Auf der Südinsel bis nach Te Anau

Wie im vorherigen Bericht geschrieben, sind wir gut mit der Fähre nach Picton gekommen. Nach dem ganzen Regen in Wellington hatten wir uns überlegt, dass wir von hier aus erst an die Westküste der Südinsel fahren und dieser folgend Richtung Süden. Der erste Stopp sollte in Nelson sein, einer kleineren Stadt mit vielen kleinen Geschäften, Restaurants und Bars. Nelson hat eines der sonnigsten Klimas aller grösseren neuseeländischen Städte, was der Stadt den Spitznamen ‹Sunny Nelson› (sonniges Nelson) einbrachte, mit einer durchschnittlichen jährlichen Gesamtzahl von über 2400 Sonnenstunden. Das kann ja nur besser werden, haben wir gedacht. Wir haben im Vorfeld einen schönen Campingplatz für zwei Nächte direkt am Strand gebucht, weil wir es uns so richtig gut gehen lassen wollten und mal wieder alles trocken bekommen wollten. Ausserdem soll es einen tollen Sonnenuntergang vor der Küste geben. Soweit der Plan, gekommen ist es natürlich wieder ein wenig anders. Aber sonst wäre es ja auch langweilig. Wir sind also die Strecke an dem Sonntagnachmittag 29.01.2023 gefahren und haben unterwegs schon die tolle Landschaft der Südinsel bewundert. Je näher wie Nelson gekommen sind, desto dunkler wurden aber auch die Wolken am Himmel. Wir haben das Ziel noch trocken erreicht und konnten unseren Van parken. Pünktlich zum Abendessen hat es aber so richtig zu schütten begonnen und es hörte auch die halbe Nacht nicht wieder auf. Wir sind früh ins Bett, hatten wir doch einfach keine Lust mehr. Ah ja Sonnenuntergang……soll schön sein…..haben wir natürlich nix gesehen.
Montag der 30.01.2023 startete dann zumindest mal wieder trocken aber alles voller Wolken und Nebel. Wir haben von den Hügeln im Hinterland einfach so gar nichts gesehen. Wir haben in Ruhe gefrühstückt und unseren Plan nochmal durchdacht. Wir haben alle Orte in Neuseeland, die wie wir besuchen wollen, in einer WetterApp erfasst und mal geschaut, wie die Lage so aussieht. Ehrlich gesagt sah es bescheiden aus, aber vor allem die Westküste hat einen ordentlichen Wetterumschwung seit unserer letzten Planung hingelegt. So macht das keinen Sinn weiter in die Richtung zu fahren. Ich habe keine Lust nur irgendwo hinzufahren damit ich dort bin um dann im Regen zu sitzen. Und immer nur durch Regen zu laufen macht irgendwann auch keinen Spass mehr, vor allem wenn die Klamotten dann nicht trocknen können. Wir haben spontan entschieden, unseren ganzen Plan umzuschmeissen und ein gutes Stück zurück Richtung Picton, um dann an der Ostküste Richtung Kaikoura zu fahren. Dort wollten wir ggfs. eh noch hin, aber erst zum Ende der Reise. Wir haben aber von unseren Freunden Fabian und Jasmin gehört, dass sie heute auch dort ankommen, ehe sie morgen nach Christchurch gehen um Ihren Camper abzugeben. Wir haben die beiden ja schon in Auckland getroffen, als ihre Ferien gestartet sind. Für sie geht es die Tage schon wieder zurück in die Schweiz. Das war natürlich ein weiterer Grund die Route zu ändern, so können wir nochmal einen schönen Abend verbringen, ein Bier trinken und uns verabschieden bis wir uns dann erst im Sommer wiedersehen. Also gesagt getan, nach dem Frühstück haben wir noch einen kleinen Strandspaziergang gemacht und sind dann wieder los.






Wir haben jetzt zwar eine gebuchte Nacht verfallen lassen, aber was solls. Das Wetter war zwar aktuell trocken, der Blick zum Himmel aber nicht so toll. Und auch die Vorhersage sah nicht gut aus. Wir haben also unseren Platz vorzeitig geräumt und sind zum Ausgang gefahren und haben ausgescheckt. Die Damen meinten noch, dass wir einen Tag zu spät angekommen sind, davor war das Wetter super. Nun ja, davon können wir uns nichts kaufen, aber immerhin. Wir sind dann noch los in die Stadt, um uns Nelson ein wenig anzuschauen. Es ist wirklich eine tolle Stadt mit viel Blumen-Dekko und so weiter. Ist herzig hergerichtet und ich glaube bei schönem Wetter kann man es hier sehr gut aushalten.






Wir haben noch die Kathedrale besucht und dabei zumindest schon mal einen kleinen Überblick über die Stadt bekommen. Auch wieder eine recht spezielle Kirche. Man merkt hier in diesen Gebäuden einfach, dass Neuseeland noch nicht so ein altes Land ist und gerade Kirchen irgendwie recht modern eingerichtet sind. Hat alles so ein wenig seinen eigenen Stil.






Danach sind wir dann noch Richtung Center of New Zealand gelaufen. Das Zentrum Neuseelands wird so genannt, weil es um 1800 ein zentraler Vermessungspunkt war. Mittlerweile gibt es eine recht schöne Skulptur an dieser Stelle. Ausserdem hat man eine tolle Aussicht über die Stadt und das Meer.






Auf dem Rückweg zum Auto sind wir noch durch den Queens Park und auch auf der Südinsel können sie tolle Parks anlegen, wie dieser Park beweist. Es ist kein grosser Park, aber dafür wirklich toll angelegt.






