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Autor: Tobi

Roadtrip USA: Florida

Wie im letzten Beitrag geschrieben haben wir unseren Mietwagen am Dienstag 25.01. 22 übernommen und sind seitdem unterwegs. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so viele Tage in Florida verbringen würden, aber der Bundesstaat hat doch einiges zu bieten.

Als wir das Auto am Mittag übernommen haben, haben wir gleich mal sämtliche Pläne über den Haufen geworfen. Eigentlich wollten wir direkt Richtung Nord-Westen starten, aber wir hatten viel über Key West gehört und wollten uns das dann doch noch «kurz» anschauen. Also ging es direkt Richtung Süden. Wir haben den Nachmittag mit Fahren verbracht, um dann am Folgetag genug Zeit zu haben, um Key West zu besichtigen. Die Fahrt startete ganz gut, allerdings hat es nur ein paar Meilen benötigt, ehe wir von der Polizei angehalten wurden. Tobi hat die wichtige Regel betreffend Stopp – wenn ein Schulbus die Warnblickanlage bzw. die Stopp-Schilder draussen hat – ignoriert. Zu meiner Verteidigung, es war eine 4-spurige Strasse mit einem zusätzlichen Mittelstreifen zum Abbiegen und der Bus stand auf der Gegenfahrbahn. Normalerweise habe ich in solchen Fällen immer Glück, als dass ich ein Auto vor mir habe das dann angehalten hätte, nicht aber in dem Fall. Wir wurden angehalten und ein freundlicher Polizist hat uns auf den Fehler aufmerksam gemacht. Leider ist das eher ein schwerwiegender Verstoss, so dass das Thema vom lokalen Court betrachtet wird. Nach ein paar Tagen konnte ich mich dann melden und meine Strafe erfragen. Hat mich doch 280 Dollar gekostet… Dumm gelaufen, aber daraus gelernt. Eigentlich habe ich das Ganze gewusst, aber auf den ersten Meilen war ich so mit dem Verkehr beschäftigt gewesen, dass mir das durch ging. Shit happens….

Den Abend und die Nacht haben wir in einem kleinen Dorf auf dem Weg nach Key West verbracht. Das einzige Restaurant, eine kleine Bar, hat an dem Abend noch eine Runde «Bar-Quiz» veranstaltet. Sagen wir mal so, den Altersdurchschnitt haben wir gesenkt, einen Hund hatten wir wie alle anderen auch nicht dabei und mit den Fragen waren wir doch überfordert. 🙂 Wobei auch die Spielleiterin ihre Probleme mit dem Abgleich der gezeigten Power-Point Präsentation und der Excel-Liste zur Punktevergabe hatte. 🙂 Nach einer gemütlichen Nacht stand dann am nächsten Tag die Besichtigung von Key West und der angrenzenden Festung Zachary Taylor und dem Historic State Park auf dem Programm.

Eigentlich ist Key West eine sehr schöne Stadt und Umgebung, aber eben auch sehr touristisch. Wir haben aber dennoch schöne Plätzchen gefunden, welche nicht voller Leute waren. Am südlichsten Punkt von Kontinental-Amerika waren wir natürlich auch. Wir haben es uns aber geschenkt, 30 Minuten anzustehen für ein Foto, sondern haben die Zeit zwischen einem Personenwechsel genutzt und unser Foto geschossen. 

Am Nachmittag sind wir dann schon wieder Richtung Norden in das Hinterland von Naples losgefahren. Dieses Mal ohne Zwischenfälle jedoch hat sich die Fahrt in die Länge gezogen. In dieser Region gibt es tatsächlich Florida Bären und -Panther, auch wenn wir beides leider nicht gesehen haben. Lag vielleicht auch daran, dass es zwischenzeitlich später Abend war und die Everglades eher weniger beleuchtet sind. Wir haben unsere Unterkunft also im Dunkeln gesucht. Zum ersten Mal in unserem Leben haben wir Airbnb ausprobiert… 🙂 Und das war super – wir hatten eine richtig tolle Runde mit den Gastgebern und einem weiteren Paar aus dem hohen Norden Deutschlands, welches ebenfalls dort übernachtet hat. Wir haben noch bis spät in die Nacht gequatscht und uns ausgetauscht. Ein richtig schöner Abend. Und die Unterkunft war der absolute Knaller. So haben wir unseren Morgen-Kaffee draussen in der Lounge am Pool getrunken und mussten danach leider bereits die Rucksäcke für die Weiterfahrt packen. Hier hätten wir es auf jeden Fall länger ausgehalten.

Da die Anreise am Vortag im Dunkeln passierte und wir die Everglades auch noch bei Tag sehen wollten, sind wir am Folgetag, auf dem Weg nach Cape Coral wieder ein Stück zurück und einen kleinen Umweg gefahren, was sich aber wirklich gelohnt hat. Wir haben bewusst auf die Luftboot-Touren verzichtet und uns lieber zu Fuss auf den Weg gemacht ein paar Alligatoren und verschiedene Vögel zu besichtigen. Abseits von den Touristenpfaden haben wir schöne Flecken gefunden, wo man zu Fuss die Landschaft erkunden konnte. Sei dies auf gebauten Holzstegen durch den dichten Wald oder auf gut ausgebauten Trail-Pfaden. Was uns sofort auffiel, die Amerikaner waren extrem freundlich. Bei jedem Kreuzen hat man sich gegrüsst. Hat jemand ein Tier entdeckt, wurde dies dem Nächsten gleich mitgeteilt. Wir waren wahrscheinlich die einzigen Nicht-Ami-Touristen, aber das hat niemand bemerkt. Wir sind lediglich aufgrund unserer Kamera’s aufgefallen. Die Amerikaner hatten da doch schon deutlich grössere Objektive am Start. 🙂

Danach ging es dann schon nach Cape Coral, wo wir eine weitere tolle Erfahrung mit Airbnb gemacht haben. Die Unterkunft war sehr schön, das Bett gemütlich und die beiden Gastgeber sehr zuvorkommend. Sie haben uns wie bei der letzten Erfahrung sehr herzlich aufgenommen und das Eis war schnell gebrochen. Wir hatten erneut gute Gespräche und haben viel über Politik, die aktuelle Situation in den USA, Preise und auch Covid unterhalten. Am nächsten Tag konnte sich der Herr des Hauses nicht mehr an vieles erinnern, was wir gesprochen haben, aber das ist wohl typisch Amerikanisch. Man unterhält sich super, aber doch sehr oberflächlich. Den Abend haben wir in einem gemütlichen Pub bei typisch amerikanischem Essen verbracht. In den unzähligen TV’s im Restaurant lief American Football, News und nach kurzen Abständen immer wieder Werbepausen. Ansonsten war Cape Coral aber ein Zwischenstopp. Am Folgetag ging es dann auch schon der Küste entlang weiter nach Clearwater, mit einem Zwischenstopp in Venice. Das Städtchen war unglaublich herzig und der Fussweg bis an den Beach taten nach dem vielen Autofahren der letzten Tage gut. Der Strand von Venice Beach war einfach genial!! Es erinnerte uns etwas an die Nordsee.

In Clearwater erwartete uns dann eine sehr frostige Zeit. Es war über das Wochenende so kalt, dass man in den Medien vor Leguanen gewarnt hat, welche bei der Kälte in eine Art Schockstarre fallen und dann von den Bäumen fallen. Wir haben sogar solche Berichte von Freunden und Familien aus der Schweiz erhalten. Die Medien hier haben sich fast überschlagen mit Tipps für die Menschen. Was gilt es zu beachten wegen Kleidung, was mit Tieren und Pflanzen machen, wie einem Brand wegen falschem Heizen vorbeugen, etc. Das war schon einmalig anzuschauen. Aber es war dann auch die kälteste Nacht seit über 12 Jahren mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Wir hatten für Clearwater wieder ein Motel gebucht, was vielleicht für diese paar Tage nicht die beste Entscheidung war. Es gab überall Klimaanlagen und Ventilatoren, aber wir hätten in dieser Nacht eher eine Heizung gebraucht. Irgendwie komisch, wenn man in Florida (wo es ja angeblich warm und schön war) dick eingepackt ins Bett geht. Am nächsten Tag haben wir in einem sehr schönen Café gefrühstückt und sind dort in den Tag gestartet.

Was uns nicht bewusst war, Clearwater ist die Stadt, in welcher Scientology seinen Hauptsitz hat. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wollte man die Kirche nicht unbedingt in der Stadt haben, aber es wurden einfach Unmengen an Immobilen gekauft und sich so ausgebreitet. Und es ist schon krass, an wie vielen Häusern das Scientology Emblem ersichtlich ist. Die verschiedenen Häuser waren dann auch eher speziell und stark abgeriegelt. Die Innenstadt war somit sehr wenig belebt und auch nicht ganz so schön. 

Nach der kalten Nacht haben wir eine Rundfahrt zu den tollen Stränden in der Umgebung gemacht. Clearwater Beach, Belleair Beach, Treasure Island und Saint Pete Beach. Es war so windig und kalt, dass wir uns dick eingepackt an die Strände begeben haben. Das hatte aber auch sein spezielles Flair. Es war nichts los und wir konnten wunderschöne Bilder machen, von Stränden ohne Menschen. Wahrscheinlich eine eher seltene Möglichkeit. Und die Bilder zeigen die Kälte und den Wind ja nicht.

