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Autor: Tobi

Mexiko: Von Mexico City nach Oaxaca (Gruppenreise Teil 1)

Leider sind wir mit dem Verfassen unseres Tagebuches etwas in Verzug geraten. Wie im letzten Post angekündigt, sind wir in Mexico City zu einer Gruppenreise aufgebrochen. Die ersten Tage sind bereits um, da wir aber recht schlechtes Internet hatten oder ab und an auch gar keines, ist das Schreiben auf der Strecke geblieben. 

Da ich jetzt nicht die gesamte Reise in einem Post beschreiben möchte, gibt es jetzt mal den ersten Teil von mir. So lange Texte ist man heutzutage ja auch nicht mehr gewohnt zum Lesen. 🙂

Die gesamte Reise soll uns von Mexico City über Puebla, Oaxaca, San Christobal de las Casas, Palenque, Merida nach Playa del Carmen führen. So viel einmal zur Einleitung und nun zur eigentlichen Reise.

Tag 2

Ich weiss, komisch warum man mit Tag 2 beginnt, aber der erste Tag gilt laut Protokoll der Anreise und dem Gruppen-Meeting am Abend, welches ich im letzten Post beschrieben habe. Daher hat das anscheinend alles so seine Richtigkeit. 🙂

Der Tag stand nochmals ganz im Zeichen von Mexico-City mit unserem Guide Adriana. Dieses Mal haben wir die wichtigen Plätze und Gebäude der Stadt wie den Plaza de la Constitucion, Palacio Nacional und die Catedral Metropolitana de la Ciudad de Mexico, welche die älteste und grösste Kathedrale Lateinamerikas ist, besichtigt.

Die Stadt wurde vor vielen Jahren auf einem See, welcher extra trockengelegt wurde, gebaut. Der Grund dafür war, dass laut der Geschichte, die Stadt dort gebaut werden sollte, an welcher Stelle ein Adler auf einem Kaktus sitzt und eine Schlange im Mund hat.

Dummerweise hat sich der Adler die dafür ungünstigste Stelle, mitten zwischen den grossen Seen, ausgesucht. Das Problem heutzutage ist, dass die Stadt sich dramatisch senkt und viele Häuser stark beschädigt werden. Die Häuserfronten sind mittlerweile total verschoben und in unterschiedlichen Höhen. Es ist davon auszugehen, dass sich der alte Stadtkern nur, wenn überhaupt, durch technische Hilfe und neuen Fundamenten retten lässt.

Anschliessend ging es noch zu den Ruinen aus der Zeit der Azteken. Das historische Mexico-City wurde teilweise aus den Pyramiden der Azteken erbaut.

Zur Stärkung ging es auf den Markt zu typisch mexikanischem Fastfood. Nicht unbedingt fettfrei, aber sehr lecker und vor allem sehr würzig. Danach hat es uns in die Höhe gezogen, um die Aussicht über die Stadt zu geniessen. Dafür bietet sich der Torre Latinoamericana mehr als an. Dieses Gebäude ist das erste, welches erdbebensicher erbaut wurde und daher die letzten schweren Erdbeben überstanden hat. Das Gebäude ist 181,33 Meter hoch (44 Stockwerke) und wurde im Jahre 1956 erbaut. Das Alter merkt man dem Gebäude auch deutlich an. Dafür hat man eine atemberaubende Aussicht über die Stadt.

Auf dem Weg zurück zum Hotel wurden wir auf eine besondere Gestaltung des Sonntags in Mexico aufmerksam. Livemusik und Tanz im Park für Jung und Alt. Eigentlich eine sehr gemütliche Art und Weise den Sonntag zu verbringen, aber doch nichts für uns. 🙂