Da es nun doch schon nach 13 Uhr war, hat sich der Hunger gemeldet und wir haben noch eine Kleinigkeit gegessen, ehe wir dann tatsächlich aufgebrochen sind mit dem Ziel Kaikoura. Die Fahrt war mit knapp 3.5 Std. doch ein ganzes Stück, aber wir haben es geschafft. Pünktlich gegen 19 Uhr waren wir da und haben unseren Stellplatz bezogen. Fabian und Jasmin sind gerade von einer Waltour zurückgekommen, so dass dies auch perfekt gepasst hat. Nach einem kurzen Campingplatz-Bier sind wir gemeinsam los in eine kleine Brauerei, um etwas zu Essen und natürlich auch das lokale Bier zu probieren. Sowohl Essen wie auch das Bier waren ein voller Erfolg und wir hatten wieder einen super Abend.
Dienstag war dann wieder ein etwas ruhigerer Tag. Corinne und ich hatten gestern noch eine Waltour für Mittwoch gebucht und haben somit direkt für 2 Nächte hier geplant. Am Morgen haben wir noch mit den Beiden gefrühstückt, ehe sie Richtung Christchurch abgefahren sind. Hat sich mehr als gelohnt die Route zu ändern und hierher zu kommen. Tat gut mal wieder mit Freunden aus der Heimat persönlich zu tratschen und die beiden konnten uns auch noch einige Tipps für die Südinsel geben. Corinne und ich sind dann nochmal los, um einzukaufen und um unser Auto zu tanken. Also das Tankstellennetz hier im Süden ist echt nicht einfach. Ist nicht ungewöhnlich, dass über 70 oder 80 km keine Tankstelle kommt. Daran muss ich mich noch gewöhnen, weil ich normal immer erst recht spät tanken gehe. Das kann sich hier böse rächen. Also der Kühlschrank ist wieder voll und der Tank ebenfalls, damit schon mal ein recht erfolgreicher Tag. Am Nachmittag sind wir dann ein wenig in die Stadt und am Strand entlang gelaufen. Der Strand ist hier ein Kiesstrand und es ist ganz schön anstrengend in dem tiefen Kies zu laufen. Da es noch immer viele Wolken hat, war die Aussicht nicht ganz so toll, aber trotzdem hat das Meer und der Strand für eine besondere Atmosphäre gesorgt.









Am Abend haben wir wieder gekocht und eine erste Flasche Weisswein von unserem Hochzeits-Weingut aufgemacht. Wir haben uns für einen Riesling entschieden und ich muss sagen, der ist sehr gut. So kann man es doch aushalten.
Mittwoch, der 01.02.2023 ist jetzt schon wieder ein Jubiläumstag für uns. Heute sind wir seit 14 Monaten unterwegs und können es noch immer nicht glauben, was wir schon alles erlebt haben. Daher haben wir uns für heute wieder etwas besonders überlegt. Wie geschrieben haben wir uns zu einer Tour zur Beobachtung von Walen angemeldet. Eigentlich wollten wir das ja nicht mehr machen, nach der grandiosen Erfahrung in Kanada, aber der Reiz war doch grösser. Natürlich war es ein grösseres Schiff und deutlich mehr Personen als auf unserem Schlauchboot in Kanada, aber trotzdem super gemacht. Es war eine junge Dame an Board, welche sehr viel über die Meerestiere hier vor Ort erzählt hat. War richtig interessant. Wir mussten bereits um 7.15 Uhr am Büro des Anbieters sein, ehe es mit zwei Bussen zum Boot ging. Wir haben direkt erfahren, dass die Meeresbedingungen nicht ganz so gut sind und mit Seekrankheit zu rechnen ist. Zum Glück haben wir das Frühstück ausgelassen, so dass wir uns sicher waren, die Tour trotzdem zu machen. Einige andere Passagiere haben das Angebot einer Umbuchung aber gerne angenommen. Für uns ganz praktisch, den so war es auf dem Boot nicht ganz so voll. Der Transfer mit dem Bus war ca. 10 Min. und dann konnten wir das Boot besteigen. Es war ein Boot mit insgesamt 3’600 PS und es hatte keine Schiffsschrauben, sondern funktioniert mit einem Jetantrieb. Das bedeutet das Wasser vorne eingesaugt, komprimiert wird, und wieder ausgestossen wird (so ganz einfach formuliert, wie wir es auch erklärt bekommen haben). Der Vorteil ist, dass der Antrieb so die Meeresbewohner nicht gefährdet und diese nicht von Schiffsschrauben verletzt werden können. Wir sind mit einer ziemlichen Geschwindigkeit über das Meer gerast und der Seegang war doch recht ordentlich. Das Wasser der Wellen spritzte ordentlich über den Bug. Wir hatten recht viel Spass, aber nicht jeder an Board. 🙂 Wir waren gerade mal 15 Minuten unterwegs als wir schon wieder langsamer wurden, weil der Kapitän etwas gesehen hat. Innerhalb von Sekunden waren wir umzingelt von einer ganzen Herde Delfinen, welche sich austobten. Zudem tauchte inmitten der Delfine plötzlich noch ein Buckelwal auf. Diese Tiere können doch ca. 15 Meter gross werden und sind schon beeindruckend, wie sie durchs Meer gleiten. Irgendwann war der Wal direkt neben unserem Boot und so nah da, dass er schon zu gross war, um ein richtiges Bild mit unserer Kamera machen zu können. 🙂 Sind aber trotzdem tolle Bilder geworden.









Wir haben den Wal eine ganze Zeit beobachten können, wie er immer wieder auftauchte. Leider war er aber etwas zu faul, als dass er auch seine Flosse aus dem Wasser bewegte. Die eigentlichen Stars der Tour waren aber die Delfine. Was die am Spielen und Springen waren, unglaublich. Ich habe das noch nie so gesehen, wie ein Delfin doch einige Meter aus dem Wasser springen und sich dabei noch drehen kann. Diese Delfine sind sehr gesellige Tiere, die in Gruppen, den sogenannten Pods, zusammenleben. In der Kaikōura-Region kann eine Pod aus 100 bis 800 Tieren bestehen. Im Herbst und Winter können die Gruppen sogar noch grösser sein und manchmal in die Tausende gehen. Aus diesem Grund gilt Kaikōura als einer der besten Orte der Welt, um regelmässig wilde Delfine in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Die Dusky-Delfine gehören zu den akrobatischsten Delfinarten, die oft spektakuläre Sprünge, Seitensprünge, Rückwärtssaltos und Lobtails zeigen. Sie werden durchschnittlich 30-36 Jahre alt. Eine Dusky-Mutter bekommt alle 2-3 Jahre Nachwuchs.
Wir sind irgendwann noch an einen anderen Spot gefahren in der Nähe einer kleiner Felsenformation, auf der jede Menge Seevögel gesessen sind. Im Wasser hier gab es noch eine andere Art von Delfinen nämlich die Hector-Delfine. Dies ist einer der kleinsten Delfine der Welt und auch einer der seltensten. Sie können bis zu 1.8 Meter lang werden, wobei sie bei der Geburt nur etwa 50 cm gross sind. Hektor-Delfine sind in Neuseeland endemisch, das heisst, sie kommen nur in neuseeländischen Gewässern vor. In Kaikōura sieht man sie oft in Küstennähe in kleinen Familienverbänden von 4 bis 8 Tieren.






