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Die Nordinsel im Camper-Van

So, nun mal etwas ganz Neus, ich schreibe die ersten Zeilen des neuen Beitrages von unserem ersten Stopp auf einem Campingplatz. Wie im letzten Beitrag ja schon angekündigt, haben wir heute Mittwoch, 18.01.2023 unseren Camper in Auckland bei der Firma «Travellers Autobarn» abgeholt und sind ca. 150 km südlich von Auckland gefahren. Unseren ersten Stopp haben wir auf einem kleinen Campingplatz in Otorohanga gemacht. Wir haben einen Platz mit ein wenig Infrastruktur für die ersten beiden Nächte gewählt. Wir sind ja beide keine Experten was Camping in einem Van angeht und wollen da mal langsam reinkommen. Wir sind heute morgen mit dem UBER zur Übergabe des Autos gefahren und hatten dort eigentlich im 10 Uhr einen Termin. Nun ja, wie es eben so läuft, waren die Kollegen schon 60 Min. nach Ladenöffnung etwas im Verzug. Wir mussten tatsächlich 45 Min warten, ehe wir dran waren. Dann ging es aber ganz schnell, kurz die Formalitäten erledigt und dann das Fahrzeug erklärt bekommen. Auf was man da alles achten soll und dann noch wie das Abwasser ablassen, Frischwasser zuführen, dann soll man das Motorenöl noch prüfen und und und… Hoffentlich kann ich mir das alles merken. Aber zum Glück sind wir ja in einem Land wo man nach Hilfe fragen kann und sind nicht irgendwo in der Pampa. Wir bekommen das also schon irgendwie hin. Wir haben zuerst nur unsere Rucksäcke verstaut und sind mal die ersten Kilometer gefahren. Unser Ziel war ein Baumarkt, um noch ein paar Sachen zu kaufen. Wir wollten eine günstige Halterung für ein Handy, damit wir es besser als Navi nutzen können. Dann mussten wir ja noch eine Wäscheleine kaufen, weil so eine Pfeife meine tolle Leine aus Deutschland in Argentinien geklaut hat, dann noch Waschklammern usw. Was man da noch alles brauche kann. Aber war sicher gut, dass im Baumarkt zu kaufen, so war es doch ein wenig billiger. Danach sind wir dann los und haben uns direkt auf den Weg zu unserem ersten Stopp gemacht. Wir wollten etwas früher dort sein, um dann von dort aus einkaufen zu gehen und auch unseren Van so richtig einzuräumen. Wir waren gegen 14.30 Uhr bereits da haben unseren Stellplatz bezogen und das Fahrzeug an den Strom gehängt. Muss man alles mal gemacht haben. Danach sind wir los und haben uns auf den Stress bei Mc Donalds eine Kleinigkeit zum Essen gekauft. Nach der 2-stündigen Fahrt war der Hunger doch gross. Ist schon ein anderes Fahrgefühl mit dem Teil als mit einem neuen Tiguan. Unser Camper ein Toyota Hiace, da fällt mir ein wir brauchen noch einen Namen, ist doch schon ein etwas älteres Modell. Wir haben jetzt rausgefunden Baujahr 2010 und doch schon über 260’000 km auf dem Tacho. Auch sonst hat er doch ein paar Beulen und Gebrauchsspuren. Aber ich bin erstaunt, wie sauber das Teil bei der Übergabe zumindest innen geputzt war und auch sämtliche Sachen wie Mikrowelle und Geschirr ist sehr sauber gewesen. Ich war nur erst etwas enttäuscht, weil die Kollegen, welche parallel ihr Auto bekommen haben, ein neueres und schöneres Modell bekommen haben, wir aber den selben Preis bezahlen. Aber egal, wir sind zufrieden, das Auto fährt gut und das ist das Wichtigste. Wir haben es jetzt für doch 34 Tage, da werden wir uns schon gut verstehen. 🙂 Nach dem Essen sind wir dann zu einem Einkaufsladen gelaufen und haben mal die wichtigsten Sachen, wie Wasser, Nudeln, Tomatensauce, Kaffee, Milch, Brot, Küchentücher, Spültücher, etc. gekauft. Man muss ja was im Haus haben. Ausserdem haben wir uns noch Tupper-Schüsseln gekauft damit wir Vorräte besser lagern können und zwei Thermo-Kaffeebecher, damit wir unsere neue Kaffeemaschine so richtig einsetzten können und auch frischen Kaffee für unterwegs haben. Als wir zurück waren, haben wir unsere Rucksäcke ausgepackt und alles unter den Sitzbänken verstaut. Ich muss jetzt zugeben, das ist das erste Mal nach 14 Monaten, dass mein Rucksack leer ist und ich nicht daraus lebe. Aber zum Glück haben wir alle Klamotten in so Packwürfel und die können wir jetzt einfach so in die Fächer legen. Schon noch praktisch. Wir haben unsere Sachen und Einkäufe verstaut und unsere Campingstühle eingeweiht. Schon ein tolles Gefühl so neben dem Auto zu sitzen und sich zu erholen. Ich habe auch schon meinen ersten Spüldienst erfolgreich absolviert. Die neuen Schüsseln und Becher mussten ja gespült werden. Auch mit unserem Nachbar hatten wir schon Kontakt, ein lustiger Herr. Er hat uns besucht und irgendwie vollgetextet wegen einem Fleisch und was wir Essen usw. Ich habe es nicht kapiert. Erst nachdem er mit Händen und Füssen erklärt hat, habe ich verstanden das er von Hirschfleisch spricht, welches er von einem Kollegen bekommen hat. Gut, 3 Minuten später waren wir auch in Besitz von zwei gefrorenen Fleischklumpen, sprich wie Hackfleisch, eben aus Hirsch. Diese haben wir jetzt im Kühlschrank und machen wir morgen. Mal schauen, wie das wird und ob unser Kühlschrank das so lange kühlen kann. Ansonsten lassen wir den Abend heute ruhig ausklingen. Wir machen nur eine kleine Brotzeit und versuchen dann früh ins Bett zu gehen. Ich bin echt gespannt, wie das so läuft, sprich wir müssen zuerst den Tisch abbauen und unser Bett zusammensetzten. Das könnte noch lustig werden und ich hoffe, ich habe genügend Platz. Zumindest ist jetzt mal die Sonne schon langsam weg und es kühlt ein wenig ab. Das macht mir schon mal Hoffnung. Ich bin mal neugierig wie die Nacht wird. 🙂

So, heute ist also schon mal Donnerstag der 19.01.2023 und da ich diese Zeilen schreibe, kann der erfahrene Leser bereits erahnen, jawohl wir haben die erste Nacht in unserem fahrenden Zuhause überlebt. Und ich muss sagen, die Nacht war gar nicht so schlecht. Ok, das Bett ist etwas hart und der Rücken tat ein wenig weh, aber was erwartet man auch, wenn man auf einem Tisch schläft? Wenn andere auf dem Tisch schlafen haben sie meist Kopfweh, davon wurden wir verschont. 🙂 Ok, genug der dummen Sprüche, kommen wir zum Wesentlichen. Wir sind heute morgen aufgestanden und haben mal geschaut, wie das alles so läuft mit Bett abbauen, Frühstück machen, Kaffee kochen, sich fertig machen, usw. Ich muss sagen, da kann ganz schön Zeit drauf gehen. Wir haben direkt ein gewisses Optimierungspotential ausgemacht und werden der Sache mal auf den Grund gehen. Aber dafür war es sehr lustig und wir hatten unsere Freude. Wir waren so gegen 10 Uhr dann mit allem fertig und haben uns auf den Weg gemacht zu unserem Tagesausflug. Wir sind ja eigentlich in diese Region gefahren, da es hier sehr bekannte Höhlen gibt in denen man Millionen von Glühwürmchen sehen kann. Wir sind die knapp 16 Kilometer nach Waitomo zu den sogenannten Glowworm Caves gefahren. Geologische und vulkanische Aktivitäten haben in den letzten 30 Millionen Jahren rund 300 bekannte Kalksteinhöhlen in der Region entstehen lassen. Die Kalksteinformationen in den dieser Höhle entstanden, als die Region vor etwa 30 Millionen Jahren noch unter dem Meer lag. Der Kalkstein besteht aus versteinerten Korallen, Muscheln, Fischskeletten und vielen kleinen Meeresorganismen, welche damals auf dem Meeresgrund lebten. Im Laufe der Jahrmillionen wurden diese versteinerten Felsen übereinander geschichtet und komprimiert, so dass Kalkstein entstand. Zuerst sind wir zu Fuss durch das Höhlensystem gelaufen und haben sehr beeindruckende Tropfsteinformationen gesehen. Zum Abschluss ging es in ein grosses Boot, welches uns in einen Bereich der Höhle brachte, in welchem die vielen Glühwürmer an der Decke gesessen sind. Leider ist es verboten in der Höhle Bilder zu machen, was wirklich schade war. Auf der anderen Seite muss man aber auch zugeben, man sieht selbst viel mehr, wenn man nicht ständig schauen muss, wann und wo man wieder ein Foto machen möchte. Man ist einfach viel aufmerksamer bei der Sache. Und der Anblick war wirklich gigantisch. Ich meine die Glühwürmer sind ja nur wie einfache grüne Punkte an der Decke, aber wie hell die geleuchtet haben und in welcher Anzahl, unfassbar. Also mir hat es extrem gut gefallen. Die ganze Tour ging knapp eine Stunde und dann waren wir wieder draussen. Das Boot hat uns aus der Höhle gefahren und da konnten wir dann wieder Bilder machen. Die Höhlen waren viele Jahre nur den Einheimischen bekannt und diese starteten irgendwann einen kleinen Tourismus aufzubauen. Das bringt natürlich die Regierung auf den Plan und möchte etwas vom Kuchen abhaben. Man hat die Landbesitzer einfach enteignet bzw. die Höhlen den Māori weggenommen. Heute haben die Māori zumindest wieder 80% Eigentum über die Höhlen, die restlichen 20% werden in den nächsten 5 Jahren wieder zurück an die eigentlichen Besitzer gehen. 

Nach diesem Besuch hatten wir noch eine zweite Höhle auf dem Programm. Wir sind ca. 10 Minuten zur Rukuri Cave gefahren. Die Ruakuri Höhle ist eine der längsten Höhlen in der Waitomo Region. Sie wurde erstmals vor 400 bis 500 Jahren von den einheimischen Māori entdeckt und aktuell geht man von einem Höhlensystem mit 4 km aus, wovon 2 km besichtigt werden können.  Der Name Te Ruakuri oder «Die Höhle der Hunde» (wie sie von den Lokalen genannt wurde) wurde der Höhle gegeben, als man bei Ihrer Entdeckung wilde Hunde im Eingang der Höhle leben sah. Einer der damaligen Höhleneingänge wurde von den Māori als Grabstätte für ihren wichtigsten Vorfahren genutzt. Als heilige Stätte wird dieser Eingang heute nicht mehr für den Tourismus genutzt, dafür ist sie jetzt über einen spiralförmigen Eingangsbereich zugänglich, der in einiger Entfernung von der heiligen Stätte gebaut wurde.


Zu den wichtigsten Merkmalen der Ruakuri-Höhle gehören Holdens Cavern (benannt nach James Holden, der die Höhle erstmals der Öffentlichkeit zugänglich machte), The Drum Passage, The Pretties und The Ghost Passage. Die Familie Holden ist der Eigentümer von 80% des Landes, unter dem die Höhle liegt. Es gab einen grossen Rechtsstreit, weil die Regierung die Höhle in Beschlag genommen hatte, nachdem die Holdens mit ihren Touren Geld verdient haben. Die Familie zog vor ein Gericht und es kam zum Streit, wem gehört der Boden unter einem Landbesitz. Da das neuseeländische Recht keine Antwort gab, musste das englische Recht herangezogen werden. Auch dort gab es keine Antwort, so dass man noch eine Stufe höher gehen und die Magna Carta befragen musste. Das ist eine von König Johann Ohneland zu Runnymede in England am 15. Juni 1215 besiegelte Vereinbarung welche als die wichtigste Quelle des englischen Verfassungsrechts gilt. Sie besagte, dass der Boden unter einem Land dem Besitzer des Landes gehört, sprich in dem Fall der Familie Holden und nicht dem Land Neuseeland. Damit ging der Besitz wieder zurück. Die Betreiber der Touren durch die Höhle machen das heute mit der Zustimmung der Familie. Wenn die Familie den aktuellen Vertrag, welcher eine Laufzeit von 30 Jahren nicht mehr verlängert, dann wären die Touren Geschichte. Alles, was an Infrastruktur in die Höhle gebracht wurde, kann wieder entfernt werden. Und das ist eine ganze Menge. Immerhin ist die Höhle die einzige auf der südlichen Welthalbkugel, welche komplett Rollstuhltauglich ist. Man hat die ganzen Geländer usw. durch sehr dünne Plastikrohre, teilweise über 50 Meter lange Rohre, in die Höhle gebracht. Durch eines der Rohre konnten wir noch schauen, was genial aussieht. Die Höhle war somit von 1904 bis 1988 für die Öffentlichkeit zugänglich, dann wurde sie wegen dem Rechts- und Finanzstreits geschlossen und im Jahr 2005 wiedereröffnet.

Die geführten Touren durch die Ruakuri Höhle beginnen mit einer langen spiralförmigen Rampe, die zum Boden der Höhle führt. Sie führt in einen Raum voller Stalaktiten und seltener Kalksteinformationen, die über Millionen von Jahren entstanden sind. Einige von ihnen sind mit einer Art Koralle bedeckt, die hier als «Popcorn» bekannt ist. Es gibt auch unterirdische Flüsse und Wasserfälle. Der Wasserfall ist nur etwa eineinhalb Meter hoch, aber unter der Erde ist er viel lauter. Auch in dieser Höhle befinden sich Fossilien aus der Zeit, als das Gebiet unter dem Meer lag. 

In der Höhle gibt es immer noch Lebewesen wie die Glühwürmchen. Diese Glühwürmchen überziehen die Wände der Höhle mit Lichtpunkten, die wie eine sternenklare Nacht aussehen. Die Würmchen sind die Larven von Trauermücken, die die meiste Zeit ihres Lebens im Larvenstadium verbringen. Sie ernähren sich von Insekten, die in die Höhle fliegen, und fressen sich auch gegenseitig. Das Vorhandensein von Leben und Licht an einem Ort, der eigentlich dunkel und tot sein sollte, ist der Grund, warum die Māori diesen Ort für heilig hielten. Es war wirklich mega schön und beide Höhlen unterscheiden sich komplett. Wir wollten erst nur eine besuchen, sind aber sehr froh, dass wir jetzt doch beide gesehen haben.

Danach sind wir wieder zurück auf den Campingplatz und haben sogar unseren alten Standplatz nochmal beziehen können. So richtig schön unter einem grossen Baum. Dort gab es dann eine kleine Brotzeit, ehe wir begonnen haben zu Arbeiten und den morgigen Tag zu planen. Ausserdem haben wir jetzt auch die Fähre, welche uns in ein paar Tagen von der Nord- auf die Südinsel bringen soll, gebucht. Gar nicht so einfach, denn obwohl wir erst in 8 Tagen fahren wollen, sind schon viele Tage komplett ausgebucht. Und es gibt immerhin zwei Anbieter und ca. 8 Überfahrten täglich. Da ist also ganz schön was los und wir sind froh noch einen Platz bekommen zu haben. Wir haben sogar eine Fahrt bei Tag erwischt, was uns noch mehr freut. Die Landschaft an der Küste entlang soll nämlich super sein. Am Abend gab es dann die gestern geschenkt bekommen Fleischbällchen aus Hirsch. War gar nicht so einfach die anzubraten, aber geschafft. Leicht schwarz, aber dafür durch. 🙂 Geschmeckt haben sie wirklich gut. Ich glaube man schmeckt nicht, dass es Wildfleisch ist, wenn man es nicht weiss. Es schmeckt anders, aber nicht typisch Wild. Wir fanden es super und wieder mal was Neues gehabt. Hatten wir sehr viel Glück mit dem Nachbar. Danach haben wir den Abend gemütlich vor unserem Camper in unseren Klappstühlen ausklingen lassen.

