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Autor: Corinne

Kanada: Provinz Alberta & Rocky Mountains

Wie im letzten Beitrag schon geschrieben sind wir am Freitag 06.05.2022 mit dem Zug in Vancouver los. Wir sind die erste Etappe bis Jasper gefahren. Der Zug, The Canadian, ist einer der bekanntesten Züge in Kanada. Die gesamte Strecke des Zuges geht von Vancouver komplett bis Toronto. Man kann diese Tour auf einmal durchfahren, dann ist man aber 4.5 Tage durchgehend unterwegs, oder wie wir, einfach in Etappen. Es gibt aber viele Touristen, die tatsächlich die Strecke auf einmal machen. Die meisten buchen dann aber richtige Schlafkabinen, welche etwas mehr Komfort bieten. Es gibt doch recht luxuriöse Möglichkeiten in dem Zug, was aber auch deutlich teurer (sehr teuer) ist. Aber sicher ein tolles Gefühl in so einer privaten Kabine mit Dusche und WC und leckerem Essen im Speisewagen, etc. Wir hatten so einen ähnlichen Tripp ja schon mal in Afrika gemacht und das macht wirklich Spass. Auf dieser Reise war das aber nicht drin und wir haben uns für die Holzklasse (Economy) entschieden. Hier ist es eigentlich ein normaler Eisenbahnwaggon mit normalen Sitzreihen, einfach mit mehr Beinfreiheit und die Sitze kann man weit nach hinten stellen und ein Fussteil unter dem Sitz heraus ziehen. Das macht es zwar nicht ganz so bequem wie ein Bett, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt.

Die Fahrt an sich ging viel schneller vorbei als gedacht. Insgesamt waren 19.5 Stunden geplant, wir hatten noch eine Stunde Verspätung eingefahren. Wir sind um 15 Uhr los und am nächsten Tag 11:30 Uhr angekommen. Immer mal wieder kam eine Essenswagen durch und man konnte Snacks kaufen. Auf der ersten Etappe haben wir aber gelernt, dass man darauf nicht vertrauen, sondern lieber seine eigenen Sachen mitbringen sollte. Der Zug war bei weitem nicht ausgebucht, sodass wir eine 2er-Sitzreihe und auch noch ein 4er-Abteil alleine für uns hatten. So konnten wir auch tatsächlich ein paar Stunden schlafen. WLAN war leider nicht vorhanden, wohl auch deshalb, weil auf dem Grossteil der Strecke gar kein Mobilempfang vorhanden war. Die Landschaft, die am Zugfenster vorbeigezogen ist, war einfach der Hammer (trotz Regen, Schnee, Nebel….). Die Berge, der Wald und immer mal wieder ein kleines Dörfchen dazwischen, einfach herrlich.

In Jasper angekommen haben wir unser aufgegebenes Gepäck wieder abgeholt und sind zu unserem AirBnB gelaufen. Wir hatten hier ein schönes Zimmer im Basement und wurden herzlich vom Host begrüsst. Nach einer kurzen Ausruhpause sind wir dann nochmal losgezogen und haben uns das Dorf Jasper angeschaut, haben einen Kaffee getrunken und haben dem Visitor Center einen Besuch abgestattet. Mit vielen Prospekten, einem Nationalpark-Pass und Empfehlungen sind wir noch kurz in die Dorf-Brewery und anschliessend zurück in unsere Unterkunft.

Ziemlich schnell sind wir eingeschlafen, da es in der Nacht davor doch nicht ganz so viel Schlaf gab.

Der nächste Morgen startete leider, wie langsam gewohnt, mit Regen. Wir haben den Morgen somit ruhig angehen lassen und sind erst gegen Mittag los. Bewaffnet mit Bärenspray, das durften wir von unserem Host ausleihen, sind wir losgezogen. Eine Empfehlung von verschiedenen Personen war eine Wanderung zum Old Fort Point. Dies ist ein kleiner Hügel an der Ortsgrenze von Jasper. Bereits auf dem Weg zum Startpunkt haben wir die ersten Tiere gesehen. Eine Wapiti-Herde hat genüsslich in der Nähe eines Parkplatzes gegrast. Die sind sich die Leute gewohnt und man kann relativ nah an den Tieren vorbeilaufen. Beim Startpunkt angekommen ging es dann direkt in den Wald. Wir müssen ehrlich zugeben, ein etwas mulmiges Gefühl hatten wir schon. Wir wollten natürlich unbedingt Bären in freier Wildbahn sehen, aber wir sind uns auch bewusst, dass dies nicht immer gut ausgeht. Der Bärenspray war uns ebenso noch etwas suspekt. Schliesslich gilt dies als Waffe und wir haben schon viele Berichte davon gelesen, dass sich Menschen ordentlich verletzt haben. Die Locals haben uns auch alle vorgewarnt, dass die Bären langsam rauskommen und man immer einen Bärenspray dabei haben soll. Hat man dann aber nachgefragt, ob dieser auch schon mal zum Einsatz kam, dann haben es alle verneint. Wir können gleich vorwegnehmen. Einen Bären haben wir an diesem Tag nicht gesehen. Dafür ein paar härzige Bergziegen. Die haben ihr Territorium grossflächig besetzt und wir mussten zwischendurch. Aber auch die waren sich Touristen gewöhnt und ausser ein paar blöden Blicken ist nichts passiert.

Den Abend haben wir dann bei einem extrem leckeren Essen in einem Restaurant der Kette «Earls» verbracht.

Am Sonntagmorgen wollten wir eigentlich früher los. Corinne’s Gesundheit machte aber nicht so mit, sodass wir doch erst kurz vor Mittag los sind. Wir haben uns dann entschieden, ein Taxi zu rufen, welches uns an den Maligne Canyon brachte. Die Fahrt mit einer jungen Dame war wieder sehr informativ und wir haben viel gesprochen. Am Canyon angekommen haben wir zum ersten Mal wieder mehr Leute, Touristen, gesehen. Jasper ist halt eben doch ein Touristen-Magnet und auch trotz Nebensaison haben sich einige Leute dorthin verirrt. Wir haben schnell gemerkt, überall wo man mit Autos/Camper hinfahren kann, gibts viele Touristen. An den entsprechenden Sehenswürdigkeiten demnach auch, ist man aber von da aus weiter gewandert war man ganz schnell wieder alleine unterwegs.
Der Maligne Canyon war ein unglaublich schöner Ort. Es ist der tiefste Canyon im Jasper Nationalpark und teilweise ist er über 50 Meter tief. Der Maligne River zieht seine Bahn durch den Canyon, einmal mit mehr Wasser, an manchen Stellen geht’s unterirdisch weiter und man sieht fast kein Wasser mehr. Gewisse Abschnitte waren auch immer noch mit Schnee und Eis bedeckt. Das Wetter hat gegen Nachmittag deutlich aufgeklart und es war ein wunderschöner Anblick inmitten dieses Nationalparks.

Schnell haben wir gemerkt, dass Wandern in Kanada sehr einfach ist. Die Wanderwege sind perfekt beschrieben und es gibt unzählige Wege, welche man laufen konnte. Wir haben uns auf dem Rückweg in die Stadt für verschiedene Wege quer durch den Wald entschieden. Wir kamen am Edith Lake, am Annette Lake, an den Trefoil Lakes vorbei bis zur Park Lodge am Beauvert Lake. Wir sind viel an den verschiedenen Seen entlang gelaufen und zwischendrin immer wieder im Wald.

Auch heute wieder mit einem speziellen Gefühl und Bärenspray bewaffnet. Irgendwie hofft man ja ständig, einen Bären zu sehen, halt einfach am liebsten aus sicherer Distanz, aber auch nicht zu weit weg damit man noch gut Foto’s machen kann 🙂 Und das Glück war tatsächlich auf unserer Seite. Zur Park Lodge gehört auch ein Golfplatz und an dem kamen wir vorbei. Ein Tor stand offen und was stand mitten auf dem Golfplatz: ein Grizzly!!! Der hat uns überhaupt nicht beachtet und somit war unsere Neugierde geweckt. Aus sicherer Distanz haben wir die Kamera’s rausgeholt und angefangen Fotos zu machen.

Plötzlich kam von hinten ein Ranger angefahren und wir kamen schnell ins Gespräch. Der Grizzly wurde anscheinend die letzten Tage öfters auf dem Golfplatz gesehen. Dort gäbe es halt das beste Gras und der Bär geniesse dies sehr. Es handelt sich um einen jungen und somit kleinen Grizzly, wir fanden ihn aber schon ordentlich gross. Nachdem wir unsere Foto’s im Kasten hatten ist der Ranger losgefahren und hat versucht das Tier wieder zurück in den Wald zu treiben. Tja, in dem Wald wollten wir eigentlich noch weiter wandern. Der Ranger meinte aber, das sei kein Problem, er schaue, dass er den Grizzly von uns weg vertreibe. Ihr könnt euch vorstellen, die nächsten Kilometer sind wir sehr, sehr aufmerksam durch den Wald spaziert. Auf einmal erklang von hinten ein Geräusch und wir sind beide zusammengezuckt. Wir hörten nur ein Lachen und ein «sorry, sorry». Es war ein Fahrradfahrer der auf sich aufmerksam machte, damit wir Platz machen können. Wir mussten so lachen. Wir kamen am Old Fort Point nochmals vorbei und sind nach der langen Wanderung erneut in der Brewery gelandet. 🙂

Am nächsten Tag, Tag 3 in Jasper, sind wir wieder zu Fuss unterwegs gewesen. Dieses Mal haben wir uns den Weg zum Lake Pyramid, vorbei am Lake Patricia vorgenommen. Dieser Weg nach oben war unglaublich schön und wir hatten gefühlt den Wald wieder für uns alleine. Auf der Strasse hoch war deutlich mehr los. 🙂 Am Lake Pyramid haben wir die Pyramid Island besucht. Es ist eine sehr kleine Insel im kleinen See, welche man tatsächlich für Hochzeiten komplett mieten kann. Von der Insel hat man einen tollen Blick auf den Mount Pyramid und die umliegenden Rocky Mountains.

Danach ging es weiter durch den Wald zur Pyramid Bench, einem tollen Aussichtspunkt über Jasper und die Seen, welche wir am Vortag gesehen haben. Der Weg nach oben war einige Kilometer lang und führte durch teilweise sehr dicken Wald. Handyempfang suchte man dort vergebens und andere Leute sowieso. Der Anblick des Bären vom Vortag und jetzt so ganz alleine im Wald, war doch komisch. Also hatten wir den Bärenspray immer einsatzbereit in der Hand. Jedes Knarren im Wald lies uns aufhorchen. An dem Tag hat es aber auch immer wieder mal gewindet und die Bäume gaben einige Töne von sich. Ich glaub so schnell sind wir schon länger nicht mehr gelaufen. 🙂

Die Wanderung war unglaublich schön, wurde aber doch mit 21 Kilometer ziemlich lang. Den Abend haben wir dann in einem griechischen Restaurant ausklingen lassen. Jasper hat also wirklich sehr viele gute Restaurants zu bieten. Wir hatten fast zu wenig Abende um alles zu testen. Und eine fantastische Bäckerei hatten sie auch. Es gab sehr guten Kaffee und das Gebäck war herrlich. Allgemein können die Kanadier, im Gegensatz zu den Amerikaner, hervorragendes Brot backen.

Am Mittwoch, den nächsten Tag, mussten wir unsere Rucksäcke wieder packen. Es stand ein kurzer Roadtrip auf dem Programm. Wir haben am Bahnhof in Jasper unseren Mietwagen abgeholt und sind losgefahren. Der erste Abschnitt soll uns bis nach Lake Louise bringen. Nach Lake Louise kommt man auf dem berühmten Highway 93, dem Icefield Parkway. Und wir können das also mehr als bestätigen. Der Parkway ist unglaublich beeindruckend. Praktisch nach jeder Kurve könnte man wieder einen Halt machen und die Natur bestaunen. Auch wenn die Rocky’s in Kanada nicht so hoch sind wie die in Amerika, so sind sie doch sehr eindrücklich. Die verschiedenen Seen und der Athabasca River, der durch das Tal fliesst, runden das perfekte Bild ab.

Unterwegs haben wir diverse Stopps eingelegt und haben kurze Spaziergänge gemacht. Den ersten Stopp haben wir nach ca. 30 km an den Athabasca Falls gemacht.

Anschliessend sind wir zu den Sunwapta Falls gefahren um diese zu besichtigen.

Ein grosses Highlight sollte das Columbia Icefield sein. Es ist der grösste Gletscher in den Nordamerikanischen Rocky Mountains. Leider war auch das vorhergesagte gute Wetter an diesem Tag nicht vorhanden, sodass man den Gletscher zwar sehen konnte aber halt nicht so deutlich wie wir gehofft haben. Dazu kam, dass das Visitor Center (eigentlich war es eher Shopping und Restaurant) uns extrem an das Jungraujoch erinnerte. Touristen wurden durchgeschleust und alle 15 Minuten ist eine Touristentour losgefahren. Für schlappe 93 CAD pro Person konnte man mit einem speziellen Gefährt auf den Gletscher rausfahren und anschliessend den in der Nähe liegenden Skywalk über den River begehen. Die Tour startete jede 15 Minuten neu, somit war auch klar, wie viel Zeit man auf dem Gletscher hat. Wir waren ziemlich enttäuscht von dem ganzen Ding, sodass wir mit dem Auto an den nahgelegenen Parkplatz gefahren sind und von dort aus ein paar Schritte Richtung Gletscher gemacht haben. Das Wetter war plötzlich deutlich schlechter und es hat sehr stark gewindet. Auf dem Gletscherpass lag auch noch ca. 1.70 Meter hoch Schnee und es war ziemlich kalt. Wir haben dann nur ein paar Foto’s gemacht und sind dann weitergefahren.

Den letzten Stopp des Tages machten wir nach 160 km am wunderschönen Mistaya Canyon.

Nach dem Canyon sind wir am Waterfowl Lake vorbei und nach rund 250 Kilometer Fahrt sind wir schliesslich in unserer Unterkunft am Lake Louise angekommen. Es war eine etwas in die Jahre gekommene Lodge und das Zimmer war echt witzig. Den Abend haben wir nur noch im hauseigenen Restaurant verbracht und sind dann auch bald schlafen gegangen.

