Hong Kong
Der Flug nach Hong Kong (von Penang, Malaysia) dauerte knapp 4 Stunden. Er war mehrheitlich ruhig, der halbe Flieger war leer und die Sitze waren ziemlich bequem. Ist gut zu wissen, denn mit Cathay Pacific fliegen wir dann in ein paar Tagen auch von Hong Kong zurück nach Europa.
Wir sind pünktlich in Hong Kong gelandet und dann ging alles ziemlich schnell. Wir haben gerade zu spüren bekommen, was «Chinesische Effizienz und Organisation» bedeutet. Der Flughafen ist riesig, aber alles super beschrieben (jeweils auf Chinesisch und Englisch) und man geht einfach mit dem Flow. Im Flieger haben wir bereits die Arrival Card erhalten, welche wir auch sofort ausgefüllt haben. Im Gegensatz zu anderen Ländern war diese aber sehr kurz und einfach auszufüllen. Nach vielen Schritten und einer Metro-Fahrt quer durch den Flughafen standen wir dann in einer grossen Halle: Immigration. Und nicht wie sonst gewohnt, hier waren unzählige Schalter besetzt und es gab keine Warteschlange. Man kam hin, wurde einem Schalter zugewiesen und schon ging es los. Ein freundliches Hallo, Fingerabdrücke und ein Foto später bekamen wir den Pass zurück mit einer kleinen Quittung, dass wir nun 90 Tage hier bleiben dürfen. Tja, schade Schokolade, so viel Zeit haben wir leider nicht mehr. Nach der Immigration kamen dann in der nächsten Halle die Gepäckbänder und dort drehten bereits unsere Rucksäcke ihre Runden (notabene 16 Minuten nach Landung am anderen Ende des Flughafens und der ist im Fall nicht klein). Rucksäcke geschnappt und los zur Taxi-Station. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob Uber hier legal ist und haben uns daher, Dank der Hilfe von Patricia, für ein rotes Taxi entschieden. Die Taxen hier haben unterschiedliche Farben und fahren nur in ein Quartier. Wir mussten ein Rotes nehmen, um bis zum Hotel zu kommen. Man stellt sich in die Schlange für die roten Taxen, wird von einem Mitarbeiter begrüsst, der fragt wohin man will und er winkt das nächste freie Taxi herbei. Gepäck einladen und wir bekamen einen Taxizettel in die Hand gedrückt. Soll wohl nur eine Information sein mit dem Richtpreis für die Fahrt. Und dann ging es rasant schon los. Wir waren uns bis zur Hälfte der Fahrt nicht sicher, ob der gute Herr Taxifahrer überhaupt weiss, wohin er uns bringen muss. Irgendwann habe ich ihn dann gefragt, ob er English könne. Das hat er verneint. Er schnappte aber gleich sein Handy und rief jemanden an. Und plötzlich reichte er mir sein Handy und eine englisch-sprechende Person fragte mich, wohin wir fahren wollen 😉 Ja gut, dann haben wir das am Telefon geklärt, der Herr hat wieder übersetzt und ein paar Minuten später standen wir vor unserem Hotel. Auch hier, effizient und unkompliziert, wenn beide Parteien sich zu helfen wissen 😉 Während ich bezahlt habe, sehe ich Tobi im Rückspiegel, dass er schon mit 2 Herren vom Hotel spricht. Die haben schon all unsere Rucksäcke auf dem Rücken und «schubsten» uns freundlich zur Reception. Uff, dieses Tempo hier…..daran müssen wir uns noch gewöhnen. Wir wurden eingecheckt und ein paar Minuten standen wir schon in unserem Zimmer. Cool! Ein paar Minuten später kamen dann auch gleich unsere Rucksäcke nachgeliefert. Da hat uns Patricia ein super Hotel empfohlen. Wir sind uns solchen Service nicht gewohnt und erwarten den auch nicht. Aber nach 18 Monaten Weltreise muss ich gestehen, dass es sich auch wieder toll anfühlt und wir sind unendlich dankbar, sowas erleben zu dürfen.
Wir haben dann schnell 2-3 Dinge erledigt, bevor wir nochmal raus sind zum Abendessen. Tobi der arme Kerl hatte den ganzen Tag noch fast nichts (er kann an Flugtagen vor und während des Fluges nichts essen). Unser Hotel befindet sich inmitten oder zwischen zwei Einkaufszentren (ehrlich gesagt blicken wir da noch nicht so durch) und so haben wir uns entschieden, einfach mal in die Mall zu gehen. Dort wird es wohl was zu essen geben. Und so war es dann auch. Wir haben uns für ein Thailändisches Restaurant entschieden (fairerweise sei gesagt, dass uns dies gleich als Erstes ins Auge stach). Am Eingang war ein Computer. Man gab die Anzahl Personen ein und schwups kam ein Zettel raus. Wir hatten die Nummer A0018. Und so mussten wir vor dem Restaurant einfach warten, bis unsere Zahl aufgerufen wurde. Das Essen war richtig lecker und wir haben dem Treiben im Restaurant auch mal ein bisschen zugeschaut. Hier gibt es ja die eine oder andere Verhaltensregel, welche man beachten sollte. Und man lernt am besten von den Locals 😉 Zum Dessert gab es dann noch einen Starbucks Kaffee und dann sind wir auch schon wieder zurück und zeitig ins Bett. Wir wollen morgen fit sein und die Stadt mal zu Fuss erkunden.
