zum Hotel hat Corinne dann tatsächlich ihren ersten wilden Bären in der Nähe der Strasse gesehen. Wir haben zwar immer viele Warnschilder gesehen, aber nie gedacht das wir tatsächlich einen echten Bären zu sehen bekommen. Vielleicht ganz gut, dass wir den Bären erst am Abend gesehen haben und nicht schon am Morgen. Sonst wäre ich mit meiner Salami im Rucksack vielleicht nicht so entspannt gelaufen. 🙂 Aber die Salami war selbstverständlich luftdicht verschlossen. Den Abend haben wir dann mit einem leckeren Burger und einem kühlen Bier in der Brauerei neben dem Hotel ausklingen lassen. Ich sag mal so, Augen auf bei der Wahl des Hotels. 🙂

Der Folgetag, Samstag, war dann wieder ein Reisetag. Wir haben uns auf den Weg an den Lake Tahoe gemacht. Corinne hat vor vielen Jahren mal ein Bild des Sees gesehen und seither den Traum gehabt, einmal diesen See live zu erleben. Also nehmen wir das jetzt in Angriff. Die Fahrt nach South Lake Tahoe war sehr abwechslungsreich und vor allem sehr kurvenreich. Unglaublich das man so viele Kurven in Strassen machen kann. 🙂 Aber schon nach 30 Min hatten wir den perfekten Platz für ein Frühstück gefunden mit einer atemberaubenden Aussicht und mussten schon die erste Pause einlegen.

Weiter ging es dann immer auf kleinen Strassen quer durch die Sierra Nevada. Wir haben an diversen Stellen die Aussicht auf die noch immer verschneiten Berge genossen, ehe wir dann am Nachmittag in South Lake Tahoe angekommen sind. Zum Glück brauchten wir die empfohlenen Schneeketten trotzdem nicht. Wir hätten nämlich auch keine dabei gehabt und unser Florida-Auto hat auch kein 4 Rad-Antrieb 😉

Der nächste Tag war schon wieder mal ein Sonntag… Unglaublich wie schnell die Tage auch auf einer Reise verfliegen. Wir haben heute morgen festgestellt, dass wir am 01.04.22 ja schon seit 4 Monaten auf Reise waren und wir haben das total vergessen zu feiern und zu würdigen. Den Sonntag haben wir dann aber ganz entspannt gestartet, Corinne ist für mich zum Starbucks und hat mir einen Kaffee geholt. Sozusagen Kaffee an’s Bett. Das war dann genau richtig, um den weiteren Tag zu gestallten. Es galt nämlich noch Wäsche zu machen. 🙂 Auch das muss auf einer Reise sein und da es am Vorabend zeitlich nicht ganz gereicht hat (Waschen darf man hier nur bis 21 Uhr) mussten wir das am Sonntag vollends abschliessen. Aber da wir ja nicht mehr viel haben und vor allem keine Hemden und Kleider ging das sehr schnell. 🙂 Danach sind wir mal wieder zu einem kleinen Spaziergang aufgebrochen, so die Idee. Zuerst sind wir an den Strand des Lake Tahoe und wollten die Aussicht auf die umliegenden Berge geniessen. Das Wasser war kristall klar aber verdammt kalt.

Am Strand war es doch recht windig und leider doch mal wieder so, dass man nicht einfach irgendwo hinlaufen konnte, weil alles Privatbesitz oder ein Golfplatz ist. Daher war ein Strandspaziergang nicht möglich. Wir haben dann in einer gewissen Entfernung einen kleinen Berg, andere nennen es Hügel, gesehen und überlegt, da kann man ja bestimmt hinlaufen. Laut Google Maps auch nur ca. 1 Std pro Weg. Also sind wir einfach los marschiert und haben uns die Sache angeschaut. Unterwegs sind wir wieder durch Wälder mit riesigen Redwood Bäumen gekommen. Ich finde die Bäume absolut toll und vor allem die grossen Tannenzapfen sehr beeindruckend. Die dort lebenden Bären und Berglöwen wollten sich uns aber nicht zeigen. Wir haben es dann auch auf den Hügel geschafft, nachdem wir mit einigen Amerikanern gesprochen haben und so einen kleinen und schmalen Trail ausfindig machen konnten. In Summe waren es dann doch 7 km bis wir auf dem Berg waren. Aber die Mühe hat sich gelohnt, wir hatten eine fantastische Aussicht und das Wasser schimmerte in allen erdenklichen Blautönen. Dieses Farbenspiel konnten wir nicht richtig auf den Bildern einfangen, aber sie sind trotzdem recht schön geworden.

Nachdem wir knapp eine Stunde die Aussicht und Atmosphäre genossen hatten, sind wir wieder auf den Rückweg in die Stadt. Dabei haben wir wieder die State-Line von Nevada, der Berg war tatsächlich schon im nächsten Bundesstaat, zurück nach Kalifornien überquert. Es ist verrückt, wenn man die 100 Meter jenseits der State-Line beobachtet. Auf der Seite Nevada reiht sich ein riesiger Hotelkomplex mit Casino an den Anderen. Auf der Seite von Kalifornien haben die Häuser nicht mehr als 4 oder 5 Stockwerke und das meiste ist aus Holz. Auf den Bildern kann man, glaub ich, direkt sehen, welches Bild zu welchem State gehört. 🙂

Wir sind dann noch in das Zentrum gelaufen und haben uns den Pistenplan der Ski-Arena und die Gondeln angeschaut. Dabei ist dann doch die Lust auf ein paar Stunden auf den Skiern aufgekommen. Wir haben dann mal vorsichtig die Preise für einen Tagespass angeschaut mussten dann bei 178 US-Dollar pro Person zugeben, das lohnt sich nicht. Vor allem weil wir noch die gesamte Ausrüstung inkl. Handschuhe mieten müssten. Vielleicht finden wir da in Kanada eine bessere Lösung. 🙂 Es ist aber eine sehr coole Atmosphäre in diesem Skigebiet, so gefühlt irgendwie ganz anders als bei uns. Nach dann doch 15 km Wanderung ohne etwas zum Trinken oder Essen dabei, denn der Tobi wollte ja nur einen Spaziergang machen, mussten wir uns erstmal stärken. Was liegt da näher als ein leckerer Burger und ein kühles Bier. Perfekt!

Am Abend sind wir dann nochmal los, um den Sonnenuntergang am See zu bestaunen. Bewaffnet mit ein paar Chips und Wasser, ja tatsächlich Wasser, Alkohol am Strand und auf der Strasse ist in Kalifornien nicht erlaubt, sind wir los. Es hat sich sehr gelohnt.

Am Folgetag sind wir für unsere Verhältnisse eher früher aufgestanden, da wir einen straffen Zeitplan hatten und genügen Zeit für die Weiterfahrt haben wollten. Unser Plan war den Vormittag noch mit einer Fahrt, um den Lake Tahoe zu verbringen, ehe es dann Richtung Napa, in das bekannte Weinbaugebiet, gehen sollte. Die Aussicht auf ein gutes Glas Rotwein hat mir eine sehr grosse Vorfreude bereitet und ich kann so viel verraten, ich wurde nicht enttäuscht.

Aber zuerst das Wichtigste für den Start in den Tag, genau Kaffee holen gehen und dann mussten wir auch mal wieder einkaufen gehen. Seitdem wir unsere lustigen Plastikschüsseln haben, gibt es doch regelmässig Haferflocken mit Joghurt und frischen Früchten. Da musste mal wieder für Nachschub gesorgt werden. Ausserdem war unser Wasservorrat zu neige, so dass sich doch fast ein Grosseinkauf ergeben hat. 🙂
Nachdem das alles erledigt und die Rucksäcke wieder im Auto verstaut waren, machten wir uns auf die Fahrt um den See. Das Ziel war über die Westseite des Sees in den Norden zu kommen und damit wieder in den Bundesstaat Nevada. Wir waren gespannt, ob es auf der Nordseite des Sees auch so einen krassen Unterschied zwischen Kalifornien und Nevada gibt. Und es sei gesagt, der Unterschied ist nicht ganz so drastisch aber doch deutlich ersichtlich. In Nevada wieder das selbe Bild, sehr grosse Hotels und Casinos. Aber bis es so weit war haben wir noch einige tolle Spots am See gefunden, um noch ein paar Bilder zu machen. Der Vormittag war etwas wolkiger als der Vortag, so dass die Bilder nicht ganz so eindrucksvoll geworden sind, aber die Stimmung vor Ort war unbeschreiblich. Der Anblick des Sees und wie sich die Berge darum ergeben ist schon fast einzigartig. Auch die vielen tollen Häuser aus Holz entlang der Strasse haben uns fasziniert.

Nachdem wir die Aussicht über die Emerald Bay, den Anblick der Eagle Falls und einen Blick vom Inspiration Point genossen hatten erreichten wir Kings Beach. Jetzt war es mal wieder Zeit für unser Frühstück/Mittagessen. Natürlich haben wir uns dafür wieder ein tolles Plätzchen am Strand gesucht und auch gefunden. 

