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Roadtrip USA: Florida

Geschrieben von Tobi am . Veröffentlicht in .

Wie im letzten Beitrag geschrieben haben wir unseren Mietwagen am Dienstag 25.01. 22 übernommen und sind seitdem unterwegs. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so viele Tage in Florida verbringen würden, aber der Bundesstaat hat doch einiges zu bieten.

Als wir das Auto am Mittag übernommen haben, haben wir gleich mal sämtliche Pläne über den Haufen geworfen. Eigentlich wollten wir direkt Richtung Nord-Westen starten, aber wir hatten viel über Key West gehört und wollten uns das dann doch noch «kurz» anschauen. Also ging es direkt Richtung Süden. Wir haben den Nachmittag mit Fahren verbracht, um dann am Folgetag genug Zeit zu haben, um Key West zu besichtigen. Die Fahrt startete ganz gut, allerdings hat es nur ein paar Meilen benötigt, ehe wir von der Polizei angehalten wurden. Tobi hat die wichtige Regel betreffend Stopp – wenn ein Schulbus die Warnblickanlage bzw. die Stopp-Schilder draussen hat – ignoriert. Zu meiner Verteidigung, es war eine 4-spurige Strasse mit einem zusätzlichen Mittelstreifen zum Abbiegen und der Bus stand auf der Gegenfahrbahn. Normalerweise habe ich in solchen Fällen immer Glück, als dass ich ein Auto vor mir habe das dann angehalten hätte, nicht aber in dem Fall. Wir wurden angehalten und ein freundlicher Polizist hat uns auf den Fehler aufmerksam gemacht. Leider ist das eher ein schwerwiegender Verstoss, so dass das Thema vom lokalen Court betrachtet wird. Nach ein paar Tagen konnte ich mich dann melden und meine Strafe erfragen. Hat mich doch 280 Dollar gekostet… Dumm gelaufen, aber daraus gelernt. Eigentlich habe ich das Ganze gewusst, aber auf den ersten Meilen war ich so mit dem Verkehr beschäftigt gewesen, dass mir das durch ging. Shit happens….

Den Abend und die Nacht haben wir in einem kleinen Dorf auf dem Weg nach Key West verbracht. Das einzige Restaurant, eine kleine Bar, hat an dem Abend noch eine Runde «Bar-Quiz» veranstaltet. Sagen wir mal so, den Altersdurchschnitt haben wir gesenkt, einen Hund hatten wir wie alle anderen auch nicht dabei und mit den Fragen waren wir doch überfordert. 🙂 Wobei auch die Spielleiterin ihre Probleme mit dem Abgleich der gezeigten Power-Point Präsentation und der Excel-Liste zur Punktevergabe hatte. 🙂 Nach einer gemütlichen Nacht stand dann am nächsten Tag die Besichtigung von Key West und der angrenzenden Festung Zachary Taylor und dem Historic State Park auf dem Programm.

Eigentlich ist Key West eine sehr schöne Stadt und Umgebung, aber eben auch sehr touristisch. Wir haben aber dennoch schöne Plätzchen gefunden, welche nicht voller Leute waren. Am südlichsten Punkt von Kontinental-Amerika waren wir natürlich auch. Wir haben es uns aber geschenkt, 30 Minuten anzustehen für ein Foto, sondern haben die Zeit zwischen einem Personenwechsel genutzt und unser Foto geschossen. 

Am Nachmittag sind wir dann schon wieder Richtung Norden in das Hinterland von Naples losgefahren. Dieses Mal ohne Zwischenfälle jedoch hat sich die Fahrt in die Länge gezogen. In dieser Region gibt es tatsächlich Florida Bären und -Panther, auch wenn wir beides leider nicht gesehen haben. Lag vielleicht auch daran, dass es zwischenzeitlich später Abend war und die Everglades eher weniger beleuchtet sind. Wir haben unsere Unterkunft also im Dunkeln gesucht. Zum ersten Mal in unserem Leben haben wir Airbnb ausprobiert… 🙂 Und das war super – wir hatten eine richtig tolle Runde mit den Gastgebern und einem weiteren Paar aus dem hohen Norden Deutschlands, welches ebenfalls dort übernachtet hat. Wir haben noch bis spät in die Nacht gequatscht und uns ausgetauscht. Ein richtig schöner Abend. Und die Unterkunft war der absolute Knaller. So haben wir unseren Morgen-Kaffee draussen in der Lounge am Pool getrunken und mussten danach leider bereits die Rucksäcke für die Weiterfahrt packen. Hier hätten wir es auf jeden Fall länger ausgehalten.