Die Tiere werden etwa 20 Jahre alt und nach einer aktuellen Schätzung gibt es etwa noch 7.400 Stück davon.
Danach sind wir mega happy zurück zum Hafen gefahren. Das Boot schaukelte noch immer recht heftig, aber es hat sich gelohnt. Und ja, die Tour war deutlich touristischer als in Kanada, aber dass dieses Highlight jeder sehen mag, kann ich absolut nachvollziehen. Die Tour war einfach der Hammer und das Geld absolut wert. Es war ein tolles Ereignis für unser Jubiläum. Als wir wieder am Camper waren, waren wir richtig erledigt und mussten erstmal ein Frühstück zu uns nehmen bzw. eine grosse Tasse Kaffee trinken. Danach sah die Welt dann schon wieder anders aus. Wir haben uns den Rest des Tages entspannt und an unserem Blog gearbeitet. Ich weiss nicht ob ich das schon erzählt habe, aber bei unserer Wanderung, dem Tongariro Crossing, haben wir auf dem Campingplatz ein Paar aus Deutschland kennen gelernt. Unsere Wege trennten sich aber am nächsten Tag, da die beiden noch ein wenig die Nordinsel bereisen wollten. Als wir heute morgen auf den Bus warteten habe ich die beiden plötzlich wieder gesehen. Sie waren wieder auf der gleichen Tour wie wir. Sie haben die Nordinsel wegen des Wetters doch früher verlassen und sind jetzt wieder auf dem gleichen Platz wie wir. Es ist so schön, wenn man Menschen immer wieder trifft und das so ungeplant und völlig losgelöst von irgendwelchen Plänen. Wir haben uns für den Abend dann noch auf ein Glas Wein mit Gudrun und Ralf verabredet und einen total tollen und lustigen Abend zusammen verbracht. Ist irgendwie schön, wenn man Menschen trifft, mit denen man sich direkt so austauschen kann und durch das Reisen auf der gleichen Wellenlänge ist. Egal wie alt der jeweils andere ist oder welchen Beruf er ausübt, irgendwie findet man immer einen Draht. Unsere Weinbestände nehmen jetzt doch schneller ab als kalkuliert. 🙂 Davor gab es für Corinne und mich unser beliebtes Menü 1, nämlich Pasta mit Tomatensauce. Schmeckt nach wie vor und da wir hier eine Küche mit Mitnutzung haben, geht das einfach am besten.
Der nächste Tag war dann tatsächlich wieder ein richtiger Reisetag und wir haben ordentlich Kilometer gebolzt. Wir mussten ja wieder etwas aufholen. Wir haben uns entschieden, weiter an der Ostküste Richtung Süden zu fahren, dabei aber Christchurch zu umfahren. In dieser Stadt geben wir ja unseren Van ab und schauen wir uns diese Region dann an. Wir haben uns am Morgen noch von Gudrun und Ralf verabschiedet und haben uns schon gegen 9.45 Uhr auf den Weg gemacht. Vor uns lagen etwas über 400 km und eine ungefähre Fahrzeit von knapp 6 Stunden. Es lief aber sehr gut und wir kamen gut voran. Vor allem die ersten Kilometer weg von Kaikoura entlang der Küste waren mega schön. Das Meer hatte ordentlich Wellen, aber trotzdem eine sehr schöne Farbe. So ein richtig leuchtendes Türkis. Danach ging es dann immer wieder ins Landesinnere und die Fahrt wurde etwas hügelig. Es wurde aber vor allem immer windiger und stürmischer. Und unser Camper ist jetzt nicht gerade lang, dafür aber umso höher und eigentlich dafür auch recht schmal. Teilweise war es tatsächlich so, dass ich die gesamte Strassenseite gebraucht habe, weil es uns so von links nach rechts geweht hat. Das war so anstrengend und teilweise auch echt beängstigend, wenn so eine Böe einen Richtung Gegenverkehr versetzt. Ich bin dann recht langsam gefahren, was aber die anderen Verkehrsteilnehmer in normalen Autos oder LKW nicht so begeistert hat. War wirklich mühsam, aber wir haben es geschafft.
Gegen späten Nachmittag haben wir dann unser Ziel Oamaru, wieder an der Küste erreicht. Viele öffentliche Gebäude der Stadt sind aus dem 19. Jahrhundert und wurden aus dem hellen regional vorkommenden Kalkstein errichtet, der besonders in der Nähe von Winston abgebaut wurde. Die historische Innenstadt, ist aber nur ein paar Strassenblöcke gross –weist eine nahezu geschlossene Bebauung aus der viktorianischen Zeit auf und gilt als eine der beeindruckendsten historischen Gesamtanlagen Neuseelands. Dieser Stadtteil und das Hafenviertel stehen unter Denkmalschutz. Wir sind aber nicht wegen der viktorianischen Innenstadt gekommen, sondern wegen den Pinguinen. Im Bereich des Hafens lebt die Oamaru Blue Penguin Colony, eine Kolonie von Zwergpinguinen. Direkt südlich der Stadt befindet sich eine Kolonie Gelbaugenpinguine. Bis heute leben Pinguine vereinzelt auch unter einigen der strandnahen Schuppen. Nach Einbruch der Dunkelheit können sie auf dem Weg zu ihren Nestern beobachtet werden und genau das wollten wir sehen. Zuerst sind wir direkt zu Blue Penguin gefahren, wurden dort aber ein wenig enttäuscht. Das Areal, wo die Schlafplätze sind, wurde komplett eingezäunt und für Touristen zugänglich gemacht. Natürlich muss man jetzt dafür eine Führung buchen, welche mal wieder schlappe 39 NZD kostet. Das Ganze findet dann so statt, dass es gegen 20.30 Uhr losgeht, man auf einer grossen Tribüne sitzt und dann auf die Pinguine wartet. Dabei sind dann Foto und Filmaufnahmen verboten. Irgendwie war uns das zu doof aber vor allem auch zu teuer. Jetzt am späten Nachmittag konnten wir so auf die Anlage, es war aber kein Pinguin zu Hause. Alle ausgeflogen und am Jagen. Die Pinguine schwimmen während des Tages bis zu 25 km vor die Küste, um sich zu ernähren. Eine ganz schöne Distanz für so kleine Zwerge. Wir haben dann nur die paar faulen Seelöwen angeschaut und sind zu der anderen Kolonie, zu den Gelbaugenpinguinen gefahren. Diese bewohnt einen kleinen Strand nahe der Stadt, welcher vor einer steilen Küste liegt. Während des Sommers darf man nicht an den Strand hinunter, um die Tiere nicht zu stressen, es gibt aber tolle Plattformen, von wo aus man einen tollen Blick über den Strand hat. Und wir hatten Glück, tatsächlich ist ein kleiner Pinguin irgendwann aus dem Meer gewatschelt und über den Strand gelaufen. Sah mega lustig aus. Leider waren wir für gute Bilder einfach zu weit weg. War aber ein besonderer Augenblick und wer gute Augen hat, darf den Kollegen Pinguin auf dem ersten Bild suchen. 🙂






