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Von Adelaide bis Melbourne

G’day und Willkommen in Australien und damit in unserem Reiseland Nummer 20. Ja, ich gebe zu, wir haben doch schon einiges gesehen in den letzten Monaten. Wenn ich mich ganz an unsere Anfänge unsere Planung für die Reise erinnere, dann hat eigentlich alles mit der Idee begonnen, dass wir einmal für 3 Monate nach Australien wollten. Aus dieser Idee wurde dann immer eine grössere Reise, bis wir uns dann für die 18-momatige Tour entschieden hatten. Aber da Australien der Ursprung war, hat dieses Land auch eine sehr grosse Bedeutung für uns und wir sind beide gespannt wie Flitzebogen, was uns hier alles erwartet. Wie im letzten Bericht von Neuseeland schon erwähnt, startete unser Trip von Christchurch nach Adelaide schon sehr früh am Morgen. Es war 2:45 Uhr als am Donnerstag, 23.02.2023 der Wecker klingelte und wir uns begannen fertig zu machen. Pünktlich um 3.25 Uhr fuhr auch unser Shuttle-Service vor, welcher uns an den Flughafen brachte. Hat super geklappt, wir waren pünktlich dort und konnten unser Gepäck aufgeben. Danach wurde es ein wenig chaotisch, da Aussagen zum Gate von der Airline und den Anzeigetafeln widersprüchlich waren. Zudem flog noch eine andere Airline zeitgleich nach Melbourne, was doch etwas Verwirrung bei manchen Personen hinterliess. Aus Gate 32 wurde dann Gate 29 usw. Aber zu guter Letzt, waren alle Personen richtig und das Boarding konnte beginnen. Und das alles ohne Kaffee und Frühstück – ein harter Start in den Tag. Ach so, ich sollte noch erwähnen, warum wir in den Flieger nach Melbourne mussten, wenn wir doch nach Adelaide wollten. Es gab leider keinen Direktflug, so dass wir, zu Tobis grosser Freude, einen Zwischenstopp in Melbourne machen mussten, dort umsteigen und dann weiter nach Adelaide flogen. Der erste Flug nach Melbourne war recht ruhig und angenehm. Die Flugzeit von knapp 3 Stunden verging sprichwörtlich wie im Flug. Ausser dem Essen, welches wir bekommen haben, war alles sehr gut. Morgens um kurz nach 7 Uhr schon Spinat und Rührei, muss ich einfach nicht haben. Ich habe dann einfach nichts gegessen und dafür tatsächlich ein wenig geschlafen. Angekommen in Melbourne wurde es dann etwas hektisch. Wir mussten hier unsere Immigration machen, was in Australien nicht immer ganz einfach ist und vor allem doch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen kann. Die Schlange vor den Officern war entsprechend lang und das Ganze dauerte gefühlt ewig. Aber wir haben es rechtzeitig geschafft und die Einreise an sich, war absolut kein Problem. Wir mussten nicht eine Frage beantworten oder Belege vorzeigen, sondern durften ruck-zuck durch. Danach mussten wir dann noch unsere Rucksäcke holen und ab durch den Zoll. Ich war mal wieder ehrlich und habe nachgefragt ob meine 5 Zigarren den Gegenwert von 25 Gramm Tabak überschreiten. Die Frage wurde mir nicht ganz klar beantwortet, ich durfte aber passieren und damit alles gut. Vielleicht sollte ich die Zigarren auch einfach rauchen, anstatt sie jetzt durch 10 verschiedene Länder getragen zu haben. Anschliessend ging es wieder zum Gate und wir konnten recht schnell in den Flieger nach Adelaide einsteigen. Der Flug war mit 55 Minuten recht kurz und auch sonst ganz angenehm. Kurz vor der Landung hat sich dann die Sitznachbarin von Corinne zu Wort gemeldet und gefragt, woher wir kommen und was wir in Adelaide machen. Das Gespräch wurde recht lustig, weil wir haben, innerhalb von Minuten, eine ganze Agenda mit Punkten bekommen, was wir alles machen sollen. Nach der Landung hat sich der Herr vor mir auch noch eingemischt und Tipps gegeben, wir können also alleine hier 2 Wochen verbringen. Nachdem wir aus dem Flieger waren, sind wir wieder zur Gepäckausgabe und auch unsere Rucksäcke haben die Reise gut überstanden. Danach war es aber Zeit für ein Frühstück, ok jetzt hier doch eher Mittagessen, war es doch schon kurz nach 12 Uhr. Im Anschluss sind wir zum Bus gelaufen, um damit in die Stadt zu fahren. Corinne hat herausgefunden das es da einen recht guten Bus gibt, welcher zudem noch sehr günstig ist und fast an unserem Hotel hält. War wieder ein Erlebnis, vor allem wie einfach Busfahren sein kann. Sogar der Airport liegt in der gleichen Zone, wie die Innenstadt, so dass wir für knapp 2 Franken pro Person fahren konnten. Angekommen im Hotel haben wir unser Zimmer bezogen und sind erstmal los uns ein wenig die Füsse zu vertreten. Ok, sehr weit sind wir nicht gekommen, weil wir einen grossen Elektronikmarkt gefunden hatten und dort wollten wir eine Sim-Karte kaufen. Klingt einfach, kann aber eine Herausforderung werden, vor allem wenn man einen Verkäufer erwischt, der einem die absolut beste Lösung verkaufen will. Also nicht die Beste für den Netzanbieter, sondern für uns. Er hat uns einen Vertrag, welchen wir jeden Monat kündigen können, verkauft, welcher sehr viel Datenvolumen beinhaltet, was ja eigentlich das einzige ist, was wir brauchen. Und dann ist das Ganze für uns auch noch extrem billig. Wir dachten eher eine Prepaid-Lösung, aber so, waren wir natürlich sehr dankbar. Corinne hat jetzt einen Handyvertrag und ist damit schon halb eingebürgert. 🙂 Als Adresse haben wir das Hotelzimmer angegeben usw. Ich war erstaunt, wie kreativ der Verkäufer wurde, damit wir alle Angaben passend ausfüllen konnten. Aber es funktioniert und wir sind für wenig Geld online – Ziel erreicht. Der einzige Nachteil war, dass die Aktion recht lange gedauert hat, so dass wir im Anschluss nur noch wenig gelaufen sind, eine etwas seltsame Pizza gegessen haben und zurück ins Hotel sind. Die Pizza war dahingehend komisch, dass es eher eine Quiche oder ein Kuchen war, als eine Pizza wie wir sie kennen. Aber war lecker und wir waren papp-satt. Zurück im Hotel waren wir dann irgendwie echt durch und sind ins Bett. Ich schiebe es auf den Jetlag, weil jetzt sind wir doch 2.5 Stunden früher dran als noch in Christchurch. Wobei ich mich frage, wer um Himmels Willen macht Zeitzonen mit 30 Minuten Differenz? Das ist so mühsam, weil jetzt sind wir 9.5 Std vor Deutschland und das immer auszurechnen, sehr mühsam. Aber ist zum Glück nur kurz, wir werden ja wieder Richtung Osten fahren und dann werden es 10 Stunden Zeitunterschied sein, was wieder besser zum Rechnen ist. 

Unser erster Tag in Adelaide war Freitag, der 24.02.2023 und dieser startete eher etwas später als geplant. Wir haben so gut geschlafen und haben es ruhiger genommen. Als wir fit und munter waren, ging es dann los die Stadt ein wenig zu erkunden. Wir sind einfach drauf los, andere sagen auch planlos, gelaufen und haben geschaut, wohin es uns verschlägt. Wir sind vorbei am Bahnhof, dem Stadion, vorbei an verschiedenen Kirchen und vor allem sind wir durch unzählige Parks gelaufen.

Ein besonderes Highlight war der Besuch des botanischen Garten, welcher uns am Vortag schon im Flugzeug empfohlen wurde. Vor allem der Rosengarten war wieder extrem schön aus. Ausserdem gibt es verschiedene alte Gebäude, welche heute zur Lagerung von Pflanzensamen für die Nachwelt genutzt werden, usw.

Danach ging es wieder Richtung Hotel vorbei an der Universität, dem South Australian Museum, ein Naturkundemuseum und dem Kriegsdenkmal. Also uns gefällt Adelaide extrem gut, ist so eine tolle Stadt und die Menschen einfach so freundlich. 

Zeitgleich zu unserem Besuch findet aktuell auch ein riesiges Festival über die ganze Stadt verteilt statt. Das sogenannte Fringe Festival, wo man alles von Musik, Tanz, Cabaret und sonstigen Bühnenshows dargeboten bekommt. Das Festival zieht Unmengen an Gästen an, was erklärte, warum so manches auf den Strassen los war. Am Abend sind wir in einen Pub, um eine Kleinigkeit zu Essen und das australische Bier zu probieren. Beides war ein voller Erfolg, so kann es weiter gehen.

Für Samstag hatten wir uns spontan noch zu einer Free Walking Tour angemeldet. Wir waren von Beginn an etwas skeptisch, denn auf unsere Anmeldung via Online-Formular gab es keine Antwort. Auch als wir per Mail nochmal nachgefragt haben, ob die Tour stattfindet, laut Internet jeden Samstag um 10 Uhr, und wir auch da keine Antwort bekommen haben waren wir nur verhalten optimistisch. Aber wir glauben ja an das Positive und sind am Samstagmorgen pünktlich auf 10 Uhr zum Treffpunkt marschiert, wobei wir unterwegs noch in einem kleinen Café ein Frühstück gegessen haben. Auch dort waren die Angestellten wieder mega freundlich und haben uns direkt in ein Gespräch verwickelt. War wieder sehr spannend und als wir unser Essen bekamen gab es noch jede Menge extra dazu was wir probieren sollten. War alles sehr lecker und wir hatten es sehr lustig. Unterwegs zum Treffpunkt haben wir festgestellt, jawohl Regen können sie in Australien auch. Es wurde wieder deutlich frischer über Nacht und die grosse Hitzewelle scheint erstmal vorüber zu sein. Als wir am Treffpunkt waren, waren wir die einzigen Touristen dort und leider auch kein Guide weit und breit in Sicht. Und so ist es leider auch geblieben. Niemand ist aufgetaucht bzw. warten wir noch heute auf eine Antwort per Mail. Nun ja, kann man nichts machen und immerhin haben wir kein Geld im Vorfeld bezahlen müssen oder so. Können wir also entspannt damit umgehen. Wir haben uns dann einfach alleine auf den Weg gemacht und sind noch ein wenig durch die Stadt marschiert.

Vor allem sind wir nochmal in den botanischen Garten um dort das grosse Gewächshaus zu besuchen. In diesem Gebäude ist alles voll mit Palmen und erinnert so ein wenig an einen Regenwald. Sieht von aussen noch sehr stylisch aus, von innen waren wir jetzt eher ein wenig enttäuscht. Da haben wir so etwas ähnliches z.B. in Singapur schon besser gesehen. Aber egal, hat sich trotzdem gelohnt. Wir konnten das Gewächshaus gestern nicht besuchen, da es wegen einer Veranstaltung geschlossen war. Daher eben heute nochmal hin.

Danach ging es dann wieder in das Zentrum und wir sind Central Market von Adelaide gelaufen. Hierbei handelt es sich um eine grosse Markthalle, in welcher jeden Tag ein Markt stattfindet. Es gab wieder unzählige exotische Sachen an Obst und Gemüse, aber auch Fleisch, wie z.B. Känguru. Gegründet wurde der Markt bereits 1869 und hat heute über 80 verschiedene Stände.

Für uns gab es einen frisch gepressten Fruchtsaft und wir schwelgten ein wenig in Erinnerungen an Südamerika. Es war schon ein deutlicher Unterscheid zwischen einem Markt hier in Australien oder in Südamerika. Die Hygiene-Standards sind hier doch deutlich höher und man sieht z.B. auch keine Fliegen oder sonstige lebende Tiere. Wir konnten also trotz bereits Nachmittag alles bedenkenlos essen und trinken. Hat also ein Vorteil hier und trotzdem fehlt mir dieses Chaotische von Südamerika sehr. Ich glaube hier könnte man sogar vom Boden essen, wenn es sein müsste. 

Nach dem Marktbesuch hat es uns nach Chinatown verschlagen. Dort wollten wir ein spätes Mittagessen essen um anschliessend fit für unser Arbeitspensum zu sein. Den Nachmittag bzw. Abend haben wir vorgenommen, an unseren Beiträgen von Neuseeland zu arbeiten und diese online zu bringen. Wir sind doch deutlich hinterher und wir müssen die Bilder für die Beiträge noch aussuchen und hochladen. Das war in den letzten Wochen nicht möglich, aber jetzt haben wir super Internet und wollen das Nachholen. Wir wollen ja das unsere Leser wieder mehr über unsere Reise erfahren.

Daher sind wir nach dem Essen tatsächlich zurück und haben den Rest des Tages und Abend gearbeitet. Das Ganze aber mit viel Erfolg, denn gegen späteren Abend gingen alle unsere Beiträge online.

Am Sonntag sin wir dann wieder losgezogen, um einen weiteren Teil der Stadt zu erkundigen. Dabei sind wir zuerst über einen Teil der beliebten Fussgängerzone, die Rundle Mall gelaufen. Hier gibt es wieder jede Art von Laden und jede Menge Möglichkeiten sein Geld auszugeben.

Danach ging es in die Hutt Street, welche mir bis dahin auch nicht viel sagte. Es ist aber so, dass in der Zeit von 1985 bis 1995 die Formel 1 zu Besuch in der Stadt war und die Strecke damals durch einen Teil der Stadt ging, eben über jene Hutt Street. Noch heute hängen die Abdrücke von den Händen einiger Formel 1 Fahrer an den Wänden der Häuser. Unter anderem haben wir die Hände von Michael Schumacher gefunden, welcher 1994 genau auf dieser Strecke Weltmeister wurde. Vielleicht erinnern sich noch manche, es war das Rennen in welchem Schumi mit Damon Hill kollidierte und beide das Rennen aufgeben mussten, Schumi wurde damit mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister. Ist schon ein paar Tage her aber ich erinnere mich daran, dass ich an diesem Sonntag tatsächlich um 5 Uhr morgens aufgestanden bin um das Rennen zu schauen. Würde ich heute auch nicht mehr machen für den Sport. 🙂

Danach sind wir dann in den japanischen Garten, um dort ein wenig die Stille zu geniessen. Ist zwar nur ein kleiner Garten, aber uns hat es sehr gut gefallen.

Danach ging es noch durch den Veale Garden und diverse andere Parks. Ich komm gar nicht mehr nach die ganzen Parks aufzuzählen, weil man eigentlich von einem Park in den nächsten laufen kann. So viele Grünflächen habe ich glaub noch selten in einer Stadt gesehen. Es ist aber auch genial, was in den Parks für die Menschen alles geboten wird. Von Fussballfeldern über Grillplätze ist alles vorhanden. Und vor allem ist alles sehr gut in Schuss und man kann es tatsächlich auch benutzen. Heute ist mir ein Bike-Park aufgefallen mit mehreren Strecken für BMX oder Mountainbike. Da war richtig was los und die Leute hatte grosse Freude. Wobei jeder hat die Anlage mit Respekt behandelt und jeder hat z.B. seinen Müll mitgenommen und nichts einfach weggeworfen oder so. Das hat uns sehr gut gefallen. Danach ging es dann zurück zum Hotel, um den Tag vollends ausklingen zu lassen. Wir mussten auch schon wieder unsere Sachen packen, denn morgen geht es dann los mit unserer grossen Camper-Tour durch Australien. 

Am Montag, 27.02.2023 war es dann wieder soweit und wir konnten wieder einen Camper Van in Empfang nehmen. Dieses Mal haben wir uns von vornherein für ein grösseres Modell entschieden. Wir haben bei der Firma THL gebucht, welche drei verschiedene Marken führt. So gibt es zum einen die Marke Meighty, dann Britz und Maui. Die verschiedenen Marken unterschieden sich eigentlich nur im Alter der Fahrzeuge. Sprich wenn ein Auto neu ist, dann gehört es zur Marke Maui, nach ca. 2 Jahren wird es dann ein Britz und nach ca. 4 bis 5 Jahren ein Meighty. Vom Innenausbau unterscheiden sich die Autos nicht so sehr, nur eben das in einem Maui alles etwas neuer und komfortabler ist. Ich finde das Geschäftsmodel noch recht gut, weil so kann man selber entscheiden was einem wichtig ist. Wir haben uns dieses Mal für die mittlere Kategorie, somit einem Britz Van entschieden. Da wir jetzt für über 60 Tage damit durch das Land fahren, haben wir gedacht, so ein wenig mehr Komfort tut uns vielleicht ganz gut. Sind ja nicht mehr die Jüngsten. 😉 Ausserdem haben wir beim Buchen noch einen richtig guten Deal gemacht. Wir sind wieder Mitglied bei einer grossen Campingplatzfirma geworden, was uns 10% auf den Camper gebracht hat. Ausserdem hat man uns noch einen Langzeit-Rabatt von 8% gegeben, was sich in Summe wirklich ausbezahlt hat. Wir sind also frohen Mutes am Morgen los und haben uns wieder mit dem Bus Richtung Flughafen auf den Weg gemacht. Die Abholstelle war direkt neben dem Flughafen, so dass wir schon wussten, wie wir am billigsten dort hinkommen. Der Übergabeprozess war dieses Mal mehr als schlank. Wir haben vorher wieder einen Online Check-in gemacht und so war die Übergabe eine Sache von 5 Minuten. Wir mussten keinen Ausweis, keinen Führerschein oder sonstiges zeigen. Einfach 2 Papiere unterschreiben und das war es. Auch die Einführung war sehr kurz, da man zu allen wichtigen Sachen schon im Vorfeld Videos schauen kann, welche recht gut sind. Die helfen dann auch unterwegs noch sehr viel, weil alles kann man sich eh nicht merken. Ausser als wir unsere Sachen in einem kleinen Safe verstauen wollten, waren wir mit unserem Latein am Ende, aber der freundliche Herr hat uns das dann sofort noch erklärt. Wir haben direkt auf dem Parkplatz unsere Rucksäcke ausgepackt und alles in unserem Van verstaut. Der Van hat schon ganz andere Ausmasse wie der Camper, welchen wir in Neuseeland hatten. Als wir dann mit dem Herrn zum Parkplatz gelaufen sind, war unsere Freude noch grösser. Wir haben ein Upgrade bekommen und durften in einem fast neuen Maui-Camper Platz nehmen. Das Auto hat gerade 60’000 km auf dem Tacho und ist noch fast neu. Auch die Einrichtung macht einen super Eindruck, so haben wir sogar einen Fernseher, eine Klimaanlage, die den Wohn- und Schlafbereich kühlt, wenn wir an Strom angeschlossen sind, usw. Ein richtig geniales Teil. Das Fahrgestell ist ein Mercedes Sprinter mit ordentlich Power und einer Länge von 7 Meter, an welche wir uns glaub noch gewöhnen müssen. Wird spannend damit zu fahren, vor allem wenn wir z.B. einkaufen gehen oder so. Aber andere schaffen das ja auch, alles bekommen wir das auch hin. Der von uns gebuchte Britz wäre das gleiche Fahrgestell gewesen, auch ein Sprinter mit 7 Meter Länge, aber eben nicht ganz so top ausgestattet. Beschweren tun wir uns sicher nicht, weil diesen Maui hätten wir uns sonst nicht leisten können. Da lagen bei der Offerte, wir haben uns alle drei Marken offerieren lassen, nochmal ein paar Tausend australische Dollar dazwischen. Aber so nehmen wir das natürlich gerne und sagen nochmal, vielen Dank. Nachdem wir alles verstaut und noch ein letztes Foto gemacht hatten, ging unsere grosse Fahrt dann los. 

Unser erstes Ziel war ein kleines Städtchen mit dem Namen Hahndorf. Es handelt sich hier um ein Dorf, welches von Deutschen Auswanderern als eines der ersten in Australien gegründet haben und wenn man durch das Dorf läuft, hat man das Gefühl, jawohl man ist in Deutschland. Restaurants mit deutschem Essen, ich hatte tatsächlich Schweinshaxe mit Kartoffelbrei, Sauerkraut und Blaukraut. Das war richtig lecker. Dazu Blasmusik und ein gutes Münchner Hofbräu Bier. Was will man mehr. In einem Souvenirshop haben wir dann noch Kuckucks-Uhren, Nussknacker, Bierkrüge und sonstige deutsche Artikel gefunden. Für mich das Highlight war aber ein kleines Modellhaus von einem alten Gebäude in Esslingen, wo ich ja bekanntermassen in der Nähe aufgewachsen bin. Ich habe mich tatsächlich wie daheim gefühlt. 

Nach dem ausgiebigen Essen ging unsere Fahrt dann auch schon weiter, obwohl ich es noch ein wenig länger ausgehalten hätte. Das Fahren mit unserem neuen Van war übrigens eine recht entspannte Sache. Zumindest wenn man einfach vorwärtsfahren muss. Sobald wir rückwärtsfahren müssen oder einparken, da benötigen wir noch ein paar Übungseinheiten. Aber so weit alles gut und keine Beule. Wir sind dann weitergefahren und unser nächstes Ziel war die Weinregion um McLaren Vale. Wir wollten einfach nur ein wenig die Landschaft anschauen ohne gross Wein-Tasting oder so. War auch richtig schön so an den Weinreben und den tollen Gutshäusern vorbei zu rollen. Wir haben unterwegs einfach ein paar Bilder gemacht und sind zum Schluss noch auf einen Parkplatz, von wo aus man einen tollen Blick über das Tal hatte.

Nachdem wir noch einkaufen waren, ging es aber zu unserem ersten Campingplatz in Australien. Ich muss hier vielleicht noch erwähnen, wir waren im Aldi. 🙂 Yepp, auch Aldi hat es nach Australien geschafft und wie Zuhause, sind die Preise hier recht gut. Wir haben für wenig Geld doch einen grossen Einkauf bekommen. Ok, fast hätten wir gar nichts bekommen, weil an der Kasse alle unsere Kreditkarten nicht funktioniert haben. Irgendwas lief da schief und ich musste zum nächsten Geldautomaten rennen. Als Pfand blieb Corinne zurück. Wobei man dazu sagen muss, dass es nicht an unseren Kreditkarten lag. Es konnte niemand mit Karte bezahlen 😉 Als ich gerade zurück war, völlig durchgeschwitzt, hat Corinne ein letztes Mal versucht mit Karte zu bezahlen und jetzt ging es… So ein Müll, der ganze Stress umsonst. So nun aber zum Campingplatz. Für unsere erste Nacht haben wir uns einen Platz direkt am Meer in Port Elliot ausgesucht. Der Platz war richtig genial und wir sind direkt nach der Ankunft noch an den Strand und ein wenig gelaufen. Es war wirklich herrlich. Wir haben den Abend gemütlich ausklingen lassen und waren echt gespannt, wie wir in unserem neuen Zuhause schlafen.

Dienstag der 28.02.2023 war dann unser erster volle Tag im Camper. Wir sind recht früh aufgewacht, haben aber sehr gut geschlafen. Der neue Camper ist schon eine deutliche Steigerung zum Modell in Neuseeland. Alle Fenster und Türen waren dicht, nirgends hat es gezogen, die Fenster waren besser isoliert und wir hatten einfach deutlich mehr Platz. Ja, ich würde sagen, alles richtig gemacht. Nach unserem ersten Kaffee ging es direkt los nach Victor Harbor, direkt neben Port Elliot. Wir haben einen kleinen Rundgang durch die Stadt gemacht und sind dann auf die vorgelagerte Insel, Granite Island, gelaufen, Wir haben hier die sportliche Variante gewählt, wir sind nämlich gelaufen. Alternative wäre ein Eisenbahnwagon, welcher von einem Pferd gezogen wird. So viel Zeit hatten wir aber nicht und zu geizig waren wir auch. 😉 Und über die Brücke zu Laufen war jetzt tatsächlich nicht schwer. Auf der Insel angekommen, sind wir einmal aussen herum und haben den Blick über das Meer genossen. Richtig schön war jeweils die Küste zu beobachten, da die Felsen hier in unterschiedlichen orangenen und braunen Farben leuchten. Sah richtig genial aus.

Als wir fast einmal rum waren, sind wir an einem Café vorbei gekommen, von wo aus auch ein langer Steg aufs Meer hinaus geht. Und zwischen Steg und einer grossen Mauer aus Granitblöcken als Wellenbrecher, schwammen ganz nah am Ufer Delfine. Unsere ersten Delfine in Australien und so gut sichtbar, perfekt. Wir haben eine ganze Weile den Tieren zugeschaut und mit der Zeit hatte ich das Gefühl, die wollte uns verarschen. Ich wollte immer ein Bild machen und genau in dem Augenblick sind sie abgetaucht. Ich hab dann gewartet und wir wollten eigentlich weiter, als sie sich wieder kurz haben blicken lassen. Aber nur so lange, bis ich parat für ein Bild war, dann waren sie wieder weg. Wir haben das Spiel tatsächlich 6 mal gemacht, dann sind wir tatsächlich weiter gelaufen und haben uns auf den Rückweg zum Festland gemacht. Es gibt von diesen Delfinen also kein Bild. 🙂 Dafür aber noch welche vom Festland, einem sehr gemütlichen Städtchen.