Danach ging es dann noch über den Crystal Beach bis Incline Village in Nevada. Wie gesagt hat man direkt gemerkt, dass man nun in Nevada ist. Für uns war es dann aber auch ok und wir sind umgekehrt, um wieder zurück nach Kings Beach zu kommen und dann die zweite Etappe nach Napa in Angriff zu nehmen.
Die Fahrt nach Napa war landschaftlich wieder wunderschön und vor allem haben wir bemerkt, wie hoch wir eigentlich die letzten beiden Tage waren. Wir fuhren kilometerweit nur bergab. Dazu noch die verschneiten Berge, einfach super.

In Napa haben wir dann in einem super Hotel eingecheckt. Ich war noch verwundert, dass Corinne so lange beim Einchecken hatte, aber als sie mir dann erzählte, dass der Herr an der Rezeption (ein älterer Herr, bereits im Ruhestand) ein riesiger Fan von Helene Fischer ist und dass es ab 17.30 Uhr ein Weintasting in der Lobby gibt war mir klar, das man so viele Infos nicht in 3 Minuten teilen kann. 🙂 Das Hotel war ein sehr kleines, aber sehr gemütliches Hotel. Wir hatten sogar einen kleinen Kamin im Zimmer und wir haben uns so richtig wohl gefühlt. Ich glaube das war die erste Unterkunft, welche wir extra auf Fotos festgehalten haben. 
Ich hab mir dann noch kurz die Schuhe angezogen um nach der langen Fahrt eine Runde durch die Stadt zu ziehen. Vom Hotel war es nur 1 Meile bis Downtown, das war machbar. Ich war überrascht was für eine schöne Stadt Napa eigentlich ist. Am Fluss habe ich mir dann ein Glas Weisswein gegönnt und mich direkt heimisch gefühlt. Der Fluss führt übrigens so wenig Wasser, weil dieser im Zusammenhang mit Ebbe und Flut aus der San Francisco Bay steht.

Dann musste ich mich aber doch beeilen. Ein kostenloses Weintatsing lässt sich der Schwabe in mir nicht entgehen. 🙂 Es war super lustig, Corinne und ich waren zuerst die einzigen Gäste, die Interesse an dem Tasting hatten. Aber wir haben uns so gut mit dem Herrn von der Rezeption unterhalten, da war uns das eigentlich ganz recht. Nach einer Zeit kam noch ein weiterer Gast (Greg aus Kalifornien) dazu und dann wurde es so richtig lustig. Wir haben über unsere Reise, Gott und die Welt gesprochen. Es war so unterhaltsam und wir haben wieder so viele Infos und Inputs für unsere weitere Reise bekommen. Ich denke das ist unbezahlbar. Um nach dem Wein doch etwas in den Magen zu bekommen, sind wir zu einem Mexikaner. Danach wollten wir noch in einer Tastingbar einen Wein probieren. Natürlich hatten wir wieder keinen Plan in welche Bar wir gehen sollten, so dass Corinne einfach die schönste Location in der Umgebung angesteuert hat. Das war genau die Richtige Wahl. Der Wein war super, der Gastgeber ein sehr symphytischer Herr und wir wurden mit vielen Infos zum Wein eingedeckt. Irgendwann haben wir Bilder von Footballspielern an der Wand sowie ein paar Footballs entdeckt und ausserdem eine Vince Lombardi Trophäe im Regal. Das hat uns dann doch neugierig gemacht und wir haben herausgefunden, dass der Eigentümer des eigentlichen Weingutes (Dick Vermeil) ein sehr bekannter und erfolgreicher ehemaliger NFL Coach war, welcher mit den St. Louis Rams 2000 tatsächlich den Super Bowl gewonnen hat. Die Trophäe war natürlich nur eine Nachbildung, aber trotzdem ein tolles Erlebnis für uns.

Am Dienstag stand dann wieder ein Reisetag auf dem Programm. Nachdem wir es nun bis Napa geschafft hatten, zog es uns wieder Richtung Küste und dann Richtung Norden. Unser Plan war es, dass Napa Valley und danach das Alexander Valley zu durchfahren. Es war beindruckend, die vielen Weinreben zu passieren und dabei die grossen Keltereien zu bestaunen. Mir scheint, dass man mit Wein hier doch recht viel Geld verdienen kann. 🙂

Danach ging es nach Mendocino an die Pazifikküste. Wir wollten nochmal auf den Pacific Coast Highway 1. Dieses Mal hatten wir keinen Nebel aber es war recht windig. Das Gute daran war aber, dass es dadurch sehr hohe Wellen gab, welche auf die Klippen am Meer zugekommen sind. Es war herrlich und wir haben mal wieder einen tollen Platz für unser Mittagessen gefunden. Direkt am Strand.

Danach ging es weiter Richtung Norden und wir haben an diversen Stellen gehalten und einfach den Blick auf den Pazifik genossen. Und da Fahren ja auch müde macht, haben wir sogar ein kleines Mittagsschläfchen im Auto, direkt an den Klippen gemacht. Super erholsam. 🙂 Was diesen Teil des Pacific Coast Highway so spannend macht, ist die Abwechslung zwischen direkt am Meer und die Fahrt durch die bekannten Reedwood Wälder, welche hier bereits beginnen. Es war heftig wie dicht die riesigen Bäume an der Strasse stehen, wie hoch diese sind und wie dunkel es plötzlich wird, wenn man zwischendurch fährt. Für mich ein absolutes Highlight. Unser Tagesziel für den Tag war Eureka, wo wir uns ein Hotel gesucht hatten. Hier übernachten wir, um dann morgen in den nächsten Nationalpark zu gehen. Den Redwood National Park.

Der heutige Tag und der wohl letzte Tag in Kalifornien, stand ganz im Motto «Ich glaube ich steh im Wald.» 🙂 Wir haben heute den Redwood National Park besucht und dort eine unglaublich schöne Atmosphäre vorgefunden. Wir sind mal wieder recht früh aufgebrochen und mit grosser Vorfreude in den Park gefahren. Auf die grossen Bäume haben wir uns schon lange ganz besonders gefreut und das Wetter, strahlend blauer Himmel war perfekt für den Tag.
Wir haben zuerst eine kleine Wanderung um die Lady Bird Johnson Grove gemacht und dort einen ersten Eindruck über die unfassbaren Ausmasse der Bäume bekommen. Irgendwie ist es eine ganz besondere Atmosphäre zwischen den Bäumen, eine Mischung aus mythisch und sprachlos sein. Ich habe schon viel gesehen, aber das war schon extrem schön und auch beeindruckend. Ich denke auf all den folgenden Bildern kommt zwar viel von der Stimmung rüber, aber eigentlich muss man das selber einmal live gesehen haben. Die letzten Woche musste ich ja immer aufpassen, dass ich nicht jeden Stein fotografiere, heute musste ich aufpassen das ich nicht jeden Baum versuche zu fotografieren. Aber nach jeder Kurve sah wieder ein Baum speziell aus und daher war es gar nicht so einfach. 🙂

Nach der kleinen Runde sind wir zum Prairie Visitor Center um von dort aus noch eine andere kleine Wanderung mit ca. 7.5 km zu machen. Hier waren die Bäume noch grösser als am ersten Ort. 

Den Abschluss der Runde machte ich dann allein am Big Tree, dem grössten Baum im Park. Um irgendwie ein Foto von Tobi und Baum hinzubekommen, musste ich jemanden um Hilfe bitten, da mein Arm für ein entsprechendes Selfie einfach zu kurz ist. 🙂 Praktisch, dass ich in dem Augenblick mal wieder eine deutsche Stimme im Hintergrund hörte. Also mal wieder einfach gemacht und die anderen deutschen Touristen um Hilfe gefragt. Nachdem die Bilder gemacht waren, haben wir uns noch ein wenig unterhalten und was soll ich sagen, die beiden, ein Paar vielleicht um die 30, haben in den letzten Jahren in Esslingen auf dem Jägerhaus gewohnt. Für die Leser, welche meine Heimat nicht so gut kennen, das liegt vielleicht 4 km entfernt von dem Ort, wo ich meine Kindheit verbracht habe. So klein ist die Welt also mal wieder. Aber war lustig sich dann so kurz zu unterhalten. Die beiden haben sich ein Arbeitsvisum für Kanada besorgt und sind gerade dabei dorthin auszuwandern, machen aber jetzt noch eine grössere Reise durch die USA. Die Bilder sind ganz gut geworden. 🙂

Nach dieser Begegnung dachte ich, jetzt kann nicht mehr viel passieren und machte mich auf den Weg zurück zu Corinne und unserem Auto. Unterwegs habe ich dann plötzlich doch noch eine Begegnung mit ein paar «Elks» gemacht. Auf Deutsch heissen die wohl Wapiti und sind eine Säugetierart aus der Familie der Hirsche. Unter der Bezeichnung Elk werden die in Nordamerika lebenden Tiere zusammengefasst, die früher allesamt als Unterart des Rothirschs galten. Viele Wapitis sind deutlich grösser als europäische Rothirsche. In der Familie der Hirsche ist wohl lediglich der Elch grösser, was ich dahingehend bestätigen kann, weil das Tier, welches mir gegenüberstand, und ich die Augen auf derselben Höhe hatten… 🙂 Da die Tiere in dem Fall kein Geweih hatten, gehe ich davon aus, dass ich ein paar Damen beim Fressen gestört habe. Aber auch diese Tiere können bis zu 250 kg schwer sein, da wollte ich dann doch nicht überrannt werden. Also habe ich den gleichen Weg zurück genommen und bin lieber auf der Strasse an den Tieren vorbei. Ein erlebnisreicher Tag muss ich sagen. 