Am Abend sind wir nochmal an den Strand zum Sonnenuntergang. Ich glaube ich muss die Bilder nicht weiter kommentieren, einfach traumhaft. Dass wir dafür 30 Minuten bei eisigem Wind und 3 Grad Celsius gewartet haben, sieht man auf den Bildern zum Glück nicht.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Tampa mit einem Zwischenstopp am Robert K Rees Memorial Park und dann noch auf den Honeymoon Islands. Hier hatten wir nochmal einen richtig schönen Strand und ich habe noch nie so viele und vor allem grosse Muscheln wie hier gesehen. Auch hier waren praktisch keine Leute vor Ort. Den «Floridianern» war es draussen wohl zu kalt. Aber wir haben auch vereinzelt Leute gesehen (vor allem Kinder), die sogar in den Buchten im Wasser geplanscht haben.

Danach ging es dann direkt nach Tampa Bay. Über diese Stadt wussten wir eigentlich nicht viel im Vorfeld. Aber die Stadt hat uns mehr als positiv überrascht. Es war unglaublich schön dort und sehr abwechslungsreich. Wir haben uns dort so wohl gefühlt und haben oftmals gesagt «also hier könnte man sehr gut wohnen». Nach der Ankunft im Hotel sind wir dann auch gleich los, um in einer Bar Football zu schauen. Immerhin war es Sonntag und sozusagen das Halbfinal-Wochenende für den Superbowl. Die Spiele waren super, wenn auch das Zweite nicht so spektakulär war, aber für uns haben leider in jedem Spiel die falschen Mannschaften gewonnen. 🙂 Aber da können wir jetzt auch nichts daran ändern. Die Stimmung im Pub, wo übrigens ein Teil von Budweiser-TV-Werbungen gedreht wurden, war sehr gut. Natürlich waren die meisten Buccaneer’s-Fans, welche ja bereits ausgeschieden waren. Es standen somit mehr der Sport im Allgemeinen im Fokus anstatt die einzelnen Mannschaften.

Den Folgetag haben wir dann genutzt, um die Stadt zu erkunden. Zuerst Richtung Fluss und Riverwalk und anschliessend Tampa Downtown. Einfach super dort. Es gab erneut einen Streetcar, welcher gefühlt vom vorletzten Jahrhundert war und auch nur eine Strecke fuhr. Dafür erneut Gratis und mit allerlei Unterhaltung durch den Chauffeur. Wir sind in den Ybor-District gefahren. Ein wunderschönes Stadtviertel mit unzähligen Backsteinhäusern. Darin unglaublich viele und vor allem herzige Shops. Wir haben ein Coffee-House gefunden, in dem wir leckeren Kaffee getrunken und auch die Zeit für eine Pause genutzt haben. Witzig auch in dieser Stadt waren die unzähligen frei herumlaufenden Hühner. Das haben wir nun bereits in vielen Florida-Städten gesehen. Die Hühner scheinen einen besonderen Stand zu haben. Wollte ein Huhn auf die andere Strassenseite, haben alle Auto’s angehalten bis das Huhn wohlbehalten angekommen war. Sehr witzig zum Zuschauen. Zum Abschlusshaben wir eher per Zufall eine Brauerei gefunden. Sagen wir zusammenfassend: es hat mir sehr gut gefallen.

Über den Tag haben wir noch etwas recherchiert und herausgefunden, dass die Tampa Bay Lightnings am Folgetag (Dienstag) noch ein Eishockey-Heimspiel in Tampa austragen. Für alle die die Mannschaft nicht kennen, die Tampa Bay Lightnings sind eine sehr erfolgreiche NHL Mannschaft und waren in den letzten beiden Jahren immer die Gewinner des Stanley Cups. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen, also haben wir noch 2 Tickets gegen die San Jose Sharks ergattert. Die Arena und die Stimmung waren super. Waren doch fast 20’000 Besucher in der Halle. 

Und im Vergleich zum Football hat auch die richtige Mannschaft gewonnen. Und das sogar noch in der Verlängerung, so dass der Schwabe wieder das maximale aus den Ticketpreisen herausgeholt hat. 🙂 Den Tag vor dem Spiel haben wir wir nochmal mit Sightseeing (Tobi) und Arbeiten (Corinne) verbracht.

Am Mittwoch hiess es dann Abschied nehmen von Tampa und wir machten uns auf den Weg nach Orlando. Da die Distanz nicht gross war, haben wir entscheiden, uns früh auf den Weg zu machen und eine typische amerikanische Mall in Orlando zu besuchen. Nicht, dass wir viel einkaufen können, aber so ein wenig mussten wir doch ersetzen da manche Kleidungsstücke die mexikanischen Waschgänge nicht ganz unbeschadet oder nur unvollständig überstanden haben. 🙂 Orlando strotz nur so von verschiedenen Malls und Outlets. Wir haben es doch aber tatsächlich geschafft, eine auszusuchen, die jetzt nicht so der Brüller war. Aber wie gesagt, gross shoppen war sowieso nicht drin.

Am Abend habe wir dann den Folgetag geplant und was muss man machen, wenn man in Orlando ist, genau Disney oder Universal Studios. Die Anzahl an Möglichkeiten und Parks haben uns fast verzweifeln lassen. Das andere war der Preis. So ein Tagesticket plus Parken ist nicht ganz billig und ich frage mich schon, wie das viele Touristen machen, die gleich mehrere Tage bleiben. Klar ist der Eintritt bei mehreren Tagen etwas billiger, aber dazu noch Hotel und Essen – unfassbar. Da ich nicht wirklich der Rollercoaster-Typ bin und Corinne bei den Wasserparks draussen war (vor allem auch bei diesen Temperaturen), haben wir uns für «EPCOT» entschieden. Ein etwas anderer Park, mit wenigen Fahrgeschäften oder Achterbahnen, dafür mit einer Art Weltausstellung mit verschiedenen Länderpavillionen. Ausserdem gibt es noch Schwerpunktthemen wie Natur und Technik. Im deutschen Pavillion wurde eine deutsche Bratwurst verkauft und ich hatte mich schon gefreut. Zum Glück habe ich die Wurst erst gesehen, bevor ich eine gekauft hatte. Das hatte mit Bratwurst nicht viel zu tun… 🙂 Von den Preisen müssen wir gar nicht berichten……Auch hier wollen alle die finanziellen Einbussen der Corona-Schliessungen wieder reinholen. Corinne hat noch den Chevrolet-Pavillon besucht. Dort konnte man auf einer Art Teststrecke mitfahren. Man hat verschiedene Test’s wie «fahren auf Glatteis oder schnelles Bremsen» durchlaufen. Dass die Wagen dafür in einer Schiene gelaufen sind, hat das Ganze etwas unspektakulär gemacht. Der wirklich coole Teil kam dann zum Schluss als ein Speedtest inkl. Steilwandkurve gemacht wurde. Dieser Ritt war dann in ihrem Interesse und hätte gefühlt länger dauern können. Aber da auch im Park viel weniger Besucher als normalerweise waren, dauerte auch das Warten/Anstehen nicht lange. Es war ein guter Abschluss für den Tag. 

Im Nachhinein muss ich sagen, die Entscheidung den Park zu nehmen war gut. Es hat echt sehr viel Spass gemacht und zumindest über Kanada und China haben wir noch einiges gesehen und gelernt. Beides liegt ja ggfs. noch vor uns.

Da wir am nächsten Tag wieder nur eine kurze Tour nach Cocoa vor uns hatten, sind wir am Morgen noch kurz in ein Outlet und haben uns dann auf den Weg an die Atlantikküste gemacht. Cocoa haben wir gewählt, da wir auf alle Fälle noch das NASA Space Center besuchen wollten und das liegt nur 10 km davon entfernt. In Cocoa hatten wir wieder ein Airbnb gebucht und wieder sehr viel Glück mit den Gastgebern. Zwar ein wenig abgefahren aber mega freundliche Menschen, so dass wir den ersten Abend gleich bei Wein und Lagerfeuer verbracht haben.

Am nächsten Tag ging es dann zur NASA. Im Nachgang bin ich froh kann ich noch schreiben hier, weil damit hat mich Corinne nicht zum Mond geschossen… 🙂 Das Space Center ist mega interessant. Auch wenn manche Sachen schon etwas in die Jahre gekommen sind, wurden auch viele neue Sachen aufgebaut. Corinne hat sogar kurz die Erfahrung gesammelt, wie sich ein solcher Space Shuttle-Start anfühlt. Es war sehr witzig, wenn auch nicht wirklich realistisch. Die Einführung dauerte auf jeden Fall länger als der «eigentliche Flug». Wir dachten das wir recht schnell durch sind, aber am Ende mussten sie uns fast aus dem Park werfen, weil wir nicht gehen wollten. So viele spannende Sachen gab es. Und auch wenn wir kurz nach Öffnung am Morgen bereits dort waren, war die Zeit dann doch knapp. Dass es gegen späteren Nachmittag auch wieder zu regnen begonnen hat und die Temperaturen nach wie vor für Florida-Verhältnisse tief waren, war dann sehr schade, da doch einige Ausstellungen unter freiem Himmel waren.