Auf dem Festland angekommen sind wir dann etwas trinken gegangen und anschliessend in ein Outdoor-Sport Geschäft. Wir haben schon lange besprochen, dass wir uns ein Fernglas kaufen wollen und nach der Erfahrung mit den Delfinen haben wir gesagt, wir machen das jetzt. Wir haben uns ein Budget überlegt und sind in einen Laden. Dass ein Fernglas zu kaufen so aufwendig sein kann, habe ich nicht gewusst. Wobei man muss, dazu sagen, gefühlt waren wir in einer Rumpelkammer, so wie der Laden aussah. Und der Verkäufer war auch nicht der Schnellste und bis der passende Schlüssel zur Vitrine gefunden war, usw… Da geht schon Zeit drauf. Aber um es kurz zu machen, wir haben das Budget um das Doppelte überzogen, haben jetzt aber ein kleines und richtig gutes Fernglas. Ein sehr Kompaktes und Leichtes, was es uns auch ermöglicht, das nachher mit nach Hause zu nehmen und auch auf weitere Reisen. Sind wir gespannt, was wir mit dem Teil alles zu sehen bekommen.

Nach so viel Stress waren wir so richtig in Shopping-Laune also sind wir in den Baumarkt gefahren. Wir haben uns überlegt, dass wir noch ein paar Sachen für unseren Camper benötigen. So haben wir noch ein paar grosse Plastikboxen für Vorräte, einen Schuhabstreifer für die Haustüre, eine Kerze gegen Mosquitos, einen Grillreiniger und natürlich eine Lichterkette mit 200 LED-Lampen gekauft. Yepp, Corinne wollte es in unserem Camper gemütlich haben und jetzt haben wir eine Lichterkette. Hatte ich zu Beginn nicht ganz verstanden, aber gibt wirklich ein schöneres Licht als die hellen Leuchten des Campers. Danach haben wir noch ein paar weitere Lebensmittel gekauft und dann unsere Fahrt zu unserem heutigen Tagesziel fortgesetzt. Unser Ziel war die neue Rennstrecke vor den Toren von Adelaide in Tailem Bend. Die Rennstrecke ist recht neu und es gibt daneben einen grossen Campingplatz. Dieser war für uns, auf der Durchreise, perfekt. Da aktuell keine Rennen oder so sind, war der Platz fast komplett leer und extrem günstig. Alle Einrichtungen waren aber fast neu und extrem gut in Schuss. Da haben wir uns so richtig wohl gefühlt. Wir haben den Abend dann genutzt, um unser Auto zu dekorieren, sprich die Lichterkette zu installieren und ein paar Bilder aufzuhängen. Ja, Corinne hatte heute ein grosses Herz und hat, während ich beim Biereinkaufen war, eine Spende an die Feuerwehr gemacht und dafür einen Kalender mit Tierbildern bekommen. Jetzt haben wir neben den Lichtern noch einen Koala, ein Känguru, ein Wombat und ein Alpaka hängen. Richtig gemütlich kann ich sagen. Wobei eigentlich wäre der Kalender ein Kalender mit halbnackten Feuerwehrmännern gewesen, was ich jetzt doch etwas dööferer gefunden hätte. Warum sich Corinne für die Tiere entschieden hat, weiss ich aber nicht so genau. 🙂 Ausserdem haben wir an dem Abend noch den Grill unseres Campers eingeweiht. Stimmt das habe ich vorher gar nicht beschrieben, wir haben einen kleinen Gasgrill, welcher man seitlich aus dem Auto ziehen kann. Ein absolut geniales Teil und ich bin mir sicher, wir werden den recht oft nutzen. Jetzt können wir dort auch aussen kochen und müssen das nicht mehr im Camper machen. Ist doch angenehmer, wenn das Bett nicht nach dem Abendessen riecht. Wir haben lecker Fleisch auf den Grill gehauen und Salat dazu gemacht. So macht das richtig Spass und man kann sich daran gewöhnen. 

Mittwoch war dann schon wieder ein Jubiläumstag. Seit 15 Monaten unterwegs und langsam wird einem bewusst, so lange ist es nicht mehr. Wir geniessen aber einfach jeden Tag und werden die Reise bis zur letzten Sekunde auskosten. Unseren Jubiläumstag haben wir dann mit einem leckeren Frühstück begonnen, ehe wir zur Rennstrecke gefahren sind. Wir hatten das gar nicht auf dem Schirm, aber jetzt waren wir doch ein wenig neugierig, was man hier machen kann. Leider waren einige Sachen, wie Go-Kart usw. noch immer geschlossen (Covid lässt noch immer grüssen) und andere Sachen, wie Mitfahren in einem Rennauto schon ausgebucht. Aber wir konnten immerhin den Eingangsbereich mit ein paar alten Rennwagen besichtigen und anschliessend noch auf die Dachterrasse gehen. Von dort hatten wir einen tollen Blick über die Strecke und zu unserem Glück gab es heute zumindest von einem Rennteam ein paar Testrunden, bei welchen wir zuschauen konnten. Auch ein paar Touristen wurden über die Strecke gefahren, so dass wir zumindest ein wenig sehen konnten. Die Rennstrecke ist die zweitlängste permanente Rennstrecke der Welt und wurde erst 2018 eröffnet. 

Im Anschluss sind wir dann mit unserem Camper, leider durften wir damit nicht auf die Rennstrecke :-), weiter in Richtung Kingston SE gefahren. Unterwegs sind wir dabei durch die herrliche Landschaft des Coorong Nationl Park gefahren.

Wir haben ab und an gehalten, um ein paar Bilder zu machen und einen Kaffee zu kochen. Irgendwie haben wir es so richtig gemütlich genommen. In Kingston SE angekommen, haben wir uns einen Platz auf einem RV-Park gesucht. Das war ein grosser Platz, auf welchem man sein Wohnwagen oder Camper parken konnte und für max. 6 Nächste bleiben darf. Bezahlen muss man an einem kleinen Ticketautomat und dann ist die Sache gut. Man hat zwar keinen Strom oder so, dafür ist man aber direkt am Meer. Es war ein genialer Platz und wir wollten direkt zwei Nächte bleiben. Ein öffentliches WC gab es auch im angrenzenden Park, so dass auch das kein Problem war. Einfach rechtzeitig loslaufen, denn es waren doch 3 Minuten zum Laufen. Muss man berücksichtigen, wenn es dringend wird. Nachdem wir alles aufgebaut hatten, sind wir zuerst in die Stadt gelaufen und dann zum Strand. Eine herzige Stadt und der Strand war einfach der Hammer.

Nachdem wir am Abend wieder gegrillt und anschliessend gespült hatten, haben wir bemerkt, dass mit unserer Stromversorgung bzw., Batterie etwas nicht stimmt. Wir waren uns aber nicht sicher und haben deswegen beschlossen, doch nur eine Nacht hier zu bleiben und morgen weiterzufahren, um auf einem Campingplatz das Auto nochmal an den Strom zu hängen und dann dort zwei Nächte zu bleiben. War wirklich schade, weil hier wären wir gerne noch geblieben. Aber besser als nachher ohne Strom dazustehen. Es sind zwar zwei Batterien vorhanden und die Batterie zum Starten des Autos wird nur dafür genutzt und nicht für das Innenleben, so dass da eigentlich nichts passieren kann, aber z.B. der Kühlschrank mit all unserem Essen hängt an der Batterie bzw. das Licht usw. Das wollten wir dann doch nicht riskieren und bevor wir jetzt bei der Vermietung anrufen und alle verrückt machen, testen wir jetzt selber was passiert, wenn das Auto am Strom hängt. Die Nacht war dann doch recht frisch und vor allem recht windig. Aber trotzdem haben wir super geschlafen und ich war sehr froh, musste ich nachts nicht den weiten Weg zum WC in Angriff nehmen.

Donnerstag, der 02.03.2023 startete dann eigentlich ganz normal. Wir haben unsere Sachen gepackt und uns auf den Weg zu unserem nächsten Tagesziel gemacht. Nach unserer spontanen Planänderung, dass wir heute doch schon weiterfahren, hatten wir eigentlich gar kein Plan wohin wir jetzt fahren sollten. Also die grobe Richtung schon, aber keinen Plan wie weit. Wir sind einfach mal drauflos gefahren und haben die Umgebung auf uns wirken lassen. Schon brutal wie vielfältig Australien schon auf den ersten Kilometern ist, wie soll das erst auf das ganze Land sein? Da freuen wir uns echt drauf.

Unseren ersten Stopp des Tages haben wir für einen Kaffee und einen kleinen Spaziergang in Robe gemacht. Da wir heute ohne Frühstück los sind, haben wir uns in einem Café etwas gegönnt, was richtig lecker war. Danach dann ein wenig durch die Stadt und vor allem an der Küste entlanglaufen, das tut gut. Und der Blick über das Meer war einfach wieder herrlich.

Unser nächster Stopp war dann am Woakwine Cutting, einem Ort, den ich auf Google Maps gefunden habe und der noch recht spannend beschrieben war. Kann ich im Nachgang so nicht bestätigen, es handelt sich nur einen tiefen Graben, den man in den Felsen gegraben hat, damit das Wasser Richtung Meer fliessen kann. Das Ganze ist schon recht interessant, aber irgendwie hatte ich mehr erwartet. Immerhin konnte ich die alten Maschinen noch anschauen, was mir dann wieder mehr gefallen hat.

Danach haben wir nochmal am Meer gehalten, ehe wir dann Beachport erreichten. An verschiedenen Orten haben wir einfach eine Zeitlang das Meer beobachtet und es uns gut gehen lassen.

Als letzten Punkt hatten wir noch eine kleine Höhle auf dem Programm. Keine Ahnung, warum ich das gelesen hatte, den eigentlich sind Höhlen so gar nicht unser Ding und wir waren jetzt ja doch schon in ein paar. Aber irgendwie hat es uns interessiert und wir sind dort hin. Die Höhle liegt in der Nähe von Tantanoola und man kann diese nur mit einem Guide besichtigen. Wir hatten mal wieder nichts gebucht und auch sonst keine Ahnung, sondern sind einfach mal da hin. Als wir angekommen sind, sind wir ins Büro und zu unserem Glück meinte die Dame, dass sie uns in 15 Minuten in die Höhle bringen kann und wir dann eine Tour bekommen. Das klang doch super und wir haben gerne die paar Minuten gewartet. Zu unserem Glück kamen keine weiteren Gäste und wir hatten mal wieder eine Privatführung. Wir sind in die Höhle und es war stock dunkel. Der Guide meinte, dass sie uns eine besondere Erfahrung zeigen möchte und deshalb ist das Licht beim Betreten aus. Mit einer Taschenlampe hat sie uns ganz grob den Weg gezeigt, keine Angst, das war wirklich nicht weit und hat dann via ihr Telefon einzelne Lichter angeschaltet. So hatten wir zu Beginn die totale Dunkelheit und dann immer nur Licht auf einzelne Tropfstein-Formationen während der Rest dunkel war. Das war absolut gigantisch. Nach und nach wurde es dann heller und zum Schluss hat sie alle Lichter angemacht. Es war wirklich nur eine kleine Höhle, aber extrem schön. Die Formationen der Tropfsteine waren sehr speziell und hatte ich so noch nie gesehen. Die Dame machte das richtig gut und wir haben sehr viel erfahren. Zum Beispiel wurde die Höhle von einem 16-jährugen Jungen entdeckt, der einfach mal durch einen Spalt im Felsen kletterte. Kann man machen, muss man aber nicht. 🙂 Die ganze Führung dauerte vielleicht knapp 20 Minuten, dann hat sich die Dame verabschiedet und meinte, wir können noch 10 Minuten alleine in der Höhle bleiben und Bilder machen. Da waren wir dann richtig froh, dass nur wie beide an der Tour waren. Wie genial ist das den, eine ganze Höhle nur für uns? Es war extrem spannend und die Stille in der Höhle war fast greifbar. Ich fand das richtig cool. Und die Bilder, welche wir machen konnten wurden auch recht gut.

Als wir nach 10 Minuten wieder hinaus und ins Büro sind, stand schon die nächste Tour bereit. Und was soll ich sagen, es waren 6 oder 7 Personen die an der Tour teilnahmen. Da hatten wir wieder richtig Glück und waren so froh, dass wir alleine waren. Zum Abschluss haben wir noch die letzten Kilometer bis nach Mount Gambier in Angriff genommen. Dort hatten wir während des Tages einen Campingplatz ausgemacht und dort gebucht. Wollten wir doch mal schauen was passiert, wenn wir wieder Strom beziehen. Die Fahrt war nicht mehr allzu weit und trotzdem waren wir recht bedient, als wir angekommen sind. Zum Glück hat nach Anschliessen des Stromes wieder alles funktioniert und sich alle Batterien wieder geladen. Keine Ahnung was da gestern los war, aber scheint wieder alles zu klappen. Da konnten wir beruhigt unser Abendessen kochen und entspannt ins Bett gehen, um den Tag zu beenden. Irgendwie gehen wir mittlerweile recht früh ins Bett, aber auf den Campingplätzen hier ist auch nicht so viel los. Und mit unserem neuen Camper müssen wir nicht mehr so oft zum Kochen in die Küche, sondern machen alles am Auto. Der Nachteil ist, so kommen wir irgendwie nicht mit so vielen in Kontakt, was aber gerade auch ok ist. Ich denke das kommt dann mehr, wenn wir Richtung Sydney unterwegs sind, da sind dann mehr Menschen auf unserer Wellenlänge auf den Plätzen.

Der nächste Tag war dann ein Autofreier Tag. Wir hatten ja am letzten Platz zwei Tage bleiben wollen und da dies nicht klappte, machen wir das jetzt hier. Den Morgen haben wir genutzt, um zu Arbeiten und am Blog zu schreiben. Den Nachmittag dann um ein wenig zu wandern. Mount Gambier ist bekannt für den Blue Lake bzw. einen weiteren Crater Lake, welcher direkt daneben liegt. Ja, beide Seen sind mal wieder die Krater von Vulkanen, welche es also auch hier in Australien gibt. Zuerst sind wir zum Blue Lake gelaufen, weswegen wir überhaupt auf die Region gekommen sind. Der See ist mal wieder mit absolut blauem Wasser gefüllt und das sieht einfach nur genial aus. Wir sind einmal um den See gelaufen und haben von allen Seiten Bildern gemacht. 

Im Anschluss sind wir noch zum anderen Crater Lake gelaufen und dort ein gutes Stück entlang. Leider kann man hier nicht ganz herumlaufen, so dass wir irgendwann wieder umkehren mussten. Trotzdem auch hier wieder ein ganz toller See in einer tollen Landschaft. Wobei ich zugeben muss, seit wir hier in Australien sind bin ich doch vorsichtiger, wenn wir durch die Natur laufen. Überall wird vor Schlangen gewarnt usw. Das macht dann doch ein wenig nervös im Vergleich zu Neuseeland, wo es einfach gar nichts Gefährliches gibt. Aber an das Thema Schlangen, Spinnen und ähnliches werden wir uns wohl wieder gewöhnen müssen. 

Auf dieser Runde hatten wir vereinzelt auch einen guten Blick über die Stadt Mount Gambier. Eigentlich wollte ich diese noch besuchen, aber nach der ganzen Lauferei hatte ich doch keine Lust mehr. Wir haben den Abend lieber gemütlich verbracht und gekocht. Wir werden da immer wie besser. 

Der nachfolgende Tag, schon wieder ein Samstag und damit schon wieder ein Wochenende, startete mit dem üblichen Programm, frühstücken, zusammenpacken, fertig machen und Abfahrt. So langsam haben wir das auch mit unserem neuen Van richtig im Griff. Heute standen irgendwie diverse Sehenswürdigkeiten auf dem Programm, aber was wir genau machen wollen, wissen wir noch nicht. In den letzten Tagen haben wir über Instagram diverse Sachen gesehen und wir markieren uns das auf Google Maps und schauen dann, wenn wir in die Richtung kommen, wollen wir das anschauen oder machen wir spontan etwas anders. Manchmal erkennt man ja schon beim Vorbeifahren lohnt sich in Stopp oder nicht. Mittlerweile hetzten wir nicht mehr jedem Punkt hinterher, sondern konzentrieren uns auf die Wichtigsten oder das, was uns persönlich gefällt. Ist vielleicht komisch, aber wir haben auf unserer Reise jetzt schon so viel gesehen, irgendwie verlieren dann manche Sachen so ein wenig die Bedeutung als das man jetzt z.B. jeden Wasserfall besuchen muss, oder jeden Strandabschnitt gesehen haben muss. Es gibt sicher viele tolle Sachen, aber wenn man nur hetzt und überall 5 Minuten bleibt, dann bringt das ja auch nichts. Und dass wir nicht alles sehen können, das haben wir jetzt doch schon gelernt. Und so sind wir auch heute wieder los und haben einfach unterwegs geschaut. Den ersten Stopp wollten wir dann an einem ausgeschriebenen Leuchtturm machen. Nun ja, war dann gleich mal ein Griff ins Leere, da wegen Renovierung geschlossen. Der gesamte Turm war mit einem Gerüst versehen, so dass wir nicht mal von aussen etwas sehen konnten. 🙂

Also sind wir recht bald weiter zum nächsten Punkt. Es war eine kleine Wanderung zu einem mythischen Wald. Und das war jetzt so ein Punkt wie oben beschrieben. Wir haben schon so viele Wälder gesehen und auch hier war es sicher sehr schön, aber nach der Hälfte haben wir umgedreht und wollten weiter. Irgendwie nichts Neues und verglichen z.B. mit den Wäldern in Neuseeland nicht so spannend. Ist schwer zu beschreiben, aber mittlerweile haben wir eben viele Punkte, mit denen wir vergleichen. Wobei so viel vorweg, der Tag entwickelte sich trotzdem noch zu einem der tollsten auf der ganzen Reise… 

Nach dem Besuch des Waldes ging es nämlich weiter in den Tower Hill National Park. Über diesen Park hatten wir einiges gelesen und vor allem wieder viel Widersprüchliches. Auf der einen Homepage hiess es man kommt in den Park nur mit Guide, dann wieder, dass es sich nicht lohnen würde weil der Guide zu teuer usw. Ehrlich gesagt wären wir auch fast daran vorbei, sind dann aber doch die Abzweigung raus und wollten einfach mal schauen. Eine Tour konnten wir nicht mehr buchen, da alles ausgebucht war und es nur eine Tour pro Tag gibt. Aber schon auf dem Weg auch den Parkplatz entdeckten wir auch einem der Bäume einen kleinen Koalabär. Da wurde die Stimmung gleich extrem gut, weil das haben wir beide noch nie in freier Wildbahn gesehen. Wir haben also unser Auto geparkt und sind nur ein wenig über den Parkplatz bzw. den Park zwischen den Parkplätzen gelaufen und haben so direkt 5 verschiedene Koalabären entdeckt. Jeder in seinem eigenen Baum und kräftig am chillen. Wir waren hin und weg und haben ungefähr 1’000 Bilder gemacht. 🙂

Der Parkplatz war jetzt eher so ein Naturparkplatz mitten in der Pampa. Daher waren die Koalas tatsächlich hier in freier Wildbahn zuhause. Es war so ein tolles Gefühl und wir haben ewig damit verbracht, die Tiere zu beobachten. Nach einer Weile haben wir uns entscheiden, noch eine kleine Wanderung um eine Lagune im Nationalpark zu laufen. Unterwegs haben wir schon wieder den nächsten Koala gesehen. Es war nur eine kurze Wanderung, aber mega schön. 

Zusammengefasst, es war der Hammer und wir sind so froh, sind wir noch in den National Park gefahren. Das zu verpassen, wäre richtig schade gewesen. Und wir benötigten keinen Guide oder so, es kostete keinen Eintritt, man kann einfach drauflos laufen. Es war ein weiteres Highlight auf unserer gesamten Reise. Nach diesem tollen Erlebnis wurde es aber nochmal etwas stressig. Eigentlich wollten wir noch ein paar Kilometer auf der berühmten Great Ocean Road fahren, aber wir haben die verschiedenen Campinglätze auf dem Weg geprüft und alle waren komplett ausgebucht. Ja, ist eigentlich auch logisch, Hochsaison und Wochenende, da kommt alles zusammen. Und zudem darf man hier nicht «wild» campen. Das kostet ordentlich Strafe, wenn man erwischt wird. Wir hatten geplant heute noch ein paar Kilometer zu machen und dann morgen (Sonntag) bzw. dann den Rest am Montag bis Melbourne zu machen. Jetzt gab es aber nur noch in Warrnambool einen freien Stellplatz, so dass wir sogar noch vor der Great Ocean Road den Tag beenden mussten. Ist ja nicht schlimm, aber müssen wir eben morgen früher raus. Wir sind dann eben nur bis in diese Stadt gefahren und haben dort unser Nachtlager aufgeschlagen. Es war aber ein super Campingplatz und wir haben viele wertvolle Tipps für die Great Ocean Road bekommen, so dass wir auch in den zwei Tagen super durchkommen sollten. 

Unser erster Tag auf der Great Ocean Road war Sonntag, der 05.03.2023 und es war ein richtig genialer Tag. Wir sind bereits um 7.30 Uhr vom Campingplatz gefahren, weil wir den Tipp bekommen haben, dass wir die grosse Attraktion, die zwölf Apostel, so früh wie möglich am Tag machen sollten. Diese sind etwa eine Stunde Fahrzeit entfernt, aber wir wollten ja noch andere Sachen davor anschauen. Das Problem bei den zwölf Apostel ist, dass bis dahin die Tagestouristen aus Melbourne mit grossen Reisebussen gefahren werden bzw. viele Tagestouristen sich von Melbourne aus einen Mietwagen nehmen und damit bis hierher fahren. Aus diesen Gründen wird es ab gegen 11 Uhr dort immer sehr voll und wenn man den Touristen aus dem Weg gehen kann, dann machen wir das doch gerne und stehen etwas früher auf. Als wir so am frühen Morgen die ersten Kilometer gefahren sind, hatte ich etwas Bedenken wegen dem Wetter. Es gab noch einige Wolken und Nebel, was aber zum Glück am frühen Vormittag alles aufklarte und es bis zum Nachmittag ein super schöner Tag wurde. Auf den letzten Küstenstrassen hatten wir ja nicht immer so viel Glück.

Den ersten Stopp machten wir dann in der Bay of Island, von wo aus wir einen tollen Blick über die Steilküste hatten. Schon bei diesem ersten Stopp waren wir von den Felsformationen im oder auch am Wasser extrem begeistert. Das sah alles richtig genial aus vor allem mit der nun scheinenden Sonne und vor allem waren wir zu der Zeit tatsächlich die einzigen Menschen weit und breit. Herrlich.

Den nächsten Stopp machten wir dann an der Bay of Martyrs, von wo aus wir neben Felsen noch einen tollen Strand sahen.

Danach ging es weiter zum sogenannten «The Grotte» ebenfalls einer speziellen Felsformation, in welche das Meer noch ein Loch in die Küste gespült hat und es so wie zu einer kleinen Brücke gekommen ist. Ist tatsächlich noch schwer zu beschreiben. Wir sind vom Parkplatz aus ein paar Meter gelaufen, ehe es dann hinab ging und man durch das Loch im Felsen auf das Meer schauen konnte.

Danach ging es dann weiter zur sogenannten London Bridge. Hier ist ebenfalls ein grosses Loch im Felsen, aber draussen auf dem Meer. Ein richtig schöner Felsbogen hat sich da in der Zwischenzeit gebildet und wenn die grossen Wellen das Wasser durch das Loch drücken, sieht das sehr spektakulär aus. Ich hätte da stundenlang zuschauen können. Neben der Brücke sieht man auch von hier aus wieder traumhafte Strände.

Im Anschluss ging es dann aber direkt zu den zwölf Apostel. Wir haben drei Sachen ausgelassen und sind nachher nochmal ein wenig zurück, aber wir wollten einfach den Touristen aus dem Weg gehen. Wir waren also gegen 10 Uhr dort und es waren doch schon manche Menschen unterwegs. Aber alles im Rahmen und kein Vergleich als wir gegen 14.30 Uhr nochmal an der Stelle vorbei sind. Die Twelve Apostles (Zwölf Apostel) sind bis zu 60 Meter hohe, im Meer stehende Felsen aus Kalkstein. Die Felsformationen sollen nach Uluru (Ayers Rock) die meistfotografierte Touristenattraktion Australiens sein. Wobei ich das verstehen kann, wenn ich alleine unsere Bilder zu dem Thema anschaue, haben wir da auch ordentlich geknipst. 🙂 Es wird angenommen, dass der heutige Name Zwölf Apostel in den 1950er Jahren aufkam, obwohl es schon damals keine zwölf, sondern nur neun Felssäulen gab. Nachdem am 3. Juli 2005 ein 50 m hoher Felsen aufgrund des natürlichen Erosionsprozesses an der Basis des Felsens in sich zusammenstürzte, waren es nur noch acht Felssäulen.