Zusammen mit Corinne sind wir dann noch kurz auf den High Bluff Overlook gefahren um eine ganz tolle Aussicht über den Pazifik zu geniessen.

Danach folgte dann noch ein weiteres Highlight, die Fahrt über die Howland Hill Road. Das ist eigentlich ein kleiner Waldweg, welcher aber für Autos frei befahrbar ist. Ok, teilweise etwas schlammig, das Auto sieht jetzt entsprechend aus, aber mit jeder Menge Spass verbunden. Es war etwas Besonderes direkt zwischen den Bäumen zu fahren und auch ein paar Bilder zu machen zusammen mit Baum und Auto, um einfach den Grössenunterschied nochmal zu verdeutlichen. 

Den Abend haben wir dann in einer kleinen Brauerei ausklingen lassen und verabschieden uns damit wohl von Kalifornien. Morgen geht es weiter Richtung Norden und damit in den Bundesstaat Oregon. Das dann wieder in einem neuen Bericht.

Roadtrip USA: Westküste Kalifornien – Städte

Und schwupps sind schon wieder drei Wochen rum. Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit doch vergeht. Wenn man dann aber an einem solchen Blogbeitrag sitzt, dann merkt man wieder mal, wie viel man in den drei Wochen gesehen hat, wie weit man schon wieder gefahren ist und ehrlich gesagt fällt es einem am Anfang auch schon wieder schwer, sich an die ersten Tage zu erinnern. Versuchen wir es mal, die letzten Wochen zusammenzubekommen.

Wir sind also in San Diego angekommen. Gerade ich, habe mich sehr auf diese Stadt, auf die Pazifikküste und Kalifornien (wir zählen jetzt mal die letzten Tage im Death Valley und Joshua Tree noch nicht dazu) im Allgemeinen sehr gefreut. Aber ehrlich gesagt ging San Diego so schnell an mir vorüber. Die 52 Tage davor haben mich geschlaucht. Wir haben unzählige Kilometer im Auto verbracht (man muss hier mal erwähnen, dass wir mit unserem Vermieter und mit dem Auto grosses Glück haben – wir sind ohne eine Panne sehr zuverlässig durchgekommen) und nicht zu vergessen, dass gerade bei mir Januar – März die busy Season im Geschäft ist. In San Diego kam erschwerend dazu, dass unsere Hotelwahl richtig schlecht war. Für den bezahlten Preis und den Namen der Hotelkette haben wir deutlich mehr erwartet. Auch die Lage sah auf Google Maps besser aus als sie dann schlussendlich war. Den Anreisetag haben wir dann mit Blog schreiben, mit Waschen und Rucksack aufräumen verbracht. In der Nähe des Hotels haben wir einen Marketplace mit vielen Take Away-Ständen ausfindig gemacht und wir hatten ein herrliches Abendessen genossen. Somit ein guter Abschluss des Tages.

Am nächsten Tag, Dienstag, 15. März, sind wir dann zur Stadterkundung aufgebrochen. Wir haben uns Tickets für die Trolleys (das dortige Trämli) gekauft und los ging die Fahrt in die Innenstadt. Dort angekommen haben wir den Rest zu Fuss erkundet. Zuerst aber sind wir einem Tipp von Kathrin gefolgt und haben ausgiebig in der Breakfast Republic gefrühstückt. Dort haben wir zum ersten Mal erlebt, dass man sich für das Essen «anmelden» muss. Der Name wird auf eine Liste geschrieben und wird aufgerufen, wenn man an der Reihe ist. Nach nun 3 Wochen Kalifornien, können wir bereits vorwegnehmen, das scheint hier der Trend zu sein. Für uns extrem mühsam, aber es führt kein Weg daran vorbei. So wird das hier anscheinend gemacht, auch wenn teilweise die Hälfte der Tische unbesetzt sind. Egal…..wir verbuchen dies mal unter «andere Länder (da zählen Bundesstaaten dazu), andere Sitten». Die Warterei hat sich aber echt gelohnt, das Frühstück war der Hammer. Und nach mehreren Wochen gab es auch endlich wieder mal eine Auswahl an gesundem Essen.

Nach dem Frühstück ging es dann zu Fuss weiter. Wir sind planlos durch die Stadt geschlendert. Das Wetter war schön, wenn auch nicht sehr heiss und es war ziemlich windig. Aber die Sonnenstrahlen waren herrlich. Den Nachmittag und früheren Abend haben wir dann vor allem im Seaport Village und der Bay entlang verbracht. Tobi hat eine tolle Kleinbrauerei mit dem verheissungsvollen Namen «Mike Hess Brewing» gefunden. Da musste er natürlich probieren, ob der Herr auch was kann. Die Aussicht zum Bier war genial und zu meiner Freude war da auch noch ein Ben & Jerry’s Laden. Da kann man einfach nicht ohne Besuch daran vorbeigehen. Zum Glück hatten wir gesund gefrühstückt. 🙂 Mit dem Trolley anschliessend wieder zurück in das Hotel und dann war der Tag auch schon wieder rum. 

Am nächsten Tag haben wir nochmals einen Arbeits-/Erledigungstag eingelegt. Ui, nicht zu vergessen, ich hab tatsächlich mal wieder Sport gemacht. Es hat so Spass gemacht, aber irgendwie haben wir die Routine noch immer nicht gefunden, dieser Teil in unseren Tagesablauf einzubauen. Naja, wir haben ja noch etwas Zeit. Tobi hat unser Auto dann auch noch zum Service gebracht. Öl- und Filterwechsel sowie Reifen-Check standen auf der Liste. Wir brauchen unser Auto ja noch ein paar Wochen und Meilen. Hat aber alles gut geklappt und wir konnten das Auto am gleichen Abend wieder abholen.

Der letzte Tag in San Diego haben wir genutzt um den Stadtpark «Balboa Park» zu besichtigen. Wow, erstens ist er riesig und zweitens wunderschön. Es ist nicht wirklich ein Park in dem Sinne mit viel Wald und Möglichkeiten zum Laufen, sondern es gibt unendlich viele Attraktionen, welche man besuchen konnte. Auch der weltberühmte San Diego Zoo ist in dem Park beheimatet. Die Preise haben uns dann aber doch abgeschreckt, sodass wir den Park wieder mal planlos und zu Fuss erkundet haben. Zu meiner Freude liegt der Park auch direkt in der Anflugschneisse des San Diego Flughafens. Sagen wir mal so, ich musste immer wieder schauen, Fotos machen und prüfen, woher denn das Flugzeug gerade kommt. Aber Tobi kennt mich ja mittlerweile, das muss einfach sein.

Anschliessend hat es uns wieder durch Downtown zum Seaport Village geführt. Das war einfach so schön, dass wollten wir nochmals sehen. Zudem war heute St. Patricks-Day. Die ganze Innenstadt war voller glücklicher und feiernder Menschen. Es war ziemlich witzig zuzuschauen. Wir sind dann doch weitergezogen und haben den Tag bei einer leckeren Pizza ausklingen lassen, bevor es danach mit dem Trolley wieder zurück in’s Hotel.

Und dann ging unser Roadtrip nach der kurzen Pause schon wieder weiter. Rucksäcke wurden gepackt und die Fahrt, wieder ohne Warnmeldungen im Auto, ging los. Erstes Ziel: Cabrillo National Monument und der Point Loma. Ein kleiner aber wunderschöner State Park zwischen dem Pazifik und der Bay von San Diego mit einem herrlichen Ausblick über die gesamte Stadt, über Coronado und die Militärstützpunkte. Von dort aus wird die Grenze zu Mexiko intensiv aus der Luft bewacht. Somit sieht man praktisch alle 5 Minuten einen neuen Helikopter oder Düsenjet starten. Auch viele Militärschiffe gibt es zu sehen. Ist ganz schön was los dort in der Region San Diego. Auf der anderen Seite der Halbinsel sieht man auf den weiten offenen Pazifik. Man soll sogar Wale von Land aus beobachten können. Diese wandern nämlich im Frühjahr von der Baja California (Mexiko) Richtung Norden für den Sommer. Leider aber hatten wir dort noch kein Glück. Wir haben ja aber noch ein paar Chancen, denn die nächsten Tage wollen wir alles der Pazifikküste entlang gegen Norden fahren.