Unser ursprünglicher Plan war nach Cocoa an der Küste entlang nach Jacksonville, FL oder Savannah, GA zu fahren. Dank unseren Airbnb-Gastgebern haben wir aber den Tipp bekommen, lieber erst mal in St. Augustine zu halten und die älteste Stadt der USA zu besichtigen. Da solche Tipps von Locals unbezahlbar sind und wir meistens sehr kurzfristig die nächsten Unterkünfte buchen, sind solche Planänderungen für uns gut umsetzbar. Den Weg von Cocoa nach St. Augustin haben wir erneut mit einem schönen Ausflug verbunden. Auf den vorgelagerten Inselkette gab es einen wunderschönen Nationalpark, welcher man mit dem Auto befahren konnte. Typisch Amerikanisch eben…..man fährt in die Natur und muss sich nicht mal bewegen. Man fährt einfach auf der OneWay-Route durch den Park. Beim Eingang lagen Anmeldeformulare mit Umschlägen für die Eintrittskosten. Schnell ausgefüllt und mit dem Geld im Briefkasten eingeworfen ging es los. Es dauerte keine 2 Minuten und der erste Alligator war zu sehen. Diese waren in dem Park zwar deutlich kleiner aber dafür auch umso «härziger» ;-). Auch wieder sehr viele Vögel waren zu beobachten. Ich glaube sogar sagen zu können, dass 99% der Touristen wegen den Vögeln dort waren. Ebenso behaupten wir mal wieder, dass es 99% amerikanische Touristen waren und wie bisher immer, waren es allgemein sehr Wenige. Nachdem wir den Trail abgefahren haben, ging es weiter nach St. Augustine. Einen weiteren Tipp von unseren letzten Gastgebern haben wir auch noch umgesetzt. Wir sind bei einem Fluss vorbeigekommen wo Locals ihre Boote einschiffen. Dort soll man Manatees besichtigen können. Von diesen Tieren berichtete man uns sehr oft, aber irgendwie haben uns diese Seekühe nicht in deren Bann gezogen. Wir haben im Hafen auch tatsächlich 3 Tiere sichten können. Also was sollen wir sagen. Es hätten auch 3 Steine sein können. Die Tiere sind sehr träge, bewegen sich kaum und man sieht einfach einen kleinen Teil der Rücken. Zumindest war dies unsere Erfahrung. Man hat uns erzählt, dass man mit den Tieren auch gut schwimmen kann oder sie bei einer Kanu-Tour besichtigen kann. Nach der kurzen Pause ging es dann weiter Richtung Norden. Wir haben wieder einmal einen Abschnitt auf dem Highway US-1 absolviert. Kurz vor Daytona sind wir dann aber wieder auf die Küstenstrasse gewechselt und haben während der Durchfahrt noch einen Blick auf den berühmten Strand von Daytona Beach geworfen. Wobei es auch hier mal wieder geregnet hat. 🙂 Weiter nördlich haben wir dann Halt in einem sehr schönen Strand-Restaurant gemacht. Es hat extrem stark gewindet und an einen Strandspaziergang war nicht zu denken. Aber das Essen war lecker, die Leute auch hier wieder sehr freundlich und wir haben auch dort noch ein Footballspiel angeschaut.

Danach mussten wir aber endlich weiter und fuhren direkt zur Unterkunft. Ein erneutes Airbnb. Linda und Henry unsere Gastgeber waren unglaublich nett. Nicht zu vergessen der knapp 60kg schwere Hund Max. Er fand uns besonders toll und wir konnten kaum einen Schritt ohne ihn machen.

Der Titel älteste Stadt ist glaub ich ist nicht ganz offiziell für St. Augustine, aber zumindest die Einwohner von St. Augustine berufen sich darauf. Wobei es schon lustig ist, wenn dort von Artefakten und was weiss ich von welchen altertümlichen Sachen gesprochen wird und dann ist nichts älter als 400 bis 500 Jahre. Das ist schon anders als in Europa. Aber sicher eine ganz tolle und interessante Stadt. Da nicht allzu gross haben wir alles einfach zu Fuss besichtigt und sind einiges gelaufen. Wir haben die Festung «Castillo de San Marcos» besucht. Dort konnte man gleich den Nationalpark-Pass «America the Beautiful» beziehen und wir haben hier schon das erste Schnäppchen gemacht. Wieder voll der schwäbische Ansatz gewählt. 🙂 Was in dieser Stadt auf keinen Fall fehlen darf ist ein Besuch in einer Destilliere mit einem kleinen Tasting. Ich habe mich für eine Rum-, Gin, Vodka- und Bourbon-Destillerie entschieden. Auch wenn für Florida das Wetter eher wieder etwas kalt und regnerisch war, hat es sich mehr als geloht den Stopp zu machen.

Danach haben wir uns entschieden unsere Planung dem Wetter anzupassen. Da für Dienstag wieder sehr viel Regen angesagt war, haben wir entschieden direkt Richtung Panama City (Florida) zu fahren und Georgia (vor allem Savannah) sein zu lassen. Dieser Bundesstaat müssen wir also zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Panama City liegt ganz im Osten von Florida und damit auf unserem Weg Richtung New Orleans.

Die Fahrt nach Panama City war recht lang, aber auch sehr schön. Wir haben uns für die schnellste Route entschieden, aber auch das waren knapp 600 km. Aber die Strapazen haben sich gelohnt. Weil auch für dieses Panama gilt das Motto von Janosch «Ach wie schön ist Panama». Wir hatten ein Hotel direkt am Strand und der war traumhaft. Es war dort Zwischensaison und somit auch dort praktisch keine Touristen. Auch hier haben wir den Altersdurchschnitt wieder massiv nach unten gedrückt. Auch das Wetter wurde deutlich besser. Es war zwar mit rund 14 Grad frischer als normal aber die Sonne war herrlich.

Wir haben auch wieder Sonnenuntergänge wie aus dem Bilderbuch erleben dürfen und dies sogar direkt aus unserem Zimmer raus. Wir haben vom Hotel nämlich ein Upgrade bekommen. Wir haben die 2 Tage dort sehr genossen, ohne gross was zu unternehmen. Wir haben beide gearbeitet und einfach nur die Sonne auf den Kopf scheinen lassen.

Somit war Panama City der perfekte Abschluss für den Bundesstaat Florida. Der nächste Stopp war in Mobile, Alabama gebucht. Dazu aber im nächsten Beitrag mehr.

Adiós a México – Welcome USA

Die letzten Tage auf Isla Mujeres haben wir noch ausgiebig genutzt um zu arbeiten. Corinne konnte einiges erledigen, da Januar doch ein arbeitsintensiver Monat in Ihrem Job ist. Ich habe die Zeit genutzt und meine Firmenhomepage fertig zu machen und diese tatsächlich online zu stellen. Ausserdem haben wir noch versucht uns zu erholen und die Zeit weiterhin am schönen Strand zu nutzen, zumindest wenn das Wetter es zugelassen hat. Wir haben doch einige Tage gehabt an denen es auch mal geregnet hat.

Für den letzten Tag, Freitag, 21.01.22 haben wir früher Feierabend gemacht und uns noch etwas Spezielles vorgenommen. Isla Mujeres ist sehr bekannt für Tauchen und Schnorcheln. Da wir am Samstag fliegen wollten und ich noch etwas Husten hatte, haben wir das Schnorcheln dem Tauchen vorgezogen und uns für einen kleinen Trip angemeldet. Wir sind dann mit unserem Guide Ivan und einer weiterer Person als 4er Gruppe mit dem Boot aufs Meer hinaus. Mit an Bord war noch eine kleine Tauchgruppe von zwei Personen plus Guide Marko, welcher im weiteren Verlauf noch sehr behilflich war. Das erste Ziel des Ausfluges war das Meer-Museum Musa. Es handelt sich hierbei tatsächlich um ein kleines Museum mitten im Meer. Ganz faszinierend fand ich das Ausstellungsstück VW-Beetle, welches tatsächlich ein richtiges Auto (VW-Beetle) ist, welchen man auf dem Meeresgrund versenkt hat. Ansonsten gab es noch die 400 Personen oder die chinesischen Minihäuser. Eigentlich eine recht coole Geschichte. Wobei in dem Fall das Tauchen die bessere Lösung gewesen wäre, um die Objekte einfach auch mehr aus der Nähe anschauen zu können, ohne direkt mit Luftnotstand kämpfen zu müssen.

Nach ca. 30 Min ging es wieder auf das Boot und wir sind zu einem weiteren Tauchspot gefahren direkt am Riff. Und das war der Hammer!!!! So viele Fische und Korallen, Wahnsinn. Das Riff lag nicht sehr tief, weshalb auch wir Schnorchler alles unten am Meeresgrund mitverfolgen konnten. An diesem Riff war der Guide von den beiden Tauchern sehr praktisch. Er hat ein gutes Auge für Fische und hat uns so auch einiges zeigen können. Von Trompetenfischen über Barrakudas bis zu einem kleinen Hai. Vor allem der Hai war ein besonderes Erlebnis. Dieser war zwar noch jung aber trotzdem irgendwie beeindruckend so aus der Nähe.

Für Corinne wieder eine sehr grosse Herausforderung mit den vielen Fischen und ich weiss langsam echt nicht mehr, wie ich das wieder gut machen kann. So grosse Pferde gibt es ja gar nicht…. Aber lassen wir das mal noch auf uns zukommen…. 🙂 Anmerkung von Corinne: och so ein Salsa-Kurs wollte ich auch gerne mal wieder machen 😉

Am Abend waren wir nochmal richtig lecker Essen. Es war zwar nicht richtig Mexikanisch, sondern eher Tex-Mex, aber das war egal. Auf Isla Mujeres kann man einfach super lecker Essen. 

