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Mexiko: Mérida nach Playa del Carmen (Gruppenreise Teil 3)

Wir haben uns fest vorgenommen, jeweils laufender am Blog zu schreiben. Es ist auch deutlich einfacher, nur die letzten 2 Tage reproduzieren «zu müssen», als mehr als 1 Woche. Deshalb, hier ist er. Der letzte Beitrag zu unserer Gruppenreise.

Die 2 Tage in Mérida haben wir eher gemütlich genommen. Wir haben einige Zeit in unseren Blog investiert, Bilder hochgeladen und aussortiert und auch mal etwas länger geschlafen. Es hat auf jeden Fall gut getan. Die Stadt haben wir zu Fuss erkundet, wie wir es immer machen. Bei 32 Grad ist dies aber deutlich anstrengender als im bergigen Hochland. Adriana hat uns einen lokalen Markt in der Stadt empfohlen. Da Ihre Empfehlungen meistens sehr gut waren, haben wir die Schuhe geschnürt und sind losgezogen. Am Markt angekommen fühlten wir uns erneut wie in einer anderen Welt. Es war riesig (auf mehreren Stockwerken). Das «Gebäude» konnte man mit einem grossen Parkhaus vergleichen. Alles noch im Rohbau (also für unsere Verhältnisse) und einfach quadratisch, praktisch gut. Jeder Verkäufer hat seine Fläche und stellt seine Ware perfekt hin. Die «Läden» waren grösstenteils nach Artikelkategorie verteilt. Neben Handyhüllen und Gesichtsmasken, Früchte und Gemüse konnte man auch Frischgeschlachtetes kaufen. Dieses Mal hat mein Magen ein Zeichen gegeben, die Halle schnell wieder zu verlassen und mich wieder bei den Nicht-Lebenden Sachen zu verweilen 😉 Nach dem Markt sind wir noch etwas durch die Einkaufsstrasse geschlendert. Gegen Nachmittag verzogen wir uns zurück in’s Hotel an den Pool, da unsere Körper mit der Hitze sich noch etwas anfreunden mussten. Am Abend sind wir dann nochmals mit ein paar Anderen aus der Gruppe losgezogen, haben eine Kirche besucht und uns anschliessend in einem Burgerrestaurant verköstigt. Ja ich weiss, wir sind in Mexico und sollten die lokale Küche probieren. Aber nach 12 Tagen Taco’s brauchten wir auch einfach mal wieder was anderes 😉 Und die Burger waren echt der Hammer.

Am nächsten Tag hat Tobi das Maya Museum in Mérida besucht. Ich habe mich für eine «Office-Zeit» entschieden, da Museen einfach nicht so mein Ding sind und diverse Mails und Arbeiten auf mich gewartet haben. Tobi’s Fazit nach dem Besuch: Es war schön, aber jetzt auch nicht so der Reisser. Also nichts verpasst 😉 Danach nochmals die Stadt erkundet, super Burrito’s gegessen und den Abend wieder im Hotel verbracht: Packen, schreiben, ausruhen. Am nächsten Morgen mussten wir 05:45h mit dem Gepäck in der Lobby sein.

Die Fahrt in unserem Bus mit unserem Fahrer ging wie gesagt früh los. Es stand wieder mal eine Touristen-Attraktion an: Chichén Itzá!! Und da täglich Tausende von Touristen die Maya-Ruinen besuchen, wollten wir gleich um 8 Uhr dort sein. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Nach kurzem anstehen und Kennenlernen unseres Local Guides ging es los. Chichén Itzá sind die bedeutendsten Ruinenstätten auf der Halbinsel Yucatan. Seit 1988 ebenso ein Weltkulturerbe der UNESCO. Auch hier kann man die Pyramiden und Tempel anschauen und Fotos machen, die Stufen hochgehen darf man aber auch hier leider nicht. Normalerweise ist die Entschuldigung «because of the pandemic». Hier aber geht dies schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Es wurden einfach zu viele Touristen für diese doch sehr alten Bauten.

Nach der Führung besuchten wir eine einheimische Maya-Familie, welche uns mit einem herrlichen Brunch verköstigt haben. Es gab Reis, Gemüse, Bohnen, Fleisch, Nachos, viele verschiedenen Saucen und eine herrliche Guacamole. Abgerundet wurde das Buffet mit frischen Fruchtsäften. Mit vollem Bauch und sehr zufrieden haben wir die letzten 3 Stunden im, nach wie vor sehr engen, Bus in Angriff genommen. Ein paar Kilometer und eine Zeitzone später sind wir dann in Playa del Carmen eingetroffen. Wir haben unser Hotel bezogen (dazu sagen wir nur so viel: bis jetzt waren unsere Unterkünfte immer sehr gut, dieses Mal eher weniger) und sind dann gleich los auf unseren Orientation-Walk. Schnell haben wir festgestellt, dass wir in einem ganz anderen Mexiko angekommen sind. Touristen überall, laute Musik und die Preise doppelt so hoch wie wir uns das gewohnt waren. Dafür das karibische Meer und einen herrlichen Sandstrand (wenn man alle Touristen mal wegblendet) vor uns. Am Abend fand dann unser Abschlussessen mit der Gruppe statt. Wir haben es uns in einer Beachbar richtig gut gehen lassen und alle verabschiedet. Es war unsere erste Gruppenreise und wir haben sie sehr genossen. Wir haben unglaublich viel von Mexiko gesehen, viel über Land und Leute kennengelernt und uns super mit vielen spannenden Menschen unterhalten dürfen. Es war schön, ein Teil davon gewesen sein zu dürfen. Ab jetzt sind wir auf uns, unsere Spanischkenntnisse und unsere Organisation gestellt. Wir haben etwas Respekt davor, aber wir freuen uns sehr auf unser Weltreise-Abenteuer.

Die nächsten Tage bleiben wir nun in Playa del Carmen und erkunden von hier die Halbinsel Yucatán. Wir nutzen die Zeit um die weiteren Reisepläne zu konkretisieren. Somit…..hasta luego, bis bald.