Am nächsten Tag sind wir dann zu Fuss los, wie immer in einer Stadt. Unser Hotel war wieder sehr zentral und somit waren wir direkt im Geschehen drin. Wow, die Stadt hat uns auf Anhieb gefallen. Wie bereits in Singapur war alles top sauber, organisiert und ein Gewusel von Menschen. Einen wirklichen Plan, was wir die Tage in Hong Kong machen wollen, hatten wir ehrlich gesagt nicht. Patricia hat uns nämlich nicht nur das Hotel empfohlen, uns bereits zum Abschiedsgeschenk ein paar HKD überreicht, sondern hat uns auch mit unzähligen Tipps versorgt. Die haben wir vorab brav in unser Google Maps übertragen und somit galt es nun nur noch, alles «abzuarbeiten». Wobei, das schafften wir sowieso nicht in der kurzen Zeit, wo wir hier sind. Also haben wir uns auf ein paar Punkte beschränkt und müssen halt zwangsweise einfach nochmals zurückkommen 😉 Wir waren noch nie in China und auch noch nie so nahe an China und deren Kultur. Aber wir merkten schon, hier weht ein anderer Wind und ich mag das gar nicht negativ klingen lassen. Mich fasziniert und interessiert China und die Kultur, Menschen, Gebräuche sehr und ich finde es nach wie vor schade, konnten wir aufgrund Corona nicht mit Festland-China beginnen. Nichts desto trotz merkten wir, dass Hong Kong im Umbruch und es auch etwas angespannt ist. Auch dies wieder nicht im negativen Sinn gemeint. Ich mag mir hier nicht ein Urteil erlauben, was in unseren Augen «gut» oder «schlecht» ist. Ich hoffe für die Bevölkerung, dass ein Weg gefunden wird, dass die Menschen glücklich und zufrieden leben können.
Den Start haben wir an der Promenade entlang der Bucht gemacht. Es war heiss, tüpig (ist das überhaupt ein Hochdeutsches Wort?!) und es hatte einige Leute. Wir haben uns also durch die Menschenmassen manövriert und haben uns einfach in deren Tempo integriert und gingen sozusagen mit dem Flow 😉 Die Promenade ist ewig lang und man kann wunderbar entlangspazieren, die verschiedensten Gebäude anschauen und hat natürlich einen perfekten Blick auf die Skyline von Hong Kong Island. Das wilde Treiben der einzelnen Schiffchen war zudem sehr unterhaltsam. Irgendwie fühlten wir uns sofort wohl in dieser riesigen Stadt, obwohl uns die Schriftzeichen wirklich chinesisch vorkamen (ok, das war ein sehr schlechter Wortwitz)…
Nach einem erfrischenden Kühlgetränk sind wir dann zu einem Museum gelaufen. Auch ich, die Museen nicht wirklich mag, war froh, sind wir dorthin. Es war nämlich so extrem heiss, ich war echt fertig. Das Hong Kong Museum der Geschichte war super gekühlt (aber nicht zu sehr runtergekühlt) und wir haben die Ausstellung in Angriff genommen. Die Schilder waren super ausführlich beschrieben und dies zum Glück auch in Englisch. Es gab sogar eine App mit Audioguide und so konnten wir unfassbar viele Informationen bekommen. Das Museum zeigt die Geschichte der Stadt bis hin zum Jahr 1997, zum Tag der Wiedervereinigung von Hong Kong mit der Volksrepublik China. Seit dem 1. Juli 1997 läuft nun die 50 Jährige Übergangsphase und der Stadtstaat gilt als eine Sonderverwaltungszone. Das heisst, China hat nach 156 Jahren britischer Kolonialherrschaft Hong Kong wieder von den Briten übernommen. In der 50 jährigen Frist gelten jetzt aber politisch und rechtlich gesehen noch 2 Systeme, wobei das Britische nach und nach abgebaut wird. Mich persönlich hätte natürlich auch die Zeit nach 1997 und das aktuelle Geschehen interessiert, aber da wurde explizit darauf verzichtet. Naja, nochmals einen Grund, in 30 Jahren zurück nach Hong Kong zu gehen.
Nach dem Museumsbesuch ging es dann wieder draussen zu Fuss weiter. Es war immer noch sehr heiss, aber wir hatten ja noch ein paar Punkte abzulaufen 😉 Als erstes haben wir den Kowloon Park angesteuert. Danach ging es nochmals an die Waterfront, zwischen drin führte der Weg immer wieder durch verschiedene Malls. Das war schon verrückt. Der Stadtteil in dem wir hausten bestand vor allem aus Malls, welche untereinander verbunden sind und man einfach durchlaufen kann. Hat 2 Vorteile: es ist immer schön kühl und man wird auch sicherlich nicht von einem Bus oder Auto überfahren. Nachteil…..die Idee haben sehr viele Leute. Es ist also gepackt voll dort drin.
Nach einer kurzen Pause sind wir dann am Abend erneut losgezogen. In Hong Kong gibt es jeden Abend eine Lichtshow an der Waterfront. Zum einen auf dem Festland «Tsim Sha Tsui» und natürlich auch gegenüber auf Hong Kong Island. Die Show war super, wenn auch nicht ganz so eindrücklich wie die in Singapur (oder auch Dubai). Aber wir standen inmitten von Tausenden Touristen, vornehmlich Asiaten, und freuten uns ab den Lichtern und der Musik. Die Stimmung war echt super. Nach der Show sind wir dann in ein Restaurant gleich neben dem Hotel. Es gab Dim Sum und der Eigentümer kam noch an unseren Tisch und wir haben viel gesprochen. Am Ende, nach dem Bezahlen, überreichte er uns eine handgeschriebene Liste mit Sehenswürdigkeiten von Hong Kong, welche wir unbedingt anschauen gehen müssen. Zum Glück waren alle Punkte auf der Liste bereits in unserem Google Maps Plan 😉 Die Geste fanden wir so mega toll und hätten wir ehrlich gesagt von Chinesen so in der Form nicht erwartet.
