Mexiko: Isla Mujeres oder «die unendliche Geschichte»
Wie im letzten Post geschrieben, sind wir am 03.01.2022 mit dem Bus von Tulum nach Cancun und dann mit der Fähre von Cancun auf Isla Mujeres gefahren. Das Ziel war eigentlich bis zum Morgen des 07.01.2022 hier zu sein und dann nach Miami weiterzureisen. Wie so oft im Leben kommt es aber anders als geplant und heute (16.01.2022) sind wir noch immer auf Isla Mujeres und damit in Mexiko. Warum und Wieso dazu mehr im Text.
Wie gesagt sind wir am 03.01. hier angekommen und Isla Mujeres ist eine sehr schöne Insel. Sogar die Überfahrt mit der Fähre fand dieses Mal unter sehr schönen Bedingungen statt. 🙂 Wir haben ein tolles Hotel hier erwischt und auch sonst herrscht auf der Insel zwar auch sehr viel Trubel, aber alles etwas ruhiger. Es gibt zwar auch in vielen Restaurants und Bars Musik, aber im Vergleich zu Playa del Carmen ist es hier Live Musik. Und das wirklich tolle, viel mit karibischen Klängen. Wir haben den ersten Tag also dazu genutzt, die Insel zu erforschen und zu schauen, was man hier so machen kann. Eigentlich wollten wir die Zeit hier auch nutzen, um nochmals zu Tauchen oder zumindest Schnorcheln zu gehen. Hier hat uns aber das Wetter einen ersten Strich durch die Rechnung gemacht. Was soll ich sagen, wenn ich an karibische Insel denke, denke ich nicht unbedingt an Wolken, Regen, Wind und überflutete Strassen. Aber genauso ist es gekommen. Von den geplanten 4 Tagen hier, sind 2 Tage doch buchstäblich ins Wasser gefallen, zumindest teilweise.
Der zweite Tag war noch am besten, so dass wir den am Strand verbracht haben. Die Strände sind zwar recht voll, was bei dem grossartigen Strand und glasklaren Wasser aber auch irgendwie verständlich ist. Wir haben es trotzdem sehr genossen und uns erholt. Und wenn man sehr früh dort ist, hat man den Strand auch fast für sich allein.
Da der dritte Tag wieder eher etwas verregnet und bewölkt war sind wir nochmals durch die Stadt gelaufen und haben die Stimmung genossen. Ausserdem waren wir in der Markthalle was auch sehr interessant war. So kleine Stände und trotzdem so viel Auswahl, unglaublich. Eigentlich war mal wieder alles vorhanden, was man so im täglichen Leben brauchen kann. Was auch auf Isla Mujeres auffällt sind die tollen Graffitis an den Häusern. Teilweise sind das richtige Kunstwerke. Auch den lokalen Friedhof haben wir besucht. Es hat uns sehr interessiert, weil wir bereits an einigen vorbei gegangen sind und diese sehen immer sehr speziell aus. Man baut richtige kleine Häuser auf die Gräber und richtet dort wie kleine Zimmer für Opfergaben und Kerzen ein.
Am vierten und eigentlich letzten Tag sind wir mit einem Golf-Kart über die Insel gefahren. Diese kann man hier an jeder Ecke ausleihen und damit die ganze Insel durchqueren. Wir haben von der Stadt bis zum südlichen Ende gerade mal 35 Min. gebraucht. So viel dann auch gleich zur Grösse der Insel. Ist jetzt nicht wirklich gross. Und unser Gefährt war jetzt nicht das Schnellste, aber das Lauteste. 🙂
Nach dieser eigentlich sehr schönen Ausfahrt nahm das Chaos seinen Lauf. Da wir ja für den Flug in die USA einen negativen Corona-Test benötigten und das frühestens 24 Std. vor Abflug, sind wir am Donnerstag 06.01. gegen 16 Uhr frohgelaunt in ein mobiles Testzentrum. Da wir keine Symptome hatten, haben wir mit einem negativen Ergebnis gerechnet. Nach 15 Min. war dann aber klar, nichts mit negativ, sondern positiv. Damit war an eine Weiterreise in die USA nicht mehr zu denken und wir mussten recht spontan umplanen. Laut den Personen im Testzentrum mussten wir nach dem Test in eine «empfohlene» Quarantäne. Das bedeutet, hier in Mexiko wird nach einem positiven Test eine Quarantäne empfohlen, was aber nicht kontrolliert wird. Es ist so ein wenig im Ermessen jedes einzelnen, wie er damit umgeht. Für uns war aber klar, dass wir uns so gut wie möglich für die ersten Tage abschotten, um für andere Menschen keine zusätzliche Gefahr zu sein.