Tag 3

Der dritte Tag stand nochmals im Zeichen von Mexico City und Fahrt nach Puebla. Den Vormittag haben wir nochmals genutzt und die Umgebung auf eigene Faust erkundet, ehe es zum Busbahnhof für unsere erste Fahrt nach Puebla ging. Busfahren ist in Mexico eine gängige Art des Reisens, auch für sehr lange Strecken, wie wir im weiteren Verlauf noch bemerkt haben. Die Busse sind aber super bequem und machen Freude. Und im Vergleich zu anderen Ländern ist die Abfahrt sehr pünktlich… 🙂 Nach 2.5 Std. Fahrt erreichten wir auch schon Puebla und es ging los mit einer kleiner Erkundungstour. Die Tour wurde verfeinert durch einen Besuch in einer Bar, in welcher wir den lokalen Pasita probieren konnten. Ein süsser Likör aus Rosinen und darin ein Stück Käse eingetaucht. Getrunken wird das Ganze nach folgendem Prinzip: ein kleiner Schluck des Pasita gefolgt von einem kleinen Biss in den Käse. Ich sage mal so, der Käse war recht gut, das Getränk doch etwas zu süss für uns.

Tag 4

Der Tag begann mit einem typischen mexikanischen Frühstück in einem Foodmarket. Als Spezialität hat man uns den Jugo-Verde empfohlen. Ein Saft mit Orangen, Sellerie, Petersilie und Ananas. Fazit: «wenn es hilft – warum nicht» 🙂

Anschliessend und frisch gestärkt ging es zu einem kurzen Trip nach Cholula. Hier gibt es eine wunderschöne Kirche, welche auf einer alten Pyramide erbaut wurde. Die Pyramide wurde im Laufe der Zeit von der Natur überwuchert, so dass später die Kirche darauf errichtet wurde. Die Pyramide gilt als die grösste Pyramide der Welt, mit einer Grundfläche von 425 mal 425 Meter und einer Höhe von 66 Meter.

Das Highlight ist aber die Aussicht von der Kirche auf die Vulkane rund um die Stadt. Unter anderem auf den berühmten Popocatépetl, welcher nach wie vor sehr aktiv ist und zurzeit mit ca. 5’452 Meter einer der höchsten Berge Mexico’s ist.

Der Nachmittag bot nochmals die Gelegenheit Puebla zu besichtigen. Die Altstadt ist seit 1987 UNESCO Weltkulturerbe und bietet daher jede Menge schöne Möglichkeiten zur Besichtigung. Seien es Kirchen, Gebäude oder Plätze. Für jeden ist etwas vorhanden.

Tag 5

Der Tag begann wieder recht früh mit dem Transfer zum Busbahnhof. Dieses Mal stand die Fahrt nach Oaxaca, welche doch 5 Std. dauerte, auf dem Programm. Die Tour war ein Vorgeschmack, was auf den nachfolgenden Fahrten auf uns zukommt. Sehr viele Kurven über Pässe, teilweise doch an recht steilen Abhängen und eine Fahrweise, welche nicht immer Magenschonend daherkommt. Dafür bot die Fahrt aber auch unglaubliche Ausblicke auf die Natur. Angekommen und im Hotel eingecheckt ging es auch schon wieder los mit einer Erkundungstour. 

Die historische Altstadt von Oaxaca steht seit 1987 auf der World Heritage List der UNESCO. In der Begründung zur Aufnahme heisst es, die historische Altstadt sei ein gutes Beispiel für die Stadtplanung in den spanischen Kolonien und einfach absolut sehenswert.

Tag 6

Den sechsten Tag habe ich mit einem Ausflug auf den Monte Alban verbracht. Monte Albán war die Hauptstadt der Zapoteken und liegt zehn Kilometer entfernt von der Stadt Oaxaca. Monte Albán liegt 2’000 Meter über dem Meeresspiegel auf einer künstlich abgeflachten Bergkuppe und war das religiöse Zentrum der Zapoteken, später der Mixteken. Seinen Höhepunkt hatte die Stadt zwischen 300 und 900 n. Chr. Die Anfänge der Besiedlung liegen nach bisherigen Erkenntnissen im 8. Jahrhundert v. Chr. Bis heute sind umfangreiche Reste von Wohn- und Kultbauten, ein Observatorium, Grabkammern mit Skulpturen und Wandmalereien erhalten. 1987 wurde Monte Albán ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Absolut verblüffend für mich war es, dass die Stadt nicht im Tal am Fluss gebaut wurde, sondern auf dem Berg. Dadurch mussten Unmengen an Wasser hinaufgetragen werden, aber die damaligen Menschen werden sich etwas dabei gedacht haben. Wie in den bisherigen Ruinen ist auch hier erst ein Teil der gesamten Stadt erforscht und niemand weiss ganz genau was unter der Erde noch alles verborgen ist.