Mexiko: Oaxaca nach Mérida (Gruppenreise Teil 2)

Nacht zwischen Tag 7 und 8

Da sind wir nun, am Busbahnhof von Oaxaca. Alle in der Gruppe etwas aufgeregt. Adriana meinte, der Bus sei nicht ganz so schön wie der Vorherige und wir sollen uns für die nächsten 13 Stunden mit Snacks eindecken. Mit Sandwiches bewaffnet stiegen wir um 19 Uhr in den Bus und los ging die Reise. Unsere Plätze waren in der 2. Reihe, was uns sehr freute. Der Bus war komfortabler als befürchtet und es lief alles glatt……bis ca. 22:30 Uhr. Der Bus hielt im Nirgendwo, bei kompletter Dunkelheit an und unser ziemlich jung aussehender Busfahrer wurde etwas nervös. Er wurde über Funk informiert, dass es ca. 2-3 Stunden vor uns eine Strassenblockade gibt, welche voraussichtlich die ganze Nacht andauerte. Von Oaxaca nach Tehuantepec, wo der erste offizielle Bus Stopp war, gibt es nur eine einzige Strasse. Diese führt durch ein Gebiet, welches vom indigenen Volk der Mixteken bewohnt und auch beherrscht wird. Solche Strassenblockaden soll es wohl öfters geben, weil sich die Völker sich mit diesen Blockaden versuchen Gehör zu verschaffen. Unser Busfahrer hat vorgeschlagen, dass wir umkehren, komplett wieder zurückfahren und einen Umweg von ca. 6 Stunden machen. Einige Passagiere konnten ihn hingegen umstimmen. Ganz «Touri-like» dachten wir, wir fahren mal zur Blockade hin und fragen, ob sie uns gegen Geld durchlassen. Die Reise ging weiter, die Müdigkeit stellte sich bald ein und im Bus wurde es ruhig…..für die nächsten 2 Stunde. Und dann, wieder ein Stopp. Der Busfahrer meinte, hier müssten wir nun warten, bis die Blockade um 6 Uhr morgens öffnet. Naja, eigentlicher Ankunftszeitpunkt war 6:30 Uhr in San Cristóbal de las Casas und der grösste Teil der Strecke lag noch vor uns. Bald gesellten sich andere Busse und Auto’s zu uns und wir warteten mitten in der Nacht, irgendwo im Nirgendwo. Die Stimmung war aber entspannt. Die einen vertrieben ihre Zeit draussen mit Einheimischen oder anderen Passagieren, die anderen nutzten die Pausen von den kurvigen Strassen für eine Mütze Schlaf. Um ca. 3:30 Uhr wurde es wieder hektisch. Die Autos vor uns fuhren los und wir versuchten unser Glück auch. Wir kamen bei der Strassenblockade an und man liess uns ohne Gegenwehr und ohne Schmiergeld passieren. Etwas viel Aufregung für die angetroffene Situation. Aber ehrlich gesagt, waren wir auch sehr froh. Man hört ja im Vorfeld viel von Mexiko und der Sicherheit im Land. Im Nachhinein haben wir auch erfahren, warum die Einheimischen die Blockade aufgestellt haben. Ein paar Tage zuvor sind 3 Frauen auf dieser Strasse von einem Auto erfasst worden und tödlich verunglückt. Das einheimische Volk erhofft sich mit den Strassenblockaden mehr Gehör und mehr Rechte.

Nach einem kurzen Busstopp in Tehuantepec inkl. Fahrerwechsel ging es dann weitere 6 Stunden über die Landstrassen nach San Cristóbal de las Casas. Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir unser Ziel San Cristóbal de las Casas um die Mittagszeit mit knapp 6 Stunden Verspätung. Wir waren müde (trotz einigen Stunden Schlaf im Bus) und die paar Schritte zum Hotel taten dem Körper nach knapp 19 Stunden im Bus und tausenden von Kurven sehr gut.

Tag 8

San Cristóbal de las Casas zeigte sich von der besten Seite. Die Stadt auf rund 2’200 m.ü.M. war festlich geschmückt und viele Touristen (vorallem Inländische) waren anzutreffen. Die Strassen waren gefüllt, die Märkte gut besetzt und es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Dazu aber später mehr.

Die verlorene Zeit im Bus galt es aufzuholen und wir brachen nach kurzer Pause bereits wieder auf. Wir lernten unseren Local Guide Martín und seinen kleinen Bus kennen. Er brachte uns zuerst in das Bergdörfchen Chamula. Die Region um San Cristóbal de las Casas ist die Heimat der Tzotzil- und Tzeltel-Gemeinschaften. Was soll ich sagen? Wir tauchten in eine komplett andere Welt ein. Die Gemeinschaften leben nach wie vor sehr traditionell sowohl in ihrem Glauben, ihrer Kleidung und ihrer Sprache. Was uns (leider) als erstes auffiel, waren die fehlenden Gesichtsmasken. Die Gemeinschaften glauben nicht an die westliche Medizin und somit existiert Corona dort nicht. Ganz anders als das Mexiko, was wir bereits kennengelernt haben. Für die Einreise in Mexiko braucht es aktuell keine Impfung und auch keinen negativen Coronatest, aber die Gesellschaft nimmt das Thema Corona sehr ernst. Selbst auf den Strassen tragen alle eine Gesichtsmaske (ok, ausser gewissen europäischen oder amerikanischen Touristen). Beim Eintritt in ein geschlossenes Gebäude (Restaurant, Hotels, Sehenswürdigkeiten, Kirchen, Märkten, etc.) wird Fieber gemessen, Hände desinfiziert, selbst die Schuhe werden desinfiziert. Ja und an gewissen Plätzen sprühen sie einem von vorne und hinten mit Desinfektionsmittel von Kopf bis Fuss voll.

Aber zurück zum Dorf Chamula. Dort ist Corona inexistent und die Leute leben auf ihre Art und Weise. Nach einer kurzen Einführung über die Kleidung des Volkes, besuchten wir die Kirche in der Dorfmitte mit dem Namen San Juan. Wie so oft in diesen Regionen kostet der Zutritt zur Kirche Geld. Dieses Volk lebt u.a. von solchen Einnahmen. Wir haben bis jetzt auf unseren Reisen viele Kirchen besucht, aber eine solche haben wir noch nie gesehen. Der Boden ist mit Pinienzweigen und tausenden von Kerzen belegt. Der Geruch der Zweige und die Wärme der Kerzen geben der Kirche ein unglaubliches Flair. Die Kirche ist sehr gut besucht und viele einheimische Familien haben gebetet, geweint, gelacht und sich teilweise auch in eine Art Trance begeben. Die Kirche ist auch ein Platz von Opfergaben……lebende Hühner wurden mitgebracht, rausgekommen sind sie auf jeden Fall nicht mehr lebend……näher gehen wir dazu mal nicht ein. Leider durfte man in der Kirche keine Fotos machen.