Da die nun längere Zeit in Mexiko eine Auswirkung auf unser Visum hat, haben wir uns noch mit dem Schweizer Konsulat in Cancun kurzgeschlossen. Ich habe ja während meiner Einbürgerung in die Schweiz gelernt, dass ich jetzt konsularischen Beistand im Ausland habe. Also kann man das ja mal nutzen. 🙂 Auch mal eine neue Erfahrung. Zum ganzen Thema Visum dann im nächsten Post mehr, wenn wir tatsächlich irgendwann in Miami sind. Es bleibt spannend, würde ich mal sagen mit dem Punkt.
Wir haben uns dann ein neues Hotel genommen und dort verbarrikadiert so gut es ging. Wir sind nicht zum Frühstück oder so, sondern haben uns Kleinigkeiten an Food-Ständen geholt, um nicht zu verhungern. Da alles an der frischen Luft war bzw. wir mit Masken und dann zu Randzeiten unterwegs waren, hat das recht gut funktioniert. Wir haben dann im weiteren Verlauf auch keine grossen Symptome entwickelt, sondern sind mit ein wenig Husten und etwas Halsweh ganz glimpflich aus der Geschichte herausgekommen. Zwischenzeitlich wurden wir auch wieder negativ getestet und können uns wieder freier bewegen. Da es aber noch entsprechende Restriktionen betreffend der Weiterreise gibt, sitzen wir aktuell eben noch immer in Mexiko fest. Wenn wir jetzt aber alle uns bekannten Formulare und Dokumente berücksichtigen, sollten wir ab Samstag 22.01. wieder Reisen können, ohne gegen Auflagen zu verstossen. Wir haben so viel recherchiert und geschaut, aber wer weiss, ganz sicher sind wir uns noch immer nicht. Und Regeln können ja in dieser Zeit bekanntlich auch schnell ändern. Daher haben wir die letzten Tage, neben dem Bezug eines neuen Hotels, auch genutzt, um mal wieder einen Flug und ein Hotel in Miami zu buchen. Dieses Mal aber etwas vorsichtiger und mit der Möglichkeit alles nochmal verschieben zu können. Man weiss ja nie… 🙂 Ausserdem nutzen wir die Zeit, um ein wenig zu arbeiten, was uns wieder etwas mehr Zeit für andere Sachen in den USA verschaffen wird. Wir versuchen einfach das Beste daraus zu machen und es gibt ja auch wesentlich schlimmere Orte als eine karibische Insel um festzusitzen. 🙂 Wobei auch heute, Sonntag 16.01. ist das Wetter mal wieder eher untypisch, kalt und windig. Manche Menschen, eben Einheimische, müssen jetzt auch bei 24 Grad tatsächlich schon Jeans und Winterjacke tragen. Sieht für uns als Tourist lustig aus, aber wenn man sonst eben bis zu 40 Grad gewöhnt ist, wieder nachvollziehbar.
Irgendwie fällt es schwer die letzten Tage zu beschreiben und diesen Post zu schreiben. Wir haben nicht wirklich viel erlebt. Nach den ersten Tagen haben wir zumindest einen ganz ruhigen Platz am Meer gefunden ohne andere Menschen, an welchen wir dann ab und an für ein paar Minuten gelaufen sind, nachdem uns im Hotel die Decke auf den Kopf gefallen ist. Dort konnten wir die Meerluft atmen, was sehr gutgetan hat und auch sehr viel nachdenken. Für mich eigentlich auch die erste Zeit auf der Reise um das Ganze, was wir hier eigentlich machen, noch vorhaben, schon alles erlebt haben auch zu verarbeiten und darüber nachzudenken. Eigentlich kann man auch aus diesem etwas unglücklichen Umstand jetzt doch etwas Positives mitnehmen. Und auch für uns als kleine Zweier-Reisegruppe war es vielleicht wieder mal eine Herausforderung, zusammen auf so kleinem Raum mit vielen Fragen und Unsicherheiten, weiter zu wachsen und zu sehen, was wir alles schaffen können.
Ach ich hoffe es klappt alles und ihr könnt bald weiter reisen. Obwohl, wenn ich das so lese, tut euch dieser Stopp gut alles in Ruhe zu reflektieren. Das werdet ihr nie vergessen. Toll macht ihr aus allem etwas positives 👍