Im Anschluss ging es nach El Tule zur Besichtigung des Baumes mit dem grössten Stamm-Umfang der Welt. 

Der Baum ist über 2’000 Jahre alt und es ist unglaublich sich vorzustellen, was um den Baum herum schon so alles passiert sein muss. Vor einigen Jahren ging es dem Baum recht schlecht und man hat deswegen die Hauptstrasse verlegt und ein Kanalsystem angelegt, um den Baum täglich zu giessen. Seitdem wächst und gedeiht der Baum prächtig und er könnte noch viele Jahre dort so stehen.

Anschliessend gab es noch ein leckeres Mittagessen gefolgt von einem Mescal Tasting. Mescal ist ein Schnaps, welcher aus der Kaktee Agave gewonnen wird. Auch hier muss ich sagen, nicht mein Ding. Aber die Besichtigung des Agavefeldes und die Erklärung des Herstellungsprozesses waren sehr interessant.

Zum Abschluss ging es dann noch zu einer lokalen Weberei, in welcher man uns gezeigt hat, mit welchen natürlichen Mitteln man Garne färben kann ohne das diese verbleichen oder sich anderweitig verändern. Es war spannend zu sehen mit welchen einfachen Mitteln man etwas färben kann und das ganz ohne Chemie. Und auch welche faszinierenden Muster die Menschen in die Teppiche weben können, so ganz ohne Vorlage, sondern einfach nur nach Vorstellungskraft.

In Summe war es ein toller Tag mit vielen Eindrücken und einigen Sachen, über die man nachdenken kann. Für mich ein kleines Highlight des Tages war noch, dass wir auf dem Weg zur Mescal Distillerie ein ganz kleines Stück auf der berühmten Panamericana Route gefahren sind. Diese verbindet Alaska mit Patagonien im Süden Argentiniens. Wenn nicht ein kleines Stück mit ca. 90 km in Kolumbien fehlen würde, welches noch nicht gebaut ist, wäre diese Route mit fast 25’700 km die längste zusammenhängende Strasse der Welt.

Tag 7

Der Tag war nochmal zur freien Verfügung und wir haben uns die Stadt weiter angeschaut, wobei auch ein Besuch auf dem Markt sehr lohnenswert ist.

Am Nachmittag war dann wieder ein Treffen im Hotel angesagt, um zum Busbahnhof zu fahren. Für den Abend stand unsere Fahrt mit einem Overnight Bus nach San Christobal de las Casas auf dem Programm. Schon im Vorfeld wurden wir informiert, dass die Strecke sehr, sehr, sehr kurvig sein soll und wenn man unter Reisekrankheit leidet, man doch bitte ein paar Medikamente einwerfen sollte und ungefähr 13 Stunden dauert. Wie verrückt die Fahrt aber werden sollte, war uns nicht bewusst und dazu im nächsten Post dann mehr. 🙂

Mexiko: Die ersten Tage in Mexico City

Die ersten Tage unserer Reise sind schon um und wir haben Mexico City auf eigene Faust erkundet. Bevor wir jetzt auf unsere Gruppenreise nach Playa del Carmen aufbrechen, wollen wir einen ersten Eindruck über die Stadt geben.