Am nächsten Tag ging es dann tatsächlich zum ersten Mal rüber nach Hong Kong Island. Möglichkeiten dorthin zu kommen gibt es unzählige. Am schnellsten ist man wahrscheinlich mit der Metro. Wir wollten aber die authentischste Variante versuchen und haben dafür ein altes Schiff genommen. Es war natürlich wieder alles top organisiert. Auch nach ein bisschen beobachten haben wir es geschafft, Tickets für uns zu kaufen und schon ging die Überfahrt los. Zum Glück war es eher ruhig, sodass auch ich die Fahrt und die Aussicht auf beide Seiten geniessen konnte. Tobi war natürlich voll in seinem Element und die Fahrt war deutlich zu kurz für ihn.
Hong Kong Island war dann ziemlich ähnlich aufgebaut wie die andere Seite. Man konnte entweder durch Malls oder aber auf überirdischen Gehwegen (Brücken) laufen. Ab und zu gab es sogar eine Rolltreppe, sodass man noch schneller vorwärts kam. Wir haben das Treiben einfach nur so aufgesaugt und es gab an jedem Ecken irgend was Neues zu entdecken. Unsere erste Station sollen aber die Central Escalators sein. Dies ist mit 20 Rolltreppen und 3 Laufbändern das längste Outdoor-Transportsystem weltweit. Da Hong Kong Island sehr hügelig ist und die Wohnviertel steil am Hang oben gebaut wurden, hat man für die Menschen dort dieses System gebaut. Und klar, es war auch super programmiert. Je nach dem ob die Menschen runter zur Arbeit (morgens) oder zurück nach oben (abends) mussten, wurde die Richtung der Rolltreppe programmiert. Wir waren zum Glück dort, als diese den Berg hochliefen. Das wäre sonst sau anstrengend geworden. Wir sind dann die gesamte Strecke von über 800 Metern und über 135 Höhenmetern hochgefahren. Das war so genial. Tja, oben angekommen wussten wir nicht so recht, was wir jetzt machen sollen. Runterfahren war nicht und auf die Tausenden von Treppen hatten wir nicht so grosse Lust. Welcher Punkt auf Google Maps war denn in der Nähe? Nicht ganz in der Nähe aber in Laufdistanz befindet sich der Startpunkt des The Peak Tram. Unterwegs sind wir dann auch noch beim Hong Kong Zoologischen und Botanischen Garten vorbeigekommen. Die Pflanzen waren toll, was uns überhaupt nicht gefallen hat, waren die eingesperrten Tiere, vor allem Affen. Es war schön, solche Tiere einmal zu sehen, aber nicht hinter Gittern und in teilweise sehr kleinen Käfigen. So traurig.
Nach unzähligen Schritten sind wir dann auch bei der Station vom Tram angekommen. Ok, wir sind gefühlt 5 Mal um das Gebäude rumgelaufen bis wir den Eingang gefunden haben. Das ist eine der beliebtesten Touristenangeboten der Stadt und somit waren dort extrem viele Leute. Wir haben uns aber brav in die Schlange gestellt und haben gewartet. Erstaunlicherweise ging aber alles schneller als zuerst gedacht und schon hatten wir unser Ticket. Die Zahnradbahn kam dann auch relativ schnell, damit wir aber gute Sitzplätze ergattern können, haben wir tatsächlich die erste Tram ziehen lassen. Und so sind wir dann tatsächlich ganz vorne gesessen und konnten perfekte Videos machen. Oben angekommen sind wir etwas erschrocken. Es war mal wieder eine mehrstöckige Mall und man konnte so ziemlich alles kaufen. Wir haben uns einen Kaffee gegönnt und diesen bei bester Aussicht genossen. Wir haben uns aber beim Ticketkauf nicht lumpen lassen und das Touri-Vollpaket gekauft. So konnten wir noch auf die Dachterrasse des Gebäudes gehen und hatten so noch eine viel schönere Aussicht, vor allem in alle Richtungen. Das war echt genial. Und da haben wir zum ersten Mal gesehen, wieviel Grün es da um diese Millionen-Stadt gibt. Die Zeit verging im Flug und nach gefühlten 10’000 Bildern sind wir dann mit dem Tram wieder runter. Auch wenn es extrem touristisch ist und die Tickets nicht günstig waren, war es ein super Ausflug.
Nachdem wir unten angekommen sind, ging unser Fussmarsch weiter. Durch den Hong Kong Park ging es immer weiter zurück zur Waterfront. Und dann brauchten unsere Füsse eine Pause, wir wollten aber noch mehr ToDo’s erledigen.