Das erste Stück nach Carlsbad haben wir also gleichentags absolviert. Schwierig in Worte zu fassen. Es ging hoch und runter, viele Kurven und immer wieder der Blick auf das weite Meer. Wir waren beide noch nie am Pazifik und irgendwie haben uns die Gefühle einfach übermannt. Stundenlang sind wir einfach schweigend gefahren und haben den Ausblick genossen. In Carslbad angekommen haben wir unsere Unterkunft bezogen. Bei dieser Unterkunft waren wir uns bei der Buchung unsicher. Die Bewertungen waren nicht so gut, aber Carlsbad ist (wie glaube ich ganz Kalifornien) ein teures Pflaster, also mussten wir auf unser Budget schauen. Aber was sollen wir sagen? Unser Erwartungen wurden deutlich übertroffen und wir hatten wieder ein gutes Händchen. Schnell umgezogen ging es dann noch zu Fuss in das kleine Städtchen und an den Strand. Es war wieder sehr sonnig aber auch windig und die Temperaturen erreichten noch nicht ganz für T-Shirt-Wetter. Trotzdem haben wir den Abstecher an den Strand genossen und haben uns dann später noch ein Mexikanisches Essen gegönnt. Naja, war ok, mehr aber auch nicht.

Am nächsten Tag ging die Fahrt dann auch bereits weiter nach Los Angeles. Diese Stadt hat uns in den letzten Wochen echt beschäftigt. Eigentlich hätten wir ja vor ein paar Wochen unser Auto dort abgeben müssen (Mietende). Ursprünglich war der Plan, dass wir dort auf einen Camper wechseln für Kalifornien. In diversen Facebook-Gruppen und auch von anderen Reisenden haben wir aber immer wieder gelesen, dass Los Angeles seit der Pandemie mit massiven Problemen (Obdachlosen, Drogen, Gewalt und Dreck) zu kämpfen hatte. Vor allem ich wollte Hollywood aber doch einmal sehen, aber die Berichte haben uns extrem abgeschreckt. Zudem auch immer wieder die Hinweise, dass diese Stadt so unglaublich riesig ist und praktisch ohne Auto nicht besichtigt werden kann. Wir aber mögen es lieber, das Auto in einer grossen Stadt im Hotel zu lassen und mit ÖV, mal ein Uber und vor allem zu Fuss zu erkunden. In Los Angeles unmöglich. Mit dem eigenen Auto aber nach Los Angeles reinzufahren hat uns jetzt auch nicht so gepackt. Also haben wir entschieden, wir «umfahren» die Stadt immer auf dem Pazifik-Highway und suchen nach Unterkünften, welche auf diesem Weg liegen. Irgendwie werden wir dann schon nach Hollywood kommen. Also hiess die erste Station «Long Beach». Naja, das haben wir gedacht. Angekommen sind wir aber in Wilmington, dem Bezirk des Container-Hafens und der Industrie. Ja stimmt, hätte man wissen können, hätte man die Karte richtig studiert…..Wir haben nur so unendlich viel Zeit mit der Unterkunftssuche verbraten, dass wir am Schluss das einzig Bezahlbare genommen haben, ohne nochmals genau die Gegend anzuschauen.

Aber der Reihe nach, wir sind also am Morgen in Carlsbad aufgebrochen und sind der Pazifikküste entlang hochgefahren. Schnell merkte man, dass wir in Richtung Los Angeles kommen. Es gab viele kleine Städtchen, welche wunderschön aber auch komplett überfüllt waren. Der Verkehr wurde dichter und die schönen Strände waren voll mit Leuten. Nicht so unsers 🙂 Wir hatten aber Glück, nach einem kurzen Umweg durch bewachtes Militärgelände haben wir direkt am Strand einen kleinen State Park gefunden. Für stolze 5 Dollar pro Stunde haben wir dort geparkt und unser Frühstück direkt am Meer zubereitet und gegessen. Einfach herrlich!!

Anschliessend durch das bekannte Orange County, durch Huntington Beach, sind wir dann eben nach einer kurzen Irrfahrt durch Long Beach und Wilmington bei unserer Ankunft angelangt. Erstmals ein Hostel mit Gemeinschaftsbädern. Naja eigentlich, denn dank der Pandemie haben die alle Zimmer mit eigenen Badezimmern ausgestattet und somit war alles halb so schlimm. Am nächsten Tag haben wir dann unser Frühstück im Gemeinschaftsbereich eingenommen und plötzlich spricht uns eine Zürcherin an. Tatsächlich unser erster Kontakt in den USA mit einer Person aus der Schweiz. Wir haben uns gut unterhalten, haben viele Tipps ausgetauscht. Leider aber keine Namen und Nummern. Mit dem Uber ging es dann nach Long Beach City und danach zu Fuss weiter. Sagen wir mal so, wir haben ordentlich Schritte gesammelt und haben die Sonne und zum ersten Mal auch so das klassischen California-Feeling gespürt.

Aber für unsere Verhältnisse mussten wir diese Augenblicke einfach mit viel zu vielen Touristen teilen. Es war wie ein Ameisenschwarm…. Unterwegs haben wir unzählige Tipps von Patricia per WhatsApp erhalten. Sie könnte sich echt selbständig machen als Reiseberaterin. Sie kennt alle guten Spots 🙂 Trotz der vielen Touris war es ein wunderschöner Tag und die Bewegung tat uns beiden auch sehr gut. Der Uber-Fahrer, der uns anschliessend wieder zurück ins Hostel brachte musste selber grinsen «ah da ist ein Hotel….das habe ich ja auch noch nie gesehen».

Am nächsten Morgen durften wir wieder einen Moment à la «deshalb sind wir auf Weltreise» erleben. Wir haben per Zufall einen wunderschönen Park beim Yachthafen in San Pedro gefunden und haben dort unter freiem Himmel unser Frühstückstisch aufgestellt. Einfach nur herrlich.

Anschliessend ging die Fahrt der Küste entlang weiter. Die Strasse führte uns zuerst zur Korean Friendship Bell, von wo aus man auch nochmal einen super Blick auf den Hafen von Long Beach hat und dann durch die Rancho Palos Verdes. Ein unglaublich schön angelegtes «Wohnviertel», jedoch für eher die besser betuchten Leute. Die leben dort schon ganz schön, das müssen wir zugeben.

Eine kurze Pause am Strand von Torrance haben wir noch eingelegt, bevor wir uns dann in die Richtung Santa Monica, unser nächstes Ziel, stürzten. Vorbei am Flughafen von Los Angeles (Tobi’s Routenwahl war bescheiden, wir sind nämlich unter dem Flughafen durchgefahren und ich konnte gar nichts sehen) zur Marina del Rey und Venice Beach. Kennen wir aus Filmen und muss man ja mal gesehen haben. Was sollen wir sagen?!?! Es gab einen Ben & Jerry’s Store. 🙂 Aber ansonsten waren wir mitten in dieser Scheinwelt. Die Parkplätze waren teuer (sind wir uns nicht gewohnt, da ansonsten das Parken überall gratis war), die Menschen waren eher anstrengend und es war schmutzig und roch überall nach CBD.

Den Herren am Muscle Beach haben wir kurz zugeschaut, die Skater im daneben liegenden Park haben uns aber deutlich mehr fasziniert. Wir verbuchen die Erfahrung unter «wir haben es gesehen, müssen es kein zweites Mal haben». Vielleicht sind wir auch mit dem falschen Mindset an die Stadt rangegangen, kann auch sein. Egal, wir haben unsere Schritte gesammelt, das Eis hat geschmeckt, die Sonne hat gestrahlt und es war auch endlich T-Shirt-Wetter. Somit war alles gut. Unsere nächste Unterkunft in Santa Monica (City) haben wir dann auch ohne Probleme gefunden. Wieder ein Hostel, dieses Mal mit Gemeinschaftsduschen. Aber es war wieder besser als erwartet. Es war sehr sauber und wir hatten alles was wir brauchten. Die Ältesten waren wir auch nicht. 🙂 Fader Beigeschmack war leider wieder der Preis. Für diese Kosten haben wir im Landesinnern ziemlich feudal genächtigt.

Am Abend sind wir dann zu Fuss zum nächsten Mexikaner gelaufen. Das Essen war gut, aber die Margarita’s waren der heimliche Star!!! 

Am nächsten Morgen hat uns der Mut wieder verlassen und wir haben uns entschieden, zuerst Santa Monica Beach zu erkunden. Wir haben die 4km zum Strand zu Fuss bewältigt. Es war ein herrlicher Spaziergang auf einem super Gehweg (auch nicht überall vorhanden in den USA) und dann waren wir an dem berühmten Strand von Santa Monica. Perfektes Wetter, purer Sonnenschein, jedoch auch hier viele Leute. Im Vergleich zum Landesinnern, waren es hier praktisch ausschliesslich Touristen. Viele aus Asien und Indien und auch Deutsch haben wir sehr oft gehört. Wir haben das Pier besichtigt und uns dann anschliessend in den Sand gelegt. Das Wasser war uns dann aber doch noch etwas zu kalt. Aber die Sonnenstrahlen haben wir wirken lassen.