Wir sind die ersten Tage doch mit etwas Respekt unterwegs gewesen. Mexico City gehört ja nicht unbedingt zu den sichersten Städten und immer wieder passiert hier etwas oder wird etwas gestohlen. Und da man uns doch auf viele Metern ansieht – da kommen Touristen, wollten wir nichts riskieren. Bis jetzt ist aber alles gut gegangen, wahrscheinlich auch dank der vielen Polizisten und Security die überall patrouillieren und alles bewachen. Trotz allem ist unserer Meinung nach, die Stadt wahnsinnig schön und lebhaft. So viele unterschiedliche Einflüsse was Gebäude angeht sieht man nicht überall. Das manche Gebäude noch stehen ist schon ein Wunder, das andere aber, dass diese dann auch noch bewohnt sind. Insgesamt ist es zwar ein wenig chaotisch hier, aber man gewöhnt sich daran. Wenn man bedenkt, dass allein in der Stadt Mexico City mehr als 9.2 Mio. Menschen leben und in der gesamten Metropole über 21.8 Mio. Menschen, lässt sich das Chaos schon erahnen. Wobei ich bin mir sicher, während ich diese Zeilen schreibe, ändert sich die Zahl der Einwohner schon wieder extrem, daher wie üblich, die Angaben ohne Gewähr. Etwas ganz Besonderes ist der Strassenverkehr hier. Das sind, glaube ich Verkehrsregeln, die man nicht unbedingt versteht, sondern wohl im Blut haben muss. Eigentlich ist der Verkehr wie die Stadt – einfach chaotisch. Daher sind wir momentan sehr froh, dass wir hier nicht mit einem Mietwagen selbst fahren müssen. 

Was haben wir bisher gesehen und erlebt? 

Tag 1

Am ersten Tag haben wir die Umgebung um unser Hotel erkundet. Wir haben die Schuhe geschnürt und sind darauf los gelaufen. Schlussendlich sind wir dann in verschiedenen Parks mitten in der Stadt gelandet. Es war sehr speziell aus der lauten und turbulenten Stadt plötzlich mitten im Grünen zu stehen und von dem Lärm fast nichts mehr zu hören. Der erste Park war der Parque Mexico und anschliessend sind wir zum Bosque de Chapultepec, einem fast 690 ha grossen Stadtpark mit vielen Attraktionen, darunter ein Zoo und Museen. Ausserdem befindet sich in dem Park ein grosser See, so dass das Ganze eigentlich ein richtiges Naherholungsgebiet ist.

Auf dem Rückweg sind wir noch zum El Ángel de la Independencia, mit das Wichtigste Denkmal in Mexico, zur mexikanischen Unabhängigkeit mit einer Statue der Siegesgöttin Victoria, gelaufen. 

Danach haben wir unsere gesamten Spanischkenntnisse in die Waagschale geworfen und sind in ein kleines mexikanisches Restaurant, um uns etwas zu stärken nach dem ganzen Laufen. Ich glaube man merkt die Höhe von knapp 2’200 Meter über dem Meeresspiegel. doch ganz schön, wenn man das nicht gewohnt ist. In diesem Restaurant haben wir unsere erste Bestellung auf Spanisch versucht. Das Ganze war sogar von Erfolg gekrönt, alles was wir bestellen wollten haben wir wohl auch richtig bestellt oder zumindest nachher auf dem Tisch. 🙂

Tag 2

Am zweiten Tag haben wir uns einen Tagesausflug via Get-your-giude gegönnt, um etwas mehr über das Land zu erfahren. Damit gleich mal ein besonderes Dankeschön an meine Cousinen Valerie und Mariann, welche uns diesen Trip sozusagen gesponsert haben in Form eines Gutscheines. Bei dem Ausflug haben wir bei einem ersten Stopp den Plaza de las Tres Culturas (Platz der Drei Kulturen), auch Plaza de Tlatelolco (Platz von Tlatelolco) genannt, besucht. Der Platz wird so genannt, da sich im direkten Umfeld drei Kulturen vereinen:

  • Die erste Kultur ist die Kultur von Tenochtitlan, aus der Zeit vor der Eroberung Mexikos durch die Spanier. Abgebildet wird die Kultur durch eine Reihe von Pyramiden und Ruinen, die aus der Blütezeit von Tlatelolco stammen. 
  • Die spanische Kultur, von der Zeit der spanischen Eroberung Mexikos bis zur mexikanischen Unabhängigkeit, repräsentiert durch die katholische Kathedrale von Santiago im mexikanischen Kolonialstil. 
  • Die moderne mexikanische Kultur, repräsentiert durch den Torre de Tlatelolco (Turm von Tlatelolco), seit 2005 Sitz des mexikanischen Außenministeriums, sowie durch die unter dem Namen Unidad Habitacional Tlatelolco bekannte Wohngebäude, von denen mehrere von dem bekannten Architekten Mario Pani entworfen wurden.