Da die Anreise am Vortag im Dunkeln passierte und wir die Everglades auch noch bei Tag sehen wollten, sind wir am Folgetag, auf dem Weg nach Cape Coral wieder ein Stück zurück und einen kleinen Umweg gefahren, was sich aber wirklich gelohnt hat. Wir haben bewusst auf die Luftboot-Touren verzichtet und uns lieber zu Fuss auf den Weg gemacht ein paar Alligatoren und verschiedene Vögel zu besichtigen. Abseits von den Touristenpfaden haben wir schöne Flecken gefunden, wo man zu Fuss die Landschaft erkunden konnte. Sei dies auf gebauten Holzstegen durch den dichten Wald oder auf gut ausgebauten Trail-Pfaden. Was uns sofort auffiel, die Amerikaner waren extrem freundlich. Bei jedem Kreuzen hat man sich gegrüsst. Hat jemand ein Tier entdeckt, wurde dies dem Nächsten gleich mitgeteilt. Wir waren wahrscheinlich die einzigen Nicht-Ami-Touristen, aber das hat niemand bemerkt. Wir sind lediglich aufgrund unserer Kamera’s aufgefallen. Die Amerikaner hatten da doch schon deutlich grössere Objektive am Start. 🙂

Danach ging es dann schon nach Cape Coral, wo wir eine weitere tolle Erfahrung mit Airbnb gemacht haben. Die Unterkunft war sehr schön, das Bett gemütlich und die beiden Gastgeber sehr zuvorkommend. Sie haben uns wie bei der letzten Erfahrung sehr herzlich aufgenommen und das Eis war schnell gebrochen. Wir hatten erneut gute Gespräche und haben viel über Politik, die aktuelle Situation in den USA, Preise und auch Covid unterhalten. Am nächsten Tag konnte sich der Herr des Hauses nicht mehr an vieles erinnern, was wir gesprochen haben, aber das ist wohl typisch Amerikanisch. Man unterhält sich super, aber doch sehr oberflächlich. Den Abend haben wir in einem gemütlichen Pub bei typisch amerikanischem Essen verbracht. In den unzähligen TV’s im Restaurant lief American Football, News und nach kurzen Abständen immer wieder Werbepausen. Ansonsten war Cape Coral aber ein Zwischenstopp. Am Folgetag ging es dann auch schon der Küste entlang weiter nach Clearwater, mit einem Zwischenstopp in Venice. Das Städtchen war unglaublich herzig und der Fussweg bis an den Beach taten nach dem vielen Autofahren der letzten Tage gut. Der Strand von Venice Beach war einfach genial!! Es erinnerte uns etwas an die Nordsee.

In Clearwater erwartete uns dann eine sehr frostige Zeit. Es war über das Wochenende so kalt, dass man in den Medien vor Leguanen gewarnt hat, welche bei der Kälte in eine Art Schockstarre fallen und dann von den Bäumen fallen. Wir haben sogar solche Berichte von Freunden und Familien aus der Schweiz erhalten. Die Medien hier haben sich fast überschlagen mit Tipps für die Menschen. Was gilt es zu beachten wegen Kleidung, was mit Tieren und Pflanzen machen, wie einem Brand wegen falschem Heizen vorbeugen, etc. Das war schon einmalig anzuschauen. Aber es war dann auch die kälteste Nacht seit über 12 Jahren mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Wir hatten für Clearwater wieder ein Motel gebucht, was vielleicht für diese paar Tage nicht die beste Entscheidung war. Es gab überall Klimaanlagen und Ventilatoren, aber wir hätten in dieser Nacht eher eine Heizung gebraucht. Irgendwie komisch, wenn man in Florida (wo es ja angeblich warm und schön war) dick eingepackt ins Bett geht. Am nächsten Tag haben wir in einem sehr schönen Café gefrühstückt und sind dort in den Tag gestartet.