Da wir auf dem grossen Parkplatz hier einen super Platz ergattert hatten, haben wir beschlossen bis zum nächsten Punkt auf unserer Liste zu laufen. Es gab einen tollen Wanderweg etwas abseits der Strasse und bevor wir wieder einen Platz suchen müssen, war das eine tolle Alternative. Der Weg war eben und nicht weit. Ich schätze in knapp einer Stunde sind wir hin und wieder zurückgelaufen. Unser Ziel waren «The Gibson Steps» ein paar Treppen welche die Steilküste hinunter an den Strand führen. Von den Treppen und den Aussichtspunkten hatten wir wieder eine tolle Sicht auf das Meer und den Strand. 

Zurück am Auto sind wir dann wieder ein paar Kilometer zurück gefahren, um noch weitere Punkte anschauen zu können. Jetzt wurde es so langsam etwas voller und wir mussten doch eine zeitlang warten, ehe auch für unser Gefährt wieder ein Platz frei wurde. Ich muss zugeben, dass ist etwas mühsam und an solchen Punkten wünschte ich mir einen kleineren Camper. Wobei wir haben ja Zeit und es wurde ja dann auch ein Platz frei. Das Erste, was wir von dem Punkt aus besucht haben war «Loch Ard Gorge», wieder eine tolle Aussichtsplattform auf eine Meerenge zwischen zwei vorgelagerten Felsen. Ausserdem kann man hier hinunter zum Strand laufen und kann von da aus Tropfsteine, welche sich unter der Steilküste gebildet haben, besichtigen. Das sieht sehr genial aus. 

Danach sind wir noch zum «Razorback» ebenfalls einer sehr speziellen Formation gelaufen. Diese sieht aus wie eine scharfe Klinge und auch diverse Vögel kann man von hier beobachten. 

Den Abschluss an dieser Stelle machten wir dann an der sogenannten «Thunder Cave». Hier läuft man ebenfalls ein kleines Stück und man sieht dann von oben auf das Meer, das eine kleine Höhle in den Fels gespült hat. Je nachdem wie die Wellen jetzt ankommen, gibt es einen richtigen Donner, wenn das Wasser in die Höhle schwappt. Das klang so stark und man spürte mal wieder richtig wie viel Kraft im Wasser steckt.

Nachdem wir uns mit einer kleinen Brotzweit gestärkt hatten, ging die Fahrt dann auch wieder weiter. Wir wollten noch zu ein paar Wasserfällen, welche ein wenig abseits der Great Ocean Road liegen. Wobei die Strasse verläuft, jetzt sowieso ein wenig weg von der Küste, was noch sehr schade ist. Wir sind zu zwei Wasserfällen gefahren, waren aber ein wenig enttäuscht. Zum einen musste man mehrere Kilometer auf Schotterpisten zu den Fällen fahren was einfach sehr viel Zeit kostet und wir waren jetzt wohl auch nicht zur perfekten Jahreszeit für das hier. Es kam nicht sehr viel Wasser und daher war das Ganze nicht so spannend. Wir haben zuerst die Triplet Falls und dann die Hopetoun Falls besucht. Zu jedem mussten wir natürlich wieder zuerst unzählige Stufen nach unten laufen um diese dann nachher wieder hoch zu laufen. Es war aber trotzdem schön, wenn auch anstrengend, denn wir haben uns direkt wie im Regenwald gefühlt. Es war alles wieder so schön grün und einfach sehr dicht von den Pflanzen her. Schon noch ein schönes Gefühl.

Zum Abschluss sind wir noch zu den Beauchamp Falls gefahren, aber als wir dort angekommen sind, hat es angefangen zu tröpfeln. Auch haben wir am Parkplatz ein Schild gesehen, was eine Wanderzeit von ca. 1.5 Std. vorsah. Und ich hatte echt keine Lust mehr und nach den Erfahrungen der ersten beiden Fälle, war es für mich gut. Diesen Ritt über eine Schotterpiste hätten wir uns sparen können, aber egal. Wir sind dann wieder zurück auf die Great Ocean Road an der Stelle, an der wir sie verlassen haben, um dort weiter Richtung Apollo Bay zu fahren. Es hätte glaub auch einen anderen Weg gegeben, aber wenn wir schon die Great Ocean Road fahren, dann von Anfang bis zum Schluss. Wobei die letzten Kilometer des Tages bis Apollo Bay hatten mit Ocean nicht viel zu tun. Wir waren eigentlich nur im Wald und doch einige Kilometer weg von der Küste. Dafür lag dann unser Campingplatz ganz nah am Meer. Wobei das war auch das einzig Positive über den Campingplatz. Die Infrastruktur war jetzt doch recht alt und nicht sehr gepflegt. Wobei auch hier für die meisten Unannehmlichkeiten einfach die anderen Gäste verantwortlich sind. Gibt eben immer und überall ein paar die nicht wissen was sich gehört. Kurz vor dem Campingplatz haben wir noch einen Stopp gemacht, um über das Meer schauen zu können. Hier hat mich dann ein Heer auf Deutsch angesprochen und wir haben noch ewig getratscht. Der Gute ist geschäftlich in Australien für ein paar Wochen und hat das Wochenende genossen. Es gibt schlimmere Orte an die es einen beruflich hinverschlagen könnte.

Wir sind bei strömendem Regen angekommen und haben unser Nachtlager aufgeschlagen. Zum Glück wurde der Regen wieder etwas besser, so dass wir noch unseren Grill anwerfen konnten. Nach dem Essen wurde der Abend dann noch etwas stressig. Wir haben festgestellt, dass in den Ablagefächern unter unserer Sitzbank bzw. Bett Wasser steht. Dumm das dort auch unsere Rucksäcke drin lagen und damit alles recht nass war. Auch in einem Schrank neben dem Bett war unten alles nass, so dass die dort gelagerten Schuhe und Jacken auch feucht waren. Super – da kommt Stimmung auf. Wir haben alles versucht aufzuhängen zum Trocknen, so gut es eben im Auto ging und haben angefangen alles zu putzen. Da es sauberes Wasser war haben wir gedacht, dass ggfs. der Frischwassertank undicht ist. Also haben wir unseren Wasserhahn laufen lassen und alles Frischwasser über das Spülbecken in den Abwassertank zu befördern. Danach ist zumindest kein neues Wasser im Auto aufgetreten zu dem Zeitpunkt. Uns war aber klar, dass wir morgen beim Vermieter anrufen müssen und schauen das dies geprüft wird. Wir sind also an dem Abend etwas gereizt ins Bett und waren gespannt, was der nächste Tag bringt. 

Montag, der 06.03.2023 war dann der zweite Tag auf der Great Ocean Road und eigentlich hatten wir viele Punkte geplant für heute. Wir sind recht früh wieder los und waren bereits um halb 9 am ersten Aussichtspunkt, dem Marriner’s Lookout, oberhalb von Apollo Bay. Von hier auch, ja wir mussten auch wieder ein paar Treppen nach oben steigen, hatten wir eine tolle Aussicht über die Küste.

Danach sind wir doch nochmal zu einem Wasserfall gefahren, welcher aber direkt an der Strasse lag und wir nicht erst ewig auf einer Schotterpiste reiten mussten. Wir durften nach dem Parkplatz zwar mal wieder die paar obligatorischen Höhenmeter nach oben antreten, aber war ok und hat sich gelohnt. Durch den Regen in der letzten Nacht hat es doch etwas mehr Wasser gegeben, welches über die Carisbrook Falls fiel.

Danach sind wir nach Lorne und haben dort versucht das viele Wasser, welches wir nun in unserem Abwassertank hatten loszuwerden. Hier gab es eine öffentliche Stelle, oft sind diese nur in Campingplätzen, und wir konnten das direkt erledigen. In der Zwischenzeit hatten wir auch Glück und haben unsere Vermietungsfirma erreicht. Wir sollten direkt am gleichen Tag nach Melbourne in den Standort der Firma kommen. Nach Melbourne mussten wir heute sowieso, aber die Firma macht um 15 Uhr zu und wir sollten vorher kommen. Das passte mir nicht so sehr, weil ich eigentlich den Tag für die Great Ocean Road nutzen wollte und ggfs. noch etwas länger an einem der noch folgenden Strände bleiben wollte. Aber dumm gelaufen, wir mussten unser Programm etwas verkürzen, damit wir das Schaffen. Zum Glück sind wir heute wieder früh los und hatten daher noch etwas Zeit. Nachdem unser Tank leer war, haben wir uns aufgemacht und sind immer weiter an der Küste. Eigentlich wollten wir noch am sogenannten Split Point einen Leuchtturm besichtigen, aber hier gab es keinen Parkplatz für Autos über 6m Länge. Das war richtig seltsam. Erst ein Schild Fahrzeuge mit länger als 6m sollen geradeaus fahren und dann einfach kein Hinweis mehr, wo man jetzt parken kann. Wir sind also daran vorbeigefahren. Da meine Stimmung jetzt eh schon am Ar… war hatte ich auch keinen Bock mehr zum Umdrehen. Wir sind weiter bis zum Urquhart Bluff einem sehr schönen Strand und haben uns dort ein wenig ausgeruht und etwas gegessen. Die Sonne und das Sandwich haben dann die Stimmung doch wieder ein wenig gesteigert.

Danach sind wir noch zum Point Roadknight, wo wir wieder eine tolle Felsformation und deinen tollen Strand anschauen konnten. Das einzige Problem waren die stechenden Fliegen, welche uns hier auf die Nerven gingen. Aber der Ausblick hat doch wieder mehr als entschädigt.

Und ab jetzt wurde es richtig anstrengend. Wir waren noch knapp 100 Kilometer von Melbourne entfernt und mussten uns auf den Weg in die Stadt machen. Wir sind die Great Ocean Road noch bis zum Schluss gefahren, einfach ohne weiteren Halt. Aber wir haben alles gesehen und es hat sich wirklich gelohnt. Es ist eine tolle Strasse und bietet extrem viel. Aber das Highlight ist ganz sicher die Region um die zwölf Apostel, dann folgen doch einige Kilometer, wo es eher langweilig wird. Der Vorteil des zweiten Tages war, dass man deutlich mehr am Meer gefahren ist und es dort wirklich traumhafte Strände gibt. Leider hatten wir da jetzt aber keine Zeit mehr. Die Fahrt in die Stadt war dann eine Herausforderung. Schon alleine mit dem Linksverkehr ist die eine Sache, aber dann noch mit dem riesigen Auto und den engen Strassen, echt heftig. Und eines muss ich sagen, Australier sind, mit die freundlichsten Menschen, die ich je getroffen habe, aber sobald sie Autofahren, verändern sie ihren Charakter. Da haben die es plötzlich eilig und fahren recht aggressiv. Da muss ich mich noch dran gewöhnen. Wir haben es aber, dank Corinnes extrem guter Navigation sicher und pünktlich zur Vermietungsfirma geschafft und konnten dort das Auto zum Durchchecken abgeben. Wir haben so lange gewartet und die Herren und Damen dort haben wirklich alles versucht. Problem war, es ist kein weiteres Wasser aufgetreten, egal was sie gemacht haben. Sie haben die Tanks frisch befüllt, Wasser laufen lassen, eine Probefahrt gemacht usw. der Boden blieb trocken. Ich kam mir vielleicht mal doof vor. Aber es war ja Wasser da und nun weiss niemand woher. Wir sollen es weiter beobachten und hoffen. Da wir drei Nächte in der Stadt bleiben, haben sie angeboten sollte es bis zur Weiterfahrt nochmal auftreten kommen sie zu uns auf den Campingplatz. Ich kann so viel verraten, es ist bis zur Abfahrt und dem Ende dieses Berichtes nicht mehr aufgetaucht. Ich habe keine Ahnung, ich hoffe es bleibt so. In Summe waren wir ca. 1 Stunde dort, ehe es dann wieder quer durch die Stadt zu unserem Campingplatz ging. Wir haben einen tollen Platz gebucht, von wo aus man mit der Tram in das Zentrum fahren kann. Es macht keinen Sinn für mich, mit so einem grossen Auto in die Stadt zu fahren und einen Parkplatz zu suchen. Die sind auch nur teuer und so spare ich mir lieber die Nerven und fahre mit der Tram. Die nächste Station ist auch nur 12 Minuten zum Laufen weg und dann geht es ohne Umsteigen direkt ins Zentrum von Melbourne. Am Abend habe ich mir dann auf den ganzen Schrott zwei Bier gegönnt und wir haben nochmal den Grill angeworfen. Ausserdem haben wir noch schnell eine Free Walking Tour für morgen gebucht und dann den Tag beendet. Wir müssen doch wieder früh raus.

Dienstag, der 07.03.2023 war unser erster Tag in Melbourne und wir waren sehr gespannt. Wir haben uns wieder für eine Walking Tour angemeldet und mussten bereits um 10.30 Uhr in der Stadt sein. Da der ÖV hier sehr gut sein soll, haben wir uns entschieden, dass wir mit der Tram in die Stadt wollen. Dummerweise muss man sich vor der ersten Fahrt so eine Karte kaufen, auf die man dann Geld laden muss und so direkt im Tram oder Zug bezahlt. Eigentlich ein tolles System, man muss nur immer an die Karte kommen. Normalerweise kann man die an Bahnhöfen oder Supermärkten bzw. Tankstellen locker kaufen. Dummerweise war aber auf dem Weg zur nächstgelegenen Tramstation keine Verkaufsstelle, so dass wir zu einer anderen Linie laufen mussten, bei welcher es an der Endstation eine Tankstelle gibt. War ein Fussmarsch von knapp 30 Minuten plus eine Fahrzeit von 40 Minuten bis zum Treffpunkt ergab. Ja, wenn wir jetzt zurück rechnen, dann mussten wir tatsächlich wieder früh aufstehen. 🙂 War aber halb so schlimm und der Fussmarsch tat auch richtig gut. Vor allem haben wir schon von der Strasse direkt vor dem Campingplatz die Skyline gesehen und sind sozusagen immer dieser entgegengelaufen. Da stieg die Vorfreude doch mit jedem Schritt. Nachdem wir unsere Karten gekauft und aufgeladen haben ging es dann zum Tram und direkt ab in die Stadt. Schon genial, wenn selbst so weit aussen noch alle 7 bis 9 Minuten eine Tram kommt. Die Fahrt war dann direkt sehr eindrücklich. Es war eine sehr alte Tram und daher sehr laut, aber sie fuhr mitten auf der Strasse und bei jedem Stopp mussten die Passagiere direkt auf die Strasse springen, da es keine Bahnsteige oder so gab. Es funktioniert, aber sehr gut. Man muss als Autofahrer einfach aufpassen, dass wenn man sich einer Tram nähert und diese stoppt, man auch stoppen muss. Sonst erwischt mit man Sicherheit einen Passagier, der aus der Tram springt. Muss man alles wissen. 🙂 Nachdem wir am Treffpunkt angekommen sind wurde uns schnell bewusst, yepp wir sind nicht die Einzigen. Es waren doch schon viele Menschen da, aber auch zwei Guides. Es wurden zwei Gruppen gebildet, so dass es von der Gruppengrösse auch wieder ging. Unser Guide, Andreas, war eigentlich ein gebürtiger Neuseeländer. Er ist dann aber doch im Alter von 2 Jahren nach Australien gezogen mit seinen Eltern. Er war aber ein typischer Australier, allein die Herkunft seiner Grosseltern zeigt, wie multikulturell das Land ist, so war die Ukraine, Australien und noch zwei weitere Länder vertreten. So ist das wohl noch recht häufig hier. Wir sind dann pünktlich losgezogen und haben viel über die Geschichte von Melbourne gehört. Vor allem zu Zeiten des Goldrausches war ein riesiger Hype um die Stadt und sie zog viele Einwanderer aus Europa an. Der zweite grosse Schwung an Einwanderern kam dann nach den beiden Weltkriegen. Aus der erfolgreichen Zeit mit dem Gold sind vor allem die vielen alten Gebäude geblieben, welche alle sehr an Europa erinnern. Bereits 30 Jahre nach der Gründung der Stadt wurde für die internationale Weltausstellung angefangen riesige Komplexe zu bauen. Melbourne war lange Zeit die reichste Stadt der Welt und manches davon kann man heute noch sehen. Danach ging es dann in das alte Gefängnis der Stadt und dem bekanntesten Insassen, Ned Kelly. Dieser war ein Bushman und Krimineller, welcher zusammen mit seiner Gang doch einige getötete Polizisten auf dem Konto hatte. Als man die Gruppe fassen wollte, gab es eine wilde Schiesserei, bei welcher alle seinen Gangkollegen starben, nur er wurde schwer verletzt gefasst. Berühmt wurde der Herr, da er bei seiner Erhängung kurz vor dem Ersticken noch murmelte, «such is life» was so viel wie, so ist das Leben bedeutet. Diesen Grundsatz hat man sich in Australien zu Herzen genommen und egal was passiert oder wie schlimm es ist, so ist das Leben. Weiter ging es zu einem Denkmal, welches an den Aufstand der Minenarbeiter für bessere Arbeitsbedingungen erinnert. Die Minenarbeiter in den Goldgruben wurden zu Beginn förmlich ausgebeutet. Sie forderten daher die berühmte Formel 3 x 8 sprich 8 Stunden Arbeiten, 8 Stunden Spielen und 8 Stunden Ausruhen. Und sie hatten damit auch tatsächlich Erfolg und davon profitieren die Angestellten im Allgemeinen noch heute. Die maximale Arbeitszeit beträgt 8 Stunden am Tag und führt dazu, dass bereits gegen 16 Uhr viele Büros wie verlassen wirken und die Menschen Richtung Strand oder sonst irgendwohin rennen. Eigentlich noch recht genial. Im Anschluss sind wir zum Parlamentsgebäude und in den Carlton Garden mit dem Royal Exhibition Building welches zur Weltausstellung gebaut wurde. Ausserdem sind wir durch die berühmten Royal Arcarden und Block Arcarden gelaufen.

Unsere Tour führte uns knapp 2.5 Std durch die Stadt und wir waren begeistert. Zum Einen von der Stadt, aber auch von unserem Guide der das einfach genial machte. Aus diesem Grund haben wir uns erkundigt, ob wir bei der Nachmittagstour zum Thema Kultur nicht doch auch noch irgendwie mitlaufen könnten. Laut Internet war diese nämlich schon ausgebucht und findet auch nur alle zwei Tage statt, so dass dies eigentlich unsere einzige Chance war. Da die Tour ebenfalls von Andreas geführt wurde, hatten wir Glück und er meinte wir sollen einfach dazu kommen und mitlaufen. Das passe dann schon. Ok, wäre er ja auch blöd, denn wir geben ja sicher auch Trinkgeld.

Die zweite Tour des Tages startete also bereits um 15 Uhr, so dass uns nach der ersten Tour nur Zeit für ein kleiner Imbiss blieb. War aber ausreichend, denn wir haben einen super Sushi-Laden gefunden. Haben wir das früher recht selten gegessen, so könnte ich das jetzt mindestens einmal in der Woche essen. Dann ging es zum Treffpunkt und die Gruppe war deutlich kleiner als am Morgen. Das Thema war wie gesagt Kultur, was aber sämtliche Themen wie Streetart, Musik, Bar- und Kaffeekultur, etc. miteinschloss. Der Schwerpunkt war sicher die Streetart. Wir haben viele Graffitis und andere Installationen besichtigt und waren begeistert. Die Bilder waren zwar nicht ganz so schön wie in Valparaiso aber trotzdem cool. Wir sind vor allem durch Strassen gelaufen, durch welche man als Tourist sonst vielleicht nicht läuft. Es waren eher so die Seitenstrassen zwischen den Hochhäusern.

Alkohol war lange Zeit ein Problem und wurde hart bekämpft, aber nie ganz verboten. Es war aber über viele Jahre so, dass in Pubs oder Restaurants nur bis 18 Uhr Alkohol ausgeschenkt wurde. Die meisten Menschen hatten gegen 16 oder 17 Uhr Feierabend. Es wurde also nicht weniger getrunken, sondern einfach nur schneller. Da Pubs um 18 Uhr schlossen musste ein anderes Getränk her damit man sich abends noch mit Freunden treffen konnte und reden konnten. So wurden grosse Kaffeehäuser immer wichtiger und noch heute hat Kaffee einen hohen Stellenwert in Melbourne.

Danach war dann Musik ein grosses Thema und wir sind zur AC/DC Lane, als Erinnerung an die berühmteste Australische Band, gelaufen.

Danach drehte sich alles um Sport bzw. um Football, für uns Rugby, welches so wichtig ist, dass es in Melbourne zwei Feiertage gibt, welche einen Zusammenhang zum Football haben. Vor dem entscheidenden Finale um die Australische Meisterschaft, welches immer an einem Samstag stattfindet, ist der Freitag davor Feiertag. Das Finale findet im Cricket Stadion von Melbourne statt, welches 100’024 Menschen fasst. Der zweite Feiertag ist der Montag nach dem Pokalfinale, weil früher an diesem Tag so viele krank gemacht haben, hat man den Tag einfach zu einem Feiertag gemacht. 🙂

Nach knapp 2 Stunden war auch diese Tour zu Ende und wir waren echt bedient. So viele Informationen, dass muss man auch erstmal alles sacken lassen und verarbeiten. Wir hatten aber einen grandiosen Tag und extrem viel Spass. Zum Abschluss sind wir noch zu einem Italiener, welcher uns auf der Tour empfohlen wurde. Die Pizza war richtig gut, aber das Beste war das Knoblauchbrot, welches man als Vorspeise bestellen kann. Eigentlich war das wieder viel zu viel an Essen, aber die Empfehlung war einfach zu gut und der Geschmack hat das schlechte Gewissen mehr als weg gemacht. Wir sind ja auch viele Schritte gelaufen heute. Nach dem Essen ging es dann wieder zur Tram und ab nach Hause. Wir waren echt durch und so ein wenig merkten wir jetzt auch die Beine. Zurück am Campingplatz haben wir dann den Tag recht schnell beendet, war es aber bis wir zurück waren auch schon nach 22 Uhr. 

Mittwoch, der 08.03.2023 war der zweite Tag für uns in Melbourne und heute wollten wir auf eigene Faust die Stadt weiter erkunden. Da wir unsere Karte für die Tram schon hatten, konnten wir heute zur anderen Linie laufen und mussten da nur 10 Minuten investieren. Gab gleich eine Mütze Schlaf mehr am Morgen. Mit der Tram sind wir dann bis zur St. Patrick’s Cathedral gefahren, welche wir besichtigen wollten. Es ist eine sehr grosse Kirche und von aussen sehr schön. Im Inneren fand ich diese Kirche wieder sehr dunkel und irgendwie düster. Dafür waren aber die Fensterbilder wieder ein Highlight.

Da wir am Morgen ohne Kaffee und Frühstück los sind, war es nun Zeit etwas gegen den Hunger zu tun. Anschliessend sind wir mit dem historischen Touristen Tram auf einem Rundkurs durch die Innenstadt. War richtig lustig, kostet nicht mal etwas und man bekommt tolle Infos über Lautsprecher zur Stadt. Ok, die Durchsagen sind nicht immer alle verständlich, vor allem nicht, wenn die Tram gerade am Bremsen ist und alles quietscht. So haben wir aber gelernt, dass in Melbourne über 5 Mio. Menschen leben und diese aus über 110 verschiedenen Ländern stammen. Aber so ganz generell eine tolle Sache mit dem ÖV hier in der Stadt und selbst die normalen Trams kosten im Innenstadtbereich nichts, was ich noch ein tolles Angebot finde. Man kann so wirklich vieles von der Stadt sehen.

Nach der Rundfahrt haben wir die Treasury Gardens mit dem John F. Kennedy Memorial und Memorial für die im Dienst gestorbenen Mitarbeiter der Hilfsorganisationen wie Feuerwehr aber auch Krankenschwestern, etc. besichtigt. Vor allem das Memorial für die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen fand ich extrem schön gemacht. Das ist eine tolle Wertschätzung für die Menschen.

Danach ging es zur Besichtigung des Fitzroy Gardens mit dem Cooks’ Cottage, diversen Brunnen und dem Fairies Tree, einem Baumstamm, an dem diverse Schnitzereien angebracht sind. Sieht sehr schön aus und ist bei Kindern sehr beliebt. Genauso wie die daneben errichteten kleinen Häuser, welche ein kleines Dorf abbilden.