Und so sind wir fast 2 Stunden mit den Doppelstöckigen Trams durch die Strassen gefahren. Wir haben uns die längste Strecke ausgesucht und so konnten wir einfach sitzenbleiben und dem Gewusel zuschauen. Auch hier hatten wir wieder Frontrow-Sitze und das erst noch oben. Die Tram wird übrigens liebevoll «Ding Ding» genannt. Ihr könnt euch ja vorstellen warum….. Die Fahrt war extrem spannend, denn wir kamen durch verschiedenste Regionen der Stadt und diese hat sich optisch immer wie mehr verändert. An der Endstation angekommen sind wir dann aus- respektive umgestiegen. Wir haben die Metro zurück zur Waterfront genommen, da diese deutlich schneller unterwegs ist. Alle öffentlichen Verkehrsmittel konnten wir übrigens easy mit der Hong Kong Card nutzen. Diese kann man entweder am Kiosk phyisch kaufen und mit einem Geldbetrag aufladen (Tobi’s Wahl) oder aber mit einer App auf das Handy laden (Corinne’s Wahl).
Den Sonnenuntergang haben wir dann noch von Hong Kong Island angeschaut, bevor wir dann völlig übermüdet mit der Star Ferry wieder zurück aufs Festland sind.
Für den nächsten Tag haben wir uns dann bei einer Free Walking Tour angemeldet. Wir sind frühmorgens mit der Metro (diesesmal) rüber nach Hong Kong Island, denn dort war der Treffpunkt. Wir waren eine ganz kleine Gruppe und unterwegs kamen immer mehr Menschen dazu. Es handelte sich dabei um andere Guides und somit hatten wir am Schluss fast mehr Guides als Teilnehmer in der Gruppe. War echt witzig und so erhielten wir extrem viele Informationen.
Gestartet hat die Tour bei 2 der 3 wichtigen Banken in Hong Kong: Das Gebäude der HSBC (Britische Bank) und der Bank of China. Das Bankgebäude der HSBC stand zuerst auf Hong Kong Island und der Ort wurde ganz bewusst gewählt. Ebenso wurde mit der Regierung vereinbart, dass keine Häuser vor die Bank gebaut werden dürfen, sodass das Geld frei bis zur Bucht «fliessen» kann. Später baute dann die Bank of China direkt nebenan ihren neuen Hauptsitz und baute das Hochhaus natürlich höher als das der HSBC. Zudem wurde eine Ecke des Gebäudes sehr spitzig gebaut und verläuft direkt in Richtung des Gebäudes der HSBC. Beide markanten Eigenschaften wertete die HSBC als «Angriff» und musste natürlich reagieren. Sie bauten auf das Dach ihres Gebäudes eine Art «System um das Gebäude von aussen putzen zu können». Well, guess what? Der Aufsatz wirkte von unten wie eine Art Kanone, welche sich rein zufällig genau in die Richtung der Bank of China richtete. Der sogenannte kalte Krieg ging also munter weiter, bis ein einflussreicher Geschäftsmann aus Hong Kong das Grundstück zwischen den beiden Banken kaufte und dort ein Hochhaus hinstellt, welches sozusagen zwischen der eckigen Kante und den Kanonen steht. Funfact: Das Geschäftsgebäude ist etwas höher als das der HSBC, aber auch etwas tiefer als die Bank of China. Dies wahrscheinlich bereits in weiser Voraussicht, dass in wenigen Jahrzehnten bekanntlich China hier vollständig übernimmt.
Auch ein spannender Fakt über die Banken lernten wir zu den Löwen, welche in Skulpturen vor jeder Bank in Hong Kong stehen. Ein Löwe, der das Maul offen hat, symbolisiert, dass er das Geld «einfangen» soll. Der Löwe mit dem geschlossenen Mund «behält» dann das gefangene Geld.
So und nun noch etwas Letztes bezüglich Geld und Banken in Hong Kong (dann schalte ich den Klugscheisser-Modus auch wieder aus). In Hong Kong dürfen 3 Banken aktuell die offiziellen Banknoten drucken. Dies kommt natürlich wieder vom aktuellen 2-Länder-System. HSBC und die Bank of China drucken Banknoten. Die aus Plastik hergestellten 10 HKD-Noten kommen zusätzlich noch von Department of Finances. Diese Noten werden nur gedruckt, um allfällige Kursschwankungen bezüglich China und dem Pfund regulieren zu können. So kann es also sehr gut sein (dauerte bei uns nicht lange), dass man plötzlich 3 komplett unterschiedliche 10 HKD-Scheine in den Händen hält und diese aber überall ganz normal verwenden kann. Witzig oder?
Diese Free Walking Tour war genau perfekt für mich. Gerade solche Themen, wie die der Banken, interessiert mich natürlich mega. Und es ging auch genau gleich spannend weiter. Wir liefen zu einer christlichen Kirche. Die war jetzt nicht sonderlich hochkarätig. ABER die war gerade in Renovation. Und die ganze Kirche war in ein Gerüst gehüllt. Aber nicht irgend ein Gerüst, nein eines aus komplett Bambus. Wir lernten, dass dieses Bambus-Gerüst eine Erfindung/Spezialität von Hong Kong ist. Nur ganz ausgewählte Personen erlernen diesen Job und aktuell sind es vornehmlich ältere Herren, die diesen Job bereits seit Jahrzehnten ausüben. Diese Arbeiter sind sehr hoch angesehen und verdienen rund 2’000 HKD pro Tag (ca. 250 Franken/EURO umgerechnet). Das Coole an dieser Art des Gerüstbaus, ist dass die verwendeten Bambusstangen nur mit speziellen Gummi-Schnüren zusammengebaut werden und so können diese nach Beendigung der Renovationen einfach aufgeschnitten und die Bambus-Stangen wiederverwendet werden. Wir haben diese Bambus-Gerüste überall in der Stadt gesehen und diese waren teilweise auch um hohe Hochhäuser (ok, super Beschreibung Corinne…) aufgebaut. Gemäss unserem Tourguide halten diese Gerüste auch mittelschweren Taifunen stand. Und diese gibt es öfters in der Region.