Und dann war er da. Unser grosser Tag, an welchem wir endlich in die Staaten reisen wollten. Wir sind mit einem mulmigen Gefühl gegen 10 Uhr auf die Fähre, um Richtung Cancun abzulegen. Unterwegs dann schon die erste SMS von der Airline, unser Flug wurde von 15.30 Uhr auf 17 Uhr verschoben… Hurra, fängt gut an. Dann sind wir von Cancun Hafen mit dem Taxi an den Flughafen und waren somit eigentlich viel zu früh dort. Aber uns stand ja noch die grosse Herausforderung mit dem abgelaufenen Visum bevor. Was war passiert? Wir haben bei der Einreise nur ein Visum für 40 Tage bekommen. Normalerweise erhält ein Tourist bei der Einreise ein Visum für 180 Tage, aber da aktuell viele die Aufenthaltsdauer absichtlich überziehen und viele «Corona-Flüchtlinge» sich in Mexico befinden, liegt es wie immer im Ermessen des Immigration Officer die Dauer festzulegen. Von 7, 20, 30, 40 oder eben bis zu 180 Tage, ist alles möglich. Wir haben eben die 40 Tage bekommen. Da unser Plan war, am 07.01. auszureisen, wäre alles fein gewesen. Wir wären dann 38 Tage in Mexiko gewesen. So waren es aber 53 Tage in Summe. Grundsätzlich wollten wir ja ausreisen, konnten ja aber bekanntermassen nicht. Und damit waren wir die letzten Tage illegal in Mexiko. Was zu einem komischen Gefühl wird, wenn einem die Polizei schwerbewaffnet begegnet und dann Personenkontrollen direkt neben einem durchführt. Ok, wir sehen von weitem wie Touristen aus, daher wurden wir nicht gross beachtet, aber es ist trotzdem komisch. Und es muss ja nicht mal sein, dass einen die Polizei kontrolliert, es könnte auch etwas passieren oder es wird etwas gestohlen und man geht von sich aus zur Polizei… Aber egal, alles überstanden bis dahin. Jetzt waren wir am Flughafen und folgten dem Rat der Schweizer Botschaft, einfach zur Airline zu gehen und dort melden, die würden dann einen Kontakt zu den Behörden herstellen und wir sollten dann mit einer Strafe von max. 40 Franken davon kommen. Was uns aber viel wichtiger war, dass es kein Einreiseverbot für die nächsten Jahre gibt. Wir möchten ja im Mai wieder nach Mexiko kommen und dann wäre das richtig bescheiden. Ok, wir beide also am Schalter und dem netten Mitarbeiter von American Airline den Sachverhalt «wir wollten ausreisen, konnten aber nicht» kurz erklärt und was macht der, ein ganz trockener Kommentar: «Der Herr am Flughafen bei der Einreise hat einen Fehler gemacht. Touristen dürfen 180 Tage im Land bleiben. Sie haben ihr Visum nicht überzogen. Waren sie das erste Mal in Mexico? Hat es ihnen gefallen?» Ok, kann man so auch sagen… 🙂 Für uns ja gut, weil damit konnten wir einfach einchecken und das Land verlassen. War extrem freundlich von dem Herrn und der Schwabe hat mal wieder Geld gespart. 🙂 So, nun also noch die Sicherheitskontrolle und dann war wieder warten angesagt. Der Flug wurde von 17 Uhr nochmal auf 17.50 Uhr verschoben. Und was soll ich sagen, um 18:20 Uhr sind wir auch tatsächlich abgehoben für unsere Reise nach Miami. 

Die kalkulierte Flugzeit war unbeschreibliche 1 Stunde und 9 Minuten. Das bedeutet, nach einem recht ruhigen Flug, sind wir um 19.30 Uhr in Miami gelandet und Richtung Gate gerollt. Plötzlich haben wir am Rand geparkt und die Durchsage des Captain «wir sind jetzt zwar da, aber das zugewiesene Gate ist geschlossen. Wir müssen warten». Jetzt waren wir schon über 2 Stunden zu spät und dann noch das! Also warten, so nach dem Prinzip, bestellt und nicht abgeholt. Links und rechts sind die Flieger an uns vorbei und wir schön am Warten. Dann nochmal die Durchsage, dauert noch ca. 15 Min und alle Personen sollen doch bitte sitzen bleiben und vor allem angeschnallt. Unglaublich wie viele Menschen es nicht aushalten ohne WC… Dann die Durchsage, dass es weiter gehen könnte, aber da Passagiere auf dem WC sind, können wir nicht weiter. Unfassbar, endlich würde es gehen und dann das. Es hat dann noch 2 Durchsagen gebraucht, die letzte auch recht direkt, bis jeder wieder an seinem Platz war und wir zu unserem Gate gerollt sind. Jetzt war es dann doch auch schon kurz nach 20 Uhr.

Jetzt noch der nächste spannende Schritt – Immigration in die USA, zwei Wochen später als auf dem beantragten ESTA-Formular angegeben. Aber die Befürchtung war unbegründet. Corinne war in 20 Sekunden durch die Passkontrolle und ich musste noch kurz neue Fingerabdrücke abgeben und war nach 45 Sekunden auch durch. Keine einzige Frage was wir hier wollen, wie lange wir bleiben, nichts. Das haben wir auch schon anders erlebt. Aber ok, sollen ja auch mal Glück haben. Wir haben dann unser Gepäck abgeholt, dieses Mal war es im gleichen Flieger wie wir und dann ab zum Hotel. Zusammengefasst, wir waren knapp 12 Std. unterwegs für einen Flug von 69 Minuten – das läuft! 🙂

Was uns im Hotel aufgefallen ist, in unseren Reisepässen war nicht mal ein Stempel das wir eingereist sind und damit auch kein Datum, wann wir das Land wieder verlassen müssen. Das war dann mal wieder etwas seltsam. Nicht schon wieder illegal in einem Land, weil wir vielleicht am Flughafen den falschen Ausgang genommen haben, oder so. Also haben wir uns da nochmal erkundigt, aber es war alles korrekt. Wir können sogar im Internet unseren Status prüfen, wann wir eingereist sind und wie viele Tage wir noch bleiben dürfen. Stempel im Reisepass ist also auch nicht mehr zwingend notwendig. Eigentlich noch schade, jetzt hatte ich gehofft ich könnte während der Reise ganz viele Stempel sammeln. Aber ok.

Jetzt waren wir also angekommen, im sonnigen Miami. Zwei volle Tage haben wir geplant hierzu sein. Den ersten Tag, Samstag 23.01. haben wir genutzt um mit einem Hopp on – Hopp off Bus die Stadt erkundigen. 

Wir sind dann noch nach Miami Beach mit dem Bus und haben uns die Insel angeschaut. Auf dem Rückweg sind wir dann an den Wynwood Walls ausgestiegen. Der Bereich ist bekannt für Street Art und tausenden von Graffitis. Und das wirklich sehr beeindruckend. Wir haben dann kurzerhand noch eine Ausstellung zum Thema besucht mit Graffitis von Künstlern aus allen Teilen der Welt. Ich fand vor allem die knalligen Farben und Kontraste sehr schön.

Das Thema Graffiti zieht sich aber so ein wenig durch die gesamte Stadt. An vielen Ecken sind wirklich schöne Bilder zu sehen, welche mit den sonst üblichen Schmierereien nicht das geringste zu tun haben. In der Ausstellung in Wynwood haben wir Bilder gesehen, welche für über 80’000 Dollar verkauft werden.

Den zweiten Tag haben wir genutzt für eine Bootsfahrt durch die Bay von Miami. Ziel war so ein wenig die Luxusschiffe und Immobilen von den Reichen und Schönen zu bestaunen. Wir sind an den Villen von Jackie Chan, den Beckhams, usw. vorbeigefahren und ich muss sagen, wenn Geld keine Rolle spielt, kann man wohl recht schön leben. Wie es so sein sollte, lag heute die Yacht von Marc Cuban, bekannt als der Besitzer des NBA Clubs Dallas Mavericks im Hafen. Ich weiss nicht zu was man eine Yacht mit 20 Besatzungsmitgliedern und fast 88 Meter Länge benötigt, aber ok. Wer möchte einfach mal Google nach der Yacht «Fountainhead» fragen. Ausserdem sind wir noch durch den Hafen für die vielen Kreuzfahrtschiffe gefahren, welche ab Miami immer für Rundreisen in die Karibik aufbrechen.