Nach diesem Erlebnis ging es weiter in das Dorf Zinacantan, wo wir eine einheimische Familie in deren Haus besuchen durften. Sie zeigten uns, wie sie Tücher, Kleider, Shirts weben und man durfte den selbst Gebrannten probieren. Tobi’s Gesicht zeigte jetzt nicht die ganz grosse Begeisterung nach dem probieren. Dennoch probierte er sich durch alle Sorten durch. Also so schlecht konnte es nicht gewesen sein 😉 Danach zeigte uns die 15-jährige Tochter, welche sich in der Familie um das Essen kümmerte, wie sie ihre Tacos zubereitet. Selbstverständlich haben wir diese gerne probiert und sie schmeckten sehr lecker. Vor unserer Reise wussten wir nicht, in wieviel verschiedenen Variationen man Taco’s essen kann 😉 Mit vollem Magen fuhr uns Martín danach wieder zurück in unser Hotel. 

Nach einer kurzen Verschnaufpause wollten wir, trotz grosser Müdigkeit, noch mal raus. Die Stadt war nämlich ein einziges Fest. Der nächste Tag, 12.12., ist nämlich in Mexico ein grosser Feiertag, «Nuestra Señora de Guadalupe» – Tag der Jungfrau von Guadelupe. Es ist der Jahrestag der Erscheinung der Schutzheiligen von Mexiko. Die Festlichkeiten beginnen bereits eine Woche zuvor an. Bis zu einer Million Menschen pilgern jeweils nach Mexico City, auf den Hügel von Tepeyac, zur Basilika der Jungfrau von Guadelupe. Dort lassen sie ihre Bilder, Statuten, Ketten segnen und kehren dann am 12.12. wieder zurück in ihren Heimatort. Manche Gläubige kamen in Gruppen sogar mit dem Fahrrad oder zu Fuss von Mexico City daher. Die Stimmung in dem kleinen Städtchen war hervorragend. Die Essensstände reihten sich aneinander, zu den üblichen Marktverkäufern gesellten sich noch weitere dazu und es gab nichts, was man nicht kaufen konnte. An den Essensständen gab es viel Frittiertes, süss & salzig, viele Früchte, Oliven, einfach alles was das Herz begehrt. Zuerst etwas eingeschüchtert von den Menschenmassen haben wir eingereiht und uns einfach treiben lassen. In Basel würde man sagen «es war eine Druckete». Und plötzlich standen wir vor den Treppen der Iglesia (Kirche) de Miestra Señora de Guadalupe. Die Treppen waren so vollgestopft mit Leuten, sodass wir entschieden, die Kirche am nächsten Tag zu besuchen. Neben der Kirche fand ein Live-Konzert statt, welches wir noch etwas genossen, bevor es dann durch die ganzen Menschenmassen wieder zurück ins Hotel ging. Ah ja, was ich noch vergessen habe. Die Mexikaner lieben Feuerwerke. Jedoch die etwas anderen wie wir es uns gewohnt sind. Hier zählt der Lärm und nicht das schöne Aussehen. Seit unserer Ankunft am Freitag bis zu unserer Abreise am Montagfrüh knallte es praktisch im Minutentakt. Herrlich zum schlafen……;-)

Tag 9

Am nächsten Tag nahmen wir wieder an einem Ausflug der Gruppenreise teil. Es ging zum Sumidero Canyon, wo der Rio Grijalva hindurchfliesst. Es ist der zweitlängste Fluss in Mexiko, hat seinen Ursprung in Guatemala und endet im Golf von Mexiko. Wir setzten uns in das kleine Boot und los ging die rasante Fahrt. Die Natur war sehr eindrücklich und wir durften sogar einige Tiere sichten: Vögel, Pelikane und ja, sogar 2 Krokodile haben wir gesehen. Die dort lebenden Affen hatten leider frei und zeigten sich nicht. War ja schliesslich auch Feiertag 😉

Den Nachmittag verbrachten wir damit, das Städtchen weiter zu Fuss zu erkunden und auch nochmals zur Kirche zu laufen. Es waren immer noch viele Leute dort, aber dieses Mal haben wir die Kirche auch von innen gesehen. Am Abend gingen wir dann noch lecker essen und spazierten über den Markt. Die folgende Nacht und der nächste Tag erlebten Tobi und ich dann sehr unterschiedlich. Tobi’s Nacht/Tag ist kurz erzählt: sein Magen fand das Essen am Abend nicht sehr prickelnd und liess es Tobi auf die harte Tour spüren. Leider aber stand eine sehr lange Busfahrt nach Palenque auf dem Plan, weshalb Tobi einfach versuchte, den Tag zu überstehen, ohne Weiteres zu sich zu nehmen. Ich kann’s schon vorwegnehmen, es geht ihm wieder blendend und wir hoffen, sein Magen hat sich nun an das neue Leben gewöhnt.

Tag 10

Wie gesagt, fuhren wir sehr früh morgens mit dem Bus los. Wir dachten ja, die schlimmste Fahrt haben wir mit dem Overnight-Bus überstanden, aber nein, es kam gefühlt schlimmer. Es waren zwar nur 5 Stunden angesagt, aber irgendwie ging das nicht ganz auf. Wir sind um 6 Uhr früh losgefahren und kamen um 17 Uhr in Palenque an. Ok, 1 Stunde hatten wir Morgenessenspause und 2 Stunden waren wir an einem Wasserfall. Aber irgendwie geht dies bei mir mit 5 Stunden immer noch nicht auf. Aber egal…..die Dauer war das eine. Das andere war der Bus und die Strecke. Martín hat uns wieder mit seinem Bus gefahren. Es war ein Kleinbus mit 15 Plätzen (unsere Gruppe waren 15 Personen) und ja was soll ich sagen, das Gepäck war ja auch noch dabei…….es war eng. Und dann die Strecke!!! Ich bewunderte Martín echt. Er war ein wirklich guter Fahrer und blieb die ganze Zeit ruhig, ich wäre ausgerastet. Die Strasse führte uns über weiss nicht wie viele Hügelketten, hoch und runter und immer mit hunderten von Kurven. Naja, und um alles noch etwas «angenehmer» zu machen, bauten die Einheimischen ca. alle 250 Meter einen Hubbel in die Strasse, damit der Verkehr nicht zu schnell vorbeirollt. Die Hubbel waren aber so hoch, dass man praktisch auf 1 km/h runterbremsen musste und danach wieder Gas gibt. Und so ging das die ganze, ja wirklich, die ganze Fahrt. Wir wünschten uns alle die Strassenblockade zurück……

Unterwegs hielten wir an einem wunderschönen Ort an für ein Frühstück. Das Essen an sich war nichts Spezielles, aber die Aussicht dafür war der Hammer. Nach einigen Tagen im gebirgigen Hochland kamen wir nun doch langsam Richtung Dschungel. Es wurde tropisch. Die Fahrt über Hubbel (nein nicht Stock und Stein) ging weiter, bis wir an den Wasserfällen von Agua Azul ankamen. Es ist ein unglaublich idyllischer Flecken im Urwald von Chiapas und wurden nach dem klaren, blauen Wasser benannt. Der Rio Yax geht auf rund 7 km über breite Steindämme und erstellt immer wieder Felsbecken, in welchen man sogar schwimmen kann. Danach kamen wir übermüdet und Tobi ziemlich fertig mit der Welt, in Palenque an.

