Skip to main content

Auckland und der nördlichste Teil Neuseelands

Geschrieben von Tobi am . Veröffentlicht in .

Wie im letzten Bericht geschrieben sind wir von Santiago de Chile nach Auckland in Neuseeland weitergezogen. Wir haben einige Zeit noch am Flughafen von Santiago verbracht, weil wir etwas früh dort waren. Nachdem wir aber durch die Sicherheitskontrolle durch waren, ging es doch recht zügig. Unser Flug war geplant auf Mittwoch Morgen um 0:40 Uhr am 28.12.2022. Abgehoben sind wir mit einer Verspätung von 20 Minuten um genau 1 Uhr. Uns stand somit ein Flug mit knapp 11 Stunden bevor. Der Flug ging erst in Richtung Süden und dann in einer langen Kurve immer weiter Richtung Westen. Unterwegs wurde es dann doch ein recht holpriger Flug. Gefühlt muss es ordentlich Wind gegeben haben draussen und unsere Reisegeschwindigkeit war daher auch nicht ganz so hoch. Der Flug hat sich dann auch irgendwie recht lange gezogen. Erst als wir dann so gegen Mitte wieder eher Richtung Norden geflogen sind, wurden wir schneller. Unsere Ankunft in Auckland war geplant auf Donnerstag, 29.12.2022 um 4:20 Uhr am Morgen. Und genau so sind wir auch angekommen. Somit waren wir also knapp 27.5 Stunden unterwegs, etwas über 11 Stunden Flugzeit und 16 Stunden Zeitverschiebung. Wir haben also einen ordentlichen Sprung in die Zukunft gemacht. Den 28.12.2022 haben wir also nur knapp 1 Std. erlebt, können wir also aus dem Programm streichen. 🙂 Unser Flug war dementsprechend aber auch immer im Dunkeln. Daher haben wir nicht viel gesehen. Nur ganz unten, etwas nördlich der Antarktis konnten wir am Horizont ganz leicht die Dämmerung erkennen.

Der Anflug auf Auckland war dann auch recht speziell. Unser Flieger ist immer tiefer geflogen und irgendwann auf der Landebahn aufgesetzt. Um uns herum war es aber stockdunkel. Gefühlt sind wir irgendwo in der Pampa gelandet. 🙂 Sonst sieht man ja immer irgendwie ein paar Lichter oder so, nicht aber diesmal. Aber Hauptsache wir waren endlich da. Viel geschlafen haben wir nicht, durch die Turbulenzen ging das nicht so gut und wir haben unsere bequemen Sitze aus den Bussen in Südamerika vermisst. Also ehrlich gesagt fahr ich lieber 20 Std in so einem Bus, wie 11 Std im Flieger sitzen. Es ist viel bequemer, wenn man die Sitze so weit nach hinten stellen kann im Bus. Da konnte ich wirklich einige Stunden am Stück schlafen. Das geht im Flieger nicht so gut. Aber wir waren recht fit und vor allem freuten wir uns wie Schnitzel, endlich in Neuseeland zu sein. Nachdem wir aus dem Flieger waren, sind wir zielstrebig zur Immigration. Da waren wir doch recht gespannt, was auf uns wartet. Man hat ja schon viel über den Zoll hier gelesen und gesehen, da hatten wir doch ein paar Sorgenfalten im Gesicht. Manche kennen vielleicht die TV-Sendung Boarder Patrol, welche unter anderem hier in Auckland am Flughafen gedreht wird. Wir wurden mit Plakaten zumindest mal auf etwaige Filmaufnahmen aufmerksam gemacht. Aber zumindest damit hatten wir Glück, die Filmcrew war wohl noch am Schlafen. 🙂 Unser Besuch beim Officer war dann aber wirklich harmlos. Mussten nur ein paar Fragen beantworten und konnten dann einreisen. Unterwegs im Flugzeug mussten wir noch eine Karte ausfüllen, betreffend Gegenstände, welche wir nach Neuseeland einführen. Vor allem muss man bestätigen, dass man keine Pflanzen, Früchte und Lebensmittel bei sich hat. Das hatten wir alles auch nicht, ausser unseren Wanderschuhen, welche wir ebenfalls deklarieren mussten. Wenn man hier etwas nicht deklariert, ist man direkt mit einer Strafe von 500 NZD dabei. Umgerechnet irgendwas um die 300 Euro. Da wir das so deklariert hatten mussten wir an eine extra Schlange anstehen, wo das Gepäck manuell durchsucht wird. Wir mussten unsere Schuhe zeigen und da die doch recht schmutzig waren, haben uns die Beamten diese abgenommen, um sie zu putzen. Das nenne ich mal Service. 🙂 Wir haben gesagt, dass wir die Schuhe zuletzt in Bolivien getragen haben, was aber länger als 30 Tage her ist. Trotzdem wollten die Beamten auf Nummer sicher gehen. Und ich muss zugeben, Schuhe putzen können sie. So sauber waren meine Wanderschuhe schon lange nicht mehr. Nach dieser Prozedur waren wir aber auch durch den Biosecurity Check durch und damit endlich in Neuseeland angekommen. Ist schon alles recht streng, aber irgendwie verständlich. Man versucht einfach alles an Fremdkörper aus anderen Teilen der Welt zu vermeiden. Ich denke, da lohnt sich der Aufwand, wenn man überlegt, was selbst über Schuhe an Samen oder Bakterien aus anderen Teilen der Welt eingeschleppt werden können. Damit hatten wir es geschafft und nun hiess es Kaffee organisieren. Und ich hatte noch ein wenig Hunger. Im Flieger haben wir zwar ein Abendessen bekommen und auch Frühstück, aber ich hatte nur das Frühstück. Ich kann im Flieger einfach nicht so gut essen. Mir liegt das immer so schwer im Magen. Daher hungere ich da immer eher lieber. Jetzt brauchte ich aber noch eine Kleinigkeit. So gab es ein leckeres Sandwich und unseren ersten neuseeländischen Kaffee. Sehr lecker. So haben wir auch noch etwas Zeit vergeudet, weil war es doch noch immer erst 6 Uhr am Morgen. Irgendwann haben wir uns dann auf den Weg gemacht und ein UBER organisiert, um zu unserem Hotel zu fahren. Dort angekommen haben wir leider erfahren, dass unser Zimmer erst auf 14 Uhr zur Verfügung steht, was jetzt doch noch eine gewisse Zeit war. Wir konnten aber zumindest unser Gepäck abgeben und sind dann los, um noch einen Kaffee zu trinken und zu besprechen, was wir heute dann noch anstellen könnten. Den Kaffee haben wir in einem Café, welchem ein indisches Restaurant angeschlossen ist, getrunken. Kaffee war gut aber der Geruch nach indischem Curry noch vor 9 Uhr, war jetzt nicht ganz meins. Dafür haben wir mal wieder etwas Neues ausprobiert. In Neuseeland gibt es überall Kaffee Flat White und ich hatte keinen Plan, was das ist. Also einfach bestellen, probieren und dann Googlen. 🙂 Hat zum Glück sehr gut geschmeckt und ist eigentlich nichts anderes wie Cappuccino. Nur das die Milch nicht ganz so sehr aufgeschäumt wird, sondern eher etwas schwerer bleibt. Ich finde es super und vor allem recht stark. Also die perfekte Kombination für diesen Morgen. Meine Recherche ergab dann auch, dass Flat White vor allem in Neuseeland getrunken wird und eigentlich von hier aus die Welt erobert hat. Wieder was gelernt. Nachdem wir den Kaffee getrunken hatten, haben wir uns auf den Weg in den Hafen gemacht, weil wir uns einfach sponatn zu einer Free Walking Tour angemeldet haben. Die Tour war dann auch wirklich sehr gut. Treffpunkt war wieder mal um 10 Uhr und die Tour dauerte doch knapp 3 Std. Sie führte uns durch Auckland Downtown und wir haben direkt einige Tipps zu Auckland und Neuseeland insgesamt bekommen. Auch der Guide war richtig gut und mit Herzblut bei der Sache. Wir haben aber direkt gemerkt, Englisch ist nicht gleich Englisch. In Neuseeland wird doch recht schnell gesprochen und es gibt einige Wörter, welche wie abgekürzt werden. Für uns nicht ganz einfach, werden wir uns aber auch daran gewöhnen. Lustig war auch, dass wenn wir spontan jemandem antworten mussten, immer zuerst in Spanisch anfingen. Die letzten Monate und das ständige Spanisch hat sich also in unseren Kopf eingebrannt 😉 Was uns auf der Walking Tour direkt aufgefallen ist, ist die unterschiedliche Architektur der Gebäude in der Stadt. So steht neben einem modernen Hochhaus wieder ein recht altes und kleines Haus. Irgendwie ein sehr spannendes Stadtbild.