Freitag der 20.01.2023 war dann unser nächster Tag auf grosser Fahrt. Wir haben unser nächstes Ziel, Rotoura, in Angriff genommen. Eigentlich wollte ich unterwegs noch einen Stopp in «Hobbiton» machen, dem Film-Set von dem Film «Der Herr der Ringe». Dieser wurde ja bekanntlich in Neuseeland gedreht und man hat dazu auf einer Farm die Kulissen aufgebaut. Ich habe noch keinen der drei Teile des Filmes gesehen, aber irgendwie hätte es mich doch interessiert. Ich habe mich dann aber dagegen entscheiden, weil eine Besichtigung nur mit einer Tour möglich ist und diese doch umgerechnet auch wieder 50 Euro pro Person kostet. Das war es mir dann irgendwie nicht wert, da kommen in Neuseeland noch andere Sachen, die ich lieber machen würde. Also muss man eben auch mal auf etwas verzichten. Es fällt hier einfach schon auf, diese ganzen Ausflugsmöglichkeiten sind extrem cool, super gemacht aber eben auch sehr teuer. Da muss man irgendwann entscheiden, was man machen will und was nicht. Vor allem wenn man 8 Wochen im Land ist. Aber ok, ich werde es überleben und vielleicht sollte ich mir zuerst mal die Filme anschauen. 🙂 Da wir aber um 10 Uhr eh vom Campingplatz mussten, haben wir uns auf den Weg gemacht und sind in Richtung Rotoura gefahren. Unterwegs haben wir uns dann am Waikato River einen schönen Platz gesucht und unsere Klappstühle ausgepackt. Zuerst haben wir eine kleine Brotzeit gemacht und dann begonnen zu arbeiten und die Aussicht auf den Fluss genossen. Wir machten also einen gemütlichen Tag, genossen die Sonne bzw. den Schatten und liessen es uns gut gehen. 

Danach sind wir dann vollends zu unserem Ziel gefahren, einem kleinen Campingplatz am Rand der Stadt. Corinne hat heute Abend nochmal einen Call bzw. ist ja noch immer etwas mehr beschäftig, da die «busy season» einfach noch ein wenig andauert. Da gehen wir lieber auf Nummer sicher und nehmen Plätze, an denen man WLAN hat. Sonst wäre es doch etwas mühsam. Dumm nur wenn man am Platz ankommt und dann aus WiFi plötzlich «Wifi kostet extra» und das nicht wenig wird. Das ist dann irgendwie auch nicht mehr zeitgemäss. Aber wir haben ja zum Glück für solche Fälle noch unseren kleinen Router dabei in dem mittlerweile eine Sim-Card aus Neuseeland steckt und dann nutzen wir das ein wenig. Aber zumindest ist ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen und bald können wir auch wieder etwas mehr abseits einen Parkplatz zum Schlafen suchen. Der Campingplatz war ansonsten recht schön, aber spartanisch eingerichtet. Lustig ist, dass man riesige Schilder in den Toiletten und Dusche aufgehängt hat, dass diese Gebäude im Jahr 2023 renoviert werden. Aus dem Bauch geschätzt, das Schild kommt 7 Jahre zu spät. Das hätte man schon vor einiger Zeit machen sollen. Aber ok, dafür hatten wir mal wieder lustige Nachbarn. Waren zwei Jungs aus Karlsruhe, wir haben das Thema Fussball dann direkt ausgeklammert, aber mega lustige Typen. Am Abend gab es dann das obligatorische Camping-Menü, Spaghetti mit Tomatensauce. Ohne viel Schnick- Schnack, aber trotzdem lecker. 🙂

Samstag, der 21.01.2023 war dann wieder ein sehr ereignisreicher Tag. Wir haben uns Tickets gekauft für Te Puia, einem Park in einem geothermischen Feld mit Geysiren und viel Māori-Kultur. Der Eingang lag direkt neben unserem Campingplatz, so dass wir das Auto einfach mal stehen lassen konnten. Wir hatten Tickets für 9.30 Uhr und waren sogar pünktlich dort. Zum Glück, denn pünktlich um 9.30 Uhr startete auch eine guided Tour, welche im Preis inklusive war. Und die Tour war richtig gut. Wir sind 90 Min durch den halben Park gelaufen und haben schon mal die wichtigsten Sachen gesehen und jede Menge Infos bekommen. Unser Guide war eine junge Frau, welche eine direkte Nachfahrin des Clan-Chefs war, welcher vor vielen Jahren aus Polynesien hierher nach Neuseeland gekommen ist. Die Dame hatte so z.B. eine originale Māori Tätowierung auf dem Kinn, was zeigte, dass sie aus einer wichtigen Familie kommt. Sie meinte auch, dass alles, was sie uns erzählt Überlieferungen über Generationen in ihrer Familie sind. Das war richtig spannend. Zuerst haben wir ein Māori Dorf besucht, mit einem Versammlungshaus, in welchem man Zeremonien besuchen kann an welchen der berühmte Haka vorgeführt wird. Ausserdem gab es ein Lagerhaus, ein Kriegs-Kanu, usw. War richtig genial das so zu sehen.

Danach ging es dann in ein dunkles Gebäude, in welchem drei, von den berühmten Kiwi Vögel leben. Da die Tiere nur nachts aktiv sind, hat man den Tag-Nacht Rhythmus umgedreht. Das bedeutet, wenn es draussen hell ist, ist es innen dunkel. Dadurch haben die Besucher die Möglichkeit, die Vögel hinter einer Glasscheibe zu beobachten. Es war stock-dunkel und der Raum nur mit so einem orangenen Licht ausgestrahlt, welches die Tiere nicht wahrnehmen. War lustig die Tiere zu sehen, aber leider durfte man auch keine Bilder machen.

Danach ging es mit einem kleinen Strassen-Zug zur eigentlichen Attraktion, dem Pōhutu Geysir, dem grössten Geysir auf der Südhalbkugel. Das war einfach Wahnsinn. Der Geysir startet so ca. 1- bis 2-mal in jeder Stunde und spritzt dann Wasser bis zu 35 Meter in die Luft. Es war richtig spürbar was für eine abartige Kraft da aus der Erde schiesst.

Danach war die Tour offiziell zu Ende und wir konnten noch alleine durch den Park laufen. Haben wir natürlich gemacht, denn wir wollten nochmal den Geysir sehen, und zwar in dem Moment wenn er hoch geht. In den ersten 2 bis 3 Minuten spritzt das Wasser am höchsten, ehe es dann langsam weniger wird. 

Nach diesem Spektakel sind wir dann noch in den hinteren Bereich des Parks gelaufen und haben verschiedene Schlamm-Löcher und ähnliches angeschaut. Genial was die Natur hier alles zu bieten hat. Ist aber auch ein komisches Gefühl, wenn man so läuft und es immer mal wieder irgendwo «blubb-blubb» macht. Man läuft ja im Prinzip in einem riesigen Vulkankrater und das Magma ist an der Stelle nur ca. 3 km unter einem. Auf der anderen Seite hat man auch hier feststellen können, je weiter weg man läuft, desto weniger Touristen findet man. Wir waren knapp eine Stunde unterwegs und nur kurz vor Schluss haben wir eine andere Dame gesehen. Sonst niemanden, was auf der einen Seite genial, auf der anderen aber auch irgendwie traurig ist. Es scheint, die Menschen interessiert nur das, was man gesehen haben muss und sogar noch hingefahren wird. Etwas laufen scheint schon zu viel zu sein.

Danach sind wir kurz zurück auf den Campingplatz, um doch das Auto zu holen und ein wenig in die Stadt Rotorua, zu fahren. Nach so viel Aufregung waren wir ein wenig hungrig. Wir sind ein wenig durch die Stadt gelaufen und haben dann die Eat-Street gefunden. Diese Strasse ist ein kurzer Teil einer Strasse, in der es viele Restaurants gibt und die Strasse teilweise mit Markisen abgedeckt werden kann. Leider waren wir etwas zu früh dort, weshalb noch recht wenig los war. Aber egal, wir hatten Hunger und dann muss man Prioritäten setzen. Ich muss aber sagen, dass Essen war echt super und es hat sich gelohnt.

Danach sind wir noch ein wenig am See spaziert und in den Gouverneurs Garden gelaufen. Ein richtig schöner Seestrand und der Garten sehr schön angelegt und gepflegt. Wir haben hier am Strand glaub ich auch zum ersten Mal schwarze Schwäne gesehen. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass schon mal gesehen zu haben. Sah noch sehr genial aus.

Danach ging es dann zurück zum Campingplatz und wir haben uns für unser Abendprogramm fertig gemacht. Wir sind nämlich nochmal in den Park zu Geysiren. Wir haben eine Nacht-Tour gebucht, um das Ganze bei Nacht sehen zu können. Wow, das war der absolute Oberhammer. Es hat zwar immer wieder geregnet und wir wurden ganz schön nass, aber das hält uns ja nicht auf. Auf dem Weg zum Geysir gab es noch einen «Steam Pudding», sprich einen Pudding bzw. eine Art Kuchen, welcher in einem Pool mit kochendem Wasser gekocht wurde. Das Ganze sah etwas seltsam aus, schmeckte aber recht gut.

Danach ging es dann zu den Geysiren und wir konnten warten, bis der grosse Geysir wieder startete. Drum herum gibt es noch drei kleiner, welche zu unterschiedlichen Zeiten auch aktiv sind. So war eigentlich immer was los und es war einfach super. Kurz nach 22 Uhr ging dann auch die Post ab und Pōhutu spritze das Wasser wieder in die Höhe. Gefühlt war die Eruption stärker als am Mittag und sah einfach genial aus.

Danach ging es dann wieder Richtung Ausgang und wir sind zurück auf den Campingplatz gelaufen. Unterwegs wurden wir dann natürlich nochmal so richtig verschifft. 🙂 Aber egal, dieses Erlebnis war es absolut wert. Wir haben aber gelernt, mit nassen Klamotten ist in so einem kleinen Camper nicht ganz einfach, aber trotzdem alles wieder trocken bekommen. 

Am Sonntag ging dann die Erlebnisreise direkt weiter. Wir haben uns auf den Weg Richtung Süden gemacht. Wir sind ca. 25 Minuten gefahren in die Umgebung von Waiotapu. Dort wollten wir in das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland gehen. Das ist auch wieder eine Umgebung von sehr vielen geothermischen Aktivitäten im Boden und ebenfalls einem Geysir, dem Lady-Knox Geysir. Dieser soll anscheinend jeden Tag um 10.15 Uhr eine Fontäne von sich geben, welche das Wasser immerhin knapp 20 Meter in die Höhe schiesst. Was wir nicht wussten, bei diesem Geysir wird manuell nachgeholfen. Jeden Tag um 10.15 Uhr beginnt eine kurze Einführung und dann wird ein Pulver in den Geysir geworfen, welche die Eruption startet. Von sich aus würde der Geysir nur alle 48 oder 72 Stunden starten. So ist es natürlich für die Touristen einfacher. War aber trotzdem eine coole Show, vor allem weil wir recht nah dran sitzen konnten. Der Geysir gab auch tatsächlich alles und wir hatten unseren Spass. 

Danach ging es dann zum Visitor Center und von da aus in das Wonderland. Das ist eine Ansammlung von verschiedenen Pools, Seen und Schlamm-Löchern, durch welche es einen kleinen Rundwanderweg gibt. Es ist tatsächlich eine total unwirkliche Gegend und der Gestank teilweise einfach echt krass. Das war jetzt gestern teilweise schon übel, aber heute war es echt extrem. Der viele Schwefel und alles andere, einfach ein Gestank nach verfaulten Eiern. Wir haben es trotzdem durchgezogen und alle drei Wanderwege gemacht und dabei richtig geniale Fotos geschossen.

Nachdem wir uns dann im Visitor Center wieder ein wenig erholt hatten, ging es noch zu einem der grössten Schlamm-Löcher, mit fast 65 Meter Durchmesser. War noch lustig das Ganze anzuschauen, von einem Schlammbad wird aber ausdrücklich abgeraten 😉

Danach haben wir uns dann auf den Weg zu unserem nächsten Tagesziel gemacht. Wir sind weiter Richtung Süden in die Stadt Taupo. Dort werden wir die nächste Nacht verbringen. Unterwegs haben wir kurz vor der Stadt noch die Huka Falls angeschaut. Ein paar Wasserfälle mit dem, glaube ich, blauesten Wasser, dass ich jemals gesehen habe. Wow, nochmal ein gigantisches Naturerlebnis an diesem Tag. Wir haben die Fälle zuerst von einer Aussichtsplattform angeschaut und sind dann direkt nach unten ans Wasser. Eine ganze Menge Wasser stürzt da pro Sekunde über die Fallkante. Hat mir extrem gut gefallen das Ganze.

Danach ging es dann aber tatsächlich auf den Campingplatz, um den Tag vollends ausklingen zu lassen. Am Abend haben wir mal wieder was Neues probiert, Frankfurter-Würste und Nudelsalat. Der Hammer. 🙂 Nudelsalat ist eigentlich einfach erklärt. Gibt es am Abend zuvor Nudeln mit Tomatensauce, dann bleibt was übrig und somit gibt es nächsten Tag Nudelsalat…..Camping-Life at its best.

Montag, der 23.01.2023 ist dann wieder ein Tag, der schnell erzählt ist. Wir sind am Morgen richtig frisch und munter aus den Federn gekommen. So langsam gewöhnen wir uns an das Bett und das Schlafen im Camper. Auch unser Zusammenpacken am Morgen und alles verstauen klappt immer schneller. Wir konnten uns daher schon gegen 9.30 Uhr, nach einem leckeren Frühstück, auf den Weg machen. Wir wollten noch in die Stadt Taupo und uns diese ein wenig anschauen bzw. an der Seepromenade ein spazieren gehen. Das haben wir dann auch so gemacht und es war sehr schön. Der See ist extrem klar und hat ein richtig schönes blaues Wasser. Leider war es etwas bewölkt, so dass dies auf den Bildern gar nicht so rüber kommt. 

Auch die Promenade ist sehr cool, wobei gerade auch eine grosse Baustelle in der Mitte ist. Wobei, wenn diese mal fertig ist, ist das Ganze verkehrsberuhigt und mit den geplanten Grünanlagen etc. noch viel schöner als jetzt schon. Wir fanden es trotzdem schon jetzt sehr gut und haben uns in einem Café direkt noch einen Kaffee gegönnt und dabei die Aussicht genossen. Danach sind wir noch ein wenig Richtung Yachthafen und durch den Stadtpark, ehe es dann weiter ging. Unterwegs noch kurz die Vorräte an Nahrung aufgefrischt und unserem Zuhause einen neuen Schluck Benzin gegönnt und dann ging es in den Tongariro National Park, in welchem wir morgen eine sehr bekannte Tageswanderung machen wollen. Dazu dann aber morgen mehr. Für heute haben wir kurz vor dem Ziel noch einen Stopp über dem Lake Rotoaira gemacht, ehe es dann vollends auf den Campingplatz ging. 

Den restlichen Nachmittag haben wir wieder vor unserem Camper verbracht und ein wenig gelesen. Ausserdem gab es dann auch ein frühes Abendessen, weil morgen müssen wir bereits um 6.20 Uhr abfahrtbereit sein, dann kommt der Shuttle-Bus, welcher uns zum Start unserer Wanderung fährt. Schon alles recht genial organisiert hier. Wir sind dann auch früh ins Bett, um auch wirklich fit zu sein. Schauen wir mal, ob es was gebracht hat.

Dienstag, der 24.01.2023 war dann wieder unser grosser Tag. Das Programm war, dass wir Neuseelands bekanntesten Eintages-Wanderweg ,das Tongariro Alpine Crossing machen. Das sind 19.8 km und laut Internet geht es zuerst einen Anstieg über 800 Höhenmeter nach oben. Aber es soll sich lohnen, da man neben tollen Aussichten auch durch zwei Vulkankrater läuft bzw. einige tolle Vulkanseen sehen kann. Soweit mal der Plan und die Versprechen aus dem Internet. Jetzt weiss man ja, wenn Corinne und ich eine grössere Wanderung planen, vor allem wenn noch ein Vulkan beinhaltet ist, dann ist das Wetter oftmals eher bescheiden. Und was soll ich sagen, es war dieses Mal genau das gleiche. Wir sind pünktlich um 5.40 Uhr aufgestanden und haben uns parat gemacht. War nicht wirklich schwer, denn wir waren gut vorbereitet. Schon am Vortag haben wir unsere Brote geschmiert, unsere Wanderschuhe bereitgestellt und Klamotten hergerichtet. Ich wusste, wenn wir das am Morgen machen, dann wird das nichts in unserem kleinen Zuhause. Der Bus, welcher uns zum Start des Wanderweges brachte, war pünktlich um 6.20 Uhr da und wir machten uns auf den Weg. Die Fahrt dauerte ca. 20 Min und unterwegs begann es schon leicht zu regnen. Da kommt direkt Freude auf, vor allem wenn jetzt schon die umliegenden Vulkangipfel fest mit Nebel und Wolken verhüllt sind. Aber ok, schauen wir was der Tag so bringt. Nachdem wir am Start waren und noch ein paar Infos durch den Fahrer erhalten haben, ging unser Abenteuer um ziemlich genau 7 Uhr los. Wir machten uns auf den Weg und die ersten Kilometer waren noch recht einfach. Der Weg war super hergerichtet und ausgeschildert. Also verlaufen kann man sich da eigentlich echt nicht. 

