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Von Te Anau bis nach Ross Beach

Geschrieben von Tobi am . Veröffentlicht in .

Mittwoch, der 08.02.2023 war ein richtig schöner Tag im Umland von Te Anau. Den Morgen haben wir im Camper verbracht und gearbeitet. Gegen 11.30 Uhr sind wir dann los, wir wollten mal wieder wandern gehen. Und was für eine tolle Wanderung wir gemacht haben. Wir sind mit dem Camper los Richtung Milford Sound. Aber nicht die gesamte Strecke, sondern nur ca. 75 km bis zu einem Parkplatz, von wo aus der Key Summit Track losgeht. Dieser Track ist als Halbtagestrack sehr bekannt und soll sehr gut machbar sein in 3 bis 4 Stunden. Das ist doch was für uns. Unterwegs haben wir noch kurz am Mirror Lake gehalten, um zu sehen, wie toll sich die Berge und Wälder im See spiegeln. Das sah schon richtig genial aus. Unterwegs regnete es ab und an, andere nennen es «örtlich», noch, was unserer Stimmung aber keinen Abbruch gab. Es kann heute nur besser werden, so viel Pech können wir doch gar nicht haben. Am Mirror Lake haben wir noch eine Runde «Verstecken» gespielt und ich finde ich habe das hervorragend gelöst! Wo ist der Tobi? 🙂

Aber nun zu unserer Wanderung. Wir sind also am Parkplatz los und haben den Anstieg in Angriff genommen. Die ersten Höhenmeter ging es wieder durch einen wunderschönen und grünen Wald, ehe es dann weiter oben etwas flacher und die Landschaft buschiger wurde. Heute waren wir beide irgendwie in Topform. Wir sind richtig gut vorangekommen und waren schon in 58 Minuten am Summit. Von dort gab es noch einen kleinen Alpine-Nature-Walk mit einem zusätzlichen Abstecher zu einem Lookout. Das haben wir auch noch gemacht und haben eine phantastische Aussicht genossen. Wir hatten den ganzen Weg keinen Regen und die Sonne schien auch teilweise richtig toll durch die Wolken. Eigentlich die perfekten Bedingungen zum Wandern.

Am Lookout haben wir unser Vesper gegessen und das ohne nass zu werden. War das schön, Berge, Sonne, und ein belegtes Brötchen mit Salami und Käse, was braucht man mehr. Nach 20 Minuten hatten wir wieder genug Kraft für den Abstieg. Unterwegs haben wir noch einen Wegweiser zum Lake Howden gesehen. Anscheinend nur 10 Minuten entfernt. Was wir nicht wussten, es waren 10 Minuten nur bergab und wir wussten, das müssen wir dann nachher auch wieder hoch. Egal, es hat sich gelohnt. Der See war ein kleiner Bergsee, in dem sich auch wieder alles richtig genial spiegelte. Es war ein toller Anblick und die zusätzlichen Strapazen mehr als wert.

Nach einer weiteren kleinen Pause sind wir also wieder bergauf, um wieder auf unseren ursprünglichen Weg zu kommen. Von da aus ging es dann wieder bergab zum Auto. Als wir am Parkplatz angekommen sind, haben wir eine Beschreibung der von uns gemachten Tour gefunden. Die Tour war angegeben mit dem Summit und Lake Howden in 3.5 Std. Wir haben sogar den Nature-Walk und den Weg zum Lookout dazu gemacht und in Summe nur 3 Std inkl. 20 Minuten Pause gebraucht. Heute waren wir also wirklich richtig gut. 🙂 Zurück ging es dann wieder knapp 1 Stunde zu unserem Campingplatz. Unterwegs noch kurz eingekauft und dann war der Tag, abgesehen von einer Kleinigkeit kochen, auch schon wieder um. Es war aber ein super Tag und die Wanderung in der Sonne tat uns so richtig gut.