Danach haben wir natürlich noch einiges über die Vorteile gelernt, wenn man in Neuseeland lebt. So ist für Einwohner die Universität viel billiger als für Ausländer, man hat eine kostenlose Krankenversicherung und Neuseeland war das erste Land überhaupt, in welchem Frauen ebenfalls wählen durften. Das Land ist sehr liberal, so regiert aktuell bereits die dritte Premierministerin und diese ist sogar die Erste weltweit, welche in ihrer Amtszeit ein Kind auf die Welt gebracht hat. Danach ging es dann in den Albert Park, welcher noch sehr schön ist. Zum einen sind hier einige Denkmäler zum Thema Krieg aufgestellt, wie z.B. eine übergrosse und zerborstene Scheibe, welche hochkant in der Erde steckt. Ausserdem finden sich noch diverse andere Statuen dort.

Was wir im Park auch gelernt haben, ist die Geschichte zur Entstehung der Welt aus Sicht der Maori, den Ureinwohnern von Neuseeland. Laut dieser Geschichte war zu Beginn der Welt die Mutter Erde direkt bedeckt von Vater Himmel. Sprich es gab keinen Raum zwischen Erde und Himmel, was ein Überleben der Kinder von Mutter Erde unmöglich machte. Irgendwann hat sich ein Sohn (Tāne – der Gott des Waldes) entschieden, Mutter Erde und Vater Himmel zu trennen. Ganz langsam hat er einen kleinen Spalt zwischen Erde und Himmel bekommen. Das nun eindringende Tageslicht und Luft zum Atmen sorgte dafür, dass Tiere und Pflanzen die Erde besiedelten. Tāne ist somit der Lebensbringer und alle lebenden Kreaturen sind seine Kinder. Der Sohn schaffte immer mehr und trennte Erde und Himmel immer weiter. Der Sohn wurde so stark und verwandelte sich irgendwann in einen grossen Baum, den Nationalbaum von Neuseeland, einen «Kauri». 

Danach ging es weiter zur Universität wo wir noch ein wenig zum Thema Politik und Bildung erfuhren. Schon spannend wie die Themen hier angegangen werden und wie ausgeglichen hier alles erscheint. Danach ging es dann noch in einen kleinen Park, wo wir weitere tolle Bäume anschauten. Diese Bäume haben so tiefe Äste, welcher aber so dick sind, dass man sich darauf setzen kann und darunter durchlaufen kann. Sieht extrem schön aus. Ausserdem konnten wir noch den berühmten Silberfarn sehen, welcher an der Blattunterseite bei Nacht und Mondschein leuchtet.

Im Anschluss ging es wieder in die Stadt und die Tour endete wieder in der Nähe des Hafens. Wir sind im Anschluss in unser Hotel, in der Hoffnung das nun unser Zimmer fertig ist. Hat auch fast geklappt, aber ein paar Minuten mussten wir in der Lobby noch warten. Egal, denn danach konnten wir endlich duschen und ein wenig ausruhen.

Am Abend sind wir dann nochmal los, um ein paar Schritte zu laufen bzw. uns die Region um den Hafen, dem sogenannten Wynyard-Areal zu erkunden. Dieses Areal ist recht neu und wirklich schön. Viele tolle Wohnhäuser um den Yachthafen und viele Restaurants und Cafés. Glaube hier werden wir noch öfters sein.

Wir haben hier dann auch etwas gegessen und ich konnte mein erstes neuseeländisches Bier probieren. Uiii, das war lecker, also das können sie hier. Wir haben auf der Tour auch gelernt, dass Neuseeland die meisten Brauereien pro Einwohner weltweit hat. Dieser Titel war für viele Jahre Irland vorbehalten, änderte sich jetzt aber. Ich bin sehr gespannt, was ich da noch alles für meinen Bierblog finde.

Der nächste Tag war dann Freitag, der 30.12.2022 und langsam nährt sich das Jahresende. Wir haben den Tag genutzt, um so richtig auszuschlafen, ganz entspannt zu frühstücken und einfach nur ein paar Schritte zu laufen. Es war ein richtig fauler Tag, was aber extrem, gut tat. Wir hatten keinen Jetlag oder so, aber die lange Reise und dann das Laufen von gestern steckte doch in den Knochen. Ausserdem haben wir einen Supermarkt gesucht, um mal zu schauen, was es hier so alles gibt und einen kleinen Snack gekauft. Ansonsten haben wir eine kleine Shopping-Mall in der Nähe gefunden, in welcher es einen kleinen Foot-Court gibt in welchem man Speisen aus der ganzen Welt probieren kann. Darauf freuen wir uns sehr, mal wieder etwas Asiatisches oder so essen zu können. 

Der Folgetag war dann schon Silvester. Wir sind am Morgen eine Runde gelaufen und haben einen neuen Stadtteil erkundet. Wir waren ein wenig einkaufen, und zwar neue Turnschuhe. Wir haben auf der Tour von der Marke Allbirds erfahren. Eine Schuhmarke aus Neuseeland, welche einen hohen Wert auf Nachhaltigkeit legt und echt coole Schuhe herstellt. Das wollten wir testen und waren in einem Laden. War super, die Schuhe sind so leicht und fühlen sich echt genial an. Und wenn man zwei Paar kauft, dann bekam man 30% Rabatt. Wir haben natürlich zugeschlagen! Ausserdem waren wir noch in einem Park und am Hafen. Wir haben gesehen, dass die Queen Elizabeth, das Kreuzfahrschiff im Hafen liegt und das wollten wir dann schon sehen. Was für ein riesiger Kahn….

Danach sind wir wieder ins Hotel, um ein wenig auszuruhen, ehe wir zu unserem Silvesterdinner los sind. Also nicht, dass wir etwas Spezielles geplant hatten, wir wollten einfach wieder in dieses Wynyard-Areal und schauen wo wir einen Platz bekommen. Wir haben aber einen tollen Platz gefunden und es gab eine sehr grosse und leckere Pizza für uns, welche wir uns teilten. Es war schön, dass sich an Silvester alles draussen abspielt. Wir sassen auf der Terrasse und haben das sehr genossen. Es war ein wenig windig, aber nicht kalt. So kann man Silvester viel mehr geniessen finde ich. Nach dem Essen sind wir dann weitergezogen und haben einen Platz gesucht, von wo aus wir sowohl den Fernsehturm als auch die Harbour Bridge im Auge hatten. Wir waren sehr erfolgreich und haben einen Platz gefunden, zwischen vielen anderen Menschen. Es ist aber direkt aufgefallen, wie entspannt hier alles abläuft. Niemand hat Böller oder Feuerwerk gezündet, niemand hatte Alkohol in der Hand und niemand war betrunken. Man merkte, dass die Leute einfach Freude hatten, ein gutes Essen genossen, vielleicht etwas Wein oder so geniessen, aber alles im Rahmen. Es waren alle Altersgruppen vertreten und jeder hatte seinen Spass. Ich war wirklich beeindruckt, wie das hier funktioniert und man keine Angst vor Stress oder sonstigen Auswüchsen haben muss. Um Mitternacht gab es dann das berühmte Feuerwerk am Fernsehturm. Es war sehr schön anzuschauen, aber jetzt nicht wirklich riesig. Ich hatte etwas mehr erwartet, aber ok. Ist ja auch ok, man muss nicht Millionen verballern, sondern kann auch so etwas Schönes machen.

Danach sind wir noch in eine Bar auf einen Absacker und dann zurück ins Hotel. Es war ein gelungener Abend, viele nette Menschen, tolle Stimmung, leckeres Essen und einen guten Wein bzw. Gin Tonic. So lässt es sich doch gut in das neue Jahr starten. Ich bin sehr gespannt, was das neue Jahr so für uns bringt und wie unsere Reise weiter geht. Jetzt haben wir es also tatsächlich geschafft, ein ganzes Kalenderjahr nicht in Europa gewesen zu sein. Schon komisch das so zu schreiben, weil es sich absolut nicht so anfühlt. Aber ein schöner Gedanke, vor allem wenn ich darüber nachdenke, was in den 365 Tagen alles passiert ist. Dafür kann man wirklich nur dankbar sein.

Neujahr kann ich dann ganz kurz beschreiben. Wir haben wirklich nichts gemacht. Wir waren sehr gut frühstücken, aber sonst?! Nichts Spezielles, sondern einfach den Tag genossen und dass wir hier sind. Fühlt sich noch immer so unreal an für uns.

Montag der 02.01.23 war dann wieder etwas mehr los. Wir haben einen tollen Spaziergang durch die Stadt gemacht bzw. sind zur Harbor Bridge gelaufen. 