Im Anschluss sind wir dann mit dem Miami Metromover noch eine Runde durch die Stadt gefahren. Der Metromover ist ein kostenloses automatisiertes System, das von Miami-Dade Transit betrieben wird. Der Metromover dient in erster Linie als alternatives Verkehrsmittel für die Stadtteile im Grossraum Downtown Miami. Das System besteht aus drei Schleifen und insgesamt 21 Stationen. Die Stationen liegen etwa zwei Häuserblocks voneinander entfernt und sind mit allen wichtigen Gebäuden und Plätzen in der Innenstadt verbunden. Im Durchschnitt befördert der Metromover doch ca. 30’000 Menschen pro Tag und das alles ohne einen Fahrer, was das Fahrerlebnis schon speziell macht. Vor allem wenn der Zug zügig auf eine Kurve zufährt und man nicht weiss, bremst das System noch vor der Kurve oder nicht… 🙂 Ist aber ein tolles Erlebnis und für den Schwaben eben noch den Vorteil «kostet ja nichts» 🙂

Nach dem Fahrerlebnis sind wir noch in ein Restaurant, um uns an die amerikanischen Portionen zu gewöhnen. Corinne hatte den Tipp bekommen das «La Industria bakery & cafe auszuprobieren. Das Essen war der Hammer, Corinne hatte ein paar Waffeln und ich ein Sandwich mit Rindfleisch. Das Restaurant gehört wohl einem bekannten (mir zwar nicht) Sänger und ist aktuell sehr beliebt in Miami. Wir mussten auch über 20 Min anstehen, ehe wir reingekommen sind. Übrigens, wir haben die Portionen nicht geschafft – zum Glück 🙂

Im Anschluss sind wir dann zum Verdauen noch durch den Bayfront Park gelaufen, haben das Stadion der Miami Heats (NBA Team) und das Phillip and Patricia Frost Museum of Science sowie die kleineren Boote im Yachthafen angeschaut. 

Morgen, Dienstag 25.01. startet dann unser eigentlicher Roadtrip durch die USA. Wir haben jetzt mal für 5 Wochen einen Mietwagen reserviert, welchen wir am Morgen abholen können. Die Erlebnisse des Roadtrips kommen dann in einem nächsten Beitrag.

Mexiko: Isla Mujeres oder «die unendliche Geschichte»

Wie im letzten Post geschrieben, sind wir am 03.01.2022 mit dem Bus von Tulum nach Cancun und dann mit der Fähre von Cancun auf Isla Mujeres gefahren. Das Ziel war eigentlich bis zum Morgen des 07.01.2022 hier zu sein und dann nach Miami weiterzureisen. Wie so oft im Leben kommt es aber anders als geplant und heute (16.01.2022) sind wir noch immer auf Isla Mujeres und damit in Mexiko. Warum und Wieso dazu mehr im Text.

Wie gesagt sind wir am 03.01. hier angekommen und Isla Mujeres ist eine sehr schöne Insel. Sogar die Überfahrt mit der Fähre fand dieses Mal unter sehr schönen Bedingungen statt. 🙂 Wir haben ein tolles Hotel hier erwischt und auch sonst herrscht auf der Insel zwar auch sehr viel Trubel, aber alles etwas ruhiger. Es gibt zwar auch in vielen Restaurants und Bars Musik, aber im Vergleich zu Playa del Carmen ist es hier Live Musik. Und das wirklich tolle, viel mit karibischen Klängen. Wir haben den ersten Tag also dazu genutzt, die Insel zu erforschen und zu schauen, was man hier so machen kann. Eigentlich wollten wir die Zeit hier auch nutzen, um nochmals zu Tauchen oder zumindest Schnorcheln zu gehen. Hier hat uns aber das Wetter einen ersten Strich durch die Rechnung gemacht. Was soll ich sagen, wenn ich an karibische Insel denke, denke ich nicht unbedingt an Wolken, Regen, Wind und überflutete Strassen. Aber genauso ist es gekommen. Von den geplanten 4 Tagen hier, sind 2 Tage doch buchstäblich ins Wasser gefallen, zumindest teilweise. 

Der zweite Tag war noch am besten, so dass wir den am Strand verbracht haben. Die Strände sind zwar recht voll, was bei dem grossartigen Strand und glasklaren Wasser aber auch irgendwie verständlich ist. Wir haben es trotzdem sehr genossen und uns erholt. Und wenn man sehr früh dort ist, hat man den Strand auch fast für sich allein.

Da der dritte Tag wieder eher etwas verregnet und bewölkt war sind wir nochmals durch die Stadt gelaufen und haben die Stimmung genossen. Ausserdem waren wir in der Markthalle was auch sehr interessant war. So kleine Stände und trotzdem so viel Auswahl, unglaublich. Eigentlich war mal wieder alles vorhanden, was man so im täglichen Leben brauchen kann. Was auch auf Isla Mujeres auffällt sind die tollen Graffitis an den Häusern. Teilweise sind das richtige Kunstwerke. Auch den lokalen Friedhof haben wir besucht. Es hat uns sehr interessiert, weil wir bereits an einigen vorbei gegangen sind und diese sehen immer sehr speziell aus. Man baut richtige kleine Häuser auf die Gräber und richtet dort wie kleine Zimmer für Opfergaben und Kerzen ein. 

Am vierten und eigentlich letzten Tag sind wir mit einem Golf-Kart über die Insel gefahren. Diese kann man hier an jeder Ecke ausleihen und damit die ganze Insel durchqueren. Wir haben von der Stadt bis zum südlichen Ende gerade mal 35 Min. gebraucht. So viel dann auch gleich zur Grösse der Insel. Ist jetzt nicht wirklich gross. Und unser Gefährt war jetzt nicht das Schnellste, aber das Lauteste. 🙂

Nach dieser eigentlich sehr schönen Ausfahrt nahm das Chaos seinen Lauf. Da wir ja für den Flug in die USA einen negativen Corona-Test benötigten und das frühestens 24 Std. vor Abflug, sind wir am Donnerstag 06.01. gegen 16 Uhr frohgelaunt in ein mobiles Testzentrum. Da wir keine Symptome hatten, haben wir mit einem negativen Ergebnis gerechnet. Nach 15 Min. war dann aber klar, nichts mit negativ, sondern positiv. Damit war an eine Weiterreise in die USA nicht mehr zu denken und wir mussten recht spontan umplanen. Laut den Personen im Testzentrum mussten wir nach dem Test in eine «empfohlene» Quarantäne. Das bedeutet, hier in Mexiko wird nach einem positiven Test eine Quarantäne empfohlen, was aber nicht kontrolliert wird. Es ist so ein wenig im Ermessen jedes einzelnen, wie er damit umgeht. Für uns war aber klar, dass wir uns so gut wie möglich für die ersten Tage abschotten, um für andere Menschen keine zusätzliche Gefahr zu sein. 

Da die nun längere Zeit in Mexiko eine Auswirkung auf unser Visum hat, haben wir uns noch mit dem Schweizer Konsulat in Cancun kurzgeschlossen. Ich habe ja während meiner Einbürgerung in die Schweiz gelernt, dass ich jetzt konsularischen Beistand im Ausland habe. Also kann man das ja mal nutzen. 🙂 Auch mal eine neue Erfahrung. Zum ganzen Thema Visum dann im nächsten Post mehr, wenn wir tatsächlich irgendwann in Miami sind. Es bleibt spannend, würde ich mal sagen mit dem Punkt.

Wir haben uns dann ein neues Hotel genommen und dort verbarrikadiert so gut es ging. Wir sind nicht zum Frühstück oder so, sondern haben uns Kleinigkeiten an Food-Ständen geholt, um nicht zu verhungern. Da alles an der frischen Luft war bzw. wir mit Masken und dann zu Randzeiten unterwegs waren, hat das recht gut funktioniert. Wir haben dann im weiteren Verlauf auch keine grossen Symptome entwickelt, sondern sind mit ein wenig Husten und etwas Halsweh ganz glimpflich aus der Geschichte herausgekommen. Zwischenzeitlich wurden wir auch wieder negativ getestet und können uns wieder freier bewegen. Da es aber noch entsprechende Restriktionen betreffend der Weiterreise gibt, sitzen wir aktuell eben noch immer in Mexiko fest. Wenn wir jetzt aber alle uns bekannten Formulare und Dokumente berücksichtigen, sollten wir ab Samstag 22.01. wieder Reisen können, ohne gegen Auflagen zu verstossen. Wir haben so viel recherchiert und geschaut, aber wer weiss, ganz sicher sind wir uns noch immer nicht. Und Regeln können ja in dieser Zeit bekanntlich auch schnell ändern. Daher haben wir die letzten Tage, neben dem Bezug eines neuen Hotels, auch genutzt, um mal wieder einen Flug und ein Hotel in Miami zu buchen. Dieses Mal aber etwas vorsichtiger und mit der Möglichkeit alles nochmal verschieben zu können. Man weiss ja nie… 🙂 Ausserdem nutzen wir die Zeit, um ein wenig zu arbeiten, was uns wieder etwas mehr Zeit für andere Sachen in den USA verschaffen wird. Wir versuchen einfach das Beste daraus zu machen und es gibt ja auch wesentlich schlimmere Orte als eine karibische Insel um festzusitzen. 🙂 Wobei auch heute, Sonntag 16.01. ist das Wetter mal wieder eher untypisch, kalt und windig. Manche Menschen, eben Einheimische, müssen jetzt auch bei 24 Grad tatsächlich schon Jeans und Winterjacke tragen. Sieht für uns als Tourist lustig aus, aber wenn man sonst eben bis zu 40 Grad gewöhnt ist, wieder nachvollziehbar.

Irgendwie fällt es schwer die letzten Tage zu beschreiben und diesen Post zu schreiben. Wir haben nicht wirklich viel erlebt. Nach den ersten Tagen haben wir zumindest einen ganz ruhigen Platz am Meer gefunden ohne andere Menschen, an welchen wir dann ab und an für ein paar Minuten gelaufen sind, nachdem uns im Hotel die Decke auf den Kopf gefallen ist. Dort konnten wir die Meerluft atmen, was sehr gutgetan hat und auch sehr viel nachdenken. Für mich eigentlich auch die erste Zeit auf der Reise um das Ganze, was wir hier eigentlich machen, noch vorhaben, schon alles erlebt haben auch zu verarbeiten und darüber nachzudenken. Eigentlich kann man auch aus diesem etwas unglücklichen Umstand jetzt doch etwas Positives mitnehmen. Und auch für uns als kleine Zweier-Reisegruppe war es vielleicht wieder mal eine Herausforderung, zusammen auf so kleinem Raum mit vielen Fragen und Unsicherheiten, weiter zu wachsen und zu sehen, was wir alles schaffen können.