Am nächsten Tag kam endlich wieder das schöne Wetter zurück. Die Sonne hat geschienen und es war auch deutlich wärmer. Da Lake Louise deutlich höher liegt als Jasper hatte es noch ordentlich Schnee. Deshalb waren auch die Tiere noch nicht wirklich draussen. Wir haben uns sicherheitshalber trotzdem einen Bärenspray von der Unterkunft ausgeliehen und sind dick eingepackt mit unseren Wanderschuhen losgezogen. Zum Glück sind wir relativ früh losgezogen, denn man konnte bereits die ersten Touristenbusse entdecken. Nach 3 Minuten Spaziergang waren wir bereits an diesem besagten See. Wir müssen zugeben, er ist wirklich sehr schön. Er war nach wie vor zugefroren und viele Leute haben dies zum Anlass genommen, darauf zu laufen. Das war uns dann für Mitte Mai doch etwas zu riskant, sodass wir den Seeweg gelaufen sind. Vom Weg war da leider noch nicht allzu viel zu sehen, da er noch komplett mit Schnee und Eis bedeckt war. Wir sind bis zu den Wasserfällen am anderen Ende des See’s gelaufen und haben unterwegs viele Foto’s gemacht. Auch um den Lake Louise rum hat es verschiedene kleine Gletscher, welche in einem schönen Hellblau schimmerten.

Allzu viel Zeit hatten wir dort hinten nicht. Corinne hatte nämlich einen Telefontermin vereinbart. Vor einem Jahr hat sie ihre Firma mit Veronika gegründet und dieser Anlass sollte doch, wenn auch aus grosser Distanz, etwas gewürdigt werden. So haben wir im Hotel via Videocall mit zu Hause telefoniert, was sehr schön war. Nach dem Telefonat sind wir dann nochmals auf eine weitere Wanderung losgezogen. Dieses Mal sollte es an den Fairview Lookout gehen. Ein etwas erhöhter Spot im Wald, sodass man einen gute Sicht auf den See hatte. Dieser Weg war mit deutlich weniger Touristen gespickt, da man halt eben nicht mit dem Auto hinfahren konnte. 🙂 Der komplett verschneite und vereiste «Weg» führte durch den Wald den Berg hoch. Wir hatten natürlich keine Spikes dabei, sodass der Aufstieg und vor allem danach der Abstieg doch eine lustige Sache wurde. Wir haben aber auch die Wanderung ohne Verletzung, und auch ohne Bärenbegegnung gut überstanden. Nach dieser Wanderung haben wir uns eine heisse Schokolade (Corinne) und ein kühles Bier (Tobi) an einer Aussenbar vom Nobelhotel gegönnt. Wir fühlten uns etwas wie im Skiurlaub beim Aprés Ski. 🙂 Da uns das Essen am Vorabend im Hotel nicht ganz so toll schmeckte, haben wir uns für diesen Abend einen anderen Ort ausgesucht. Es hat uns in ein Hostel im Dorf von Lake Louise verschlagen und wir haben zum ersten Mal eine «Cheesburger-Soup» gegessen. Selbst das Personal war von der Namensgebung der Suppe des Chefkochs überrascht und sie mussten jedem Gast erklären, was dies wohl sein könnte. Einige der Gäste haben sich jedoch zu uns umgedreht und gemeint, wir müssen das unbedingt probieren, die Suppe sei der Hammer. Können wir nun bestätigen. Sie schmeckte wie ein Cheeseburger von McDonalds, halt einfach in Suppenform. 🙂 Nach dem doch anstrengenden Tag haben wir uns noch im hoteleigenen Hot-Tube erholt. Also bei 8 Grad Aussentemperatur kann man es durchaus im 40 Grad warmen Wasser aushalten vor allem wenn man dabei noch einen grandiosen Blick auf die Berge hat.

Nach 2 wunderschönen Tagen in und am Lake Louise ging die Reise am nächsten Tag weiter. Mit dem Auto sind wir Richtung Banff gefahren. Erster Stopp war der Johnston Canyon für eine kleine Wanderung. Das Wetter war am Morgen wieder sehr gewöhnungsbedürftig, bei der Abfahrt hat es richtig stark geschneit. Kalt, nass (von oben wie auch von unten) und windig aber im Laufe des Tages wurde es zumindest was die Nässe anging immer wie besser. Am Parkplatz angekommen haben wir unsere Wanderschuhe angezogen und sind losmarschiert. Der Canyon war wunderschön, ein wirkliches Highlight. Leider aber auch sehr beliebt bei Touristen und somit hatte es viele Leute, die nur kurz auf Durchreise waren. Auf gewissen Streckenabschnitten ist man so hintereinander den Canyon hochgelaufen. Viel Platz war da nicht und zum überholen schon mal gar nicht. Auch war der Weg immer wieder mal vereist und wir hatten immer noch keine Spikes. 🙂 Aber im Gegensatz zu gewissen Touristengruppen (auch hier kommen die mit einem Bus angereist, rasen schnell durch den Park und gehen dann weiter zum nächsten Punkt) waren wir aber top gekleidet. Es gab doch tatsächlich Damen die wollten in High Heels den Berg hoch. Ok, die sind dann aber auch schnell wieder umgekehrt. 🙂 Der Wanderweg schlängelte sich innerhalb des Canyons am Johnston Creek entlang den Berg hoch. Man passierte zuerst die Lower und dann die Upper Falls. Ein unglaublich schönes Naturspektakel. Oben an den Upper Falls haben uns noch ein Pärchen aus Luzern angesprochen und wir haben eine Runde gequatscht und viele Erlebnisse und Tipps ausgetauscht.

Da wir noch weitere Tagespläne hatten, ging es nach der Wanderung mit dem Auto weiter. Leider war auf der gewünschten Route eine Strassensperrung «closed for the season» (ein Schild, welches wir in den letzten Tagen so oft gesehen haben. Wir waren halt einfach vor Saisonbeginn in dieser Region), sodass wir zurück auf den Highway 1 mussten bis nach Banff. Die letzte Chance, so denken wir zumindest, um noch einen Elch oder Bären zu sehen wurde somit verschwindend klein. Wir müssen also tatsächlich wieder abziehen, ohne einen Elch oder Schwarzbären gesehen zu haben. Extrem schade, aber so ist es halt manchmal. Die Natur setzt die Spielregeln fest. Nach kurzer Fahrt sind wir bei unserem nächsten Stopp im Dörfchen Banff angekommen. Im Gegensatz zu Jasper war in Banff deutlich mehr los. Es gab eine grosse Hauptstrasse wo sich Restaurants, Bars und Läden aneinander reihten. Es war deutlich wärmer (zumindest im tiefen zweistelligen Temperaturbereich), hatte keinen Schnee mehr und viel mehr Menschen waren anzutreffen. Schnell im Hotel eingecheckt sind wir schon wieder los. Wir wollten noch was von dem Dorf erleben. Banff hat uns richtig gut gefallen und wir haben den Nachmittag und auch Abend sehr genossen.

Am Abend sind wir in ein spezielles Restaurant gegangen. Uns ist bereits in der Region Lake Louise aufgefallen, dass es viele Schweizer-Connections gibt. Zwischen 1899 und 1954 kamen etliche Bergführer von den Schweizer Alpen in die Hotels der Canadian Pacific Railway und brachten dort Tausenden von Bergsteigern sichere Klettertechniken bei. Die Schweizer Bergführer trugen dazu bei, die Wertschätzung für die kanadischen Rocky’s und für eine zu erhaltende und zu verehrende Umwelt zu kultivieren. Und so auch findet man überall wieder Schweizer Restaurants. In Banff haben wir dann einen Versuch gewagt und sind in ein solches Restaurant spaziert. Es war pumpenvoll und ziemlich laut, dunkel und stinkig. Serviert wurden verschiedene Fleischfondues, Käsefondues und Tischgrill. Und das Schoggi-Fondue zum Dessert wurde natürlich auch angeboten. Wir haben es zum Anlass genommen, das Einjährige Bestehen von Suchentrunk & Heeß GmbH nachzufeiern und haben uns ein Fonduedinner in 4 Gängen gegönnt:
1. Gang: Salat
2. Gang: Käsefondue (wir müssen zugeben, es schmeckte tatsächlich nicht schlecht und kam dem Original sehr nahe)
3. Gang: Tischgrill (eigentlich wollten wir Fleischfondue essen. Sie boten aber nur Fondue Bourguignonne, was wir beide nicht so mögen)
4. Gang: Schoggifondue
Dazu einen feinen Wein und wir hatten einen schönen Abend.

Leider hatten wir vorher nur 1 Nacht in Banff gebucht und wir mussten am nächsten Tag unser Auto gegen Abend bereits in Calgary abgeben. Somit hatten wir einen strengen Tag vor uns. Gestartet sind wir mit einer Wanderung auf den Banffer-Hausberg Tunnel Mountain. In knapp 35 Minuten sind wir den Berg hochgelaufen und haben den unglaublich schönen Überblick über das Städtchen und die verschiedenen Täler genossen. Der Himmel war auch endlich wieder mal blau und die Sonne hat geschienen. Es war wunderschön.

Nach einer kurzen Fahrt sind wir anschliessend noch zum Lake Minnewanka gefahren. Wow, was für ein wunderschöner Abschluss. Der See war bereits teilweise aufgetaut und das blaue Wasser war unglaublich eindrücklich. Einen Foto-Filter brauchte man da auf gar keinen Fall. Wir haben dort eine zweite kleiner Wanderung bis zum Cascade River gemacht. Da wir keinen Bärenspray mehr dabei hatten, haben wir dann hinten bei der Brücke abgebrochen und sind wieder zum Auto zurückgelaufen. Auf diesem Teilstück sind wir vielen Menschen begegnet und wir konnten davon ausgehen, dass da keine Bären hinkommen. Aber nach der Brücke hätte es definitiv anders ausgesehen.

Auf der Weiterfahrt nach Calgary sind wir noch rasch am Two Jack Lake vorbeigefahren (lag sowieso auf dem Weg runter zum Highway) und haben dort noch ein paar Bilder gemacht.

Mit unglaublich vielen Eindrücken und Foto’s von den Kanadischen Rocky Mountains sind wir dann auf dem Highway 1 nach Calgary gefahren. Nach relativ kurzer Zeit haben wir die Berge hinter uns gelassen und es wurde flach, maximal hügelig. Die Landschaft hat sich schlagartig verändert. Wir waren etwas erstaunt, haben doch 1988 die Olympischen Spiele in Calgary stattgefunden. Wir sind auf direktem Weg in unser Hotel gefahren, haben eingecheckt und sind danach mit dem Auto und ohne Gepäck an den Flughafen gefahren. So endete unser Mini-Roadtrip auch schon wieder. Mit dem Bus sollte es dann wieder zurück in die Stadt gehen. Was sollen wir sagen? Wir hatten mal wieder Glück. Am 14. Mai 2022 war ein lokaler Feiertag und man konnte alle öffentlichen Verkehrsmittel gratis benutzen. Na perfekt, das haben wir doch gleich ausgenutzt. Nach einer wilden Busfahrt sind wir dann wieder zurück im Hotel angekommen.

Im Hoteleigenen Restaurant haben wir dann noch sehr lecker Abend gegessen und sind müden ins Bett gefallen. Den Sonntag haben wir etwas zur Erholung und für die Arbeit genutzt. Zudem hatten wir noch einen Teams-Call mit Mätthi, der uns wieder mal bei der Homepage unterstützt hat. Wir müssen ehrlich zugeben, das Pflegen dieser Homepage haben wir uns einfacher vorgestellt. Es macht uns nach wie vor viel Spass, aber so einen Blogbeitrag zu schreiben und dann vor allem die Bilder einzufügen dauert echt lange. Auch die Länderberichte brauchen sehr viel Zeit und wir hinken extrem hinterher. Was solls, wir machen was wir können und zu was wir Lust haben. Diese Freiheit können wir uns doch jetzt tatsächlich nehmen. Ansonsten haben wir am Sonntag nicht wirklich viel gemacht, von der Stadt haben wir noch gar nichts gesehen.

Und so ging es dann erst am Montag richtig los. Wir sind mal wieder losgelaufen und haben vor allem die wunderschönen Parks um den Bow River nördlich von Downtown erkundet. Auf der anderen Seite des Bow Rivers wurde dann ordentlich Sport gemacht, also von Anderen. 🙂 Dort befinden sich die Calgary Stairs, eine Holzkonstruktion mit sehr vielen Stufen. Diese wurden fleissig zum Rauf- und Runterrennen benutzt. Wir sind diese auch einmal hochgelaufen, das hat uns dann aber doch gereicht. Dafür wurden wir oben mit einem wunderschönen Ausblick auf Downtown belohnt. Ebenso konnte man am Horizont wieder die Rocky Mountains sehen.

Auf dem Weg zurück Richtung Stadt haben wir uns beim Starbucks einen Kaffee geholt und bei einem Lebensmittelladen ein kleines Picknick. Dieses haben wir dann auf einer Parkbank auf der St. Patricks Island genossen. Die Sonnenstrahlen und die 17 Grad taten unseren Körpern und auch der Seele extrem gut. Es war ein wunderschöner Frühlingstag. Calgary Downtown war ehrlich gesagt ziemlich ausgestorben. Im Gegensatz zu Vancouver und vor allem den Amerikanischen Städten schlossen die Geschäfte bereits um 17 Uhr. Sogar in Banff war da mehr los. 🙂 Wir haben dann den Abend bei einem kühlen Bier für Tobi und einem Burger ausklingen lassen.