Ausserdem haben wir einen weiteren Stadtteil, ein Wohngebiet am Meer erkundet, einfach um ein wenig zu schauen, wie die Menschen hier wohnen. Und ich muss sagen, hier lässt es sich glaub sehr gut aushalten. Alles kleine und sehr schöne Einfamilienhäuser die richtig gepflegt aussahen. Ich habe keinen Plan, warum ich das so beschreibe, aber nach 6 Monaten in Südamerika fallen einem plötzlich wieder ganz andere Dinge auf. :-)Was aber auch aufgefallen ist, die Anzahl an Porsche und sonstigen Luxusautos lässt darauf schliessen, dass wir nicht gerade im Armenviertel unterwegs waren. Beim Thema Auto noch eine weitere Randbemerkung. Hier in Neuseeland habe ich jetzt tatsächlich in den letzten Tagen ein paar Autos der Marke Skoda gesehen. Verwundert jetzt vielleicht niemanden so sehr, aber ich habe im ganzen letzten Jahr 3 Autos dieser Marke gesehen. Eines in Kolumbien und noch zwei weitere kurz vor unserem Abflug in Santiago. Ich habe irgendwann begonnen darauf zu achten, weil ich selbst ja mal einen Skoda gefahren habe und in der Schweiz gefühlt jedes dritte Auto ein Skoda ist. So ist mir das schon zu Beginn des Jahres in den USA aufgefallen, dass irgendwas auf den Strassen fehlt. Ich glaube, da hat noch jemand Potential weitere Märkte zu erschliessen. Aber ok, jetzt in Auckland habe ich wieder welche gesehen, nach 4 Tagen doch schon 5 Stück und selbst die Polizei fährt die Marke. Kann ich mich also wieder auf andere Sachen konzentrieren. 

Der Spaziergang tat richtig gut und es ist wieder cool so am Meer zu sein. Am Abend sind wir in eine kleine Brauerei in der Umgebung des Hotels und ich konnte mal wieder etwas für meinen Bierblog tun. Wenn ich nur mal die Erfahrungen zu Papier bringen würde. Ansonsten haben wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Dienstag der 03.01.2023 war dann ein Tag welcher kulturell sehr hochstehend war. Wir sind früh am Morgen los und haben uns auf den Weg in das War Museum gemacht. Bevor wir dort angekommen sind, haben wir noch den Weg dorthinn genossen. Zuerst haben wir noch ein paar schöne Highlights der Stadt gesehen.

Als Nächstes haben wir noch die Gewächshäuser im Park Auckland Domain angeschaut. Leider war nur eines davon geöffnet, das zweite wird gerade renoviert und erdbebensicher gemacht, aber immerhin. Wir haben viele tolle und bunte Blumen gesehen.

Neben dem Gewächshaus gab es dann noch einen kleinen Park zum Thema Farne. Hier konnten wir wieder den berühmten Silberfarn anschauen, wessen Blätter ja das Nationalsymbol von Neuseeland sind. Das Interessante ist, dass die Blätter von oben betrachtet ganz normal grün sind, von unten aber in Silber scheinen. 

Danach ging es dann weiter zum Auckland War Memorial Museum, kurz auch: Auckland Museum oder auf Māori: Tamaki Paenga Hira. Es ist das grösste kulturhistorische und naturkundliche Museum in Auckland. Das Museum wurde 1852 in einem Bauernhaus mit zwei Räumen in einem Vorort von Auckland geründet. Es ist somit das älteste Museum des Landes. 1869 erhielt das Museum dann einen Neubau in der Innenstadt von Auckland. Nach dem Ersten Weltkrieg verschmolzen der Plan ein neues Museumsgebäude zu errichten und das Bedürfnis nach einer Gedenkstätte für die Teilnehmer des Krieges. Das Museumsgebäude im neoklassizistischen Stil liegt in der Auckland Domain, auf einem grasbedeckten Hügel, einem ruhenden Vulkan, und wurde am 28. November 1929 eingeweiht.

Das Museum hat riesige Sammlungen, insbesondere zur Geschichte Neuseelands, der Kultur der Māori und den Kulturen des pazifischen Raumes. Zur Geschichte der Māori kann man unter anderem drei komplette Holzgebäude, darunter das Hotunui, ein traditionelles Versammlungshaus der Māori von 1878 aus der Region Thames und das Kriegskanu (Waka) Te Toki a Tapiri aus dem Jahr 1830 besichtigen. Ausserdem wird ein riesiges Kanu, mit welchem die Krieger (100 Krieger pro Boot) damals auf dem Meer gefahren sind, ausgestellt.

Bekannt ist das Museum weiterhin für die naturkundliche Sammlung mit 1.5 Millionen Objekten aus Fauna, Botanik, Entomologie und Geologie. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Gefahr von Erdbeben und Vulkanausbrüchen, besonders in der Bucht von Auckland. In einer Simulation werden Ausbruch eines Vulkans und Erdbeben in der Bucht von Auckland gezeigt, die die Besucher in einem nachgebauten Wohnzimmer eines Bungalows in Auckland erleben können, inkl. der Erfahrung, wie sich die durch das Erdbeben ausgelösten Schockwellen anfühlen. Ausserdem gibt es einen grossen Bereich über die polynesischen Inseln, mit ihren Bewohnern und deren Kultur. Sehr eindrücklich mit welchem Detailgrad dort an Waffen, Kleidung und Gegenständen gearbeitet wird.

Das Museum ist zugleich die zentrale Kriegsgedenkstätte für die Provinz von Auckland. Es zeigt dazu eine umfangreiche Ausstellung zu den Neuseelandkriegen, internen Kolonialkriegen im 19. Jahrhundert als auch zu den internationalen militärischen Auseinandersetzungen, an denen Neuseeland teilgenommen hat, wie z.B. dem ersten und zweiten Weltkrieg. Ich hatte das gar nicht so auf dem Schirm wie viele Soldaten aus Neuseeland direkt in Europa gefallen sind. Neuseeland ist damals in den Krieg gezogen, nachdem Deutschland Belgien überfallen hat und daraufhin Grossbritannien den Krieg ausgerufen hat. Daher ist auch Neuseeland als Teil des Commonwealth in den Krieg.

Nach dem Museum sind wir noch weiter im Park spaziert und haben zuerst den Sensory Garden besucht, was eigentlich nur ein grosses Blumenbeet ist. Die Blumen dort riechen aber extrem, so dass man in einem Duft von verschiedenen Blumen dem Beet entlangläuft.

Danach sind wir dann durch den Lovers Walk wieder Richtung Hotel. Der Lovers Walk ist ein Pfad durch den Wald des Parks und führt über verschiedene Holzstege vorbei an grossen Bäumen und Farnen. 

Über diesen Pfad sind wir dann zum Ausgang des Parks, Auckland Domain gekommen und von dort ging es nochmal in den Albert Park. Mir hat es da so sehr gefallen, dass ich nochmal hin und ein wenig in der Sonne sitzen wollte. 

Danach ging es wieder zurück ins Hotel. So ein Tag mit viel Kultur macht doch sehr müde. Aber war extrem spannend und ich bin mehr als beeindruckt von den Ureinwohnern im pazifischen Raum. Es ist extrem wie detailliert dort alles bearbeitet und hergestellt wird. Ein besonderes Merkmal der Menschen sind die Tattoos, welche sie am ganzen Körper tragen. Dabei ist vor allem die Methode, wie die Tattoos gestochen werden, recht gewöhnungsbedürftig, vor allem im traditionellen Stil. Da wird keine Maschine genommen, sondern wie ein Holzstab mit recht dicken Nadeln am Ende und dann wird wie mit einem kleinen Hammer auf den Stab gehauen und die Stiche gesetzt. Das kann einfach nur schmerzhaft sein, sieht aber mehr als genial aus. Im Museum haben wir die Geräte dazu heute gesehen.

Mal schauen auf was für Ideen wir hier noch kommen. Wir haben den Abend dann im Hotel verbracht und mal wieder eine typische Brotzeit gemacht. Wir haben uns Brot usw. im Supermarkt geholt und an unserem kleinen Tisch im Zimmer gegessen.