Einen kleinen Fakt zur Kirche habe ich doch noch. Naja, eigentlich ist es eine Kathedrale. Diese gehört aktuell der Kirche und soll das einzige Gebäude von Hong Kong sein, welches auch nach der Übernahme von China im Besitz der Kirche bleiben soll. Sind wir mal gespannt.
So weiter geht es mit der Tour. Wir haben noch viel über die Geschichte und die Kultur gelernt. Auch stellten einige Fragen zu der aktuellen Situation und der ganzen Übernahme oder eben auch der Situation, dass man zwischen 2 Rechtssystemen ist. Man merkte hier schon, das die Tourguides nicht offen sprechen konnten oder wollten. Sie haben ihr bestes gegeben und versucht zu antworten, aber auf eine richtige Diskussion ist es nie herausgelaufen. Das muss man hier auch einfach verstehen. Wir können uns nicht vorstellen, wie sich die Menschen hier fühlen in Sachen Sicherheit. Wir merkten aber, dass eine grosse Unsicherheit bezüglich Zukunft besteht. Eigentlich weiss gerade niemand so richtig, wie es in Hong Kong in 30 Jahren aussehen wird. Viele «geniessen» die Freiheiten aus der westlichen Welt, merken aber auch, dass der Einfluss von China immer wie stärker und präsenter wird. Dies zeigt sich zum Beispiel auch bei den Strassennahmen. Bisher war alles auf Englisch angeschrieben und jetzt kommen die Chinesischen Bezeichnungen dazu. Hier wurde wohl auch eher Google Translator (nämlich Wort für Wort-Übersetzung) verwendet. Anscheinend sagen die Chineischen Strassennamen zum Teil sehr lustige Namen 😉 Danach ging es kulinarisch weiter. Wir lernten viel über Restaurantgegebenheiten, wo es das beste Hong Kong Essen gibt und auf einem Strassenmarkt haben wir eine Art Tee-Getränk probiert. War gar nicht schlecht, aber ich bleibe bei Kaffee 😉
Zum Abschluss der Tour ging es dann noch zu einem typischen Tempel. Auch hier haben wir wieder ganz viele Infos bekommen und haben die Tourguides mit Fragen gelöchert. Ich muss aber ehrlich gestehen, nachdem wir schon fast 3 Stunden unterwegs waren, bei gefühlt 50 Grad und 200% Luftfeuchtigkeit, war meine Aufnahmefähigkeit nicht mehr ganz bei 100. Also ich habe damals alles verstanden, aber ich kann es bei bestem Willen nicht mehr wiedergeben. Ich weiss aber noch, dass wir eine Art Opfergabe hingelegt haben und den Schrein für «Erfolg im Business oder bei einer Prüfung» angefasst haben. Ich kann jetzt, 4 Monate nachdem wir dort waren, sagen, dass es geklappt hat. Ist wohl was dran 😉 Da es im Tempel mit all den Räucherstäbchen und Kerzen gefühlte 80 Grad hatte, war ich dann auch froh, als wir wieder raus sind. Und dort endete die Free Walking Tour dann auch. Die war echt genial! So genial, dass wir übermorgen gleich nochmals an eine Tour von diesem Anbieter gehen. Tobi würde jetzt schreiben: aber dazu später mehr 😉
Für uns war der Tag dann natürlich noch nicht rum. Ist ja erst 12:30 Uhr. Eigentlich wollte wir noch etwas arbeiten am Nachmittag, aber die Herren meinten, es ziehe in den nächsten Tagen ein Taifun auf. Wenn wir also noch zum Ngong Ping und zum grossen Buddha wollen, dann sollten wir eher heute gehen. Ok, kein Problem, machen wir. Sind wir also mit der Metro auf die Insel Lantau rausgefahren und dann dort, wieder richtig Touri-like, mit dem Gondeli den Hügel rauf. Müssen zugeben, es war schon ganz schön windig und die hat ordentlich geschaukelt. Vor allem Tobi war dann sehr froh, als wir sicher oben angekommen sind. Was uns sofort aufgefallen ist, sind die vielen Wälder rund um Hong Kong. Das sahen wir schon, als wir gestern auf dem Peak waren. Das ist jetzt im Vergleich zu Singapur zum Beispiel nochmal ein grosser Pluspunkt. Ok, in den Wäldern hätte es auch ganz viele Wanderwege bis zur Spitze des Hügels gegeben. Tja, wir hatten halt leider einfach gar keine Zeit 😉
Oben angekommen befanden wir uns dann ruckzuck in einem sehr touristischen Örtchen mit unzähligen Läden und Restaurants. War jetzt nicht so unsers, wir wollten aber eh weiter nach hinten. Dort gab es ein grosser Park mit einem grossen Buddhistischen Tempel. Es war alles echt mega schön angelegt. Die Idee hatten halt auch einfach ganz viele andere Touristen, was die Sache etwas anstrengender machte. Wir sind dann noch zum grossen Buddha «Tian Tan» gelaufen. Und natürlich sind wir auch hoch zum Buddha gelaufen. Waren ja nur gefühlt drölftausend Stufen (ok es sollen nur 260 sein). Tja, und das Glück war mal wieder voll auf unserer Seite. Es wurde gerade renoviert und einiges war in einem Gerüst versteckt. Wir mussten also all unsere Fotokünste rausnehmen um da gute Fotos ohne Gerüst hinzubekommen. Nein aber jetzt mal ernsthaft. Der Buddha war schon unfassbar beeindruckend in der Grösse und Statur. Wir haben gelernt, dass die Statue 1993 fertiggestellt wurde und dass die Basis des Buddhas ein Modell des Himmelstempels von Peking ist. Der Buddha ist einer von 5 der grössten Statuen in China ist und hat eine Höhe von 34 Metern.