Den Rückweg zum Hostel haben wir erneut zu Fuss gemacht, auch wenn es gegen Abend und ohne Sonne dann ziemlich frisch wurde. Kurz vor dem Hostel haben wir noch ein kleines vietnamesisches Restaurant gesehen. Hatten wir zuvor noch nie und somit waren wir bei der Essensauswahl auch ziemlich «lost». Gerade für mich als «was ich nicht kenne, esse ich nicht» war es eine grosse Herausforderung etwas zu bestellen ohne zu wissen, was dann tatsächlich serviert wurde. Leider war die Speisekarte nämlich ohne Bilder. 🙂 Aber ich muss sagen, meine Wahl war ausgezeichnet. Es war sehr lecker.

Am nächsten Tag soll es also doch soweit sein. Am Mittwoch, 23.03.2022, 4 Tage vor der Oscarverleihung sind wir dann Richtung Hollywood aufgebrochen. Und dies so richtig in Touri-Manier. Wir haben uns ein Uber nach Beverly Hills genommen und sind dort auf den Big Bus (Hop On – Hop Off) umgestiegen. Wir dachten, so können wir Sightseeing und die Fahrerei gleich verbinden. Kopfhörer rein und los ging die Fahrt durch Beverly Hills und weitere Bezirke (oder wie man das dort auch immer nennt). Wir haben aufmerksam zugehört aber nach einer Stunde haben wir uns angeschaut und mussten beide lachen. Es war tatsächlich nicht unsere Stadt. Es war schmutzig, es roch überall nach Urin und/oder CBD, die Gebäude waren heruntergekommen und es gab überall Baustellen. Von dem erwarteten Glamour war absolut nichts zu sehen. Ausgestiegen sind wir dann in Hollywood beim Walk of Fame. Ich weiss auch nicht, aber es sah deutlich anders aus als auf Fotos oder in Filmen. Es war Null spektakulär und schon gar nicht rausgeputzt für die Oscars. Es fiel uns auch unglaublich schwer irgendwelche Fotos zu machen. Es gab in unseren Augen einfach nur sehr wenig schöne Motive. Die Gegend um das Dolby Theater war grösstenteils abgesperrt und in Vorbereitung. Davon sind wir sowieso ausgegangen, müssen aber sagen, dass dies dann doch tatsächlich der «glamouröseste Teil» der Stadt war. Leider aber auch übersäht mit Drogensüchtigen, Dealern und Bettlern. Leider unschön. Hier konnte man deutlich sehen, dass die Legalisierung von Marihuana nicht nur positiv ist. Aufgrund von Covid waren viele Touri-Touren auch noch nicht verfügbar, und die die es gab waren einfach nur extrem teuer. Ok, erwähnen sollte ich vielleicht auch noch, dass die Sonne so richtig gestochen hat und eine Stadtbesichtigung bei 31 Grad ist auch echt nicht ideal. Ich getrau’s mich fast nicht zu schreiben, aber wir haben uns anschliessend tatsächlich in ein Irish Pub gesetzt. Tobi bestellte ein Bier und da Happy Hour war, gab’s gleich 2. Das Essen war…..naja…..aber noch schlimmer war das Publikum in dem Schuppen. Wir haben tatsächlich die Zeit dort genutzt und uns um die weitere Reiseplanung gekümmert. Die Zeit verflog schnell und wir haben fast unseren Big Bus verpasst 🙂 Den Tagesabschluss war dann aber vor allem für Tobi nochmals ein Highlight. Wir sind zum berühmten Guitar Center gelaufen und haben diesen Laden noch angeschaut.

Mit dem letzten Big Bus dann wieder zurück nach Beverly Hills und danach hat uns ein Uber wieder zurück zum Hostel gebracht. Wir haben es nicht bereut, die Stadt doch noch mitgenommen zu haben, aber wir müssen da nicht so schnell wieder hin. Einfach nicht unsere Welt.

Am nächsten Tag ging dann die Fahrt gegen Norden weiter. Endlich soll eines der schönsten Teilstücke des Pacific Coast Highway folgen. Und ja es stimmt, die Fahrt war erneut herrlich. Auch wenn es teilweise viel Nebel hatte, haben wir die Fahrt extrem genossen. Einen kurzen Stopp haben wir dann in Santa Barbara eingelegt. Hier haben wir noch einen guten Tipp von Sabina erhalten. Wir sollen unbedingt zu dem «1000 Step Beach Access» gehen. Haben wir natürlich gemacht und wir können berichten, es sind nicht 1000 Stufen. 🙂

Ein Frühstück im State Park später ging die Fahrt dann weiter. Die Strecke an sich war nicht so lang, aber es zog sich in die Länge, weil man eben doch nicht auf einem Highway fährt. Zudem sind wir in einen sehr langen Stau, aufgrund eines schweren Unfalls, gekommen, was uns zusätzlich viel Zeit kostete. Wir waren froh, hatten wir vorab in Santa Maria einen Stopp geplant. Dort haben wir ein in einem gemütlichen Zimmer noch etwas gearbeitet und anschliessend geschlafen. Von den vielen Eindrücken und der zeitlich langen Fahrt waren wir doch ziemlich müde.

Der nächste Tag soll uns bis nach Monterey führen. Von dem Ort haben wir unglaublich viel gelesen und der Streckenabschnitt bis dorthin ist wohl einer der berühmtesten. Leider auch an diesem Tagen wieder sehr oft Nebel, teilweise auch sehr dicht, aber auch sehr schnelllebig. Von einer Minute auf die Nächste war alles weg und der Blick war unbezahlbar. Auf der ganzen Strecke gab es immer wieder «Scenic View Points» wo man anhalten musste um Bilder zu machen. Den ersten Stopp machten wir am Morro Rock. Ein kleiner Strandabschnitt mit vielen aufgetürmten Steinen und in der Bay lagen die Seeotter. Wir haben diese ein paar Minuten beobachtet, haben den Surfern zugeschaut und sind bisschen rumspaziert.

Der zweite Stopp war ein weiteres Highlight: den Elephant Seal View Spot:

Im Allgemeinen war die Strecke ziemlich gut besucht, aber die meisten sind von Norden nach Süden gefahren. Wir hatten meist freie Fahrt. Bilder sagen auch hier viel mehr als lange Worte:

Gegen Abend sind wir beim Point Lobos State Natural Reserve angekommen. Wir hatten diesen Park eigentlich für den nächsten Tag auf dem Plan, aber wenn man ja schon dort ist, kann man ja mal schnell vorbeischauen. Leider war unser Nationalpark-Pass dort nicht gültig. Freundlicherweise hat man uns aber zur späten Stunde gratis in den Park gelassen. Auto abgestellt und einen kurzen Trail gestartet. Mitten im Wald hatte man einen hervorragenden Blick auf das Meer. Und was sahen wir? WALE!!! Wir hätten nie gedacht, dass wir die echt von der Küste aus sehen können. Klar, man sah mal ein Rücken, aber vor allem die Wasserfontänen, die sie ausgestossen haben. Dummerweise hatten wir nur unsere Handy’s dabei, sodass wir keine wirklich tollen Fotos schiessen konnten. Aber trotzdem war es ein ganz schönes Gefühl, das beobachten zu dürfen. Allgemein haben wir in den letzten Tage viele wilde Tiere gesehen: Seelöwen, Robben, Seekühe unzählige Vögel und Eichhörnchen und auch viele Rehe. Vor allem für mich war es herrlich, wenn auch sehr anstrengend, wenn man ganz gespannt nach allen möglichen Tieren Ausschau halten muss. 

Nach dem schönen Spaziergang im Park sind wir dann zu unserem Hotel aufgebrochen. Etwas abseits, dem Budget geschuldet, aber dennoch gut erreichbar. An dem Tag haben uns dann leider auch noch schlechte Nachrichten aus der Heimat erreicht, welche mich etwas aus der Bahn geworfen haben. Wir wussten, dass solche Situation während unserer Reise passieren können, aber wenn’s dann passiert, merkt man wieder, wie doof es ist, soweit weg von zu Hause zu sein. In Gedanken ständig daheim war ich die Tage/Wochen danach etwas neben den Schuhen. Es fühlte sich nicht richtig an, unsere Erlebnisse auf Instagram zu teilen geschweige denn hat uns auch einfach die Lust dazu gefehlt. Auch das Blogschreiben machte gerade keinen Spass (dies auch der Grund, warum es jetzt wieder länger dauerte). 

Nach vielen Telefonaten und Nachrichten mit Daheim haben wir die Reise denoch fortgesetzt und die Tage auch sehr genossen. Den nächsten Tag in Monterey zum Beispiel haben wir dazu genutzt, wieder mal richtig ausgiebig und lecker Frühstücken zu gehen. Ok, hier gab es ein neuer Rekord: Wir mussten 45 Minuten warten, bis unser Name aufgerufen wurde. Aber es hat sich gelohnt. Es war sehr lecker. Anschliessend haben wir den oftmals empfohlenen 17-Mile-Drive durch Carmel absolviert. Es gab viele wunderschöne Plätzchen zum anhalten und das Meer, die Wellen, die Brandung und die Wildtiere (und ja, der Zufall wollte es nochmal und wir haben erneut Wale zu Gesicht bekommen) zu beobachten.