Der nächste Tag, Mittwoch 04.01.2023 war dann ein ganz gemütlicher Tag. Was soll ich sagen, schon beim Aufstehen hat es draussen geregnet und gewindet. Was soll das den?? Ich dachte der Januar ist der wärmste Monat im Jahr in Auckland und dann das. Wobei das hat sich gestern schon irgendwie angekündigt, es war da schon recht windig und kühl, aber immerhin trocken. Aber ok, nutzen wir den Tag zum Arbeiten und Planen. Am Abend haben wir dann ja noch einen spannenden Termin, was noch eine gewisse Erholung voraussetzt. Wir haben uns um 17 Uhr mit Jasmin und Fabian getroffen. Vielleicht muss ich noch kurz erklären, wer die Beiden sind. Ich kenne die Beiden ursprünglich von der Arbeit. Wir haben ein paar Jahre zusammen in der Schweiz gearbeitet und sind Freunde geworden. Die Beiden sind mittlerweile ein Paar und machen gerade in Urlaub in Neuseeland. Also sie sind gestern nach einem 35-stündigen Flug hier angekommen. Haben wir doch recht gut hinbekommen, dass wir zeitgleich hier sind. Neben dem Wiedersehen ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Beiden so lieb waren, uns unsere neuen Kreditkarten aus der Schweiz mitzubringen. 🙂 Warum müssen Kreditkarten auch immer im falschen Moment ablaufen? Aber wir konnten das so organisieren und können so auch die nächsten Monate noch bezahlen. Und was passt besser zu einem Wiedersehen nach 13 Monaten als eine ausgiebige Bar-Tour durch Auckland?! Wir haben uns für eine Tour beim Anbieter der Free Walking Touren angemeldet und waren sehr gespannt was uns erwartet. Als Schwerpunkt konnte man wählen, ob man bei der Tour Bier oder Wein trinken möchte. Ich habe mich natürlich für Bier entschieden, kann meinem Blog ja nur zugutekommen. Wir 4 haben uns wie gesagt bereits um 17 Uhr in einer Brauerei getroffen, wo später auch die Tour um 18.30 Uhr startete. Wir haben aber den Ratschlag des Anbieters, man soll bitte mit etwas im Magen erscheinen, ernst genommen und vorher noch eine Kleinigkeit gegessen. Und so hatten wir auch die Möglichkeit nach so langer Zeit erstmal den neuesten Tratsch auszutauschen und zu erzählen. Natürlich schon mal mit dem ersten Bier. 🙂 Danach ging es dann um 18.30 Uhr los mit der Tour.

Der Guide war wieder Darcy und wir kannten ihn schon von der Free Walking Tour. Er ist echt noch ein lustiger Vogel, wobei sich manche Sprüche jetzt wiederholten. Aber egal, wir hatten trotzdem mega Spass. Zu uns Vieren gesellten sich noch eine Dame aus England sowie ein Herr aus England. Die beiden kannten sich aber nicht, sondern waren jeweils alleine auf Reise. War aber echt eine gute Truppe so mit uns 6 Nasen und wir hatten viel zu Lachen. Die Bar Tour war richtig gut. Insgesamt wollten wir 5 Bars besuchen, welche alle in einem besonderen Gebäude und daher etwas Spezielles sind. So sind wir in einer alten Polizeistation gestartet, waren dann in einem alten Bordel, danach in einer Bar, welche alte Eisenbahnschienen zur Herstellung der Tische verwendet, wir waren im ersten Hotel von Auckland und zum Abschluss noch auf einer coolen Roof-Top Bar. In jeder Bar konnten wir je ein Bier probieren bzw. Wein, wenn man sich dafür angemeldet hat. Ich bin wie gesagt beim Bier geblieben, den Wein Part hat Corinne erfolgreich übernommen. Nachdem wir in der letzten Bar das Bier gelehrt hatten, war dann aber noch lange nicht Schluss. Obwohl es vielleicht gesünder gewesen wäre. 🙂 Aber wir hatten so viel Spass und das Bier war so gut, da sind wir einfach geblieben und haben weiter gefeiert. Und wir blieben lange… Irgendwann war dann aber Feierabend und wir mussten mehr oder weniger gehen. Wir haben uns auf den Heimweg gemacht und sind zum Karussellfahren ins Bett gelegen. 🙂

Der nächste Tag, Donnerstag, der 05.01.2023 war dementsprechend eher ein Tag mit wenig Inhalt. Ich schiebe aber mal die Schuld aufs Wetter, klingt einfach deutlich besser. Aber nein im Ernst, es hat heute den ganzen Tag geschüttet und gestürmt, das war unfassbar. So langsam habe ich das Gefühl, Neuseeland mag uns nicht so richtig. Aber egal, es gibt ja kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung. Zumindest haben wir das gegen Mittag umgesetzt. Davor haben wir hauptsächlich gearbeitet und weiter geplant und Hotels gesucht. Wir habe uns gegen Mittag aufgemacht und haben uns mit Fabian und Jasmin auf einen Kaffee getroffen. Das brachte dann auch die Lebensgeister wieder ein wenig zurück. Nach dem Kaffee meldete sich sogar der Hunger und wir sind vom Kaffee direkt zu einem Asia-Imbiss, um ein paar Buns zu essen. Waren nicht schlecht, aber auch nicht der Brüller. Immerhin waren wir danach so fit, dass wir für ein kleines Bier in die nächste Bar sind. Man muss ja schauen, ob es noch immer schmeckt – tut es, Glück gehabt. 🙂 Wir haben es also extrem ruhig genommen und jede Menge getratscht. Danach hiess es dann auch Abschied nehmen von den Beiden. Sie werden zwar die nächsten Tage auch mit einem Camper unterwegs sein, haben aber nicht ganz so viel Zeit wie wir und werden schneller sein. Aber wer weiss, bisher haben wir so Viele ein zweites Mal getroffen, vielleicht schaffen wir es wieder. Corinne und ich sind dann zurück ins Hotel und haben noch ein wenig gearbeitet und sind dann früh ins Bett. 

Freitag, der 06.01.2023 startete dann recht früh. Wir haben noch die Hotels für die nächsten 5 Nächte gebucht. Heute startet nämlich der erste Teil von unserem Road-Trip. Dafür gehen wir heute zu Sixt und holen unseren Mietwagen ab. Da bin ich mal gespannt, was wir bekommen. Zuerst haben wir aber noch unsere Sachen gepackt und ausgecheckt. Dann mit dem UBER zu Sixt und was soll ich sagen? Das erste Mal dort gebucht und direkt ein Upgrade bekommen. Wir haben die Schlüssel zu einem fast neuen VW Tiguan bekommen. Ausgestattet mit allem, Schnick-Schnack, nur eben das Lenkrad auf der falschen Seite…. Hurra, das wird einen Spass. Nachdem wir den ganzen Papierkram erledigt hatten, ging unsere Fahrt auch schon los. Wir werden die nächsten Tage den Teil nördlich von Auckland bereisen, ehe wir dann am Dienstag, 10.01.2023 wieder für 8 Tage zurück nach Auckland müssen. Dazu dann zu gegebener Zeit mehr. Jetzt geht es also los, ganz vorsichtig und voll konzentriert. Die ersten Kreuzungen waren schon recht ungewohnt und vor allem das Einfahren in einen Kreisverkehr sind sehr speziell, aber alles gut gegangen. Wir sind gleich so richtig durch Auckland durch und über die Harbor Bridge. Leider war das Wetter aber auch heute so richtig beschissen, so dass wir von der schönen Gegend nicht so viel gesehen haben. Wir sind knapp 3 Std Richtung Norden bis nach Whangarei, einer kleinen Stadt an der Küste. Bis hierher waren es ca. 180 km, was eine gute Distanz für den ersten Tag war. Ich wollte es nicht gleich übertreiben. Wir hatten uns für den Ort entschieden, weil es hier sehr schöne Wasserfälle gibt und man ein wenig wandern kann. Wir werden nur eine Nacht bleiben und wollten daher den Nachmittag nutzen. Leider war das Wetter aber noch immer richtig schlecht, so dass wir nur kurze Distanzen gelaufen sind und dazwischen mit dem Auto von A nach B gefahren sind. Den ersten Stopp machten wir an den Whangarei Wasserfällen, welche richtig schön waren. Aber die Menge an Wasser war, glaube ich, für diese Jahreszeit viel zu viel. Man hat schon von oben gesehen, dass unten einige Teile des Ufers komplett überschwemmt und auch viele Wege gesperrt waren. Wir sind dann nach unten, um den Wasserfall auch von unten zu sehen und wollten dann ein Stück am Fluss entlang. Irgendwann war es uns aber echt zu gefährlich, weil das Wasser den Weg teilweise überschwemmt hatte und wir nicht wussten, ob der Wasserspeigel noch höher kommt. Das war uns in dem schmalen Tal doch zu gefährlich und wir sind zurück. 