Danach sind wir dann zum Campingplatz und haben unseren Van abgestellt. Wir haben lange überlegt, was wir am Abend machen wollen. Sollen wir doch die teure Führung buchen oder nicht?! Wir sind ja eigentlich wegen den Pinguinen extra hergefahren. Wir haben von der Rezeptionistin des Platzes aber erfahren, dass wir einfach auch so in den Hafen fahren und direkt neben der eingezäunten Anlage auf eine Parkbank sitzen könnten und auf die Pinguine warten. Das klang für uns irgendwie sympathischer und so haben wir es dann auch gemacht. Es ist ja nicht nur der Preis der uns gestört hat, sondern wir wollten die auch wirklich in Freiheit sehen und nicht in menschengemachten Schlafplätzen.
Gegen 20.30 Uhr sind wir mit dem Camper nochmal los und waren extrem gespannt. Es hat sich aber gelohnt, zuerst einen tollen Sonnenuntergang und dann haben wir noch 3 kleine Pinguine gesehen, welche aus dem Wasser gekommen sind und direkt an uns vorbei gewatschelt sind. Jetzt waren die Tiere zwar nah genug bei uns für Bilder, aber es war jetzt zu dunkel. Wir haben es versucht und die besten Bilder sind jetzt auch hier, aber nicht vergleichbar mit dem live Anblick. Direkt nach dem Strand kommt eine Strasse und die Pinguine müssen diese oftmals überqueren, wenn sie zu ihren Schlafplätzen wollen. Daher gibt es extra Schilder und die Menschen fahren auch tatsächlich recht langsam. Einer unserer Freunde ist aus dem Wasser gekommen und Richtung Strasse gewatschelt. Prompt ist ein Auto gekommen, wobei der Fahrer das Tier gesehen hat und gestoppt hat. Der Pinguin hat dann ewig gewartet, irgendwann nach links und rechts geschaut und ist dann losmarschiert. Das sah so lustig aus, wir haben uns kaputt gelacht.






Danach sind wir zu unserem Campingplatz zurück und haben den Tag beendet. Wir haben zwar nicht so viel gemacht heute, aber das Fahren ist doch anstrengender als gedacht.
Der nächste Tag war dann schon wieder Freitag, der 03.02.2023 und dieser startet schon recht früh. Ich konnte nicht mehr schlafen und dann gab es eben schon mal Frühstück und Kaffee. Danach sind wir dann los um noch einen kurzen Blick in den «öffentlichen Garten», einen grossen und tollen Park zu werfen, sowie zumindest einen Teil der Altstadt zu besichtigen.









Es hat sich gelohnt noch diese paar Schritte zu machen, denn wir haben tolle Blumen und schöne Häuser entdeckt. Und auch sonst tat es gut, nach dem vielen Sitzen von gestern etwas zu laufen.






Danach ging es dann mal wieder zu einer Tankstelle, gefühlt sind wir jeden Tag dort, wenn wir fahren, aber unser Brum-Brum hat ordentlich Durst. Gut gestern könnte es auch am Wind gelegen haben, der uns ja fast von der Strasse gefegt hat. Danach ging es dann aber weiter Richtung Süden zum berühmten Moeraki Boulders Beach. Die Moeraki Boulders sind ungewöhnlich grosse, kugelförmige Felsbrocken, die am Strand liegen. Diese Steine liegen verstreut entweder einzeln oder in Gruppen innerhalb eines Strandabschnitts, wo sie in einem wissenschaftlichen Reservat geschützt sind. Es handelt sich um grau gefärbte septische Konkretionen, die durch Küstenerosion aus dem sie umgebenden Schlammstein und Grundgestein herausgelöst und am Strand konzentriert wurden. So habe ich das zumindest nachgelesen. Ehrlich gesagt habe ich nicht verstanden, wie die Kugeln in dieser perfekten Form entstehen konnten, aber es war einfach mal wieder mehr als beeindruckend das zu sehen. Was die Natur doch mal wieder alles so hinbekommt. Die Steine unterteilen sich hinsichtlich ihrer Grösse in zwei Gruppen: etwa ein Drittel hat 0.5 bis 1 Meter Durchmesser, die restlichen zwei Drittel 1.5 bis 2.2 Meter. Die Entstehungszeit der grossen 2-Meter-Boulders wird auf eine Zeit von 4 bis 5.5 Millionen Jahre geschätzt, während denen sich 10 bis 50 Meter Schlamm über ihnen sammelte.