Am nächsten Tag hatten wir ein kleines Jubiläum, denn es war der 17.05.2022. An diesem Tag vor 7 Jahren waren wir in New York City und ich habe meinen Hochzeitsantrag erhalten. Zur Feier des Tages hat mich Tobi auf eine Joggingrunde begleitet. Ui wir sind tatsächlich etwas ausser Jogging-Form, nichts desto trotz haben wir durchgezogen (der Eine besser als die Andere) und als wir um 11 Uhr wieder im Zimmer waren, hatten wir unser Schritteziel bereits erreicht. Nicht schlecht 🙂 Nach einer kurzen Einheit Arbeiten und Homepage-Basteln sind wir dann noch einem Tipp von Onkel Uli gefolgt. In Calgary Downtown soll es ein sehr gutes Smokehouse geben. Das mussten wir natürlich sehen und wir können bestätigen, dieser Tipp war sehr gut. Das Essen hat sehr lecker geschmeckt und die Stimmung war super. Es finden aktuell die NHL Playoffs 2022 statt und da Calgary (und auch Edmonton) noch vertreten waren, war die Stimmung im Restaurant richtig gut. Die Kanadier lieben Hockey. Von der aktuell stattfindenden WM hat man hingegen nichts mitbekommen. 🙂

Anschliessend ging es zurück ins Hotel und auch gleich ins Bett. Am nächsten Tag müssen wir früh raus, steht doch die nächste Busfahrt an. Mit Rider’s Express sind wir nach Edmonton gefahren. Check-In war extrem einfach und die Fahrt startete pünktlich um 8:30 Uhr im westlichen Teil von Calgary bei einer Mall. Die Fahrt war kurzweilig und dauerte knapp 3.5 Stunden. Im Norden von Edmonton angekommen, sind wir mit der Tram Richtung Downtown gefahren. Auch hier in Edmonton, wie auch in Calgary, sind die Tram richtig gut. Gute Verbindungen zu kleinem Geld. Dank vorgängiger Rücksprache mit unserer nächsten Unterkunft konnten wir bereits früher einchecken. Die Dame am Empfang war so begeistert, dass wir Schweizer sind, sodass sie uns doch glatt ein Zimmer im obersten Stockwerk, dem 21. gab. So hätten wir abends eine gute Aussicht auf die Lichter der Stadt. Das Zimmer ist echt genial und im Gegensatz zur Unterkunft in Calgary funktionierte auch alles gleich auf Anhieb. 🙂 Am Nachmittag sind wir dann gleich nochmals losgezogen (natürlich bei Regen, Kälte und Wind) und haben uns einen Überblick über die Stadt verschafft. Hier in Edmonton scheint etwas mehr los zu sein als in Calgary. Zudem sieht man auch hier überall Fahnen der Edmonton Oilers (Eishockeymannschaft). Mit dem Spielplan hatten wir etwas weniger Glück. Die Auslosung für die 2. Runde der Playoffs führte nämlich zu einem Alberta-Duell: Calgary Flames gegen Edmonton Oilers. Das Spiel von heute (Mittwoch) und Freitag findet in Calgary statt, Spiel 3 (Sonntag) und 4 dann in Edmonton. Gut sind wir am Mittwochmorgen von Calgary nach Edmonton gereist und noch besser gehen wir bereits am Samstag wieder weg von Edmonton 🙁 So ein Playoff-Spiel live zu sehen wäre ja schon was gewesen. Aber gut für unseren Geldbeutel, dass es nicht klappt.

Am Abend hatten wir mal wieder Lust auf eine Pizza. In einem nahegelegen Restaurant wurden wir auch fündig. Aktuell findet anscheinend auch die Landesmeisterschaft der Jugendlichen in Volleyball statt. Unser Hotel wie auch das Pizzarestaurant waren voll von Spielerinnen, Trainern und Staff. Zudem spielten ja die Oilers gegen die Flames. Es war also sehr laut im Restaurant. Die Stimmung war gut obwohl die Oilers das erste Spiel recht deutlich verloren haben.

Am zweiten Tag in Edmonton, der Donnerstag, haben wir uns aufgeteilt. Das Wetter war noch schlechter als am Vortag (starker Regen, noch kälter und sehr windig). Tobi ist trotzdem alleine losgezogen und hat sich die Stadt weiter angeschaut. Es ist erstaunlich wie schnell man in der Stadt im Grünen ist. Das machte trotz des Wetters wohl richtig Spass. Ich habe den Tag genutzt um weiter an der Homepage, u.a. diesem Blogbeitrag zu arbeiten und auch für meine Kunden Pendenzen abzuarbeiten. Und so verging auch dieser Tag ziemlich schnell.

Auch am dritten Tag haben wir die Stadt zu Fuss erkundet. Wir sind durch das Regierungsviertel gelaufen und haben den angrenzenden Park besichtigt. Die Kanadier geben sich allgemein sehr viel Mühe für die Grünanlagen in den Städten. Es sind auch unglaublich viele Mitarbeiter unterwegs und pflegen die Gärten sehr. Leider sind wir von der Jahreszeit her noch etwas zu früh unterwegs und Blumen blühen noch keine. Anschliessend sind wir alles dem North Saskatchewan River flussabwärts gelaufen. Es war zwar windig und kalt (also nur für Corinne’s Empfinden), aber es war trocken und die Sonne hat immer wieder mal durch die Wolken durchgeblinzelt. Dieser Weg am Fluss entlang gehört zum bekannten Trans Canada Trail. Diesem sind wir bereits in Vancouver ein Stück gelaufen. Ein sehr kleines Stück auf jeden Fall, denn der ganze Trail erstreckt sich über 24’000 Kilometer. 🙂 Wir sind an diesem Tag bis nach Riverdale gelaufen und anschliessend auf der Jasper Avenue wieder zurück Richtung Downtown. Leider war auch hier das Bild ähnlich wie in den USA. Es gab vermehrt Obdachlose, die mit ihren Einkaufswägen durch die Parks geschlendert sind und ab und an viel Abfall verloren haben. Auch wenn es viele Stadtmitarbeiter gibt, welche sich um die Parkanlagen bemühen, diesem Abfallberg kommen sie nicht hinterher. Einfach schade, wenn man sieht, wie die Natur dadurch so verdreckt wird.
Was uns auch immer wieder begegnet in Kanada sind die Kanadagänse. Diese findet man einfach überall und seit ca. 2 Wochen sehen wir auch immer wieder die Jungtiere. Jööö sind die härzig. 🙂

Am Abend sind wir dann zu nahegelegenen Italiener gelaufen und haben uns Spaghetti Carbonara und eine Calzone gegönnt. Gleichzeitig spielten die Oilers wieder gegen die Flames und vor allem bei den Toren der Oilers wurde heftig gejubelt. Nachdem die Oilers das erste Spiel klar verloren haben, haben sie im zweiten Spiel gesiegt. Die Party auf den Strassen war dann entsprechend gross. Wir können uns gar nicht vorstellen, wie die Stadt abgehen wird, falls die Oilers tatsächlich den Pokal holen werden. Wir sind gespannt. Das Final findet irgendwann im Juni 2022 statt. Wir hoffen, dass es noch vor unserer Abreise sein wird und wir hoffen auch, dass eine Kanadische Mannschaft dabei sein wird. Das würde bestimmt ein Riesenfest werden. Auch cool finden wir, dass die Tampa Lightnings dieses Jahr auch wieder sehr erfolgreich unterwegs sind. Ein Heimspiel von dieser Mannschaft haben wir ja vor ein paar Monaten in Tampa besucht.

Am Samstag hiess es bereits wieder Abschied nehmen. Jedoch erst am Abend. So haben wir am Morgen unsere Rucksäcke für den Zug vorbereitet und konnten diese zum Glück nach dem Check Out im Hotel lassen. Anschliessend sind wir nochmal zu unserem «Breakfast-Place des Vertrauens» gegangen und haben uns einen salzigen und einen süssen Crêpes gegönnt. Danach sind wir erneut zum Fluss gelaufen, sind dieses Mal jedoch flussaufwärts spaziert. Es war ein herrlicher Frühlingstag und die Sonne hat wunderbar geschienen. Wir haben uns auf eine Parkbank gesetzt und konnten das Wetter sogar wieder mal ohne Jacke geniessen. Wir sind ziemlich lange sitzen geblieben, haben etwas gelesen, Instagram bedient und einfach nur genossen. Danach sind wir zum Safeway gelaufen und haben für die Zugfahrt eingekauft. Wir wissen ja zwischenzeitlich, dass die angebotenen Speisen im Zug nicht wirklich super sind. Also wollten wir uns dieses Mal besser vorbereiten und unser Proviant für die anstehende Zugfahrt von geplant 26 Stunden selber mitzubringen.

Anschliessend zurück zum Hotel, Gepäck geholt und mit dem Uber zum Bahnhof gefahren. Der Fahrer war komplett verwundert, dass dort überhaupt ein Bahnhof steht und dass es auch tatsächlich Leute gibt, die bis nach Winnipeg mit dem Zug fahren und das freiwillig. Selbst als er nach dem Abladen von uns wieder in sein Auto stieg hat er seinen Kopf noch geschüttelt. Zum Abschied hat er uns noch «good luck» gewünscht. 🙂 Mittlerweile war es kurz vor 18:30 Uhr, der Zug sollte um 19:50 Uhr abfahren. Wir hatten also noch genügend Zeit um unser Gepäck aufzugeben. Das haben wir auch schnell erledigt und dann war Warten angesagt. Der Zug hatte nämlich 2 Stunden Verspätung. 🙂 Wie unsere zweite Zugfahrt dann wirklich war verraten wir im nächsten Blogbeitrag.

Roadtrip USA: unsere Route

Auf unserer Introseite könnt ihr unseren Roadtrip durch die USA (25.01.2022 – 16.04.2022) im Schnelldurchlauf anschauen. Falls jemand dieses Video noch detaillierter ansehen möchte, haben wir hier noch die verlangsamte Version. Man braucht jedoch knapp 12 Minuten Zeit 🙂

Roadtrip USA: Westküste Kalifornien – Städte

Und schwupps sind schon wieder drei Wochen rum. Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit doch vergeht. Wenn man dann aber an einem solchen Blogbeitrag sitzt, dann merkt man wieder mal, wie viel man in den drei Wochen gesehen hat, wie weit man schon wieder gefahren ist und ehrlich gesagt fällt es einem am Anfang auch schon wieder schwer, sich an die ersten Tage zu erinnern. Versuchen wir es mal, die letzten Wochen zusammenzubekommen.

Wir sind also in San Diego angekommen. Gerade ich, habe mich sehr auf diese Stadt, auf die Pazifikküste und Kalifornien (wir zählen jetzt mal die letzten Tage im Death Valley und Joshua Tree noch nicht dazu) im Allgemeinen sehr gefreut. Aber ehrlich gesagt ging San Diego so schnell an mir vorüber. Die 52 Tage davor haben mich geschlaucht. Wir haben unzählige Kilometer im Auto verbracht (man muss hier mal erwähnen, dass wir mit unserem Vermieter und mit dem Auto grosses Glück haben – wir sind ohne eine Panne sehr zuverlässig durchgekommen) und nicht zu vergessen, dass gerade bei mir Januar – März die busy Season im Geschäft ist. In San Diego kam erschwerend dazu, dass unsere Hotelwahl richtig schlecht war. Für den bezahlten Preis und den Namen der Hotelkette haben wir deutlich mehr erwartet. Auch die Lage sah auf Google Maps besser aus als sie dann schlussendlich war. Den Anreisetag haben wir dann mit Blog schreiben, mit Waschen und Rucksack aufräumen verbracht. In der Nähe des Hotels haben wir einen Marketplace mit vielen Take Away-Ständen ausfindig gemacht und wir hatten ein herrliches Abendessen genossen. Somit ein guter Abschluss des Tages.

Am nächsten Tag, Dienstag, 15. März, sind wir dann zur Stadterkundung aufgebrochen. Wir haben uns Tickets für die Trolleys (das dortige Trämli) gekauft und los ging die Fahrt in die Innenstadt. Dort angekommen haben wir den Rest zu Fuss erkundet. Zuerst aber sind wir einem Tipp von Kathrin gefolgt und haben ausgiebig in der Breakfast Republic gefrühstückt. Dort haben wir zum ersten Mal erlebt, dass man sich für das Essen «anmelden» muss. Der Name wird auf eine Liste geschrieben und wird aufgerufen, wenn man an der Reihe ist. Nach nun 3 Wochen Kalifornien, können wir bereits vorwegnehmen, das scheint hier der Trend zu sein. Für uns extrem mühsam, aber es führt kein Weg daran vorbei. So wird das hier anscheinend gemacht, auch wenn teilweise die Hälfte der Tische unbesetzt sind. Egal…..wir verbuchen dies mal unter «andere Länder (da zählen Bundesstaaten dazu), andere Sitten». Die Warterei hat sich aber echt gelohnt, das Frühstück war der Hammer. Und nach mehreren Wochen gab es auch endlich wieder mal eine Auswahl an gesundem Essen.

Nach dem Frühstück ging es dann zu Fuss weiter. Wir sind planlos durch die Stadt geschlendert. Das Wetter war schön, wenn auch nicht sehr heiss und es war ziemlich windig. Aber die Sonnenstrahlen waren herrlich. Den Nachmittag und früheren Abend haben wir dann vor allem im Seaport Village und der Bay entlang verbracht. Tobi hat eine tolle Kleinbrauerei mit dem verheissungsvollen Namen «Mike Hess Brewing» gefunden. Da musste er natürlich probieren, ob der Herr auch was kann. Die Aussicht zum Bier war genial und zu meiner Freude war da auch noch ein Ben & Jerry’s Laden. Da kann man einfach nicht ohne Besuch daran vorbeigehen. Zum Glück hatten wir gesund gefrühstückt. 🙂 Mit dem Trolley anschliessend wieder zurück in das Hotel und dann war der Tag auch schon wieder rum. 

Am nächsten Tag haben wir nochmals einen Arbeits-/Erledigungstag eingelegt. Ui, nicht zu vergessen, ich hab tatsächlich mal wieder Sport gemacht. Es hat so Spass gemacht, aber irgendwie haben wir die Routine noch immer nicht gefunden, dieser Teil in unseren Tagesablauf einzubauen. Naja, wir haben ja noch etwas Zeit. Tobi hat unser Auto dann auch noch zum Service gebracht. Öl- und Filterwechsel sowie Reifen-Check standen auf der Liste. Wir brauchen unser Auto ja noch ein paar Wochen und Meilen. Hat aber alles gut geklappt und wir konnten das Auto am gleichen Abend wieder abholen.