Nachdem wir sowohl den Buddha wie auch den Tempel besucht hatten, ging es dann wieder auf den Heimweg.
ABER davor haben wir uns tatsächlich noch etwas gegönnt. Wenn man mit dem Rucksack um die Welt reist, dann hat man weder Platz noch Kraft Souvenirs mitzuschleppen. Da wir aber in Australien das Paket heimgeschickt haben, hatten wir nun wieder etwas Platz im Rucksack und leider mussten wir diesen ja nicht mehr weit schleppen. Also haben Tobi und ich uns tatsächlich das einzige Souvenir (ausser die Tattoos) gekauft. Und zwar Essstäbchen in einem wunderschönen chinesischen Design. Wir haben auch noch eine kurze Anleitung zur Benutzung erhalten. Tobi hat damit tatsächlich noch etwas Mühe. So können wir jetzt auch zuhause ganz fest üben.
Die Rückfahrt mit der Gondel war dann vor allem für mich genial. Man hat nämlich einen perfekten Ausblick auf den Hong Konger Flughafen. Und der hat es echt in sich. Jede Minute kommt ein neuer Flieger an. Uff, das war sehr aufregend 😉 Tja und nebenbei hatten wir noch eine perfekte Sicht auf die Autobahnbrücke, welche nach Macau führt. Wir haben es uns tatsächlich überlegt, morgen das auch noch zu machen. Aber es reichte einfach nicht mehr.
Na, wer jetzt denkt, unser Tag war durch…..falsch gedacht. Wir hatten noch eine besondere Mission: Wir haben eine Tisch reserviert in einer der höchsten Bars. Das Wetter war wegen dem heranziehnden Taifun nicht optimal aber, das musste trotzdem sein. Auf der obersten Etage eines Hochhauses sassen wir nun halb draussen auf 490 Metern Höhe und haben Wein und Cocktails geschlürft. Das war mal wieder richtig schön, so eine Date-Night. Essen vermochten wir dann dort drin doch nicht 😉 Und weil wir noch nicht genügend Schritte hatten (Scherz) sind wir dann auch noch bis zum Hotel zurück gelaufen. Es war ein sehr intensiver aber auch wunderschöner Tag. Uns beiden gefällt Hong Kong sehr sehr gut.
Am nächsten Tag gingen wir dann getrennte Wege. Tobi wollte nochmals zu einem Tempel etwas ausserhalb und ich wollte bisschen arbeiten und shoppen. Diese Malls sind einfach traumhaft und vor allem gibt es viele Markenshops, die mir so gar nichts sagten. Da mit einem Kaffee in der Hand hindurch schlendern war einfach super. Zudem wollte ich für mein Patenkind noch ein paar Geschenke besorgen. Da dies jetzt für die Leser nicht sonderlich spannend ist, übergebe ich den Stift an Tobi und er berichtet von seinem Ausflug:
Nun ja, was soll ich von meinem Ausflug viel erzählen, schön wars. 🙂 Wobei der Tage hat etwas unglücklich begonnen. Wie Corinne ja schon geschrieben hatte, wurde ein Taifun angekündigt, was normalerweise recht viel Regen und auch ein wenig Wind bedeutet. Und was macht man am Besten wenn die Wetterprognose einen Taifun vorhersagt? Genau, man geht los und lässt den Regenschutz daheim. 🙂 Macht ja noch Sinn. Aber ok, man erahnt schon mal, ich wurde nicht nur einmal nass und vor allem auch nicht nur, weil ich bei meiner Tour recht ins schwitzen gekommen bin. Auf meinem Plan stand die Ten-Thousand Buddha Monastery. Und ich kann bestätigen, ich habe unfassbar viele Buddhas gesehen. Ich muss zugeben, ich hab auch fast jeden fotografiert. Ich bin mit der Metro zu der Monastary gefahren und hab mich dann zu Fuss auf den Weg gemacht. Das Ganze liegt etwas ausserhalb der City und der Weg hinauf startet zudem etwas versteckt hinter ein paar Häusern. Ich musste ein wenig suchen und merkte recht schnell, in der Region bin ich aufgeschmissen. Englisch war jetzt hier wirklich recht dünn und somit das erste Mal auf der Reise, dass ich etwas angespannt war, weil ich mich nicht verständigen konnte. Selbst auf Spanisch war ich immer noch so unterwegs, dass ich wusste, nach dem Weg kann ich immer fragen. Aber jetzt?! Aber egal, hab alles gefunden und stand pünktlich zum ersten grossen Regen unten am Eingang zum Aufstieg. Der Aufstieg ist gesäumt von jede Menge verschiedener Buddhas. Und viele davon sehen wirklich super aus. Ich hatte einen Riesen-Spass. Der Vorteil war, ich hab gar nicht bemerkt wie sehr ich schwitzen musste, weil die Luftfeuchtigkeit war unbeschreiblich.