Anschliessend sind wir in einer rasanten Fahrt zu den Ruinen von Teotihuacán gefahren, welche vor allem für ihre Stufentempel wie etwa die große Sonnenpyramide bekannt sind. Bevor wir aber tatsächlich angekommen sind, mussten wir noch eine kurze Präsentation der lokalen Gesteinsarten anschauen und konnten anschliessend allerhand lokale Sachen kaufen. Ja, so ein wenig Verkaufsshow gehört wohl einfach dazu. Aber es war absolut nicht störend, sondern sehr interessant. Aufgelockert wurde das Ganze dann auch noch durch ein Tasting von verschiedenen Likören aus Kakteen, erst von den Blättern, dann der Frucht, ehe es zu Tequila mit Mandelgeschmack und Kaffeegeschmack überging. Die letzten beiden Getränke waren jetzt eher grausam so dass ich mich entschieden habe, erst gar nicht zu fragen was es war… 🙂 Aber da ich noch lebe, war es zumindest nicht giftig. 

Allein über die Pyramiden könnte man ein ganzes Buch schreiben, so dass ich beschlossen habe, lieber die Bilder für sich sprechen zu lassen. Es war mehr als beeindruckend sich das Ganze anzuschauen und zu versuchen zu verstehen, wie das riesige Areal wohl einmal ausgesehen hat. Zwischen 100 und 650 n. Chr. war die Stadt das dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum, welches möglicherweise bis zu 200.000 Einwohner hatte. Einfach sehr beeindruckend was da damals entstanden ist und was wohl noch immer unter der Erde verborgen sein muss.

Danach gab es dann ein sehr leckeres Mittagessen in Form eins mexikanischen Buffets, welches wir sehr genossen haben, nach den vielen Eindrücken. Auf der Rückfahrt in die Stadt wurde uns dann das Ausmass der Stadt so ein wenig bewusst. Die Autobahn ging entlang der Wohnviertel für die Arbeiter und Armen, welche täglich in die Stadt fahren. Und das zu mehren Millionen. Für eine bessere Anbindung entsteht dort aktuell ein ganzes Verkehrsnetz mit Seilbahnen, so dass die Menschen sich zumindest besser versorgen können. Der Anblick, selbst nur von Weitem, hat uns doch nachdenklich gemacht.

Den letzten Stopp der Tour hatten wir an der Basílica de Nuestra Señora de Guadalupe (Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe). Die Basilika ist eine römisch-katholische Kirche und das katholische Nationalheiligtum von Mexiko. Sie wird von Millionen von Menschen pro Jahr besucht und ist nach Rom die meistbegangene christliche Pilgerfahrt. 

Seit 1976 gibt es neben der Basilika eine neue Basilika, welche einem kreisförmigen Gebäude entspricht. Notwendig wurde der Bau, da die alte Basilika im Laufe der Zeit durch Absenkungen des Bodens stark beschädigt wurde. Da Mexico City auf einem ehemaligen See gebaut wurde, gibt es oft Absenkungen und Erdbeben, was ganz allgemein zu grossen Beschädigungen an den alten und historischen Gebäuden geführt hat. Das Ziel beim Bau der neuen Basilika war, dass das Gnadenbild der Jungfrau von jedem Punkt innerhalb des Gebäudes zu sehen ist und sie eine grosse Anzahl von Besuchern aufnehmen kann. Die Kirche fasst unter der 42 Meter hohen Kuppel mit ihrem Durchmesser von 100 Metern bis zu 40.000 Menschen, für die 10.000 Sitzplätze zur Verfügung stehen.

Normalerweise werden in der Stunde zwischen 60’000 und 70’000 Menschen an dem Gnadenbild der Jungfrau von Guadalupe mit einer ebenen Rolltreppe unter dem Boden des Hauptaltars vorbeigeschleusst. Dadurch wird verhindert, dass sich Menschen zu lange an dem Bild aufhalten. Aktuell ist der Tourismus in Mexiko aber auch nicht so ausgeprägt so dass wir sogar ohne Wartezeit das Bild betrachten konnten, was sehr eindrücklich war.