Was uns nicht bewusst war, Clearwater ist die Stadt, in welcher Scientology seinen Hauptsitz hat. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wollte man die Kirche nicht unbedingt in der Stadt haben, aber es wurden einfach Unmengen an Immobilen gekauft und sich so ausgebreitet. Und es ist schon krass, an wie vielen Häusern das Scientology Emblem ersichtlich ist. Die verschiedenen Häuser waren dann auch eher speziell und stark abgeriegelt. Die Innenstadt war somit sehr wenig belebt und auch nicht ganz so schön. 

Nach der kalten Nacht haben wir eine Rundfahrt zu den tollen Stränden in der Umgebung gemacht. Clearwater Beach, Belleair Beach, Treasure Island und Saint Pete Beach. Es war so windig und kalt, dass wir uns dick eingepackt an die Strände begeben haben. Das hatte aber auch sein spezielles Flair. Es war nichts los und wir konnten wunderschöne Bilder machen, von Stränden ohne Menschen. Wahrscheinlich eine eher seltene Möglichkeit. Und die Bilder zeigen die Kälte und den Wind ja nicht.

Am Abend sind wir nochmal an den Strand zum Sonnenuntergang. Ich glaube ich muss die Bilder nicht weiter kommentieren, einfach traumhaft. Dass wir dafür 30 Minuten bei eisigem Wind und 3 Grad Celsius gewartet haben, sieht man auf den Bildern zum Glück nicht.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Tampa mit einem Zwischenstopp am Robert K Rees Memorial Park und dann noch auf den Honeymoon Islands. Hier hatten wir nochmal einen richtig schönen Strand und ich habe noch nie so viele und vor allem grosse Muscheln wie hier gesehen. Auch hier waren praktisch keine Leute vor Ort. Den «Floridianern» war es draussen wohl zu kalt. Aber wir haben auch vereinzelt Leute gesehen (vor allem Kinder), die sogar in den Buchten im Wasser geplanscht haben.

Danach ging es dann direkt nach Tampa Bay. Über diese Stadt wussten wir eigentlich nicht viel im Vorfeld. Aber die Stadt hat uns mehr als positiv überrascht. Es war unglaublich schön dort und sehr abwechslungsreich. Wir haben uns dort so wohl gefühlt und haben oftmals gesagt «also hier könnte man sehr gut wohnen». Nach der Ankunft im Hotel sind wir dann auch gleich los, um in einer Bar Football zu schauen. Immerhin war es Sonntag und sozusagen das Halbfinal-Wochenende für den Superbowl. Die Spiele waren super, wenn auch das Zweite nicht so spektakulär war, aber für uns haben leider in jedem Spiel die falschen Mannschaften gewonnen. 🙂 Aber da können wir jetzt auch nichts daran ändern. Die Stimmung im Pub, wo übrigens ein Teil von Budweiser-TV-Werbungen gedreht wurden, war sehr gut. Natürlich waren die meisten Buccaneer’s-Fans, welche ja bereits ausgeschieden waren. Es standen somit mehr der Sport im Allgemeinen im Fokus anstatt die einzelnen Mannschaften.

Den Folgetag haben wir dann genutzt, um die Stadt zu erkunden. Zuerst Richtung Fluss und Riverwalk und anschliessend Tampa Downtown. Einfach super dort. Es gab erneut einen Streetcar, welcher gefühlt vom vorletzten Jahrhundert war und auch nur eine Strecke fuhr. Dafür erneut Gratis und mit allerlei Unterhaltung durch den Chauffeur. Wir sind in den Ybor-District gefahren. Ein wunderschönes Stadtviertel mit unzähligen Backsteinhäusern. Darin unglaublich viele und vor allem herzige Shops. Wir haben ein Coffee-House gefunden, in dem wir leckeren Kaffee getrunken und auch die Zeit für eine Pause genutzt haben. Witzig auch in dieser Stadt waren die unzähligen frei herumlaufenden Hühner. Das haben wir nun bereits in vielen Florida-Städten gesehen. Die Hühner scheinen einen besonderen Stand zu haben. Wollte ein Huhn auf die andere Strassenseite, haben alle Auto’s angehalten bis das Huhn wohlbehalten angekommen war. Sehr witzig zum Zuschauen. Zum Abschlusshaben wir eher per Zufall eine Brauerei gefunden. Sagen wir zusammenfassend: es hat mir sehr gut gefallen.