Mexiko: Tulum

Bevor ich den Bericht beginne, möchten wir allen noch ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr 2022 wünschen. Passt auf Euch auf und bleibt vor allem gesund. 

Wir möchten uns auch für die vielen Kommentare über unsere Berichte bedanken, welche sowohl über die Homepage aber auch direkt via Mail oder WhatsApp zu uns kommen. Es ist schön und freut uns sehr, dass mittlerweile so viele Menschen unsere Homepage besuchen und Freude an unseren Berichten haben. Vielen Dank dafür.

Am 27.12.21 haben wir ja unsere Reise nach Tulum fortgesetzt. Für uns war es die erste Busfahrt, auf welcher wir auf uns allein gestellt waren. Und wir haben das hervorragend gemeistert. Ok, Playa del Carmen hat nicht das ganz grosse Busterminal von ADO (so der Name des Busunternehmens mit welchem wir bisher immer gereist sind und welches man sehr empfehlen kann.) Wie gesagt, wir haben den richtigen Bus erwischt und uns auf den Weg Richtung Süden gemacht. Nach Tulum war die Fahrzeit mit etwas über einer Stunde angegeben und da wir sehr pünktlich los sind, sind wir auch on-time angekommen. Unser erster Eindruck von Tulum war etwas durchwachsen. Irgendwie wirkte alles sehr verfahren und auseinandergezogen. Diesen Eindruck wurden wir während der Tage dort auch nicht los. Irgendwie wurden wir mit der Stadt nicht so richtig warm. Aber vielleicht der Reihe nach.

Tulum kann man ganz, ganz grob wie in drei Teile einteilen. Der erste Teil, Tulum Strand, sind riesige Hotels und Ressorts direkt am Meer. Der zweite Teil, die eigentlich ursprüngliche Stadt Tulum, ca. 5 km weg vom Strand und als dritter Teil, die alten Maya-Ruinen direkt am Meer mit diversen Freizeitmöglichkeiten drum herum.

Unsere Ankunft und unser Hotel hatten wir in der ursprünglichen Stadt Tulum und das auch noch so ca. am A…. der Welt. Vom Busterminal hiess es erstmal ca. 35 Min laufen; mit unseren Rucksäcken nicht ganz einfach, vor allem bei tropisch heissem und feuchtem Klima. Aber wie der Schwabe eben so ist, wollte ich das Geld erstmal sparen. Es sei aber vorweggenommen, bei der Rückfahrt habe ich freiwillig in ein Taxi investiert. 🙂 Unser Hotel lag wie gesagt «etwas» abseits und war über recht «baufällige» Strassen zu erreichen, vor allem nach Regen eine Herausforderung bei der Unmenge an Schlaglöchern. Ansonsten wäre das Hotel aber eigentlich recht schön. Das Problem war, dass in der Umgebung jede Menge Baustellen waren, welche entsprechend Staub aufgewirbelt haben, so dass wir den Balkon und den darauf befindlichen Pool (ok, in Realität war es eine Badewanne) nicht nutzen konnten.

In der Umgebung gab es eigentlich nicht viel, ausser Baustellen und Wald. Das seltsame war aber, dass wenn man den «Strassen» weiter gefolgt ist, man immer wieder auf ganz neue Komplexe gestossen ist, welche gerade erst erstellt wurden. Ich habe keine Ahnung was man da so machen kann, ohne Auto oder Roller ist man aber aufgeschmissen. Wobei ich mir aber auch sehr gut vorstellen kann, dass sich das ganze riesige Areal einfach gerade in der Entwicklung befindet und in ein paar Jahren, wenn auch Läden und Restaurants gebaut sind, wirklich etwas Tolles entstehen kann. Für uns war es jetzt eher etwas komisch. Zum Vorteil kann ich aber sagen, wir hatten ein sehr tolles Restaurant, eigentlich auch das einzige, direkt neben dem Hotel. Das war für mexikanische Verhältnisse nicht unbedingt billig, das Essen aber dafür mega lecker.

Nach der Ankunft im Hotel haben wir uns dann am Pool, welcher auf dem Dach und damit etwas staubgeschützt, sehr gut entspannt. Den ersten richtigen Tag haben wir dann genutzt, um den Teil Tulum Stadt etwas zu erkunden. Wir sind recht viel gelaufen, aber so richtig vom Hocker hat es uns nicht gehauen. Es war zwar alles vorhanden, aber alles entlang einer 4 – 6 spurigen Strasse, welche durch den Teil Tulums geht. Ansonsten eben die üblichen Läden, Bars und Restaurants.

Den nächsten Tag haben wir uns aufgemacht, die alte Maya Stadt von Tulum zu erkundigen. Wir sind schon direkt am Morgen los, um den grossen Warteschlangen zu entgehen, und ja – mit dem Taxi. 🙂 Das frühe Los war die richtige Idee, wir konnten den Ausblick auf das Meer zu Beginn noch richtig geniessen. Der Besuch der alten Stadt ist sehr zu empfehlen. Obwohl wir jetzt doch schon einige solcher Städte besucht haben, ist es immer wieder beeindruckend und sehr schön. In diesem Fall einfach die Nähe zum Meer, was ein besonderes Flair entwickelt.

Nach der Besichtigung machten wir uns zu Fuss auf den Rückweg Richtung Tulum. Eigentlich war die Idee der Strasse direkt am Meer zu folgen. Leider ist diese doch ca. 100 Meter weg von der Küste und durch diverse Beach-Clubs und Wälder, ohne eine Möglichkeit das Meer zu sehen. Von einem Gehweg hat man da auch noch nichts gehört, so dass wir immer der Strasse entlang mussten. Da viele Menschen zum Strand wollten, und im Gegensatz zu uns alle mit Roller oder Auto unterwegs waren, war das doch eher mühsam als irgendwie romantisch. Wir haben dann an einem öffentlichen Strand eine Pause gemacht, wobei es an dem Tag recht windig war. 

Nachdem wir genügend Sand in den Ohren hatten und anschliessend eine Kleinigkeit gegessen und getrunken hatten, sind wir wieder weiter mit dem Ziel Tulum Strand. Nach ca. einer Stunde haben wir dann den Teil erreicht und waren auch da eher enttäuscht. Sicher, es gibt wunderschöne Ressorts in denen man glaub ich wahnsinnig schön Urlaub machen kann, aber dafür auch nicht ganz billig. Für unser Budget auf dieser Reise war es einfach nicht drin, da wir nicht unbedingt vorzeitig nach Hause wollen, weil das Geld aus ist. Somit haben wir uns dann auf den Weg zu unserem Hotel gemacht und sind wieder einer Strasse folgend Richtung Tulum Stadt. Am Schluss des Tages hatten wir rund 26’000 Schritte auf dem Tacho.

Für Silvester hatten wir uns für einen Ausflug zu einer weiteren Maya Stadt und anschliessendem schwimmen in den Mangrovenwäldern in der grossen Lagune vor der Küste angemeldet. Die Region gehört zum Sian Ka’an Nationalpark und Biosphärenreservat, welches ursprünglich ebenfalls von den Mayas bewohnt wurde. Sian Ka’an bedeutet in der Sprache der Maya sinngemäss so viel wie «Ort, wo der Himmel geboren wurde». Und ich muss sagen, es ist ein sehr eindrücklicher Ort. Theoretisch sind in der Region sehr viele Tiere zu besichtigen von Delphinen, Meeresschildkröten, Kormorane, Pelikane, Krokodile, aber auch Jaguar, Puma und Hirsche. Wie gesagt, so weit die Theorie. Wir haben nicht viel davon gesehen, was aber teilweise am durchwachsenen Wetter gelegen haben könnte. War für uns daher auch nicht so schlimm, sondern wir haben nochmals die Führung durch eine weitere Maya Stadt genossen. In diesem Fall hatten wir auch einen mega guten Guide, welche uns nochmals so viel neues über die Mayas erklärte. Diese etwas kleineren Orte haben einfach etwas mehr Charme, da zwar kleiner dafür aber auch deutlich weniger Touristen und die Hintergrundinformationen stehen mehr im Vordergrund als der Versuch durch diverse Händler etwas zu verkaufen. 