Der letzte Tag in San Diego haben wir genutzt um den Stadtpark «Balboa Park» zu besichtigen. Wow, erstens ist er riesig und zweitens wunderschön. Es ist nicht wirklich ein Park in dem Sinne mit viel Wald und Möglichkeiten zum Laufen, sondern es gibt unendlich viele Attraktionen, welche man besuchen konnte. Auch der weltberühmte San Diego Zoo ist in dem Park beheimatet. Die Preise haben uns dann aber doch abgeschreckt, sodass wir den Park wieder mal planlos und zu Fuss erkundet haben. Zu meiner Freude liegt der Park auch direkt in der Anflugschneisse des San Diego Flughafens. Sagen wir mal so, ich musste immer wieder schauen, Fotos machen und prüfen, woher denn das Flugzeug gerade kommt. Aber Tobi kennt mich ja mittlerweile, das muss einfach sein.

Anschliessend hat es uns wieder durch Downtown zum Seaport Village geführt. Das war einfach so schön, dass wollten wir nochmals sehen. Zudem war heute St. Patricks-Day. Die ganze Innenstadt war voller glücklicher und feiernder Menschen. Es war ziemlich witzig zuzuschauen. Wir sind dann doch weitergezogen und haben den Tag bei einer leckeren Pizza ausklingen lassen, bevor es danach mit dem Trolley wieder zurück in’s Hotel.

Und dann ging unser Roadtrip nach der kurzen Pause schon wieder weiter. Rucksäcke wurden gepackt und die Fahrt, wieder ohne Warnmeldungen im Auto, ging los. Erstes Ziel: Cabrillo National Monument und der Point Loma. Ein kleiner aber wunderschöner State Park zwischen dem Pazifik und der Bay von San Diego mit einem herrlichen Ausblick über die gesamte Stadt, über Coronado und die Militärstützpunkte. Von dort aus wird die Grenze zu Mexiko intensiv aus der Luft bewacht. Somit sieht man praktisch alle 5 Minuten einen neuen Helikopter oder Düsenjet starten. Auch viele Militärschiffe gibt es zu sehen. Ist ganz schön was los dort in der Region San Diego. Auf der anderen Seite der Halbinsel sieht man auf den weiten offenen Pazifik. Man soll sogar Wale von Land aus beobachten können. Diese wandern nämlich im Frühjahr von der Baja California (Mexiko) Richtung Norden für den Sommer. Leider aber hatten wir dort noch kein Glück. Wir haben ja aber noch ein paar Chancen, denn die nächsten Tage wollen wir alles der Pazifikküste entlang gegen Norden fahren.

Das erste Stück nach Carlsbad haben wir also gleichentags absolviert. Schwierig in Worte zu fassen. Es ging hoch und runter, viele Kurven und immer wieder der Blick auf das weite Meer. Wir waren beide noch nie am Pazifik und irgendwie haben uns die Gefühle einfach übermannt. Stundenlang sind wir einfach schweigend gefahren und haben den Ausblick genossen. In Carslbad angekommen haben wir unsere Unterkunft bezogen. Bei dieser Unterkunft waren wir uns bei der Buchung unsicher. Die Bewertungen waren nicht so gut, aber Carlsbad ist (wie glaube ich ganz Kalifornien) ein teures Pflaster, also mussten wir auf unser Budget schauen. Aber was sollen wir sagen? Unser Erwartungen wurden deutlich übertroffen und wir hatten wieder ein gutes Händchen. Schnell umgezogen ging es dann noch zu Fuss in das kleine Städtchen und an den Strand. Es war wieder sehr sonnig aber auch windig und die Temperaturen erreichten noch nicht ganz für T-Shirt-Wetter. Trotzdem haben wir den Abstecher an den Strand genossen und haben uns dann später noch ein Mexikanisches Essen gegönnt. Naja, war ok, mehr aber auch nicht.

Am nächsten Tag ging die Fahrt dann auch bereits weiter nach Los Angeles. Diese Stadt hat uns in den letzten Wochen echt beschäftigt. Eigentlich hätten wir ja vor ein paar Wochen unser Auto dort abgeben müssen (Mietende). Ursprünglich war der Plan, dass wir dort auf einen Camper wechseln für Kalifornien. In diversen Facebook-Gruppen und auch von anderen Reisenden haben wir aber immer wieder gelesen, dass Los Angeles seit der Pandemie mit massiven Problemen (Obdachlosen, Drogen, Gewalt und Dreck) zu kämpfen hatte. Vor allem ich wollte Hollywood aber doch einmal sehen, aber die Berichte haben uns extrem abgeschreckt. Zudem auch immer wieder die Hinweise, dass diese Stadt so unglaublich riesig ist und praktisch ohne Auto nicht besichtigt werden kann. Wir aber mögen es lieber, das Auto in einer grossen Stadt im Hotel zu lassen und mit ÖV, mal ein Uber und vor allem zu Fuss zu erkunden. In Los Angeles unmöglich. Mit dem eigenen Auto aber nach Los Angeles reinzufahren hat uns jetzt auch nicht so gepackt. Also haben wir entschieden, wir «umfahren» die Stadt immer auf dem Pazifik-Highway und suchen nach Unterkünften, welche auf diesem Weg liegen. Irgendwie werden wir dann schon nach Hollywood kommen. Also hiess die erste Station «Long Beach». Naja, das haben wir gedacht. Angekommen sind wir aber in Wilmington, dem Bezirk des Container-Hafens und der Industrie. Ja stimmt, hätte man wissen können, hätte man die Karte richtig studiert…..Wir haben nur so unendlich viel Zeit mit der Unterkunftssuche verbraten, dass wir am Schluss das einzig Bezahlbare genommen haben, ohne nochmals genau die Gegend anzuschauen.

Aber der Reihe nach, wir sind also am Morgen in Carlsbad aufgebrochen und sind der Pazifikküste entlang hochgefahren. Schnell merkte man, dass wir in Richtung Los Angeles kommen. Es gab viele kleine Städtchen, welche wunderschön aber auch komplett überfüllt waren. Der Verkehr wurde dichter und die schönen Strände waren voll mit Leuten. Nicht so unsers 🙂 Wir hatten aber Glück, nach einem kurzen Umweg durch bewachtes Militärgelände haben wir direkt am Strand einen kleinen State Park gefunden. Für stolze 5 Dollar pro Stunde haben wir dort geparkt und unser Frühstück direkt am Meer zubereitet und gegessen. Einfach herrlich!!

Anschliessend durch das bekannte Orange County, durch Huntington Beach, sind wir dann eben nach einer kurzen Irrfahrt durch Long Beach und Wilmington bei unserer Ankunft angelangt. Erstmals ein Hostel mit Gemeinschaftsbädern. Naja eigentlich, denn dank der Pandemie haben die alle Zimmer mit eigenen Badezimmern ausgestattet und somit war alles halb so schlimm. Am nächsten Tag haben wir dann unser Frühstück im Gemeinschaftsbereich eingenommen und plötzlich spricht uns eine Zürcherin an. Tatsächlich unser erster Kontakt in den USA mit einer Person aus der Schweiz. Wir haben uns gut unterhalten, haben viele Tipps ausgetauscht. Leider aber keine Namen und Nummern. Mit dem Uber ging es dann nach Long Beach City und danach zu Fuss weiter. Sagen wir mal so, wir haben ordentlich Schritte gesammelt und haben die Sonne und zum ersten Mal auch so das klassischen California-Feeling gespürt.

Aber für unsere Verhältnisse mussten wir diese Augenblicke einfach mit viel zu vielen Touristen teilen. Es war wie ein Ameisenschwarm…. Unterwegs haben wir unzählige Tipps von Patricia per WhatsApp erhalten. Sie könnte sich echt selbständig machen als Reiseberaterin. Sie kennt alle guten Spots 🙂 Trotz der vielen Touris war es ein wunderschöner Tag und die Bewegung tat uns beiden auch sehr gut. Der Uber-Fahrer, der uns anschliessend wieder zurück ins Hostel brachte musste selber grinsen «ah da ist ein Hotel….das habe ich ja auch noch nie gesehen».

Am nächsten Morgen durften wir wieder einen Moment à la «deshalb sind wir auf Weltreise» erleben. Wir haben per Zufall einen wunderschönen Park beim Yachthafen in San Pedro gefunden und haben dort unter freiem Himmel unser Frühstückstisch aufgestellt. Einfach nur herrlich.

Anschliessend ging die Fahrt der Küste entlang weiter. Die Strasse führte uns zuerst zur Korean Friendship Bell, von wo aus man auch nochmal einen super Blick auf den Hafen von Long Beach hat und dann durch die Rancho Palos Verdes. Ein unglaublich schön angelegtes «Wohnviertel», jedoch für eher die besser betuchten Leute. Die leben dort schon ganz schön, das müssen wir zugeben.

Eine kurze Pause am Strand von Torrance haben wir noch eingelegt, bevor wir uns dann in die Richtung Santa Monica, unser nächstes Ziel, stürzten. Vorbei am Flughafen von Los Angeles (Tobi’s Routenwahl war bescheiden, wir sind nämlich unter dem Flughafen durchgefahren und ich konnte gar nichts sehen) zur Marina del Rey und Venice Beach. Kennen wir aus Filmen und muss man ja mal gesehen haben. Was sollen wir sagen?!?! Es gab einen Ben & Jerry’s Store. 🙂 Aber ansonsten waren wir mitten in dieser Scheinwelt. Die Parkplätze waren teuer (sind wir uns nicht gewohnt, da ansonsten das Parken überall gratis war), die Menschen waren eher anstrengend und es war schmutzig und roch überall nach CBD.

Den Herren am Muscle Beach haben wir kurz zugeschaut, die Skater im daneben liegenden Park haben uns aber deutlich mehr fasziniert. Wir verbuchen die Erfahrung unter «wir haben es gesehen, müssen es kein zweites Mal haben». Vielleicht sind wir auch mit dem falschen Mindset an die Stadt rangegangen, kann auch sein. Egal, wir haben unsere Schritte gesammelt, das Eis hat geschmeckt, die Sonne hat gestrahlt und es war auch endlich T-Shirt-Wetter. Somit war alles gut. Unsere nächste Unterkunft in Santa Monica (City) haben wir dann auch ohne Probleme gefunden. Wieder ein Hostel, dieses Mal mit Gemeinschaftsduschen. Aber es war wieder besser als erwartet. Es war sehr sauber und wir hatten alles was wir brauchten. Die Ältesten waren wir auch nicht. 🙂 Fader Beigeschmack war leider wieder der Preis. Für diese Kosten haben wir im Landesinnern ziemlich feudal genächtigt.

Am Abend sind wir dann zu Fuss zum nächsten Mexikaner gelaufen. Das Essen war gut, aber die Margarita’s waren der heimliche Star!!! 

Am nächsten Morgen hat uns der Mut wieder verlassen und wir haben uns entschieden, zuerst Santa Monica Beach zu erkunden. Wir haben die 4km zum Strand zu Fuss bewältigt. Es war ein herrlicher Spaziergang auf einem super Gehweg (auch nicht überall vorhanden in den USA) und dann waren wir an dem berühmten Strand von Santa Monica. Perfektes Wetter, purer Sonnenschein, jedoch auch hier viele Leute. Im Vergleich zum Landesinnern, waren es hier praktisch ausschliesslich Touristen. Viele aus Asien und Indien und auch Deutsch haben wir sehr oft gehört. Wir haben das Pier besichtigt und uns dann anschliessend in den Sand gelegt. Das Wasser war uns dann aber doch noch etwas zu kalt. Aber die Sonnenstrahlen haben wir wirken lassen.

Den Rückweg zum Hostel haben wir erneut zu Fuss gemacht, auch wenn es gegen Abend und ohne Sonne dann ziemlich frisch wurde. Kurz vor dem Hostel haben wir noch ein kleines vietnamesisches Restaurant gesehen. Hatten wir zuvor noch nie und somit waren wir bei der Essensauswahl auch ziemlich «lost». Gerade für mich als «was ich nicht kenne, esse ich nicht» war es eine grosse Herausforderung etwas zu bestellen ohne zu wissen, was dann tatsächlich serviert wurde. Leider war die Speisekarte nämlich ohne Bilder. 🙂 Aber ich muss sagen, meine Wahl war ausgezeichnet. Es war sehr lecker.

Am nächsten Tag soll es also doch soweit sein. Am Mittwoch, 23.03.2022, 4 Tage vor der Oscarverleihung sind wir dann Richtung Hollywood aufgebrochen. Und dies so richtig in Touri-Manier. Wir haben uns ein Uber nach Beverly Hills genommen und sind dort auf den Big Bus (Hop On – Hop Off) umgestiegen. Wir dachten, so können wir Sightseeing und die Fahrerei gleich verbinden. Kopfhörer rein und los ging die Fahrt durch Beverly Hills und weitere Bezirke (oder wie man das dort auch immer nennt). Wir haben aufmerksam zugehört aber nach einer Stunde haben wir uns angeschaut und mussten beide lachen. Es war tatsächlich nicht unsere Stadt. Es war schmutzig, es roch überall nach Urin und/oder CBD, die Gebäude waren heruntergekommen und es gab überall Baustellen. Von dem erwarteten Glamour war absolut nichts zu sehen. Ausgestiegen sind wir dann in Hollywood beim Walk of Fame. Ich weiss auch nicht, aber es sah deutlich anders aus als auf Fotos oder in Filmen. Es war Null spektakulär und schon gar nicht rausgeputzt für die Oscars. Es fiel uns auch unglaublich schwer irgendwelche Fotos zu machen. Es gab in unseren Augen einfach nur sehr wenig schöne Motive. Die Gegend um das Dolby Theater war grösstenteils abgesperrt und in Vorbereitung. Davon sind wir sowieso ausgegangen, müssen aber sagen, dass dies dann doch tatsächlich der «glamouröseste Teil» der Stadt war. Leider aber auch übersäht mit Drogensüchtigen, Dealern und Bettlern. Leider unschön. Hier konnte man deutlich sehen, dass die Legalisierung von Marihuana nicht nur positiv ist. Aufgrund von Covid waren viele Touri-Touren auch noch nicht verfügbar, und die die es gab waren einfach nur extrem teuer. Ok, erwähnen sollte ich vielleicht auch noch, dass die Sonne so richtig gestochen hat und eine Stadtbesichtigung bei 31 Grad ist auch echt nicht ideal. Ich getrau’s mich fast nicht zu schreiben, aber wir haben uns anschliessend tatsächlich in ein Irish Pub gesetzt. Tobi bestellte ein Bier und da Happy Hour war, gab’s gleich 2. Das Essen war…..naja…..aber noch schlimmer war das Publikum in dem Schuppen. Wir haben tatsächlich die Zeit dort genutzt und uns um die weitere Reiseplanung gekümmert. Die Zeit verflog schnell und wir haben fast unseren Big Bus verpasst 🙂 Den Tagesabschluss war dann aber vor allem für Tobi nochmals ein Highlight. Wir sind zum berühmten Guitar Center gelaufen und haben diesen Laden noch angeschaut.