Sind wir eben zum nächsten Platz, dem AH Reed Memorial Kauri Park, mit dem Auto. Dort haben wir einen kleinen Walk durch den Wald gemacht und dabei zwei riesige Kauri Bäume gesehen. Wow, sind das Giganten. Bevor wir in den Wald gingen, sind wir an einer Schuhputzstation durchgelaufen. Ich habe ja oben schon geschrieben, dass der Zoll unsere Schuhe geputzt hat und man darauf hier sehr viel Wert legt, dass nichts von Aussen eingeschleppt wir. Es ist aber auch so, dass die Kauri Bäume momentan sehr gefährdet sind und man eigentlich gar nicht in den Wald soll. Wenn man geht, dann muss man durch kleine Anlagen durch, um die Schuhe zu putzen und zu desinfizieren. Man muss das machen, wenn man in den Wald geht und auch wenn man wieder herauskommt. Ausserdem darf man die Wege nicht verlassen. Alles recht aufwendig, aber wenn es zum Schutz der Bäume dient, dann machen wir das gerne. Immerhin haben die Bäume teilwiese über 1’500 Jahre überlebt, da muss ja nicht gerade ich schuld sein, wenn er eingeht. Da kann man sich schon mal ein wenig bemühen für die Natur. Der Weg ging vorbei an den Bäumen wieder zu einem Wasserfall, dem Paranui Falls und von da wieder in einem Bogen zurück zum Auto.

Es war trotz des Wetters ein genialer Ausflug und die paar Schritte taten richtig gut. Danach ging es dann mit dem Auto in das Zentrum der kleinen Stadt wo wir noch ein Haus von Hundertwasser sowie den Hafen anschauten. Ist wirklich ein herziges Zentrum und alles wieder so schön grün und sauber. Ein Highlight war ein grosser Glaskasten mit einer Murmelbahn innendrin. Diese Murmelbahn war tatsächlich eine Uhr und man konnte die Stunden, Minuten und sogar Sekunden am Stand von Murmel ablesen. Faszinierend wie das aufgebaut sein muss, damit das alles zusammenpasst, ich war beeindruckt.

Nach all diesen neuen Eindrücken ging es dann zurück ins Hotel. Jetzt war der Hunger gross und wir sind in ein thailändisches Restaurant neben unserem Motel. Dieses wurde vom Eigentümer des Motels empfohlen und wir wurden nicht enttäuscht. Das Essen war der Hammer. Wie wir später gesehen ist es laut TripAdvisor das beste Restaurant der Stadt und es wurde vor ein paar Jahren (2013) vom thailändischen Ministerpräsidenten bei einem Besuch in Neuseeland, zusammen mit 4 anderen Restaurants, mit dem Siegel «Thai Select Premium», welches Thai Cousine nach höchstem Standard definiert, ausgezeichnet. Das Restaurant war genial und überhaupt nicht teuer, was mich noch gewundert hat.

Danach sind wir zurück ins Hotel und haben den Tag ausklingen lassen. Wir wollen morgen für die Weiterfahrt wieder fit sein.

Der nächste Tag startete dann tatsächlich auch recht früh und wir sassen gegen 8:50 Uhr schon im Auto und waren auf dem Weg weiter Richtung Norden. Wenn man bedenkt, dass wir davor noch Packen mussten und auschecken, gar nicht schlecht. Und beim Einladen der Rucksäcke hat uns plötzlich ein Herr auf Schweizerdeutsch angesprochen. Er hat wohl gestern einen Tipp bekommen, dass wir auch aus der Schweiz sind und da ging er direkt in die Vollen. Aber noch recht lustig und wir haben uns ein paar Minuten unterhalten. Schon mal wieder krass zu merken, wie klein die Welt ist. Dann ging es aber los, ohne Frühstück und vor allem ohne Kaffee. Wir fuhren Richtung Paiha, einem kleinen Dorf an der Ostküste und bekannt für seine schönen Strände. Leider war das Wetter noch recht bescheiden, wobei es zumindest mal nicht regnete. Von Sonnenschein waren wir aber auch noch recht weit weg, so dass wir zuerst in ein Café sind, denn der Koffeinhaushalt war in einem kritischen Zustand. Und das kann natürlich nicht sein. Also gab es einen Kaffee und eine Kleinigkeit zum Frühstück, ehe wir ein wenig am Strand entlanggelaufen sind. Wirkte alles sehr schön, aber auch touristisch. Wobei ich es bei schönem Wetter hier sicher auch aushalten könnte. Was wir bei unserem Spaziergang am Strand gelernt haben ist, dass hier am 20.12.1832 das erste dokumentierte «Cricket-Game» in Neuseeland statt fand.

So haben wir uns aber nach kurzer Zeit wieder auf den Weg gemacht mit dem Ziel, ganz in den Norden von Neuseeland zu fahren. Wir wollten zum Leuchtturm am Cape Reinga. Das bedeutete eine Fahrt von ca. 3 Std und das auf einer recht lustigen Strasse. Das Ganze heisst zwar Highway 1, hat mit einem Highway aber nicht viel zu tun. Es ist eine schmale Strasse mit einer Spur pro Richtung und geht durch sehr hügeliges Gebiet. Daher kommt gefühlt auch alle 100 Meter eine Kurve. Ich muss aber sagen, Humor haben die Menschen hier. Um es mit der Geschwindigkeit einfach zu halten, gilt in Städten 50 und ausserhalb ist die Höchstgeschwindigkeit 100 km/h. Dazwischen gibt es vereinzelt mal Stellen, an denen man 70 oder 80 fahren darf. In manchen Kurven gibt es gelbe Schilder, welche ab und an eine Richtiggeschwindgeit beinhalten, mit welcher die Kurve «gemütlich» gefahren werden kann. Eigentlich recht simpel. Jetzt fährt man da teilweise durch die Gegend, verlässt eine Stadt und darf dann eigentlich 100 fahren. Dann kommt eine Kurve und die Richtgeschwindigkeit wird mit 75 angegeben – passt. Die nächste Kurve ist dann gar nichts angeschrieben, ist aber so scharf, dass man sie mit max. 50 durchfahren kann. Also nur weil keine Angabe da ist, heisst das nicht, dass es nicht eine sehr enge Kurve werden kann. Und anstatt die Geschwindigkeit zu reduzieren, darf man wie gesagt einfach meist 100 fahren. Teilweise musste ich echt scharf bremsen, weil die Strassen so eng und die Kurven so scharf wurden. 100 kann man da gar nicht fahren, muss man aber wissen. Nun ja, ansonsten klappt das Fahren aber ganz gut. Schwierig ist es nur beim rechts abbiegen, dass man da nach rechts schaut ob einer kommt und nicht nur nach links. Und ganz mühsam ist z.B. rückwärts ausparken, denn ich schau immer in die falsche Richtung oder das Fahren auf einem Parkplatz. Das habe ich auch nicht so drauf. Aber zurück zum Thema. Wir sind also immer weiter Richtung Norden gefahren und das Wetter wurde tatsächlich auch ein wenig besser. Unterwegs konnten wir kurz vor dem Ziel noch ein paar schöne Bilder machen von der tollen Aussicht.

Wir waren schon voller Hoffnung auf das Wetter am Leuchtturm. Leider nur um dann auf dem Weg zum Leuchtturm auf den letzten Metern zu Fuss noch ein wenig enttäuscht zu werden. Am Meer war es doch recht neblig, so dass die Sicht nicht ganz so gut war. Egal, trotzdem ein sehr cooler Ort und es hat uns mega gefallen. In der Verlängerung des Cape Reinga nach Norden vereinigen sich die westlich des Kaps liegende Tasmansee und der nördlich und östlich des Kaps erstreckenden Pazifische Ozean. Für die Māori treffen hier «Te Tai o Rehua» von Westen, den männlichen Teil verkörpernd, und «Te Moana Nui a Kiwa» von Osten, den weiblichen Teil verkörpernd, am Cape Reinga aufeinander. Für sie symbolisiert dieses Aufeinandertreffen von männlichem und weiblichem Teil die Entstehung des Lebens. Für die Maori ist dieser Ort übrigens einer der wichtigsten in ganz Neuseeland. Hier wandert die Seele eines Maori nach seinem Sterben hin um von der Landzunge zu springen und um dann die Wurzeln des 800 Jahre alten pōhutukawa-Baums zu erklimmen um in die Unterwelt hinabzusteigen. Beim Gang zum Leuchtturm sieht man diesen alten und einsam dastehenden Baum noch heute an einem kleinen Felsen. Wir verstehen die Mauri Kultur noch nicht so ganz, aber viele Inhalte bzw. Rituale sind einfach sehr schön. 