Tag 11

Am nächsten Tag soll es schon wieder weitergehen. Wir besuchten die Maya-Ruinenstadt von Palenque. Auch hier ist erst ein Bruchteil der Gebäude, Pyramiden und Tempel freigelegt. Unser Local Guide Francisco hat uns in 2 Stunden durch die freigelegte Stadt geführt, alles bis ins Detail erklärt und sämtliche Fragen beantwortet. Gleich am Anfang des Nationalparks besuchten wir den Templo de las Inscripciones (Tempel der Inschriften). Die Pyramide wurde gegen 690 vollendet und verdankt ihren Namen den gefundenen Hieroglyphen. Der Tempel wurde erst 1950 weiter ausgegraben und man fand eine lange Treppe zu einem Sarkophag, welcher mit einer massiven Kalksteinplatte bedeckt war. Man vermutet, dass dort König Pakal lag. Sehr untypisch für die Maya-Kultur war er mit wertvollen Gegenständen und Schmuck bedeckt, welche heute im Nationalmuseum in Mexiko City ausgestellt sind.

Nach dieser eindrücklichen Besichtigung ging es in unserem neuen Bus (gleich eng) mit unserem neuen Fahrer weiter auf die heutige 9 stündige Fahrt. Adriana hat uns versprochen, dass es keine Hubbel und Kurven mehr gibt. Heute legen wir Kilometer zurück. Und so war es auch. Die Fahrt führte uns vom Bundesstaat Chiapas durch den Bundesstaat Tabasco in den Bundesstaat Campeche Im gleichnamigen Ort Campeche haben wir kurz Halt gemacht, weil *Trommelwirbel* wir sehen zum ersten Mal das Meer in Mexiko, dem Golf von Mexiko. Ein kurzer Stopp, um die Beine zu vertreten und den Sonnenuntergang zu besichtigen und weiter ging die Fahrt in den Bundesstaat Yucatan in dessen Hauptstadt Méride. Wir waren nach der langen Fahrt alle erschöpft, aber Adriana hat uns noch auf den obligaten Orientation-Walk mitgenommen. Die Stadt ist wieder komplett anders als die Orte, welche wir davor besichtigt haben, und vor allem ist es heiss. Also, für uns. Für die Einheimischen ist jetzt Winter und sie tragen lange Hosen und teilweise sogar Jacken. Wir hingegen haben unsere kurzen Sachen ausgepackt, denn bei 32 Grad tagsüber wird ordentlich geschwitzt. Die nächsten 3 Nächte/2 Tage verbringen wir nun in der Stadt Mérida und haben uns bewusst gegen die optionalen Touren entschieden. Wir brauchen gerade eine kurze Pause, Zeit für uns Zwei und vor allem auch Zeit um diese Blogbeiträge aufzuarbeiten. Und da ihr diese jetzt lesen könnt, wisst ihr, dass wir’s es auch geschafft haben 😉

Mexiko: Von Mexico City nach Oaxaca (Gruppenreise Teil 1)

Leider sind wir mit dem Verfassen unseres Tagebuches etwas in Verzug geraten. Wie im letzten Post angekündigt, sind wir in Mexico City zu einer Gruppenreise aufgebrochen. Die ersten Tage sind bereits um, da wir aber recht schlechtes Internet hatten oder ab und an auch gar keines, ist das Schreiben auf der Strecke geblieben. 

Da ich jetzt nicht die gesamte Reise in einem Post beschreiben möchte, gibt es jetzt mal den ersten Teil von mir. So lange Texte ist man heutzutage ja auch nicht mehr gewohnt zum Lesen. 🙂

Die gesamte Reise soll uns von Mexico City über Puebla, Oaxaca, San Christobal de las Casas, Palenque, Merida nach Playa del Carmen führen. So viel einmal zur Einleitung und nun zur eigentlichen Reise.

Tag 2

Ich weiss, komisch warum man mit Tag 2 beginnt, aber der erste Tag gilt laut Protokoll der Anreise und dem Gruppen-Meeting am Abend, welches ich im letzten Post beschrieben habe. Daher hat das anscheinend alles so seine Richtigkeit. 🙂

Der Tag stand nochmals ganz im Zeichen von Mexico-City mit unserem Guide Adriana. Dieses Mal haben wir die wichtigen Plätze und Gebäude der Stadt wie den Plaza de la Constitucion, Palacio Nacional und die Catedral Metropolitana de la Ciudad de Mexico, welche die älteste und grösste Kathedrale Lateinamerikas ist, besichtigt.

Die Stadt wurde vor vielen Jahren auf einem See, welcher extra trockengelegt wurde, gebaut. Der Grund dafür war, dass laut der Geschichte, die Stadt dort gebaut werden sollte, an welcher Stelle ein Adler auf einem Kaktus sitzt und eine Schlange im Mund hat.

Dummerweise hat sich der Adler die dafür ungünstigste Stelle, mitten zwischen den grossen Seen, ausgesucht. Das Problem heutzutage ist, dass die Stadt sich dramatisch senkt und viele Häuser stark beschädigt werden. Die Häuserfronten sind mittlerweile total verschoben und in unterschiedlichen Höhen. Es ist davon auszugehen, dass sich der alte Stadtkern nur, wenn überhaupt, durch technische Hilfe und neuen Fundamenten retten lässt.

Anschliessend ging es noch zu den Ruinen aus der Zeit der Azteken. Das historische Mexico-City wurde teilweise aus den Pyramiden der Azteken erbaut.