Am Donnerstag 09.02.2023 hatten wir dann mal wieder etwas Besonderes vor. Nachdem wir gestern ja schon knapp 80 km der berkannten Milford Road gesehen haben, wollten wir heute den Rest bis Milford, insgesamt 119 km, sehen und dann eine Cruise auf dem Milford Sound machen. Wir haben uns im Vorfeld lange überlegt, wie wir die Strecke bewältigen wollen, sollen wir eine Tour mit dem Bus buchen oder selber fahren? Schlussendlich haben wir uns für eine Tour mit dem Bus entschieden, einfach weil wir dann beide aus dem Fenster schauen und die Fahrt geniessen können. Immerhin ist die Milford Road eine der schönsten Strassen in Neuseeland. Der Nachteil ist dann einfach, dass wir unterwegs nicht so spontan sind und halten können um Fotos zu machen. Aber ok, für etwas musssten wir uns entscheiden. Wir haben dann direkt eine Tour inkl. der Cruise und dem Besuch des Unterwasserobservatorium gebucht. Und sogar ein kleines Picknick zum Mittag war enthalten. Am Morgen haben wir es noch etwas gemütlich genommen und uns um kurz nach 10 Uhr auf den Weg zum Treffpunkt gemacht. Im Vergleich zu unseren letzten Touren waren wir diesmal mit Abstand in der Gruppe der Jungen enthalten. 🙂 War auch mal wieder lustig und ich glaube im ganzen Bus waren nur 4 Personen jünger wie wir. Und der Bus fuhr pünktlich um halb 11 los und war so richtig gemütlich. Wir haben beide den Blick aus dem Fenster genossen. Nach ca. 45 Min Fahrt stand dann der erste Stopp auf dem Programm. Die Hinfahrt enthielt 3 Stopps in Summe, an welchen man ein paar Fotos machen konnte. Der erste war im sogenannten Eglinton Valley, einer Ebene welche als Farmnland genutzt wird und einen tollen Blick auf den Mount Eglinton bietet. 

Von dort aus ging es dann weiter zum nächsten Punkt, welcher nicht überraschend der Stopp am Mirror Lake war. Wir haben ja gestern schon hier gestoppt aber ich habe es mir nicht entegehen lassen das Ganze nochmal anzuschauen. Und ich war üpberrascht, hat es mir gestern doch schon mega gefallen, heute war es noch eine Spur schöner. Einfach weil das Wetter etwas besser war und die Sonne geschienen hat. Das hat sich sehr positiv auf die Spiegelungen im Wasser ausgewirkt. 

Danach ging es dann zum dritten Stopp, welcher eigentlich eher ein Toilettenstopp war als dass man etwas besonderes hätte sehen können. Ok, die Berge auf der anderen Seite waren ganz nett und man sah auch ein paar Wasserfälle 😉

Danach ging es dann vollends weiter bis nach Milford. Unterwegs sind wir noch durch den Homer Tunnel. Der Homer Tunnel ist ein 1.2 km langer Strassentunnel der 1953 eröffnet wurde. Er verbindet das Tal des Hollyford River im Osten mit dem des Cleddau im Westen. Der Tunnel ist zum Fahren einfach geradeaus und war ursprünglich einspurig und mit Schotter bedeckt. Die Tunnelwände bestehen aus unverkleidetem Granit. Das Ostportal liegt auf einer Höhe von 945 m; der Tunnel hat eine Länge von 1’270 m bis zum Westportal. Bis zu seiner Abdichtung und Erweiterung war er der längste geschotterte Tunnel der Welt. William H. Homer und George Barber entdeckten den Homer Saddle am 27. Januar 1889. Homer schlug vor, dass ein Tunnel durch den Sattel den Zugang zum Milford-Gebiet ermöglichen würde. Regierungsmitarbeiter begannen 1935 mit dem Bau des Tunnels, nachdem J. Cockburn von der Southland Progress League darauf gedrängt hatte, und im selben Jahr zumindest eine grobe Strasse zum östlichen Portal fertiggestellt worden war. Der Tunnel und die dazugehörige Milford Road wurden während der Wirtschaftskrise von Hilfskräften gebaut, die anfangs nur mit fünf Männern und Hacken und Schubkarren arbeiteten. Die Männer mussten in Zelten in einer bergigen Gegend leben, in der es die Hälfte des Jahres keine direkte Sonneneinstrahlung gab. Mindestens drei von ihnen kamen in den folgenden Jahrzehnten durch Lawinen ums Leben.  Die Arbeiten kamen nur langsam voran und wurden auch durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen (obwohl der eigentliche Durchstich des Berges bereits 1940 gelungen war) Ausserdem zerstörte eine Lawine im Jahr 1945 das östliche Tunnelportal. Diese Probleme verzögerten die Fertigstellung und Eröffnung des Tunnels bis ins Jahr 1953. Heute ist der Tunnel noch immer einspurig und es gibt teilweise etwas lange Wartezeiten. Wir hatten aber Glück und mussten nur eine «Rot-Phase» von genau 7 Minuten abwarten. Es läuft neben der Ampel eine Uhr, wann wieder eine Grün-Phase kommt, daher die präzise Angabe. 🙂