Nach diesem tollen Erlebnis ging es dann wieder Richtung Süden an die Wesküste und in einen kleinen Ort Namens Omapere. Ich habe eigentlich gedacht, dass wären so ca. 2.5 Std Fahrzeit von Cape Reinga, wurde dann aber eines Besseren belehrt. Laut Google Maps waren es jetzt doch 3.5 Std. und über 260 km. Hurra, da kommt Freude auf, vor allem weil es doch schon 15.30 Uhr war. Egal, wir haben uns auf den Weg gemacht und haben versucht einen etwas anderen Weg zu nehmen als den Hinweg. Wir hätten recht weit den gleichen Weg nehmen können, aber das wäre ja doof. Nun ja, leider war die empfohlene Alternativ-Route von Google nicht die beste Idee. Die Strasse war noch schmaler und teilweise sehr kurvig. War etwas mühsam und wir waren doch schon einige Stunde am Fahren. Irgendwann, kurz vor dem Ziel mussten wir dann nochmals abbiegen und standen plötzlich auf einer Schotterpiste durch den Wald. Nun ja, kann man machen und gibt es hier ja auch noch öfters, war aber schon komisch. Hat sich so ähnlich angefühlt wie Fahren auf einem Waldweg zu Hause, nur dass es eben hier eine Strasse sein soll und nicht ein landwirtschaftlicher Weg für den Traktor oder so. Wir haben das aber ganz gut hinbekommen und waren nach 12 km auch wieder auf einer asphaltierten Strasse, von wo aus es nur noch 20 km zum Hotel waren. Wir haben eingecheckt und ein kleines Nachtessen auf dem Zimmer eingenommen. Wir hatten am Mittag etwas Brot, Wurst und Salat gekauft, dass musste reichen. Es sei angemerkt, zum Essen eines Salates braucht man kein Teller, man kann auch direkt aus der Plastiktüte essen und das Dressing einfach da reinschütten. Einfach aufpassen, dass man mit der Gabel sich nicht in die Hand sticht. 🙂  Danach sind wir völlig erschöpft ins Bett.

Der nächste Tag war dann Sonntag, der 08.01.2023 und heute haben wir es entspannt genommen. Wir haben am Morgen an einem Kiosk neben dem Hotel einen Kaffee geholt und den direkt am Strand getrunken. Da hat es uns so gut gefallen, dass wir beschlossen haben, heute einfach am Strand zu bleiben, zu baden und zu lesen. Das war herrlich. Wir lagen direkt vor dem Hotel am Strand bzw. auf einer grossen Wiese unter einem riesigen Baum. Der Baum steht direkt vor unserem Zimmer, warum wir ein Zwiespältiges Verhältnis zu diesem Baum haben. Dank ihm haben wir jetzt zwar Schatten, auf der anderen Seite haben wir aber keine Meersicht, sondern nur eine Baumsicht aus dem Zimmer. Obwohl uns Meersicht verkauft wurde. Ok, jammern auf hohem Niveau, man kann auch um den Baum schauen, aber ok. 🙂 Wir hatten mit dem Hotel eh etwas Pech. Die Bilder im Internet haben etwas grössere Erwartungen geweckt, welche jetzt nicht so erfüllt wurden. Und preislich war es doch auch am oberen Ende unseres Budgets, dann tut es doppelt weh. Wobei ich auch sagen muss, ein anderes Hotel in der Nähe kam gar nicht in Frage, da alles so exorbitant teuer war oder eben ausgebucht. Nun ja, wir machen das Beste daraus und der heutige Tag war trotzdem sehr genial. Wir haben aber gemerkt, wie aggressiv die Sonne hier sein kann. Wir waren meist im Schatten, haben uns gut eingecremt und trotzdem einen leichten Sonnenbrand bekommen. Das müssen wir in Zukunft noch besser machen.

Am frühen Abend sind wir dann ca. 45 Min in ein Nebendorf gelaufen wo es zumindest zwei Restaurants und einen Take-Away Imbiss gab. Wir haben uns für den Imbiss entschieden, da die Restaurants teilweise so schlechte Rezensionen hatten, dass wir uns das nicht antun wollten. So gab es eben einen kleinen Burger und Fish and Chips. War auf alle Fälle lecker und sicher billiger als im Restaurant. Also alles richtig gemacht. Danach hiess es dann aber Beine in die Hand nehmen und ab zurück. Der Himmel verfärbte sich recht schwarz und wir waren gerade zurück als es anfing zu regnen. Wobei nach 20 Min. war die Sonne wieder da. Wir haben den Abend dann im Hotel verbracht und unseren Balkon genossen. Es ist zwar nicht perfekt die Unterkunft, hätte aber auch schlimmer kommen können. Alles gut!

Montag, der 09.01.2023 stand dann im Zeichen der Kauri-Bäume. Wir sind schon recht früh los, hatten wir doch wieder ein gutes Stück zu fahren und wollten noch genügend Zeit für die Bäume haben. Bevor es los ging, gab es nochmal einen Kaffee direkt am Strand, dann auschecken und auch das Auto brauchte mal noch einen neuen Energieschub in Form eines vollen Tankes. Benzin ist eigentlich noch recht günstig hier, was uns im weiteren Verlauf glaub ich noch zu Gute kommt. Die Entfernungen sind doch auch recht gross und ich befürchte, wir werden noch so ein paar Kilometer machen. Wir sind dann also los und haben uns auf den Weg zu unserem ersten Stopp im Waipoua Kauri Forest gemacht. An diesem Stopp wollten wir den Tane Mahuta besuchen. Der Baum ist mit 51,2 m der grösste bekannte Kauri-Baum und der grösste Baum Neuseelands. Sein Umfang in Bodennähe beträgt 13.77 m, was einem Durchmesser von knapp 4.4 m entspricht. Die Stammhöhe vom Erdboden bis zum Kronenansatz beträgt 17.68 m und erst ab dieser Höhe hat der Baum Äste. Der Name des Baumes stammt aus der Sprache der Māori und ist nach dem gleichnamigen Gott des Waldes Tāne benannt. Noch heute ist der Baum den Māori heilig und es wird als Entweihung betrachtet, wenn Aussenstehende ihn berühren. Das Alter des Baums ist tatsächlich nicht bekannt, Schätzungen gehen von bis zu 2000 Jahren aus. Ich habe weiter oben schon zur Entstehung der Welt aus Sicht der Māori geschrieben und das ist also der Baum, welcher Erde und Himmel trennte und somit Leben auf die Erde brachte. Schon ein ziemlich eindrücklicher Baum und eine besondere Atmosphäre.

Natürlich mussten wir hier und im weiteren Verlauf des Tages noch einige Male wieder durch die typischen Schuhputzstationen. Für uns noch immer lustig vor allem wenn dann, wenn die Schuhe so richtig mit Desinfektionsmittel getränkt werden. Da kann nicht mehr viel Lebendes dran sein. Aber ist ja gut. Sollen die Bäume doch noch lange existieren können. Gefährdet sind die Bäume durch die sogenannte «Phytophthora agathidicida» – sprich eine Wurzelfäule des Kauri-Baumes. Es handelt sich dabei um eine Art «Protisten» (aus dem griechischen für „Urwesen“ bzw. „Erstlinge“ und sie sind eine Gruppe nicht näher verwandter mikroskopischer Lebewesen, wie z.B. Algen und Pilze.) Die wohl bekannteste Phytophthora Art ist der Erreger der Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel, welche auch heute noch die wichtigste Kartoffelkrankheit ist. 

Nachdem wir den Baum ausführlich betrachtet hatten, ging es zum nächsten Stopp einem «Kauri Walk». Hierbei handelte sich um einen kleinen Wanderweg durch den Wald, an welchem sich verschiedene Kauri-Bäume reihten. Auch hier wieder alles sehr gut geschützt und mega eindrücklich. 

Am Ende des Wanderweges gab es dann noch eine kleine Überraschung für uns. Denn was wir nicht wussten, am Ende des Wanderweges, ehe man den gleichen Weg zurück muss, steht der Te Matua Ngahere, wieder ein riesiger Kauri-Baum. Der Baum, der auch auf ein Alter von etwa 2000 Jahre geschätzt wird, ist etwas niedriger als der Tāne Mahuta, hat aber mit 16.41 Metern den grössten Stammumfang aller Bäume in Neuseeland. Sein Stamm ist 10.21 Meter hoch, die Gesamthöhe beträgt rund 29.9 Meter wobei er bei einem starken Sturm im Jahre 2007 beträchtlichen Schaden genommen hab. In der Baumkrone leben zurzeit über 50 verschiedene Pflanzenarten, was schon sehr interessant ist. In der Sprache der Māori bedeutet der Name des Baumes „Vater des Waldes“ und ist somit ein Nachfahre von Tāne Mahuta. 

Nach so viel Natur ging die Fahrt weiter Richtung Süden bis nach Dargaville, dort wollten wir eine Kleinigkeit essen und einen Kaffee trinken. Die Stadt war jetzt nicht wirklich schön und auch das Wetter machte langsam wieder schlapp. Es war doch recht frisch und ungemütlich. 