Mit dem letzten Big Bus dann wieder zurück nach Beverly Hills und danach hat uns ein Uber wieder zurück zum Hostel gebracht. Wir haben es nicht bereut, die Stadt doch noch mitgenommen zu haben, aber wir müssen da nicht so schnell wieder hin. Einfach nicht unsere Welt.

Am nächsten Tag ging dann die Fahrt gegen Norden weiter. Endlich soll eines der schönsten Teilstücke des Pacific Coast Highway folgen. Und ja es stimmt, die Fahrt war erneut herrlich. Auch wenn es teilweise viel Nebel hatte, haben wir die Fahrt extrem genossen. Einen kurzen Stopp haben wir dann in Santa Barbara eingelegt. Hier haben wir noch einen guten Tipp von Sabina erhalten. Wir sollen unbedingt zu dem «1000 Step Beach Access» gehen. Haben wir natürlich gemacht und wir können berichten, es sind nicht 1000 Stufen. 🙂

Ein Frühstück im State Park später ging die Fahrt dann weiter. Die Strecke an sich war nicht so lang, aber es zog sich in die Länge, weil man eben doch nicht auf einem Highway fährt. Zudem sind wir in einen sehr langen Stau, aufgrund eines schweren Unfalls, gekommen, was uns zusätzlich viel Zeit kostete. Wir waren froh, hatten wir vorab in Santa Maria einen Stopp geplant. Dort haben wir ein in einem gemütlichen Zimmer noch etwas gearbeitet und anschliessend geschlafen. Von den vielen Eindrücken und der zeitlich langen Fahrt waren wir doch ziemlich müde.

Der nächste Tag soll uns bis nach Monterey führen. Von dem Ort haben wir unglaublich viel gelesen und der Streckenabschnitt bis dorthin ist wohl einer der berühmtesten. Leider auch an diesem Tagen wieder sehr oft Nebel, teilweise auch sehr dicht, aber auch sehr schnelllebig. Von einer Minute auf die Nächste war alles weg und der Blick war unbezahlbar. Auf der ganzen Strecke gab es immer wieder «Scenic View Points» wo man anhalten musste um Bilder zu machen. Den ersten Stopp machten wir am Morro Rock. Ein kleiner Strandabschnitt mit vielen aufgetürmten Steinen und in der Bay lagen die Seeotter. Wir haben diese ein paar Minuten beobachtet, haben den Surfern zugeschaut und sind bisschen rumspaziert.

Der zweite Stopp war ein weiteres Highlight: den Elephant Seal View Spot:

Im Allgemeinen war die Strecke ziemlich gut besucht, aber die meisten sind von Norden nach Süden gefahren. Wir hatten meist freie Fahrt. Bilder sagen auch hier viel mehr als lange Worte:

Gegen Abend sind wir beim Point Lobos State Natural Reserve angekommen. Wir hatten diesen Park eigentlich für den nächsten Tag auf dem Plan, aber wenn man ja schon dort ist, kann man ja mal schnell vorbeischauen. Leider war unser Nationalpark-Pass dort nicht gültig. Freundlicherweise hat man uns aber zur späten Stunde gratis in den Park gelassen. Auto abgestellt und einen kurzen Trail gestartet. Mitten im Wald hatte man einen hervorragenden Blick auf das Meer. Und was sahen wir? WALE!!! Wir hätten nie gedacht, dass wir die echt von der Küste aus sehen können. Klar, man sah mal ein Rücken, aber vor allem die Wasserfontänen, die sie ausgestossen haben. Dummerweise hatten wir nur unsere Handy’s dabei, sodass wir keine wirklich tollen Fotos schiessen konnten. Aber trotzdem war es ein ganz schönes Gefühl, das beobachten zu dürfen. Allgemein haben wir in den letzten Tage viele wilde Tiere gesehen: Seelöwen, Robben, Seekühe unzählige Vögel und Eichhörnchen und auch viele Rehe. Vor allem für mich war es herrlich, wenn auch sehr anstrengend, wenn man ganz gespannt nach allen möglichen Tieren Ausschau halten muss. 

Nach dem schönen Spaziergang im Park sind wir dann zu unserem Hotel aufgebrochen. Etwas abseits, dem Budget geschuldet, aber dennoch gut erreichbar. An dem Tag haben uns dann leider auch noch schlechte Nachrichten aus der Heimat erreicht, welche mich etwas aus der Bahn geworfen haben. Wir wussten, dass solche Situation während unserer Reise passieren können, aber wenn’s dann passiert, merkt man wieder, wie doof es ist, soweit weg von zu Hause zu sein. In Gedanken ständig daheim war ich die Tage/Wochen danach etwas neben den Schuhen. Es fühlte sich nicht richtig an, unsere Erlebnisse auf Instagram zu teilen geschweige denn hat uns auch einfach die Lust dazu gefehlt. Auch das Blogschreiben machte gerade keinen Spass (dies auch der Grund, warum es jetzt wieder länger dauerte). 

Nach vielen Telefonaten und Nachrichten mit Daheim haben wir die Reise denoch fortgesetzt und die Tage auch sehr genossen. Den nächsten Tag in Monterey zum Beispiel haben wir dazu genutzt, wieder mal richtig ausgiebig und lecker Frühstücken zu gehen. Ok, hier gab es ein neuer Rekord: Wir mussten 45 Minuten warten, bis unser Name aufgerufen wurde. Aber es hat sich gelohnt. Es war sehr lecker. Anschliessend haben wir den oftmals empfohlenen 17-Mile-Drive durch Carmel absolviert. Es gab viele wunderschöne Plätzchen zum anhalten und das Meer, die Wellen, die Brandung und die Wildtiere (und ja, der Zufall wollte es nochmal und wir haben erneut Wale zu Gesicht bekommen) zu beobachten.

Als Abschluss sind wir noch nach Monterey und haben den Abend an der Fishermans Wharf mit einem leckeren Abendessen, endlich mal wieder Seafood, ausklingen lassen.

Am nächsten Tag, bevor die Fahrt weiter ging, haben wir uns dann noch Carmel-by-the-Sea, ein unglaublich härziges Städtchen angeschaut. Viele kleine Läden, Cafés und eine wunderschön bepflanzte Fussgängerzone zeichneten dieses Städtchen aus. Ausserdem war tatsächlich Clint Eastwood für eine Wahlperiode Bürgermeister der Stadt (ab 1986).

Anschliessend «mussten» wir wieder ein paar Kilometer machen. Wir haben uns für den Weg nach San Francisco wieder für die Pazifikküste entschieden. An vielen Orten konnten wir den Surfern zuschauen. Die Fahrt war weniger kurvig und landschaftlich auch wieder anders als die Tage zuvor, aber nicht minder schön. Kurz vor San Francisco haben wir nochmals einen kurzen Stopp eingelegt und die Route genauer studiert bis zu unserem Hotel. In eine amerikanische Grossstadt reinzufahren war nach wie vor nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Aber ich kann sagen, San Francisco war easy. Wir haben auf Anhieb unser Hotel gefunden und die Fahrt dorthin war weniger stressig, wenn uns das Navi direkt durch die Innenstadt geführt hat. Das Hotel haben wir mit Hilfe von Amy ausgesucht und da hatten wir mal wieder ein richtig gutes Händchen. Mitten im Marina District war es ein sehr altes Hotel, aber alt schön und nicht alt schmuddelig. Wir freuten uns auf 4 Tage mitten in einer Stadt und hoffentlich ohne Autofahren. Irgendwie hat uns San Francisco auf Anhieb gefallen, wenn auch die Erzählungen davor nicht immer positiv ausgefallen sind. Wir haben die Stadt als äusserst sauber, sicher und wunderschön kennengelernt. Wir hatten wahrscheinlich auch wieder extremes Glück. Wir hatten jeden Tag Sonnenstrahlen, hatten nie Regen und nur kurz vormittags etwas Nebel, der sich gegen Mittag aber vollständig aufgelöst hat. Die Temperaturen waren deutlich kühler als in Los Angeles, aber angenehm warm und für einen Stadttrip genau richtig. Man zog sich halt in Schichten an und konnte sich immer den aktuellen Gegebenheiten anpassen. Den ersten Tag in der Stadt haben wir genutzt um die Gegend um die Golden Gate Bridge, den Palace of Fine Arts und den grossen Stadtpark «Presidio» zu erkunden. Wieder alles zu Fuss und haben wieder ordentlich Strecke zurückgelegt.

Gegen späteren Nachmittag haben wir uns noch mit einem anderen Weltreisepaar, mit Susanna und Kai, verabredet. Wir haben gequatscht und uns ausgetauscht, bis wir alle halb durchfroren waren. Es war so schön, Gleichgesinnte zu treffen und wir freuen uns darauf, sie auf Instagram weiter begleiten zu dürfen. Allenfalls trifft man sich ja irgendwo auf der Welt nochmals 😉

Den nächsten Tag ging es wieder zu Fuss los. Zuerst haben wir Halt in einem herzigen Café gemacht und haben extrem lecker gefrühstückt. Anschliessend ging es Richtung Fisherman’s Wharf und Downtown. Auch dieser Teil der Stadt hat uns sehr gut gefallen. Auch an diesem Tag haben wir unzählige Bilder gemacht:

Den letzten Tag in San Francisco haben wir nochmal genutzt und sind zur Lombard Street gelaufen, haben das Cable Car Museum besucht, Chinatown erkundet und sind dann auch noch mit dem Cable Car gefahren. Zum Schluss des Tages sind wir nochmals zur Fisherman’s Wharf gelaufen und sind dort durch die einzelnen Shops geschlendert. Es gab teilweise richtig coole Souvenirs, welche wir aber leider nicht mitnehmen konnten. Aber ich hab zum Glück noch eine Wollmütze gefunden. Die nächsten Tage soll es ja zurück in ein Wintergebiet gehen und Corinne und kalt ist eine ganz unangenehme Sache (also vor allem für Tobi). Und dann haben wir für uns noch was Neues ausprobiert. Lukas hat uns erzählt, dass die In-N-Out Burgerkette, die beste Fastfoodkette in Kalifornien sein soll. Sowas muss man natürlich testen. Gemäss Warteschlange vor dem Laden konnten wir schon erahnen, dass die Burger gut sein müssen.
Tobi’s Fazit: Der Burger ist echt der Beste, die Pommes…..naja
Corinne ist und bleibt ein Burger King-Kind 🙂 Aber zugegebenermassen war der Burger dort auch nicht schlecht.

Die Fahrt mit dem Cable Car hat Tobi in einem Video zusammengeschnitten:

Die Tage in diesen 3 Städten und die Fahrten dazwischen sind wirklich wie im Flug vergangen und waren einfach nur spektakulär. War gar nicht so einfach, dies alles korrekt auf Papier zu bringen.

Am nächsten Tag geht es dann weiter, endlich mal wieder zu einem Nationalpark. Aber unterwegs geht noch ein kleiner Traum in Erfüllung: Wir fahren durch das Silicon Valley! Mehr dazu im nächsten Bericht. Und ich kann auch gleich spoilern: Tobi war schon extrem fleissig und hat schon tagesaktuell vorbereitet 🙂

Roadtrip USA: Texas, New Mexiko, Arizona

Da es nun schon ein paar Tage her ist, dass wir einen Blog geschrieben haben, wird es mal wieder Zeit. Wir haben in den letzten Tagen so viel erlebt und gesehen…. Und weil die Tage voller Erlebnisse waren, waren wir abends so müde, dass wir tatsächlich immer sehr früh ins Bett gegangen sind. Von Houston, Texas bis nach Page, Arizona, Besuch von 6 verschiedenen Nationalparks und das in 14 Tagen…..Uff, ja, das ist ein strammes Programm. Und wir haben viel zu berichten. Ihr braucht also Zeit zum diesen Blogeintrag zu lesen. Zum Glück ist Wochenende 🙂 Nehmt euch eine Tasse Kaffee oder ein kühles Bier und macht es euch bequem……los geht’s 🙂

Am 16.02. ging es wie im letzten Beitrag geschrieben in den Bundesstaat Texas, nach Houston. Die Fahrt war ehrlich gesagt nicht sehr spektakulär. Es ging halt gerade aus. Uff und dann kamen wir Houston näher. Unser Airbnb lag zwar ausserhalb, aber leider auf der anderen Seite der Stadt. Viele Spuren, viele Ein- und Ausfahrten, viele verschiedene Highways die sich kreuzten… und das Stresslevel stieg langsam an. Aber wir haben es geschafft und wurden mit einer perfekten Unterkunft belohnt. Wir hatten ein kleines Häuschen für uns allein, welches super eingerichtet war und so fühlten wir uns sofort sehr wohl. Den nächsten Tag haben wir komplett zum Arbeiten und Waschen genutzt, weil langsam ging uns doch die saubere Wäsche aus. Am zweiten Tag ging es dann bereits weiter in die nächste Stadt. Auf dem Weg nach Austin haben wir in Houston noch kurz einen Abstecher gemacht. Wir wollten eigentlich einen Spaziergang durch den schönen Stadtpark machen. Naja, vor Ort haben wir dann aber festgestellt, dass es mehr ein «Drive through-Park» war. Man konnte viele schönen Strecken fahren, aber zum Laufen war es eher «naja». Also kurze Planänderung: Das Auto haben wir am Rand des Parks parkiert und sind in die Stadt spaziert. Entlang einer 8-spuhrigen Autobahn… es war schön. Ziel war die «Waterfall Wall» im Post Oak-Quartier. 