Nach ca. 5 km kam dann die erste Herausforderung, es ging richtig steil nach oben zum Red Crater. Oben angekommen war es dann tatsächlich so, dass wir von der Umgebung bzw. der Aussicht eigentlich gar nichts gesehen haben. Der Blick in den Krater war genial, aber sonst… Nicht viel gesehen. 🙂 Der Regen wurde in der Zwischenzeit auch etwas mühsam, weil es einfach recht ausgiebig regnete. Es war nicht sehr stark, einfach fast über den gesamten Aufstieg und je weiter nach oben wir gekommen sind, desto mehr Wind gab es. Der Wind hat die Temperatur von ca. 6 bis 7 Grad noch etwas kälter anfühlen lassen, bzw. sorgte der Wind dafür, dass die nassen Klamotten so richtig auf der Haut klebten. Ein tolles Gefühl.

Als wir über den Red Crater drüber waren ging es wieder ein Stück hinab zu den blauen Seen. Und das war trotz des schlechten Wetters einfach gigantisch anzusehen. Das Wasser so blau und klar, einfach mega. Um zu den Seen zu gelangen, ging es über ein grosser Geröllfeld von kleinen Lavasteinen. Das war lustig zum Laufen und die vielen Steine in den Schuhen nachher ein kleines Highlight. Bei nassen Socken und Füssen noch Steine und Sand im Schuh, was will man mehr. 🙂 Hier dann auch der Beweis, dass die Neuseeländische Biosecurity richtig ordentlich gearbeitet hat. Corinne’s Wanderschuhe finden nämlich mit dem vielen Wasser richtiggehend an zu schäumen. Ok, Sie stand im Wasser in den Schuhen, aber immerhin in sauberem Wasser 😉

Danach ging es dann durch den Krater des Vulkans in Richtung North Crater. Es ist schon ein komisches Gefühl plötzlich in so einem Krater zu laufen. Vor allem weil die Gegend noch immer recht aktiv ist, wie man häufig an verschiedenen Stellen sehen kann, wenn wieder etwas Rauch aufsteigt bzw. in Quellen das Wasser sprudelt.

Nach diesem Krater ging es dann nochmal steil nach oben, ehe es dann zum Blue Lake ging, einem sehr schönen Bergsee. Leider war es hier noch etwas nebelig, so dass wir den ganzen See gar nicht richtig sehen konnten. 

Von hier aus wussten wir aber, dass wir das meiste, also betreffend Anstieg, geschafft hatten und es nun eher bergab geht. Pünktlich zum Abstieg hat der Regen dann auch aufgehört, der Nebel versperrte uns aber noch immer die Sicht auf die Umgebung. Das änderte sich erst ca. 5 km vor dem Ende, als wir wieder unter dem Nebel waren und somit ein wenig in die Ferne schauen konnten.

Der Abstieg zog sich ganz schön in die Länge, was auch daran lag, dass es zwischendurch manchmal noch kurz steil bergauf und dann wieder bergab ging sowie der Abstieg aus vielen Treppen bestand. So langsam begannen die Beine doch ein wenig zu schmerzen. Unser Plan war, dass wir an den Blauen Seen oben unsere Brote essen und eine kleine Pause machen. Bei dem Wetter war das aber unmöglich, denn die Brote wären uns davongeflogen, so dass wir erst jetzt beim Abstieg während des Laufens unsere Brote assen. Ich war erstaunt, wie gut so ein belegtes Brot schmecken kann. 🙂 Aber wir waren auch tatsächlich sehr hungrig. Wir haben uns im Vorfeld mit einigen unterhalten, welche den Trail ebenfalls gemacht haben. Einige meinten, dass die letzten Kilometer eher langweilig zum Laufen sind, was wir jetzt gar nicht so empfanden. Wir sind durch richtig tolle Wälder gekommen, sind entlang eines Baches gelaufen und es war richtig schön. Für uns also absolut nicht langweilig. 

Für den ganzen Trail wird eine Wanderzeit von 6 – 8 Stunden vorgegeben. Nach 6 Stunden und 10 Minuten hatten wir es schon geschafft, was uns doch ein wenig stolz machte. Wir sind ja nicht so die Bergziegen und anstrengend war es schon auch, aber das haben wir recht gut hinbekommen bei dem Wetter und den Bedingungen. Am Zielpunkt haben wir dann auch wieder die anderen von unserem Campingplatz, welche im gleichen Bus sassen getroffen. Waren ebenfalls Reisende aus Deutschland bzw. der Schweiz. Irgendwie waren auf dem Trail allgemein sehr viele Deutsche und Schweizer unterwegs. Anscheinend ist die Strecke vor allem in Mitteleuropa sehr bekannt und lockt die Touristen an. Wir haben unseren Busfahrer angerufen, welcher uns dann wieder abgeholt und zum Campingplatz gefahren hat. Somit waren wir um 14 Uhr schon zurück und hatten noch einen ganzen Nachmittag Zeit, um uns zu erholen, was wir auch nötig hatten. Zuerst aber alle Sachen zum Trocken aufgehängt, denn wie soll es anders auch sein, jetzt wo wir zurück waren, kam die Sonne heraus. Zumindest im Tal, die Gipfel waren noch immer verhangen. Tja, was soll ich jetzt als Fazit zur Wanderung sagen, ich denke bei Sonnenschein hätte es mehr Spass gemacht und ein wenig Fernsicht wäre auch cool gewesen. Auf der anderen Seite hat der Nebel das Ganze auch sehr mythisch und speziell gemacht. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen und vor allem die blauen Seen und den Red Crater haben wir auch so gesehen. Es war eine nasse Angelegenheit aber trotzdem absolut wert und die Natur bzw. das Wetter können wir eh nicht ändern. Diese Erfahrung haben wir jetzt doch schon ein paar Mal gemacht. Ich finde, wir haben das extrem gut gemeistert, wenn man bedenkt, wie viele bei der Strecke aufgegeben oder auch wie viele sich unterwegs verletzen. Die Region ist die Region mit den meisten Einsätzen für den Rettungsdienst in ganz Neuseeland. Wobei ich das auch nicht ganz verstehe, denn die Wege sind wirklich gut und wir haben uns nie unsicher gefühlt. Aber ok, manche sind mit der Ausrüstung, schon was Wanderschuhe angeht, vielleicht etwas leichtsinniger wie wir. Den Nachmittag und Abend haben wir dann vor unser Camper verbracht, noch etwas gekocht und uns mit unseren Platznachbarn unterhalten. Das ist schon ein Vorteil beim Campen, man kommt extrem leicht ins Gespräch und kann sich unterhalten. Doch immer wieder sehr nette Menschen dabei. Den Tag an sich haben wir aber doch recht früh beendet. Ich glaube um 21.30 Uhr haben wir beide schon tief und fest geschlummert.

Der nächste Morgen, Mittwoch, begann dann eher lustig. Wir mussten zuerst mal schauen, wer kann sich noch wie bewegen und wie falten wir uns jetzt aus unserem Auto. 🙂 Sah bestimmt sehr lustig aus, aber nach ein paar Schritten, kam die Beweglichkeit zum Glück wieder zurück. Wobei so ein leichter Muskelkater ist uns doch in den Beinen geblieben. Wir haben den Tag daher ruhig angehen lassen und unsere Sachen ganz in Ruhe zusammengepackt. Auf Frühstück haben wir verzichtet, nicht aber auf unseren Kaffee. So viel Zeit muss sein. Nachdem wir fertig waren, haben wir uns nochmal auf den Weg in den Nationalpark gemacht. Wir sind zum Visitor Center gefahren und haben uns schlau gemacht, was wir neben der grossen Wanderung hier sonst noch alles machen können. Wir haben eine kleine Wanderung zu den Taranaki Falls gefunden, welche ca. 2 Std. dauern sollte. Das klang vielversprechend und wir haben entschieden, dass schaffen wir und tut unseren Beinen vielleicht ganz gut. Ok, die Treppen, welche wieder auf uns warteten, waren eher kontraproduktiv, der Rest tat aber tatsächlich gut. Und die Strecke war wirklich sehr schön. Landschaftlich ist das schon ganz grosses Kino diese Region.

Nach knapp einer Stunde waren wir auch schon am Ziel und haben die Wasserfälle bestaunt. Auch hier wieder richtig schön gemacht alles und ein toller Anblick.

Danach ging es auf einem anderen Weg wieder zurück zum Start und zu unserem Camper. So langsam merkten wir, dass wir das Frühstück ausgelassen haben und wollten das nun in Form einer Brotzeit nachholen. Wir haben uns noch auf den Weg zu den Tawhai Falls gemacht, an welchen wir vorher schon vorbei gefahren sind. Dort gab es einen kleinen Parkplatz und während ich noch kurz zu diesen Fällen, 10 Min weg von der Strasse, gelaufen bin, hat Corinne unseren Tisch hergerichtet. Ist schon praktisch, wenn man immer alles so dabei hat. Und so im Freien in der Natur schmeckt das Essen fast noch besser.

Danach ging es dann aber weiter Richtung Süden und damit Richtung Meer. Wir haben uns entschieden keine weitere Region in der Mitte zu besuchen, sondern uns auf den weiteren Weg zu machen, damit wir zeitnah in Wellington ankommen. Wir wollen nicht nur fahren, sondern auch etwas an den einzelnen Plätzen sehen. Daher war das Ziel für heute die Stadt Whanganui, wo wir wieder einen tollen Platz gebucht hatten. Unsere Fahrzeit betrug noch knapp 2 Stunden, so dass wir unterwegs noch an verschiedenen Spots anhalten konnten und noch ein paar Bilder von der atemberaubenden Landschaft machen konnten. Grundsätzlich kann man von Neuseeland berichten, dass die Distanzen für uns Europäaer eher kurz klingen, aber a) sind die Strassen eher Landstrassen, teilweise sogar mit Kieselsteinen und b) gibt es unterwegs so viel zu bestaunen, dass aus 2 Stunden reine Fahrzeit ein ganzer Tag wird.

Angekommen am Campingplatz haben wir uns eingerichtet und sind noch ein wenig an das Meer gelaufen. Wow, was für ein toller schwarzer Strand und ein blaues Meer. Dazu noch richtig schön warm, was nach den kühlen Tagen und vor allem Nächten der letzten Tage, sehr gut tat. Wir haben die Sonne sehr genossen und es uns gut gehen lassen.

So haben wir den Abend wieder vor unserem Camper verbracht bzw. haben noch etwas gearbeitet und dabei eine extrem bescheidene Entdeckung gemacht. Wir haben alle unsere Daten in der Apple-Cloud gespeichert und jetzt haben wir bemerkt, dass alles weg ist. Das trieb den Puls mal ordentlich in die Höhe. Nicht dass es alle Bilder und Dokumente unserer Reise betrifft, es sind auch alle weiteren Dateien aus Corinnes Leben dort gespeichert und weg. Wir müssen schauen, wie wir das wieder retten können, was wohl nicht ganz einfach wird. 

Das Fehlen der Dateien hat dann auch unseren Folgetag, Donnerstag extrem beeinflusst. Da wir hier recht gutes Internet haben, haben wir entschieden, den Tag auf dem Platz zu verlängern und uns um das Thema zu kümmern. Wir haben noch keine Lösung gefunden und so langsam wird das sehr nervenaufreibend. Wir haben zumindest die Bilder von unserer Reise schon mal retten können, aber es fehlen noch immer Tausende von Dateien. Daher mal schauen, wie das kommt. Wir waren den ganzen Tag auf dem Campingplatz und am Nachmittag ein wenig am Strand. Ich war sogar ein wenig in Meer baden, was richtig genial war. Den Abend haben wir dann mal wieder in einem kleinen Restaurant neben dem Platz ausklingen lassen. Es war ein kleines Café, welches immer am Donnerstag einen «Locals Abend» organisiert. Es waren auch fast nur Einheimische dort und das Beste, alle Burger nur 20 NZD und das Bier nur 5 NZD. Was will man mehr, da freut sich der Schwabe. Und so ein weinig Nervennahrung muss sein nach so einem Tag. Wir haben die Zeit aber nutzen können, um nebenher auch noch zu arbeiten und an diesem Bericht zu schreiben bzw. andere Sachen für die nächsten Tage zu planen. Spät am Abend hat Corinne dann noch mit dem Support von Apple telefonieren können und es konnten einige Dateien wiederhergestellt werden. Leider fehlen aber noch immer die Originalbilder unserer Reise bzw. alle mit der Reise verbundenen Dokumente wie Tickets oder Eintrittskarten. Da sind wir noch dran, hoffentlich gibt es die Daten auch noch irgendwo.

Freitag, der 27.01.2023 war dann wieder ein Reisetag. Eigentlich wollten wir ja schon in der Nähe von Wellington sein, da wir aber einen Tag länger am Meer geblieben sind, wird das jetzt etwas sportlich. Wir haben unsere Sachen schon recht früh am Morgen zusammengepackt und den Motor gestartet. Selbst auf Kaffee haben wir verzichtet, um etwas früher loszukommen. Wir haben uns auf den Weg gemacht zu einem Weingut in der Nähe von Masterton, etwas nördlich von Wellington. Warum wir gerade dort hin sind, ist schnell erzählt. Bei unserer kirchlichen Hochzeit im Schloss Heinsheim hat uns damals der Küchenchef ein Weingut aus dem Kaiserstuhl empfohlen, wessen Eigentümer noch ein zweites Weingut in Neuseeland aufgemacht hat. Damals fanden wir das extrem cool, mal einen Wein aus einer anderen Region unseren Gästen anbieten zu können und der Wein war auch noch sehr gut. Irgendwie ist mir das Ganze vor ein paar Wochen durch den Kopf und ich habe mir überlegt, wenn wir jetzt schon mal in Neuseeland sind, dann fahren wir da auch hin. Und das haben wir gemacht. Es ist ein kleines, aber feines Weingut, relativ abseits und nur über eine Schotterpiste zu erreichen. Uns erwartete eine sehr freundliche Dame, welche uns alles über den Wein erklärte. Sie war sehr neugierig, wie wir auf das Weingut gekommen sind und fand unsere Geschichte sehr spannend. Wir haben einige Zeit gequatscht und sind schlussendlich mit 6 Flaschen Wein im Gepäck wieder weggefahren. Den Wein werden wir in den nächsten Tagen trinken und uns an unsere tolle Hochzeit erinnern. Eigentlich ein sehr schönes Gefühl. 

Die Fahrt ging dann vollends nach Wellington und als wir hier angekommen sind, regnete es in Strömen. Na, was haben wir auch anderes erwartet? Wir haben uns einen Stellplatz in der Stadt gesucht, an welchem wir auch legal die Nacht verbringen können. Gar nicht so einfach, da die Plätze jetzt doch sehr beliebt sind und wir einfach Hochsaison haben. Aber wir haben etwas gefunden und sind mal gespannt, wie die Nacht so wird. Es ist nur ein grosser Parkplatz, auf welchem ein kleiner Teil für Camper reserviert ist, und hier dürfen wir schlafen. Kostet aber auch 30 NZD, was wieder nicht ganz billig ist. Immerhin haben wir hier keinen Strom, keine Dusche und das nächste öffentliche WC ist doch 300 Meter entfernt. Es hat auch nur zwischen 7 und 23 Uhr geöffnet, was bedeutet, in der Nacht ist das WC nicht geöffnet, also am Abend keinen Schlummertrunk. 🙂 Wir sind dann nur in einen Einkaufsladen, haben unsere Vorräte aufgefrischt und den Abend im Camper verbracht. So langsam fühlen wir uns in unserem fahrenden Daheim richtig wohl. Kurz nach 21 Uhr nochmals Richtung WC und dann auch schon bald das Licht ausgemacht. Wenigstens hat der Regen aufgehört, so dass wir tatsächlich noch ein paar Bilder von einem leuchtenden Himmel machen konnten. 

Zum Thema Daten gibt es leider noch keine guten Neuigkeiten. Laut Apple haben sie hergestellt was möglich war. Das bedeutet, dass wohl doch recht viele Sachen für immer verloren sind. Aber unsere Bilder haben wir in einer FotoApp noch, was bedeutet das sie unter Umständen nicht mehr die Originalgrösse haben, aber wir haben sie immerhin noch. Wir hoffen einfach, dass in der Vergangenheit der Übertrag gut geklappt hat und keine Daten verloren gegangen sind. Ich werde aber nochmal versuchen das bei Apple eskalieren zu lassen. Kann ja nicht sein, dass sie jetzt so viele Daten herstellen konnten, aus verschiedenen Ordnern, aber genau diese Daten der Weltreise komplett nicht. Das soll mir mal einer erklären. 