Danach ging es dann weiter Richtung Süden bis nach Swanson und damit eigentlich schon in einen Vorort von Auckland. Hier hatten wir ein Zimmer gebucht, was sich nachher als ganze Ferienwohnung herausgestellt hat. Ich weiss nicht genau, was ich da gemacht habe, aber war eine schöne Unterkunft und der Vermieter extrem freundlich und hilfsbereit. Wir haben uns beim Check-in lange unterhalten und er meinte, dass morgen das Wetter noch schlechter werden solle und wir lieber heute noch an den Strand von Piha fahren sollten. Eigentlich war das unser Programm für morgen. Dann machen wir das doch direkt noch. Wir haben also unser Gepäck nur in die Unterkunft gelegt und sind wieder los. Nach ein paar Meter sind wir an einen Aussichtspunkt gekommen, von wo aus man bis nach Auckland schauen kann und sogar schon den Skytower erkennen kann. Das wir so nah an Auckland sind, hatte ich nicht auf dem Schirm. 

Danach ging es dann nach Piha an den Strand. Leider war an dem Tag noch ein Surf-Event, so dass wir etwas Mühe mit dem Parkplatz hatten. Hat sich aber auch lösen lassen und so konnten wir noch ein paar Schritte durch den Sand machen. Die Stimmung war sehr cool, mit den Wolken, auch wenn es auf den Bildern nicht so richtig rüber kommt. Uns hat es sehr gut gefallen.

Nach ein paar Minuten sind wir dann weiter und noch zu den Kitekite Wasserfällen gefahren. Diese liegen direkt neben Piha im Wald und man muss knapp 40 Min. von Parkplatz aus laufen. Das tat nach dem vielen Fahren noch richtig gut und hat sich mehr als gelohnt. 

Danach waren wir aber sehr hungrig und haben uns von Roberts Idee (unser Vermieter) inspirieren lassen. Er hat uns eine Pizzeria empfohlen, wo wir Pizza abholen können und diese dann auf der Terrasse vor unserer Wohnung essen könnten. Das war eine super Idee und wir haben uns auf den Weg nach Henderson, einen anderen Vorort von Auckland, gemacht. Wir sind auf den Parkplatz gefahren und haben von dort online bestellt und dann abgeholt. Wir sind also mal wieder recht im Kreis gefahren. Es hat sich aber gelohnt, die Pizza war der Hammer und die Aussicht von unserer Terrasse ein Traum.

Leider hat sich das Wetter aber sehr verschlechtert und es wurde kalt. So gab es eine halbe Pizza im Freien und eine Halbe in der Wohnung.

Der nächste Tag begann dann mit viel Regen und Wind. Jetzt war guter Rat teuer, was sollen wir heute noch machen? Wir haben uns entschieden, dass wir trotzdem nochmal an den Strand fahren und zur Not einfach im Auto sitzen bleiben. Ausserdem hatten wir noch Pizza vom Vorabend übrig und was gibt es besseres als kalte Pizza zum Frühstück und dann noch am Meer??? Ein Traum würde ich sagen, auch wenn das nicht jeder verstehen wird. 🙂  Wir haben also unsere Sachen zusammengepackt, alles ins Auto geladen und sind nach Te Henga an den Bethells Beach gefahren. Dort angekommen, ca. 15 Minuten zum Fahren, gab es endlich unsere restliche Pizza und was soll ich sagen, auch der Regen wurde besser. Wir sind noch eine Weile im Auto gesessen, sind dann aber doch noch raus. Wir wollten zumindest ein paar Meter am Strand laufen und die frische Luft geniessen. Der Strand ist traumhaft schön, wenn mit schwarzem Sand einfach etwas ungewohnt. Mir hat es aber super gefallen und ich kann mir vorstellen, was hier an einem schönen Tag los sein kann. Jetzt war es aber noch recht früh am Tag und das Wetter nicht so gut, so waren wir fast allein. Eine tolle Atmosphäre.

Danach haben wir uns dann auf den Weg nach Auckland gemacht, mussten wir doch unser Auto heute wieder abgeben. Ich muss sagen, der Tiguan war wirklich toll zu fahren und das Upgrade hat sich wirklich gelohnt. Auch mit dem Fahren klappt es immer besser. Ok, manchmal fahre ich etwas zu weit links am Strassenrand, aber wenn die Strassen auch so schmal sind und man so viel zu Schauen hat. 😉 Aber ansonsten haben wir das echt im Griff. Gestern ist Corinne den ganzen Tag gefahren und so sind wir glaub ich nun beide bereit auch mit dem Camper die Strassen in Angriff zu nehmen. Wir waren dann schon gegen 13 Uhr bei Sixt, was eigentlich zu früh war, aber egal. Das Wetter wurde nicht wirklich besser und wir wollten dann doch auch in unsere nächste Unterkunft. Von der Autovermietung ging es dann mit einem UBER in die Stadt. Leider waren wir jetzt für die Schlüsselabholung etwas früh, also noch einen Kaffee und dann bin ich los. Ich musste ca. 10 Min laufen zu einem Gebäude, in welchem ein grosser Raum mit verschiedenen Schlüsselboxen war. Zuerst Code für die Eingangstüre eingeben, dann hinein und die richtige Box finden, dort Code eingeben und Schlüssel rausnehmen. Läuft heute richtig gut. Zwischenzeitlich hat Corinne das Gepäck im Café gehütet und sich nochmal einen gegönnt. Mit dem Schlüssel dann zurück zur Unterkunft und dann mal schauen, was wir da gebucht haben. Und ich muss sagen, haben wir super ausgesucht. Eine kleine Wohnung mit Wohnzimmer und Schlafzimmer und für Corinne ein kleines Büro. Hier kann sie sich für die nächsten Tage komplett zurückziehen und ausbreiten. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, sind wir zusammen los zum Einkaufen. Seit Tagen freuen wir uns, dass wir wieder mal eine eigene Küche haben und selbst kochen können. Wir haben am ersten Abend direkt mit Spaghetti und Tomaten-Thunfischsauce losgelegt. Es war richtig schön so ein wenig zu kochen und dann gemeinsam am Tisch zu sitzen und zu essen. Auch wenn es nicht ein kulinarisches Highlight war, wir fanden es super. 

Den ersten Tag wieder hier in Auckland haben wir sehr früh gestartet. Direkt mit einem frischen Kaffee und einem eigenen Frühstück. Wir haben gestern wieder viele Früchte, Joghurt und Haferflocken gekauft. Darauf haben wir uns auch schon lange gefreut und haben auch das wieder als ein Highlight abgefeiert. 🙂 Schon nach einer Nacht in der fremden Wohnung haben wir seit langem mal wieder das Gefühl von Zuhause. Obwohl ich noch immer aus dem Rucksack lebe, warum alles ausräumen, fühlt es sich trotzdem anders und richtig gut an. Corinne aber hat alles ausgeräumt und in den Schrank verräumt. Sie brauchte wohl ein wirkliches Gefühl von Zuhause. Ansonsten haben wir den Tag mit Arbeiten usw. verbracht. Ich denke ab hier wird sich der Text für die nächsten Tage ein wenig ändern. Wir werden die Zeit nutzen zu Arbeiten und ich habe mir viel vorgenommen wegen der Homepage. Sprich alles, was ich die nächsten Tage mache, seht ihr dann in Form von neuen Länderberichten und einem Update im Bierblog. Unser Reisebericht hier wird dann nur ein paar Highlights beinhalten, wenn wir mal etwas unternehmen, aber ich möchte auch nicht langweilen und darüber schreiben, wenn es nur Arbeit etc. war. Ein Highlight des heutigen Tages war aber noch der Kauf einer portablen Kaffeemaschine. Dazu habe ich die halbe Nacht recherchiert und bin fündig geworden in Form einer AeroPress Maschine. Diese soll uns vor allem, wenn wir mit dem Camper unterwegs sind, das tägliche Aufstehen erleichtern. Sind wir mal gespannt, ob das Teil was taugt, werde sicher darüber berichten.  Aber immerhin mal ein wichtiger Task abgearbeitet. 🙂

Heute ist doch schon Donnerstag der 12.01.2023 und ich kann zum Thema portable Kaffeemaschine einen Nachtrag starten. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Neu-Erwerb. Auch wenn es mit 45 Euro/Franken nicht ganz billig war, der Kaffee schmeckt super und wir können sogar einen Espresso damit zaubern. Ich denke das kommt gut und unsere zukünftigen Morgen im Camper sind gerettet und werden deutlich entspannter. 🙂 Auch was unsere Kochkünste angeht haben wir in dem Jahr nichts verlernt. Auf unsere Spaghetti folgten schon Highlights wie Toast Hawaii und heute gab es Reis mit einer Gemüse-Tomaten-Sauce – sehr lecker. 🙂 Macht wieder Spass zumindest etwas selber zu machen, auch wenn die Möglichkeiten in einer fremden Küche einfach begrenzt sind. Und ich mag jetzt nicht z.B. Unmengen an Gewürzen und Zeugs kaufen, was wir nachher nicht mitnehmen können. Aber wir sind sehr zufrieden und kommen auch mit dem Arbeiten gut voran. Da das Wetter auch sehr durchwachsen ist bisher, kommen wir auch gar nicht gross in Versuchung etwas anderes zu machen.