Danach sind wir dann weiter nach Dunedin gefahren. Dort hatten wir gesehen, dass es heute nochmal richtig sonnig werden soll und wir haben auch einen schönen Campingplatz am Strand gefunden. Ok, der Platz ist wirklich genial, wir haben aber den allerletzten Platz bekommen und der ist jetzt nicht so schön. Ein grosser Kiesparkplatz für 4 Camper, wir ganz aussen, direkt an einem Garagentor und nach hinten einen Zaun der uns von der Strasse abgrenzt. Echt nicht schön, aber der Rest passt schon. Wir haben die Küche nochmal genutzt und etwas Leckeres gekocht – Brokkoli, da freut sich der Tobi ja immer so richtig. Nein Spass, muss ja auch mal wieder sein und hat echt gut geschmeckt. Am Nachmittag waren wir kurz am Strand und haben mal geschaut, wie der aussieht. Es war ein Traum, weisser Sandstrand, blaues Meer und richtig coole Wellen. Wir sassen einfach eine ganze Weile im Sand und haben die Sonne genossen.





Den Abend haben wir dann wieder im Camper verbracht und mal geschaut, was wir morgen so alles anstellen können. Ich glaube wir haben ein paar richtig schöne Sachen gefunden.
Der nächste Tag startete dann auch schon recht früh. Wir hatten einiges vor und waren echt gespannt. Und das Wetter schien heute auch nochmal so richtig mitzuspielen, so dass unsere Vorfreude auf den Tag recht gross war. Wir machten uns auf den Weg Richtung Süden und haben uns für das Frühstück einen schönen Platz gesucht. Dazu sind wir am Lake Waihola von dem Highway 1 runter und an den See gefahren. Wir haben einen tollen Parkplatz direkt am Ufer gefunden und dort unser Frühstück zubereitet. Mal wieder Haferflocken mit Früchten und Joghurt. Aber diesmal mit einem super schönen Aussicht auf den See. Ich hätte es glaub ich den ganzen Tag dort aushalten können, aber wir hatten ja noch mehr vor. Nachdem wir unseren Gaskocher, zum Kochen für Wasser, auch eingeweiht hatten, fühlen wir uns nun wie echte Camper. Bisher war das gar nicht notwendig, weil wir meistens eine Küche nutzen konnten, aber in dieser schönen Umgebung wollten wir uns doch noch einen frischen Kaffee gönnen. War richtig gut und der Umgang mit der Gasflasche bzw. dem Herd verlief auch unfallfrei.






Nach dem ausgiebigen Frühstück ging es weiter an den Kaka Point, welcher sich wieder direkt an der Küste befindet. Von einem kleinen Lookout haben wir den Blick auf das Meer genossen, ehe wir anschliessend vollends an den Strand gefahren sind. Dort habe ich noch schnell die Badehose montiert und ab in die Wellen. Oh, das war herrlich. Endlich mal wieder Strandwetter und so ein blaues und erfrischendes Wasser. Hat richtig Spass gemacht, wenn auch ab und an eine Ladung Salzwasser im Mund landete. Den Wellen sei Dank. 🙂






Vom Kaka Point aus ging es noch etwas weiter der Küste entlang, um an diversen Punkten noch den Blick auf das Meer zu geniessen.






Das Ziel war aber der sogenannte Nugget Point, etwas südlicher des Kaka Point. Hier kann man über einen kurzen Wanderweg zu einem kleinen Leuchtturm auf den Klippen laufen. Von hier hat man eine gigantische Sicht auf das Meer und vor allem auf verschiedene Felsformationen, die genau in weiteren Verlauf der Landzunge vor den Klippen liegen. Das Schöne war, dass das Meer um die Felsen herum in verschiedenen Blautönen schimmerte.









Auf dem Rückweg vom Nugget Point zum Kaka Point haben wir noch einen kurzen Stopp an einer weiteren Parkbucht gemacht. Von hier aus kann man zum Strand hinunterlaufen, an welchem abends auch sehr viele Pinguine ankommen. Leider war es dafür noch etwas zu früh, so dass ich, trotz starker Anstrengung, keinen Pinguin gesehen habe. Dafür aber wieder einen super Blick auf das Meer geniessen konnte.



Zum Abschluss des Tages ging es dann weiter zu einem alten Eisenbahntunnel, durch welchen man laufen kann. Es wird empfohlen eine Taschenlampe, hatte ich nicht, mitzunehmen. Der Tunnel ist knapp 300 Meter lang und es ist stockdunkel. Ich bin ein paar Meter rein, aber dann war es mir echt zu unheimlich. Man hat die Hand vor Augen nicht gesehen und auch nicht wohin man tritt. War aber ein krasses Gefühl, vor allem weil überall Wasser durch den Regen der letzten Tage durch die Decke tropfte.






Dann ging es auf den nächsten Campingplatz in Owaka, einem kleinen Dorf etwas weg von der Küste. Und unser Campingplatz, nun ja… ich sage mal so, er war sehr günstig. Der Rest war aber nicht sehr erwähnenswert. Das Gebäude für Küche und Toiletten war ursprünglich wohl mal ein Krankenhaus und warmes Wasser gab es nur zwischen 8 und 10 Uhr sowie von 18 bis 20 Uhr. Da wurde nämlich mit Kohle ein Boiler erhitzt, der dann das heisse Wasser lieferte. War lustig als plötzlich der grosse Kamin an einem kleinen Gebäude am Rand des Platzes zu rauchen begann und jeder wusste, hurra Zeit zum Duschen. Wobei die Duschen jetzt eher ein heikles Thema waren, wir waren etwas abseits und auf dem Land und da nachts alle Fenster offen bleiben bzw. manche das Licht nicht ausmachen können, war am Morgen eine grosse Party von Insekten angesagt. Eigentlich nicht schlimm aber in Verbindung mit Dreck am Boden usw. jetzt nicht das, was man sich wünscht nach einer kalten Nacht. Aber auch das haben wir überstanden und da die Küche nicht so sauber war haben wir am Abend eben in unserem Camper eine Brotzeit gemacht und sind früh ins Bett.
Am nächsten Tag sind wir schon kurz nach 7.30 Uhr losgefahren. Wir hatten ein besonderes Ziel, nämlich die Cathedral Caves, direkt am Strand. Da diese Höhlen nur begehbar sind wenn Ebbe ist, muss man sich bei einem Besuch eben richten. Unser Glück war, dass heute Ebbe bereits um 9.20 Uhr war, so dass man von 7:30 Uhr bis 10.20 Uhr die Höhlen besichtigen durfte. Ansonsten wäre es erst wieder am Abend gegen 19 bis 21 Uhr gegangen, was uns aber zu spät war. Also sind wir ohne Frühstück los und haben uns auf die 45-minütige Fahrt begeben. Unterwegs wurde unsere Hoffnung auf weiterhin gutes Wetter getrübt. Es begann mal wieder leicht zu regnen und die Wolken am Himmel wurden immer dichter. Wir haben unser Ziel aber gut erreicht und uns trotzdem auf den Weg gemacht. Um zu den Höhlen zu gelangen, muss man zuerst knapp 20 Minuten an den Strand hinunterlaufen. Der Weg führt dabei durch einen dichten Wald und ist recht gut ausgebaut. So konnten wir auch in Flip-Flops laufen, was nachher noch ein grosser Vorteil war.