Über den Tag haben wir noch etwas recherchiert und herausgefunden, dass die Tampa Bay Lightnings am Folgetag (Dienstag) noch ein Eishockey-Heimspiel in Tampa austragen. Für alle die die Mannschaft nicht kennen, die Tampa Bay Lightnings sind eine sehr erfolgreiche NHL Mannschaft und waren in den letzten beiden Jahren immer die Gewinner des Stanley Cups. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen, also haben wir noch 2 Tickets gegen die San Jose Sharks ergattert. Die Arena und die Stimmung waren super. Waren doch fast 20’000 Besucher in der Halle. 

Und im Vergleich zum Football hat auch die richtige Mannschaft gewonnen. Und das sogar noch in der Verlängerung, so dass der Schwabe wieder das maximale aus den Ticketpreisen herausgeholt hat. 🙂 Den Tag vor dem Spiel haben wir wir nochmal mit Sightseeing (Tobi) und Arbeiten (Corinne) verbracht.

Am Mittwoch hiess es dann Abschied nehmen von Tampa und wir machten uns auf den Weg nach Orlando. Da die Distanz nicht gross war, haben wir entscheiden, uns früh auf den Weg zu machen und eine typische amerikanische Mall in Orlando zu besuchen. Nicht, dass wir viel einkaufen können, aber so ein wenig mussten wir doch ersetzen da manche Kleidungsstücke die mexikanischen Waschgänge nicht ganz unbeschadet oder nur unvollständig überstanden haben. 🙂 Orlando strotz nur so von verschiedenen Malls und Outlets. Wir haben es doch aber tatsächlich geschafft, eine auszusuchen, die jetzt nicht so der Brüller war. Aber wie gesagt, gross shoppen war sowieso nicht drin.

Am Abend habe wir dann den Folgetag geplant und was muss man machen, wenn man in Orlando ist, genau Disney oder Universal Studios. Die Anzahl an Möglichkeiten und Parks haben uns fast verzweifeln lassen. Das andere war der Preis. So ein Tagesticket plus Parken ist nicht ganz billig und ich frage mich schon, wie das viele Touristen machen, die gleich mehrere Tage bleiben. Klar ist der Eintritt bei mehreren Tagen etwas billiger, aber dazu noch Hotel und Essen – unfassbar. Da ich nicht wirklich der Rollercoaster-Typ bin und Corinne bei den Wasserparks draussen war (vor allem auch bei diesen Temperaturen), haben wir uns für «EPCOT» entschieden. Ein etwas anderer Park, mit wenigen Fahrgeschäften oder Achterbahnen, dafür mit einer Art Weltausstellung mit verschiedenen Länderpavillionen. Ausserdem gibt es noch Schwerpunktthemen wie Natur und Technik. Im deutschen Pavillion wurde eine deutsche Bratwurst verkauft und ich hatte mich schon gefreut. Zum Glück habe ich die Wurst erst gesehen, bevor ich eine gekauft hatte. Das hatte mit Bratwurst nicht viel zu tun… 🙂 Von den Preisen müssen wir gar nicht berichten……Auch hier wollen alle die finanziellen Einbussen der Corona-Schliessungen wieder reinholen. Corinne hat noch den Chevrolet-Pavillon besucht. Dort konnte man auf einer Art Teststrecke mitfahren. Man hat verschiedene Test’s wie «fahren auf Glatteis oder schnelles Bremsen» durchlaufen. Dass die Wagen dafür in einer Schiene gelaufen sind, hat das Ganze etwas unspektakulär gemacht. Der wirklich coole Teil kam dann zum Schluss als ein Speedtest inkl. Steilwandkurve gemacht wurde. Dieser Ritt war dann in ihrem Interesse und hätte gefühlt länger dauern können. Aber da auch im Park viel weniger Besucher als normalerweise waren, dauerte auch das Warten/Anstehen nicht lange. Es war ein guter Abschluss für den Tag. 

Im Nachhinein muss ich sagen, die Entscheidung den Park zu nehmen war gut. Es hat echt sehr viel Spass gemacht und zumindest über Kanada und China haben wir noch einiges gesehen und gelernt. Beides liegt ja ggfs. noch vor uns.