Zusammengefasst ein wahnsinnig toller Tag mit so vielen neuen Eindrücken, die man erst verarbeiten muss.

Tag 3

Heute haben wir es eher gemütlich genommen. Der Morgen bestand darin, erstmal unser Gepäck, welches am Vorabend endlich angekommen ist, zu inspizieren und alles auszupacken. Anschliessend haben wir uns wieder zu einem Marsch durch die Stadt aufgemacht. Dieses Mal wollten wir zum Palacio de Bellas Artes, einem Palast für bildende Kunst mit eindrucksvollen Wandgemälden berühmter Maler, sowie dem davor liegenden ältestes Stadtpark von Mexico City, dem Alameda Central mit sehr vielen alten Bäumen und vielen Brunnen.

Auf dem Rückweg sind wir dann noch an verschiedenen schönen Gebäuden vorbeigekommen, unter anderem am Museo Nacional de la Revolución. Dieses hat uns wegen seiner Architektur sehr beeindruckt. Das Museum erreicht man mit einem Lift, welcher sich in der Mitte des Gebäudes, von Glas umrundet, befindet.

Ausserdem ist uns heute wieder aufgefallen, wie grün die Stadt teilweise ist und wie unterschiedlich die Bauformen doch sind.

Der Abschluss des Tages bestand aus einem Treffen mit den anderen Teilnehmern der Gruppenreise. Insgesamt sind wir 15 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern, wie aus den USA, aus England, von den Bermudas, aus Belgien, aus Deutschland und die meist vertretene Fraktion – aus der Schweiz. Eigentlich mal wieder nicht überraschend. 🙂 Nachdem der informative Teil abgeschlossen war, sind wir gemeinsam noch zu einer kleinen Strassenküche um sehr leckere Tacos zu essen und anschliessend zu einem Umtrunk in eine naheliegende Bar. Sind alles sehr nette und spannende Menschen und ich denke das werden lustige und interessante Tage. Auch unser Guide Adriana macht einen super Eindruck, so dass die ganze Reise schon jetzt sehr gut organisiert aussieht. Wir freuen uns schon sehr auf weitere grossartige Eindrücke aus dem Land.

Von Stuttgart in die weite Welt …

Das war unser Motto als wir am 01.12.2021 gegen 8.45 Uhr aufgebrochen sind an den Flughafen Stuttgart. Den Transfer zum Flughafen hatten wir planmässig gestartet, dank den beiden familiären «Taxi-Unternehmen» Heeß und Jung 🙂 . Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten war, welche Herausforderungen der Tag noch so mit sich bringen sollte.

Am Flughafen angekommen konnten wir ohne grosse Probleme unser Gepäck aufgeben. Das Erstaunliche war nur, wie schwer unsere Rucksäcke schlussendlich doch geworden sind. Ein Rucksack mit 19kg und einer mit 17kg… Welcher Rucksack zu welcher Person gehört, überlasse ich jetzt mal dem Leser. Aber immerhin, das mögliche Gewicht von 23kg haben wir erfolgreich eingehalten. Da wir beide noch einen zweiten Rucksack als Handgepäck haben, für all die notwendige Technik wie Kamera, Laptop, Action-Cam, Ladekabel, etc. kommt da auch noch etwas zum Tragen dazu. Zum Thema Handgepäck im späteren Verlauf aber mehr. Nun folgte noch der schwerste Moment, der Abschied von unseren Familien, auch mit ein paar Tränen in den Augen. Hier aber nochmal das Versprechen, ja wir passen sehr gut auf uns auf uns wir kommen auch wieder nach Hause. Sogar Personen hinter uns in der Warteschlange waren zu Tränen gerührt über den Abschied. Der Kommentar war dann «Ihr fliegt wohl nicht nur für 2 Wochen nach Teneriffa. Was wir so ja auch bestätigen konnten. Die anschliessende Sicherheitskontrolle haben wir mit Bravur bestanden, wobei das kriminelle Potential bei Corinne deutlich ausgeprägter zu sein scheint. Immerhin wurde sie noch zur Seite genommen für eine doch recht gründliche Überprüfung, während ich direkt passieren konnte. Wollte ich nur mal so berichtet haben 🙂