Der nächste Morgen startete dann relativ früh. Ist eben doch nicht die leiseste Lösung so mitten in der Stadt. Aber war ok, wir haben gut geschlafen und auch die Toiletten-Öffnungszeiten verursachten keine grösseren Notfälle. Vor dem Frühstück bin ich dann schon mal los, um einen kleinen Spaziergang am Strand zu machen. Leider war es recht bewölkt und neblig aber immerhin trocken. Verrückt wie sportlich die Menschen hier sind, trotz des Wetters und der Uhrzeit waren sehr viele Jogger unterwegs und auch im Meer haben viele ihre Meter schwimmend gezogen. 

Nach dem Frühstück haben wir uns dann aufgemacht in die Stadt, um mal wieder eine Walking Tour zu machen. Treffpunkt war um 10 Uhr und diesmal hatten wir einen etwas anderen Guide. Peter, so der Name des Guides, war, ich schätze mal etwas über 60 Jahre alt und voll in seinem Element. Es war das erste Mal, dass wir einen Guide in dem Alter haben, bis jetzt waren diese eher jünger als wir. Aber es war genial, Peter hat uns so viel über Wellington, die Umgebung und das ganze Land erzählt. Ich hätte mir gerne mehr merken können. Zu Beginn sind wir ein wenig an der Waterfront entlang und zu einem Kulturzentrum der Māori. Dort konnten wir, wenn leider nur das Fenster, ein paar Kanus anschauen, welche jeweils immer aus einem Stamm gebaut wurden. Vor allem das Kriegs-Kanu war einfach riesig, aber hatte es auch wieder Platz für knapp 60 Krieger. Die verwendeten kleinen Paddel waren nicht nur zu Fortbewegung des Kanus, sondern gleichzeitig auch noch Waffen, mit denen gekämpft wurde. Daher die etwas Speerähnliche Form.

Ausserdem sind wir noch Richtung Bibliothek usw. gelaufen, wo wir gelernt haben, dass Wellington aktuell einfach eine grosse Baustelle ist. Sehr viele Gebäude sind leer, wie eben auch die Bibliothek, da man nach den schweren Erdbeben der letzten Jahre, jetzt alles noch sicherer machen möchte und daher vieles geschlossen hat. Sieht teilweise noch seltsam aus, die verlassenen Gebäude, die warten, bis sie an der Reihe sind. Es gibt aber auch bereits fertige Gebäude, welche richtig toll aussehen. Die Architektur in Wellington ist schon besonders abwechslungsreich. Ich glaube man wollte einfach jeden möglichen Stil ehren und jeder durfte mal ausprobieren. 

Danach ging es dann noch in das Gouverneur-Haus, welches komplett aus Holz besteht. Das Gebäude war das erste Gebäude, welches schon lange in der Vergangenheit als Nicht-Raucher Gebäude definiert wurde. Man wollte unbedingt vermeiden, dass es in dem Gebäude brennt. Da aber jedes Zimmer einen Kamin hatte, welcher mit Holz befeuert wurde, war die Brandgefahr trotzdem sehr hoch. Daher gab es eine eigene Feuerwehr und die Angestellten mussten jeden Abend, alle Dokumente in ein Archiv bringen, welches mit schweren Türen und Steinmauern gesichert war. 

Danach ging es dann noch ins Regierungsviertel und damit zum Regierungssitz. Wellington hat einen sehr schönen Regierungspalast, über den kreisrunden Anbau, welcher in den 60iger Jahren dazu gebaut wurde, kann man glaub ich streiten. Unser Guide Peter hielt mit seiner Meinung über die architektonischen Fehlgriffe seiner Heimatstadt nicht unbedingt hinter dem Berg. Es war sehr lustig ihm zuzuhören und machte ihn auf diese Art sehr sympathisch.

Die Zeit verging wie im Flug und eigentlich viel zu schnell waren wir schon am letzten Punkt der Tour der Old St Paul’s Kirche. Davor haben wir noch die moderne Kathedrale angeschaut, welche schon von aussen nicht besonders schön ist. Vor allem macht sich an der Fassade der Regen bemerkbar, welcher richtig schwarze Spuren hinterlässt. Viel schöner war dagegen die genannte Old St. Paul’s Kirche, welche heute eigentlich gar keine richtige Kirche mehr ist. Man hat alle wichtigen Sachen in die neue Kathedrale genommen und nutzt die alte nur noch für Hochzeiten und das für alle Religionen. Das Gebäude gehört sozusagen keiner Konfession mehr an. Es wurde aber erhalten und das zu Recht. Während das Gebäude von aussen recht freundlich und hell aussieht, ist es im inneren doch recht dunkel. Aber es hat ein besonderes Flair und irgendwie war es sehr cool. 

Ach so, was ich noch erwähnen sollte, unser Treffpunkt war um 10 Uhr. Selbstverständlich hat es um 10.10 Uhr so richtig begonnen zu regnen. Wir sind also fast die ganze Tour durch den Regen gelaufen, was nicht so schön war. Daher sind wir zum Aufwärmen erstmal in ein Café für ein warmes Getränk und etwas zum Essen. Danach ging es dann aber weiter, wir sind mit der berühmten Standseilbahn gefahren. Die 610 Meter lange Strecke verbindet den rund 120 Meter höher gelegenen Stadtteil Kelburn mit der Hauptgeschäftsstrasse der Stadt. Das Cable Car System ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Das erste Cable Car System wurde von der 1898 eigens dafür gegründeten Firma Kelburn & Karori Tramway Company gebaut. Ziel des Baus war es, das oberhalb des Stadtzentrums liegende Gebiet von Kelburn zu erschliessen und an das Stadtzentrum anzubinden. Nach 2-jähriger Bauzeit wurde das Cable Car System am 22. Februar 1902 schliesslich eingeweiht.

Eigentlich wollten wir von oben die Aussicht geniessen und zum Botanischen Garten laufen, aber es ging so ein Wind, was den Regen noch unangenehmer machte. Wir sind dann nur ein wenig um die Bergstation gelaufen und haben als Abschluss nur noch einen kurzen Blick in das Museum der Standseilbahn geworfen ehe wir dann wieder hinuntergefahren sind. So machte das wirklich keinen Spass.

Anschliessend sind wir zu unserem Camper, denn wir mussten ein neues Lager für die Nacht suchen. Den Parkplatz, den wir hatten, mussten wir leider verlassen, da jeweils am Sonntagmorgen ein Markt, genau auf diesem Teil des Parkplatzes stattfindet, so dass man dort nicht übernachten kann. Wir haben gelesen, dass es etwas weiter am Meer, ca. 2.5 km weg vom Zentrum noch einen grossen Parkplatz gibt, auf welchem man Übernachten darf. Dort waren wir gestern schon und da war dieser komplett belegt. Wir gingen davon aus, dass es heute nicht besser sein wird und sind vorsichtshalber noch zur Touristeninformation gelaufen, um nach einem Plan B zu fragen. Im Internet auf der Homepage der Stadt waren noch eine Alternative, ganz in der Nähe des ersten Parkplatzes, aber da war nur geschrieben, dass man dort von 20 Uhr bis 8 Uhr umsonst parken darf. Aber darf man dann auch dort schlafen?? Das konnte uns niemand sagen. Man muss wissen, aktuell wird das Thema Camping auf nicht freigegebenen Parkplätzen sehr streng überprüft und man ist direkt mit 200 NZD Strafe dabei. Dazu kommen noch 75 NZD die die Autovermietung auf jeden Strafzettel als Bearbeitungsgebühr obendrauf haut. Damit kommt da doch etwas zusammen und die Polizisten lassen nicht unbedingt mit sich reden, so «habe ich nicht gewusst», oder «oh das Schild habe ich nicht gesehen» sind zwecklos. Die Damen vom Touristenbüro konnten uns das aber auch nicht so richtig beantworten, meinten aber, wir sollten es probieren. Sie würden das auch so verstehen, dass wenn die anderen Plätze voll sind, man dort schlafen darf. Wir haben dann noch eine kleine Ausfahrt zum anderen Parkplatz gemacht und ja, der war tatsächlich wieder voll. Wir sind noch ein wenig an der Küste entlang, aber es war so stürmisch das wir absolut nicht aussteigen wollten. Wir sind dann wieder zurück auf den kleinen Parkplatz und haben unser Nachtlager bezogen. Wollten wir doch mal schauen was passiert. Und uns stand ja auch nur eine kurze Nacht bevor, denn am Sonntag um 8:45 Uhr soll unsere Fähre auf die Südinsel gehen. Das bedeutet, dass wir spätestens um 7:45 Uhr am Terminal sein müssen. Also lieber etwas früher, da aktuell sehr viel los ist. Wir sind daher früh ins Bett, ohne zu wissen, welche Auswirkungen das noch haben wird.

Sonntag der 29.01.2023 startete dann mit richtig doofen News. Unsere Fähre wurde gecancelt, da sie bei der Überfahrt gestern Abend von Picton nach Wellington einen Motorschaden hatte kurz vor Wellington. Da das Meer recht rau war, mussten alle 800 Passagiere ihre Rettungswesten anziehen usw. Es ist aber nichts weiter passiert, man konnte das Schiff stabilisieren, so dass es nicht Richtung Ufer gedriftet ist. Aber laut Gesetz musste das Schiff nach dem Vorfall in den Hafen geschleppt werden und muss komplett untersucht werden. Wir haben am Vorabend eine Mail bekommen, dass unser Schiff ausfällt, wenn wir aber bereits in der Nähe wären, könnten wir zum Terminal kommen und ein Schiff früher, noch in der Nacht um 2 Uhr, nehmen. Da wir aber früh ins Bett sind, ist uns diese Chance durch, wir haben die Mail nicht gesehen. Danach kam eine zweite Mail, man hat uns umgebucht auf die Fähre am Montagmorgen um 2 Uhr. Sprich wir haben noch den ganzen Sonntag in Wellington und können dann nachts fahren. Das war aber absolut nicht das, was wir wollten, weil wir die Landschaft schon gerne gesehen hätten. Daher taten wir uns mit der Umbuchung recht schwer. Als wir aus unserem Camper gekrochen sind, habe ich bemerkt, das neben uns ein Auto steht mit einem deutschen Paar, welches ebenfalls recht aufgeregt über die ausgefallene Fähre diskutiert. Wir haben uns dann kurz unterhalten und die beiden hatten das gleiche Problem wie wir. Sie meinten aber, dass sie einfach mal auf Glück zum Terminal fahren, ggfs.- gibt es eine andere Möglichkeit doch schon eher fahren zu können. Ich war da irgendwie nicht so begeistert bzw. nicht so optimistisch, weil ich dachte, wenn die jetzt alle umbuchen müssen, dann wären die Schiffe vorher sicher schon voll. Es fährt nämlich noch eines um 13 Uhr, 15:45  und 20.30 Uhr ehe dann wieder nachts um 2 Uhr eines fährt. Die beiden sind aber nach ca. 40 Minuten wieder zurück zum Parkplatz gekommen und haben es tatsächlich geschafft auf die Fähre um 13 Uhr umzubuchen. Wir also doch nichts wie los zum Terminal und wir waren genauso erfolgreich. Der Herr hat sich tausendmal entschuldigt, dass wir jetzt so einen Stress hätten und dass das Schiff leider ausgefallen ist, usw. Ist ja ok und kann man nichts machen, wir waren einfach happy, dass wir nun doch bei Tag fahren können. Auch wenn die Wetteraussichten nicht ganz so toll waren. Wir sind dann auch nochmal zurück in die Stadt, auf unseren alten Parkplatz um uns da die Zeit zu vertreiben. Wir sind noch auf einen Kaffee und dann auf den Markt, welcher noch richtig schön war. Es gab sehr viel Obst und Gemüse zum kaufen, aber auch viele Food-Stände, was genau richtig war. Ich war nach dem Stress mega hungrig und was gibt es dann Besseres als eine scharfe Bratwurst mit Senf und Ketchup im Brötchen. Ein leckeres Frühstück. 

Gegen 11 Uhr sind wir dann schon zum Terminal und konnten auch direkt einchecken und uns in der Warteschlange der Camper einreihen. Das Ganze dauerte doch ein wenig, so dass wir erst gegen 13.20 Uhr den Hafen verliessen. Aber wir waren an Board, hatten einen tollen Sitzplatz und konnten sogar noch was zum Essen und Trinken kaufen. Das Paar aus Deutschland, welches wir am Morgen getroffen haben, war ja ebenfalls auf der Fähre und da Corinne und ich mit dem Camper vor den Autos auf das Schiff durften, haben wir einen Platz für die Beiden mitreserviert. So hatten wir noch eine richtig gute Unterhaltung während der Überfahrt. Die Fahrt war recht gut, obwohl vorab von höheren Wellen und unruhiger See gewarnt wurde, hat man auf dem Schiff nicht viel gemerkt. Kurz vor Erreichen der Südinsel sind wir dann ins Freie, weil wir die Einfahrt durch den engen Fjord Richtung Picton doch genauer sehen wollten. Das sah schon genial aus, wie sich die Landschaft hier veränderte und vor allem, wie nah am Ufer wir eigentlich waren mit unserem grossen Kahn.

Es hat sich wirklich sehr gelohnt, nochmal zum Hafen zu fahren und dieses Umbuchen auf die 13 Uhr Fähre. Das alles in der Nacht verpasst zu haben, hätte mich glaub ich echt genervt.

Wir sind dann eigentlich recht pünktlich um 16.30 Uhr in Picton angekommen und konnten wieder in unseren Camper. Davor noch kurz verabschiedet, Telefonnummern ausgetauscht und anstehen bis die übernervösen, schon seit Minuten vor verschlossenen Türen wartenden Menschen, endlich Richtung ihren Autos gehen konnten. Unfassbar das immer alle so einen Stress haben. Wir haben es gemütlich genommen und waren trotzdem viel zu früh am Auto. Das Abladen hat dann recht gut geklappt und wir waren ruck-zuck wieder auf der Strasse. Unser Ziel war es noch, am gleichen Tag nach Nelson an der Westküste zu fahren, um dort zwei Nächte zu bleiben. Von der Fahrt und unserem Aufenthalt in Nelson und der gesamten Südinsel dann mehr im nächsten Bericht.

Auckland und der nördlichste Teil Neuseelands

Wie im letzten Bericht geschrieben sind wir von Santiago de Chile nach Auckland in Neuseeland weitergezogen. Wir haben einige Zeit noch am Flughafen von Santiago verbracht, weil wir etwas früh dort waren. Nachdem wir aber durch die Sicherheitskontrolle durch waren, ging es doch recht zügig. Unser Flug war geplant auf Mittwoch Morgen um 0:40 Uhr am 28.12.2022. Abgehoben sind wir mit einer Verspätung von 20 Minuten um genau 1 Uhr. Uns stand somit ein Flug mit knapp 11 Stunden bevor. Der Flug ging erst in Richtung Süden und dann in einer langen Kurve immer weiter Richtung Westen. Unterwegs wurde es dann doch ein recht holpriger Flug. Gefühlt muss es ordentlich Wind gegeben haben draussen und unsere Reisegeschwindigkeit war daher auch nicht ganz so hoch. Der Flug hat sich dann auch irgendwie recht lange gezogen. Erst als wir dann so gegen Mitte wieder eher Richtung Norden geflogen sind, wurden wir schneller. Unsere Ankunft in Auckland war geplant auf Donnerstag, 29.12.2022 um 4:20 Uhr am Morgen. Und genau so sind wir auch angekommen. Somit waren wir also knapp 27.5 Stunden unterwegs, etwas über 11 Stunden Flugzeit und 16 Stunden Zeitverschiebung. Wir haben also einen ordentlichen Sprung in die Zukunft gemacht. Den 28.12.2022 haben wir also nur knapp 1 Std. erlebt, können wir also aus dem Programm streichen. 🙂 Unser Flug war dementsprechend aber auch immer im Dunkeln. Daher haben wir nicht viel gesehen. Nur ganz unten, etwas nördlich der Antarktis konnten wir am Horizont ganz leicht die Dämmerung erkennen.