Weiter ging es mit einem Spaziergang am Fluss und der Promenade mit Sicht auf die Skyline. Wir waren auf dem Weg zu unserem nächsten Highlight nicht aber ohne unterwegs noch eine Kleinigkeit gegessen zu haben.

Es stand der Besuch des Skydecks im 88. Stock eines Hochhauses mit dem Namen Eureka auf dem Programm. Der Tower hat eine Höhe von 297.3 Meter und wurde 2006 eröffnet. Die Aussichtsplattform ist die höchste Aussichtsplattform auf der Südhalbkugel und bietet einen genialen Blick über die Stadt. Leider gibt es nur eine kleine Aussenterrasse und im Innenbereich sind die Fenster sehr dunkel, was es schwierig macht gute Fotos zu machen. Vor allem wenn noch Licht brennt und sich das dann in den Fenstern spiegelt. Es war trotzdem genial und irgendwie hat es geholfen durch den Blick von oben die Stadt noch besser greifen zu können. 

Uns gefällt Melbourne einfach extrem gut. Es hat einen besonderen Charme und ich denke es ist eine Stadt, in der man merkt, dass hier viele Menschen einfach auch schwer am Arbeiten waren. Es ist für mich eher eine toughe Stadt, welche nicht auf Hochglanz poliert ist, sondern in der es eben auch mal etwas rau werden kann. Ich meine das im positiven Sinn, es ist einfach extrem cool und ich könnte dort glaub ich länger wohnen. Danach ging es wieder zur Tram und wieder zurück zum Campingplatz und es hiess Abschied nehmen von Melbourne. 

Am Donnerstag hatten wir dann einen recht gemütlichen Tag. Wir sind aufgestanden, haben gefrühstückt und unseren Camper abfahrbereit gemacht. Heute hiess es wieder ein paar Kilometer zurück nach Geelong. Von dort aus nehmen wir morgen, Freitag, dann die Fähre nach Tasmanien. Man hat tatsächlich vor ein paar Jahren das Fährterminal in Melbourne geschlossen und das Ganze nach Geelong verlegt. Für uns hiess das jetzt eine Fahrzeit von knapp 1.5 Std. und weil es so viel Spass macht, nochmal quer durch die Stadt. Heute haben wir aber eher die grösseren Strassen erwischt, so dass alles perfekt geklappt hat. Unterwegs haben wir noch einen kleinen Stopp zum Einkaufen gemacht, wir wollen doch ein paar Vorräte mit nach Tasmanien nehmen. Wobei wir aufpassen müssen, weil z.B. alles, was Obst, Gemüses oder Honig ist, darf man nicht mitnehmen. Es gibt strenge Kontrollen und wenn man erwischt wird bzw. nicht deklariert, dann wird es richtig teuer. Nach dem Einkauf sind wir dann direkt auf den Campingplatz und haben den Nachmittag mit Lesen und Blogschreiben verbracht. Nach den letzten beiden Tagen waren wir heute einfach ein wenig faul und haben die Sonne genossen. Ausserdem habe ich wieder gemerkt, wie anstrengend das Fahren durch die Stadt ist, wenn man das nicht gewohnt ist. Am Abend haben wir dann nochmal gemütlich gegrillt, ein Glas Wein getrunken und uns von Festland Australien verabschiedet. Wir sind sehr gespannt, was uns auf der Insel erwartet. Alles zur Überfahrt mit der Fähre und die ersten Eindrücke von Tasmanien dann im nächsten Bericht. Für heute machen wir hier Schluss und gehen schlafen, es gibt eine kurze Nacht. Unsere Fähre legt um 8.30 Uhr ab und wir müssen ca. 2 Std. vor Abfahrt am Terminal sein und ich brauch ja meinen Schlaf. 🙂

Kurzes Update: Es geht uns gut…..Internet ist hier aber gerade schwierig

Hallo Zusammen

Wir wollten nur kurz ein Update geben, weil hier schon lange nichts mehr Neues hochgeladen wurde und wir hier sozusagen noch in Neuseeland sind. In der Realität sind wir mittlerweile seit fast 2 Monaten in Australien und reisen mit einem Campervan durch die Gegend – bis jetzt sind wir mehr als 5’000 Kilometer gefahren 😉 Noch viele Kilometer liegen aber auch noch vor uns.

Es geht uns gut, was wir aber von Australien anders erwartet hätten ist der Internet-Empfang. Wir haben in den 2 Monaten bis jetzt keinen Ort gefunden, der auch so ein starkes/stabiles/schnelles Internet zu bieten hat, sodass wir unsere Berichte online (wobei das ginge), aber auch die Bilder hochladen können. Wir schreiben also im Hintergrund fleissig weiter, Foto’s machen wir auch laufend einige (wir sind mittlerweile bei rund 50’000 Bilder/Videos von der gesamten Reise angekommen) und laden dann eben hoch, wenn es irgendwann geht.

Es tut uns leid, dass sich die Wartezeit weiter verlängert, aber wie sagt man so schön «Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude» 😉

Immerhin konnten wir unser Reiserouten-Video bis Ende März 2023 mal hochladen. Und auch bei Instagram sind wir ziemlich aktiv und laden meistens täglich neue Stories und Posts hoch (dies geht meistens auch mit dem Handyempfang). Also falls uns jemand dort folgen möchte, hier findet man uns:

[instagram-feed feed=3]

Instagram lässt die Stories jeweils nur 24 Stunden online. Da aber nicht Alle täglich Instagram benutzen, speichern wir all unsere Stories in den Highlights. Diese findet man auf unserem Profil, sortiert nach Ländern zu finden (blau eingekreist):

Wir schicken liebe Grüsse von Down Under und bis bald 😉

Corinne & Tobi

Von Ross Beach bis Christchurch

Samstag, der 18.02.2023 startete dann wieder mit einer frischen Tasse Kaffee am Strand von Ross Beach. Also daran könnte ich mich wirklich gewöhnen. Der Tobi und das Meer, das passt einfach wie Arsch auf Eimer. Ich fühl mich da immer sehr wohl und geniesse es immer sehr. Danach hatten wir dann wieder ein kleines Programm für den Tag. Ich habe von der Besitzerin des Platzes noch ein paar weitere Tipps bekommen und so war heute doch wieder einiges los. Nachdem wir alles zusammengepackt hatten, ging unsere Fahrt weiter Richtung Norden. Unser erster Stopp war an einem Tree-Walk. Das bedeutet, dass wir über eine Rampe auf einen Steg gelaufen sind, welcher in ca. 10 bis 12 Meter Höhe durch einen Wald ging. Das war richtig genial und wir hatten eine tolle Sicht. Über den ganzen Weg gab es immer wieder so kleine Aussparungen in Steg, an welchen Informationen zu den Bäumen, zu Pflanzen oder zu verschiedenen Tieren ausgehängt waren. Das Ganze war also sehr informativ und eine tolle Sache. In der Mitte der Tour konnten wir noch auf einen Turm steigen und waren dann ca. 47 Meter hoch, Von dort hatten wir eine super Aussicht auf die Berge und den naheliegenden See. Leider sind zu dem Zeitpunkt schon ein paar Wolken aufgezogen, aber war trotzdem schön.

Als wir unsere Runde durch hatten ging es auch schon weiter zu unserem nächsten Halt. Dieser wurde uns gleich mehrfach empfohlen und daher waren die Erwartungen auch etwas höher. Aber was wir da gesehen haben, war einfach genial. Wir haben uns aufgemacht zur Hokitika Gorge und den dort sich befinden Hängebrücken. Das Highlight ist aber eigentlich das türkis-blaue Wasser, welches den Fluss herunterkommt. Ich habe das so noch nie gesehen, so blau und so klar. Zuerst mussten wir ca. 30 Minuten vom Parkplatz laufen, wobei wir wieder wie durch einen Regenwald gelaufen sind. Wieder alles so grün und leuchtend. Danach waren wir dann am Fluss und haben die Hängebrücken überquert bzw. uns ans Ufer des Flusses gesetzt. Wir waren teilweise echt sprachlos und haben das Ganze einfach auf uns wirken lassen.

Zurück am Camper sind wir dann weiter zum nächsten Stopp. Wir wollten zu einem Wasserfall, welcher etwas abseits liegen soll. Wie abseits haben wir dann recht schnell gemerkt als die Strasse plötzlich zu einer Schotterpiste wurde und wir noch 10 km vor uns hatten. Hurra, mit dem Wagen macht das so richtig Spass. Nun ja, laut Mietvertrag dürfen wir ja nur auf Asphalt fahren, also haben wir einfach die Augen zu gemacht. Aber war alles kein Problem. Ich versteh nicht, warum man das so ausklammert, wenn man vernünftig fährt, geht das super. Leider hat es auf dem Weg zum Wasserfall dann wieder mal angefangen zu regnen. Aber beschweren wir uns nicht, die letzten Tage waren echt super. Wir haben dann einfach kurz im Auto gewartet, bis es besser wurde und dann ein kurzer Sprung zum Wasserfall, ein paar Bilder und zurück. 

Der Wasserfall, die sogenannten Dorothy Falls waren wirklich noch sehr schön, vor allem weil man eben so nah hinlaufen konnte. Das hat mir gefallen. Wir sind danach dann aber weiter zu unserem nächsten Campingplatz in Greymouth, einer kleinen Stadt direkt an der Küste. Wir hofften wieder auf einen schönen Platz am Strand und wurden nicht enttäuscht. Wir mussten zwar etwas weiter laufen, dafür war der Strand aber genau so schön.

Wir haben uns eingerichtet und sind dann aber doch nochmal los, um Vorräte einzukaufen. Ausserdem gibt es in Greymouth eine bekannte Brauerei, welche ich noch testen wollte. Ich kannte zwar schon zwei Biere davon, aber man muss ja schauen, ob die anderen auch so gut sind. Wir sind also zuerst einkaufen und dann zur Monteith’s Brewery, einer richtig gemütlichen Brauerei. Wir haben uns auf die Terrasse gesetzt, der Tobi hat zwei Bier getrunken und zusammen haben wir eine Portion Pommes geteilt. Ein schöner Nachmittag muss ich sagen.

Im Anschluss sind wir wieder auf den Campingplatz und noch ein wenig an den Strand. Am Abend habe ich mich noch mit unseren Platznachbarn, ebenfalls aus der Schweiz, über ihren Camper unterhalten. Die beiden hatten genau den Camper, welcher uns auch für Australien angeboten wurde. Schlussendlich habe ich alle wichtigen Informationen und sogar noch eine Hausführung bekommen. 🙂 Zum Abschluss des Tages haben Corinne und ich noch einen Grill angeworfen und ein kleines BBQ gemacht.

Sonntag, der 19.02.2023 startete mal wieder mit Regen. Das war etwas schade, weil wir heute wieder auf der Küstenstrasse entlang Richtung Norden wollten und da hatte ich auf Sonne gehofft. Wir sind um halb 10 Uhr los und der Regen wurde auf den ersten Kilometern immer stärker. Nach und nach lies der Regen aber nach, was wohl daran lag, dass die Berge entlang der Küste wieder etwas tiefer wurden und hier die Wolken über die Berge abziehen konnten. Wir haben an verschiedenen Punkten Halt gemacht und die Aussicht über das Meer genossen, wobei uns die Wolken schon ein wenig beängstigt haben.

Das Highlight des Tages war der Besuch der Pancake Rocks direkt an der Küste. Diese Felsformationen sind schon sehr besonders mit ihrem Aussehen. Wenn man sich das so anschaut, dann sind das einfach sehr viele gestapelte Pfannenkuchen. Warum und wieso die Felsen hier so aussehen, kann niemand so richtig beantworten. Es gibt zwar verschiedene Theorien, aber exakt weiss man es nicht. Der gesamte Prozess muss einfach über viele Jahrtausende stattgefunden haben. Das Ergebnis ist aber etwas ganz Spezielles und Einzigartiges. Wir sind ewig den Rundwanderweg gelaufen und sind aus dem Staunen nicht herausgekommen. Zum Glück kam hier auch wieder die Sonne raus, so dass es auch mit dem Wetter passte. Besonders gefallen haben mir die Zwischenbereiche zwischen den Felsen in welche das Meerwasser hereingekommen ist und dort so richtige Donnerschläge veranstaltete wenn die Wellen am Felsen aufkamen. 

Danach sind wir noch ein paar Kilometer weiter, um den Truman Track zu laufen. Dies ist eine kurze Wanderung zum Strand, wo sich eine tolle Aussparung unter den Klippen gebildet hat. Bei Ebbe kommt man hier trockenen Fusses hin. Das Areal ist extrem schön und ich hätte es dort auch gerne länger ausgehalten können.

Wir sind aber bald wieder aufgebrochen, um mit ein paar weiterem Stopps unser Tagesziel Carters Beach zu erreichen.

Nach diesen Aussichtspunkten haben wir noch am Leuchtturm von Cape Foulwind gehalten, welcher jetzt aber nicht so der Reisser war. Besser war der Blick auf der anderen Seite der Klippen hinunter zum Strand. Das war schon mehr unser Ding und die verschiedenen Löcher, welche sich hier in den Felsen gebildet haben, sehen schon super aus. Leider war hier ebenfalls noch Ebbe, so dass das Ganze nicht ganz so eindrücklich war. Aber trotzdem sehr schön.

Danach ging es dann zum Campingplatz direkt am Carters Beach und ich habe meine Badehose montiert. Das Wetter war wieder richtig gut und ich wollte mich nochmal in die Fluten stürzen. Der Strand war herrlich breit und richtig schön. Ich konnte ewig Richtung Wasser laufen und dann ganz langsam hinein in das Wasser. War richtig erfrischend, aber lange nicht so kalt wie gedacht. Hat perfekt gepasst und war ein super Abschluss des Tages.

Danach ging es wieder zum Camper, um noch unsere Australienpläne zu finalisieren und unsere Flüge zu buchen. Ja wir haben heute tatsächlich schon unseren Flug zurück nach Deutschland gebucht. Ein komisches Gefühl… Auf der einen Seite sehr viel Freude, weil wir dann Familie und Freude endlich wieder sehen, auf der anderen Seite aber auch ein ganz trauriges Gefühl, weil dann unser Abenteuer zu Ende geht. Damit muss ich mich noch anfreunden. Am Abend haben wir nochmal gekocht und uns für unsere letzte Nacht im Camper bereit gemacht. Da darf ein Gläschen Wein nicht fehlen. Wir werden morgen Richtung Christchurch fahren und den Camper dann wohl schon vor unserem Hotel parken. Der Tobi hat eine Doppelbuchung für die Nacht veranstaltet, weil er sich beim Buchen des Campers vertan hat. Dummerweise können wir diese eine Nacht weder beim Camper noch im Hotel stornieren. Also ist der Plan mit dem Camper zum Hotel, dort parken und schön im Hotelbett schlafen. Hilft uns aber sehr, weil so können wir in Ruhe alles ausräumen und direkt ins Zimmer tragen. Mal schauen, wie wir es dann final machen. Die Pasta zum letzten Abend war aber mal wieder sehr lecker. 🙂

Der nächste Tag war dann Montag, der 20.02.2023 und heute standen nochmal einige Kilometer an. Wir haben uns früh fertig gemacht und auch schon mal unsere Sachen gepackt. Nach so langer Zeit alles wieder in die Rucksäcke packen war schon komisch. Vor allem sind unsere Rucksäcke wohl eingegangen. Bis wir wieder alles untergebracht haben, sehr schwierig. Jetzt müssen wir noch schauen, wie wir unser Camping-Equipment, welches wir gekauft haben mit nach Australien bringen. Also ganz wichtig unsere Kaffeemaschine, aber auch Plastikschüsseln, Kaffeebecher etc. Mag ja nicht alles nochmal kaufen dort. Wird noch eine Herausforderung, aber schaffen wir auch noch. Gegen 10 Uhr sind wir dann vom Platz gefahren und ein letztes Mal an den Strand. Einfach wieder herrlich.

Danach ging die Fahrt dann los Richtung Hamner Springs. Eine Distanz von ca. 270 km, welche uns durch die schöne Bergwelt der Südinsel führte inkl. dem Lewis Pass. War schon sehr schön nochmals die grünen Berge zu sehen und mit unserem Camper den Pass hochzuschleichen. So etwas mehr Leistung wäre schon gut gewesen. Gegen Mittag haben wir dann Hamner Springs erreicht und waren recht überrascht. Ein kleines Dorf, aber sehr schön angelegt alles. Bekannt ist die Region vor allem für die Thermalquellen, was uns aber nicht so interessierte. Wir haben von einer kleinen Wanderung auf einen Hügel gehört, von welchem man eine tolle Aussicht haben soll. Angegeben war die Runde mit knapp einer Stunde, das war doch genau richtig, um die Beine ein wenig zu vertreten. Also haben wir uns auf den Weg hinauf zum Conical Hill Lookout gemacht. Und der Weg war wirklich schön, alles im Wald und im Schatten. Und als wir oben waren, die Aussicht war wirklich genial. Hat sich gelohnt den kleinen Umweg zu fahren.

Nachdem wir wieder bei Kräften waren, sind wir wieder hinunter zum Auto und haben die letzten 95 km bis nach Christchurch in Angriff genommen. Dort sind wir noch kurz in eine Mall, um eine Kleinigkeit zu essen bzw. ein paar Sachen zu erledigen. War noch gut, denn ich war echt geschafft nach dem Tag und so musste ich später das Zimmer nicht mehr verlassen. Wir sind zum Hotel, wobei es eigentlich mehr ein Haus mit Appartements ist und kein Hotel. Keine Rezeption oder so, sondern einfach nur ein Code für die Haustüre und Zimmertüre und gut ist. Dafür haben wir wieder eine kleine Küche und können unser Frühstück und unseren Kaffee selber machen. Das ist praktisch. Der Abend war dann auch entsprechend kurz und ich bin früh eingeschlafen.

Am Dienstag, 21.02.2023 hiess es dann Abschied nehmen von unserem Camper. Wir sind am Morgen los und noch kurz zu einer Waschanlage. Man muss das Auto von aussen frisch geputzt zurückgeben. Danach noch Tanken und dann ab zur Vermietung. Dort war schon ganz schön was los aber als wir dann dran waren, ging es ganz schnell. Ich habe mich noch wegen den Schlafsäcken beschwert, da zu dünn und zu klein, und Schwuppes gab es 30 NZD als Refund. Auch nicht schlecht, aber die Schlafsäcke waren auch wirklich ein Witz. Sonst waren wir aber recht zufrieden mit unserem Auto und der Abschied fiel uns doch ein wenig schwer. Immerhin haben wir 4’288 km in den letzten Wochen zusammen zurückgelegt und dabei mit der einen oder anderen Windböe gekämpft.

Wir haben beim Warten noch 2 Mädels aus Deutschland getroffen und ihnen konnten wir unsere letzten Reste an Gewürze, Küchenpapier usw. vererben. Das war noch praktisch, wir mussten nichts wegwerfen und sie nichts einkaufen. Wir haben unterwegs auch immer mal wieder etwas bekommen, wenn andere ihre Tour fertig hatten, so hilft man sich gegenseitig. Mir gefällt das.

Danach sind wir dann zum ersten Mal in Neuseeland Bus gefahren. Wir sind so zurück in die Stadt und war mal wieder ein Symbol dafür, wie einfach ÖV im Vergleich zu daheim sein kann. Und vor allem dann noch wie billig und trotzdem genau so pünktlich. Wieder in der Stadt sind wir noch in ein Café und dann hatte ich noch einen besonderen Termin. Direkt neben dem Café war ein Frisör und da keine Menschen dort waren bin ich rein, um nach einem Termin zu fragen. Termine gab es nicht, aber ich konnte direkt Platz nehmen und 15 Minuten später hatte ich eine neue Frisur und war frisch rasiert. Das ging mal zügig aber das Konzept des Herrn war auch einfach. Schnell die Seiten des Kopfes rasiert und dann wild mit der Schere durch die Haare fahren. Ich hatte echt Angst, ob das was wird, aber ist ganz gut rausgekommen. Damit war ich jetzt nach 14.5 Monaten Reise zum ersten Mal beim Frisör. Nicht schlecht, oder? Am Nachmittag sind wir ein wenig durch die Stadt und den Botanischen Garten gelaufen. Der Botanische Garten ist ein Highlight der Stadt würde ich sagen.

Christchurch an sich ist schon eine schöne Stadt, aber man sieht die Auswirkungen des schweren Erdbebens von 2011 einfach noch immer. Vor allem die Kirche ist noch komplett eingerüstet und ein grosser Teil fehlt noch immer, der erst wieder aufgebaut werden muss. Christchurch ist eine recht grosse Stadt, wirkt dabei aber gar nicht so gross. Es gibt einfach nicht die typischen Hochhäuser, sondern einfach viele kleinere Häuser und breite Strassen. Da kommt so eben mehr Fläche dabei rum. Aber das gibt es hier ja genug. War ein toller Spaziergang und wir haben so doch schon einiges gesehen.

Am Abend haben wir uns wieder mit unserer Homepage und dem Bericht hier befasst. Ausserdem mussten wir beide noch unsere Rucksäcke packen und schauen, was nehmen wir jetzt tatsächlich noch alles mit. Ich habe mich schweren Herzens von meinen Wanderschuhen getrennt. Diese haben ihre besten Zeiten hinter sich und seit meiner Wanderung im kolumbianischen Dschungel stinken sie einfach bestialisch. Als mir damals der ganze Schlamm und das Wasser in die Schuhe gelaufen ist, dass war einfach nichts. Und jetzt hier bei der Hitze in den Schuhen, dann freut man sich, wenn man die Schuhe nachher auszieht. So kann das nicht weiter gehen. Ich muss die Schuhe wohl im Sondermüll entsorgen und mir in Australien etwas Neues suchen. Aber damit auch wieder mehr Platz im Rucksack. 🙂 Ich habe den Tag dann wieder etwas früher beendet, möchte ich doch morgen nochmal fit sein, wenn wir nochmal intensiv die Stadt erkunden wollen.

Freitag, der 22.02.2023 war dann unser letzter Tag in Neuseeland und somit auch der letzte Tag in diesem Bericht. Wie bereits geschrieben, hatten wir uns für heute nochmal so einiges vorgenommen. Leider hat uns das Wetter mal wieder einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Was soll ich sagen, gestern über 30 Grad und keine Wolke am Himmel und heute den ganzen Tag Wolken und Regen bei sagenhaften 15 Grad. Mit dem leichten Wind hat sich das echt richtig kalt angefühlt und wir mussten nochmal unsere bereits eingepackten Regenjacken auspacken. Unser erster Programmpunkt heute war eine Free Walking Tour durch Christchurch. Wir haben über das Internet wieder einen Anbieter gefunden und ich dachte die wären ganz gut. Nun ja, die Tour war auch nicht schlecht, aber unser Guide, Wendy, eine pensionierte Lehrerin, sprach leider sehr leise, so dass ich etwas Mühe hatte alles zu verstehen. Und wenn ich mich da so konzentrieren muss, dann kann es passieren, dass ich komplett abschalte und dann gar nichts mehr mitbekomme. Das war etwas doof. Wobei die Dame extrem viel wusste und uns so viel erzählt hat, was sehr spannend und interessant war. Die Gruppe war diesmal zu unserem Erstaunen auch ganz anders als wir es gewohnt waren. Waren bis jetzt immer eher bei den älteren der Gruppe, waren wir diesmal aber mit Abstand die Jüngsten. War auch mal wieder ein tolles Gefühl. Die Route ging wieder durch die halbe Stadt vorbei an den Wahrzeichen wie The Arts Centre, Christchurch Art Gallery, City Council, Christchurch Cathedral aber auch neuere Sachen wie die Central Library, von welcher man einen tollen Blick über die Stadt hat, das Convention Center, das National Earthquake Memorial und der Riverside Indoor Market. Wirklich tolle Orte und ganz viel Geschichte dahinter, wenn auch nicht immer schöne Geschichten. Im Grunde gibt es für die Stadt wie eine Geschichte vor dem grossen Beben 2011 und danach. So ist die Cathedral noch immer im Wiederaufbau. Es ist sogar so, dass erst in ein paar Wochen die Arbeiten zum Stützen der verbleibenden Wände und Dächer abgeschlossen ist. Erst dann wird es für die Arbeiter möglich sein sich das erste Mal komplett im Inneren der Kirche zu bewegen. Bisher ist das nur in kleinen Teilen möglich. Der erste Zutritt war allgemein erst im Jahr 2022 und damit 11 Jahre nach dem Beben. Im gesamten Zentrum der Stadt wurden 80 bis 90% der Häuser beschädigt und da ein Wiederaufbau zu teuer gewesen wäre, hat man ganze Strassenzüge abgerissen und eine Stadt 2.0 geplant und gebaut. Dadurch haben heute ganz viele Gebäude eine sehr gute Umweltbilanz da z.B. nach modernen Standards und Technologien gebaut wurde und z.B. das Regenwasser oder auch Sonnenenergie genutzt wird. Das ist für die Stadt schon ein Vorteil, dass man da jetzt nochmal wie von vorne anfangen konnte. Was wir nicht wussten, dass Beben fand auf den Tag genau heute vor 12 Jahren um 12.50 Uhr statt. Als wir am Earthquake Memorial vorbei sind, war es genau 12.40 Uhr und man konnte sehen, wie eine kleine Zeremonie vorbereitet wurde. Es wurden pünktlich um 12.50 Uhr alle Namen der 185 Verstorbenen verlesen und die Menschen warfen Blumen in den vorbeilaufenden Fluss. Wir wollten da nicht stören und haben nur kurz das Memorial angeschaut und sind dann vor Start der Zeremonie weggelaufen. Ich finde das muss man als Tourist nicht miterleben, sondern sollte diese Zeit den Angehörigen am Memorial lassen. Aber für uns schon ein eindrückliches Gefühl und eben auch das Gefühl nie zu wissen, wann so etwas hier wieder passiert. Wobei jetzt sehr strenge Richtlinien gelten und zum Beispiel kein Gebäude höher als 28 Meter gebaut werden darf und eine Erdbebensicherheit von 100% gewährleisten muss. Ich weiss nicht wie das gemessen wird oder die Parameter sind, aber vor dem Beben war der Wert bei 30%. Also schon eine deutliche Steigerung heute. Wenn z.B. ein Gebäude 28 Meter hoch ist, dann sind die Stützen im Boden bis zu 34 Meter tief, damit das Gebäude stabil steht. Ist schon wahnsinnig, wenn man sich das vorstellt. Vor allem viele Gebäude aus Holz oder mit viel Glas haben dem Beben sehr gut standgehalten. Das Problem waren die normalen gemauerten Gebäude, welche eingestürzt sind. Wobei da auch nur die neueren. Die alten Gebäude aus den Jahren ab 1850 haben eine deutlich bessere Figur gemacht. Man hat damals wohl stabiler gebaut. Bei dem Beben sind 115 Personen von den 185 in einem Gebäude verstorben. Es war ein Bürogebäude mit einer Sprachschule und einer Fernsehstation darin. Dieses Gebäude ist komplett in sich zusammengestürzt und begrub die Personen unter sich. Das Beben zog sich durch die ganze Tour und man merkt, dass es den Menschen noch immer sehr nahe geht. Verständlich, weil sich einfach alles seit diesem geändert hat. 