Als Abschluss sind wir noch nach Monterey und haben den Abend an der Fishermans Wharf mit einem leckeren Abendessen, endlich mal wieder Seafood, ausklingen lassen.

Am nächsten Tag, bevor die Fahrt weiter ging, haben wir uns dann noch Carmel-by-the-Sea, ein unglaublich härziges Städtchen angeschaut. Viele kleine Läden, Cafés und eine wunderschön bepflanzte Fussgängerzone zeichneten dieses Städtchen aus. Ausserdem war tatsächlich Clint Eastwood für eine Wahlperiode Bürgermeister der Stadt (ab 1986).

Anschliessend «mussten» wir wieder ein paar Kilometer machen. Wir haben uns für den Weg nach San Francisco wieder für die Pazifikküste entschieden. An vielen Orten konnten wir den Surfern zuschauen. Die Fahrt war weniger kurvig und landschaftlich auch wieder anders als die Tage zuvor, aber nicht minder schön. Kurz vor San Francisco haben wir nochmals einen kurzen Stopp eingelegt und die Route genauer studiert bis zu unserem Hotel. In eine amerikanische Grossstadt reinzufahren war nach wie vor nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Aber ich kann sagen, San Francisco war easy. Wir haben auf Anhieb unser Hotel gefunden und die Fahrt dorthin war weniger stressig, wenn uns das Navi direkt durch die Innenstadt geführt hat. Das Hotel haben wir mit Hilfe von Amy ausgesucht und da hatten wir mal wieder ein richtig gutes Händchen. Mitten im Marina District war es ein sehr altes Hotel, aber alt schön und nicht alt schmuddelig. Wir freuten uns auf 4 Tage mitten in einer Stadt und hoffentlich ohne Autofahren. Irgendwie hat uns San Francisco auf Anhieb gefallen, wenn auch die Erzählungen davor nicht immer positiv ausgefallen sind. Wir haben die Stadt als äusserst sauber, sicher und wunderschön kennengelernt. Wir hatten wahrscheinlich auch wieder extremes Glück. Wir hatten jeden Tag Sonnenstrahlen, hatten nie Regen und nur kurz vormittags etwas Nebel, der sich gegen Mittag aber vollständig aufgelöst hat. Die Temperaturen waren deutlich kühler als in Los Angeles, aber angenehm warm und für einen Stadttrip genau richtig. Man zog sich halt in Schichten an und konnte sich immer den aktuellen Gegebenheiten anpassen. Den ersten Tag in der Stadt haben wir genutzt um die Gegend um die Golden Gate Bridge, den Palace of Fine Arts und den grossen Stadtpark «Presidio» zu erkunden. Wieder alles zu Fuss und haben wieder ordentlich Strecke zurückgelegt.

Gegen späteren Nachmittag haben wir uns noch mit einem anderen Weltreisepaar, mit Susanna und Kai, verabredet. Wir haben gequatscht und uns ausgetauscht, bis wir alle halb durchfroren waren. Es war so schön, Gleichgesinnte zu treffen und wir freuen uns darauf, sie auf Instagram weiter begleiten zu dürfen. Allenfalls trifft man sich ja irgendwo auf der Welt nochmals 😉

Den nächsten Tag ging es wieder zu Fuss los. Zuerst haben wir Halt in einem herzigen Café gemacht und haben extrem lecker gefrühstückt. Anschliessend ging es Richtung Fisherman’s Wharf und Downtown. Auch dieser Teil der Stadt hat uns sehr gut gefallen. Auch an diesem Tag haben wir unzählige Bilder gemacht:

Den letzten Tag in San Francisco haben wir nochmal genutzt und sind zur Lombard Street gelaufen, haben das Cable Car Museum besucht, Chinatown erkundet und sind dann auch noch mit dem Cable Car gefahren. Zum Schluss des Tages sind wir nochmals zur Fisherman’s Wharf gelaufen und sind dort durch die einzelnen Shops geschlendert. Es gab teilweise richtig coole Souvenirs, welche wir aber leider nicht mitnehmen konnten. Aber ich hab zum Glück noch eine Wollmütze gefunden. Die nächsten Tage soll es ja zurück in ein Wintergebiet gehen und Corinne und kalt ist eine ganz unangenehme Sache (also vor allem für Tobi). Und dann haben wir für uns noch was Neues ausprobiert. Lukas hat uns erzählt, dass die In-N-Out Burgerkette, die beste Fastfoodkette in Kalifornien sein soll. Sowas muss man natürlich testen. Gemäss Warteschlange vor dem Laden konnten wir schon erahnen, dass die Burger gut sein müssen.
Tobi’s Fazit: Der Burger ist echt der Beste, die Pommes…..naja
Corinne ist und bleibt ein Burger King-Kind 🙂 Aber zugegebenermassen war der Burger dort auch nicht schlecht.

Die Fahrt mit dem Cable Car hat Tobi in einem Video zusammengeschnitten:

Die Tage in diesen 3 Städten und die Fahrten dazwischen sind wirklich wie im Flug vergangen und waren einfach nur spektakulär. War gar nicht so einfach, dies alles korrekt auf Papier zu bringen.

Am nächsten Tag geht es dann weiter, endlich mal wieder zu einem Nationalpark. Aber unterwegs geht noch ein kleiner Traum in Erfüllung: Wir fahren durch das Silicon Valley! Mehr dazu im nächsten Bericht. Und ich kann auch gleich spoilern: Tobi war schon extrem fleissig und hat schon tagesaktuell vorbereitet 🙂

Roadtrip USA: Utah, Nevada, Ost-Kalifornien

Es hat nicht ganz so lange gedauert wie beim letzten Mal aber trotzdem ist schon wieder mehr als eine Woche vorbei und gefühlt haben wir schon wieder so viel erlebt und sind wieder so viele Meilen gefahren…
Am 4. März sind wir Richtung Bryce Canyon Nationalpark gefahren und somit erneut im Bundesstaat Utah gelandet. Wir wussten, wir fahren Richtung «Winter». Schnee, starker Wind und kühlere Temperaturen waren angesagt. Unser Rucksack gibt zwar ein paar wärmere Sachen her, aber Winterklamotten sind nicht dabei. Also frei nach dem Motto, «Wir schauen dann mal, wie es vor Ort aussieht». Die Fahrt nach Bryce war erneut sehr abwechslungsreich. Also von der Landschaft her, nicht von den Strassen. Da fährt man einfach geradeaus und sehr selten kommt mal eine Kurve. 🙂 Angekommen in Bryce City haben wir schnell gemerkt, dass wir ausserhalb der Saison hier sind. Geöffnet waren 2 Hotels (wir haben bei der Wahl eher das Unschönere gewählt – hing mit den Preisen zusammen) und 1 Restaurant! Das Hausrestaurant unseres Hotels. Die Wahl war schnell gefällt, wir gehen wohl zum Essen dorthin. Bereits der Wartebereich war voll mit Leuten, aber irgendwie sahen die weniger nach Touristen aus, die am nächsten Tag in einen Nationalpark gehen wollen. Wir dachten «Warteschlange vor dem Restaurant -> da muss man gut essen können». Die Bewertungen im Internet hingegen waren eher durchzogen. Nun wissen wir auch warum; es mussten halt alle dort essen, weil sonst weit und breit nichts geöffnet war. Das Essen war nicht mega schlecht, aber die Location gab einem eher das Gefühl in einer grossen Kantine zu sitzen, wo Gruppen einfach durchgeschleust werden. Die Freude war gross bei uns, denn wir wussten, das Frühstück (im Übernachtungspreis inbegriffen) war auch dort und am folgenden Abend müssen wir uns ja auch irgendwie verköstigen. 🙂

Am nächsten Tag standen wir zeitig auf, brachten das Frühstück hinter uns (so schlimm war es gar nicht) und wollten los. Über Nacht hat es geschneit und wir fühlten uns wirklich wie in den Skiferien. Frisch war es auch, aber es war auszuhalten. Dank unserem Nationalparkpass sind wir dann schnell im Park drinnen angekommen und haben die ersten Punkte angesteuert. Bereits am Visitor Center hat man uns gesagt, dass die Sicht schlecht bis gar nicht vorhanden sei und von der 18-Meilen-Rundfahrt sind nur die ersten 3 Meilen offen. Davon liessen wir uns aber nicht abbringen und mussten feststellen, dass wir nun zum ersten Mal auf unserer Reise etwas nicht machen können aufgrund des Wetters (Schwimmen in Florida wollten wir ja damals bei dem Sturm eh nicht). Am ersten Punkt angelangt haben wir die ersten Fotos geschossen. Ja, es war alles verschneit und es zog ein Wind und es war kalt. Aber der Himmel war teilweise blau. Also alles gut. Tja, innert kürzester Zeit war dann alles anders. Es zog eine Nebelwand in den Canyon und der Schneefall und Wind verstärkte sich immer wie mehr. Irgendwann war es dann für unser Mietauto (nach wie vor mit Florida-Kennzeichen und ohne 4-Rad-Antrieb) respektiv unser Wohlbefinden zu viel und wir haben den Ausflug abgebrochen. Gemäss Wettervorhersage sollte es gegen den Abend besser werden.