Nach dem Tunnel wurde die Fahrt dann richtig interessant und es bot sich uns ein geniales Panorama. Hier war es jetzt schade, dass wir nicht unabhängig waren und einen Stopp hätten einlegen können. Dafür hatte unser Bus ein tolles Panoramadach, welches uns ebenso einen genialen Blick bot, welchen wir mit unserem Camper so auch nicht gehabt hätten. 

Angekommen in Milford ging es auf uns Schiff. Hier ist ganz schön was los, aber jeder will diesen Milford Sound eben sehen. Dabei ist das Ganze eigentlich gar kein Sound, sondern ein Fjord, da von einem Gletscher erstellt. Man hat das Ganze aber mal Sound genannt, in Unwissenheit und wollte es dann nachher nicht mehr in Fjord ändern. Daher spricht man auch heute noch von einem Sound. Die Schiffsfahrt begann entlang der einen Küstenseite Richtung Meer und unterwegs kamen wir unzähligen Wasserfällen vorbei. In dieser Region gibt es an ca. 200 Tagen im Jahr Regen und daher sind diese Wasserfälle das Highlight. Sie sehen jeden Tag anders aus oder sind entsprechend stark ausgeprägt. Manche davon sind nur aktiv, wenn es tatsächlich regnet und stoppen sobald der Regen aufhört.

Nach ca. einer Stunde erreichten wir dann das offene Meer und das Schiff drehte um. Das gab uns dann die Möglichkeit, einen ganz tollen Blick in Richtung des Fjordes zu werfen. Sah richtig genial aus.

Zurück ging es dann auf der anderen Seite des Fjords wieder entlang der Küste Richtung Hafen. Unterwegs kam noch ein weiteres Highlight, wieder ein Wasserfall, zu welchem das Schiff richtig nah hin fuhr. Im vorderen Teil des Schiffes wird man da doch ganz schön nass. Hat dafür aber auch einen tollen Blick. Ich war nachher entsprechend nass, wollte mir das aber nicht entgehen lassen.

Danach legten wir noch einen Stopp beim Underwater Observatorium ein. Das ist ein Gebäude, welches auf einem grossen Floss, welches aber verankert ist, treibt. Unter dem Gebäude hat man wie ein ganz grosses Fass gebaut, in welchem wir knapp 10 Meter unter die Wasseroberfläche laufen konnten. Das Ganze klingt jetzt kleiner als es war, denn wir waren doch knapp 50 Personen, welche da locker Platz hatten. Daher ist Fass vielleicht nicht der richtige Begriff, aber mir fällt nichts treffenderes ein. 🙂 Beim Blick aus den Fenstern konnten wir verschiedene Meeresbewohner sehen. Eine Besonderheit waren die schwarzen Korralen, welche hier wachsen. Diese sehen eher aus wie Pflanzen und sind vor allem ganz weiss, sind aber schwarze Korallen und stehen unter sehr strengem Naturschutz.

Ausserdem gab es noch diverse Fische und auch der Blick auf die Felsen des Fjordes, wie diese unter Wasser aussehen war möglich. Leider sind die Bilder nicht ganz so gut, aber durch die Scheiben war es nicht besser möglich in der Tiefe. Wir waren sehr froh, dass wir überhaupt so gut sahen, weil wenn die Sonne nicht scheint das Wasser einfach nur dunkel ist. 