Der Anflug auf Auckland war dann auch recht speziell. Unser Flieger ist immer tiefer geflogen und irgendwann auf der Landebahn aufgesetzt. Um uns herum war es aber stockdunkel. Gefühlt sind wir irgendwo in der Pampa gelandet. 🙂 Sonst sieht man ja immer irgendwie ein paar Lichter oder so, nicht aber diesmal. Aber Hauptsache wir waren endlich da. Viel geschlafen haben wir nicht, durch die Turbulenzen ging das nicht so gut und wir haben unsere bequemen Sitze aus den Bussen in Südamerika vermisst. Also ehrlich gesagt fahr ich lieber 20 Std in so einem Bus, wie 11 Std im Flieger sitzen. Es ist viel bequemer, wenn man die Sitze so weit nach hinten stellen kann im Bus. Da konnte ich wirklich einige Stunden am Stück schlafen. Das geht im Flieger nicht so gut. Aber wir waren recht fit und vor allem freuten wir uns wie Schnitzel, endlich in Neuseeland zu sein. Nachdem wir aus dem Flieger waren, sind wir zielstrebig zur Immigration. Da waren wir doch recht gespannt, was auf uns wartet. Man hat ja schon viel über den Zoll hier gelesen und gesehen, da hatten wir doch ein paar Sorgenfalten im Gesicht. Manche kennen vielleicht die TV-Sendung Boarder Patrol, welche unter anderem hier in Auckland am Flughafen gedreht wird. Wir wurden mit Plakaten zumindest mal auf etwaige Filmaufnahmen aufmerksam gemacht. Aber zumindest damit hatten wir Glück, die Filmcrew war wohl noch am Schlafen. 🙂 Unser Besuch beim Officer war dann aber wirklich harmlos. Mussten nur ein paar Fragen beantworten und konnten dann einreisen. Unterwegs im Flugzeug mussten wir noch eine Karte ausfüllen, betreffend Gegenstände, welche wir nach Neuseeland einführen. Vor allem muss man bestätigen, dass man keine Pflanzen, Früchte und Lebensmittel bei sich hat. Das hatten wir alles auch nicht, ausser unseren Wanderschuhen, welche wir ebenfalls deklarieren mussten. Wenn man hier etwas nicht deklariert, ist man direkt mit einer Strafe von 500 NZD dabei. Umgerechnet irgendwas um die 300 Euro. Da wir das so deklariert hatten mussten wir an eine extra Schlange anstehen, wo das Gepäck manuell durchsucht wird. Wir mussten unsere Schuhe zeigen und da die doch recht schmutzig waren, haben uns die Beamten diese abgenommen, um sie zu putzen. Das nenne ich mal Service. 🙂 Wir haben gesagt, dass wir die Schuhe zuletzt in Bolivien getragen haben, was aber länger als 30 Tage her ist. Trotzdem wollten die Beamten auf Nummer sicher gehen. Und ich muss zugeben, Schuhe putzen können sie. So sauber waren meine Wanderschuhe schon lange nicht mehr. Nach dieser Prozedur waren wir aber auch durch den Biosecurity Check durch und damit endlich in Neuseeland angekommen. Ist schon alles recht streng, aber irgendwie verständlich. Man versucht einfach alles an Fremdkörper aus anderen Teilen der Welt zu vermeiden. Ich denke, da lohnt sich der Aufwand, wenn man überlegt, was selbst über Schuhe an Samen oder Bakterien aus anderen Teilen der Welt eingeschleppt werden können. Damit hatten wir es geschafft und nun hiess es Kaffee organisieren. Und ich hatte noch ein wenig Hunger. Im Flieger haben wir zwar ein Abendessen bekommen und auch Frühstück, aber ich hatte nur das Frühstück. Ich kann im Flieger einfach nicht so gut essen. Mir liegt das immer so schwer im Magen. Daher hungere ich da immer eher lieber. Jetzt brauchte ich aber noch eine Kleinigkeit. So gab es ein leckeres Sandwich und unseren ersten neuseeländischen Kaffee. Sehr lecker. So haben wir auch noch etwas Zeit vergeudet, weil war es doch noch immer erst 6 Uhr am Morgen. Irgendwann haben wir uns dann auf den Weg gemacht und ein UBER organisiert, um zu unserem Hotel zu fahren. Dort angekommen haben wir leider erfahren, dass unser Zimmer erst auf 14 Uhr zur Verfügung steht, was jetzt doch noch eine gewisse Zeit war. Wir konnten aber zumindest unser Gepäck abgeben und sind dann los, um noch einen Kaffee zu trinken und zu besprechen, was wir heute dann noch anstellen könnten. Den Kaffee haben wir in einem Café, welchem ein indisches Restaurant angeschlossen ist, getrunken. Kaffee war gut aber der Geruch nach indischem Curry noch vor 9 Uhr, war jetzt nicht ganz meins. Dafür haben wir mal wieder etwas Neues ausprobiert. In Neuseeland gibt es überall Kaffee Flat White und ich hatte keinen Plan, was das ist. Also einfach bestellen, probieren und dann Googlen. 🙂 Hat zum Glück sehr gut geschmeckt und ist eigentlich nichts anderes wie Cappuccino. Nur das die Milch nicht ganz so sehr aufgeschäumt wird, sondern eher etwas schwerer bleibt. Ich finde es super und vor allem recht stark. Also die perfekte Kombination für diesen Morgen. Meine Recherche ergab dann auch, dass Flat White vor allem in Neuseeland getrunken wird und eigentlich von hier aus die Welt erobert hat. Wieder was gelernt. Nachdem wir den Kaffee getrunken hatten, haben wir uns auf den Weg in den Hafen gemacht, weil wir uns einfach sponatn zu einer Free Walking Tour angemeldet haben. Die Tour war dann auch wirklich sehr gut. Treffpunkt war wieder mal um 10 Uhr und die Tour dauerte doch knapp 3 Std. Sie führte uns durch Auckland Downtown und wir haben direkt einige Tipps zu Auckland und Neuseeland insgesamt bekommen. Auch der Guide war richtig gut und mit Herzblut bei der Sache. Wir haben aber direkt gemerkt, Englisch ist nicht gleich Englisch. In Neuseeland wird doch recht schnell gesprochen und es gibt einige Wörter, welche wie abgekürzt werden. Für uns nicht ganz einfach, werden wir uns aber auch daran gewöhnen. Lustig war auch, dass wenn wir spontan jemandem antworten mussten, immer zuerst in Spanisch anfingen. Die letzten Monate und das ständige Spanisch hat sich also in unseren Kopf eingebrannt 😉 Was uns auf der Walking Tour direkt aufgefallen ist, ist die unterschiedliche Architektur der Gebäude in der Stadt. So steht neben einem modernen Hochhaus wieder ein recht altes und kleines Haus. Irgendwie ein sehr spannendes Stadtbild.

Danach haben wir natürlich noch einiges über die Vorteile gelernt, wenn man in Neuseeland lebt. So ist für Einwohner die Universität viel billiger als für Ausländer, man hat eine kostenlose Krankenversicherung und Neuseeland war das erste Land überhaupt, in welchem Frauen ebenfalls wählen durften. Das Land ist sehr liberal, so regiert aktuell bereits die dritte Premierministerin und diese ist sogar die Erste weltweit, welche in ihrer Amtszeit ein Kind auf die Welt gebracht hat. Danach ging es dann in den Albert Park, welcher noch sehr schön ist. Zum einen sind hier einige Denkmäler zum Thema Krieg aufgestellt, wie z.B. eine übergrosse und zerborstene Scheibe, welche hochkant in der Erde steckt. Ausserdem finden sich noch diverse andere Statuen dort.

Was wir im Park auch gelernt haben, ist die Geschichte zur Entstehung der Welt aus Sicht der Maori, den Ureinwohnern von Neuseeland. Laut dieser Geschichte war zu Beginn der Welt die Mutter Erde direkt bedeckt von Vater Himmel. Sprich es gab keinen Raum zwischen Erde und Himmel, was ein Überleben der Kinder von Mutter Erde unmöglich machte. Irgendwann hat sich ein Sohn (Tāne – der Gott des Waldes) entschieden, Mutter Erde und Vater Himmel zu trennen. Ganz langsam hat er einen kleinen Spalt zwischen Erde und Himmel bekommen. Das nun eindringende Tageslicht und Luft zum Atmen sorgte dafür, dass Tiere und Pflanzen die Erde besiedelten. Tāne ist somit der Lebensbringer und alle lebenden Kreaturen sind seine Kinder. Der Sohn schaffte immer mehr und trennte Erde und Himmel immer weiter. Der Sohn wurde so stark und verwandelte sich irgendwann in einen grossen Baum, den Nationalbaum von Neuseeland, einen «Kauri». 

Danach ging es weiter zur Universität wo wir noch ein wenig zum Thema Politik und Bildung erfuhren. Schon spannend wie die Themen hier angegangen werden und wie ausgeglichen hier alles erscheint. Danach ging es dann noch in einen kleinen Park, wo wir weitere tolle Bäume anschauten. Diese Bäume haben so tiefe Äste, welcher aber so dick sind, dass man sich darauf setzen kann und darunter durchlaufen kann. Sieht extrem schön aus. Ausserdem konnten wir noch den berühmten Silberfarn sehen, welcher an der Blattunterseite bei Nacht und Mondschein leuchtet.

Im Anschluss ging es wieder in die Stadt und die Tour endete wieder in der Nähe des Hafens. Wir sind im Anschluss in unser Hotel, in der Hoffnung das nun unser Zimmer fertig ist. Hat auch fast geklappt, aber ein paar Minuten mussten wir in der Lobby noch warten. Egal, denn danach konnten wir endlich duschen und ein wenig ausruhen.

Am Abend sind wir dann nochmal los, um ein paar Schritte zu laufen bzw. uns die Region um den Hafen, dem sogenannten Wynyard-Areal zu erkunden. Dieses Areal ist recht neu und wirklich schön. Viele tolle Wohnhäuser um den Yachthafen und viele Restaurants und Cafés. Glaube hier werden wir noch öfters sein.

Wir haben hier dann auch etwas gegessen und ich konnte mein erstes neuseeländisches Bier probieren. Uiii, das war lecker, also das können sie hier. Wir haben auf der Tour auch gelernt, dass Neuseeland die meisten Brauereien pro Einwohner weltweit hat. Dieser Titel war für viele Jahre Irland vorbehalten, änderte sich jetzt aber. Ich bin sehr gespannt, was ich da noch alles für meinen Bierblog finde.

Der nächste Tag war dann Freitag, der 30.12.2022 und langsam nährt sich das Jahresende. Wir haben den Tag genutzt, um so richtig auszuschlafen, ganz entspannt zu frühstücken und einfach nur ein paar Schritte zu laufen. Es war ein richtig fauler Tag, was aber extrem, gut tat. Wir hatten keinen Jetlag oder so, aber die lange Reise und dann das Laufen von gestern steckte doch in den Knochen. Ausserdem haben wir einen Supermarkt gesucht, um mal zu schauen, was es hier so alles gibt und einen kleinen Snack gekauft. Ansonsten haben wir eine kleine Shopping-Mall in der Nähe gefunden, in welcher es einen kleinen Foot-Court gibt in welchem man Speisen aus der ganzen Welt probieren kann. Darauf freuen wir uns sehr, mal wieder etwas Asiatisches oder so essen zu können. 

Der Folgetag war dann schon Silvester. Wir sind am Morgen eine Runde gelaufen und haben einen neuen Stadtteil erkundet. Wir waren ein wenig einkaufen, und zwar neue Turnschuhe. Wir haben auf der Tour von der Marke Allbirds erfahren. Eine Schuhmarke aus Neuseeland, welche einen hohen Wert auf Nachhaltigkeit legt und echt coole Schuhe herstellt. Das wollten wir testen und waren in einem Laden. War super, die Schuhe sind so leicht und fühlen sich echt genial an. Und wenn man zwei Paar kauft, dann bekam man 30% Rabatt. Wir haben natürlich zugeschlagen! Ausserdem waren wir noch in einem Park und am Hafen. Wir haben gesehen, dass die Queen Elizabeth, das Kreuzfahrschiff im Hafen liegt und das wollten wir dann schon sehen. Was für ein riesiger Kahn….

Danach sind wir wieder ins Hotel, um ein wenig auszuruhen, ehe wir zu unserem Silvesterdinner los sind. Also nicht, dass wir etwas Spezielles geplant hatten, wir wollten einfach wieder in dieses Wynyard-Areal und schauen wo wir einen Platz bekommen. Wir haben aber einen tollen Platz gefunden und es gab eine sehr grosse und leckere Pizza für uns, welche wir uns teilten. Es war schön, dass sich an Silvester alles draussen abspielt. Wir sassen auf der Terrasse und haben das sehr genossen. Es war ein wenig windig, aber nicht kalt. So kann man Silvester viel mehr geniessen finde ich. Nach dem Essen sind wir dann weitergezogen und haben einen Platz gesucht, von wo aus wir sowohl den Fernsehturm als auch die Harbour Bridge im Auge hatten. Wir waren sehr erfolgreich und haben einen Platz gefunden, zwischen vielen anderen Menschen. Es ist aber direkt aufgefallen, wie entspannt hier alles abläuft. Niemand hat Böller oder Feuerwerk gezündet, niemand hatte Alkohol in der Hand und niemand war betrunken. Man merkte, dass die Leute einfach Freude hatten, ein gutes Essen genossen, vielleicht etwas Wein oder so geniessen, aber alles im Rahmen. Es waren alle Altersgruppen vertreten und jeder hatte seinen Spass. Ich war wirklich beeindruckt, wie das hier funktioniert und man keine Angst vor Stress oder sonstigen Auswüchsen haben muss. Um Mitternacht gab es dann das berühmte Feuerwerk am Fernsehturm. Es war sehr schön anzuschauen, aber jetzt nicht wirklich riesig. Ich hatte etwas mehr erwartet, aber ok. Ist ja auch ok, man muss nicht Millionen verballern, sondern kann auch so etwas Schönes machen.

Danach sind wir noch in eine Bar auf einen Absacker und dann zurück ins Hotel. Es war ein gelungener Abend, viele nette Menschen, tolle Stimmung, leckeres Essen und einen guten Wein bzw. Gin Tonic. So lässt es sich doch gut in das neue Jahr starten. Ich bin sehr gespannt, was das neue Jahr so für uns bringt und wie unsere Reise weiter geht. Jetzt haben wir es also tatsächlich geschafft, ein ganzes Kalenderjahr nicht in Europa gewesen zu sein. Schon komisch das so zu schreiben, weil es sich absolut nicht so anfühlt. Aber ein schöner Gedanke, vor allem wenn ich darüber nachdenke, was in den 365 Tagen alles passiert ist. Dafür kann man wirklich nur dankbar sein.

Neujahr kann ich dann ganz kurz beschreiben. Wir haben wirklich nichts gemacht. Wir waren sehr gut frühstücken, aber sonst?! Nichts Spezielles, sondern einfach den Tag genossen und dass wir hier sind. Fühlt sich noch immer so unreal an für uns.

Montag der 02.01.23 war dann wieder etwas mehr los. Wir haben einen tollen Spaziergang durch die Stadt gemacht bzw. sind zur Harbor Bridge gelaufen. 

Ausserdem haben wir einen weiteren Stadtteil, ein Wohngebiet am Meer erkundet, einfach um ein wenig zu schauen, wie die Menschen hier wohnen. Und ich muss sagen, hier lässt es sich glaub sehr gut aushalten. Alles kleine und sehr schöne Einfamilienhäuser die richtig gepflegt aussahen. Ich habe keinen Plan, warum ich das so beschreibe, aber nach 6 Monaten in Südamerika fallen einem plötzlich wieder ganz andere Dinge auf. :-)Was aber auch aufgefallen ist, die Anzahl an Porsche und sonstigen Luxusautos lässt darauf schliessen, dass wir nicht gerade im Armenviertel unterwegs waren. Beim Thema Auto noch eine weitere Randbemerkung. Hier in Neuseeland habe ich jetzt tatsächlich in den letzten Tagen ein paar Autos der Marke Skoda gesehen. Verwundert jetzt vielleicht niemanden so sehr, aber ich habe im ganzen letzten Jahr 3 Autos dieser Marke gesehen. Eines in Kolumbien und noch zwei weitere kurz vor unserem Abflug in Santiago. Ich habe irgendwann begonnen darauf zu achten, weil ich selbst ja mal einen Skoda gefahren habe und in der Schweiz gefühlt jedes dritte Auto ein Skoda ist. So ist mir das schon zu Beginn des Jahres in den USA aufgefallen, dass irgendwas auf den Strassen fehlt. Ich glaube, da hat noch jemand Potential weitere Märkte zu erschliessen. Aber ok, jetzt in Auckland habe ich wieder welche gesehen, nach 4 Tagen doch schon 5 Stück und selbst die Polizei fährt die Marke. Kann ich mich also wieder auf andere Sachen konzentrieren. 