Der geplante Start für unsere Reise nach Mexico-City war auf 11.45 Uhr angesetzt. Aus dieser Zeit wurde, aufgrund schlechter Wetterverhältnisse in Amsterdam, aber erstmal nichts. Der Flug wurde immer weiter verschoben, bis wir schlussendlich um 12.45 in Stuttgart mit Ziel Amsterdam abgehoben sind. Das Problem der Verspätung war, dass der Anschlussflug ab Amsterdam auf 14.30 Uhr geplant war. Bei einer Reisezeit von 1 Std und 20 Min. eine knappe Geschichte. Und so ist es schlussendlich auch gekommen. Die Wetterverhältnisse bei der Landung waren noch immer recht stürmisch, so dass wir hier eine recht holprige Landung hingelegt haben. Mit dem guten Worten der Stewardess «just run – no shopping, no toilet, no food – just run” haben wir es aber tatsächlich geschafft in 25 Min durch den Flughafen von Amsterdam zu rennen und den Flug noch zu bekommen. Somit war zumindest mal geklärt, die Corinne und der Tobi würden Mexico nach Plan erreichen, wie das mit dem Gepäck aussehen sollte, haben wir dann später erfahren.

Der Flug nach Mexico City war etwas durchwachsen. Kaum von Kanada die Grenze in die USA überschritten, wurde das Wetter schlecht und die Turbulenzen etwas heftiger. Zum Glück gab es in den 2.5 Std. über den USA eh nichts zum Essen. Das vielleicht noch als Tipp, bei Flügen mit KLM scheint man nicht zu verhungern. Und geschmeckt hat das Essen auch noch.Nach der Landung um 19.35 Uhr Ortszeit war dann die Immigration der nächste Schritt. Wie üblich verbunden mit einer längeren Wartezeit, aber geschafft. Wir dürfen zunächst mal für max. 40 Tage im Land bleiben. Wobei wir hier noch in der Warteschlange die notwendigem Gesundheitsfragen ausgefüllt und bestätigt haben, dass wir gesund sind. Das Problem ist, man darf das Dokument erst 12 Std. vor der Einreise ausfüllen. Bei einem 12-stündigen Flug aber gar nicht so einfach zu realisieren. Also haben wir das auf den letzten Drücker gemacht und was soll ich sagen. Wir wurden nicht mal darauf angesprochen, hat niemand interessiert. Der ganze Stress und Aufregung mal wieder für umsonst. Danach wollten wir dann wie aufgefordert am Gepäckband Nummer 18 unsere Rucksäcke abholen. Durch die lange Wartezeit war das Band aber bereits abgeräumt und diverse Taschen und Koffer aus Amsterdam, aber auch aus München und zwei weiteren Städten standen quer durcheinander auf dem Boden. Also haben wir uns mal auf die Suche gemacht, aber recht schnell bemerkt, dass wird nichts – wir sind ohne Gepäck angekommen. Auf Nachfrage bei einer Mitarbeiterin der KLM haben wir erfahren, ja – das Gepäck aus Amsterdam ist nicht komplett eingetroffen, der Rest soll aber 24 Stunden später geliefert werden. Sind wir mal gespannt, ob das auch so klappt. Wie oben bereits beschrieben, war das Handgepäck voll mit Technik und damit hatten wir uns im Vorfeld gegen eine Zahnbürste und Wäsche für die ersten Tage im Handgepäck entschieden. Der klassische Anfängerfehler, aber man muss ja Luft nach oben haben und aus den Fehlern lernen. Wobei ob es beim nächsten Mal besser wird – die Technik wird nicht weniger… 🙂 Lassen wir uns überraschen. Nach all den Verzögerungen waren wir dann aber doch recht froh, dass wir wohl einen sehr geduldigen Mexikaner als Transfer zum Hotel gebucht haben. Der gute Mann hat sehr lange sein Schild «Mrs Heess & Mr. Heess» in die Luft gehalten. Dafür hatten wir dann nicht mehr ganz so viel Stau auf dem Weg zum Hotel und sind dort schliesslich gegen 21.30 Uhr hundemüde aber glücklich und zufrieden angekommen.