So jetzt wird es aber doch mal wieder Zeit für ein kurzes Update. Es ist nämlich schon Montag, der 16.01.2023 und in den letzten Tagen ist nicht viel passiert. Wir haben tatsächlich unfassbar viel gearbeitet und waren recht viel in der Wohnung. Aber immerhin haben wir zum Thema Blog einiges erledigt, mein Bierblog ist aktuell und auch die Länderberichte sind in der Mache. Ok, einen wichtigen Termin hatten wir letzten Freitag noch. Corinne hat sich ein Tattoo am Knöchel stechen lassen. Ein kleines Blatt eines Farn, oder heisst das Zweig? Ich hab keine Ahnung, aber eben so ein Silberfarn und dazu noch 4 kleine Sterne. Das Tattoo sieht absolut genial aus und hat noch eine sehr tiefe Bedeutung. Der Silberfarn gilt seit den 1880er Jahren als Symbol der nationalen Identität Neuseelands. Für Māori stand die elegante Form der Wedel für Stärke, hartnäckigen Widerstand und ausdauernde Kraft. Für Pākehā (Neuseeländer nicht-Māori-Abstammung) symbolisierte der Farn ihr Gefühl der Verbundenheit mit ihrer Heimat. Die 4 Sterne kommen aus der Flagge Neuseelands und stellen das Sternbild Kreuz des Südens dar und betonen die Lage Neuseelands im Südpazifik. Ich finde das Tattoo richtig cool und finde es extrem schön und auch super gestochen. Da kann man nichts sagen. So ist das eben mit den Souvenirs, wir finden einen Weg damit wir auch Souvenirs mitbringen können. 🙂

Aber zurück zu Heute. Heute habe ich noch einen kleinen dafür aber kulturell hochstehenden Ausflug gemacht. Ich war im Kunstmuseum, was ja nicht so meine Welt ist. Aber es gab eine Sonderausstellung zu Frida Kahlo und Diego Rivera. Beides ja sehr bekannte Maler aus Mexiko und beide haben uns bei unserer Reise schon oft begleitet. Wir haben in Mexiko viel über Frida Kahlo gehört, dann in Kolumbien und später wieder in Chile. Sie hatte einen grossen Einfluss auf die Kunst in den jeweiligen Ländern. Wir haben es aber bisher nicht geschafft mal eine Ausstellung zu besuchen um ein paar Werke direkt anschauen zu können. Also habe ich das jetzt hier gemacht und es war echt toll. Ich fand die Bilder sehr schön, hab aber nicht alles verstanden. Bin eben doch eher ein Kunstbanause und kenn mich da nicht so aus. Ich war auch recht schnell durch, weil ich schaue mir ein Bild an und entscheide, schön oder nicht schön. Und dann geht es weiter. Ich kann nicht stundenlang vor einem Bild stehen und darüber philosophieren. Aber egal, es war cool und mal wieder etwas Neues.

Neben Bildern von Frida Kahlo war noch eine weitere Sonderausstellung einer neuseeländischen Künstlerin mit dem Namen Robin White. Auch sie hatte richtig geniale Bilder, welche extrem detailliert waren und eher wie ein Druck aussahen. Einfach beeindruckend. Ich bin froh wenn ich einen geraden Strich malen kann. 🙂 Neben Bildern hat Robin White aber auch riesige wie Wandteppiche bemalt, welche extrem schön aussehen.

Auch sonst war das Museum sehr schön gestaltet. Viele schöne Bilder, immerhin ist es grösste Kunstgalerie Neuseelands mit einer Sammlung von mehr als 15.000 Werken, aber vor allem auch ein schönes Gebäude an sich. Wie eigentlich überall spielt die Maori Geschichte auch in diesem Museum eine grosse Rolle. Vor allen werden viele Porträts ausgestellt, welche sehr gut aussehen – fast wie Fotos.

Bevor es dann wieder zurück in die Wohnung ging, bin ich noch ein wenig durch die Stadt gelaufen und habe die Sonne genosse. Nach den letzten Tagen tat das wieder sehr gut. Und ich habe nochmal schöne Gebäude und Stellen gefunden.

Heute ist dann schon Dienstag der 17.01.2023 und damit auch schon unser letzter kompletter Tag in Auckland. Morgen geht unsere Reise weiter mit einem für uns ganz neuen Abenteuer. Wir haben uns für die nächsten 34 Tage einen Camper-Van gemietet, welchen wir morgen Vormittag abholen können. Daher wollten wir heute noch etwas unternehmen, wobei unsere Ideen dabei weit auseinander gingen. 🙂 Corinne wollte nach jetzt doch wieder einigen Monaten mal wieder zum Frisör und ich wollte den Mount Eden in Angriff nehmen. Also haben wir uns aufgeteilt und sind beide am Vormittag los. Corinne war sehr erfolgreich, endlich mal wieder richtige Profis am Werk, ein super Schnitt und eine tolle Farbe. Hat sich gelohnt und nach dem Stress der letzten Tage endlich mal wieder etwas erholsames. Ich habe mich auf den Weg gemacht und bin zu Fuss in den Vorort Mount Eden gelaufen, dessen Name an George Eden, den ersten Earl of Auckland, erinnert. Er liegt ca. 4 km südlich des Zentrums. Unterwegs konnte ich noch ein paar Bilder machen und Auckland von einer neuen Seite sehen.

Der Vulkan Mount Eden ist ein zum Auckland Volcanic Field gehörender ruhender Vulkan, auf dessen 196 Meter hohem Gipfel sich ein 50 Meter tiefer, mit Gras bewachsener Krater befindet. Der letzte Ausbruch des Vulkanes erfolgte vor 28’000 Jahren aus zwei Kratern ein neuer Ausbruch wird aber zum Glück für wenig wahrscheinlich gehalten. Vor der Ankunft der Europäer wurde der Berg seit etwa 800 Jahren von den Māori bewohnt und als befestigte Siedlung genutzt. Der Vulkan war eines der wichtigsten Siedlungszentren der Māori im Raum Auckland. Der Krater trägt den Namen Te Upu Kai a Mataaho (die Schale von Mataaho›); Mataaho war eine Gottheit, von der gesagt wurde, dass sie im Krater lebt und die Hüterin der in der Erde verborgenen Geheimnisse ist. Die Stätte ist bis heute eine sehr wichtige und spirituelle Stelle der Māori und hat eine grosse Bedeutung für die Menschen im täglichen Leben. Der Mount Eden ist über die schmale Puhi Huia Road erschlossen, welche mittlerweile aber für den kompletten Verkehr gesperrt ist um die archäologischen Stätten auf dem Berg zu schützen und seine spirituelle Bedeutung für die Māori zu respektieren. Vom Gipfel hat man eine tolle Sicht auf die Stadt und eben in den Krater. Ein extrem tolles Gefühl so in dieses Loch zu schauen und dabei zu sehen was für eine Kraft in der Erde steckt, wenn man dann wieder die Umgebung anschaut, welche durch die Ausbrüche der Vulkane entstanden ist.

Danach haben wir uns dann wieder in unserer Wohnung getroffen und den Tag vollends ausklingen lassen. Ich schreibe noch diese Zeile, weil ich den Beitrag heute noch online stellen mag. Wie gesagt, morgen geht ein neues Abenteuer los und damit soll dann auch ein neuer Beitrag starten. Wir haben den Tag noch vollends genutzt um zu packen, unsere Kochreste und Kühlschrankreste vollends zu Essen und unsere Route ein wenig zu planen bzw. auch noch weiter gearbeitet. Wir waren tatsächlich die ganze Woche in keinem Restaurant oder so, sondern haben jeden Tag richtig lecker gekocht, das hat uns richtig gut gefallen.
Wir sind tatsächlich gespannt wie das ab morgen wird. Wir werden noch in der Wohnung frühstücken und dann mit dem UBER zur Mietfirma fahren. Dort werden wir dann schauen was uns erwartet. 🙂 Wir werden ganz sicher darüber berichten. Jetzt heisst es aber Abschied nehmen von Auckland, einer wirklich tollen Stadt. Es hat uns mega gefallen hier, auch wenn wir die letzten Tage nicht ganz so viel gesehen haben. Was uns in Erinnerung bleiben wird ist, dass wir wohl den schlechtesten Sommer den Auckland je hatte, erlebt haben. 🙂 Ich dachte hier regnet es im Januar nicht, womit ich recht falsch gelegen bin. Aber egal, wir haben das Beste daraus gemacht und es war einfach Mega hier. Ich kann verstehen warum Menschen hier leben wollen.

Tobi

Tobi

Comments (2)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.