Insgesamt waren wir knapp 25 Minuten unter der Wasseroberfläche und unser Guide erklärte uns jede Menge Sachen. Es war sehr interessant und wir haben mal wieder extrem viel gelernt. Vor allem die Korallen haben es uns angetan. Danach ging es dann wieder nach oben und wir konnten noch ein paar Minuten die Ausstellungen im Gebäude zur Geschichte und Natur des Milford Sounds geniessen. Auch hier wieder alles super erklärt und mega spannend dargeboten. Im Anschluss stand dann die letzte Etappe zurück in den Hafen auf dem Programm, auf welcher wir noch den letzten grossen Wasserfall passierten. Kaum angekommen im Hafen ging es auch schon wieder zum Bus und wir starteten unsere Fahrt zurück nach Te Anau. Dieses Mal gab es keinen weiteren Stopp unterwegs, so dass unsere Fahrt nach 2 Stunden auch schon zu Ende war und wir wieder gut zurück zu unserem Campingplatz gekommen sind. Dort haben wir uns wieder etwas gekocht und die unzähligen Fotos, welche wir heute gemacht haben, angeschaut. Wir sind früh ins Bett und vor allem besser präpariert als die Nacht davor. So Aussentemperaturen von knapp über 5 Grad kommen in so einem unisolierten Camper doch ganz schön frisch daher.

Am nächsten Tag ging unsere Reise weiter nach Queenstown. Unterwegs haben wir ein paar Pausen gemacht, um einfach die Landschaft zu geniessen, wie z.B. kurz vor Mossburn. Herrlich wie die Berge aussehen und die Farben sich präsentierten. Auch war auf der Strasse recht wenig Verkehr, was uns noch zu ein paar weiteren Fotos inspirierte. 🙂

Gegen Mittag erreichten wir schon die kleine Stadt Kingston, welche recht nett aussieht, aber nicht viel zu bieten hat. Wir hatten aber auch nicht viel Lust etwas zu machen, sondern stellten uns einfach auf einen kleinen Parkplatz am See, genossen die Aussicht und haben uns eine Brotzeit zum Frühstück bereit gemacht. 

Von Kingston aus ging es immer dem See entlang nach Queenstown. Unterwegs hat uns noch ein Schild auf den Devils Staircase Lookout aufmerksam gemacht.  Da dieser direkt an der Strasse lag, wollten wir uns das nicht entgehen lassen und sind auf den kleinen Parkplatz gefahren. Von hier aus hatte man einen genialen Blick auf die Berge, welche tatsächlich alle eine sehr coole Form hatten. Wir haben einige Zeit damit verbracht zu raten und auch zu googeln, was jetzt tatsächlich die Devils Staircases sind, aber wir haben es nicht rausgefunden. Egal, der Blick über den See war es absolut wert.