Zur Stärkung ging es auf den Markt zu typisch mexikanischem Fastfood. Nicht unbedingt fettfrei, aber sehr lecker und vor allem sehr würzig. Danach hat es uns in die Höhe gezogen, um die Aussicht über die Stadt zu geniessen. Dafür bietet sich der Torre Latinoamericana mehr als an. Dieses Gebäude ist das erste, welches erdbebensicher erbaut wurde und daher die letzten schweren Erdbeben überstanden hat. Das Gebäude ist 181,33 Meter hoch (44 Stockwerke) und wurde im Jahre 1956 erbaut. Das Alter merkt man dem Gebäude auch deutlich an. Dafür hat man eine atemberaubende Aussicht über die Stadt.

Auf dem Weg zurück zum Hotel wurden wir auf eine besondere Gestaltung des Sonntags in Mexico aufmerksam. Livemusik und Tanz im Park für Jung und Alt. Eigentlich eine sehr gemütliche Art und Weise den Sonntag zu verbringen, aber doch nichts für uns. 🙂

Tag 3

Der dritte Tag stand nochmals im Zeichen von Mexico City und Fahrt nach Puebla. Den Vormittag haben wir nochmals genutzt und die Umgebung auf eigene Faust erkundet, ehe es zum Busbahnhof für unsere erste Fahrt nach Puebla ging. Busfahren ist in Mexico eine gängige Art des Reisens, auch für sehr lange Strecken, wie wir im weiteren Verlauf noch bemerkt haben. Die Busse sind aber super bequem und machen Freude. Und im Vergleich zu anderen Ländern ist die Abfahrt sehr pünktlich… 🙂 Nach 2.5 Std. Fahrt erreichten wir auch schon Puebla und es ging los mit einer kleiner Erkundungstour. Die Tour wurde verfeinert durch einen Besuch in einer Bar, in welcher wir den lokalen Pasita probieren konnten. Ein süsser Likör aus Rosinen und darin ein Stück Käse eingetaucht. Getrunken wird das Ganze nach folgendem Prinzip: ein kleiner Schluck des Pasita gefolgt von einem kleinen Biss in den Käse. Ich sage mal so, der Käse war recht gut, das Getränk doch etwas zu süss für uns.

Tag 4

Der Tag begann mit einem typischen mexikanischen Frühstück in einem Foodmarket. Als Spezialität hat man uns den Jugo-Verde empfohlen. Ein Saft mit Orangen, Sellerie, Petersilie und Ananas. Fazit: «wenn es hilft – warum nicht» 🙂

Anschliessend und frisch gestärkt ging es zu einem kurzen Trip nach Cholula. Hier gibt es eine wunderschöne Kirche, welche auf einer alten Pyramide erbaut wurde. Die Pyramide wurde im Laufe der Zeit von der Natur überwuchert, so dass später die Kirche darauf errichtet wurde. Die Pyramide gilt als die grösste Pyramide der Welt, mit einer Grundfläche von 425 mal 425 Meter und einer Höhe von 66 Meter.

Das Highlight ist aber die Aussicht von der Kirche auf die Vulkane rund um die Stadt. Unter anderem auf den berühmten Popocatépetl, welcher nach wie vor sehr aktiv ist und zurzeit mit ca. 5’452 Meter einer der höchsten Berge Mexico’s ist.

Der Nachmittag bot nochmals die Gelegenheit Puebla zu besichtigen. Die Altstadt ist seit 1987 UNESCO Weltkulturerbe und bietet daher jede Menge schöne Möglichkeiten zur Besichtigung. Seien es Kirchen, Gebäude oder Plätze. Für jeden ist etwas vorhanden.

Tag 5

Der Tag begann wieder recht früh mit dem Transfer zum Busbahnhof. Dieses Mal stand die Fahrt nach Oaxaca, welche doch 5 Std. dauerte, auf dem Programm. Die Tour war ein Vorgeschmack, was auf den nachfolgenden Fahrten auf uns zukommt. Sehr viele Kurven über Pässe, teilweise doch an recht steilen Abhängen und eine Fahrweise, welche nicht immer Magenschonend daherkommt. Dafür bot die Fahrt aber auch unglaubliche Ausblicke auf die Natur. Angekommen und im Hotel eingecheckt ging es auch schon wieder los mit einer Erkundungstour. 

Die historische Altstadt von Oaxaca steht seit 1987 auf der World Heritage List der UNESCO. In der Begründung zur Aufnahme heisst es, die historische Altstadt sei ein gutes Beispiel für die Stadtplanung in den spanischen Kolonien und einfach absolut sehenswert.

Tag 6

Den sechsten Tag habe ich mit einem Ausflug auf den Monte Alban verbracht. Monte Albán war die Hauptstadt der Zapoteken und liegt zehn Kilometer entfernt von der Stadt Oaxaca. Monte Albán liegt 2’000 Meter über dem Meeresspiegel auf einer künstlich abgeflachten Bergkuppe und war das religiöse Zentrum der Zapoteken, später der Mixteken. Seinen Höhepunkt hatte die Stadt zwischen 300 und 900 n. Chr. Die Anfänge der Besiedlung liegen nach bisherigen Erkenntnissen im 8. Jahrhundert v. Chr. Bis heute sind umfangreiche Reste von Wohn- und Kultbauten, ein Observatorium, Grabkammern mit Skulpturen und Wandmalereien erhalten. 1987 wurde Monte Albán ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Absolut verblüffend für mich war es, dass die Stadt nicht im Tal am Fluss gebaut wurde, sondern auf dem Berg. Dadurch mussten Unmengen an Wasser hinaufgetragen werden, aber die damaligen Menschen werden sich etwas dabei gedacht haben. Wie in den bisherigen Ruinen ist auch hier erst ein Teil der gesamten Stadt erforscht und niemand weiss ganz genau was unter der Erde noch alles verborgen ist.

Im Anschluss ging es nach El Tule zur Besichtigung des Baumes mit dem grössten Stamm-Umfang der Welt. 

Der Baum ist über 2’000 Jahre alt und es ist unglaublich sich vorzustellen, was um den Baum herum schon so alles passiert sein muss. Vor einigen Jahren ging es dem Baum recht schlecht und man hat deswegen die Hauptstrasse verlegt und ein Kanalsystem angelegt, um den Baum täglich zu giessen. Seitdem wächst und gedeiht der Baum prächtig und er könnte noch viele Jahre dort so stehen.

Anschliessend gab es noch ein leckeres Mittagessen gefolgt von einem Mescal Tasting. Mescal ist ein Schnaps, welcher aus der Kaktee Agave gewonnen wird. Auch hier muss ich sagen, nicht mein Ding. Aber die Besichtigung des Agavefeldes und die Erklärung des Herstellungsprozesses waren sehr interessant.