Der Spaziergang tat richtig gut und es ist wieder cool so am Meer zu sein. Am Abend sind wir in eine kleine Brauerei in der Umgebung des Hotels und ich konnte mal wieder etwas für meinen Bierblog tun. Wenn ich nur mal die Erfahrungen zu Papier bringen würde. Ansonsten haben wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Dienstag der 03.01.2023 war dann ein Tag welcher kulturell sehr hochstehend war. Wir sind früh am Morgen los und haben uns auf den Weg in das War Museum gemacht. Bevor wir dort angekommen sind, haben wir noch den Weg dorthinn genossen. Zuerst haben wir noch ein paar schöne Highlights der Stadt gesehen.

Als Nächstes haben wir noch die Gewächshäuser im Park Auckland Domain angeschaut. Leider war nur eines davon geöffnet, das zweite wird gerade renoviert und erdbebensicher gemacht, aber immerhin. Wir haben viele tolle und bunte Blumen gesehen.

Neben dem Gewächshaus gab es dann noch einen kleinen Park zum Thema Farne. Hier konnten wir wieder den berühmten Silberfarn anschauen, wessen Blätter ja das Nationalsymbol von Neuseeland sind. Das Interessante ist, dass die Blätter von oben betrachtet ganz normal grün sind, von unten aber in Silber scheinen. 

Danach ging es dann weiter zum Auckland War Memorial Museum, kurz auch: Auckland Museum oder auf Māori: Tamaki Paenga Hira. Es ist das grösste kulturhistorische und naturkundliche Museum in Auckland. Das Museum wurde 1852 in einem Bauernhaus mit zwei Räumen in einem Vorort von Auckland geründet. Es ist somit das älteste Museum des Landes. 1869 erhielt das Museum dann einen Neubau in der Innenstadt von Auckland. Nach dem Ersten Weltkrieg verschmolzen der Plan ein neues Museumsgebäude zu errichten und das Bedürfnis nach einer Gedenkstätte für die Teilnehmer des Krieges. Das Museumsgebäude im neoklassizistischen Stil liegt in der Auckland Domain, auf einem grasbedeckten Hügel, einem ruhenden Vulkan, und wurde am 28. November 1929 eingeweiht.

Das Museum hat riesige Sammlungen, insbesondere zur Geschichte Neuseelands, der Kultur der Māori und den Kulturen des pazifischen Raumes. Zur Geschichte der Māori kann man unter anderem drei komplette Holzgebäude, darunter das Hotunui, ein traditionelles Versammlungshaus der Māori von 1878 aus der Region Thames und das Kriegskanu (Waka) Te Toki a Tapiri aus dem Jahr 1830 besichtigen. Ausserdem wird ein riesiges Kanu, mit welchem die Krieger (100 Krieger pro Boot) damals auf dem Meer gefahren sind, ausgestellt.

Bekannt ist das Museum weiterhin für die naturkundliche Sammlung mit 1.5 Millionen Objekten aus Fauna, Botanik, Entomologie und Geologie. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Gefahr von Erdbeben und Vulkanausbrüchen, besonders in der Bucht von Auckland. In einer Simulation werden Ausbruch eines Vulkans und Erdbeben in der Bucht von Auckland gezeigt, die die Besucher in einem nachgebauten Wohnzimmer eines Bungalows in Auckland erleben können, inkl. der Erfahrung, wie sich die durch das Erdbeben ausgelösten Schockwellen anfühlen. Ausserdem gibt es einen grossen Bereich über die polynesischen Inseln, mit ihren Bewohnern und deren Kultur. Sehr eindrücklich mit welchem Detailgrad dort an Waffen, Kleidung und Gegenständen gearbeitet wird.

Das Museum ist zugleich die zentrale Kriegsgedenkstätte für die Provinz von Auckland. Es zeigt dazu eine umfangreiche Ausstellung zu den Neuseelandkriegen, internen Kolonialkriegen im 19. Jahrhundert als auch zu den internationalen militärischen Auseinandersetzungen, an denen Neuseeland teilgenommen hat, wie z.B. dem ersten und zweiten Weltkrieg. Ich hatte das gar nicht so auf dem Schirm wie viele Soldaten aus Neuseeland direkt in Europa gefallen sind. Neuseeland ist damals in den Krieg gezogen, nachdem Deutschland Belgien überfallen hat und daraufhin Grossbritannien den Krieg ausgerufen hat. Daher ist auch Neuseeland als Teil des Commonwealth in den Krieg.

Nach dem Museum sind wir noch weiter im Park spaziert und haben zuerst den Sensory Garden besucht, was eigentlich nur ein grosses Blumenbeet ist. Die Blumen dort riechen aber extrem, so dass man in einem Duft von verschiedenen Blumen dem Beet entlangläuft.

Danach sind wir dann durch den Lovers Walk wieder Richtung Hotel. Der Lovers Walk ist ein Pfad durch den Wald des Parks und führt über verschiedene Holzstege vorbei an grossen Bäumen und Farnen. 

Über diesen Pfad sind wir dann zum Ausgang des Parks, Auckland Domain gekommen und von dort ging es nochmal in den Albert Park. Mir hat es da so sehr gefallen, dass ich nochmal hin und ein wenig in der Sonne sitzen wollte. 

Danach ging es wieder zurück ins Hotel. So ein Tag mit viel Kultur macht doch sehr müde. Aber war extrem spannend und ich bin mehr als beeindruckt von den Ureinwohnern im pazifischen Raum. Es ist extrem wie detailliert dort alles bearbeitet und hergestellt wird. Ein besonderes Merkmal der Menschen sind die Tattoos, welche sie am ganzen Körper tragen. Dabei ist vor allem die Methode, wie die Tattoos gestochen werden, recht gewöhnungsbedürftig, vor allem im traditionellen Stil. Da wird keine Maschine genommen, sondern wie ein Holzstab mit recht dicken Nadeln am Ende und dann wird wie mit einem kleinen Hammer auf den Stab gehauen und die Stiche gesetzt. Das kann einfach nur schmerzhaft sein, sieht aber mehr als genial aus. Im Museum haben wir die Geräte dazu heute gesehen.

Mal schauen auf was für Ideen wir hier noch kommen. Wir haben den Abend dann im Hotel verbracht und mal wieder eine typische Brotzeit gemacht. Wir haben uns Brot usw. im Supermarkt geholt und an unserem kleinen Tisch im Zimmer gegessen.

Der nächste Tag, Mittwoch 04.01.2023 war dann ein ganz gemütlicher Tag. Was soll ich sagen, schon beim Aufstehen hat es draussen geregnet und gewindet. Was soll das den?? Ich dachte der Januar ist der wärmste Monat im Jahr in Auckland und dann das. Wobei das hat sich gestern schon irgendwie angekündigt, es war da schon recht windig und kühl, aber immerhin trocken. Aber ok, nutzen wir den Tag zum Arbeiten und Planen. Am Abend haben wir dann ja noch einen spannenden Termin, was noch eine gewisse Erholung voraussetzt. Wir haben uns um 17 Uhr mit Jasmin und Fabian getroffen. Vielleicht muss ich noch kurz erklären, wer die Beiden sind. Ich kenne die Beiden ursprünglich von der Arbeit. Wir haben ein paar Jahre zusammen in der Schweiz gearbeitet und sind Freunde geworden. Die Beiden sind mittlerweile ein Paar und machen gerade in Urlaub in Neuseeland. Also sie sind gestern nach einem 35-stündigen Flug hier angekommen. Haben wir doch recht gut hinbekommen, dass wir zeitgleich hier sind. Neben dem Wiedersehen ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Beiden so lieb waren, uns unsere neuen Kreditkarten aus der Schweiz mitzubringen. 🙂 Warum müssen Kreditkarten auch immer im falschen Moment ablaufen? Aber wir konnten das so organisieren und können so auch die nächsten Monate noch bezahlen. Und was passt besser zu einem Wiedersehen nach 13 Monaten als eine ausgiebige Bar-Tour durch Auckland?! Wir haben uns für eine Tour beim Anbieter der Free Walking Touren angemeldet und waren sehr gespannt was uns erwartet. Als Schwerpunkt konnte man wählen, ob man bei der Tour Bier oder Wein trinken möchte. Ich habe mich natürlich für Bier entschieden, kann meinem Blog ja nur zugutekommen. Wir 4 haben uns wie gesagt bereits um 17 Uhr in einer Brauerei getroffen, wo später auch die Tour um 18.30 Uhr startete. Wir haben aber den Ratschlag des Anbieters, man soll bitte mit etwas im Magen erscheinen, ernst genommen und vorher noch eine Kleinigkeit gegessen. Und so hatten wir auch die Möglichkeit nach so langer Zeit erstmal den neuesten Tratsch auszutauschen und zu erzählen. Natürlich schon mal mit dem ersten Bier. 🙂 Danach ging es dann um 18.30 Uhr los mit der Tour.

Der Guide war wieder Darcy und wir kannten ihn schon von der Free Walking Tour. Er ist echt noch ein lustiger Vogel, wobei sich manche Sprüche jetzt wiederholten. Aber egal, wir hatten trotzdem mega Spass. Zu uns Vieren gesellten sich noch eine Dame aus England sowie ein Herr aus England. Die beiden kannten sich aber nicht, sondern waren jeweils alleine auf Reise. War aber echt eine gute Truppe so mit uns 6 Nasen und wir hatten viel zu Lachen. Die Bar Tour war richtig gut. Insgesamt wollten wir 5 Bars besuchen, welche alle in einem besonderen Gebäude und daher etwas Spezielles sind. So sind wir in einer alten Polizeistation gestartet, waren dann in einem alten Bordel, danach in einer Bar, welche alte Eisenbahnschienen zur Herstellung der Tische verwendet, wir waren im ersten Hotel von Auckland und zum Abschluss noch auf einer coolen Roof-Top Bar. In jeder Bar konnten wir je ein Bier probieren bzw. Wein, wenn man sich dafür angemeldet hat. Ich bin wie gesagt beim Bier geblieben, den Wein Part hat Corinne erfolgreich übernommen. Nachdem wir in der letzten Bar das Bier gelehrt hatten, war dann aber noch lange nicht Schluss. Obwohl es vielleicht gesünder gewesen wäre. 🙂 Aber wir hatten so viel Spass und das Bier war so gut, da sind wir einfach geblieben und haben weiter gefeiert. Und wir blieben lange… Irgendwann war dann aber Feierabend und wir mussten mehr oder weniger gehen. Wir haben uns auf den Heimweg gemacht und sind zum Karussellfahren ins Bett gelegen. 🙂

Der nächste Tag, Donnerstag, der 05.01.2023 war dementsprechend eher ein Tag mit wenig Inhalt. Ich schiebe aber mal die Schuld aufs Wetter, klingt einfach deutlich besser. Aber nein im Ernst, es hat heute den ganzen Tag geschüttet und gestürmt, das war unfassbar. So langsam habe ich das Gefühl, Neuseeland mag uns nicht so richtig. Aber egal, es gibt ja kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung. Zumindest haben wir das gegen Mittag umgesetzt. Davor haben wir hauptsächlich gearbeitet und weiter geplant und Hotels gesucht. Wir habe uns gegen Mittag aufgemacht und haben uns mit Fabian und Jasmin auf einen Kaffee getroffen. Das brachte dann auch die Lebensgeister wieder ein wenig zurück. Nach dem Kaffee meldete sich sogar der Hunger und wir sind vom Kaffee direkt zu einem Asia-Imbiss, um ein paar Buns zu essen. Waren nicht schlecht, aber auch nicht der Brüller. Immerhin waren wir danach so fit, dass wir für ein kleines Bier in die nächste Bar sind. Man muss ja schauen, ob es noch immer schmeckt – tut es, Glück gehabt. 🙂 Wir haben es also extrem ruhig genommen und jede Menge getratscht. Danach hiess es dann auch Abschied nehmen von den Beiden. Sie werden zwar die nächsten Tage auch mit einem Camper unterwegs sein, haben aber nicht ganz so viel Zeit wie wir und werden schneller sein. Aber wer weiss, bisher haben wir so Viele ein zweites Mal getroffen, vielleicht schaffen wir es wieder. Corinne und ich sind dann zurück ins Hotel und haben noch ein wenig gearbeitet und sind dann früh ins Bett. 

Freitag, der 06.01.2023 startete dann recht früh. Wir haben noch die Hotels für die nächsten 5 Nächte gebucht. Heute startet nämlich der erste Teil von unserem Road-Trip. Dafür gehen wir heute zu Sixt und holen unseren Mietwagen ab. Da bin ich mal gespannt, was wir bekommen. Zuerst haben wir aber noch unsere Sachen gepackt und ausgecheckt. Dann mit dem UBER zu Sixt und was soll ich sagen? Das erste Mal dort gebucht und direkt ein Upgrade bekommen. Wir haben die Schlüssel zu einem fast neuen VW Tiguan bekommen. Ausgestattet mit allem, Schnick-Schnack, nur eben das Lenkrad auf der falschen Seite…. Hurra, das wird einen Spass. Nachdem wir den ganzen Papierkram erledigt hatten, ging unsere Fahrt auch schon los. Wir werden die nächsten Tage den Teil nördlich von Auckland bereisen, ehe wir dann am Dienstag, 10.01.2023 wieder für 8 Tage zurück nach Auckland müssen. Dazu dann zu gegebener Zeit mehr. Jetzt geht es also los, ganz vorsichtig und voll konzentriert. Die ersten Kreuzungen waren schon recht ungewohnt und vor allem das Einfahren in einen Kreisverkehr sind sehr speziell, aber alles gut gegangen. Wir sind gleich so richtig durch Auckland durch und über die Harbor Bridge. Leider war das Wetter aber auch heute so richtig beschissen, so dass wir von der schönen Gegend nicht so viel gesehen haben. Wir sind knapp 3 Std Richtung Norden bis nach Whangarei, einer kleinen Stadt an der Küste. Bis hierher waren es ca. 180 km, was eine gute Distanz für den ersten Tag war. Ich wollte es nicht gleich übertreiben. Wir hatten uns für den Ort entschieden, weil es hier sehr schöne Wasserfälle gibt und man ein wenig wandern kann. Wir werden nur eine Nacht bleiben und wollten daher den Nachmittag nutzen. Leider war das Wetter aber noch immer richtig schlecht, so dass wir nur kurze Distanzen gelaufen sind und dazwischen mit dem Auto von A nach B gefahren sind. Den ersten Stopp machten wir an den Whangarei Wasserfällen, welche richtig schön waren. Aber die Menge an Wasser war, glaube ich, für diese Jahreszeit viel zu viel. Man hat schon von oben gesehen, dass unten einige Teile des Ufers komplett überschwemmt und auch viele Wege gesperrt waren. Wir sind dann nach unten, um den Wasserfall auch von unten zu sehen und wollten dann ein Stück am Fluss entlang. Irgendwann war es uns aber echt zu gefährlich, weil das Wasser den Weg teilweise überschwemmt hatte und wir nicht wussten, ob der Wasserspeigel noch höher kommt. Das war uns in dem schmalen Tal doch zu gefährlich und wir sind zurück. 

Sind wir eben zum nächsten Platz, dem AH Reed Memorial Kauri Park, mit dem Auto. Dort haben wir einen kleinen Walk durch den Wald gemacht und dabei zwei riesige Kauri Bäume gesehen. Wow, sind das Giganten. Bevor wir in den Wald gingen, sind wir an einer Schuhputzstation durchgelaufen. Ich habe ja oben schon geschrieben, dass der Zoll unsere Schuhe geputzt hat und man darauf hier sehr viel Wert legt, dass nichts von Aussen eingeschleppt wir. Es ist aber auch so, dass die Kauri Bäume momentan sehr gefährdet sind und man eigentlich gar nicht in den Wald soll. Wenn man geht, dann muss man durch kleine Anlagen durch, um die Schuhe zu putzen und zu desinfizieren. Man muss das machen, wenn man in den Wald geht und auch wenn man wieder herauskommt. Ausserdem darf man die Wege nicht verlassen. Alles recht aufwendig, aber wenn es zum Schutz der Bäume dient, dann machen wir das gerne. Immerhin haben die Bäume teilwiese über 1’500 Jahre überlebt, da muss ja nicht gerade ich schuld sein, wenn er eingeht. Da kann man sich schon mal ein wenig bemühen für die Natur. Der Weg ging vorbei an den Bäumen wieder zu einem Wasserfall, dem Paranui Falls und von da wieder in einem Bogen zurück zum Auto.

Es war trotz des Wetters ein genialer Ausflug und die paar Schritte taten richtig gut. Danach ging es dann mit dem Auto in das Zentrum der kleinen Stadt wo wir noch ein Haus von Hundertwasser sowie den Hafen anschauten. Ist wirklich ein herziges Zentrum und alles wieder so schön grün und sauber. Ein Highlight war ein grosser Glaskasten mit einer Murmelbahn innendrin. Diese Murmelbahn war tatsächlich eine Uhr und man konnte die Stunden, Minuten und sogar Sekunden am Stand von Murmel ablesen. Faszinierend wie das aufgebaut sein muss, damit das alles zusammenpasst, ich war beeindruckt.