Anschliessend sind wir durch den Dschungel gelaufen auf der Suche nach dem einen oder anderen Tier bzw. war es auch direkt der Weg zur Anlegestelle der Boote, welche uns in die Lagune gefahren haben. Spannend war unterwegs zu erfahren, nach welchem System die Mayas gerechnet haben. Sie haben hierfür eine eigene Methode erfunden, welche sich durch Punkte und Balken darstellen lässt. Ein Punkt ist gleich einer 1, ein Balken quer entspricht 5. Und das ganze System ist aufgebaut bis 20. Danach geht es immer um ein Vielfaches von 20 weiter in der Darstellung. Schwierig so zu beschreiben, aber absolut lohnend sich das mal anzuschauen. Ah ja, was noch zu erwähnen ist. Von der grossartigen Tierwelt haben wir gesehen: Ameisen und Mini-Fischli….that’s it. 🙂

Nach der Ankunft am Bootssteg gab es ein kleines Mittagessen, ehe es in die Lagune ging. Wir sind mit einem Boot hinausgefahren, um uns dann in den Mangrovenwäldern treiben zu lassen. Das Wasser zwischen den Mangroven ist Süsswasser und sehr klar, so dass dies sehr erfrischend war. Um sich stylisch durch die Mangroven tragen zu lassen werden die Rettungswesten leicht zweckentfremdet. Man schlüpft mit den Beinen in die Weste und verschliesst diese dann am Bauch. Eigentlich trägt man die Weste dann wie eine Art Windel, was zwar sehr doof aussieht, sich aber hervorragend eignet, um sich so treiben zu lassen. Corinne war wieder voll in ihrem Element (Wasser)……das Pony, auf dem ich zu reiten habe wird wohl immer wie grösser. 🙂

Nach ca. 1 Stunde floaten stand der Rückweg zu Fuss via einen Holzsteg zurück zum Boot an. Das Ganze war so entspannend und zum geniessen, dass wir richtig müde waren. Wir haben uns dann auf den Weg Richtung Hotel gemacht, um dort nochmals am Pool eine Mütze Schlaf zu nehmen, ehe wir zu unserem Silvester-Dinner gegangen sind. Dieses war zwar nicht typisch mexikanisch, sondern eher italienisch, dafür aber teilweise mit Meeresfrüchten und sehr lecker. Da der Tag mit traurigen Nachrichten aus der Heimat begonnen hat, hatten wir auch keine Lust auf Party, sondern waren mit unserem kleinen Dinner mehr als zufrieden. Vor lauter Entspannung habe ich dann den eigentlichen Start ins neue Jahr verschlafen. Macht aber nichts, hab ja jetzt wieder 365 Tage Zeit, um das Jahr zu gestalten und Neues zu erleben.

Neujahr und den 02.01.22 haben wir dann eher genutzt, um zu arbeiten bzw. den Pool im Hotel ausführlich zu testen und zu geniessen. Ausserdem haben wir den weiteren Verlauf unserer Reise geplant und gebucht. Den Abschluss für Mexiko werden wir ab dem 03.01.22 auf der Isla Mujeres verbringen, eine kleine Insel vor Cancun, ehe es dann am 07.01.22 nach Miami geht. Es war unglaublich, wie viel Zeit man heute investieren muss, bis man alle Dokumente und Zertifikate beisammen hat für die Einreise in die USA. Dann noch eine App installieren und dort Fragen beantworten und Dokumente hochladen, etc. Alles etwas mühsam. Daher ging da auch richtig Zeit dafür drauf. Aber dafür haben wir das jetzt fast alles fertig und können entspannt nach Isla Mujeres fahren. Gebucht haben wir den Bus für den 03.01.22 bis Cancun und dann die Fähre.

Wenn ich so über den Aufenthalt in Tulum nachdenke, ist es extrem schwer zu beurteilen, was ich von den 6 Tagen dort halten soll. Irgendwie war es sehr schön mit den Maya Städten und den Mangroven, auf der anderen Seite auch seltsam. Ich denke die Region eignet sich einfach mehr für einen Aufenthalt in einem tollen Ressort mit diversen Ausflügen ab dem Hotel. Soweit einfach mein persönlicher Eindruck. Viele werden sich jetzt vielleicht auch fragen, ob wir tatsächlich keine Cenote, wofür die Region sehr bekannt ist, besucht haben. Ja das ist so. Wir haben uns das aufgehoben, da wir ab Mitte Mai planen nochmals nach Mexiko zu kommen, um von hier eine Gruppenreise durch ganz Zentralamerika bis Panama zu machen. Dabei werden wir auch nochmal in Tulum vorbeikommen und werden das dann nachholen. Man muss der Stadt ja auch eine zweite Chance geben. 🙂 Cenoten sind tiefe Wasserlöcher, meistens im Dschungel, welche vor vielen, vielen Jahren durch den Einschlag eines Meteoriten entstanden sind und in denen man teilweise auch schwimmen und tauchen kann. Dieser Einschlag hat eigentlich erst zur Entstehung der Halbinsel Yucatan geführt. Wenn man heute auf der Halbinsel läuft, läuft man eigentlich auf dem ehemaligem Grund des Meeres. Daher kann man an manchen Stellen im Dschungel noch an diversen Abbrüchen Muscheln entdecken, welche aus der Zeit der Dinosaurier stammen.

Ein kleines Highlight für mich in Tulum waren unzählige VW-Käfer, welche dort noch im Einsatz sind. Manche davon sind so rostig und verschlissen, dass es ein Wunder ist, das diese noch fahren. Aber wie hiess es früher schon « er läuft und läuft und läuft …». Das kann man hier wirklich bestätigen. Selbst wenn Türen oder andere Elemente mit Kabelbinder am Auto befestigt werden müssen. Und einen TüV scheint es hier eh nicht zu geben. 🙂 Das Auto wurde in Europa bis 1978 und dann in Mexiko noch in der ursprünglichen Ausführung bis Anfang 2003 produziert. Insgesamt sollen über 21.5 Mio. Fahrzeuge in der Urversion des Käfers produziert worden sein.

So viel zu unserem Aufenthalt in Tulum. Was wir auf Isla Mujeres so alles erlebt haben, dann im nächsten Beitrag.

Mexiko: Playa del Carmen

Wie von Corinne beschrieben hat unsere Gruppenreise in Playa del Carmen geendet und nun waren wir wieder auf uns allein gestellt. Da wir wussten, dass Playa del Carmen für Weihnachten bzw. Silvester sehr ausgebucht sein wird, haben wir uns entschlossen noch von unterwegs in unserem letzten Hotel der Gruppenreise, einfach ein paar Nächte dran zu hängen. Das war vielleicht nicht die beste Idee, welche wir hatten, aber ok. In der ersten Nacht hatten wir ein wirklich schlechtes Zimmer, in welchem es zudem noch sehr komisch roch und von Sauberkeit mag ich gar nichts sagen. Zum Glück war unsere Verlängerungsbuchung dann aber ein anderes Zimmer, welches dann doch auch ganz ok war. Zwar noch immer sehr runtergekommene Möbel, aber immerhin sauber. Und wir hatten eine kleine Koch-Nische so dass wir tatsächlich auch mal unser Frühstück dort zubereiten konnten oder auch mal ein kaltes Abendbrot. War auch ganz lustig.

Die Stadt Playa del Carmen ist ein sehr beliebter Ort für Amerikaner und Kanadier, um Weihnachten zu feiern und die Tage am Strand zu geniessen. Dadurch hat sich die Stadt so ein wenig zu einer Stadt für Party und Ausgang entwickelt, welches noch verstärkt wird durch tägliche Tagestouristen, welche mit grossen Kreuzfahrtschiffen auf Cozumel, eine Insel ca. 19 km vor Playa del Carmen ankommen und dann mittels Fähre, einen Tagestripp nach Playa del Carmen unternehmen. Für mich ist die Stadt so eine Mischung aus Rimini und Ballermann. Am Strand einfach sehr viele Hotels und Bars und je weiter man nach hinten geht, wird es zum einen billiger, aber dafür auch deutlich weniger Luxus. Vor allem was die Lautstärke angeht, war dies die mit Abstand lauteste Stadt, in welcher ich bisher war. Aus jedem kleinen Laden, aus jeder Bar oder Restaurant dröhnte Musik auf die Strasse, dass man sich kaum mehr unterhalten konnte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, egal was für Musik, Hauptsache ein jeder ist lauter als der Nachbar. Und ich muss sagen, nach dem Motto – es gab nur Gewinner  🙂 Aber wie überall muss man sich einfach etwas umschauen und etwas laufen, dann findet man auch hier tatsächlich schöne Stellen und kann den Aufenthalt geniessen. So haben wir den ersten Tag eigentlich mit Sightseeing und Erkunden der Umgebung verbracht.

Als wir uns so ein wenig auf den Aufenthalt in Playa del Carmen vorbereitet haben, haben wir festgestellt, dass es direkt vor der Küste ein sehr schönes Riff gibt, welches mit zu den schönsten Tauchspots der Welt zählt. Ich hatte es irgendwie schon lange auf meinem Zettel, irgendwo gerne den Tauchschein zu machen. Und da wir ein paar Tage bleiben wollte, dachte ich warum nicht direkt machen, dann kann ich den Schein auch an vielen Stellen brauchen. Vielleicht kommt da der Schwabe in mir durch 🙂 Als wir dann da so gesprochen haben, meinte Corinne, dass sie auch gerne mitmachen würde und das Ganze ausprobieren möchte. Ehrlich gesagt war ich darüber extrem überrascht. Jeder der Corinne kennt weiss, dass sie die Frage, «wie gerne bist du am, im oder auf dem Wasser, auf einer Skala von 0 bis 10 (10 = sehr gerne)»? – so mit etwa -12 antworten würde. Ich fand es aber unglaublich toll, dass sie das mit mir machen wollte und wir gemeinsam den Schein absolvieren. Gesagt getan sind wir direkt am zweiten Tag los und haben uns eine Tauchschule gesucht und auch gefunden. Wir haben uns direkt angemeldet und die Termine für die Tauchgänge definiert. So ist es gekommen, dass wir uns montags angemeldet haben, den Dienstag für Theorie lernen aufbringen mussten und am Mittwoch schon die ersten Tauchgänge auf dem Programm standen. Die Theorie konnten wir über ein eLearning Tool im Internet direkt im Hotel machen. Allerdings hatte ich das ein wenig unterschätzt mit dem Aufwand. Wir haben in Summe doch jeder knapp 8 – 9 Stunden investiert, um die verschiedenen Module durchzuarbeiten, ehe es dann an einen Abschlusstest ging, welchen wir bestehen mussten. Das haben wir dann aber auch recht erfolgreich erledigt, so dass unseren Tauchgängen nichts im Weg stand. 