Nach der Tour sind wir dann zu einer Tram-Fahrt aufgebrochen. Es gibt ein paar historische Trams, welche auf einer Ringlinie durch die Stadt fahren. Man kauft einen Pass und kann unterwegs aus und wieder einsteigen. Da wir aber genug vom Regen hatten, sind wir einfach immer sitzen geblieben und die Runde sogar 1,5-mal gefahren. Unterwegs haben die Tram-Chauffeure noch weitere Infos gegeben und über die Stadt und ihre Geschichte erzählt. Natürlich auch hier wieder das grosse Thema um das Beben. War aber auch hier wieder richtig interessant.

Danach sind wir mal wieder in ein Museum, und zwar in das Canterbury Museum, welches eigentlich ein Museum zu Christchurch und Canterbury ist und zusätzlich Sammlungen zu den Maori & der Entdeckung der Antarktis hat. Ausserdem geht es um Naturkunde, Geografie usw. Wobei das Museum aktuell zweckentfremdet wird. Die bisherigen Ausstellungsstücke wurden in andere Museen verteilt, weil dieses hier in die Jahre gekommen ist und modernisiert werden muss. Auch hier spielte das Beben wieder eine Rolle. Bis die Arbeiten aber los gehen, ab April dieses Jahres, gibt es aktuell eine Ausstellung zum Thema Street-Art. Und das ist seit Südamerika schon so ein wenig mein Ding. Daher wollte ich mir das mal ansehen und es war echt richtig cool. Viel mit Graffitis aber auch anderen Installationen. Mir hat es richtig gut gefallen. Wie man an den Bildern sieht, muss nach dieser Ausstellung aber wirklich saniert werden. 🙂 Die ganze Sanierung ist auf 5 Jahre ausgelegt und in der Zeit wird das Gebäude komplett geschlossen. Hatten wir also noch Glück, das wir das anschauen konnten.

Danach sind wir noch etwas essen gegangen mussten wir doch noch die berühmteste Burgerkette von Neuseeland «Bugerfuel» probieren. Das haben uns schon viele empfohlen und wir hatten es in den bisherigen 8 Wochen einfach noch nicht geschafft. Also haben wir das heute noch gemacht und das Essen war recht gut. Vor allem für eine Art Schnellimbiss kann man nichts sagen. Danach sind wir vollends zum Hotel zurück und haben unsere Sachen getrocknet. Wir waren mal wieder komplett durchnässt. Aber zum Glück gibt es einen Trockner, so dass dies nur ein kleines Problem war. Danach hiess es dann vollends packen und noch diese Zeilen schreiben. Ich weiss noch nicht, wann der Text tatsächlich online geht, aber hiermit endet unser Bericht zu Neuseeland. Wir werden jetzt dann ins Bett gehen und ein paar Stunden schlafen. Um 3.25 Uhr kommt unser Shuttle-Service, welcher uns hoffentlich pünktlich zum Flughafen bringt. Unser Flug nach Adelaide geht um 6.05 Uhr, womit wir also eigentlich genug Zeit haben sollten. Wie der Flug und die Ankunft in Australien dann waren, dass alles und noch viel mehr, im nächsten Bericht.

Von Te Anau bis nach Ross Beach

Mittwoch, der 08.02.2023 war ein richtig schöner Tag im Umland von Te Anau. Den Morgen haben wir im Camper verbracht und gearbeitet. Gegen 11.30 Uhr sind wir dann los, wir wollten mal wieder wandern gehen. Und was für eine tolle Wanderung wir gemacht haben. Wir sind mit dem Camper los Richtung Milford Sound. Aber nicht die gesamte Strecke, sondern nur ca. 75 km bis zu einem Parkplatz, von wo aus der Key Summit Track losgeht. Dieser Track ist als Halbtagestrack sehr bekannt und soll sehr gut machbar sein in 3 bis 4 Stunden. Das ist doch was für uns. Unterwegs haben wir noch kurz am Mirror Lake gehalten, um zu sehen, wie toll sich die Berge und Wälder im See spiegeln. Das sah schon richtig genial aus. Unterwegs regnete es ab und an, andere nennen es «örtlich», noch, was unserer Stimmung aber keinen Abbruch gab. Es kann heute nur besser werden, so viel Pech können wir doch gar nicht haben. Am Mirror Lake haben wir noch eine Runde «Verstecken» gespielt und ich finde ich habe das hervorragend gelöst! Wo ist der Tobi? 🙂

Aber nun zu unserer Wanderung. Wir sind also am Parkplatz los und haben den Anstieg in Angriff genommen. Die ersten Höhenmeter ging es wieder durch einen wunderschönen und grünen Wald, ehe es dann weiter oben etwas flacher und die Landschaft buschiger wurde. Heute waren wir beide irgendwie in Topform. Wir sind richtig gut vorangekommen und waren schon in 58 Minuten am Summit. Von dort gab es noch einen kleinen Alpine-Nature-Walk mit einem zusätzlichen Abstecher zu einem Lookout. Das haben wir auch noch gemacht und haben eine phantastische Aussicht genossen. Wir hatten den ganzen Weg keinen Regen und die Sonne schien auch teilweise richtig toll durch die Wolken. Eigentlich die perfekten Bedingungen zum Wandern.

Am Lookout haben wir unser Vesper gegessen und das ohne nass zu werden. War das schön, Berge, Sonne, und ein belegtes Brötchen mit Salami und Käse, was braucht man mehr. Nach 20 Minuten hatten wir wieder genug Kraft für den Abstieg. Unterwegs haben wir noch einen Wegweiser zum Lake Howden gesehen. Anscheinend nur 10 Minuten entfernt. Was wir nicht wussten, es waren 10 Minuten nur bergab und wir wussten, das müssen wir dann nachher auch wieder hoch. Egal, es hat sich gelohnt. Der See war ein kleiner Bergsee, in dem sich auch wieder alles richtig genial spiegelte. Es war ein toller Anblick und die zusätzlichen Strapazen mehr als wert.

Nach einer weiteren kleinen Pause sind wir also wieder bergauf, um wieder auf unseren ursprünglichen Weg zu kommen. Von da aus ging es dann wieder bergab zum Auto. Als wir am Parkplatz angekommen sind, haben wir eine Beschreibung der von uns gemachten Tour gefunden. Die Tour war angegeben mit dem Summit und Lake Howden in 3.5 Std. Wir haben sogar den Nature-Walk und den Weg zum Lookout dazu gemacht und in Summe nur 3 Std inkl. 20 Minuten Pause gebraucht. Heute waren wir also wirklich richtig gut. 🙂 Zurück ging es dann wieder knapp 1 Stunde zu unserem Campingplatz. Unterwegs noch kurz eingekauft und dann war der Tag, abgesehen von einer Kleinigkeit kochen, auch schon wieder um. Es war aber ein super Tag und die Wanderung in der Sonne tat uns so richtig gut.

Am Donnerstag 09.02.2023 hatten wir dann mal wieder etwas Besonderes vor. Nachdem wir gestern ja schon knapp 80 km der berkannten Milford Road gesehen haben, wollten wir heute den Rest bis Milford, insgesamt 119 km, sehen und dann eine Cruise auf dem Milford Sound machen. Wir haben uns im Vorfeld lange überlegt, wie wir die Strecke bewältigen wollen, sollen wir eine Tour mit dem Bus buchen oder selber fahren? Schlussendlich haben wir uns für eine Tour mit dem Bus entschieden, einfach weil wir dann beide aus dem Fenster schauen und die Fahrt geniessen können. Immerhin ist die Milford Road eine der schönsten Strassen in Neuseeland. Der Nachteil ist dann einfach, dass wir unterwegs nicht so spontan sind und halten können um Fotos zu machen. Aber ok, für etwas musssten wir uns entscheiden. Wir haben dann direkt eine Tour inkl. der Cruise und dem Besuch des Unterwasserobservatorium gebucht. Und sogar ein kleines Picknick zum Mittag war enthalten. Am Morgen haben wir es noch etwas gemütlich genommen und uns um kurz nach 10 Uhr auf den Weg zum Treffpunkt gemacht. Im Vergleich zu unseren letzten Touren waren wir diesmal mit Abstand in der Gruppe der Jungen enthalten. 🙂 War auch mal wieder lustig und ich glaube im ganzen Bus waren nur 4 Personen jünger wie wir. Und der Bus fuhr pünktlich um halb 11 los und war so richtig gemütlich. Wir haben beide den Blick aus dem Fenster genossen. Nach ca. 45 Min Fahrt stand dann der erste Stopp auf dem Programm. Die Hinfahrt enthielt 3 Stopps in Summe, an welchen man ein paar Fotos machen konnte. Der erste war im sogenannten Eglinton Valley, einer Ebene welche als Farmnland genutzt wird und einen tollen Blick auf den Mount Eglinton bietet. 

Von dort aus ging es dann weiter zum nächsten Punkt, welcher nicht überraschend der Stopp am Mirror Lake war. Wir haben ja gestern schon hier gestoppt aber ich habe es mir nicht entegehen lassen das Ganze nochmal anzuschauen. Und ich war üpberrascht, hat es mir gestern doch schon mega gefallen, heute war es noch eine Spur schöner. Einfach weil das Wetter etwas besser war und die Sonne geschienen hat. Das hat sich sehr positiv auf die Spiegelungen im Wasser ausgewirkt. 

Danach ging es dann zum dritten Stopp, welcher eigentlich eher ein Toilettenstopp war als dass man etwas besonderes hätte sehen können. Ok, die Berge auf der anderen Seite waren ganz nett und man sah auch ein paar Wasserfälle 😉

Danach ging es dann vollends weiter bis nach Milford. Unterwegs sind wir noch durch den Homer Tunnel. Der Homer Tunnel ist ein 1.2 km langer Strassentunnel der 1953 eröffnet wurde. Er verbindet das Tal des Hollyford River im Osten mit dem des Cleddau im Westen. Der Tunnel ist zum Fahren einfach geradeaus und war ursprünglich einspurig und mit Schotter bedeckt. Die Tunnelwände bestehen aus unverkleidetem Granit. Das Ostportal liegt auf einer Höhe von 945 m; der Tunnel hat eine Länge von 1’270 m bis zum Westportal. Bis zu seiner Abdichtung und Erweiterung war er der längste geschotterte Tunnel der Welt. William H. Homer und George Barber entdeckten den Homer Saddle am 27. Januar 1889. Homer schlug vor, dass ein Tunnel durch den Sattel den Zugang zum Milford-Gebiet ermöglichen würde. Regierungsmitarbeiter begannen 1935 mit dem Bau des Tunnels, nachdem J. Cockburn von der Southland Progress League darauf gedrängt hatte, und im selben Jahr zumindest eine grobe Strasse zum östlichen Portal fertiggestellt worden war. Der Tunnel und die dazugehörige Milford Road wurden während der Wirtschaftskrise von Hilfskräften gebaut, die anfangs nur mit fünf Männern und Hacken und Schubkarren arbeiteten. Die Männer mussten in Zelten in einer bergigen Gegend leben, in der es die Hälfte des Jahres keine direkte Sonneneinstrahlung gab. Mindestens drei von ihnen kamen in den folgenden Jahrzehnten durch Lawinen ums Leben.  Die Arbeiten kamen nur langsam voran und wurden auch durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen (obwohl der eigentliche Durchstich des Berges bereits 1940 gelungen war) Ausserdem zerstörte eine Lawine im Jahr 1945 das östliche Tunnelportal. Diese Probleme verzögerten die Fertigstellung und Eröffnung des Tunnels bis ins Jahr 1953. Heute ist der Tunnel noch immer einspurig und es gibt teilweise etwas lange Wartezeiten. Wir hatten aber Glück und mussten nur eine «Rot-Phase» von genau 7 Minuten abwarten. Es läuft neben der Ampel eine Uhr, wann wieder eine Grün-Phase kommt, daher die präzise Angabe. 🙂

Nach dem Tunnel wurde die Fahrt dann richtig interessant und es bot sich uns ein geniales Panorama. Hier war es jetzt schade, dass wir nicht unabhängig waren und einen Stopp hätten einlegen können. Dafür hatte unser Bus ein tolles Panoramadach, welches uns ebenso einen genialen Blick bot, welchen wir mit unserem Camper so auch nicht gehabt hätten. 

Angekommen in Milford ging es auf uns Schiff. Hier ist ganz schön was los, aber jeder will diesen Milford Sound eben sehen. Dabei ist das Ganze eigentlich gar kein Sound, sondern ein Fjord, da von einem Gletscher erstellt. Man hat das Ganze aber mal Sound genannt, in Unwissenheit und wollte es dann nachher nicht mehr in Fjord ändern. Daher spricht man auch heute noch von einem Sound. Die Schiffsfahrt begann entlang der einen Küstenseite Richtung Meer und unterwegs kamen wir unzähligen Wasserfällen vorbei. In dieser Region gibt es an ca. 200 Tagen im Jahr Regen und daher sind diese Wasserfälle das Highlight. Sie sehen jeden Tag anders aus oder sind entsprechend stark ausgeprägt. Manche davon sind nur aktiv, wenn es tatsächlich regnet und stoppen sobald der Regen aufhört.

Nach ca. einer Stunde erreichten wir dann das offene Meer und das Schiff drehte um. Das gab uns dann die Möglichkeit, einen ganz tollen Blick in Richtung des Fjordes zu werfen. Sah richtig genial aus.

Zurück ging es dann auf der anderen Seite des Fjords wieder entlang der Küste Richtung Hafen. Unterwegs kam noch ein weiteres Highlight, wieder ein Wasserfall, zu welchem das Schiff richtig nah hin fuhr. Im vorderen Teil des Schiffes wird man da doch ganz schön nass. Hat dafür aber auch einen tollen Blick. Ich war nachher entsprechend nass, wollte mir das aber nicht entgehen lassen.

Danach legten wir noch einen Stopp beim Underwater Observatorium ein. Das ist ein Gebäude, welches auf einem grossen Floss, welches aber verankert ist, treibt. Unter dem Gebäude hat man wie ein ganz grosses Fass gebaut, in welchem wir knapp 10 Meter unter die Wasseroberfläche laufen konnten. Das Ganze klingt jetzt kleiner als es war, denn wir waren doch knapp 50 Personen, welche da locker Platz hatten. Daher ist Fass vielleicht nicht der richtige Begriff, aber mir fällt nichts treffenderes ein. 🙂 Beim Blick aus den Fenstern konnten wir verschiedene Meeresbewohner sehen. Eine Besonderheit waren die schwarzen Korralen, welche hier wachsen. Diese sehen eher aus wie Pflanzen und sind vor allem ganz weiss, sind aber schwarze Korallen und stehen unter sehr strengem Naturschutz.

Ausserdem gab es noch diverse Fische und auch der Blick auf die Felsen des Fjordes, wie diese unter Wasser aussehen war möglich. Leider sind die Bilder nicht ganz so gut, aber durch die Scheiben war es nicht besser möglich in der Tiefe. Wir waren sehr froh, dass wir überhaupt so gut sahen, weil wenn die Sonne nicht scheint das Wasser einfach nur dunkel ist. 

Insgesamt waren wir knapp 25 Minuten unter der Wasseroberfläche und unser Guide erklärte uns jede Menge Sachen. Es war sehr interessant und wir haben mal wieder extrem viel gelernt. Vor allem die Korallen haben es uns angetan. Danach ging es dann wieder nach oben und wir konnten noch ein paar Minuten die Ausstellungen im Gebäude zur Geschichte und Natur des Milford Sounds geniessen. Auch hier wieder alles super erklärt und mega spannend dargeboten. Im Anschluss stand dann die letzte Etappe zurück in den Hafen auf dem Programm, auf welcher wir noch den letzten grossen Wasserfall passierten. Kaum angekommen im Hafen ging es auch schon wieder zum Bus und wir starteten unsere Fahrt zurück nach Te Anau. Dieses Mal gab es keinen weiteren Stopp unterwegs, so dass unsere Fahrt nach 2 Stunden auch schon zu Ende war und wir wieder gut zurück zu unserem Campingplatz gekommen sind. Dort haben wir uns wieder etwas gekocht und die unzähligen Fotos, welche wir heute gemacht haben, angeschaut. Wir sind früh ins Bett und vor allem besser präpariert als die Nacht davor. So Aussentemperaturen von knapp über 5 Grad kommen in so einem unisolierten Camper doch ganz schön frisch daher.

Am nächsten Tag ging unsere Reise weiter nach Queenstown. Unterwegs haben wir ein paar Pausen gemacht, um einfach die Landschaft zu geniessen, wie z.B. kurz vor Mossburn. Herrlich wie die Berge aussehen und die Farben sich präsentierten. Auch war auf der Strasse recht wenig Verkehr, was uns noch zu ein paar weiteren Fotos inspirierte. 🙂

Gegen Mittag erreichten wir schon die kleine Stadt Kingston, welche recht nett aussieht, aber nicht viel zu bieten hat. Wir hatten aber auch nicht viel Lust etwas zu machen, sondern stellten uns einfach auf einen kleinen Parkplatz am See, genossen die Aussicht und haben uns eine Brotzeit zum Frühstück bereit gemacht. 

Von Kingston aus ging es immer dem See entlang nach Queenstown. Unterwegs hat uns noch ein Schild auf den Devils Staircase Lookout aufmerksam gemacht.  Da dieser direkt an der Strasse lag, wollten wir uns das nicht entgehen lassen und sind auf den kleinen Parkplatz gefahren. Von hier aus hatte man einen genialen Blick auf die Berge, welche tatsächlich alle eine sehr coole Form hatten. Wir haben einige Zeit damit verbracht zu raten und auch zu googeln, was jetzt tatsächlich die Devils Staircases sind, aber wir haben es nicht rausgefunden. Egal, der Blick über den See war es absolut wert.

Danach ging es dann auf zu unserem Campingplatz in Queenstown. Wir hatten uns für den Nachmittag mit Diana und Dieter verabredetet, mit welchen wir seit ein paar Wochen in Austausch auf Instagram sind. Die beiden reisen für 2 Jahre um die Welt und machen gerade einen sehr ausgiebigen Tripp durch Neuseeland. Wir haben den selben Campingplatz gebucht und waren mal wieder sehr gespannt, wer da auftaucht. 🙂 Es war genial, wir haben uns alle auf Anhieb super verstanden und hatten so unendlich viel zu tratschen, dass die Zeit wie im Fluge verging. Wir sind zusammen nach Queenstown gelaufen um in einem Restaurant, «Fergburger» einen Burger zu essen. Das Restaurant ist der Renner in Queenstown und wir waren froh, waren wir eher zu einer Randzeit dort. Üblich sind ca. 30- bis 45-minütige Schlange vor dem Schalter, an welchem man das Essen bestellt. Dann bekommt man eine Nummer und das Essen wird zubereitet. Ist das Essen fertig, kann man es abholen und mit viel Glück bekommt man einen der ganz wenigen Tische um direkt dort zu Essen oder man läuft mit dem Essen an die nahe Seeküste und isst dort. Wie auch immer, wir haben noch einen kleinen Tisch bekommen und der Burger war der Hammer. Ich habe noch selten so einen guten Burger gehabt und war anschliessend pappsatt. Da unsere Gesprächsthemen zu dem Zeitpunkt noch lange nicht aus waren, sind wir auf ein Bier in eine nahe Brauerei. So konnte ich noch ein wenig für meinen Bierblog tun und neue Biere probieren. Und diese hatten es ganz schön in sich, waren sie aber auch sehr lecker. Nach der Brauerei wurde es dann doch langsam etwas frisch, so dass wir noch in eine weitere Bar sind, um das Biertasting zu vertiefen.  Wie man bereits erahnen kann, wurde es ein langer und ein extrem lustiger Abend. Tatsächlich sind wir erst gegangen, als die Bar geschlossen hat. Daraufhin machten wir uns auf den Weg zum Campingplatz, wo wir den Tag dann auch wirklich schnell beendeten. Zum Campingplatz muss ich sagen, dass wir einen Platz gebucht hatten, welcher in den letzten Monaten sehr schlechte Bewertungen im Internet wegen Sauberkeit usw. bekommen hat. Es war aber in der ganzen Stadt nichts anderes mehr frei für diese Nacht, erst für den Folgetag wieder. Das Ganze lag daran, das zeitgleich ein Festival in der Nähe stattfand und daher alles andere ausgebucht war. Wir waren also extrem gespannt was uns erwartete. Am Ende muss ich aber sagen, es war gar nicht so schlimm, wie geschrieben wurde und wenn es teilweise nicht ganz sauber war, dann lag es eher an der Dummheit der Gäste als am Betreiber. Und niemand kann erwarten das der Betreiber alle 30 Minuten den faulen oder einfach doofen Gästen hinterher putzt. Man gab glaub ich sein Bestes und hat den gleichen Aufwand betrieben, wie an allen anderen Plätzen auch. Eigentlich schade für den Platz, denn die Lage ist wirklich gut gewesen. Wir hatten aber nach den Bewertungen auch nur eine Nacht gebucht und sind dann am Folgetag noch für eine Nacht zu einem anderen Platz gefahren.

Das war dann auch der Samstag, 11.02.2023, welcher nach dem langen Abend etwas später startete. Nach einem kleinen Frühstück haben wir uns mit Diana und Dieter ausgetauscht und beschlossen, dass wir gemeinsam einen Ausflug zur Bergstation der Gondel von Queenstown machen um den Ausblick über die Stadt zu geniessen. Die beiden bleiben heute ebenfalls noch in der Stadt und für den Abend sind wir auch wieder alle auf dem gleichen, anderen Campingplatz. Wir sind also kurz nach 10 Uhr los und haben uns auf den Weg gemacht einen Parkplatz in der Nähe der Talstation zu suchen. Gar nicht so einfach da unser Gefährt für einige Parkmöglichkeiten zu hoch war oder andere kostengünstigere Parkplätze schon voll waren. So mussten wir auf einem recht teuren Platz, dafür direkt neben der Talstation parken und wir beschlossen, da wir eh den Tageshöchstsatz bezahlen mussten, die Zeit nutzen wir heute voll aus. Wir haben uns zu Viert auf die Tour gemacht und den Berg Richtung Bergstation in Angriff genommen. War knapp eine Stunde zum Laufen, ehe wir da waren und tatsächlich einen tollen Blick hatten.