Zum Abschluss ging es dann noch zu einer lokalen Weberei, in welcher man uns gezeigt hat, mit welchen natürlichen Mitteln man Garne färben kann ohne das diese verbleichen oder sich anderweitig verändern. Es war spannend zu sehen mit welchen einfachen Mitteln man etwas färben kann und das ganz ohne Chemie. Und auch welche faszinierenden Muster die Menschen in die Teppiche weben können, so ganz ohne Vorlage, sondern einfach nur nach Vorstellungskraft.

In Summe war es ein toller Tag mit vielen Eindrücken und einigen Sachen, über die man nachdenken kann. Für mich ein kleines Highlight des Tages war noch, dass wir auf dem Weg zur Mescal Distillerie ein ganz kleines Stück auf der berühmten Panamericana Route gefahren sind. Diese verbindet Alaska mit Patagonien im Süden Argentiniens. Wenn nicht ein kleines Stück mit ca. 90 km in Kolumbien fehlen würde, welches noch nicht gebaut ist, wäre diese Route mit fast 25’700 km die längste zusammenhängende Strasse der Welt.

Tag 7

Der Tag war nochmal zur freien Verfügung und wir haben uns die Stadt weiter angeschaut, wobei auch ein Besuch auf dem Markt sehr lohnenswert ist.

Am Nachmittag war dann wieder ein Treffen im Hotel angesagt, um zum Busbahnhof zu fahren. Für den Abend stand unsere Fahrt mit einem Overnight Bus nach San Christobal de las Casas auf dem Programm. Schon im Vorfeld wurden wir informiert, dass die Strecke sehr, sehr, sehr kurvig sein soll und wenn man unter Reisekrankheit leidet, man doch bitte ein paar Medikamente einwerfen sollte und ungefähr 13 Stunden dauert. Wie verrückt die Fahrt aber werden sollte, war uns nicht bewusst und dazu im nächsten Post dann mehr. 🙂

Mexiko: Die ersten Tage in Mexico City

Die ersten Tage unserer Reise sind schon um und wir haben Mexico City auf eigene Faust erkundet. Bevor wir jetzt auf unsere Gruppenreise nach Playa del Carmen aufbrechen, wollen wir einen ersten Eindruck über die Stadt geben.

Wir sind die ersten Tage doch mit etwas Respekt unterwegs gewesen. Mexico City gehört ja nicht unbedingt zu den sichersten Städten und immer wieder passiert hier etwas oder wird etwas gestohlen. Und da man uns doch auf viele Metern ansieht – da kommen Touristen, wollten wir nichts riskieren. Bis jetzt ist aber alles gut gegangen, wahrscheinlich auch dank der vielen Polizisten und Security die überall patrouillieren und alles bewachen. Trotz allem ist unserer Meinung nach, die Stadt wahnsinnig schön und lebhaft. So viele unterschiedliche Einflüsse was Gebäude angeht sieht man nicht überall. Das manche Gebäude noch stehen ist schon ein Wunder, das andere aber, dass diese dann auch noch bewohnt sind. Insgesamt ist es zwar ein wenig chaotisch hier, aber man gewöhnt sich daran. Wenn man bedenkt, dass allein in der Stadt Mexico City mehr als 9.2 Mio. Menschen leben und in der gesamten Metropole über 21.8 Mio. Menschen, lässt sich das Chaos schon erahnen. Wobei ich bin mir sicher, während ich diese Zeilen schreibe, ändert sich die Zahl der Einwohner schon wieder extrem, daher wie üblich, die Angaben ohne Gewähr. Etwas ganz Besonderes ist der Strassenverkehr hier. Das sind, glaube ich Verkehrsregeln, die man nicht unbedingt versteht, sondern wohl im Blut haben muss. Eigentlich ist der Verkehr wie die Stadt – einfach chaotisch. Daher sind wir momentan sehr froh, dass wir hier nicht mit einem Mietwagen selbst fahren müssen. 

Was haben wir bisher gesehen und erlebt? 

Tag 1

Am ersten Tag haben wir die Umgebung um unser Hotel erkundet. Wir haben die Schuhe geschnürt und sind darauf los gelaufen. Schlussendlich sind wir dann in verschiedenen Parks mitten in der Stadt gelandet. Es war sehr speziell aus der lauten und turbulenten Stadt plötzlich mitten im Grünen zu stehen und von dem Lärm fast nichts mehr zu hören. Der erste Park war der Parque Mexico und anschliessend sind wir zum Bosque de Chapultepec, einem fast 690 ha grossen Stadtpark mit vielen Attraktionen, darunter ein Zoo und Museen. Ausserdem befindet sich in dem Park ein grosser See, so dass das Ganze eigentlich ein richtiges Naherholungsgebiet ist.

Auf dem Rückweg sind wir noch zum El Ángel de la Independencia, mit das Wichtigste Denkmal in Mexico, zur mexikanischen Unabhängigkeit mit einer Statue der Siegesgöttin Victoria, gelaufen. 

Danach haben wir unsere gesamten Spanischkenntnisse in die Waagschale geworfen und sind in ein kleines mexikanisches Restaurant, um uns etwas zu stärken nach dem ganzen Laufen. Ich glaube man merkt die Höhe von knapp 2’200 Meter über dem Meeresspiegel. doch ganz schön, wenn man das nicht gewohnt ist. In diesem Restaurant haben wir unsere erste Bestellung auf Spanisch versucht. Das Ganze war sogar von Erfolg gekrönt, alles was wir bestellen wollten haben wir wohl auch richtig bestellt oder zumindest nachher auf dem Tisch. 🙂

Tag 2

Am zweiten Tag haben wir uns einen Tagesausflug via Get-your-giude gegönnt, um etwas mehr über das Land zu erfahren. Damit gleich mal ein besonderes Dankeschön an meine Cousinen Valerie und Mariann, welche uns diesen Trip sozusagen gesponsert haben in Form eines Gutscheines. Bei dem Ausflug haben wir bei einem ersten Stopp den Plaza de las Tres Culturas (Platz der Drei Kulturen), auch Plaza de Tlatelolco (Platz von Tlatelolco) genannt, besucht. Der Platz wird so genannt, da sich im direkten Umfeld drei Kulturen vereinen:

  • Die erste Kultur ist die Kultur von Tenochtitlan, aus der Zeit vor der Eroberung Mexikos durch die Spanier. Abgebildet wird die Kultur durch eine Reihe von Pyramiden und Ruinen, die aus der Blütezeit von Tlatelolco stammen. 
  • Die spanische Kultur, von der Zeit der spanischen Eroberung Mexikos bis zur mexikanischen Unabhängigkeit, repräsentiert durch die katholische Kathedrale von Santiago im mexikanischen Kolonialstil. 
  • Die moderne mexikanische Kultur, repräsentiert durch den Torre de Tlatelolco (Turm von Tlatelolco), seit 2005 Sitz des mexikanischen Außenministeriums, sowie durch die unter dem Namen Unidad Habitacional Tlatelolco bekannte Wohngebäude, von denen mehrere von dem bekannten Architekten Mario Pani entworfen wurden.