Den Tag haben wir dann genutzt um zu Arbeiten und den vorherigen Blogbeitrag zu verfassen. Kurz nach 16 Uhr sind wir dann nochmals los Richtung Park und wir hatten echt Glück. Wir konnten deutlich mehr sehen als vorher und auch einige Aussichtspunkte zu Fuss erkunden. Von vielen Touristen fehlte natürlich jede Spur (langsam gewöhnten wir uns echt an den Zustand, dass wir immer die Einzigen waren), dennoch haben wir ein paar Camper und sogar Zelte im Park gesehen. Wow, bei -16 Grad in der Nacht echt eine Leistung!!! Ich war froh, hatten wir eine funktionierende Heizung im Hotelzimmer. 🙂

Den Abend müssen wir nicht gross beschreiben. Wir sind wieder zum Restaurant unseres Vertrauens, wobei der 2. Besuch aber deutlich besser als der Erste war.

Am nächsten Tag ging die Fahrt wieder früh los, denn wir wollten unbedingt noch Zion Nationalpark besichtigen (lag sowieso auf unserem Weg). Unterwegs sind wir noch beim Red Canyon durchgefahren, welcher uns auch sehr gut gefallen hat. Es war einfach nur «es bizzeli kalt» und es lag ordentlich Schnee. Deshalb war auch das Visitor Center geschlossen.

Die Fahrt zum Zion Nationalpark-Entry zog sich dann ganz schön in die Länge. Und sagen wir mal so, die Strecke war nicht die Attraktivste. Man merkte auch hier, dass noch nicht Saison ist. Alles am Strassenrand war zu, nicht hergerichtet und alles sah sehr heruntergekommen aus. Schade eigentlich. Der Nationalpark hat aber für alles entschädigt. Was für eine grandiose Landschaft, welche uns erwartet hat. Wir sind auf der Route 9 durch den östlichen Teil des Parks gefahren und haben immer wieder Stopps zum Fotografieren eingelegt.

Bereits gegen Ende des südlichen Park’s haben wir dann das Visitor Center erreicht. Auf dem Parkplatz mussten wir leider schnell merken: Die Zeit ohne Touristen auf den Foto’s ist vorbei. Bereits die Parkplatzsuche dauerte 15 Minuten….. Dafür war das Wetter etwas besser respektive wärmer. Schnee lag auch keiner mehr. Also, Wanderschuhe anziehen und los ging es. Wir haben den Nationalpark-Bus genommen und sind bis zum hintersten Stopp im Zion Canyon gefahren. Dort haben wir uns für einen schönen Spaziergang dem Fluss entlang weiter in den Canyon rein entschieden. Für uns nun das erste Mal, wo wir mitten im Canyon unten standen und nicht von oben runterschauten. Einfach wunderschön…..wären die vielen (teilweise auch sehr doofen) Touristen nicht gewesen. Trotz der vielen Leute haben wir unzählige Eichhörnchen und auch Rehe gesehen.
Nach dem ersten Spaziergang sind wir wieder in den Bus und ein Stück nach vorne gefahren, wo wir auf einen zweiten «Spaziergang» aufgebrochen sind. Da es im Zion Nationalpark die Tage davor geregnet hat, war der rote Pfad eher ein Trampelpfad und alles war voller Schlamm. Sagen wir es mal so, Tobi hatte nicht unbedingt die besten Schuhe dafür an, und Corinne war immer noch lädiert mit ihrem Rücken vom Grand Canyon-Sturz (dafür hatte sie die richtigen Schuhe an). Der Spaziergang war dann auch eher eine Wanderung, aber dennoch wunderschön. Es ging hoch und runter, wir sind teilweise wieder geklettert und auch mancherorts gerutscht, weil alles so nass war. Leider haben wir kein Beweismaterial dafür, aber es gab definitiv noch andere Touristen, welche noch schlechter vorbereitet waren. 🙂

Was wir aufgrund des Wetters im Zion nicht machen konnten war die berühmte Wanderung auf den Angels Landing. Uns wurde bereits im Visitor Center gesagt, dass die Wege teilweise eisig sind und man auf alle Fälle so Ketten für die Schuhe mitnehmen soll, was wir natürlich nicht hatten. Also haben wir das sicherheitshalber gestrichen, weil riskieren wollten wir dann auch nichts. Im Nachhinein haben wir von einigen Touristen gehört, welche es versucht haben, dass sie aber auf halber Strecke umkehren mussten. Also haben wir mal wieder alles richtig gemacht. Auch wenn uns deswegen eine Einladung zum Abendessen durch die Lappen ging ( Stimmt’s Michi? :-)) Aber egal, der Zion Nationalpark war auf alle Fälle ein Highlight. Nach den Strapazen der Wanderung haben wir uns auf den Weg nach St. George gemacht. Auch hier wieder ein Glücksgriff. Wir haben auf der Karte geschaut, welche Stadt bietet sich an, und haben mal wieder eine richtig tolle Stadt ausgesucht. Eine Stadt mit viel Geschichte und vor allem bekannt durch Dixi-Musik. Diese haben wir in einem sehr tollen Restaurant, auf Empfehlung des Hotels (cool das so ein durchschnittliches Hotel so ein tolles Restaurant empfehlen kann :-)) besucht haben. Live Musik und ein kühles Bier, was will man mehr.

Am nächsten Morgen haben wir die Umgebung um St. George erkundet ehe es weiter ging. Wir haben den tollen Red Hills Dessert Garden, den Pioneer Park und ein paar Hügel mit Canyon und einer tollen Aussicht besucht.

Und dann ging die Fahrt bereits weiter in unsere nächste Grossstadt: LAS VEGAS!! Ebenso haben wir die nächste Staatsgrenze (Nevada) und vorerst letzte Zeitzone (Pacific Time) erreicht. In Las Vegas waren wir auch beide noch nie und waren sehr gespannt, was uns erwartet. Mit Hilfe und auf Empfehlung von Patricia haben wir auch das passende Hotel gefunden. Wir haben uns im SAHARA einquartieren lassen. Dazu soll gesagt sein: Die Preise zwischen Montag-Donnerstag unterscheiden sich massiv von Freitag-Sonntag. Ein Fuchs, der nun denkt, wir sind extra von Montag-Donnerstag dort gewesen. 🙂 Scherz beiseite, ein Zimmer am Wochenende hätten wir uns nicht leisten wollen. Zimmer 30’808 haben wir dann auch auf Anhieb gefunden. Wie praktisch, dass unser Kaffeehaus des Vertrauens auch gleich im Hotel aufzufinden war. Beim Bezahlen dann der erste Schock. Dass die Kaffee’s je nach Location unterschiedlich teuer sind, wussten wir ja bereits, aber so einen teuren Starbucks Kaffee haben wir uns noch nie gegönnt. 🙂 Wir haben ihn dann auch ganz langsam genossen. Den Abend haben wir noch etwas zum arbeiten und aufräumen genutzt und sind anschliessend bei einem Italiener richtig lecker essen gewesen.

Am nächsten Tag sind wir zuerst los Richtung Shoppingcenter. Meine Hose musste ersetzt werden (und das nicht weil sie zu klein wurde!). Nach gefühlt 60 Sekunden im Shoppingcenter war ich auch schon erfolgreich und wir konnten den «Strip» entlang weiter nach Süden laufen. Was für eine verrückte Stadt?!?! Nach mehreren Wochen in der Natur war dies doch ein ordentlicher Kulturschock. Aber wir haben uns schnell eingefunden.

Am Abend haben wir dann ganz typisch in einer Sportsbar gegessen und uns anschliessend das Casino im Hotel genauer angeschaut. Gespielt haben wir aber an diesem Abend noch nicht. Am nächsten Morgen haben wir uns aufgeteilt. Corinne hat gearbeitet (oder besser gesagt, versucht zu arbeiten aufgrund der doch sehr schwachen Internetverbindung) und ich habe den Norden der Stadt zu Fuss erkundet und dabei das Neon-Museum und die Freemont Street besucht.

Anschliessend sind wir gemeinsam in der Abenddämmerung aufgebrochen. Mit dem Uber ging es zum berühmten «Las Vegas-Schild» ganz unten am Strip und dann sind wir zu Fuss alles wieder hochgelaufen. Der Strip ist übrigens recht lang. 🙂 Aber irgendwie erlebt man eine Glitzerwelt, wie wir sie noch selten gesehen haben (hat uns öfters an Dubai und NYC erinnert). Wir haben diverse Hotel’s und Casino’s besichtigt, haben uns die Wassershow am Bellagio und die Vulkanshow am Mirage angeschaut und unterwegs typisch Amerikanisch Burger & Fries gegessen.