Die Mauer ist rund 20 Meter hoch und es fallen zusammen rund 41’000 Liter Wasser pro Minute auf beiden Seiten der Mauer herunter. Obwohl es eines der meistbesuchten Attraktionen in Houston ist, hatte es wenig Leute (Glück für uns). Unterwegs haben wir dann noch im Whole Foods Market unser Mittagessen geholt und der obligate Kaffee im Starbucks durfte auch nicht fehlen. Dort haben wir 2 Jungs kennengelernt, mit denen wir recht schnell ins Gespräch gekommen sind. Am Ende sind wir mit vielen Tipps für Austin und allgemein für Texas aus dem Kaffee rausspaziert.

Die Fahrt danach war relativ unkompliziert und kurz und so konnten wir gegen Abend unsere Unterkunft in Austin, Texas beziehen. Unterwegs gab es dann noch das gekaufte Mittagessen an einem ruhigen Platz am Colorado River.

Am nächsten Tag, Freitag 18.02. sind wir am Vormittag losgezogen. Wir haben uns für schlappe $2,50 je eine Ganztageskarte für den ÖV besorgt und sind in den ersten Bus Richtung Innenstadt eingestiegen. Man hätte auch den schnellen Bus mit weniger Stopps nehmen können, wir haben dafür noch die Aussenbezirke von Austin kennenglernt. Kann auch nicht jeder sagen 🙂

In der Nähe des State Capitols sind wir dann aus dem Bus ausgestiegen, den Rest haben wir zu Fuss erkundigt. Am State Capitol angekommen, waren wir vor allem vom Gebäude und dem schönen Garten davor angetan. Da die Türen offen standen und einige Leute reingegangen sind, wollten wir da auch direkt mit machen. Man hat uns beim Eingang vor der Sicherheitskontrolle direkt darauf aufmerksam gemacht, dass man auch seine Waffe inkl. Waffenschein vorweisen soll (ok, stimmt, wir sind ja jetzt in Texas). Bei Tobi hat es wie immer gepiepst, der Officer winkte ihn dennoch durch. Wir konnten das ganze Gebäude auf eigene Faust erkunden und wir müssen sagen, es hat sich echt gelohnt. Es war wirklich ein sehr schönes State Capitol. Anschliessend haben wir ziemlich die ganze Innenstadt von Austin zu Fuss unsicher gemacht. University of Texas, Lyndon B. Johnson Library & Museum, Darell K Royal-Texas Memorial Stadium, 6th Street. Kurz beim Whole Foods Market auf der Dachterrasse eine Mittagspause eingelegt und weiter ging es auf die südliche Flussseite. Die Stadt war gefüllt mit Menschen, denn am nächsten Tag fand der Austin Halb-Marathon statt. Viele Touristen haben Elektro-Scooter (Trottinett, Roller oder wie auch immer) ausgeliehen, um die Stadt zu erkunden. Das wollten wir auch probieren, also App heruntergeladen und los ging die wilde Fahrt 🙂 Wir haben es heile überstanden und sind den Rest wieder zu Fuss weitergegangen. Wir haben ordentlich Schritte gesammelt.

Ein Highlight sollte uns dann am Abend noch erwarten. In Austin gibt es eine Brücke über den Colorado River welche als Tagesplatz Tausender Fledermäusen dient. Kurz nach Sonnenuntergang kommen sie dann hervorgeflogen. Ein wahres Spektakel wurde angekündigt. Rund um die Brücke waren viele Leute, einige haben sich sogar ein Boot ausgeliehen oder sind mit einer der unzähligen Schiffstouren losgezogen. Wir haben uns für die Variante neben der Brücke unten am Wasser entschieden. Die Temperaturen waren eher kühl, vor allem als die Sonne unterging. Hm…wir waren anscheinend nicht so «lucky» denn wir haben nur wenige Fledermäuse gesehen. Schön war der Sonnenuntergang aber trotzdem. 

Am nächsten Tag haben wir wieder einen Arbeitstag eingelegt und am Abend sind wir fein zum Texas BBQ gegangen. Ui, das war sehr lecker!!!

Am Montag wartete dann die bisher längte Autofahrt auf uns. Von Austin, Texas nach Las Cruces in New Mexico. Wir haben uns für die Überlandfahrt entschieden, um etwas mehr von der Gegend zu sehen. Die Landschaft war einfach genial, vorbei an den typischen Texas Ranches, einigen Weingütern und sich immer wieder verändernden Landschaften. Es war wirklich schön, wenn sich die 1’000km doch auch echt in die Länge zogen. Zudem kam gegen Ende noch ein ziemlich heftiger Sandsturm auf. Tobi hat die Böen aber super gemeistert und uns sicher durch den Sturm gebracht.

Kurz vor New Mexico musste wir dann noch durch El Paso. Der ursprüngliche Plan war, die Stadt am Abend noch kurz anzuschauen, bevor es in Las Cruces in die Unterkunft ging. Aufgrund des Sturms sind wir dann erst bei Dämmerung in El Paso angekommen und haben uns entschieden, durchzufahren. Da der Highway mitten durch die Stadt führte, haben wir doch noch ein paar Blicke erhaschen können. Ein Stück der berüchtigten Mauer zu Mexiko konnten wir auch noch so sehen.

Der nächste Tag sollte ein grosses Highlight werden. Wir sind mit dem Auto über den San Augustin Pass nach White Sands gefahren. Unser erster richtiger Nationalpark in den USA. Die Fahrt zum Nationalpark war wunderschön und führte uns durch das nördlichen Ende der Chihuahua-Wüste.

Danach einmal links abbiegen und da standen wir plötzlich vor diesen weissen Sanddünen. Was wir dort vorgefunden haben ist echt schwer in Worte zu fassen. Wir waren beide vom ersten Moment von der Schönheit geblendet. Es war eigentlich «nur» weisser Sand, aber es war einfach unglaublich schön. Die vielen Parkplätze liessen nur erahnen, wie viele Touristen normalerweise in den Park passen. Wir hatten, wie so oft Glück und es waren nicht viele Leute vor Ort. Der Park war so gross, dass sich die wenigen Leute auch noch gut verteilten. Wir haben also unsere Kameras gepackt und sind losmarschiert. Natürlich sind wir einem offiziellen Trail gefolgt, ansonsten wären wir wahrscheinlich heute noch in den Dünen. Man verliert einfach so schnell die Orientierung.

Unser Mittag haben wir auf einem der vielen Picknick-Plätzen verbracht. Typisch Amerikanisch, man fährt mit seinem Auto direkt neben den Tisch. 🙂 Aber dafür mit eigenem Sonnenschutz und einer Grillmöglichkeit neben dem eigenen Tisch. Die Zeit verflog so schnell und schon bald war 17 Uhr. Dann startete die geführte Ranger Tour zum Sonnenuntergang durch einen Teil der Dünen. Wir haben viel über die Entstehung, die Natur und die dort lebenden Tiere gelernt. Es waren ca. 50 Personen anwesend und nach der Vorstellungsrunde war wieder allen klar, wir waren die einzigen Nicht-Amerikaner. Kein anderer Europäer oder Asiate war dabei, nur wir beide und die Amis 🙂 Die Tour endete kurz vor Sonnenuntergang auf einem schönen Hügel. Dort haben wir dann gespannt den Sonnenuntergang beobachtet, bevor es wieder zurück ins Motel ging.

In den Medien haben wir gehört, dass erneut ein starker Sturm bevorsteht. Wir haben uns daher dazu entschieden, eine Nacht länger als geplant in Las Cruces zu bleiben und den Sturm abzuwarten. Nochmals eine Fahrt durch einen solchen Sandsturm wollten wir beide unbedingt vermeiden. Also haben wir den nächsten Tag wieder mit Arbeiten und Ausruhen verbracht. Der Sturm kam dann auch tatsächlich und der Sand hat sogar seinen Weg durch die Tür- und Fensterritzen gefunden. Wir mussten also danach zuerst mal wieder alles abstauben 🙂

Am nächsten Tag ging es dann weiter in den nächsten Bundesstaat und auch in die Nähe des nächsten Nationalparks. Wir fuhren tiefer in das Land der Cowboys, nach Willcox, Arizona. Unterwegs gab es nicht allzu viel zu sehen. Die Landschaft hat sich immer wieder mal verändert, grosse Kurven mussten aber nicht gefahren werden. Oh Moment, bevor ich es vergesse. Tobi hat unterwegs gemeint, er hätte den perfekten Platz für den Mittagsstopp ausfindig gemacht. Ein wohl berühmter Stein, mitten in der Landschaft. Wir haben den auch gefunden, aber ich schreib mal jetzt nicht viel darüber, ich lass das Bild sprechen.

Die Mittagspause haben wir auf jeden Fall an einen anderen Ort verlegt ;-). Man konnte den Fels nichtmal erreichen, da ein hoher Zaun das ganze Areal eingezäunt hat. Was lernen wir daraus? Nicht alle Rezensionen auf Google machen Sinn, vor allem nicht zu «Fraggle Rock».

Willcox ist eine sehr abgelegene Kleinstadt am Highway 10 und leider auch sehr ausgestorben. Die Fahrt war zwar nicht so lange und auch nicht wirklich anstrengend, aber die vielen Erlebnisse der letzten Wochen haben uns wohl etwas geschlaucht. Wir sind noch rasch in eines der 2 offenen Restaurants gefahren und haben uns ein typisches Texas BBQ (ja, das nennt man auch ausserhalb Texas so) gegönnt und sind dann bald schlafen gegangen.

Am nächsten Tag, mittlerweile der Freitag, 25.02., haben wir früh unser Auto geladen und sind zum Chiricahua Nationalpark gefahren. Mit unserem «America The Beautiful»-Jahrespass sind wir auch dort wieder gratis reingekommen. Kurz beim Visitor Center vorbei die Karten abgeholt und die Info’s bezüglich Wetterverhältnissen besprochen und los ging die Fahrt zum Massai Point. Bereits die Fahrt dorthin war überwältigend. Wir haben ganz viele Rehe gesehen, teilweise auch nur ein paar Meter vom Auto entfernt. Und eine Landschaft, wie wir sie bis anhin noch nie gesehen haben. Und endlich war der Tag auch da und ich konnte endlich meine Wanderschuhe auspacken. Die hab ich jetzt 3 Monate mit mir im Rucksack rumgeschleppt für nichts. Wir haben uns für einen mittellangen Trail (rund 6km) entschieden und sind losgelaufen. Auch hier, praktisch keine Touristen und wenn, dann waren es Amerikaner. Man grüsste sich immer freundlich und tausche sich kurz aus. Wir lieben es so sehr hier. Man kommt so einfach mit allen Menschen ins Gespräch und tauscht sich aus und gibt sich Tipps. Es ging in der ersten Hälfte des Trails ordentlich runter, mir ahnte also schon böses (wer mich kennt: ich hasse es bergauf zu laufen. Marcel und Lisa können ein Lied davon singen 🙂 Zwischendrin hatte es immer wieder mal Schnee und im Schatten war es auch richtig kalt. Wir haben unseren Hike aber sehr genossen und haben ewig gebraucht. Klar, wenn man jeden Stein von jeder Seite mehrmals fotografieren muss 🙂

Glücklich und zufrieden ging es dann noch auf die nächste Autoetappe nach Tuscon, Arizona. Etwas ausserhalb hat uns eine weitere Airbnb-Unterkunft erwartet, genauer genommen Archie und Carl haben uns erwartet. Wir hatten einen der witzigsten Airbnb-Aufenthalten mit den Beiden. Die Herrschaften waren bereits über 70, ehemalige Restaurantbesitzer und einfach ein herrlich lustiges Paar. Ganz spontan durften wir mit ihnen am Tisch Platz nehmen und nach der obligaten Cocktail-Hour wurden wir mit einem feinen Abendessen verköstigt. Wir haben über Gott und die Welt gesprochen und wir fühlten uns ein wenig wie daheim bei den Grosseltern 🙂

Am nächsten Tag wollten wir die Gegend um Tuscon erkundigen. Von der Stadt an sich hat man uns abgeraten, da es einfach nichts Spezielles sei, aber etwas ausserhalb war eine schöne Kirche, die man besichtigen konnte. Die «San Xavier del Bac Mission» haben wir dann auch direkt angesteuert und angeschaut. Dooferweise hatte ich meine Maske vergessen und hier in Arizona nahm man das Thema wieder deutlich ernster. Also haben wir die Kirche halt nacheinander mit der gleichen Maske besucht. Zu unserer Verteidigung, die Kirche war sehr klein und in ca. 2 Minuten war man durch. 🙂

Anschliessend ging es dann bereits zum nächsten Nationalpark: der mit den hohen Kakteen oder wie wir sagen: Kaktussen 🙂 Den Weg dorthin haben wir aber auch genutzt und sind die Gates Pass Road gefahren. Nicht mit einem Schweiz-Pass zu vergleichen von der Höhe und den Kurven aber durchaus sehr schön. Von dort hat man dann vor allem einen guten Überblick über die Täler erhaschen können. Kurz ein paar Fotos gemacht, mit anderen Touristen gesprochen und weiter ging es zum Visitor Center des Saguaro National Parks. Wir waren zeitlich natürlich zu früh dran, als dass die Kaktusse bereits geblüht hätten, aber so ist das halt auf einer solchen Reise. Man kann nicht immer zum idealen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Und auch wenn die Dinger nicht geblüht haben, es war unglaublich eindrucksvoll wie alt und gross sie waren. Da wir noch etwas Muskelkater vom letzten Hike hatten, haben wir uns dieses Mal für eher kurze Distanzen entschieden und haben einfach die Sonne, die wieder wärmeren Temperaturen und die Stille genossen. Ausserdem konnten wir noch ein paar antike Stein-Malereien bewundern, welche ebenfalls sehr eindrücklich waren.