Nach all diesen neuen Eindrücken ging es dann zurück ins Hotel. Jetzt war der Hunger gross und wir sind in ein thailändisches Restaurant neben unserem Motel. Dieses wurde vom Eigentümer des Motels empfohlen und wir wurden nicht enttäuscht. Das Essen war der Hammer. Wie wir später gesehen ist es laut TripAdvisor das beste Restaurant der Stadt und es wurde vor ein paar Jahren (2013) vom thailändischen Ministerpräsidenten bei einem Besuch in Neuseeland, zusammen mit 4 anderen Restaurants, mit dem Siegel «Thai Select Premium», welches Thai Cousine nach höchstem Standard definiert, ausgezeichnet. Das Restaurant war genial und überhaupt nicht teuer, was mich noch gewundert hat.

Danach sind wir zurück ins Hotel und haben den Tag ausklingen lassen. Wir wollen morgen für die Weiterfahrt wieder fit sein.

Der nächste Tag startete dann tatsächlich auch recht früh und wir sassen gegen 8:50 Uhr schon im Auto und waren auf dem Weg weiter Richtung Norden. Wenn man bedenkt, dass wir davor noch Packen mussten und auschecken, gar nicht schlecht. Und beim Einladen der Rucksäcke hat uns plötzlich ein Herr auf Schweizerdeutsch angesprochen. Er hat wohl gestern einen Tipp bekommen, dass wir auch aus der Schweiz sind und da ging er direkt in die Vollen. Aber noch recht lustig und wir haben uns ein paar Minuten unterhalten. Schon mal wieder krass zu merken, wie klein die Welt ist. Dann ging es aber los, ohne Frühstück und vor allem ohne Kaffee. Wir fuhren Richtung Paiha, einem kleinen Dorf an der Ostküste und bekannt für seine schönen Strände. Leider war das Wetter noch recht bescheiden, wobei es zumindest mal nicht regnete. Von Sonnenschein waren wir aber auch noch recht weit weg, so dass wir zuerst in ein Café sind, denn der Koffeinhaushalt war in einem kritischen Zustand. Und das kann natürlich nicht sein. Also gab es einen Kaffee und eine Kleinigkeit zum Frühstück, ehe wir ein wenig am Strand entlanggelaufen sind. Wirkte alles sehr schön, aber auch touristisch. Wobei ich es bei schönem Wetter hier sicher auch aushalten könnte. Was wir bei unserem Spaziergang am Strand gelernt haben ist, dass hier am 20.12.1832 das erste dokumentierte «Cricket-Game» in Neuseeland statt fand.

So haben wir uns aber nach kurzer Zeit wieder auf den Weg gemacht mit dem Ziel, ganz in den Norden von Neuseeland zu fahren. Wir wollten zum Leuchtturm am Cape Reinga. Das bedeutete eine Fahrt von ca. 3 Std und das auf einer recht lustigen Strasse. Das Ganze heisst zwar Highway 1, hat mit einem Highway aber nicht viel zu tun. Es ist eine schmale Strasse mit einer Spur pro Richtung und geht durch sehr hügeliges Gebiet. Daher kommt gefühlt auch alle 100 Meter eine Kurve. Ich muss aber sagen, Humor haben die Menschen hier. Um es mit der Geschwindigkeit einfach zu halten, gilt in Städten 50 und ausserhalb ist die Höchstgeschwindigkeit 100 km/h. Dazwischen gibt es vereinzelt mal Stellen, an denen man 70 oder 80 fahren darf. In manchen Kurven gibt es gelbe Schilder, welche ab und an eine Richtiggeschwindgeit beinhalten, mit welcher die Kurve «gemütlich» gefahren werden kann. Eigentlich recht simpel. Jetzt fährt man da teilweise durch die Gegend, verlässt eine Stadt und darf dann eigentlich 100 fahren. Dann kommt eine Kurve und die Richtgeschwindigkeit wird mit 75 angegeben – passt. Die nächste Kurve ist dann gar nichts angeschrieben, ist aber so scharf, dass man sie mit max. 50 durchfahren kann. Also nur weil keine Angabe da ist, heisst das nicht, dass es nicht eine sehr enge Kurve werden kann. Und anstatt die Geschwindigkeit zu reduzieren, darf man wie gesagt einfach meist 100 fahren. Teilweise musste ich echt scharf bremsen, weil die Strassen so eng und die Kurven so scharf wurden. 100 kann man da gar nicht fahren, muss man aber wissen. Nun ja, ansonsten klappt das Fahren aber ganz gut. Schwierig ist es nur beim rechts abbiegen, dass man da nach rechts schaut ob einer kommt und nicht nur nach links. Und ganz mühsam ist z.B. rückwärts ausparken, denn ich schau immer in die falsche Richtung oder das Fahren auf einem Parkplatz. Das habe ich auch nicht so drauf. Aber zurück zum Thema. Wir sind also immer weiter Richtung Norden gefahren und das Wetter wurde tatsächlich auch ein wenig besser. Unterwegs konnten wir kurz vor dem Ziel noch ein paar schöne Bilder machen von der tollen Aussicht.

Wir waren schon voller Hoffnung auf das Wetter am Leuchtturm. Leider nur um dann auf dem Weg zum Leuchtturm auf den letzten Metern zu Fuss noch ein wenig enttäuscht zu werden. Am Meer war es doch recht neblig, so dass die Sicht nicht ganz so gut war. Egal, trotzdem ein sehr cooler Ort und es hat uns mega gefallen. In der Verlängerung des Cape Reinga nach Norden vereinigen sich die westlich des Kaps liegende Tasmansee und der nördlich und östlich des Kaps erstreckenden Pazifische Ozean. Für die Māori treffen hier «Te Tai o Rehua» von Westen, den männlichen Teil verkörpernd, und «Te Moana Nui a Kiwa» von Osten, den weiblichen Teil verkörpernd, am Cape Reinga aufeinander. Für sie symbolisiert dieses Aufeinandertreffen von männlichem und weiblichem Teil die Entstehung des Lebens. Für die Maori ist dieser Ort übrigens einer der wichtigsten in ganz Neuseeland. Hier wandert die Seele eines Maori nach seinem Sterben hin um von der Landzunge zu springen und um dann die Wurzeln des 800 Jahre alten pōhutukawa-Baums zu erklimmen um in die Unterwelt hinabzusteigen. Beim Gang zum Leuchtturm sieht man diesen alten und einsam dastehenden Baum noch heute an einem kleinen Felsen. Wir verstehen die Mauri Kultur noch nicht so ganz, aber viele Inhalte bzw. Rituale sind einfach sehr schön. 

Nach diesem tollen Erlebnis ging es dann wieder Richtung Süden an die Wesküste und in einen kleinen Ort Namens Omapere. Ich habe eigentlich gedacht, dass wären so ca. 2.5 Std Fahrzeit von Cape Reinga, wurde dann aber eines Besseren belehrt. Laut Google Maps waren es jetzt doch 3.5 Std. und über 260 km. Hurra, da kommt Freude auf, vor allem weil es doch schon 15.30 Uhr war. Egal, wir haben uns auf den Weg gemacht und haben versucht einen etwas anderen Weg zu nehmen als den Hinweg. Wir hätten recht weit den gleichen Weg nehmen können, aber das wäre ja doof. Nun ja, leider war die empfohlene Alternativ-Route von Google nicht die beste Idee. Die Strasse war noch schmaler und teilweise sehr kurvig. War etwas mühsam und wir waren doch schon einige Stunde am Fahren. Irgendwann, kurz vor dem Ziel mussten wir dann nochmals abbiegen und standen plötzlich auf einer Schotterpiste durch den Wald. Nun ja, kann man machen und gibt es hier ja auch noch öfters, war aber schon komisch. Hat sich so ähnlich angefühlt wie Fahren auf einem Waldweg zu Hause, nur dass es eben hier eine Strasse sein soll und nicht ein landwirtschaftlicher Weg für den Traktor oder so. Wir haben das aber ganz gut hinbekommen und waren nach 12 km auch wieder auf einer asphaltierten Strasse, von wo aus es nur noch 20 km zum Hotel waren. Wir haben eingecheckt und ein kleines Nachtessen auf dem Zimmer eingenommen. Wir hatten am Mittag etwas Brot, Wurst und Salat gekauft, dass musste reichen. Es sei angemerkt, zum Essen eines Salates braucht man kein Teller, man kann auch direkt aus der Plastiktüte essen und das Dressing einfach da reinschütten. Einfach aufpassen, dass man mit der Gabel sich nicht in die Hand sticht. 🙂  Danach sind wir völlig erschöpft ins Bett.

Der nächste Tag war dann Sonntag, der 08.01.2023 und heute haben wir es entspannt genommen. Wir haben am Morgen an einem Kiosk neben dem Hotel einen Kaffee geholt und den direkt am Strand getrunken. Da hat es uns so gut gefallen, dass wir beschlossen haben, heute einfach am Strand zu bleiben, zu baden und zu lesen. Das war herrlich. Wir lagen direkt vor dem Hotel am Strand bzw. auf einer grossen Wiese unter einem riesigen Baum. Der Baum steht direkt vor unserem Zimmer, warum wir ein Zwiespältiges Verhältnis zu diesem Baum haben. Dank ihm haben wir jetzt zwar Schatten, auf der anderen Seite haben wir aber keine Meersicht, sondern nur eine Baumsicht aus dem Zimmer. Obwohl uns Meersicht verkauft wurde. Ok, jammern auf hohem Niveau, man kann auch um den Baum schauen, aber ok. 🙂 Wir hatten mit dem Hotel eh etwas Pech. Die Bilder im Internet haben etwas grössere Erwartungen geweckt, welche jetzt nicht so erfüllt wurden. Und preislich war es doch auch am oberen Ende unseres Budgets, dann tut es doppelt weh. Wobei ich auch sagen muss, ein anderes Hotel in der Nähe kam gar nicht in Frage, da alles so exorbitant teuer war oder eben ausgebucht. Nun ja, wir machen das Beste daraus und der heutige Tag war trotzdem sehr genial. Wir haben aber gemerkt, wie aggressiv die Sonne hier sein kann. Wir waren meist im Schatten, haben uns gut eingecremt und trotzdem einen leichten Sonnenbrand bekommen. Das müssen wir in Zukunft noch besser machen.

Am frühen Abend sind wir dann ca. 45 Min in ein Nebendorf gelaufen wo es zumindest zwei Restaurants und einen Take-Away Imbiss gab. Wir haben uns für den Imbiss entschieden, da die Restaurants teilweise so schlechte Rezensionen hatten, dass wir uns das nicht antun wollten. So gab es eben einen kleinen Burger und Fish and Chips. War auf alle Fälle lecker und sicher billiger als im Restaurant. Also alles richtig gemacht. Danach hiess es dann aber Beine in die Hand nehmen und ab zurück. Der Himmel verfärbte sich recht schwarz und wir waren gerade zurück als es anfing zu regnen. Wobei nach 20 Min. war die Sonne wieder da. Wir haben den Abend dann im Hotel verbracht und unseren Balkon genossen. Es ist zwar nicht perfekt die Unterkunft, hätte aber auch schlimmer kommen können. Alles gut!

Montag, der 09.01.2023 stand dann im Zeichen der Kauri-Bäume. Wir sind schon recht früh los, hatten wir doch wieder ein gutes Stück zu fahren und wollten noch genügend Zeit für die Bäume haben. Bevor es los ging, gab es nochmal einen Kaffee direkt am Strand, dann auschecken und auch das Auto brauchte mal noch einen neuen Energieschub in Form eines vollen Tankes. Benzin ist eigentlich noch recht günstig hier, was uns im weiteren Verlauf glaub ich noch zu Gute kommt. Die Entfernungen sind doch auch recht gross und ich befürchte, wir werden noch so ein paar Kilometer machen. Wir sind dann also los und haben uns auf den Weg zu unserem ersten Stopp im Waipoua Kauri Forest gemacht. An diesem Stopp wollten wir den Tane Mahuta besuchen. Der Baum ist mit 51,2 m der grösste bekannte Kauri-Baum und der grösste Baum Neuseelands. Sein Umfang in Bodennähe beträgt 13.77 m, was einem Durchmesser von knapp 4.4 m entspricht. Die Stammhöhe vom Erdboden bis zum Kronenansatz beträgt 17.68 m und erst ab dieser Höhe hat der Baum Äste. Der Name des Baumes stammt aus der Sprache der Māori und ist nach dem gleichnamigen Gott des Waldes Tāne benannt. Noch heute ist der Baum den Māori heilig und es wird als Entweihung betrachtet, wenn Aussenstehende ihn berühren. Das Alter des Baums ist tatsächlich nicht bekannt, Schätzungen gehen von bis zu 2000 Jahren aus. Ich habe weiter oben schon zur Entstehung der Welt aus Sicht der Māori geschrieben und das ist also der Baum, welcher Erde und Himmel trennte und somit Leben auf die Erde brachte. Schon ein ziemlich eindrücklicher Baum und eine besondere Atmosphäre.

Natürlich mussten wir hier und im weiteren Verlauf des Tages noch einige Male wieder durch die typischen Schuhputzstationen. Für uns noch immer lustig vor allem wenn dann, wenn die Schuhe so richtig mit Desinfektionsmittel getränkt werden. Da kann nicht mehr viel Lebendes dran sein. Aber ist ja gut. Sollen die Bäume doch noch lange existieren können. Gefährdet sind die Bäume durch die sogenannte «Phytophthora agathidicida» – sprich eine Wurzelfäule des Kauri-Baumes. Es handelt sich dabei um eine Art «Protisten» (aus dem griechischen für „Urwesen“ bzw. „Erstlinge“ und sie sind eine Gruppe nicht näher verwandter mikroskopischer Lebewesen, wie z.B. Algen und Pilze.) Die wohl bekannteste Phytophthora Art ist der Erreger der Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel, welche auch heute noch die wichtigste Kartoffelkrankheit ist. 

Nachdem wir den Baum ausführlich betrachtet hatten, ging es zum nächsten Stopp einem «Kauri Walk». Hierbei handelte sich um einen kleinen Wanderweg durch den Wald, an welchem sich verschiedene Kauri-Bäume reihten. Auch hier wieder alles sehr gut geschützt und mega eindrücklich. 

Am Ende des Wanderweges gab es dann noch eine kleine Überraschung für uns. Denn was wir nicht wussten, am Ende des Wanderweges, ehe man den gleichen Weg zurück muss, steht der Te Matua Ngahere, wieder ein riesiger Kauri-Baum. Der Baum, der auch auf ein Alter von etwa 2000 Jahre geschätzt wird, ist etwas niedriger als der Tāne Mahuta, hat aber mit 16.41 Metern den grössten Stammumfang aller Bäume in Neuseeland. Sein Stamm ist 10.21 Meter hoch, die Gesamthöhe beträgt rund 29.9 Meter wobei er bei einem starken Sturm im Jahre 2007 beträchtlichen Schaden genommen hab. In der Baumkrone leben zurzeit über 50 verschiedene Pflanzenarten, was schon sehr interessant ist. In der Sprache der Māori bedeutet der Name des Baumes „Vater des Waldes“ und ist somit ein Nachfahre von Tāne Mahuta. 

Nach so viel Natur ging die Fahrt weiter Richtung Süden bis nach Dargaville, dort wollten wir eine Kleinigkeit essen und einen Kaffee trinken. Die Stadt war jetzt nicht wirklich schön und auch das Wetter machte langsam wieder schlapp. Es war doch recht frisch und ungemütlich. 

Danach ging es dann weiter Richtung Süden bis nach Swanson und damit eigentlich schon in einen Vorort von Auckland. Hier hatten wir ein Zimmer gebucht, was sich nachher als ganze Ferienwohnung herausgestellt hat. Ich weiss nicht genau, was ich da gemacht habe, aber war eine schöne Unterkunft und der Vermieter extrem freundlich und hilfsbereit. Wir haben uns beim Check-in lange unterhalten und er meinte, dass morgen das Wetter noch schlechter werden solle und wir lieber heute noch an den Strand von Piha fahren sollten. Eigentlich war das unser Programm für morgen. Dann machen wir das doch direkt noch. Wir haben also unser Gepäck nur in die Unterkunft gelegt und sind wieder los. Nach ein paar Meter sind wir an einen Aussichtspunkt gekommen, von wo aus man bis nach Auckland schauen kann und sogar schon den Skytower erkennen kann. Das wir so nah an Auckland sind, hatte ich nicht auf dem Schirm. 