Endlich oben angekommen habe ich den angrenzenden Tempel besucht. Leider ist die Anlage etwas in Vergessenheit geraten. So gab es nichts zum Trinken zu kaufen, das Restaurant war verlassen und auch sonst waren nicht wirklich viele Menschen da. Wirklich sehr schade. Aber ich denke, das sind eben auch noch die Auswirkungen der Pandemie. Dafür konnte ich jetzt alles in Ruhe anschauen und auch noch zu einem kleinen Aussichtspunkt neben dem Tempel laufen. Das Ganze wirkte ein wenig kitschig, aber trotzdem irgendwie cool. Irgendwie passt das hierher. Ich habe noch ein paar sehr coole Krieger-Statuen gefunden, wobei ich nicht rausgefunden habe, was sie genau bedeuten. Aber für jedes Geburtsjahr gibt es einen Krieger und ich hab auch den jeweiligen aus meinem und aus Corinnes Geburtsjahr gefunden. Sahen noch sehr genial aus, aber so ohne Bedeutung auch irgendwie schade. Leider war eben auch niemand in der Nähe, den ich hätte fragen können.
Nachdem ich dann im Tempel und der Umgebung alles gesehen habe, habe ich mich wieder auf den Weg nach unten gemacht. Was soll ich sagen, unterwegs wurde es nochmal so richtig nass, aber ich habe vor einem sehr kleinen Restaurant einen kleinen Unterstand gefunden, so dass ich ein wenig geschützt war. Aber nass war der Bub trotzdem. 🙂 Egal, trocknet wieder. Natürlich musste ich auf dem Weg nach unten auch noch weitere Bilder machen. Die Buddhas waren einfach so toll, das hat mir gefallen.
Wieder unten angekommen ging es wieder mit der Metro zurück in die Stadt und zu Corinne. So ein wenig shoppen kann nicht schaden und ich wollte doch auch schauen was es so gibt. Wobei ich muss sagen, bei vielen Sachen war ich echt überrascht was diese kosten. In einer Mail wollte man in einem Levi’s Store tatsächlich knapp über 200 Euro von mir für eine normale Jeans. Wer den Schwaben kennt der weiss, ich hab da nichts gekauft. Dacht es wäre billiger als daheim, aber das? Hatte ich nicht erwartet. Wurde also ein billiger Nachmittag und wir haben das Geld lieber nochmal in ein tolles Essen investiert ehe es zurück ins Hotel ging.
Und nun war es doch tatsächlich soweit. Wir schreiben den 7.06.2023 und somit unser letzter Tag auf Weltreise. Auch beim Schreiben hier fühlt es sich richtig schlecht an. Aber was sollen wir machen? Wir können den Lauf der Zeit nicht aufhalten, aber wir können den letzten Tag noch in vollen Zügen geniessen. Unser Flug geht nämlich erst kurz vor Mitternacht und so haben wir noch ganz viel Zeit. Die Rucksäcke sind gepackt und haben wir beim Hotel zur Aufbewahrung abgeben dürfen. Zum letzten Mal ausgecheckt und dann ging die Lauferei wieder los. Naja ging eigentlich. Wir sind nur zur Metro gelaufen und dann zum Wong Tai Sin Tempel gefahren. Da kam dann wieder die ordentliche Dröhnung von Asiatischen Reisegruppen. Jeder kennt die (vor allem die Schweiz unter den Lesenden) und jetzt stellt man sich die einfach noch 5 mal grösser vor. Und dann eben auch nicht nur 1 Gruppe sondern gefühlte 30 gleichzeitig. Easy oder? Mensch war ich froh, sind wir optisch so herausgestochen. Ich habe den grossen Tobi in der Menschenmenge immer wieder gefunden 😉 Wir haben den Tempel ohne Guide besucht. Wahrscheinlich ein Fehler. Wir haben uns alles angeschaut und es war wunderschön, aber verstanden haben wir leider nicht viel.
Im Anschluss sind wir dann noch zum Nan Lian Garden. Ein wunderschöner botanischer Garten. Tja, dass dann ausgerechnet dann ein extrem starkes Gewitter tobte war dann auch egal. Wir waren so richtig nass. Aber trocknete danach auch wieder relativ schnell respektive vermischte sich mit dem Schweiss von der hohen Luftfeuchtigkeit 😉
Und dann war schon bald 14 Uhr und die zweite Free Walking Tour ging es. Das Thema dieses Mal «the dark side of Hong Kong». Da waren wir ja mal gespannt. Tourguide war wieder der gleiche Herr wie beim letzten Mal und dementsprechend war auch wieder der Redefluss. Es ging vor allem um die Art und Weise wie die Locals hier wohnen und leben. Und die hat sehr viel mit «der dunklen Seite» zu tun. Gestartet wurde jedoch auf den lokalen, sehr bekannten Märkten wie der «Fischmarkt, Blumenmarkt und Vogelmarkt». Sagen wir es zusammenfassend mal so. Bei uns wäre schon lange die Tierschutzbehörde auf der Matte gestanden. Die Haltungs- und Zuchtbedingungen einzelner Tiere wie Fische, Katzen, Hunde, Hasen, etc.) war echt grenzwertig. Es tat weh, die Tiere so zu sehen, aber wir möchten hier niemanden verurteilen. Es ist einfach nun mal eine andere Kultur hier und wir dürfen (meiner Meinung nach) unsere Wertvorstellungen hier nicht allzu sehr mitnehmen oder mit dem Finger auf andere Kulturen zeigen. Es ist halt eben einfach anders. Die Chinesen verstehen auch nicht alles, was wir so machen 😉 Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die optisch schönsten Tiere ganz vorne ausgestellt wurden um die Kunden anzulocken. Gerade bei den Fischen wurde diese in kleinen Plastiktüten an Wände gehängt. Der Sauerstoff da drin reichte für 48 Stunden. Wurde der Fisch nicht verkauft innerhalb dieser Zeit hat man keinen zusätzlichen Sauerstoff nachgefüllt…….weiter muss ich ja nicht schreiben. Das gleiche Thema beim Vogelmarkt…….naja, ich musste beim Anblick echt kämpfen und bin möglichst schnell durchgelaufen.