Anschliessend sind wir in einer rasanten Fahrt zu den Ruinen von Teotihuacán gefahren, welche vor allem für ihre Stufentempel wie etwa die große Sonnenpyramide bekannt sind. Bevor wir aber tatsächlich angekommen sind, mussten wir noch eine kurze Präsentation der lokalen Gesteinsarten anschauen und konnten anschliessend allerhand lokale Sachen kaufen. Ja, so ein wenig Verkaufsshow gehört wohl einfach dazu. Aber es war absolut nicht störend, sondern sehr interessant. Aufgelockert wurde das Ganze dann auch noch durch ein Tasting von verschiedenen Likören aus Kakteen, erst von den Blättern, dann der Frucht, ehe es zu Tequila mit Mandelgeschmack und Kaffeegeschmack überging. Die letzten beiden Getränke waren jetzt eher grausam so dass ich mich entschieden habe, erst gar nicht zu fragen was es war… 🙂 Aber da ich noch lebe, war es zumindest nicht giftig. 

Allein über die Pyramiden könnte man ein ganzes Buch schreiben, so dass ich beschlossen habe, lieber die Bilder für sich sprechen zu lassen. Es war mehr als beeindruckend sich das Ganze anzuschauen und zu versuchen zu verstehen, wie das riesige Areal wohl einmal ausgesehen hat. Zwischen 100 und 650 n. Chr. war die Stadt das dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum, welches möglicherweise bis zu 200.000 Einwohner hatte. Einfach sehr beeindruckend was da damals entstanden ist und was wohl noch immer unter der Erde verborgen sein muss.

Danach gab es dann ein sehr leckeres Mittagessen in Form eins mexikanischen Buffets, welches wir sehr genossen haben, nach den vielen Eindrücken. Auf der Rückfahrt in die Stadt wurde uns dann das Ausmass der Stadt so ein wenig bewusst. Die Autobahn ging entlang der Wohnviertel für die Arbeiter und Armen, welche täglich in die Stadt fahren. Und das zu mehren Millionen. Für eine bessere Anbindung entsteht dort aktuell ein ganzes Verkehrsnetz mit Seilbahnen, so dass die Menschen sich zumindest besser versorgen können. Der Anblick, selbst nur von Weitem, hat uns doch nachdenklich gemacht.

Den letzten Stopp der Tour hatten wir an der Basílica de Nuestra Señora de Guadalupe (Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe). Die Basilika ist eine römisch-katholische Kirche und das katholische Nationalheiligtum von Mexiko. Sie wird von Millionen von Menschen pro Jahr besucht und ist nach Rom die meistbegangene christliche Pilgerfahrt. 

Seit 1976 gibt es neben der Basilika eine neue Basilika, welche einem kreisförmigen Gebäude entspricht. Notwendig wurde der Bau, da die alte Basilika im Laufe der Zeit durch Absenkungen des Bodens stark beschädigt wurde. Da Mexico City auf einem ehemaligen See gebaut wurde, gibt es oft Absenkungen und Erdbeben, was ganz allgemein zu grossen Beschädigungen an den alten und historischen Gebäuden geführt hat. Das Ziel beim Bau der neuen Basilika war, dass das Gnadenbild der Jungfrau von jedem Punkt innerhalb des Gebäudes zu sehen ist und sie eine grosse Anzahl von Besuchern aufnehmen kann. Die Kirche fasst unter der 42 Meter hohen Kuppel mit ihrem Durchmesser von 100 Metern bis zu 40.000 Menschen, für die 10.000 Sitzplätze zur Verfügung stehen.

Normalerweise werden in der Stunde zwischen 60’000 und 70’000 Menschen an dem Gnadenbild der Jungfrau von Guadalupe mit einer ebenen Rolltreppe unter dem Boden des Hauptaltars vorbeigeschleusst. Dadurch wird verhindert, dass sich Menschen zu lange an dem Bild aufhalten. Aktuell ist der Tourismus in Mexiko aber auch nicht so ausgeprägt so dass wir sogar ohne Wartezeit das Bild betrachten konnten, was sehr eindrücklich war.

Zusammengefasst ein wahnsinnig toller Tag mit so vielen neuen Eindrücken, die man erst verarbeiten muss.

Tag 3

Heute haben wir es eher gemütlich genommen. Der Morgen bestand darin, erstmal unser Gepäck, welches am Vorabend endlich angekommen ist, zu inspizieren und alles auszupacken. Anschliessend haben wir uns wieder zu einem Marsch durch die Stadt aufgemacht. Dieses Mal wollten wir zum Palacio de Bellas Artes, einem Palast für bildende Kunst mit eindrucksvollen Wandgemälden berühmter Maler, sowie dem davor liegenden ältestes Stadtpark von Mexico City, dem Alameda Central mit sehr vielen alten Bäumen und vielen Brunnen.

Auf dem Rückweg sind wir dann noch an verschiedenen schönen Gebäuden vorbeigekommen, unter anderem am Museo Nacional de la Revolución. Dieses hat uns wegen seiner Architektur sehr beeindruckt. Das Museum erreicht man mit einem Lift, welcher sich in der Mitte des Gebäudes, von Glas umrundet, befindet.

Ausserdem ist uns heute wieder aufgefallen, wie grün die Stadt teilweise ist und wie unterschiedlich die Bauformen doch sind.

Der Abschluss des Tages bestand aus einem Treffen mit den anderen Teilnehmern der Gruppenreise. Insgesamt sind wir 15 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern, wie aus den USA, aus England, von den Bermudas, aus Belgien, aus Deutschland und die meist vertretene Fraktion – aus der Schweiz. Eigentlich mal wieder nicht überraschend. 🙂 Nachdem der informative Teil abgeschlossen war, sind wir gemeinsam noch zu einer kleinen Strassenküche um sehr leckere Tacos zu essen und anschliessend zu einem Umtrunk in eine naheliegende Bar. Sind alles sehr nette und spannende Menschen und ich denke das werden lustige und interessante Tage. Auch unser Guide Adriana macht einen super Eindruck, so dass die ganze Reise schon jetzt sehr gut organisiert aussieht. Wir freuen uns schon sehr auf weitere grossartige Eindrücke aus dem Land.