Hier oben ist es leider einfach sehr touristisch. Man kann hier an einem Bungee-Seil aus einem Turm springen oder mit einer Art Go-Karts den Berg hinunterfahren oder sich im Bike- bzw. Zipline-Park austoben. Natürlich alles für sehr sehr viel Geld, was es uns alles nicht wirklich wert war. Wir haben stattdessen lieber einen Kaffee getrunken und uns dann wieder auf den Rückweg gemacht. Unten angekommen sind Corinne und ich noch in Stadt, um uns Queenstown und die Queenstown Gärten ein wenig anzuschauen, während Diana und Dieter schon mal zum neuen Campingplatz gefahren sind um zu waschen. Der Blick auf den See war schon phänomenal und das Wasser einfach nur noch klar. Anscheinend hat der See eine Wasserqualität, welche sogar besser ist als für Trinkwasser notwendig. Keine Ahnung, ob das stimmt, könnte aber schon sein.

Wir wollten uns dann später wieder in der Stadt treffen. Die Stadt an sich ist aktuell eine sehr grosse Baustelle und überall entstehen neue Gebäude und Strassen. Irgendwie passen diese aber alle nicht so richtig zusammen und auch nicht zum Landschaftsbild. Ich habe das Gefühl, man will hier einfach voll auf Tourismus setzten und alles anbieten, was man braucht, oder eben auch nicht. Das darf ja jeder gerne selber entscheiden. Die Fussgängerzone mit den vielen Läden war noch recht schön, aber wir brauchen ja nichts. 🙂 Ok, ich habe die Möglichkeit genutzt, um ein paar T-Shirts zu ersetzen 😉 Danach sind wir dann zu Viert wieder los und haben eine Kleinigkeit gegessen. Dazu sind wir einem Tipp, an dieser Stelle «Danke Suse», gefolgt und haben uns in einer ganz urigen Pizzeria eine Pizza geteilt. 

Danach ging es dann auf den neuen Campingplatz, welcher wirklich der absolute Hammer war. Dieser hat erst vor 9 Monaten eröffnet und die Sanitären Einrichtungen und die Küche waren einfach super. Wir haben unterwegs eingekauft, um am Abend gemeinsam zu grillen, wofür es richtig coole Möglichkeiten auf dem Platz gab. War richtig lecker mit Salat, Würsten und sogar ein geniales Bretzel, welche wir in der Stadt gefunden haben. Das hat dem Tobi gefallen, endlich mal wieder eine richtig gute Bretzel. Etwas dass ich tatsächlich sehr vermisse aus der Heimat. Wir haben uns dann noch ein wenig um unsere Weinvorräte gekümmert und zusammen noch ein Glas Wein getrunken. Es war wieder richtig lustig und die Zeit verging wie im Flug. 

Sonntag, der 12.02.2023 war dann der Tag an dem Abschied nehmen hiess von Diana und Dieter. Unsere Wege trennen sich vorerst wieder, ich bin aber gespannt für wie lange. Kann gut sein das wir uns in den nächsten Tagen nochmal über den Weg laufen. Ist ja nicht ganz so gross die Südinsel. Für uns ging die Fahrt dann los zu einem ersten Halt in Arrowtown, einer kleinen historischen Stadt, welche einen eher an den wilden Westen erinnert. Wir sind ein wenig durch die Strassen gezogen und haben das Ganze auf uns wirken lassen.

War eigentlich recht schön, aber wegen der Stadt einen grossen Umweg fahren, würde ich jetzt nicht. Für uns lag sie auf dem Weg und daher alles gut. Nach einem Kaffee ging es für uns dann weiter Richtung Nord-Osten. Wir machten noch einen Stopp am Roaring Meg, einem herrlich blauen Fluss. Genau dieses blaue Wasser hoffen wir in den nächsten Tagen noch öfters zu sehen.

Danach ging die Fahrt dann weiter an unser eigentliches Ziel. Wir wollten an den Lake Pukaki, genau gesagt an die südliche Spitze. Hier gibt es einen grossen Platz, an welchem man wild campen darf. Das bedeutet, dass es zwar 4 Plumpsklos gibt, sonst aber nichts weiter. Kein fliessendes Wasser und auch kein Strom. Wir haben aber ja alles dabei und daher kein Problem. Der Platz ist sehr beliebt und das aus dem Grund, dass man hier zum einen kostenlos schlafen darf und zum anderen einen ganz genialen Blick über den See Richtung Mount Cook hat. Wir sind schon am frühen Nachmittag dort gewesen und haben einen tollen Platz direkt am Strand ergattert. Hier werden wir die Nacht verbringen, einfach genial. Da wir recht weit ausserhalb einer Stadt sind, hoffen wir auch, dass wir einen guten Blick auf die Sterne haben werden. Den Nachmittag haben wir dann mit Lesen und Blogschreiben verbracht. Was bei dieser tollen Aussicht einfach mega Spass macht. Leider hat sich Mount Cook ein wenig in den Wolken versteckt, aber wir waren positiv gestimmt, dass er sich vielleicht doch noch zeigt. Das Wasser des Sees war aber ein absoluter Traum, so blau, so klar und so sauber.

Am Abend haben wir gekocht (mal nicht Penne mit Tomatensauce) und einfach die Stimmung und den Himmel genossen. Das war wirklich super schön. Zuerst haben wir einen sehr schönen Sonnenuntergang genossen, das eigentliche Highlight kam dann aber in der Nacht. Und zwar der Sternenhimmel direkt über uns. Wir haben mal wieder unfassbar viele Sterne gesehen und die Milchstrasse war sehr gut und vor allem genau über uns, sichtbar. Ein tolles Gefühl das so zu sehen. Wir haben noch ein paar Bilder gemacht, aber mit unserem Equipment kommt das nicht so richtig zur Geltung. In Realität war es einfach der Hammer.

Der nächste Tag war dann ein recht sportlicher Tag. Wir sind mal wieder wandern gegangen. Zuerst mussten wir aber noch die Aussicht von unserem Schlafplatz geniessen, ehe es dann Richtung Mount Cook los ging. Jetzt hatten wir auch mit dem Wetter absolutes Glück, Mount Cook war komplett ohne eine Wolke ersichtlich, was nicht allzu oft vorkommt. 

Die Fahrt führte uns knapp 50 Minuten immer am See entlang hinein in das Tal zum Mount Cook. Natürlich mussten wir für einige Bilder unterwegs halten.

Im Mount Cook Village angekommen haben wir unsere Wanderschuhe angezogen und uns auf den Weg über den Hooker Valley Track gemacht. Dieser Wanderweg führt in knapp 1.5 Std. durch ein Tal zum Hooker Lake. An diesen See grenzt direkt ein Gletscher, so dass man auf dem See noch richtige Eisblöcke treiben sieht. Das sieht schon super aus. Unterwegs sind wir über 3 Hängebrücken gelaufen, welche immer einen tollen Blick auf den wilden Fluss darunter erlaubten. Landschaftlich war das ein super Wanderweg und richtig gut zu laufen. Schon unterwegs haben wir unzählige Fotos gemacht.

Als wir am Hooker Lake angekommen sind, haben wir uns einfach ans Ufer gesetzt und die Atmosphäre genossen. Das Panorama war einfach genial und so kann man die Zeit verbringen. Eigentlich wollten wir noch ein Stück am See entlang, da es uns aber direkt am Ufer so gut gefiel, sind wir einfach dort geblieben.

Der Rückweg war wieder der gleiche Weg und auch wieder knapp 1.5 Std., wobei wir noch einen kurzen Stopp am Alpine Memorial gemacht haben. An dieser Stelle wird all den verstorbenen Personen gedacht, die im Rahmen ihrer Arbeit am bzw. im Nationalpark ihr Leben verloren haben. 

Zurück am Auto hatten wir irgendwie doch noch nicht genug und wir haben eine weitere kleine Wanderung in die andere Richtung zum Kea Point gemacht. Von dort hat man einen tollen Blick auf den Mount Sefton, den Mueller Glacier Lake bzw. den Huddleston Glacier. Es ist ein recht kurzer Weg, aber lohnt sich tatsächlich sehr.

Nach diesen beiden Touren hatten wir aber für den Tag auch genug, immerhin hatten wir noch etwas über 240 km bis nach Wanaka vor uns, welche wir am Nachtmittag noch gefahren sind. Die Fahrt war nach der Wanderung recht anstrengend, aber landschaftlich auch wieder total schön. Angekommen in Wanaka war dann aber nicht mehr viel los. Kochen, Essen und gut war es. 🙂

Dienstag, der 14.02.2023 startete dann wieder recht früh. Da wir früh ins Bett sind, sind wir auch recht früh aufgewacht. Ausserdem haben wir gestern Abend noch erfahren, dass Diana und Dieter auch auf dem Weg nach Wanaka sind und gegen 11 Uhr eintreffen werden. Dieter und ich haben uns spontan für eine Wanderung verabredet, welche richtig genial war. Die Zeit bis 11 Uhr haben Corinne und ich aber noch genutzt, um einzukaufen und vor allem um den bekannten Wanaka Tree zu besuchen. Es handelt sich hierbei um einen Baum, welcher im See wächst und irgendwie sehr speziell aussieht. Vor allem, weil er nicht auf einer Insel steht, sondern direkt aus dem Wasser kommt. Auf Bildern, vor allem auf Instagram sieht der Baum zwar deutlich grösser und imposanter aus, was mehrheitlich aber vor allem an irgendwelchen Filtern liegt, die über die Bilder gelegt werden. Es war aber trotzdem ein recht guter Anblick auch wenn wir den Baum erst ein wenig suchen mussten. 🙂

Nach dem Einkaufen sind wir dann zurück zum Campingplatz gelaufen und ich habe mich für die anstehende Wanderung fertig gemacht. Corinne hatte keine Lust und hatte noch einiges zu erledigen (Wäsche, Arbeit…). Dieter und ich sind also kurz nach 11 Uhr los und die Fahrt war schon ein Highlight. Der Track ist nur über eine Schotterpiste zu erreichen, welche knapp 30 km lang ist. So braucht man für die insgesamt 50 km doch eine gewisse Zeit. Unterwegs muss man noch unzählige Kuh-Gitter sowie 4 sehr kleine Flussbetter durchqueren. Alles kein Problem, dauert eben einfach alles, war aber sehr lustig. Landestypisch wurden wir am Parkplatz von einer Herde Schafen begrüsst. 🙂

Die eigentliche Wanderung war dann der Rob Roy Glacier Track. Wie der Name schon sagt, ging es wieder hinauf zu verschiedenen Aussichtspunkten auf einen Gletscher. War richtig gut die Wanderung, wenn auch steiler als ich gedacht habe. Wir sind knapp 90 Minuten hinauf, wurden dann aber mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Schon unterwegs haben wir wieder sehr viele Fotos gemacht. Das ist ein grosses Problem hier, die Natur sieht einfach so super aus, man kommt mit fotografieren gar nicht hinterher. 

Wenn man oben angekommen ist, hat man dann den ganzen Gletscher im Blick. Was aber fast noch beeindruckender ist, sind die vielen Wasserfälle, welche sich unterhalb des Gletschers bilden. Wahnsinn wie viel Schmelzwasser da jetzt im Sommer herunterrauscht.

Nachdem wir die Aussicht mehr als genossen haben ging es wieder hinab zum Auto. Natürlich wieder mit vielen Stopps zum Fotografieren, so dass wir in Summe, inkl. einer kleinen Pause, doch 4 Stunden unterwegs waren. 

Nachdem wir wieder zurück am Campingplatz waren, musste ich mich erstmal ausruhen. Der Tag war doch anstrengender als gedacht. Zum Abend hin sind Corinne und ich dann nochmal in die Stadt gelaufen und haben uns auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Nach meiner Rückkehr wurde ich nämlich darauf aufmerksam gemacht, dass wir heute ja schliesslich Valentinstag hätten. Ups, das ging mir komplett durch, aber zumindest ein tolles Abendessen wollte ich noch hinbekommen. Wobei auch das hat nicht so richtig geklappt. Entweder waren die Restaurants geschlossen oder bereits komplett belegt, so dass uns am Schluss nur ein Burger Imbiss übrig blieb. Das Essen war zwar auch sehr lecker und unsere Plätze im Freien auch recht schön, aber für den Tag vielleicht nicht die beste Lösung 😉 Nach dem Essen sind wir nochmal an den See, um den Sonnenuntergang zu sehen und uns nochmal von Diana und Dieter zu verabschieden. Für die nächsten Tage haben wir komplett unterschiedliche Routen, so dass wir uns in Neuseeland wohl nicht mehr treffen werden. Dafür aber sicher irgendwo anders auf der Welt wieder.

Am Mittwoch, den 15.02.2023 haben Corinne und ich uns auf den Weg Richtung Westküste von Neuseeland gemacht. Wir wollten ganz sicher bis nach Haast kommen, am liebsten sogar noch weiter Richtung Norden in das Gletschergebiet. Wir sind früh los und wollten das Ganze so auf uns zukommen lassen. Wir wussten bereits, dass wir unterwegs einige Stopps machen wollten, und daher war es schwer zu planen. Die ersten Stopps waren dann entlang des Lake Wanaka, welcher einfach riesig ist und mit dem Bergpanorma einfach von vielen Perspektiven immer anders, aber immer richtig schön, aussieht. 

Einen längeren Stopp machten wir dann an den Blue Pools im Mount Aspiring Nationalpark. Die Blue Pools sind kleine seitliche Pools entlang eines Flusses, welche extrem klares und blaues Wasser führen. Vom Parkplatz aus ging es 20 Minuten durch den Wald zu der Stelle, wobei sich der Fussmarsch mehr als gelohnt hat. Das Wasser war, trotz der geringen Wassertemperatur so einladend, dass ich mich todesmutig in die Fluten gestürzt habe. Ok, in Wirklichkeit war es mehr ein Kampf, weil das Wasser war sowas von Ars…kalt. Aber ich habe es geschafft und dann doch fast 3 Minuten ausgehalten, bevor es Eiszapfen unter den Augen gab. 🙂 Es tat aber sowas von gut und hat echt Spass gemacht. Die Pools haben auch im Sommer nicht mehr als 10 Grad.

Wieder am Auto angekommen haben wir unsere Fahrt fortgesetzt und an den Fantail Falls bzw. den Roaring Billy Falls einen weiteren Stopp gemacht. Die Wasserfälle waren sehr schön und vor allem die Wege dorthin immer ein Highlight. Nachdem in Wanaka jetzt eher alles braun und verbrannt war, sind wir hier wieder durch Wälder gelaufen, die einen an einen Regenwald erinnern. Richtig grün, mit viel Farn und Moos an den Bäumen.

An den Roaring Billy Falls haben wir dann auch unser Frühstück gegessen und eine kleine Pause gemacht. So ein Camper ist schon praktisch, wenn man immer alles dabei hat. Im Anschluss ging unsere Fahrt dann weiter und ruck-zuck erreichten wir Haast und damit die Stadt, welche wir unbedingt erreichen wollten. Wobei ehrlich gesagt, wäre Haast nicht angeschrieben gewesen, ich wäre daran vorbeigefahren. Hat nicht wirklich was zu bieten gehabt und so haben wir unsere Fahrt direkt fortgesetzt. Wir standen die ganze Zeit der Fahrt schon mit Ralf und Gudrun in Kontakt, welche heute dieselbe Strecke nur genau in die entgegengesetzte Richtung fahren. Also wir hatten immer wieder Kontakt wenn einer von uns gerade Empfang hatte. Die meiste Zeit der Fahrt waren Funklöcher. Die beiden haben wir am Tongarino Track und noch auf der Wal Tour in Kaikoura getroffen und sind seitdem in Kontakt. Wir haben die ganze Fahrt schon geschaut ob sie uns entgegen kommen, was bisher aber nicht der Fall war. Corinne und ich sind dann an den Ship Creek, einen kleinen Strand direkt am Meer, etwa 20 Min. nördlich von Haast gefahren. Wir haben die beiden darüber noch informiert, was bei der Netzabdeckung hier gar nicht so einfach ist. Aber wie es so ist, es hat perfekt geklappt und die beiden haben unsere Nachricht kurz bevor sie diese Stelle passierten bekommen. So sind wir tatsächlich fast gleichzeitig auf den Parkplatz gekommen und konnten uns so nochmal wiedersehen. Richtig schön was manchmal so alles funktioniert. Wir sind zu Viert an den Strand und durch einen kurzen Dünen-Walk gelaufen. Es war ein tolles Gefühl wieder am Meer zu sein und das Salz in der Luft zu schmecken. Der einzige Nachteil der Region sind die unzähligen Sandflies, welche unbarmherzig zustechen. Innert kürzester Zeit waren wir verstochen, obwohl wir sehr wirksame Creme aufgetragen hatten. Trotz der Stiche nenne ich die Creme hochwirksam, weil andere, ohne diese Creme, sahen einfach richtig übel aus. 🙂

Nach diesem kleinen Walk hiess es dann auch von den beiden Abschied nehmen, denn in Neuseeland werden sich unsere Wege auch nicht mehr kreuzen. Aber wer weiss, vielleicht mal wieder irgendwo anders. Corinne und ich haben uns auf den Weg gemacht noch weiter nördlich mit dem Ziel, doch noch bis Fox Glacier zu kommen. Dort gibt es einen schönen Campingplatz und wir wollten noch schauen, ob wir nicht einen Helikopterflug über die Gletscher hinbekommen. Unterwegs haben wir noch an einem weiteren Strand gestoppt und etwas getrunken. Es sind einfach so unfassbar schöne Strände an der Westküste – ich könnte da stundenlang sitzen.

Gegen 17.30 Uhr haben wir unseren Campingplatz erreicht und uns eingerichtet. Eigentlich waren wir durch für den Tag und wollten früh ins Bett, aber es kam mal wieder anders. Schon 30 Minuten nach unserer Ankunft waren wir mit unseren Van-Nachbarn aus Witten, Deutschland, im Gespräch. Die beiden waren auf Hochzeitreise und wir haben uns im wahrsten Sinne des Wortes verquatscht. Die Zeit verging nur so im Fluge, unterbrochen nur durch Abendessen und Küchendienst waren wir nur am Quatschen. Es ist toll, wie viele nette Menschen man beim Reisen trifft und wenn man einfach aufeinander zugeht, dann entstehen die tollsten Gespräche. Schade, dass dies bei Mitteleuropäern nicht immer so ist, wie bei anderen Kulturen. Ist doch nichts dabei, wenn man jemand anderen Deutsch reden hört einfach hinzugehen und sich zu unterhalten. Wir hatten auf alle Fälle einen super Abend und wir wünschen den beiden noch alles Gute zu ihrer Hochzeit welche zwar schon ein paar Monate her ist. 

Der nächste Tag, Donnerstag, 16.02.2023 sollte dann eigentlich der Tag für den Helikopterflug werden. Das Wetter am Campingplatz war super und wir hatten strahlend blauen Himmel. Voller Freude haben wir uns auf den Weg gemacht zu einem Anbieter, welchen wir im Vorfeld schon im Internet gefunden hatten und der richtig geniale Touren anbietet. Wir hatten eine grosse Runde, über 40 Min. im Kopf, auf welcher man noch auf einem Gletscher landet und ein paar Bilder macht. Angekommen im Büro war die Enttäuschung aber gross, diese Runde wird heute nicht geflogen. Der Grund sind die Auswirkungen des Zyklon, welcher aktuell vor allem über der Nordinsel tobt. Ja, Neuseeland trifft es in den Tagen richtig hart. Erst vor 4 Wochen der viele Regen und die Flut in Auckland, jetzt ein Zyklon mit noch mehr Regen und dazu gab es heute noch ein Erdbeben in Wellington. Dieses war zwar nicht sehr stark, aber trotzdem. Wenn es schon bescheiden läuft, dann richtig. Der Zyklon sorgt aktuell zwar für ganz viel Sonne in der Region, in welcher wir sind, daher sehr gut, auf der anderen Seite gibt es aber, vor allem zwischen den Bergen starke Winde, welche einen Helikopterflug zu gefährlich machen. Vor allem eben auf der von uns gewünschten Route. Die einzige Alternative war ein Flug über knapp 20 Min. mit Landung und Foto machen, was uns aber einfach zu teuer war. Ja, der Flug ist billiger als der für 40 Minuten, aber wenn in dem Helikopter 6 Personen sitzen, bis alle am Gletscher ausgestiegen sind, Bilder gemacht haben und wieder eingestiegen sind, dann bleibt nicht viel Flugzeit übrig. Und nur dafür war es uns zu teuer und wir wollten dafür nicht Zeit verlieren. Kann man nichts machen, tut mir eben vor allem für Corinne sehr leid, denn sie hatte sich seit Monaten darauf gefreut. Sie trifft das deutlich härter als mich, da ich ja nicht unbedingt fliegen muss. Wir haben uns dann einfach auf den Weg zum Lake Matheson gemacht und haben dort eine kleine Seeumrundung gemacht. Der See ist sehr bekannt, weil sich das Bergpanorama sehr deutlich darin spiegelt wenn das Wetter gut ist. Und das Wetter war ja super, für die Spiegelungen aber ein klein wenig zu windig. Dadurch gibt es auf dem Wasser kleine Wellen, welche die Spiegelung nicht ganz so deutlich machen. Ist aber wieder mal Jammern auf hohem Niveau. Wir haben tolle Bilder gemacht und den Anblick jeweils mehr als genossen.

Nach dem Rundweg gab es im Café noch einen leckeren Flat-White und die Stimmung wurde auch langsam wieder besser. Man kann nicht alles haben und der Wind sorgt zumindest aktuell für den vielen Sonnenschein und den blauen Himmel. Das nehmen wir ja auch gerne mit. Als Nächstes stand noch ein kleiner Stopp an einem Aussichtspunkt auf dem Programm. Von hier aus gibt es einen tollen Blick über die Ebene hin zum Fox Glacier.

Da wir nun noch etwas Zeit hatten sind wir noch zu einem Parkplatz gefahren, von wo aus man eine kleine Wanderung machen kann, den sogenannten Glacier View Track. Der Weg dauert ca. 1.5 Stunden und man erreicht diverse Punkte mit einem tollen Blick auf die Gletscherzunge. Wir haben noch eine kleine extra Tour drangehängt und unterwegs noch den River Walk gemacht, um den dortigen Viewpoint ebenfalls zu erreichen.

War wieder eine richtig schöne Tour, vor allem immer schön im Wald und ein super präparierter Weg. Auch im Wald hatte man wieder das Gefühl durch einen Märchenwald zu laufen, mit all den grünen Bäumen usw. Obwohl die beiden Touren mit knapp über 2 Stunden angegeben waren, haben wir es, mit unzähligen Fotos machen, in 1.5 Stunden geschafft. Waren richtig schnell unterwegs, was aber richtig gut tat. 

Von hier aus hiess es dann Abschied nehmen von den Gletschern. Wir hätten zwar noch am Franz Josef halten können, aber bereits bei der Durchfahrt der Ortschaft haben wir bemerkt, da ist nicht viel mehr los als in Fox Glacier und wir wollten lieber wieder ans Meer. Also sind wir weiter und haben erst in Ross wieder gestoppt. Dort haben wir einen Campingplatz bezogen, welcher absolut traumhaft ist. Der Platz liegt direkt am Strand und alle Einrichtungen wie Küche, Toiletten, Duschen, Büro usw. sind in Überseecontainern untergebracht. Auch kleine Cabins wurden in Containern eingerichtet, was richtig cool aussieht. Wir haben einen Stellplatz bekommen, welcher von den anderen durch eine Hecke aus Palmen abgetrennt ist und auch sonst muss man wie auf Pfaden zwischen den hohen Pflanzen zu den verschiedene Einrichtungen laufen. Einfach genial. Wir haben nicht lang überlegen müssen, sondern sind noch direkt am Abend in das Büro und haben um eine weitere Nacht verlängert, nachdem wir den Strand auch noch gesehen hatten.

Wir haben beschlossen, dass wir einige Sachen, welche wir noch sehen wollten, streichen und dafür noch etwas an diesem tollen Ort bleiben. Und diese Entscheidung war genau richtig, wie schon der nächste Morgen zeigte. Den Abend haben wir noch mit kochen verbracht und einem herrlichen Sonnenuntergang am Meer.

Freitag, der 17.02.2023 war dann der Tag, welchen wir zusätzlich hier verbrachten. Wir haben ein wenig ausgeschlafen und sind dann mit einer Tasse frischen Kaffee direkt an den Strand gegangen. Wir sind nur ein paar Minuten dagesessen und schon kamen Delfine am Strand entlang geschwommen. Was will man mehr??? Kurz nach 9 Uhr, blauer Himmel, Sonne, frischen Kaffee und Delfine zu Besuch? Es war super schön den Tieren zuzuschauen.