Dann ging es an das Thema Vermögensunterschiede und Wohnungskrisen in Hong Kong. Das war nicht ein minder heftiges Thema. Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist in Hong Kong sehr deutlich zu spüren. Eine normale Mittelschicht gibt es praktisch nicht mehr und der Wohnraum ist extrem begrenzt. Man braucht ca. 20 volle Jahresgehälter in Hong Kong um sich eine kleine eigene Wohnung kaufen zu können. Weil das die meisten Leute nie vermögen können, werden Wohneinheiten gemietet. Weil die Nachfrage sehr hoch ist und die Vermieter/Eigentümer möglichst viel Geld machen wollen, kamen sie auf eine besonders «tolle Idee». Wohnungen werden meistens in verschiedene Einheiten unterteilt und einzeln vermietet. Zum Beispiel eine 4 Zimmer-Wohnung mit 1 Küche und 1 Bad wird in 4 Einheiten unterteilt. Jeder erhält ein Zimmer und es werden 3 zusätzliche Küchen und Bäder (wenn man das überhaupt so nennen kann) eingebaut. So, und das machen jetzt alle Eigentümer in allen Wohnungen in grossen Hochhäusern. Es ist dann Gang und Gäbe, dass in einer solchen Einheit ganze Familien à 3-4 Personen wohnen. Was noch dazu kam, ist dass nicht alle Einheiten auch Fenster hatten. Es kann also sein, dass man nicht nur auf wenigen Quadratmetern hauste als Familie, nein es war auch noch ohne Tageslicht. Ebenso ist das Abfluss- und Wassersystem natürlich nicht auf so viele Einheiten und Menschen ausgerichtete. Unser Tourguide hat selber mal in einer solchen Einheit gewohnt und erzählte dann von seinem bisher tollsten Erlebnis. Die Abwasserleitung verlief über seinem Bett und ist eines Nachts komplett zerbrochen. Auch hier muss ich wahrscheinlich nicht viel mehr dazu berichten…. Die TourCompany hat tatsächlich so eine Einheit angemietet um das den Teilnehmenden zeigen zu können. Diese haben sie für eine 4-köpfige Familie eingerichtet. Ok, wir sind wahrscheinlich etwas grösser als der Durchschnitts-Chinese, aber trotzdem, es war echt heftig. Wir waren ca. 10 Minuten dort drinnen und es war extrem heiss, tiefe Decken und unfassbar eng. Sehr, sehr heftig!!! Nach diesem Erlebnis haben wir dann noch das Geschäftsleben auf den Strassen kennengelernt. Wir waren vor einer Wechsel- Pfändungsstube und haben Zeichen erklärt bekommen, wie sich Restaurants von aussen in deren Leistungen unterscheiden. Zum Ende der Tour hat sich dann Hong Kong ganz typisch mit einem heftigen Regenschauer verabschiedet. Egal, wir waren ja eh schon nass, spielte also keine Rolle mehr. Auch diese Tour war wieder extrem interessant und wir haben viel, viel gelernt.
Wir haben nach der kurzen Zeit hier in Hong Kong definitiv Lust auf noch viel mehr Hong Kong und auch China. Leider aber nicht auf dieser Reise 🙁 Es ist Zeit Abschied zu nehmen. Mit der Metro sind wir zurück zum Hotel, haben im Restaurant neben an noch was gegessen, unsere Rucksäcke geholt und sind zum Flughafen.
Wie die Heimreise und das Ankommen in Europa für uns verlief hat Tobi in unserem letzten Welt-Reiseblog festgehalten. An dieser Stelle möchte ich mich bei Allen bedanken, die uns hier begleitet haben. Der Blog hat deutlich mehr Arbeit gemacht, als wir anfangs gedacht haben, aber wir sind so unfassbar glücklich, dass wir es gemacht haben. Für uns das perfekte Tagebuch an dem wir noch viel zehren werden. Und für Dich/Euch hoffentlich ein schöner Ort, um mehr über unsere Abenteuer und die wundervollen Orte dieser Welt erfahren zu haben. Wir haben für uns entschieden, dass der Blog in der Form weitergehen soll, auch wenn wir nicht mehr auf Weltreise sein werden. Ob wir nochmals eine solche Weltreise machen werden, wissen wir nicht, aber wir wissen definitiv, dass es nicht unsere letzte Reise sein wird. Wir werden also weiter berichten von all den Abenteuern, die wir auf Reisen erleben werden. Wir würden uns freuen, wenn auch Du/Ihr weiter mit dabei seid. EIN HERZLICHES DANKESCHÖN AUF JEDEN FALL AN ALLE!!!!