Zurück in unserem Hotel wollten wir es dann wissen und wir sind ins Casino. Ich war am Nachmittag bereits und hatte da schon 60% meines Budgets verspielt. 🙂 Corinne wollte eigentlich gar nicht spielen, ist sie doch viel zu geizig für solche Ausgaben. Aber irgendwann wurde es ihr dann doch zu langweilig und sie hat ihre ersten $10 gesetzt. Während Corinne «einen Lauf hatte», ging es bei mir leider weiter bergab und bald war mein gesamtes Budget weg. Dafür hab ich ordentlich von den Free Drinks profitiert. 🙂 Corinne’s Lauf war schneller vorbei als gedacht und auch ihr Einsatz war weg. Das konnten wir dann doch nicht auf uns sitzen lassen. Also ab zum ATM und nochmals Geld geholt. Da mein Geld im Hotelzimmer lag, spielte ich mit einem Darlehen von Corinne weiter. Sagen wir mal so, am Ende hatten wir ein paar gratis Drinks, ich konnte mein Darlehen wieder zurückzahlen und Corinne ging mit dem gesetzten Einsatz raus. Alles in Allem also kein Glück im Spiel, aber ein wunderschöner Abend mit kompletten Las Vegas-Feeling. Und ganz genau genommen habe ich nur 97% von meinem gesetzten Budget verloren… 🙂

Am nächsten Tag ging es bereits weiter Richtung Death Valley. Auf dem Weg ein kurzer Abstecher in eine Outlet Mall, da Corinne ihre Turnschuhe ersetzen musste 🙁 Die Fahrt Richtung Death Valley war wieder wie gewohnt und lief reibungslos ab, wenn auch wir wieder in einen Sandsturm geraten sind. Unterwegs mussten wir leider noch tanken und mich hat es fast davon gewindet. 🙂 Die Unterkunft war dann wieder mal ein Highlight. Also das Zimmer war ganz ok, aber das angrenzende Restaurant war speziell. Ein Inder, wo man aber auch Italienisch und Amerikanisch essen kann. Kurz gesagt: es gab alles. Und wir hatten Glück. Es war Karaoke-Night und die anwesenden Rentner:innen hatten ihren Spass. Wir müssen zugeben, einige Sänger waren echt richtig gut. In der Bartheke eingebaut waren auch noch Spielautomaten, sodass die Spieler auch auf ihre Kosten kamen. Nach einer längeren Wartezeit kam dann auch mein Essen, welches mich aber leider nicht so vom Hocker haute.

Mittlerweile Freitag, 11. März ging es dann zeitig los in den nächsten Nationalpark, das Death Valley. Und vor dem Eingang war auch hier wieder eine Staatsgrenze. Hello California; unser 10. Bundesstaat auf unserer Reise (der 20. insgesamt). Richtig, es war erst Anfang März, aber die Temperaturen sind also dann schon gut warm. Das waren wir uns gar nicht mehr gewohnt und waren etwas zu warm angezogen. Aber wir reisen ja mit dem Rucksack und haben somit alles was wir besitzen dabei. Zuerst sind wir zu verschiedenen Aussichtsplattformen nach oben gefahren um einen guten Überblick zu bekommen. Wobei das fast nicht möglich ist, denn der Death Valley Nationalpark ist der Flächengrösste. Neben dem auch der Heisseste (in den Sommermonaten) und auch der Tiefstgelegen. Nämlich bis zu 80 Meter unter Meeresspiegel. Der erste Aussichtspunkt lag bei rund 1’600 Meter ÜBER Meeresspiegel. Wir machten also an diesem Tag einige Höhenmeter, zum Glück im Auto 🙂

Nach einem kurzen Stopp beim Zabriskie Point und im Visitor Center sind wir dann zum Badwater Basin, zum niedrigsten Punkt in Nordamerika gefahren. Auf rund 518 km2 erstreckt sich eine wunderschöne Salzwüste, welche man zu dieser Jahreszeit auch zu Fuss besichtigen kann, da es noch nicht allzu heiss war. Trotz dem gemütlichen Spaziergang kamen wir ins Schwitzen. Die Sonne brennt da unter dem Meeresspiegel richtig ordentlich. 🙂

Nachdem wir den Artist Drive mit dem Auto absolviert haben, sind wir beim Golden Canyon ausgestiegen und haben diesen «Spaziergang» zur Roten Kathedrale gemacht. Dieser Spaziergang war dann auch eher wieder eine Wanderung und Klettertour. Aber es hat sich definitiv gelohnt, es war unglaublich eindrücklich. Auch der letzte Anstieg hatte es nochmals in sich, dafür war die Aussicht atemberaubend. Unterwegs haben wir, wie bereits den ganzen Tag hindurch, immer wieder mal mit anderen Touristen gesprochen. Man gab sich gegenseitig Tipps, hat nach dem genauen Weg gefragt oder einfach kurz über Europa, Covid und das aktuelle Weltgeschehen geplaudert.

Auf dem Weg in die nächste Unterkunft (auf der anderen Seite des Nationalparks) sind wir dann noch bei den Mesquite Flat Sand Dunes durchgefahren. Ähnlich wie die White Sands, halt einfach in braun und deutlich kleiner.

Der Sonnenuntergang wäre auch dort bestimmt sehr schön anzusehen gewesen. Aber die letzten Wochen, die vielen Meilen und die unglaublich vielen Eindrücke haben ihre Spuren hinterlassen. Wir waren etwas müde und da die Überlandstrassen in Amerika selten beleuchtet sind, wollten wir auch nicht im Dunkeln durch das Death Valley fahren. Wir haben uns für die Sicherheit entschieden und haben in der Dämmerung bereits die Weiterfahrt in Angriff genommen. Dafür wurden wir auch anderweitig belohnt. Wir haben wieder einige Tiere gesehen, wie zum Beispiel wilde Esel und auch einen Coyoten. Vor allem für Corinne ein weiteres Highlight.

Nach einer kurzen Nacht im Motel ging es am nächsten Tag wieder los Richtung Twentynine Palms, einem Eingangsort zum Joshua Tree Nationalpark. Wir haben uns entschieden, einen ordentlichen Umweg zu fahren und dafür das Mojave Nationalreservat zu besuchen. Und bei der Gelegenheit konnten wir sogar noch das weltgrösste Thermometer in Baker besichtigen. Dieser Umweg hat sich aber mal wieder mehr als gelohnt. Auch wenn wir aufgrund des fehlenden 4-Radantriebs die meisten Strassen nicht fahren konnten, haben wir den gesamten Park durchquert, das alte Kelso Depot (eine Zugstation aus dem Jahr 1924) besichtigt und sind in den Kelso Sand Dunes spaziert. Aus dem «Zwischentag» wurde also wieder ein ereignisreicher Tag mit vielen wunderschönen Eindrücken. Auch das Glück mit den Tieren hat uns dann in dieser Abenddämmerung nochmals eingeholt und wir konnten unseren ersten Kit Fox (Fuchs) sehen.

Den Sonntag stand dann voll im Zeichen von Joshua Tree Nationalpark, unser vorerst letzter Nationalpark. Und der hatte es nochmals richtig in sich. Was für ein wunderschöner Park. Verschiedenste Steinformationen, schöne Kakteen (oder eben Kaktusse), welche auch teilweise bereits blühten. Wir haben unsere Wanderschuhe nochmals ausgepackt und sind los gewandert. Die Anzahl der Touristen hat von Nationalpark zu Nationalpark nun deutlich zugenommen, was für uns immer noch gewöhnungsbedürftig war. Aber wir haben es trotzdem sehr genossen. Picknick im Freien (bei ordentlich Wind) und eine wunderschöne Fahrt auf dem Scenic Drive durch den Park. Wir lassen hier einfach die Bilder sprechen.

Nach dem Park sind wir dann bereits ein Stück zu unserem nächsten Ziel San Diego gefahren. Unterwegs haben wir ein Motel ausgesucht. Diese Wahl war wieder weniger Top dafür haben wir am Abend ein «Highlight» erlebt. Wir haben zum ersten Mal ein Restaurant mit All you can eat-Buffet besucht. Das Essen war erstaunlich gut, fast noch besser war es aber den Amis zuzuschauen. Was sollen wir sagen? Das Buffet wurde gefühlt alle 5 Minuten aufgefüllt und die Auswahl war mehr als genügend. Dennoch hatten Einige wohl Angst, nicht genügend davon abzubekommen, sodass sie ihre Teller dermassen überladen haben oder gleich bereits am Buffet angefangen haben zu essen. Das war einfach ein Spektakel für uns. Wir haben wirklich noch etwas lernen können zum Thema, wie füllt man seinen Teller optimal. Ich dachte bisher, ich könnte das schon recht gut, aber hier waren wir doch bei den Anfängern. 🙂

Und nun ist es bereits Montag, 14. März und wir sind in San Diego angekommen. Somit haben wir auch das erste Etappenziel in den USA erreicht. Wir haben die USA komplett von Osten nach Westen, vom Atlantik zum Pazifik mit ein paar Umwegen mit dem Auto durchquert. Mehr dazu aber im nächsten Blogbeitrag.