Unten angekommen hat leider auch der Regen zugenommen. Somit wurden zumindest nicht nur unsere Füsse nass, sondern auch der Kopf. So kann sich zumindest in der Sache niemand beschweren. Wir mussten noch ein paar Meter am Strand entlang, ehe wir zu den Eingängen der verschiedenen Höhlen kamen. Die Höhlen entstanden in den letzten paar zehntausend Jahren, als im Laufe der Zeit die Wellen die Höhlen in einen etwa 160 Millionen Jahre alten Felsen aus Jurasandstein gegraben haben. Die beiden Höhlen, deren Eingänge 40 Meter voneinander entfernt sind, haben sich im Laufe der Zeit auf der Rückseite miteinander verbunden. Im Gegensatz zu den Kalksteinhöhlen, die sowohl durch chemische Einwirkungen als auch durch den physikalischen Prozess des auf das Gestein prallenden Wassers entstehen, wurden die Domhöhlen nur durch die Erosion des härteren Sandsteins durch die Wellen gebildet. Nahezu senkrechte Risse im Sandstein boten Schwachstellen, an denen die Wellenenergie die Sandsteinwände langsam abbauen konnte. Mit der Zeit stürzten die überhängenden Felsen ein und es entstanden Höhlen mit Kathedralen ähnlichen Formen. Ein mega Erlebnis so am Strand in diese Höhlen zu laufen, was eben nur bei Ebbe geht. Man kann sich wahrlich vorstellen, was die Wellen für eine Kraft haben, um sich so in den Berg fressen zu können. Unglaublich.












Danach ging es dann wieder zurück zum Auto, wo wir zuerst unsere Füsse vom Sand befreien mussten ehe wir unsere Klamotten komplett wechseln mussten. Praktisch wenn man alles dabei hat. Danach ging es dann weiter zu den bekannten McLean Wasserfällen, welche nur ein paar Kilometer entfernt der Höhlen liegen. Dort wartete eine kurze Wanderung, knapp 45 Minuten, was sich aber mehr als lohnte. Zuerst ging es wieder durch den herrlichen Wald, der uns irgendwie an einen Märchenwald erinnerte. Es ist alles so grün und mit Farn an den Rinden der Bäume sieht das schon richtig gut aus. Angekommen an den Wasserfällen haben wir eine kleine Pause gemacht. Der Regen wurde besser und teilweise stoppte er sogar komplett. Wir haben ein paar Fotos gemacht und sind noch ein wenig über die Felsen hinauf zum grossen Wasserfall geklettert. War richtig schön und ein tolles Naturschauspiel. Irgendwie haben wir an Wasserfällen immer eine gute Zeit, das ist so unser Ding.









Zurück am Auto startete der Regen wieder fester, so dass wir beschlossen, unser Frühstück noch etwas weiter nach hinten zu verschieben und erst noch ein paar Meter zu fahren.
So erreichten wir recht schnell die Curio Bay und gegen 12.30 Uhr war es dann auch wirklich Zeit für ein Frühstück bzw. Mittagessen. Man könnte also sagen, wir haben einen Brunch gemacht. Zwar mit relativ wenig Auswahl, aber immerhin. Ich bin danach noch ein wenig um das Auto herumgelaufen und wollte mal schauen, was man hier so machen kann. Wir hatten diesen Ort gar nicht auf dem Zettel, sondern dachte nur dass wir einen tollen Blick über das Meer von hier haben könnten. Ich habe aber direkt noch einen tollen Strand entdeckt, an welchem man die Überreste eines 170 Mio. Jahre alten Waldes findet. Das Holz ist inzwischen wie versteinert und liegt seit je her im Sand. Das sieht schon recht genial aus und wen man sich vorstellt, wie alt das alles ist, schon beeindruckend. Man kann diesen versteinerten Wald am besten bei Ebbe sehen und das von einer Aussichtsplattform. Man kann aber auch direkt an den Strand und sich alles genau anschauen. Ich hatte richtig Glück das noch immer Ebbe war und ich so alles genau anschauen konnte.






Danach bin ich dann noch auf die andere Seite der Küste gelaufen, um einen kleinen Regenwald zu besuchen. Dieser kleine Waldabschnitt ist mit einer der ältesten naturbelassenen Wälder der Welt. Auch hier sieht es wieder aus wie in einem Märchenwald. Das Ganze läuft dann unter dem Motto «living forest». Wirklich schön anzuschauen und ein kurzer, aber spannender Rundwanderweg.