Von Stuttgart in die weite Welt …

Das war unser Motto als wir am 01.12.2021 gegen 8.45 Uhr aufgebrochen sind an den Flughafen Stuttgart. Den Transfer zum Flughafen hatten wir planmässig gestartet, dank den beiden familiären «Taxi-Unternehmen» Heeß und Jung 🙂 . Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten war, welche Herausforderungen der Tag noch so mit sich bringen sollte.

Am Flughafen angekommen konnten wir ohne grosse Probleme unser Gepäck aufgeben. Das Erstaunliche war nur, wie schwer unsere Rucksäcke schlussendlich doch geworden sind. Ein Rucksack mit 19kg und einer mit 17kg… Welcher Rucksack zu welcher Person gehört, überlasse ich jetzt mal dem Leser. Aber immerhin, das mögliche Gewicht von 23kg haben wir erfolgreich eingehalten. Da wir beide noch einen zweiten Rucksack als Handgepäck haben, für all die notwendige Technik wie Kamera, Laptop, Action-Cam, Ladekabel, etc. kommt da auch noch etwas zum Tragen dazu. Zum Thema Handgepäck im späteren Verlauf aber mehr. Nun folgte noch der schwerste Moment, der Abschied von unseren Familien, auch mit ein paar Tränen in den Augen. Hier aber nochmal das Versprechen, ja wir passen sehr gut auf uns auf uns wir kommen auch wieder nach Hause. Sogar Personen hinter uns in der Warteschlange waren zu Tränen gerührt über den Abschied. Der Kommentar war dann «Ihr fliegt wohl nicht nur für 2 Wochen nach Teneriffa. Was wir so ja auch bestätigen konnten. Die anschliessende Sicherheitskontrolle haben wir mit Bravur bestanden, wobei das kriminelle Potential bei Corinne deutlich ausgeprägter zu sein scheint. Immerhin wurde sie noch zur Seite genommen für eine doch recht gründliche Überprüfung, während ich direkt passieren konnte. Wollte ich nur mal so berichtet haben 🙂

Der geplante Start für unsere Reise nach Mexico-City war auf 11.45 Uhr angesetzt. Aus dieser Zeit wurde, aufgrund schlechter Wetterverhältnisse in Amsterdam, aber erstmal nichts. Der Flug wurde immer weiter verschoben, bis wir schlussendlich um 12.45 in Stuttgart mit Ziel Amsterdam abgehoben sind. Das Problem der Verspätung war, dass der Anschlussflug ab Amsterdam auf 14.30 Uhr geplant war. Bei einer Reisezeit von 1 Std und 20 Min. eine knappe Geschichte. Und so ist es schlussendlich auch gekommen. Die Wetterverhältnisse bei der Landung waren noch immer recht stürmisch, so dass wir hier eine recht holprige Landung hingelegt haben. Mit dem guten Worten der Stewardess «just run – no shopping, no toilet, no food – just run” haben wir es aber tatsächlich geschafft in 25 Min durch den Flughafen von Amsterdam zu rennen und den Flug noch zu bekommen. Somit war zumindest mal geklärt, die Corinne und der Tobi würden Mexico nach Plan erreichen, wie das mit dem Gepäck aussehen sollte, haben wir dann später erfahren.

Der Flug nach Mexico City war etwas durchwachsen. Kaum von Kanada die Grenze in die USA überschritten, wurde das Wetter schlecht und die Turbulenzen etwas heftiger. Zum Glück gab es in den 2.5 Std. über den USA eh nichts zum Essen. Das vielleicht noch als Tipp, bei Flügen mit KLM scheint man nicht zu verhungern. Und geschmeckt hat das Essen auch noch.Nach der Landung um 19.35 Uhr Ortszeit war dann die Immigration der nächste Schritt. Wie üblich verbunden mit einer längeren Wartezeit, aber geschafft. Wir dürfen zunächst mal für max. 40 Tage im Land bleiben. Wobei wir hier noch in der Warteschlange die notwendigem Gesundheitsfragen ausgefüllt und bestätigt haben, dass wir gesund sind. Das Problem ist, man darf das Dokument erst 12 Std. vor der Einreise ausfüllen. Bei einem 12-stündigen Flug aber gar nicht so einfach zu realisieren. Also haben wir das auf den letzten Drücker gemacht und was soll ich sagen. Wir wurden nicht mal darauf angesprochen, hat niemand interessiert. Der ganze Stress und Aufregung mal wieder für umsonst. Danach wollten wir dann wie aufgefordert am Gepäckband Nummer 18 unsere Rucksäcke abholen. Durch die lange Wartezeit war das Band aber bereits abgeräumt und diverse Taschen und Koffer aus Amsterdam, aber auch aus München und zwei weiteren Städten standen quer durcheinander auf dem Boden. Also haben wir uns mal auf die Suche gemacht, aber recht schnell bemerkt, dass wird nichts – wir sind ohne Gepäck angekommen. Auf Nachfrage bei einer Mitarbeiterin der KLM haben wir erfahren, ja – das Gepäck aus Amsterdam ist nicht komplett eingetroffen, der Rest soll aber 24 Stunden später geliefert werden. Sind wir mal gespannt, ob das auch so klappt. Wie oben bereits beschrieben, war das Handgepäck voll mit Technik und damit hatten wir uns im Vorfeld gegen eine Zahnbürste und Wäsche für die ersten Tage im Handgepäck entschieden. Der klassische Anfängerfehler, aber man muss ja Luft nach oben haben und aus den Fehlern lernen. Wobei ob es beim nächsten Mal besser wird – die Technik wird nicht weniger… 🙂 Lassen wir uns überraschen. Nach all den Verzögerungen waren wir dann aber doch recht froh, dass wir wohl einen sehr geduldigen Mexikaner als Transfer zum Hotel gebucht haben. Der gute Mann hat sehr lange sein Schild «Mrs Heess & Mr. Heess» in die Luft gehalten. Dafür hatten wir dann nicht mehr ganz so viel Stau auf dem Weg zum Hotel und sind dort schliesslich gegen 21.30 Uhr hundemüde aber glücklich und zufrieden angekommen.