Danach ging es dann zurück auf den Platz zum Frühstücken. So ein herrlicher Morgen macht ja auch ganz schön hungrig. Für den weiteren Tag haben wir uns eigentlich nur vorgenommen ein wenig zu relaxen und an unseren verschiedenen Sachen zu arbeiten. Wir müssen langsam anfangen für Australien zu planen und ich muss an diesem Blog arbeiten. Da diese Zeilen nun hier stehen kann ich beweisen, ich habe es tatsächlich auch gemacht. 🙂 Zwischendurch bin ich noch an den Strand, um mein Buch weiterzulesen. Ich habe mir extra ein Buch gekauft, weil lesen auf dem Handy einfach keinen Spass macht. Da ist so ein richtiges Buch aus Papier am Strand schon deutlich schöner. Und während ich da so sitze, und lese sind die Delfine auch wieder zurück gekommen. Waren es am Morgen nur 4 Stück, konnte ich jetzt zwischen 12 und 14 Stück zählen die nicht weit entfernt von der Küste schwammen. Schon toll das so zu sehen.

Am Nachmittag haben wir dann für Australien geplant und waren auch dabei sehr erfolgreich. Auch wenn wir wieder mal sehr spät dran sind, haben wir noch einen Anbieter gefunden, welcher uns einen Van vermieten möchte. Und wir haben auch gleich Nägel mit Köpfen gemacht und alle Flüge inkl. Heimflug gebucht. Am Abend gab es dann eine Pizza aus einem Pizzaofen, welcher auf dem Campingplatz steht. Ok, es war nur eine Tiefkühlpizza, welche wir hier erwerben konnten, aber trotzdem lecker. Und mit unserem Tomatensalat sogar ein gesundes Menü, wie ich mal so behaupten würde – schliesslich hatte es auch Ananas auf der Pizza 🙂 Danach ging es natürlich auch wieder an den Strand für den Sonnenuntergang, wobei der Himmel heute doch ein wenig bewölkter war und daher nicht ganz so schön. Der Tag verging einfach auch wieder viel zu schnell, tat aber richtig gut. Wie unsere letzten Etappen dann von hier aus bis nach Christchurch verlaufen sind, gibt es im nächsten Bericht.

Auf der Südinsel bis nach Te Anau

Wie im vorherigen Bericht geschrieben, sind wir gut mit der Fähre nach Picton gekommen. Nach dem ganzen Regen in Wellington hatten wir uns überlegt, dass wir von hier aus erst an die Westküste der Südinsel fahren und dieser folgend Richtung Süden. Der erste Stopp sollte in Nelson sein, einer kleineren Stadt mit vielen kleinen Geschäften, Restaurants und Bars. Nelson hat eines der sonnigsten Klimas aller grösseren neuseeländischen Städte, was der Stadt den Spitznamen ‹Sunny Nelson› (sonniges Nelson) einbrachte, mit einer durchschnittlichen jährlichen Gesamtzahl von über 2400 Sonnenstunden. Das kann ja nur besser werden, haben wir gedacht. Wir haben im Vorfeld einen schönen Campingplatz für zwei Nächte direkt am Strand gebucht, weil wir es uns so richtig gut gehen lassen wollten und mal wieder alles trocken bekommen wollten. Ausserdem soll es einen tollen Sonnenuntergang vor der Küste geben. Soweit der Plan, gekommen ist es natürlich wieder ein wenig anders. Aber sonst wäre es ja auch langweilig. Wir sind also die Strecke an dem Sonntagnachmittag 29.01.2023 gefahren und haben unterwegs schon die tolle Landschaft der Südinsel bewundert. Je näher wie Nelson gekommen sind, desto dunkler wurden aber auch die Wolken am Himmel. Wir haben das Ziel noch trocken erreicht und konnten unseren Van parken. Pünktlich zum Abendessen hat es aber so richtig zu schütten begonnen und es hörte auch die halbe Nacht nicht wieder auf. Wir sind früh ins Bett, hatten wir doch einfach keine Lust mehr. Ah ja Sonnenuntergang……soll schön sein…..haben wir natürlich nix gesehen.

Montag der 30.01.2023 startete dann zumindest mal wieder trocken aber alles voller Wolken und Nebel. Wir haben von den Hügeln im Hinterland einfach so gar nichts gesehen. Wir haben in Ruhe gefrühstückt und unseren Plan nochmal durchdacht. Wir haben alle Orte in Neuseeland, die wie wir besuchen wollen, in einer WetterApp erfasst und mal geschaut, wie die Lage so aussieht. Ehrlich gesagt sah es bescheiden aus, aber vor allem die Westküste hat einen ordentlichen Wetterumschwung seit unserer letzten Planung hingelegt. So macht das keinen Sinn weiter in die Richtung zu fahren. Ich habe keine Lust nur irgendwo hinzufahren damit ich dort bin um dann im Regen zu sitzen. Und immer nur durch Regen zu laufen macht irgendwann auch keinen Spass mehr, vor allem wenn die Klamotten dann nicht trocknen können. Wir haben spontan entschieden, unseren ganzen Plan umzuschmeissen und ein gutes Stück zurück Richtung Picton, um dann an der Ostküste Richtung Kaikoura zu fahren. Dort wollten wir ggfs. eh noch hin, aber erst zum Ende der Reise. Wir haben aber von unseren Freunden Fabian und Jasmin gehört, dass sie heute auch dort ankommen, ehe sie morgen nach Christchurch gehen um Ihren Camper abzugeben. Wir haben die beiden ja schon in Auckland getroffen, als ihre Ferien gestartet sind. Für sie geht es die Tage schon wieder zurück in die Schweiz. Das war natürlich ein weiterer Grund die Route zu ändern, so können wir nochmal einen schönen Abend verbringen, ein Bier trinken und uns verabschieden bis wir uns dann erst im Sommer wiedersehen. Also gesagt getan, nach dem Frühstück haben wir noch einen kleinen Strandspaziergang gemacht und sind dann wieder los.

Wir haben jetzt zwar eine gebuchte Nacht verfallen lassen, aber was solls. Das Wetter war zwar aktuell trocken, der Blick zum Himmel aber nicht so toll. Und auch die Vorhersage sah nicht gut aus. Wir haben also unseren Platz vorzeitig geräumt und sind zum Ausgang gefahren und haben ausgescheckt. Die Damen meinten noch, dass wir einen Tag zu spät angekommen sind, davor war das Wetter super. Nun ja, davon können wir uns nichts kaufen, aber immerhin. Wir sind dann noch los in die Stadt, um uns Nelson ein wenig anzuschauen. Es ist wirklich eine tolle Stadt mit viel Blumen-Dekko und so weiter. Ist herzig hergerichtet und ich glaube bei schönem Wetter kann man es hier sehr gut aushalten.

Wir haben noch die Kathedrale besucht und dabei zumindest schon mal einen kleinen Überblick über die Stadt bekommen. Auch wieder eine recht spezielle Kirche. Man merkt hier in diesen Gebäuden einfach, dass Neuseeland noch nicht so ein altes Land ist und gerade Kirchen irgendwie recht modern eingerichtet sind. Hat alles so ein wenig seinen eigenen Stil.

Danach sind wir dann noch Richtung Center of New Zealand gelaufen. Das Zentrum Neuseelands wird so genannt, weil es um 1800 ein zentraler Vermessungspunkt war. Mittlerweile gibt es eine recht schöne Skulptur an dieser Stelle. Ausserdem hat man eine tolle Aussicht über die Stadt und das Meer.

Auf dem Rückweg zum Auto sind wir noch durch den Queens Park und auch auf der Südinsel können sie tolle Parks anlegen, wie dieser Park beweist. Es ist kein grosser Park, aber dafür wirklich toll angelegt.

Da es nun doch schon nach 13 Uhr war, hat sich der Hunger gemeldet und wir haben noch eine Kleinigkeit gegessen, ehe wir dann tatsächlich aufgebrochen sind mit dem Ziel Kaikoura. Die Fahrt war mit knapp 3.5 Std. doch ein ganzes Stück, aber wir haben es geschafft. Pünktlich gegen 19 Uhr waren wir da und haben unseren Stellplatz bezogen. Fabian und Jasmin sind gerade von einer Waltour zurückgekommen, so dass dies auch perfekt gepasst hat. Nach einem kurzen Campingplatz-Bier sind wir gemeinsam los in eine kleine Brauerei, um etwas zu Essen und natürlich auch das lokale Bier zu probieren. Sowohl Essen wie auch das Bier waren ein voller Erfolg und wir hatten wieder einen super Abend. 

Dienstag war dann wieder ein etwas ruhigerer Tag. Corinne und ich hatten gestern noch eine Waltour für Mittwoch gebucht und haben somit direkt für 2 Nächte hier geplant. Am Morgen haben wir noch mit den Beiden gefrühstückt, ehe sie Richtung Christchurch abgefahren sind. Hat sich mehr als gelohnt die Route zu ändern und hierher zu kommen. Tat gut mal wieder mit Freunden aus der Heimat persönlich zu tratschen und die beiden konnten uns auch noch einige Tipps für die Südinsel geben. Corinne und ich sind dann nochmal los, um einzukaufen und um unser Auto zu tanken. Also das Tankstellennetz hier im Süden ist echt nicht einfach. Ist nicht ungewöhnlich, dass über 70 oder 80 km keine Tankstelle kommt. Daran muss ich mich noch gewöhnen, weil ich normal immer erst recht spät tanken gehe. Das kann sich hier böse rächen. Also der Kühlschrank ist wieder voll und der Tank ebenfalls, damit schon mal ein recht erfolgreicher Tag. Am Nachmittag sind wir dann ein wenig in die Stadt und am Strand entlang gelaufen. Der Strand ist hier ein Kiesstrand und es ist ganz schön anstrengend in dem tiefen Kies zu laufen. Da es noch immer viele Wolken hat, war die Aussicht nicht ganz so toll, aber trotzdem hat das Meer und der Strand für eine besondere Atmosphäre gesorgt.

Am Abend haben wir wieder gekocht und eine erste Flasche Weisswein von unserem Hochzeits-Weingut aufgemacht. Wir haben uns für einen Riesling entschieden und ich muss sagen, der ist sehr gut. So kann man es doch aushalten.

Mittwoch, der 01.02.2023 ist jetzt schon wieder ein Jubiläumstag für uns. Heute sind wir seit 14 Monaten unterwegs und können es noch immer nicht glauben, was wir schon alles erlebt haben. Daher haben wir uns für heute wieder etwas besonders überlegt. Wie geschrieben haben wir uns zu einer Tour zur Beobachtung von Walen angemeldet. Eigentlich wollten wir das ja nicht mehr machen, nach der grandiosen Erfahrung in Kanada, aber der Reiz war doch grösser. Natürlich war es ein grösseres Schiff und deutlich mehr Personen als auf unserem Schlauchboot in Kanada, aber trotzdem super gemacht. Es war eine junge Dame an Board, welche sehr viel über die Meerestiere hier vor Ort erzählt hat. War richtig interessant. Wir mussten bereits um 7.15 Uhr am Büro des Anbieters sein, ehe es mit zwei Bussen zum Boot ging. Wir haben direkt erfahren, dass die Meeresbedingungen nicht ganz so gut sind und mit Seekrankheit zu rechnen ist. Zum Glück haben wir das Frühstück ausgelassen, so dass wir uns sicher waren, die Tour trotzdem zu machen. Einige andere Passagiere haben das Angebot einer Umbuchung aber gerne angenommen. Für uns ganz praktisch, den so war es auf dem Boot nicht ganz so voll. Der Transfer mit dem Bus war ca. 10 Min. und dann konnten wir das Boot besteigen. Es war ein Boot mit insgesamt 3’600 PS und es hatte keine Schiffsschrauben, sondern funktioniert mit einem Jetantrieb. Das bedeutet das Wasser vorne eingesaugt, komprimiert wird, und wieder ausgestossen wird (so ganz einfach formuliert, wie wir es auch erklärt bekommen haben). Der Vorteil ist, dass der Antrieb so die Meeresbewohner nicht gefährdet und diese nicht von Schiffsschrauben verletzt werden können. Wir sind mit einer ziemlichen Geschwindigkeit über das Meer gerast und der Seegang war doch recht ordentlich. Das Wasser der Wellen spritzte ordentlich über den Bug. Wir hatten recht viel Spass, aber nicht jeder an Board. 🙂 Wir waren gerade mal 15 Minuten unterwegs als wir schon wieder langsamer wurden, weil der Kapitän etwas gesehen hat. Innerhalb von Sekunden waren wir umzingelt von einer ganzen Herde Delfinen, welche sich austobten. Zudem tauchte inmitten der Delfine plötzlich noch ein Buckelwal auf. Diese Tiere können doch ca. 15 Meter gross werden und sind schon beeindruckend, wie sie durchs Meer gleiten. Irgendwann war der Wal direkt neben unserem Boot und so nah da, dass er schon zu gross war, um ein richtiges Bild mit unserer Kamera machen zu können. 🙂 Sind aber trotzdem tolle Bilder geworden. 

Wir haben den Wal eine ganze Zeit beobachten können, wie er immer wieder auftauchte. Leider war er aber etwas zu faul, als dass er auch seine Flosse aus dem Wasser bewegte. Die eigentlichen Stars der Tour waren aber die Delfine. Was die am Spielen und Springen waren, unglaublich. Ich habe das noch nie so gesehen, wie ein Delfin doch einige Meter aus dem Wasser springen und sich dabei noch drehen kann. Diese Delfine sind sehr gesellige Tiere, die in Gruppen, den sogenannten Pods, zusammenleben. In der Kaikōura-Region kann eine Pod aus 100 bis 800 Tieren bestehen. Im Herbst und Winter können die Gruppen sogar noch grösser sein und manchmal in die Tausende gehen. Aus diesem Grund gilt Kaikōura als einer der besten Orte der Welt, um regelmässig wilde Delfine in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Die Dusky-Delfine gehören zu den akrobatischsten Delfinarten, die oft spektakuläre Sprünge, Seitensprünge, Rückwärtssaltos und Lobtails zeigen. Sie werden durchschnittlich 30-36 Jahre alt. Eine Dusky-Mutter bekommt alle 2-3 Jahre Nachwuchs.

Wir sind irgendwann noch an einen anderen Spot gefahren in der Nähe einer kleiner Felsenformation, auf der jede Menge Seevögel gesessen sind. Im Wasser hier gab es noch eine andere Art von Delfinen nämlich die Hector-Delfine. Dies ist einer der kleinsten Delfine der Welt und auch einer der seltensten. Sie können bis zu 1.8 Meter lang werden, wobei sie bei der Geburt nur etwa 50 cm gross sind. Hektor-Delfine sind in Neuseeland endemisch, das heisst, sie kommen nur in neuseeländischen Gewässern vor. In Kaikōura sieht man sie oft in Küstennähe in kleinen Familienverbänden von 4 bis 8 Tieren.

Die Tiere werden etwa 20 Jahre alt und nach einer aktuellen Schätzung gibt es etwa noch 7.400 Stück davon.

Danach sind wir mega happy zurück zum Hafen gefahren. Das Boot schaukelte noch immer recht heftig, aber es hat sich gelohnt. Und ja, die Tour war deutlich touristischer als in Kanada, aber dass dieses Highlight jeder sehen mag, kann ich absolut nachvollziehen. Die Tour war einfach der Hammer und das Geld absolut wert. Es war ein tolles Ereignis für unser Jubiläum. Als wir wieder am Camper waren, waren wir richtig erledigt und mussten erstmal ein Frühstück zu uns nehmen bzw. eine grosse Tasse Kaffee trinken. Danach sah die Welt dann schon wieder anders aus. Wir haben uns den Rest des Tages entspannt und an unserem Blog gearbeitet. Ich weiss nicht ob ich das schon erzählt habe, aber bei unserer Wanderung, dem Tongariro Crossing, haben wir auf dem Campingplatz ein Paar aus Deutschland kennen gelernt. Unsere Wege trennten sich aber am nächsten Tag, da die beiden noch ein wenig die Nordinsel bereisen wollten. Als wir heute morgen auf den Bus warteten habe ich die beiden plötzlich wieder gesehen. Sie waren wieder auf der gleichen Tour wie wir. Sie haben die Nordinsel wegen des Wetters doch früher verlassen und sind jetzt wieder auf dem gleichen Platz wie wir. Es ist so schön, wenn man Menschen immer wieder trifft und das so ungeplant und völlig losgelöst von irgendwelchen Plänen. Wir haben uns für den Abend dann noch auf ein Glas Wein mit Gudrun und Ralf verabredet und einen total tollen und lustigen Abend zusammen verbracht. Ist irgendwie schön, wenn man Menschen trifft, mit denen man sich direkt so austauschen kann und durch das Reisen auf der gleichen Wellenlänge ist. Egal wie alt der jeweils andere ist oder welchen Beruf er ausübt, irgendwie findet man immer einen Draht. Unsere Weinbestände nehmen jetzt doch schneller ab als kalkuliert. 🙂 Davor gab es für Corinne und mich unser beliebtes Menü 1, nämlich Pasta mit Tomatensauce.  Schmeckt nach wie vor und da wir hier eine Küche mit Mitnutzung haben, geht das einfach am besten.

Der nächste Tag war dann tatsächlich wieder ein richtiger Reisetag und wir haben ordentlich Kilometer gebolzt. Wir mussten ja wieder etwas aufholen. Wir haben uns entschieden, weiter an der Ostküste Richtung Süden zu fahren, dabei aber Christchurch zu umfahren. In dieser Stadt geben wir ja unseren Van ab und schauen wir uns diese Region dann an. Wir haben uns am Morgen noch von Gudrun und Ralf verabschiedet und haben uns schon gegen 9.45 Uhr auf den Weg gemacht. Vor uns lagen etwas über 400 km und eine ungefähre Fahrzeit von knapp 6 Stunden. Es lief aber sehr gut und wir kamen gut voran. Vor allem die ersten Kilometer weg von Kaikoura entlang der Küste waren mega schön. Das Meer hatte ordentlich Wellen, aber trotzdem eine sehr schöne Farbe. So ein richtig leuchtendes Türkis. Danach ging es dann immer wieder ins Landesinnere und die Fahrt wurde etwas hügelig. Es wurde aber vor allem immer windiger und stürmischer. Und unser Camper ist jetzt nicht gerade lang, dafür aber umso höher und eigentlich dafür auch recht schmal. Teilweise war es tatsächlich so, dass ich die gesamte Strassenseite gebraucht habe, weil es uns so von links nach rechts geweht hat. Das war so anstrengend und teilweise auch echt beängstigend, wenn so eine Böe einen Richtung Gegenverkehr versetzt. Ich bin dann recht langsam gefahren, was aber die anderen Verkehrsteilnehmer in normalen Autos oder LKW nicht so begeistert hat. War wirklich mühsam, aber wir haben es geschafft.

Gegen späten Nachmittag haben wir dann unser Ziel Oamaru, wieder an der Küste erreicht. Viele öffentliche Gebäude der Stadt sind aus dem 19. Jahrhundert und wurden aus dem hellen regional vorkommenden Kalkstein errichtet, der besonders in der Nähe von Winston abgebaut wurde. Die historische Innenstadt, ist aber nur ein paar Strassenblöcke gross –weist eine nahezu geschlossene Bebauung aus der viktorianischen Zeit auf und gilt als eine der beeindruckendsten historischen Gesamtanlagen Neuseelands. Dieser Stadtteil und das Hafenviertel stehen unter Denkmalschutz. Wir sind aber nicht wegen der viktorianischen Innenstadt gekommen, sondern wegen den Pinguinen. Im Bereich des Hafens lebt die Oamaru Blue Penguin Colony, eine Kolonie von Zwergpinguinen. Direkt südlich der Stadt befindet sich eine Kolonie Gelbaugenpinguine. Bis heute leben Pinguine vereinzelt auch unter einigen der strandnahen Schuppen. Nach Einbruch der Dunkelheit können sie auf dem Weg zu ihren Nestern beobachtet werden und genau das wollten wir sehen. Zuerst sind wir direkt zu Blue Penguin gefahren, wurden dort aber ein wenig enttäuscht. Das Areal, wo die Schlafplätze sind, wurde komplett eingezäunt und für Touristen zugänglich gemacht. Natürlich muss man jetzt dafür eine Führung buchen, welche mal wieder schlappe 39 NZD kostet. Das Ganze findet dann so statt, dass es gegen 20.30 Uhr losgeht, man auf einer grossen Tribüne sitzt und dann auf die Pinguine wartet. Dabei sind dann Foto und Filmaufnahmen verboten. Irgendwie war uns das zu doof aber vor allem auch zu teuer. Jetzt am späten Nachmittag konnten wir so auf die Anlage, es war aber kein Pinguin zu Hause. Alle ausgeflogen und am Jagen. Die Pinguine schwimmen während des Tages bis zu 25 km vor die Küste, um sich zu ernähren. Eine ganz schöne Distanz für so kleine Zwerge. Wir haben dann nur die paar faulen Seelöwen angeschaut und sind zu der anderen Kolonie, zu den Gelbaugenpinguinen gefahren. Diese bewohnt einen kleinen Strand nahe der Stadt, welcher vor einer steilen Küste liegt. Während des Sommers darf man nicht an den Strand hinunter, um die Tiere nicht zu stressen, es gibt aber tolle Plattformen, von wo aus man einen tollen Blick über den Strand hat. Und wir hatten Glück, tatsächlich ist ein kleiner Pinguin irgendwann aus dem Meer gewatschelt und über den Strand gelaufen. Sah mega lustig aus. Leider waren wir für gute Bilder einfach zu weit weg. War aber ein besonderer Augenblick und wer gute Augen hat, darf den Kollegen Pinguin auf dem ersten Bild suchen. 🙂

Danach sind wir dann zum Campingplatz und haben unseren Van abgestellt. Wir haben lange überlegt, was wir am Abend machen wollen. Sollen wir doch die teure Führung buchen oder nicht?! Wir sind ja eigentlich wegen den Pinguinen extra hergefahren. Wir haben von der Rezeptionistin des Platzes aber erfahren, dass wir einfach auch so in den Hafen fahren und direkt neben der eingezäunten Anlage auf eine Parkbank sitzen könnten und auf die Pinguine warten. Das klang für uns irgendwie sympathischer und so haben wir es dann auch gemacht. Es ist ja nicht nur der Preis der uns gestört hat, sondern wir wollten die auch wirklich in Freiheit sehen und nicht in menschengemachten Schlafplätzen.
Gegen 20.30 Uhr sind wir mit dem Camper nochmal los und waren extrem gespannt. Es hat sich aber gelohnt, zuerst einen tollen Sonnenuntergang und dann haben wir noch 3 kleine Pinguine gesehen, welche aus dem Wasser gekommen sind und direkt an uns vorbei gewatschelt sind. Jetzt waren die Tiere zwar nah genug bei uns für Bilder, aber es war jetzt zu dunkel. Wir haben es versucht und die besten Bilder sind jetzt auch hier, aber nicht vergleichbar mit dem live Anblick. Direkt nach dem Strand kommt eine Strasse und die Pinguine müssen diese oftmals überqueren, wenn sie zu ihren Schlafplätzen wollen. Daher gibt es extra Schilder und die Menschen fahren auch tatsächlich recht langsam. Einer unserer Freunde ist aus dem Wasser gekommen und Richtung Strasse gewatschelt. Prompt ist ein Auto gekommen, wobei der Fahrer das Tier gesehen hat und gestoppt hat. Der Pinguin hat dann ewig gewartet, irgendwann nach links und rechts geschaut und ist dann losmarschiert. Das sah so lustig aus, wir haben uns kaputt gelacht.

Danach sind wir zu unserem Campingplatz zurück und haben den Tag beendet. Wir haben zwar nicht so viel gemacht heute, aber das Fahren ist doch anstrengender als gedacht.

Der nächste Tag war dann schon wieder Freitag, der 03.02.2023 und dieser startet schon recht früh. Ich konnte nicht mehr schlafen und dann gab es eben schon mal Frühstück und Kaffee. Danach sind wir dann los um noch einen kurzen Blick in den «öffentlichen Garten», einen grossen und tollen Park zu werfen, sowie zumindest einen Teil der Altstadt zu besichtigen. 

Es hat sich gelohnt noch diese paar Schritte zu machen, denn wir haben tolle Blumen und schöne Häuser entdeckt. Und auch sonst tat es gut, nach dem vielen Sitzen von gestern etwas zu laufen.