Da wir am nächsten Tag wieder nur eine kurze Tour nach Cocoa vor uns hatten, sind wir am Morgen noch kurz in ein Outlet und haben uns dann auf den Weg an die Atlantikküste gemacht. Cocoa haben wir gewählt, da wir auf alle Fälle noch das NASA Space Center besuchen wollten und das liegt nur 10 km davon entfernt. In Cocoa hatten wir wieder ein Airbnb gebucht und wieder sehr viel Glück mit den Gastgebern. Zwar ein wenig abgefahren aber mega freundliche Menschen, so dass wir den ersten Abend gleich bei Wein und Lagerfeuer verbracht haben.

Am nächsten Tag ging es dann zur NASA. Im Nachgang bin ich froh kann ich noch schreiben hier, weil damit hat mich Corinne nicht zum Mond geschossen… 🙂 Das Space Center ist mega interessant. Auch wenn manche Sachen schon etwas in die Jahre gekommen sind, wurden auch viele neue Sachen aufgebaut. Corinne hat sogar kurz die Erfahrung gesammelt, wie sich ein solcher Space Shuttle-Start anfühlt. Es war sehr witzig, wenn auch nicht wirklich realistisch. Die Einführung dauerte auf jeden Fall länger als der «eigentliche Flug». Wir dachten das wir recht schnell durch sind, aber am Ende mussten sie uns fast aus dem Park werfen, weil wir nicht gehen wollten. So viele spannende Sachen gab es. Und auch wenn wir kurz nach Öffnung am Morgen bereits dort waren, war die Zeit dann doch knapp. Dass es gegen späteren Nachmittag auch wieder zu regnen begonnen hat und die Temperaturen nach wie vor für Florida-Verhältnisse tief waren, war dann sehr schade, da doch einige Ausstellungen unter freiem Himmel waren.

Unser ursprünglicher Plan war nach Cocoa an der Küste entlang nach Jacksonville, FL oder Savannah, GA zu fahren. Dank unseren Airbnb-Gastgebern haben wir aber den Tipp bekommen, lieber erst mal in St. Augustine zu halten und die älteste Stadt der USA zu besichtigen. Da solche Tipps von Locals unbezahlbar sind und wir meistens sehr kurzfristig die nächsten Unterkünfte buchen, sind solche Planänderungen für uns gut umsetzbar. Den Weg von Cocoa nach St. Augustin haben wir erneut mit einem schönen Ausflug verbunden. Auf den vorgelagerten Inselkette gab es einen wunderschönen Nationalpark, welcher man mit dem Auto befahren konnte. Typisch Amerikanisch eben…..man fährt in die Natur und muss sich nicht mal bewegen. Man fährt einfach auf der OneWay-Route durch den Park. Beim Eingang lagen Anmeldeformulare mit Umschlägen für die Eintrittskosten. Schnell ausgefüllt und mit dem Geld im Briefkasten eingeworfen ging es los. Es dauerte keine 2 Minuten und der erste Alligator war zu sehen. Diese waren in dem Park zwar deutlich kleiner aber dafür auch umso «härziger» ;-). Auch wieder sehr viele Vögel waren zu beobachten. Ich glaube sogar sagen zu können, dass 99% der Touristen wegen den Vögeln dort waren. Ebenso behaupten wir mal wieder, dass es 99% amerikanische Touristen waren und wie bisher immer, waren es allgemein sehr Wenige. Nachdem wir den Trail abgefahren haben, ging es weiter nach St. Augustine. Einen weiteren Tipp von unseren letzten Gastgebern haben wir auch noch umgesetzt. Wir sind bei einem Fluss vorbeigekommen wo Locals ihre Boote einschiffen. Dort soll man Manatees besichtigen können. Von diesen Tieren berichtete man uns sehr oft, aber irgendwie haben uns diese Seekühe nicht in deren Bann gezogen. Wir haben im Hafen auch tatsächlich 3 Tiere sichten können. Also was sollen wir sagen. Es hätten auch 3 Steine sein können. Die Tiere sind sehr träge, bewegen sich kaum und man sieht einfach einen kleinen Teil der Rücken. Zumindest war dies unsere Erfahrung. Man hat uns erzählt, dass man mit den Tieren auch gut schwimmen kann oder sie bei einer Kanu-Tour besichtigen kann. Nach der kurzen Pause ging es dann weiter Richtung Norden. Wir haben wieder einmal einen Abschnitt auf dem Highway US-1 absolviert. Kurz vor Daytona sind wir dann aber wieder auf die Küstenstrasse gewechselt und haben während der Durchfahrt noch einen Blick auf den berühmten Strand von Daytona Beach geworfen. Wobei es auch hier mal wieder geregnet hat. 🙂 Weiter nördlich haben wir dann Halt in einem sehr schönen Strand-Restaurant gemacht. Es hat extrem stark gewindet und an einen Strandspaziergang war nicht zu denken. Aber das Essen war lecker, die Leute auch hier wieder sehr freundlich und wir haben auch dort noch ein Footballspiel angeschaut.