Danach ging es dann nach Piha an den Strand. Leider war an dem Tag noch ein Surf-Event, so dass wir etwas Mühe mit dem Parkplatz hatten. Hat sich aber auch lösen lassen und so konnten wir noch ein paar Schritte durch den Sand machen. Die Stimmung war sehr cool, mit den Wolken, auch wenn es auf den Bildern nicht so richtig rüber kommt. Uns hat es sehr gut gefallen.

Nach ein paar Minuten sind wir dann weiter und noch zu den Kitekite Wasserfällen gefahren. Diese liegen direkt neben Piha im Wald und man muss knapp 40 Min. von Parkplatz aus laufen. Das tat nach dem vielen Fahren noch richtig gut und hat sich mehr als gelohnt. 

Danach waren wir aber sehr hungrig und haben uns von Roberts Idee (unser Vermieter) inspirieren lassen. Er hat uns eine Pizzeria empfohlen, wo wir Pizza abholen können und diese dann auf der Terrasse vor unserer Wohnung essen könnten. Das war eine super Idee und wir haben uns auf den Weg nach Henderson, einen anderen Vorort von Auckland, gemacht. Wir sind auf den Parkplatz gefahren und haben von dort online bestellt und dann abgeholt. Wir sind also mal wieder recht im Kreis gefahren. Es hat sich aber gelohnt, die Pizza war der Hammer und die Aussicht von unserer Terrasse ein Traum.

Leider hat sich das Wetter aber sehr verschlechtert und es wurde kalt. So gab es eine halbe Pizza im Freien und eine Halbe in der Wohnung.

Der nächste Tag begann dann mit viel Regen und Wind. Jetzt war guter Rat teuer, was sollen wir heute noch machen? Wir haben uns entschieden, dass wir trotzdem nochmal an den Strand fahren und zur Not einfach im Auto sitzen bleiben. Ausserdem hatten wir noch Pizza vom Vorabend übrig und was gibt es besseres als kalte Pizza zum Frühstück und dann noch am Meer??? Ein Traum würde ich sagen, auch wenn das nicht jeder verstehen wird. 🙂  Wir haben also unsere Sachen zusammengepackt, alles ins Auto geladen und sind nach Te Henga an den Bethells Beach gefahren. Dort angekommen, ca. 15 Minuten zum Fahren, gab es endlich unsere restliche Pizza und was soll ich sagen, auch der Regen wurde besser. Wir sind noch eine Weile im Auto gesessen, sind dann aber doch noch raus. Wir wollten zumindest ein paar Meter am Strand laufen und die frische Luft geniessen. Der Strand ist traumhaft schön, wenn mit schwarzem Sand einfach etwas ungewohnt. Mir hat es aber super gefallen und ich kann mir vorstellen, was hier an einem schönen Tag los sein kann. Jetzt war es aber noch recht früh am Tag und das Wetter nicht so gut, so waren wir fast allein. Eine tolle Atmosphäre.

Danach haben wir uns dann auf den Weg nach Auckland gemacht, mussten wir doch unser Auto heute wieder abgeben. Ich muss sagen, der Tiguan war wirklich toll zu fahren und das Upgrade hat sich wirklich gelohnt. Auch mit dem Fahren klappt es immer besser. Ok, manchmal fahre ich etwas zu weit links am Strassenrand, aber wenn die Strassen auch so schmal sind und man so viel zu Schauen hat. 😉 Aber ansonsten haben wir das echt im Griff. Gestern ist Corinne den ganzen Tag gefahren und so sind wir glaub ich nun beide bereit auch mit dem Camper die Strassen in Angriff zu nehmen. Wir waren dann schon gegen 13 Uhr bei Sixt, was eigentlich zu früh war, aber egal. Das Wetter wurde nicht wirklich besser und wir wollten dann doch auch in unsere nächste Unterkunft. Von der Autovermietung ging es dann mit einem UBER in die Stadt. Leider waren wir jetzt für die Schlüsselabholung etwas früh, also noch einen Kaffee und dann bin ich los. Ich musste ca. 10 Min laufen zu einem Gebäude, in welchem ein grosser Raum mit verschiedenen Schlüsselboxen war. Zuerst Code für die Eingangstüre eingeben, dann hinein und die richtige Box finden, dort Code eingeben und Schlüssel rausnehmen. Läuft heute richtig gut. Zwischenzeitlich hat Corinne das Gepäck im Café gehütet und sich nochmal einen gegönnt. Mit dem Schlüssel dann zurück zur Unterkunft und dann mal schauen, was wir da gebucht haben. Und ich muss sagen, haben wir super ausgesucht. Eine kleine Wohnung mit Wohnzimmer und Schlafzimmer und für Corinne ein kleines Büro. Hier kann sie sich für die nächsten Tage komplett zurückziehen und ausbreiten. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, sind wir zusammen los zum Einkaufen. Seit Tagen freuen wir uns, dass wir wieder mal eine eigene Küche haben und selbst kochen können. Wir haben am ersten Abend direkt mit Spaghetti und Tomaten-Thunfischsauce losgelegt. Es war richtig schön so ein wenig zu kochen und dann gemeinsam am Tisch zu sitzen und zu essen. Auch wenn es nicht ein kulinarisches Highlight war, wir fanden es super. 

Den ersten Tag wieder hier in Auckland haben wir sehr früh gestartet. Direkt mit einem frischen Kaffee und einem eigenen Frühstück. Wir haben gestern wieder viele Früchte, Joghurt und Haferflocken gekauft. Darauf haben wir uns auch schon lange gefreut und haben auch das wieder als ein Highlight abgefeiert. 🙂 Schon nach einer Nacht in der fremden Wohnung haben wir seit langem mal wieder das Gefühl von Zuhause. Obwohl ich noch immer aus dem Rucksack lebe, warum alles ausräumen, fühlt es sich trotzdem anders und richtig gut an. Corinne aber hat alles ausgeräumt und in den Schrank verräumt. Sie brauchte wohl ein wirkliches Gefühl von Zuhause. Ansonsten haben wir den Tag mit Arbeiten usw. verbracht. Ich denke ab hier wird sich der Text für die nächsten Tage ein wenig ändern. Wir werden die Zeit nutzen zu Arbeiten und ich habe mir viel vorgenommen wegen der Homepage. Sprich alles, was ich die nächsten Tage mache, seht ihr dann in Form von neuen Länderberichten und einem Update im Bierblog. Unser Reisebericht hier wird dann nur ein paar Highlights beinhalten, wenn wir mal etwas unternehmen, aber ich möchte auch nicht langweilen und darüber schreiben, wenn es nur Arbeit etc. war. Ein Highlight des heutigen Tages war aber noch der Kauf einer portablen Kaffeemaschine. Dazu habe ich die halbe Nacht recherchiert und bin fündig geworden in Form einer AeroPress Maschine. Diese soll uns vor allem, wenn wir mit dem Camper unterwegs sind, das tägliche Aufstehen erleichtern. Sind wir mal gespannt, ob das Teil was taugt, werde sicher darüber berichten.  Aber immerhin mal ein wichtiger Task abgearbeitet. 🙂

Heute ist doch schon Donnerstag der 12.01.2023 und ich kann zum Thema portable Kaffeemaschine einen Nachtrag starten. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Neu-Erwerb. Auch wenn es mit 45 Euro/Franken nicht ganz billig war, der Kaffee schmeckt super und wir können sogar einen Espresso damit zaubern. Ich denke das kommt gut und unsere zukünftigen Morgen im Camper sind gerettet und werden deutlich entspannter. 🙂 Auch was unsere Kochkünste angeht haben wir in dem Jahr nichts verlernt. Auf unsere Spaghetti folgten schon Highlights wie Toast Hawaii und heute gab es Reis mit einer Gemüse-Tomaten-Sauce – sehr lecker. 🙂 Macht wieder Spass zumindest etwas selber zu machen, auch wenn die Möglichkeiten in einer fremden Küche einfach begrenzt sind. Und ich mag jetzt nicht z.B. Unmengen an Gewürzen und Zeugs kaufen, was wir nachher nicht mitnehmen können. Aber wir sind sehr zufrieden und kommen auch mit dem Arbeiten gut voran. Da das Wetter auch sehr durchwachsen ist bisher, kommen wir auch gar nicht gross in Versuchung etwas anderes zu machen.

So jetzt wird es aber doch mal wieder Zeit für ein kurzes Update. Es ist nämlich schon Montag, der 16.01.2023 und in den letzten Tagen ist nicht viel passiert. Wir haben tatsächlich unfassbar viel gearbeitet und waren recht viel in der Wohnung. Aber immerhin haben wir zum Thema Blog einiges erledigt, mein Bierblog ist aktuell und auch die Länderberichte sind in der Mache. Ok, einen wichtigen Termin hatten wir letzten Freitag noch. Corinne hat sich ein Tattoo am Knöchel stechen lassen. Ein kleines Blatt eines Farn, oder heisst das Zweig? Ich hab keine Ahnung, aber eben so ein Silberfarn und dazu noch 4 kleine Sterne. Das Tattoo sieht absolut genial aus und hat noch eine sehr tiefe Bedeutung. Der Silberfarn gilt seit den 1880er Jahren als Symbol der nationalen Identität Neuseelands. Für Māori stand die elegante Form der Wedel für Stärke, hartnäckigen Widerstand und ausdauernde Kraft. Für Pākehā (Neuseeländer nicht-Māori-Abstammung) symbolisierte der Farn ihr Gefühl der Verbundenheit mit ihrer Heimat. Die 4 Sterne kommen aus der Flagge Neuseelands und stellen das Sternbild Kreuz des Südens dar und betonen die Lage Neuseelands im Südpazifik. Ich finde das Tattoo richtig cool und finde es extrem schön und auch super gestochen. Da kann man nichts sagen. So ist das eben mit den Souvenirs, wir finden einen Weg damit wir auch Souvenirs mitbringen können. 🙂

Aber zurück zu Heute. Heute habe ich noch einen kleinen dafür aber kulturell hochstehenden Ausflug gemacht. Ich war im Kunstmuseum, was ja nicht so meine Welt ist. Aber es gab eine Sonderausstellung zu Frida Kahlo und Diego Rivera. Beides ja sehr bekannte Maler aus Mexiko und beide haben uns bei unserer Reise schon oft begleitet. Wir haben in Mexiko viel über Frida Kahlo gehört, dann in Kolumbien und später wieder in Chile. Sie hatte einen grossen Einfluss auf die Kunst in den jeweiligen Ländern. Wir haben es aber bisher nicht geschafft mal eine Ausstellung zu besuchen um ein paar Werke direkt anschauen zu können. Also habe ich das jetzt hier gemacht und es war echt toll. Ich fand die Bilder sehr schön, hab aber nicht alles verstanden. Bin eben doch eher ein Kunstbanause und kenn mich da nicht so aus. Ich war auch recht schnell durch, weil ich schaue mir ein Bild an und entscheide, schön oder nicht schön. Und dann geht es weiter. Ich kann nicht stundenlang vor einem Bild stehen und darüber philosophieren. Aber egal, es war cool und mal wieder etwas Neues.

Neben Bildern von Frida Kahlo war noch eine weitere Sonderausstellung einer neuseeländischen Künstlerin mit dem Namen Robin White. Auch sie hatte richtig geniale Bilder, welche extrem detailliert waren und eher wie ein Druck aussahen. Einfach beeindruckend. Ich bin froh wenn ich einen geraden Strich malen kann. 🙂 Neben Bildern hat Robin White aber auch riesige wie Wandteppiche bemalt, welche extrem schön aussehen.

Auch sonst war das Museum sehr schön gestaltet. Viele schöne Bilder, immerhin ist es grösste Kunstgalerie Neuseelands mit einer Sammlung von mehr als 15.000 Werken, aber vor allem auch ein schönes Gebäude an sich. Wie eigentlich überall spielt die Maori Geschichte auch in diesem Museum eine grosse Rolle. Vor allen werden viele Porträts ausgestellt, welche sehr gut aussehen – fast wie Fotos.

Bevor es dann wieder zurück in die Wohnung ging, bin ich noch ein wenig durch die Stadt gelaufen und habe die Sonne genosse. Nach den letzten Tagen tat das wieder sehr gut. Und ich habe nochmal schöne Gebäude und Stellen gefunden.

Heute ist dann schon Dienstag der 17.01.2023 und damit auch schon unser letzter kompletter Tag in Auckland. Morgen geht unsere Reise weiter mit einem für uns ganz neuen Abenteuer. Wir haben uns für die nächsten 34 Tage einen Camper-Van gemietet, welchen wir morgen Vormittag abholen können. Daher wollten wir heute noch etwas unternehmen, wobei unsere Ideen dabei weit auseinander gingen. 🙂 Corinne wollte nach jetzt doch wieder einigen Monaten mal wieder zum Frisör und ich wollte den Mount Eden in Angriff nehmen. Also haben wir uns aufgeteilt und sind beide am Vormittag los. Corinne war sehr erfolgreich, endlich mal wieder richtige Profis am Werk, ein super Schnitt und eine tolle Farbe. Hat sich gelohnt und nach dem Stress der letzten Tage endlich mal wieder etwas erholsames. Ich habe mich auf den Weg gemacht und bin zu Fuss in den Vorort Mount Eden gelaufen, dessen Name an George Eden, den ersten Earl of Auckland, erinnert. Er liegt ca. 4 km südlich des Zentrums. Unterwegs konnte ich noch ein paar Bilder machen und Auckland von einer neuen Seite sehen.

Der Vulkan Mount Eden ist ein zum Auckland Volcanic Field gehörender ruhender Vulkan, auf dessen 196 Meter hohem Gipfel sich ein 50 Meter tiefer, mit Gras bewachsener Krater befindet. Der letzte Ausbruch des Vulkanes erfolgte vor 28’000 Jahren aus zwei Kratern ein neuer Ausbruch wird aber zum Glück für wenig wahrscheinlich gehalten. Vor der Ankunft der Europäer wurde der Berg seit etwa 800 Jahren von den Māori bewohnt und als befestigte Siedlung genutzt. Der Vulkan war eines der wichtigsten Siedlungszentren der Māori im Raum Auckland. Der Krater trägt den Namen Te Upu Kai a Mataaho (die Schale von Mataaho›); Mataaho war eine Gottheit, von der gesagt wurde, dass sie im Krater lebt und die Hüterin der in der Erde verborgenen Geheimnisse ist. Die Stätte ist bis heute eine sehr wichtige und spirituelle Stelle der Māori und hat eine grosse Bedeutung für die Menschen im täglichen Leben. Der Mount Eden ist über die schmale Puhi Huia Road erschlossen, welche mittlerweile aber für den kompletten Verkehr gesperrt ist um die archäologischen Stätten auf dem Berg zu schützen und seine spirituelle Bedeutung für die Māori zu respektieren. Vom Gipfel hat man eine tolle Sicht auf die Stadt und eben in den Krater. Ein extrem tolles Gefühl so in dieses Loch zu schauen und dabei zu sehen was für eine Kraft in der Erde steckt, wenn man dann wieder die Umgebung anschaut, welche durch die Ausbrüche der Vulkane entstanden ist.

Danach haben wir uns dann wieder in unserer Wohnung getroffen und den Tag vollends ausklingen lassen. Ich schreibe noch diese Zeile, weil ich den Beitrag heute noch online stellen mag. Wie gesagt, morgen geht ein neues Abenteuer los und damit soll dann auch ein neuer Beitrag starten. Wir haben den Tag noch vollends genutzt um zu packen, unsere Kochreste und Kühlschrankreste vollends zu Essen und unsere Route ein wenig zu planen bzw. auch noch weiter gearbeitet. Wir waren tatsächlich die ganze Woche in keinem Restaurant oder so, sondern haben jeden Tag richtig lecker gekocht, das hat uns richtig gut gefallen.
Wir sind tatsächlich gespannt wie das ab morgen wird. Wir werden noch in der Wohnung frühstücken und dann mit dem UBER zur Mietfirma fahren. Dort werden wir dann schauen was uns erwartet. 🙂 Wir werden ganz sicher darüber berichten. Jetzt heisst es aber Abschied nehmen von Auckland, einer wirklich tollen Stadt. Es hat uns mega gefallen hier, auch wenn wir die letzten Tage nicht ganz so viel gesehen haben. Was uns in Erinnerung bleiben wird ist, dass wir wohl den schlechtesten Sommer den Auckland je hatte, erlebt haben. 🙂 Ich dachte hier regnet es im Januar nicht, womit ich recht falsch gelegen bin. Aber egal, wir haben das Beste daraus gemacht und es war einfach Mega hier. Ich kann verstehen warum Menschen hier leben wollen.