Und dann mussten wir uns schon fast wieder beeilen, die Cocktail-Hour mit Archie und Carl wartete auf uns. Sie haben uns erneut mit feinen Cocktails und anschliessend einem herrlichen 3 Gänge-Menü verköstigt. Der Tisch war wundervoll gedeckt und wir hatten wieder so einen heiden Spass. Wir werden die 2 echt vermissen (wir stehen nach wie vor mit ihnen in Kontakt). An dem Abend haben wir uns dann noch ganz spontan entschieden, unsere weiteren Pläne komplett über den Haufen zu werfen. Ursprünglicher Plan war, weiter nach San Diego und anschliessend LA zu reisen, wo wir unseren Mietwagen abgeben oder zumindest umtauschen wollten. Arizona hat uns so gut gefallen, dass wir uns entschieden haben, das Auto zu verlängern und zuerst in den Norden von Arizona zum Grand Canyon zu fahren. Die Sache mit dem Mietwagen gestaltete sich etwas komplizierter, weshalb wir in Tucson am Airport vor Ort vorbeikommen sollten um alles zu regeln. Wir wollten also am Sonntag früher los um dann später auch genügend Zeit für die Fahrt zu haben. Carl und Archie hatten aber andere Pläne, denn Sonntags gibt es immer Eier zum Frühstück 🙂 Naja, das klingt jetzt im ersten Moment nicht so spektakulär, was uns aber am Sonntag erwartet hat, war ein geniales Frühstück. Eine Art Quiche, Fruchtsalat, Toast mit Marmelade, Saft und Kaffee. Da konnten wir natürlich nicht Nein sagen. Etwas später als geplant sind wir dann aber los. Naja, die Fahrt zum Flughafen hätten wir uns sparen können, aber egal. 

Die Fahrt ging danach aber richtig los. Durch Tuscon nach Phoenix, wo wir unseren Mittagsstopp eingeplant hatten. Die Stadt an sich soll nicht wirklich ein Highlight sein, aber mittendrin war der Japanese Friendship Garden, welchen wir dann auch angesteuert haben. Der Garten war deutlich kleiner als erwartet, aber wirklich sehr schön angelegt und gepflegt. Perfekt für eine Mittagspause.

Und dann ging die wilde Fahrt auch schon weiter. Wir hatten noch ein paar Kilometer/Meilen vor uns. Die Route auf dem Arizona Veterans Highway war das eigentliche Highlight des Tages. Von 300 bis knapp 2’300 m.ü.M. war alles dabei. Unglaublich schöne Landschaften, welche sich laufend wieder verändert haben. Und plötzlich Schnee. Wir dachten uns nicht dabei, wussten aber, dass dieser Sturm von Las Cruces auch im Norden war und wohl Kälte und Schnee von der Arktis brachte.

Unser Ziel war Williams, Arizona. Gemäss Dominik ein schönes Westerndörfchen mit perfekter Lage für den South Rim des Grand Canyon. Auf diese Empfehlung hin haben wir dort ein Motel gebucht und haben nicht schlecht gestaunt bei der Ankunft. Da lag doch deutlich mehr Schnee als erwartet. Zum Glück war unser Motelzimmer aber ordentlich eingeheizt. Bei Rucksackreisen in verschiedenen Klimaregionen ist das halt so eine Sache. Eine Winterjacke hat halt einfach keinen Platz neben den kurzen Hosen. Das Westernfeeling kam mit dem Schnee nicht ganz durch, aber die Stimmung war trotzdem wunderschön. Es war absolut keine Saison zu dieser Jahreszeit und wir können nur erahnen, wie das Städtchen voll sein muss in den Sommermonaten. Viele Restaurants waren aktuell noch geschlossen, aber auch da haben wir wieder auf die Empfehlung von Dominik gehört und haben es nicht bereut. An dieser Stelle: vielen Dank für die wertvollen Tipps, Hug 🙂

Bei unsere Ankunft im Motel haben wir eine Zeitschrift über den Ort Williams erhalten und dabei herausgefunden, dass ein altmodischer Zug von Williams direkt an den Grand Canyon fährt. Es ist eher eine Ausflugsfahrt mit Snacks, Kaffee, einer Cocktailbar, Live-Musik und einem Cowboy-Spektakel. Dies hat mich an unsere Zugfahrt auf der Hochzeitsreise in Südafrika erinnert und ich habe Tobi eher überredet, dass wir das für den nächsten Tag buchen. Es hatte in der gewünschten Klasse sogar noch Plätze frei und ich hab die Tickets gekauft. Sie waren nicht günstig, aber das musste sein.

Voller Vorfreude sind wir am nächsten Tag zum Bahnhof gelaufen. Der Zug stand schon da und Boarding war auch gleich. Wir waren mit Abstand die Jüngsten und auch wieder die einzigen Nicht-Amerikaner. Wir hatten Glück und unser 4er Abteil für uns alleine. Jeder Wagen hatte seinen eigenen PTA «Personal Train Attendant», welcher im Nebenjob auch noch Comedian war. Bei uns war das Rob. Er hat uns herzlich begrüsst und nach einem kurzen Schwatz hat dann auch der ganze Wagen gewusst, dass wir auf Weltreise und aus der Schweiz sind. Einen Kaffee und Muffin sowie eine Gesangseinlage später kam Rob erneut zu uns mit einer Bitte. In der nächsthöheren Klasse, sozusagen im Panoramaabteil oben, waren wohl 2 Personen innerhalb einer Reisegruppe, welche die Treppen nicht hochgekommen sind. Sie wollten uns anfragen, ob wir mit ihnen die Plätze tauschen. Schliesslich hätten wir von allen ja die längste Anreise gehabt und somit sollen wir in den Genuss des Upgrades kommen. Da musste vor allem ich nicht lange überlegen, hab ich mir die Preise für den Panoramawagen am Vorabend doch noch angeschaut.

Den Rest der Hinfahrt haben wir also als Teil der Rentner-Ausflugsgruppe im Panoramawagen genossen. Nach 2 Stunden und 15 Minuten sind wir dann am South Rim des Grand Canyon eingetroffen. Das Wetter war schön, wenn auch kalt und ab und an hatte es Schnee. Die meisten sind dann einfach in die Busse umgestiegen und haben den Grand Canyon typisch Amerikanisch per Bus besichtigt. Wir aber wollten zu Fuss weiter. Bei einem Take Away haben wir unser Mittags-Picknick abgeholt und sind losgelaufen. Was für ein herrlicher Ort auf Erden. Wir waren völlig platt von dem Anblick. Auch hier lassen wir lieber die Bilder für sich sprechen.

Auf dem Rückweg zum Zug habe ich für lustigen Content gesorgt. Zum Glück (für mich) hatte Tobi aber die Kamera nicht gerade gezückt. Ich bin auf einer Eisplatte ausgerutscht und es hat mich so richtig auf den Hintern gelegt. Somit habe ich dann bewegungstechnisch auf der Rückfahrt deutlich besser zu unserer Reisegruppe gepasst 🙁 Im Panoramawagen gab es dann auch noch Champagner und wir durften wieder profitieren. Der Schwabe hat also wieder alles richtig gemacht. Wir haben nur 1. Klasse-Tickets bezahlt, kamen aber in den Genuss der Panoramawagen-Leistungen. Unterwegs wurde dann der Zug völlig «unerwartet» von 3 Cowboys angehalten und die Show begann. Sagen wir mal so, unsere Rentner hatten einen Heidenspass, wir fanden jetzt die Aussicht spannender. 🙂

Ein wunderschöner Tag, wenn auch für mich mit einem schmerzhaften Abschluss ging zu Ende. Es war unser 90. Tag auf Weltreise. Wahnsinn, schon 3 Monate sind rum. Oder doch erst 90 Tage? 3 von 18 Monaten klingt nach erst am Anfang. Wenn wir aber all unsere Bilder (ja mittlerweile sind wir bei knapp 7’000 – wir können euch sagen, die Dia-Show-Abende nach der Reise werden länger) anschauen, dann sind es schon 3 Monate. Gestartet im Dezember 2021 in Mexico-City, einmal quer durch das schöne Land Mexico, ein nicht geplanter längerer Zwangsaufenthalt auf Isla Mujeres, die turbulente Einreise in die USA und hier bereits über 5’000 Kilometer mit dem Auto unterwegs. Wahnsinn was man in 90 Tagen alles erleben kann. Dennoch liegen noch 15 Monate und zig weitere Länder vor uns. Schon nur die Gedanken daran lassen uns nervös werden. 

Am nächsten Tag ging es auf der Historic Route 66 weiter via Flagstaff nach Page, Arizona wo sich der Horseshoe Bend befindet. In Flagstaff haben wir einen kurzen Spaziergang und Frühstückspause eingelegt. Es war frisch, aber in der Sonne gut auszuhalten. Auch hier lag überall Schnee und der Ort erinnerte uns eher an Skiferien als einen Roadtrip.

Im Nachhinein hätten wir wahrscheinlich gerne mehr Zeit in Flagstaff verbracht, aber das Hotel war gebucht und wir mussten weiter. Die Fahrt zum Horseshoe Bend war eigentlich ziemlich kurz, wenn man aber kaum sitzen konnte, zog sich das Ganze in die Länge. Dafür war die Landschaft ein weiteres Highlight. Die Berge wurden rot und von den Cowboys ging es zu den indigenen Völkern.

Kurz darauf das nächste Highlight. Nach einem kurzen Spaziergang kamen wir am Horseshoe Bend an. Was für ein wunderschöner Anblick. Wir haben viele Foto’s gemacht, waren aber nicht so verrückt wie Andere an der Klippe. Auch hier lassen wir die Bilder für sich sprechen.

Nach einer kurzen Fahrt und einem Einkauf bei Walmart haben wir bei unserer nächsten Unterkunft eingecheckt. Zwischenzeitlich haben wir uns noch mit der Planung des nächsten Tages beschäftigt. Antelope Canyon stand auf dem Programm. Diese kann man aber nur geführt besichtigen und leider waren die gängigen Touren bereits ausgebucht. Per Zufall hat Tobi dann noch einen weiteren Anbieter, etwas abseits gefunden. Die Tour war mit 3 Stunden deutlich länger und der Preis war gleich. Ebenso «verdächtig» war, dass sämtliche Touren am nächsten Tag noch buchbar waren. Die Rezensionen haben sich aber gut gelesen. Mit einem komischen Bauchgefühl haben wir die Tour gebucht und sind am nächsten Tag hingefahren. Jetzt wird es für mich richtig schwer, das Erlebte in Worte zu fassen. Wir wurden von Ryan, unserem Guide, sehr herzlich in Empfang genommen. Er gehört dem Navajo-Stamm an und gleich wurden wir in die ersten Gepflogenheiten eingewiesen. Wenn man ein Hogan (ein Rundbau aus Holz und Steinen) betritt, dann läuft man einmal im Uhrzeigersinn um die Feuerstelle, welche in der Mitte des Hogan ist. Das ist ein Zeichen des Respekts gegenüber der Familie, die dort wohnt. Wir haben kurz die Formalitäten ausgefüllt und dann ging es bereits los. Wir hatten Glück und es kamen keine weiteren Teilnehmer dazu. Im Geländewagen sind wir durch die sandige Wüste gefahren bis zum Mystical Canyon. Auf dem Weg hat Ryan viel von seiner Familie, von seinem Volk und der Geschichte erzählt. Es war so spannend und hat mich komplett in eine andere Welt geführt. Die Weltgeschehnisse mit dem Krieg in der Ukraine in der letzten Woche ging natürlich auch nicht an uns vorbei und hat auch bei uns zu schlaflosen Nächten mit viel Nachrichten lesen und Nachdenken geführt. Und dann steht man plötzlich vor dem Eingang dieses Canyon, ohne Handyempfang mit einem Navajo, der von seinem Leben erzählt. Es läuft mir jetzt noch kalt den Rücken runter, wenn ich darüber schreibe. Wir sind in den Anfangscanyon rein und waren einfach in einer nächsten neuen Welt. Gemäss den Navajo’s, in der 4. Ebene der Welt. Die Zahl 4 bedeutet für die Navajo’s sowieso sehr viel. 4 Himmelsrichtungen, 4 Jahreszeiten, 4 Rechenoptionen (addieren, subtrahieren,…) das ist für die Navajo’s alles kein Zufall. Die 3-stündige Tour mit einigen Leitern, engen Stellen und unglaublich vielen Steinformationen war einfach der absolute Wahnsinn. Ryan war nicht nur ein unglaublich guter Guide, er hatte auch extrem viel Ahnung von Kamera’s und iPhone-Fotografien. Mit seinen Tipps entstanden unglaublich schöne Bilder.

Zum Schluss der Tour wollte sich Ryan bei uns (was für eine Ironie) für unsere Teilnahme bedanken. Er tat dies mit einem Lied auf seiner Flöte im Canyon. Die Stimmung war einfach grandios. Auf dem Rückweg haben wir viel über die Kultur und Geschichte der Navajo’s nachgelesen und für uns war schnell klar: wir wollen noch mehr davon kennenlernen. Also haben wir für den nächsten Tag eine Tour ins Monument Valley ins Auge gefasst. Aufgrund von Covid wurde der Park nur mit 25% Kapazität ausgelastet. Um sicher reinzukommen, musste man wieder eine Tour buchen. Für uns war klar, dass wir wieder eine Tour bei einem Navajo buchen wollen. Gesagt, getan…..wir waren sehr gespannt auf den nächsten Tag. 