Zurück im Auto haben wir beschlossen, dass es nun aber Zeit für einen Kaffee ist, welchen wir in einem kleinen Café an den Klippen getrunken haben. Ist schon eine tolle Gegend hier, wenn es nur ein paar Grad wärmer wäre. Danach ging unsere Fahrt dann weiter zum letzten Spot des Tages. Wir wollten noch an den südlichsten Punkt von der Südinsel fahren, dem sogenannten Slope Point. Von hier aus sind es nur noch 4’803 km bis zum Südpol und 5’140 km zum Äquator. Wir haben das mal recherchiert, damit sind wir jetzt ungefähr so weit vom Südpol weg, wie Bern vom Nordpol entfernt ist. Nicht dass dies relevant ist, aber kann man sich ja mal überlegen. Zumindest haben wir jetzt den nördlichsten Punkt der Nordinsel und den südlichsten Punkt der Südinsel besucht. Und was haben beide Punkte gemeinsam? Genau, wenn wir da sind, ist das Wetter eher bescheiden. 🙂 Hier im Süden war es recht windig und auch der Regen hat wieder zugenommen. War aber nicht so schlimm, wir haben es trotzdem genossen und die 30 Minuten Laufen, vom Parkplatz zum Slope Point und zurück, taten auch nochmal gut.









Danach war unser Entdeckergeist aber recht müde und wir haben uns auf den Weg vollends nach Invercargill gemacht. Dort haben wir einen schönen Campingplatz gefunden, welcher sehr saubere Duschen haben soll. Nach den letzten beiden Erfahrungen und dem kalten Regen von heute, war das etwas, was wir unbedingt haben wollten. Daher war die Entscheidung schnell getroffen und der Platz gebucht. Und er Platz war wirklich genial und die Mitarbeiterin extrem freundlich. Wir haben noch jede Menge Infos über die Stadt und Umgebung bekommen, so dass wir die nächsten Tage noch ein wenig planen konnten. Wir haben den Abend auf dem Campingplatz verbracht und mal wieder ein paar Nudeln gekocht. 🙂
Den Folgetag haben wir spontan noch in Invercargill verbracht. Irgendwie hatten wir genug zu tun und nicht wirklich Lust schon wieder zu fahren. Wir haben uns ein wenig nach dem Wetter gerichtet und in Te Anau, unserem nächsten Ziel regnete es noch. Also warum in den Regen fahren, wenn wir den auch ohne fahren haben können. Nein Spass, der Tag startete zwar mal wieder mit Regen und auch über den Tag hat es ab und an geregnet, aber nicht schlimm. Wir haben den Vormittag entspannt genommen bzw. sind noch ein wenig an den Notebooks gesessen. Gegen 11 Uhr wurde das Wetter dann trockender aber noch immer recht windig. Ich bin dann heute allein los und hab mich der Kultur gewidmet. Ich wollte nochmal in ein Museum und das in ein ganz besonderes. Zuerst bin ich aber Richtung Stadt gelaufen und habe dabei diverse Parks und den grossen Queens Park durchstreift. Der Queens Park ist ein riesiger Park und mal wieder richtig cool angelegt. Was hier auffällt sind die riesigen Bäume, welche im Park stehen. Ich habe keine Ahnung was das für Bäume sind, aber sie sind sehr gross. Ausserdem gibt es noch einen kleinen japanischen, einen chinesischen Garten und natürlich einen typischen Rosengarten. War richtig schön und die Zeit verging nur so.












Ich musste mich fast schon ein wenig sputen, um noch ins Museum zu kommen. Ich war auf dem Weg in das Museum World of Transport, ein Museum mit sehr vielen Autos, LKW, Traktoren und vor allem ganz viel Zubehör, wie alte LKW-Türen, Motoren aber auch Öl-Dosen und Tanksäulen. Eigentlich alles, was man sich so vorstellen kann. Sehr viele Ausstellungsstücke sind von Ford, so z.B. das berühmte Modell T, welches das erste Auto war, welches auf einem Fliessband montiert wurde und daher zu einem sehr günstigen Verkaufspreis verkauft werden konnte. Von dem Modell wurden über 15 Mio. Stück verkauft. Ich war fast erschlagen von der Menge an Ausstellungsstücken. Die Halle mit LKW war so vollgestellt, dass man kaum mehr dazwischen durchlaufen konnte. Wobei es nicht unordentlich wirkt oder so, es sind einfach so viele Sachen, dass man alles platzsparend aufstellen musste. Das ganze Museum umfasst 15’000 Quadratmeter unterteilt in mehrere Hallen. Ins Leben gerufen hat das Museum Bill Richardson, welcher sich schon in jungen Jahren für alle Arten von Transportmittel interessierte. Sein erstes Unternehmen war ein Transportunternehmen namens Southern Transport. Unter seiner Führung wuchs es zur HWR Group heran. Die Sammlung von Transport World begann 1967, als Bill Richardson alte Lastwagen zu sammeln begann, die bis zu seinem Tod im Jahr 2005 auf 150 Fahrzeuge anstieg. Im Jahr 2015 beschlossen Richardsons Tochter Jocelyn und ihr Ehemann Scott O’Donnell, ihre Sammlung für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Museum ist einfach grandios und ich hätte Stunden darin verbringen können. Ich habe glaub ich nur ein Bruchteil angeschaut, weil z.B. auf den Ladeflächen der LKW waren noch unzählige alte Fotos ausgestellt, welche die ganze Geschichte der Fahrzeuge dokumentierte usw. Es war einfach zu viel. Der Eintritt hat sich aber mehr als gelohnt.















Nach diesem Highlight wollte ich aber noch zu einer weiteren Ausstellung, welche mir auf dem Campingplatz empfohlen wurde. Und zwar ging es um eine Ausstellung von Burt Munro. Herbert James «Burt» Munro (25. März 1899 – 6. Januar 1978) war ein neuseeländischer Motorradrennfahrer, der am 26. August 1967 auf den Salzseen in Bonneville (USA) einen Weltrekord für Motorräder unter 1’000 cm³ aufstellte. Dieser Rekord ist glaub ich immer noch gültig, wenn ich das alles richtig verstanden habe. Der gute Mann war 68 Jahre alt und fuhr eine 47 Jahre alte Maschine, als er seinen letzten Rekord aufstellte. Munro stellte 1938 seinen ersten neuseeländischen Geschwindigkeitsrekord auf und stellte später sieben Weitere auf. Seine Bemühungen und sein Erfolg bilden die Grundlage für den Film The World’s Fastest Indian (2005) mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle sowie für einen früheren Dokumentarfilm aus dem Jahr 1971. Ich habe das so gar nicht gewusst und hab mich nach dem Museum noch auf den Weg gemacht. Die Dame am Platz meinte nur ich soll zu «ehayes» in der Stadt gehen. Ich hatte keine Ahnung, was das sein soll, und war bei meiner Ankunft mehr als überrascht. Es handelt sich um eine Art Baumarkt unter dem Namen ehayes für E Hayes and Sons. Und es gab tatsächlich alles, von Rasenmähern über Werkzeuge bis zu Schrauben und Muttern. Ein riesiges Paradies und zwischen all den Sachen standen ca. 100 alte Motorräder. Und unter anderem die berühmte Indian, mit welcher Burt Munro seinen Geschwindigkeitsrekord aufstellte.