Danach ging es dann mal wieder zu einer Tankstelle, gefühlt sind wir jeden Tag dort, wenn wir fahren, aber unser Brum-Brum hat ordentlich Durst. Gut gestern könnte es auch am Wind gelegen haben, der uns ja fast von der Strasse gefegt hat. Danach ging es dann aber weiter Richtung Süden zum berühmten Moeraki Boulders Beach. Die Moeraki Boulders sind ungewöhnlich grosse, kugelförmige Felsbrocken, die am Strand liegen. Diese Steine liegen verstreut entweder einzeln oder in Gruppen innerhalb eines Strandabschnitts, wo sie in einem wissenschaftlichen Reservat geschützt sind. Es handelt sich um grau gefärbte septische Konkretionen, die durch Küstenerosion aus dem sie umgebenden Schlammstein und Grundgestein herausgelöst und am Strand konzentriert wurden. So habe ich das zumindest nachgelesen. Ehrlich gesagt habe ich nicht verstanden, wie die Kugeln in dieser perfekten Form entstehen konnten, aber es war einfach mal wieder mehr als beeindruckend das zu sehen. Was die Natur doch mal wieder alles so hinbekommt. Die Steine unterteilen sich hinsichtlich ihrer Grösse in zwei Gruppen: etwa ein Drittel hat 0.5 bis 1 Meter Durchmesser, die restlichen zwei Drittel 1.5 bis 2.2 Meter. Die Entstehungszeit der grossen 2-Meter-Boulders wird auf eine Zeit von 4 bis 5.5 Millionen Jahre geschätzt, während denen sich 10 bis 50 Meter Schlamm über ihnen sammelte. 

Danach sind wir dann weiter nach Dunedin gefahren. Dort hatten wir gesehen, dass es heute nochmal richtig sonnig werden soll und wir haben auch einen schönen Campingplatz am Strand gefunden. Ok, der Platz ist wirklich genial, wir haben aber den allerletzten Platz bekommen und der ist jetzt nicht so schön. Ein grosser Kiesparkplatz für 4 Camper, wir ganz aussen, direkt an einem Garagentor und nach hinten einen Zaun der uns von der Strasse abgrenzt. Echt nicht schön, aber der Rest passt schon. Wir haben die Küche nochmal genutzt und etwas Leckeres gekocht – Brokkoli, da freut sich der Tobi ja immer so richtig.  Nein Spass, muss ja auch mal wieder sein und hat echt gut geschmeckt. Am Nachmittag waren wir kurz am Strand und haben mal geschaut, wie der aussieht. Es war ein Traum, weisser Sandstrand, blaues Meer und richtig coole Wellen. Wir sassen einfach eine ganze Weile im Sand und haben die Sonne genossen.

Den Abend haben wir dann wieder im Camper verbracht und mal geschaut, was wir morgen so alles anstellen können. Ich glaube wir haben ein paar richtig schöne Sachen gefunden.

Der nächste Tag startete dann auch schon recht früh. Wir hatten einiges vor und waren echt gespannt. Und das Wetter schien heute auch nochmal so richtig mitzuspielen, so dass unsere Vorfreude auf den Tag recht gross war. Wir machten uns auf den Weg Richtung Süden und haben uns für das Frühstück einen schönen Platz gesucht. Dazu sind wir am Lake Waihola von dem Highway 1 runter und an den See gefahren. Wir haben einen tollen Parkplatz direkt am Ufer gefunden und dort unser Frühstück zubereitet. Mal wieder Haferflocken mit Früchten und Joghurt. Aber diesmal mit einem super schönen Aussicht auf den See. Ich hätte es glaub ich den ganzen Tag dort aushalten können, aber wir hatten ja noch mehr vor. Nachdem wir unseren Gaskocher, zum Kochen für Wasser, auch eingeweiht hatten, fühlen wir uns nun wie echte Camper.  Bisher war das gar nicht notwendig, weil wir meistens eine Küche nutzen konnten, aber in dieser schönen Umgebung wollten wir uns doch noch einen frischen Kaffee gönnen. War richtig gut und der Umgang mit der Gasflasche bzw. dem Herd verlief auch unfallfrei. 

Nach dem ausgiebigen Frühstück ging es weiter an den Kaka Point, welcher sich wieder direkt an der Küste befindet. Von einem kleinen Lookout haben wir den Blick auf das Meer genossen, ehe wir anschliessend vollends an den Strand gefahren sind. Dort habe ich noch schnell die Badehose montiert und ab in die Wellen. Oh, das war herrlich. Endlich mal wieder Strandwetter und so ein blaues und erfrischendes Wasser. Hat richtig Spass gemacht, wenn auch ab und an eine Ladung Salzwasser im Mund landete. Den Wellen sei Dank. 🙂

Vom Kaka Point aus ging es noch etwas weiter der Küste entlang, um an diversen Punkten noch den Blick auf das Meer zu geniessen.

Das Ziel war aber der sogenannte Nugget Point, etwas südlicher des Kaka Point. Hier kann man über einen kurzen Wanderweg zu einem kleinen Leuchtturm auf den Klippen laufen. Von hier hat man eine gigantische Sicht auf das Meer und vor allem auf verschiedene Felsformationen, die genau in weiteren Verlauf der Landzunge vor den Klippen liegen. Das Schöne war, dass das Meer um die Felsen herum in verschiedenen Blautönen schimmerte. 

Auf dem Rückweg vom Nugget Point zum Kaka Point haben wir noch einen kurzen Stopp an einer weiteren Parkbucht gemacht. Von hier aus kann man zum Strand hinunterlaufen, an welchem abends auch sehr viele Pinguine ankommen. Leider war es dafür noch etwas zu früh, so dass ich, trotz starker Anstrengung, keinen Pinguin gesehen habe. Dafür aber wieder einen super Blick auf das Meer geniessen konnte.

Zum Abschluss des Tages ging es dann weiter zu einem alten Eisenbahntunnel, durch welchen man laufen kann. Es wird empfohlen eine Taschenlampe, hatte ich nicht, mitzunehmen. Der Tunnel ist knapp 300 Meter lang und es ist stockdunkel. Ich bin ein paar Meter rein, aber dann war es mir echt zu unheimlich. Man hat die Hand vor Augen nicht gesehen und auch nicht wohin man tritt. War aber ein krasses Gefühl, vor allem weil überall Wasser durch den Regen der letzten Tage durch die Decke tropfte.

Dann ging es auf den nächsten Campingplatz in Owaka, einem kleinen Dorf etwas weg von der Küste. Und unser Campingplatz, nun ja… ich sage mal so, er war sehr günstig. Der Rest war aber nicht sehr erwähnenswert. Das Gebäude für Küche und Toiletten war ursprünglich wohl mal ein Krankenhaus und warmes Wasser gab es nur zwischen 8 und 10 Uhr sowie von 18 bis 20 Uhr. Da wurde nämlich mit Kohle ein Boiler erhitzt, der dann das heisse Wasser lieferte. War lustig als plötzlich der grosse Kamin an einem kleinen Gebäude am Rand des Platzes zu rauchen begann und jeder wusste, hurra Zeit zum Duschen. Wobei die Duschen jetzt eher ein heikles Thema waren, wir waren etwas abseits und auf dem Land und da nachts alle Fenster offen bleiben bzw. manche das Licht nicht ausmachen können, war am Morgen eine grosse Party von Insekten angesagt. Eigentlich nicht schlimm aber in Verbindung mit Dreck am Boden usw. jetzt nicht das, was man sich wünscht nach einer kalten Nacht. Aber auch das haben wir überstanden und da die Küche nicht so sauber war haben wir am Abend eben in unserem Camper eine Brotzeit gemacht und sind früh ins Bett.

Am nächsten Tag sind wir schon kurz nach 7.30 Uhr losgefahren. Wir hatten ein besonderes Ziel, nämlich die Cathedral Caves, direkt am Strand. Da diese Höhlen nur begehbar sind wenn Ebbe ist, muss man sich bei einem Besuch eben richten. Unser Glück war, dass heute Ebbe bereits um 9.20 Uhr war, so dass man von 7:30 Uhr bis 10.20 Uhr die Höhlen besichtigen durfte. Ansonsten wäre es erst wieder am Abend gegen 19 bis 21 Uhr gegangen, was uns aber zu spät war. Also sind wir ohne Frühstück los und haben uns auf die 45-minütige Fahrt begeben. Unterwegs wurde unsere Hoffnung auf weiterhin gutes Wetter getrübt. Es begann mal wieder leicht zu regnen und die Wolken am Himmel wurden immer dichter. Wir haben unser Ziel aber gut erreicht und uns trotzdem auf den Weg gemacht. Um zu den Höhlen zu gelangen, muss man zuerst knapp 20 Minuten an den Strand hinunterlaufen. Der Weg führt dabei durch einen dichten Wald und ist recht gut ausgebaut. So konnten wir auch in Flip-Flops laufen, was nachher noch ein grosser Vorteil war. 

Unten angekommen hat leider auch der Regen zugenommen. Somit wurden zumindest nicht nur unsere Füsse nass, sondern auch der Kopf. So kann sich zumindest in der Sache niemand beschweren. Wir mussten noch ein paar Meter am Strand entlang, ehe wir zu den Eingängen der verschiedenen Höhlen kamen. Die Höhlen entstanden in den letzten paar zehntausend Jahren, als im Laufe der Zeit die Wellen die Höhlen in einen etwa 160 Millionen Jahre alten Felsen aus Jurasandstein gegraben haben. Die beiden Höhlen, deren Eingänge 40 Meter voneinander entfernt sind, haben sich im Laufe der Zeit auf der Rückseite miteinander verbunden. Im Gegensatz zu den Kalksteinhöhlen, die sowohl durch chemische Einwirkungen als auch durch den physikalischen Prozess des auf das Gestein prallenden Wassers entstehen, wurden die Domhöhlen nur durch die Erosion des härteren Sandsteins durch die Wellen gebildet. Nahezu senkrechte Risse im Sandstein boten Schwachstellen, an denen die Wellenenergie die Sandsteinwände langsam abbauen konnte. Mit der Zeit stürzten die überhängenden Felsen ein und es entstanden Höhlen mit Kathedralen ähnlichen Formen. Ein mega Erlebnis so am Strand in diese Höhlen zu laufen, was eben nur bei Ebbe geht. Man kann sich wahrlich vorstellen, was die Wellen für eine Kraft haben, um sich so in den Berg fressen zu können. Unglaublich.

Danach ging es dann wieder zurück zum Auto, wo wir zuerst unsere Füsse vom Sand befreien mussten ehe wir unsere Klamotten komplett wechseln mussten. Praktisch wenn man alles dabei hat. Danach ging es dann weiter zu den bekannten McLean Wasserfällen, welche nur ein paar Kilometer entfernt der Höhlen liegen. Dort wartete eine kurze Wanderung, knapp 45 Minuten, was sich aber mehr als lohnte. Zuerst ging es wieder durch den herrlichen Wald, der uns irgendwie an einen Märchenwald erinnerte. Es ist alles so grün und mit Farn an den Rinden der Bäume sieht das schon richtig gut aus. Angekommen an den Wasserfällen haben wir eine kleine Pause gemacht. Der Regen wurde besser und teilweise stoppte er sogar komplett. Wir haben ein paar Fotos gemacht und sind noch ein wenig über die Felsen hinauf zum grossen Wasserfall geklettert. War richtig schön und ein tolles Naturschauspiel. Irgendwie haben wir an Wasserfällen immer eine gute Zeit, das ist so unser Ding.

Zurück am Auto startete der Regen wieder fester, so dass wir beschlossen, unser Frühstück noch etwas weiter nach hinten zu verschieben und erst noch ein paar Meter zu fahren.

So erreichten wir recht schnell die Curio Bay und gegen 12.30 Uhr war es dann auch wirklich Zeit für ein Frühstück bzw. Mittagessen. Man könnte also sagen, wir haben einen Brunch gemacht. Zwar mit relativ wenig Auswahl, aber immerhin. Ich bin danach noch ein wenig um das Auto herumgelaufen und wollte mal schauen, was man hier so machen kann. Wir hatten diesen Ort gar nicht auf dem Zettel, sondern dachte nur dass wir einen tollen Blick über das Meer von hier haben könnten. Ich habe aber direkt noch einen tollen Strand entdeckt, an welchem man die Überreste eines 170 Mio. Jahre alten Waldes findet. Das Holz ist inzwischen wie versteinert und liegt seit je her im Sand. Das sieht schon recht genial aus und wen man sich vorstellt, wie alt das alles ist, schon beeindruckend. Man kann diesen versteinerten Wald am besten bei Ebbe sehen und das von einer Aussichtsplattform. Man kann aber auch direkt an den Strand und sich alles genau anschauen. Ich hatte richtig Glück das noch immer Ebbe war und ich so alles genau anschauen konnte.

Danach bin ich dann noch auf die andere Seite der Küste gelaufen, um einen kleinen Regenwald zu besuchen. Dieser kleine Waldabschnitt ist mit einer der ältesten naturbelassenen Wälder der Welt. Auch hier sieht es wieder aus wie in einem Märchenwald. Das Ganze läuft dann unter dem Motto «living forest». Wirklich schön anzuschauen und ein kurzer, aber spannender Rundwanderweg. 

Zurück im Auto haben wir beschlossen, dass es nun aber Zeit für einen Kaffee ist, welchen wir in einem kleinen Café an den Klippen getrunken haben. Ist schon eine tolle Gegend hier, wenn es nur ein paar Grad wärmer wäre. Danach ging unsere Fahrt dann weiter zum letzten Spot des Tages. Wir wollten noch an den südlichsten Punkt von der Südinsel fahren, dem sogenannten Slope Point. Von hier aus sind es nur noch 4’803 km bis zum Südpol und 5’140 km zum Äquator. Wir haben das mal recherchiert, damit sind wir jetzt ungefähr so weit vom Südpol weg, wie Bern vom Nordpol entfernt ist. Nicht dass dies relevant ist, aber kann man sich ja mal überlegen. Zumindest haben wir jetzt den nördlichsten Punkt der Nordinsel und den südlichsten Punkt der Südinsel besucht. Und was haben beide Punkte gemeinsam? Genau, wenn wir da sind, ist das Wetter eher bescheiden. 🙂 Hier im Süden war es recht windig und auch der Regen hat wieder zugenommen. War aber nicht so schlimm, wir haben es trotzdem genossen und die 30 Minuten Laufen, vom Parkplatz zum Slope Point und zurück, taten auch nochmal gut.

Danach war unser Entdeckergeist aber recht müde und wir haben uns auf den Weg vollends nach Invercargill gemacht. Dort haben wir einen schönen Campingplatz gefunden, welcher sehr saubere Duschen haben soll. Nach den letzten beiden Erfahrungen und dem kalten Regen von heute, war das etwas, was wir unbedingt haben wollten. Daher war die Entscheidung schnell getroffen und der Platz gebucht. Und er Platz war wirklich genial und die Mitarbeiterin extrem freundlich. Wir haben noch jede Menge Infos über die Stadt und Umgebung bekommen, so dass wir die nächsten Tage noch ein wenig planen konnten. Wir haben den Abend auf dem Campingplatz verbracht und mal wieder ein paar Nudeln gekocht. 🙂

Den Folgetag haben wir spontan noch in Invercargill verbracht. Irgendwie hatten wir genug zu tun und nicht wirklich Lust schon wieder zu fahren. Wir haben uns ein wenig nach dem Wetter gerichtet und in Te Anau, unserem nächsten Ziel regnete es noch. Also warum in den Regen fahren, wenn wir den auch ohne fahren haben können. Nein Spass, der Tag startete zwar mal wieder mit Regen und auch über den Tag hat es ab und an geregnet, aber nicht schlimm. Wir haben den Vormittag entspannt genommen bzw. sind noch ein wenig an den Notebooks gesessen. Gegen 11 Uhr wurde das Wetter dann trockender aber noch immer recht windig. Ich bin dann heute allein los und hab mich der Kultur gewidmet. Ich wollte nochmal in ein Museum und das in ein ganz besonderes. Zuerst bin ich aber Richtung Stadt gelaufen und habe dabei diverse Parks und den grossen Queens Park durchstreift. Der Queens Park ist ein riesiger Park und mal wieder richtig cool angelegt. Was hier auffällt sind die riesigen Bäume, welche im Park stehen. Ich habe keine Ahnung was das für Bäume sind, aber sie sind sehr gross. Ausserdem gibt es noch einen kleinen japanischen, einen chinesischen Garten und natürlich einen typischen Rosengarten. War richtig schön und die Zeit verging nur so. 

Ich musste mich fast schon ein wenig sputen, um noch ins Museum zu kommen. Ich war auf dem Weg in das Museum World of Transport, ein Museum mit sehr vielen Autos, LKW, Traktoren und vor allem ganz viel Zubehör, wie alte LKW-Türen, Motoren aber auch Öl-Dosen und Tanksäulen. Eigentlich alles, was man sich so vorstellen kann. Sehr viele Ausstellungsstücke sind von Ford, so z.B. das berühmte Modell T, welches das erste Auto war, welches auf einem Fliessband montiert wurde und daher zu einem sehr günstigen Verkaufspreis verkauft werden konnte. Von dem Modell wurden über 15 Mio. Stück verkauft. Ich war fast erschlagen von der Menge an Ausstellungsstücken. Die Halle mit LKW war so vollgestellt, dass man kaum mehr dazwischen durchlaufen konnte. Wobei es nicht unordentlich wirkt oder so, es sind einfach so viele Sachen, dass man alles platzsparend aufstellen musste. Das ganze Museum umfasst 15’000 Quadratmeter unterteilt in mehrere Hallen. Ins Leben gerufen hat das Museum Bill Richardson, welcher sich schon in jungen Jahren für alle Arten von Transportmittel interessierte. Sein erstes Unternehmen war ein Transportunternehmen namens Southern Transport. Unter seiner Führung wuchs es zur HWR Group heran. Die Sammlung von Transport World begann 1967, als Bill Richardson alte Lastwagen zu sammeln begann, die bis zu seinem Tod im Jahr 2005 auf 150 Fahrzeuge anstieg. Im Jahr 2015 beschlossen Richardsons Tochter Jocelyn und ihr Ehemann Scott O’Donnell, ihre Sammlung für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Museum ist einfach grandios und ich hätte Stunden darin verbringen können. Ich habe glaub ich nur ein Bruchteil angeschaut, weil z.B. auf den Ladeflächen der LKW waren noch unzählige alte Fotos ausgestellt, welche die ganze Geschichte der Fahrzeuge dokumentierte usw. Es war einfach zu viel. Der Eintritt hat sich aber mehr als gelohnt.

Nach diesem Highlight wollte ich aber noch zu einer weiteren Ausstellung, welche mir auf dem Campingplatz empfohlen wurde. Und zwar ging es um eine Ausstellung von Burt Munro. Herbert James «Burt» Munro (25. März 1899 – 6. Januar 1978) war ein neuseeländischer Motorradrennfahrer, der am 26. August 1967 auf den Salzseen in Bonneville (USA) einen Weltrekord für Motorräder unter 1’000 cm³ aufstellte. Dieser Rekord ist glaub ich immer noch gültig, wenn ich das alles richtig verstanden habe. Der gute Mann war 68 Jahre alt und fuhr eine 47 Jahre alte Maschine, als er seinen letzten Rekord aufstellte. Munro stellte 1938 seinen ersten neuseeländischen Geschwindigkeitsrekord auf und stellte später sieben Weitere auf. Seine Bemühungen und sein Erfolg bilden die Grundlage für den Film The World’s Fastest Indian (2005) mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle sowie für einen früheren Dokumentarfilm aus dem Jahr 1971. Ich habe das so gar nicht gewusst und hab mich nach dem Museum noch auf den Weg gemacht. Die Dame am Platz meinte nur ich soll zu «ehayes» in der Stadt gehen. Ich hatte keine Ahnung, was das sein soll, und war bei meiner Ankunft mehr als überrascht. Es handelt sich um eine Art Baumarkt unter dem Namen ehayes für E Hayes and Sons. Und es gab tatsächlich alles, von Rasenmähern über Werkzeuge bis zu Schrauben und Muttern. Ein riesiges Paradies und zwischen all den Sachen standen ca. 100 alte Motorräder. Und unter anderem die berühmte Indian, mit welcher Burt Munro seinen Geschwindigkeitsrekord aufstellte.

War schon irgendwie witzig weil ich ja absolut nichts kaufen wollte und auch kein Interesse an etwas hatte, sondern nur wegen dem Motorrad hier war. Aber ich glaube die Verkäufer sind das gewohnt. Es war wirklich richtig cool, wie das umgesetzt wurde, Und vor allem kostet es kein Eintritt oder so, sondern ist während der normalen Öffnungszeiten frei zugänglich.

Danach habe ich mich dann wieder auf den Rückweg gemacht und unterwegs noch etwas zum Nachtessen eingekauft bzw. etwas Sightseeing gemacht. Verhungern tun wir also heute nicht und als ich wieder am Camper war, war ich echt erledigt. Waren wieder knapp 25’000 Schritte heute und dann noch jede Menge Eindrücke. 

Der nächste Tag war wieder mehr ein Reisetag. Eigentlich hatten wir einige gute Ideen, was wir auf dem Weg von Invercargill nach Te Anau alles anschauen wollten, aber das Wetter war mal wieder nicht so auf unserer Seite. Daher haben wir zwar einige Stopps gemacht, aber eher nur kurze, um ein paar Bilder zu machen. Für den ersten Stopp fuhren wir zuerst mal wieder Richtung Süden, und zwar so weit bis es nicht mehr weiter ging. Wir waren in Bluff, der südlichsten Stadt von Neuseeland. Von hier aus kann man mit der Fähre nach Stewart Island fahren, was wir eigentlich auch mal vor hatten, aber nicht bei dem Wetter. Wir haben uns dann einfach nur den Leuchtturm am Sterling Point angeschaut und sind ein paar Schritte durch den Regen gelaufen. 

Der Regen ist das eine heute, das andere der Sturm, welcher uns den ganzen Tag begleiten wird. Teilwiese war es wirklich wieder mühsam mit unserem Camper und ich dachte ab und an, gleich fällt er einfach um. 🙂 Ist aber nicht passiert und wir haben auch diesen Tag gut gemeistert. Nachdem wir in Bluff durch waren, ging unsere Fahrt wieder zurück nach Invercargill und dann nördlich Richtung Riverton. Eigentlich eine kleine, aber herzige Stadt, aber nicht bei dem Wetter. Also nichts wie weiter bis wir ein paar Kilometer später die Colac Bay erreichten. Hier war das Wetter gerade nicht so schlecht und es schien sogar ein wenig die Sonne. Das war unsere Chance endlich ein kleines Frühstück zu machen und uns etwas auszuruhen. Das Fahren war echt ermüdend und langsam taten die Arme so richtig weh von krampfhaften halten des Lenkrades. Dafür hatten wir einen tollen Platz zum Pause machen und das Frühstück war auch lecker bei der Aussicht.

Danach ging die Fahrt weiter bis zu einem weiteren Lookout über das Meer. Hier bin ich allein ausgestiegen und dachte ich flieg davon. Der Wind kam so richtig über die Klippen gepfiffen, das war so krass. Mir schmerzte so richtig das Gesicht und das Bildermachen war gar nicht so einfach. Aber irgendwie war es auch sehr lustig. 

Der nächste Stopp war dann an der Clifden Suspension Bridge, eine alte Hängebrücke aus Holz. Die Brücke wurde 1899 eröffnet und hat eine Länge von 111.5 Metern. Sie ist damit die längste Hängebrücke aus Holz in Neuseeland. Ich fand die Brücke richtig schön und mit den rostigen Schrauben und Seilen sah das irgendwie recht kunstvoll aus.

Danach sind wir dann noch ganz kurz an den Lake Manapouri gefahren, welcher auf dem Weg zu unserem Ziel lag. Wir haben uns noch kurz in die Sonne gesetzt und einfach den Blick auf den See genossen, ehe wir zu unserem Campingplatz in Te Anau gefahren sind.

Wir sind die nächsten drei Nächte in Te Anau auf einem richtig tollen Campingplatz. Ok, nicht ganz billig aber alles da, was man braucht und vor allem richtig sauber. Wir haben uns für den Platz entschieden wegen dem Internet. Corinne möchte in den Tagen hier noch die letzte grosse Arbeit fertig stellen und dann ist das praktischer. Danach können wir dann wieder anders reisen und auf einfacheren Plätzen übernachten. Internet ist auf der Südinsel eben noch immer eine Herausforderung, weil nicht überall gibt es Mobilfunknetz. Das wollen wir gerade einfach nicht riskieren. Am Abend hatten wir noch die glorreiche Idee, wir müssen mal wieder etwas anderes Essen als immer Pasta. Lass uns mal eine Pizza essen gehen. 🙂 Gesagt getan, wir sind los und haben zwei tolle Pizzerien gefunden, in welchen wir keinen Platz mehr bekommen haben. Viele Restaurants sind einfach noch zu hier, obwohl Hochsaison ist und dann wird es eben eng mit den vielen Touristen. Vor allem isst man hier wieder deutlich früher und so meinte eine Dame in einem dritten Restaurant, wir sollen 2 Stunden warten, dann wird ein Tisch frei… Das war uns aber auch zu doof, also ab zum Chinesen. War zwar keine Pizza, auf die wir uns echt freuten, aber auch lecker. Danach sind wir zurück zu unserem Camper um fit für unsere Zeit hier zu sein. Was wir alles in Te Anau erlebten und wie unsere Reise weiter ging dann im nächsten Bericht.