Der erste Tauchgang war tatsächlich in einem kleinen Pool in einem Hotel, welcher doch sage und schreibe 1.35m tief war…. Für mich nicht ganz einfach, da ich selbst auf Knien mich ducken musste, um den Kopf unter Wasser zu bekommen. Ich glaube die umstehenden Hotelgäste hatten da etwas zum Lachen. Das Wasser war dabei so trüb, dass man die Hand nicht vor Augen sehen konnte. Also alles nicht so berauschende Faktoren, als dass dies ein tolles Ereignis werden sollte 🙂 Uns war es mit der Situation nicht unbedingt zum Lachen, weil es doch ein extremes Gefühl war, über die Flasche zu atmen und das Ganze auf die Reihe zu bekommen. Ich war mir nicht sicher, ob ich das im Meer tatsächlich hinbekommen sollte. Zudem mussten wir diverse Übungen machen, wie die Tauchmaske absetzen, wiederaufsetzen und das Wasser, welches dann in der Maske ist, auszublasen. Oder auch das Simulieren, das man das Mundstück verliert und dieses am Körper wieder suchen und einsetzen. Nachdem wir das aber doch irgendwie auf die Reihe bekommen hatten, ging es mit dem Boot aufs Meer zu einem Tauchspot. Auf dem Boot wurde nochmals kurz die Ausrüstung geprüft und uns die Flaschen auf den Rücken geschnallt. Nun hiess es, auf die Reeling sitzen, das Mundstück in den Mund nehmen, atmen, Maske festhalten und über den Rücken nach hinten ins Wasser rollen. Ein sehr komisches Gefühl, aber ich glaube im Nachgang der einfachste Weg ins Wasser zu gelangen. Anschliessend ging es abwärts auf eine Tiefe zwischen 10 und 15 Meter und es war wirklich mega schön. So viele bunte Fische und Pflanzen habe ich sonst nur in einem Aquarium im Zoo gesehen. Und jetzt waren wir mittendrin und nicht nur dabei. Tauchen an sich hat nach den ersten doch recht panischen Atemzügen auch immer besser geklappt und wir konnten die Umgebung auch wirklich beobachten und geniessen. Leider wurden wir immer wieder durch neue Aufgaben unterbrochen, wie z.B. das Absetzen der Maske in 10 Meter Tiefe und dann eine Minute ohne Maske auf dem Grund zu knien, ehe wir diese wieder aufsetzen und ausblasen durften. Durch das brennende Salzwasser in den Augen eigentlich die schlimmste Übung, welche wir machen mussten. Nach 40 Minuten war der erste Tauchgang im Meer auch schon um und wir durften wieder an die Oberfläche. Dort wurden wir vom Boot wieder aufgesammelt und zu einem anderen Spot gefahren. Dort angekommen hiess es schon wieder Flaschen bereit machen und ab ins Wasser zum zweiten Tauchgang. Und dieser war noch schöner als der erste. Zum einen wusste man nun etwas wie das Ganze funktioniert und zum anderen gab es hier noch viel mehr Fische und Lebewesen zu bestaunen. Der zweite Tauchgang war nach ca. 35 Min bereits wieder vorbei und damit hatten wir den ersten Tag geschafft.

Am nächsten Tag standen nochmals zwei Tauchgänge an, ehe wir den erhofften Tauschein bekommen sollten. Auch diese haben wieder kleinere Aufgaben beinhaltet, waren aber deutlich einfacher als die ersten beiden. Daher konnten wir diese auch wieder etwas mehr geniessen. 

Für mich war es sehr toll so neben Corinne zu tauchen und gemeinsam die Unterwasserwelt zu erforschen. Ich habe nie damit gerechnet, dass wir das mal zusammen machen, daher bin ich sehr stolz auf sie, dass es jetzt so ist. Ich bin mir sicher, dass ich mir da etwas ganz Besonderes suchen muss, um das wieder auszugleichen. Ehrlich gesagt sehe ich mich schon hoch auf einem Pferd am Strand entlang galoppieren… Ok, das in der Theorie, die Praxis wäre dann eher ein sich krampfhaft festhaltender Tobi auf einem Pony, so, dass ich zur Not noch mitlaufen kann. 🙂 Hoffentlich kann ich dann aber auf den weissen Anzug verzichten. 🙂 Sind wir mal gespannt, ich denke es wird aber noch Möglichkeiten auf der Reise geben.

Nach den drei doch recht intensiven Tagen stand auch schon Weihnachten auf dem Programm. Das war in zweierlei Sachen ein komisches Gefühl. Zum einen waren wir bei dem Wetter und Temperaturen wirklich nicht in Weihnachtsstimmung und zum anderen war es auch etwas seltsam, so ohne Familie und Freunde. Klar war es im letzten Jahr 2020 auch nicht viel anders aufgrund von Corona, aber irgendwie war es jetzt doch anders. Vielleicht auch weil sich dieses Jahr die restlichen Menschen trotz Corona treffen konnten, was im 2020 ja nicht so möglich war. Ich weiss es auch nicht genau, war auf alle Fälle speziell. Wir haben es uns dann am 24. und 25.12 einfach am Strand gemütlich gemacht und Sonne getankt. Fehlen durfte natürlich nicht das obligatorische Bier zum «heiligen Vormittag», wenn auch das wieder nur per Telefon-Call. Aber immerhin 🙂

Abends sind wir dann jeweils lecker Essen gegangen, einmal mitten in der Stadt mit lauter Musik und allem Spektakel drum rum, das andere Mal in einer sehr kleinen Pizzeria direkt neben unserem Hotel. Dies war ein typisches Lokal für die Umgebung. Irgendwie bestand das Restaurant aus zwei nebeneinander stehenden Garagen mit ein paar Tischen und einer kleinen Küche dahinter. Aber das Essen, welches aus der kleinen Küche gekommen ist, einfach lecker.

Am zweiten Weihnachtstag sind wir schon früh am Morgen aufgestanden und mit der Fähre nach Cozumel gefahren. Und wie soll es sein, nach so vielen schönen Tagen? Ausgerechnet wenn wir aufs Schiff wollen, ist schlechtes Wetter mit viel Wind und Wellengang. Die Überfahrt dauerte 40 Minuten und der Blick aus dem Fenster war ein sich stetig wechselnder Anblick von Himmel oder Meer, nur sehr selten beides mal gleichzeitig. Das Schiffspersonal war eifrig am Tüten verteilen, aber da wir eh nichts gefrühstückt hatten, sind wir aber stressfrei angekommen.

Zuerst haben wir dann aber das Frühstück nachgeholt, ehe wir uns auf die Suche nach ein paar Mietfahrrädern gemacht haben. Diese haben wir auch gefunden, wobei auch hier wieder klar wurde, wir sind für Mexiko einfach zu gross. Dass beim Fahren die Knie nicht an den Lenker geschlagen haben, war schon der bestmögliche Luxus. Aber egal, wir sind trotzdem knapp 25 km Richtung Südspitze der Insel geradelt, ehe wir wieder umgekehrt sind. Die Fahrt war eigentlich recht angenehm, da es eben eine kleine Insel und damit sehr flach ist und es tatsächlich einen ganz breiten Fahrradweg gibt.

Ok, ab und an ist ein Auto oder Roller entgegengekommen, aber nur wenn dieser zu einem Strand wollte, welcher nur so zu erreichen war. So war das Radeln aber eigentlich recht angenehm und da die Sonne an dem Tag auch nicht so wollte, ging es auch mit der Wärme. Auf dem Rückweg sind wir dann noch in einen kleinen Beach-Club um uns ein wenig zu stärken und vor allem um etwas zu trinken. 

Nach insgesamt 50 km haben wir die Fahrräder dann wieder abgegeben und noch ein wenig die Stadt erkundet. Vor allem die grossen Kreuzfahrtschiffe, welche vor Anker lagen, haben es uns angetan. 

Da in der Zwischenzeit auch das Wetter besser wurde, zeigte sich die Insel von ihrer schöneren Seite.

Die Rückfahrt am Abend war dann doch ein wenig angenehmer als die Hinfahrt, da das Wetter sich doch etwas beruhigt hatte. Ja und bei der Rückkehr zum Hotel hiess es dann auch wieder Koffer packen, denn am 27.12. hiess es wieder zurück auf die Strasse. Wir hatten uns überlegt, dass wir weiter am Meer bleiben wollten, aber gerne nochmals etwas weiter Richtung Süden gehen möchten. Daher haben wir uns für Tulum entschieden und dort ein Hotel und ein Busticket für die Hinfahrt gebucht. Es sollte also eine neue Erfahrung werden, wir beide allein am Busbahnhof auf der Suche nach dem richtigen Bus usw. Aber so viel sei vorweggenommen, wir haben es geschafft. 🙂