War schon irgendwie witzig weil ich ja absolut nichts kaufen wollte und auch kein Interesse an etwas hatte, sondern nur wegen dem Motorrad hier war. Aber ich glaube die Verkäufer sind das gewohnt. Es war wirklich richtig cool, wie das umgesetzt wurde, Und vor allem kostet es kein Eintritt oder so, sondern ist während der normalen Öffnungszeiten frei zugänglich.
Danach habe ich mich dann wieder auf den Rückweg gemacht und unterwegs noch etwas zum Nachtessen eingekauft bzw. etwas Sightseeing gemacht. Verhungern tun wir also heute nicht und als ich wieder am Camper war, war ich echt erledigt. Waren wieder knapp 25’000 Schritte heute und dann noch jede Menge Eindrücke.












Der nächste Tag war wieder mehr ein Reisetag. Eigentlich hatten wir einige gute Ideen, was wir auf dem Weg von Invercargill nach Te Anau alles anschauen wollten, aber das Wetter war mal wieder nicht so auf unserer Seite. Daher haben wir zwar einige Stopps gemacht, aber eher nur kurze, um ein paar Bilder zu machen. Für den ersten Stopp fuhren wir zuerst mal wieder Richtung Süden, und zwar so weit bis es nicht mehr weiter ging. Wir waren in Bluff, der südlichsten Stadt von Neuseeland. Von hier aus kann man mit der Fähre nach Stewart Island fahren, was wir eigentlich auch mal vor hatten, aber nicht bei dem Wetter. Wir haben uns dann einfach nur den Leuchtturm am Sterling Point angeschaut und sind ein paar Schritte durch den Regen gelaufen.






Der Regen ist das eine heute, das andere der Sturm, welcher uns den ganzen Tag begleiten wird. Teilwiese war es wirklich wieder mühsam mit unserem Camper und ich dachte ab und an, gleich fällt er einfach um. 🙂 Ist aber nicht passiert und wir haben auch diesen Tag gut gemeistert. Nachdem wir in Bluff durch waren, ging unsere Fahrt wieder zurück nach Invercargill und dann nördlich Richtung Riverton. Eigentlich eine kleine, aber herzige Stadt, aber nicht bei dem Wetter. Also nichts wie weiter bis wir ein paar Kilometer später die Colac Bay erreichten. Hier war das Wetter gerade nicht so schlecht und es schien sogar ein wenig die Sonne. Das war unsere Chance endlich ein kleines Frühstück zu machen und uns etwas auszuruhen. Das Fahren war echt ermüdend und langsam taten die Arme so richtig weh von krampfhaften halten des Lenkrades. Dafür hatten wir einen tollen Platz zum Pause machen und das Frühstück war auch lecker bei der Aussicht.



Danach ging die Fahrt weiter bis zu einem weiteren Lookout über das Meer. Hier bin ich allein ausgestiegen und dachte ich flieg davon. Der Wind kam so richtig über die Klippen gepfiffen, das war so krass. Mir schmerzte so richtig das Gesicht und das Bildermachen war gar nicht so einfach. Aber irgendwie war es auch sehr lustig.



Der nächste Stopp war dann an der Clifden Suspension Bridge, eine alte Hängebrücke aus Holz. Die Brücke wurde 1899 eröffnet und hat eine Länge von 111.5 Metern. Sie ist damit die längste Hängebrücke aus Holz in Neuseeland. Ich fand die Brücke richtig schön und mit den rostigen Schrauben und Seilen sah das irgendwie recht kunstvoll aus.






Danach sind wir dann noch ganz kurz an den Lake Manapouri gefahren, welcher auf dem Weg zu unserem Ziel lag. Wir haben uns noch kurz in die Sonne gesetzt und einfach den Blick auf den See genossen, ehe wir zu unserem Campingplatz in Te Anau gefahren sind.



Wir sind die nächsten drei Nächte in Te Anau auf einem richtig tollen Campingplatz. Ok, nicht ganz billig aber alles da, was man braucht und vor allem richtig sauber. Wir haben uns für den Platz entschieden wegen dem Internet. Corinne möchte in den Tagen hier noch die letzte grosse Arbeit fertig stellen und dann ist das praktischer. Danach können wir dann wieder anders reisen und auf einfacheren Plätzen übernachten. Internet ist auf der Südinsel eben noch immer eine Herausforderung, weil nicht überall gibt es Mobilfunknetz. Das wollen wir gerade einfach nicht riskieren. Am Abend hatten wir noch die glorreiche Idee, wir müssen mal wieder etwas anderes Essen als immer Pasta. Lass uns mal eine Pizza essen gehen. 🙂 Gesagt getan, wir sind los und haben zwei tolle Pizzerien gefunden, in welchen wir keinen Platz mehr bekommen haben. Viele Restaurants sind einfach noch zu hier, obwohl Hochsaison ist und dann wird es eben eng mit den vielen Touristen. Vor allem isst man hier wieder deutlich früher und so meinte eine Dame in einem dritten Restaurant, wir sollen 2 Stunden warten, dann wird ein Tisch frei… Das war uns aber auch zu doof, also ab zum Chinesen. War zwar keine Pizza, auf die wir uns echt freuten, aber auch lecker. Danach sind wir zurück zu unserem Camper um fit für unsere Zeit hier zu sein. Was wir alles in Te Anau erlebten und wie unsere Reise weiter ging dann im nächsten Bericht.

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