Danach mussten wir aber endlich weiter und fuhren direkt zur Unterkunft. Ein erneutes Airbnb. Linda und Henry unsere Gastgeber waren unglaublich nett. Nicht zu vergessen der knapp 60kg schwere Hund Max. Er fand uns besonders toll und wir konnten kaum einen Schritt ohne ihn machen.

Der Titel älteste Stadt ist glaub ich ist nicht ganz offiziell für St. Augustine, aber zumindest die Einwohner von St. Augustine berufen sich darauf. Wobei es schon lustig ist, wenn dort von Artefakten und was weiss ich von welchen altertümlichen Sachen gesprochen wird und dann ist nichts älter als 400 bis 500 Jahre. Das ist schon anders als in Europa. Aber sicher eine ganz tolle und interessante Stadt. Da nicht allzu gross haben wir alles einfach zu Fuss besichtigt und sind einiges gelaufen. Wir haben die Festung «Castillo de San Marcos» besucht. Dort konnte man gleich den Nationalpark-Pass «America the Beautiful» beziehen und wir haben hier schon das erste Schnäppchen gemacht. Wieder voll der schwäbische Ansatz gewählt. 🙂 Was in dieser Stadt auf keinen Fall fehlen darf ist ein Besuch in einer Destilliere mit einem kleinen Tasting. Ich habe mich für eine Rum-, Gin, Vodka- und Bourbon-Destillerie entschieden. Auch wenn für Florida das Wetter eher wieder etwas kalt und regnerisch war, hat es sich mehr als geloht den Stopp zu machen.

Danach haben wir uns entschieden unsere Planung dem Wetter anzupassen. Da für Dienstag wieder sehr viel Regen angesagt war, haben wir entschieden direkt Richtung Panama City (Florida) zu fahren und Georgia (vor allem Savannah) sein zu lassen. Dieser Bundesstaat müssen wir also zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Panama City liegt ganz im Osten von Florida und damit auf unserem Weg Richtung New Orleans.

Die Fahrt nach Panama City war recht lang, aber auch sehr schön. Wir haben uns für die schnellste Route entschieden, aber auch das waren knapp 600 km. Aber die Strapazen haben sich gelohnt. Weil auch für dieses Panama gilt das Motto von Janosch «Ach wie schön ist Panama». Wir hatten ein Hotel direkt am Strand und der war traumhaft. Es war dort Zwischensaison und somit auch dort praktisch keine Touristen. Auch hier haben wir den Altersdurchschnitt wieder massiv nach unten gedrückt. Auch das Wetter wurde deutlich besser. Es war zwar mit rund 14 Grad frischer als normal aber die Sonne war herrlich.

Wir haben auch wieder Sonnenuntergänge wie aus dem Bilderbuch erleben dürfen und dies sogar direkt aus unserem Zimmer raus. Wir haben vom Hotel nämlich ein Upgrade bekommen. Wir haben die 2 Tage dort sehr genossen, ohne gross was zu unternehmen. Wir haben beide gearbeitet und einfach nur die Sonne auf den Kopf scheinen lassen.

Somit war Panama City der perfekte Abschluss für den Bundesstaat Florida. Der nächste Stopp war in Mobile, Alabama gebucht. Dazu aber im nächsten Beitrag mehr.

Tobi

Tobi

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