Die Fahrt von Page ins Monument Valley dauerte gute 2 Stunden. Das Navi war aber einfach zu verstehen. Strasse 98 auf der Kreuzung links abbiegen auf die Strasse 160 und an der nächsten Kreuzung links auf die Strasse 163 abbiegen. Fertig! 🙂

In der Lobby des dortigen Hotels sind wir dann auf Josef getroffen. Schnell war das Eis gebrochen und wir hatten gute Gespräche. Wir haben ihn natürlich mit Fragen gelöchert 🙂 «Leider» waren wir auf dieser Tour nicht alleine. Es sollte uns noch eine Spanische Familie mit 2 Kids begleiten. Nachdem wir diese dann irgendwo gefunden haben konnte die Tour losgehen. In knapp 3 Stunden sind wir durch das Monument Valley gefahren, haben unglaublich schöne Steinformationen gesehen und wieder viel über die Kultur kennenlernen dürfen. Auch Josef war äusserst talentiert im Fotografieren (wir glauben ja mittlerweile, dass alle Tourguides auch noch eine Zusatzausbildung in Fotografie machen mussten). Die Tour ging viel zu schnell vorbei und endete auch hier mit einem Lied. Dieses Mal hat Josef für uns ein altes Lied gesungen und die Stimmung im Jeep war auf der Stelle eine ganz andere. Sogar die Kids waren urplötzlich ganz still und haben gelauscht.

Bevor wir die 3 Strassen und die knapp 250 km wieder zurückfuhren, mussten wir natürlich noch einen kurzen Abstecher zum Forrest Gump Point (im Bundesstaat Utah) machen. An diesem Punkt hat damals Forrest Gump plötzlich seinen Ultra-Marathon im Film beendet. Wer kann sich noch daran erinnern? Wir waren natürlich an diesem Punkt nicht die Einzigen, haben aber trotzdem ein paar Fotos machen können. 

Und dann, am 4. März, ging die Reise bereits weiter in den nächsten Bundesstaat. Bevor wir Page, Arizona verliessen, haben wir uns noch rasch (den aktuell nicht vorhandenen) Lake Powell, den Hanging Garden und den Staudamm im Glen Canyon Park angesehen.

Danach sind wir aufgebrochen Richtung Bryce Canyon. Aber dazu mehr im neuen Blogbeitrag. Hoffentlich lässt dieser nicht wieder so lange auf sich warten….

Wer bis hierher gelesen hat: Herzlichen Glückwunsch 🙂 Du hast es geschafft! Ich hoffe, es war nicht allzu anstrengend oder gar langweilig.

Roadtrip USA: Alabama, Mississippi & Louisiana

Von Panama City Beach ging es mit dem Roadtrip weiter in den nächsten Bundesstaat. Alabama stand auf dem Plan. Ok, zugegebenermassen, es ist der südlichste Teil von Alabama, welcher flächenmässig sehr klein ist. Damit wir noch etwas von den Tagen hatten und die Weiterfahrt nicht zu lange wurde, haben wir uns ein Airbnb in Mobile, Alabama herausgesucht. Die Fahrt nach Mobile war genial. Wir haben die Coast-Line genommen und haben Strände gesehen, einer schöner als der Andere. Um die Mittagszeit haben wir spontan in einem kleinen Dörfchen angehalten und sind über einen Steg über die Düne spaziert. Und was war dahinter? Der perfekte weisse Sandstrand mit unglaublich feinem Sand, vielen Muscheln und ruhigem Wasser. Auch die Sonne war wieder da und trotz kühleren 14 Grad hat es sich nach mehr angefühlt. Die Reste vom letzten Abendessen hatten wir zum Glück dabei, sodass es am Strand kalte Reste von Salat, Pizza und Spaghetti mit Meatballs gab. Der Moment zum Innehalten und die Ruhe und Sonne auf sich wirken zu lassen war herrlich. Wir wollten eigentlich gar nicht mehr weiter. Die Bauweise der Häuser in dieser Region war sowieso genau unsers. Wir haben schon diskutiert, welches Haus es denn sein soll oder was man noch ändern könnte. Ok…..wir waren schnell am Träumen.

Damit wir rechtzeitig und am besten vor dem Abendverkehr ankommen, mussten dir aber dann leider weiter. Die Bundesstaatsgrenze haben wir fast verpasst. Da waren lediglich 2 Schilder, eins für Florida, eins für Alabama, und das war’s dann auch schon wieder. 

Nach einer angenehmen Fahrt sind wir dann in Mobile bei unserer Unterkunft angekommen. Wir wurden sehr herzlich von 2 herumwirbelnden kleinen Jungs, 2 herumrennenden Katzen und einem Ehepaar mit Baby empfangen und haben unser Zimmer bezogen. 

Am nächsten Tag haben wir Mobile erkundet. Die Stadt liegt an einem Bay, also nicht direkt am Meer und beheimatet den wichtigsten Hafen von Alabama. Ebenso gibt es viel Industrie (unter anderem hat auch Airbus ein Werk dort) und auch das Militär hat seine Standorte dort. Unter anderem ist dort die USS Alabama ausgestellt. Die Preise für die Besichtigung haben uns dann aber trotzdem zu sehr abgeschreckt und wir haben das Schiff nicht besucht. Dafür hat Tobi das Maritim-Museum vom Golf von Mexiko besucht. Wir haben die Stadt zu Fuss erkundet und schnell sind uns die 3 wichtigsten Farben aufgefallen: Gold, Lila und Grün. Es war Mardi Gras – Saison. Kannten wir vorher auch nicht, ist aber Fasnacht/Fasching. Die Feierlichkeiten dauern fast einen Monat und finden hauptsächlich in Mobile, Alabama und New Orleans, Louisiana statt. Na, wie haben wir das geplant?!? 😉 Alle Häuser waren geschmückt und überall wurde aufgebaut und vorbereitet. Die Stadt war dennoch eher ruhig. Vielleicht die Ruhe vor dem Sturm? Der Fasnachts-Umzug in Mobile hat genau an dem Abend stattgefunden, jedoch war das Wetter suboptimal und aufgrund falscherKleidung unsererseits, haben wir den Abend nicht abgewartet für den Umzug. Wir sind ja in der Schweiz auch nicht so die Fasnächtler.  

Dafür haben wir einen Deutschen Biergarten besucht. Die Menükarte versprach einige «Deutsche Köstlichkeiten» und Biere. Naja, vielleicht kennen wir ein anderes Deutschland als die, aber es war auf jeden Fall lecker.

Der nächste Tag war wieder Reisetag. Dieses Mal lag eine längere Strecke vor uns. Wir haben entschieden, direkt nach New Orleans zu fahren. Bedeutete aber, dass wir die Staaten Alabama und Mississippi nicht wirklich weiter besuchen werden. Die Fahrt war geprägt von viel Wald oder respektive was davon übrig war. Wir befanden uns in dem Gebiet, wo es leider öfters Hurrikane gibt. Hurrikan Ida hat im Herbst 2021 einiges an Schaden verursacht. Man sah viele Häuser, welche renoviert wurden oder darauf warteten, viele Häuser mit provisorischen Dächern aus Planen und eben Wälder, die nicht mehr viel mit gesunden Bäumen zu tun haben. Erschreckend und auch traurig, dies anzusehen. Aber die Leute leben leider mit diesen Naturgewalten. Häuser in diesen Golfregionen werden oft auf Stelzen gebaut. Zum Teil sehr hohen Stelzen, sodass unter dem Haus auch noch ein grosser Wohnwagen passt. Die meisten benutzten die Fläche unter den Häusern als Parkplatz. So bleibt der Wohnraum wenigstens trocken bei Überschwemmungen, dafür muss man einige Treppen steigen, bis man im Haus ist. Die typischen Kolonialhäuser in dieser Region sind natürlich auch viel verbreitet. Vor allem als wir New Orleans immer wie näher gekommen sind. Am Mittag haben wir eine kurze Pause in Long Beach gemacht und uns mit einem feinen Essen gestärkt. Ein kurzes Verdauens-Pfuusi am Strand (im Auto) lag auch noch drin, bevor es dann auf die restliche Strecke ging.

Unser Airbnb (mittlerweile sind wir fast Profi’s) lag mitten im Garden District in New Orleans, was sehr schön war. Für die Anfahrt jeweils nicht so witzig, weil man dann mit dem Auto direkt in die Stadt fahren muss. Aber mit einem kurzen Umweg haben wir es dann geschafft und sind angekommen. Das Haus stammte aus dem Jahr 1870 und war leider von Ida auch noch recht gekennzeichnet. Der Hauptteil war immer noch in Renovation, wir waren aber sowieso im hinteren Teil untergebracht. Die Gastgeberin hat uns rasch instruiert und wir haben uns eingefunden. Es war definitiv eine etwas speziellere Unterkunft, aber irgendwie passte es zu New Orleans. Internet war leider nicht so, sagen wir mal, effizient und Warmwasser gab es auch nur teilweise. Zudem war es aktuell wieder sehr wetterunbeständig. Es war deutlich kälter als normal und der Wind hat durch die Gassen und somit auch durch das alte Haus gepfiffen. Es war also mega kalt in der guten Stube. Am nächsten Tag ging es dann los in diese für uns noch unbekannte Stadt. Wir haben viel darüber gehört und gelesen, aber es scheint so, als hätte Covid und die aktuelle Lage in den USA der Stadt ganz schön zugesetzt. Die Armut war leider überall zu sehen, der Dreck und die vielen verwahrlosten Gebäude und Geschäfte waren in der ganzen Stadt zu finden und dank der Legalisierung von «medizinischem CBD» roch es in der ganzen Stadt gewöhnungsbedürftig. Auch wenn die Stadt auf eine Art sehr speziell und von einer anderen Zeit war, hat es leider anscheinend auch seinen Glanz verloren durch all die gegenwärtigen Probleme. Sehr schade! Die Stadt haben wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, vor allem mit den Cablecars, und zu Fuss erkundet. Am ersten Tag, der Sonntag, war die Stadt gefüllt mit Touristen. Sicher auch wegen den vielen Festlichkeiten rund um Mardi Gras. Die Farben Gold, Lila und Grün haben uns also weiterhin begleitet. Der grosse Umzug findet dann aber erst zum Ende des Monats statt.

Und dann war es ja noch der grosse SuperBowl-Sonntag. Wir hatten eigentlich geplant, im Raum Los Angeles zu sein für diesen Tag. Nicht, dass wir annährend ein Budget für die Tickets gehabt hätten, aber das Feeling hätte man auch rundherum gut erleben können. Da uns Corona in Mexico einen Strich durch diese Rechnung gemacht hat, schafften wir es nicht bis Los Angeles. Dies war auch unter anderem der Grund, weshalb wir in einer grösseren Stadt sein wollten an diesem Tag. Wir haben auf Anraten unserer Gastgeber eine Bar ausgesucht, wo wir den Super Bowl im TV geschaut haben. Anfang’s waren es sehr wenig Leute, welche auch Lust auf Football hatten, die Bar füllte sich dann aber gegen später etwas mehr. Die meisten Zuschauer waren Bengals-Fans und vor allem die Schlusssequenzen führten nicht zu Jubelausbrüchen. Trotz allem war es aber ein schöner SuperBowl-Abend mit leckerem Essen und einem guten Spiel.

Am nächsten Tag war das Wetter deutlich besser. Die Sonne hat gestrahlt und die Temperaturen sind angestiegen. 1 Jacke reichte auf jeden Fall aus 😉 Wieder mit den Cablecars unterwegs haben wir einen der riesigen Friedhöfe der Stadt besucht. Unglaublich, welche Familiengeschichten man dort von den Grabsteinen herauslesen konnte. Gleich nebenan befindet sich der wunderschöne City-Park auf einer grossen Fläche. Es war mittlerweile Montag, Valentinstag by the way, und es waren nur noch wenige Touristen in der Stadt. Wir schlenderten bei schönem Wetter durch den Park und haben uns mittendrin die berühmten Beignets mit unglaublich viel Puderzucker gegönnt. Dazu ein Käffchen und alles war gut. 

Im Park haben wir dann auch die nächsten Tage kurzerhand geplant und die Route bestimmt. Am Nachmittag haben wir einen Skulpturengarten beim Museum of Art besucht. Was soll ich sagen, es war ein Garten für Kunstbanausen wie wir. Die ausgestellten Stücke hatten die passenden Namen und auch wir haben verstanden um was es ging. Ein wirklich schön angelegter Garten in einem wundervollen Park. Die letzten Sonnenstrahlen haben wir dann auch glatt auf der Wiese vor dem Museum genossen. Dann stieg der Druck auf Tobi zunehmend. Einige Pärchen kamen auf die gleiche Wiese und die Frauen wurden von Ihren Männern mit schönen Picknicks und Rosen überrascht. Ich durfte mir zur Feier des Tages dann das Restaurant aussuchen. Ich habe mich für eine Kneipe mit Rips und Wings entschieden. Nachdem wir unser Impfzertifikat gezeigt haben, durften wir im Restaurant das Essen bestellen und geniessen. Es war sehr lecker und perfekt für unseren Valentinstag 😉 

Louisiana war der erste amerikanische Staat, wo man Covid noch spürte. Maskenpflicht gilt eigentlich überall, wird aber praktisch vollständig ignoriert, für einen Restaurantbesuch braucht man ein Zertifikat.

Für den nächsten und letzten Tag in New Orleans haben wir uns eine Schifffahrt auf dem Mississippi gegönnt. Da das Schiff aber erst um 14.30 Uhr ablegt, haben wir den Vormittag nochmals mit dem Erkunden der Stadt verbracht.

Anschliessend ging es auf dem berühmten Raddampfer zuerst eine Stunde Flussabwärts, danach wieder zurück. Was sollen wir sagen, ausserhalb der Stadt gab es auch nicht viel Glanz. Viele kaputte Häuser, Fabriken, alles grau und düster wie der Fluss. Das Highlight war auf jeden Fall die Band auf dem Schiff.

Nach der Fahrt kam langsam der Hunger und wir starteten unseren Abend im French Quarter mit einem Besuch in einer Brauerei (Tobi brauchte ja noch Material für seine Bier-Seite). Anschliessend haben wir noch 2 Bars an der Bourbon Street einen Besuch abgestattet. Die Stimmung war gut, wenn auch mit sehr wenigen Leuten. Die Drinks haben auf jeden Fall geschmeckt und somit ging es danach wieder mit dem Cablecar zurück in die kalte Stube 😉

Am nächsten Tag war wieder Autofahren angesagt. Knapp 600km und eine Bundesstaatsgrenze lag auf dem Programm. Wir gehen zu den Cowboys nach Texas 🙂