Danach ging es dann auf zu unserem Campingplatz in Queenstown. Wir hatten uns für den Nachmittag mit Diana und Dieter verabredetet, mit welchen wir seit ein paar Wochen in Austausch auf Instagram sind. Die beiden reisen für 2 Jahre um die Welt und machen gerade einen sehr ausgiebigen Tripp durch Neuseeland. Wir haben den selben Campingplatz gebucht und waren mal wieder sehr gespannt, wer da auftaucht. 🙂 Es war genial, wir haben uns alle auf Anhieb super verstanden und hatten so unendlich viel zu tratschen, dass die Zeit wie im Fluge verging. Wir sind zusammen nach Queenstown gelaufen um in einem Restaurant, «Fergburger» einen Burger zu essen. Das Restaurant ist der Renner in Queenstown und wir waren froh, waren wir eher zu einer Randzeit dort. Üblich sind ca. 30- bis 45-minütige Schlange vor dem Schalter, an welchem man das Essen bestellt. Dann bekommt man eine Nummer und das Essen wird zubereitet. Ist das Essen fertig, kann man es abholen und mit viel Glück bekommt man einen der ganz wenigen Tische um direkt dort zu Essen oder man läuft mit dem Essen an die nahe Seeküste und isst dort. Wie auch immer, wir haben noch einen kleinen Tisch bekommen und der Burger war der Hammer. Ich habe noch selten so einen guten Burger gehabt und war anschliessend pappsatt. Da unsere Gesprächsthemen zu dem Zeitpunkt noch lange nicht aus waren, sind wir auf ein Bier in eine nahe Brauerei. So konnte ich noch ein wenig für meinen Bierblog tun und neue Biere probieren. Und diese hatten es ganz schön in sich, waren sie aber auch sehr lecker. Nach der Brauerei wurde es dann doch langsam etwas frisch, so dass wir noch in eine weitere Bar sind, um das Biertasting zu vertiefen.  Wie man bereits erahnen kann, wurde es ein langer und ein extrem lustiger Abend. Tatsächlich sind wir erst gegangen, als die Bar geschlossen hat. Daraufhin machten wir uns auf den Weg zum Campingplatz, wo wir den Tag dann auch wirklich schnell beendeten. Zum Campingplatz muss ich sagen, dass wir einen Platz gebucht hatten, welcher in den letzten Monaten sehr schlechte Bewertungen im Internet wegen Sauberkeit usw. bekommen hat. Es war aber in der ganzen Stadt nichts anderes mehr frei für diese Nacht, erst für den Folgetag wieder. Das Ganze lag daran, das zeitgleich ein Festival in der Nähe stattfand und daher alles andere ausgebucht war. Wir waren also extrem gespannt was uns erwartete. Am Ende muss ich aber sagen, es war gar nicht so schlimm, wie geschrieben wurde und wenn es teilweise nicht ganz sauber war, dann lag es eher an der Dummheit der Gäste als am Betreiber. Und niemand kann erwarten das der Betreiber alle 30 Minuten den faulen oder einfach doofen Gästen hinterher putzt. Man gab glaub ich sein Bestes und hat den gleichen Aufwand betrieben, wie an allen anderen Plätzen auch. Eigentlich schade für den Platz, denn die Lage ist wirklich gut gewesen. Wir hatten aber nach den Bewertungen auch nur eine Nacht gebucht und sind dann am Folgetag noch für eine Nacht zu einem anderen Platz gefahren.

Das war dann auch der Samstag, 11.02.2023, welcher nach dem langen Abend etwas später startete. Nach einem kleinen Frühstück haben wir uns mit Diana und Dieter ausgetauscht und beschlossen, dass wir gemeinsam einen Ausflug zur Bergstation der Gondel von Queenstown machen um den Ausblick über die Stadt zu geniessen. Die beiden bleiben heute ebenfalls noch in der Stadt und für den Abend sind wir auch wieder alle auf dem gleichen, anderen Campingplatz. Wir sind also kurz nach 10 Uhr los und haben uns auf den Weg gemacht einen Parkplatz in der Nähe der Talstation zu suchen. Gar nicht so einfach da unser Gefährt für einige Parkmöglichkeiten zu hoch war oder andere kostengünstigere Parkplätze schon voll waren. So mussten wir auf einem recht teuren Platz, dafür direkt neben der Talstation parken und wir beschlossen, da wir eh den Tageshöchstsatz bezahlen mussten, die Zeit nutzen wir heute voll aus. Wir haben uns zu Viert auf die Tour gemacht und den Berg Richtung Bergstation in Angriff genommen. War knapp eine Stunde zum Laufen, ehe wir da waren und tatsächlich einen tollen Blick hatten.

Hier oben ist es leider einfach sehr touristisch. Man kann hier an einem Bungee-Seil aus einem Turm springen oder mit einer Art Go-Karts den Berg hinunterfahren oder sich im Bike- bzw. Zipline-Park austoben. Natürlich alles für sehr sehr viel Geld, was es uns alles nicht wirklich wert war. Wir haben stattdessen lieber einen Kaffee getrunken und uns dann wieder auf den Rückweg gemacht. Unten angekommen sind Corinne und ich noch in Stadt, um uns Queenstown und die Queenstown Gärten ein wenig anzuschauen, während Diana und Dieter schon mal zum neuen Campingplatz gefahren sind um zu waschen. Der Blick auf den See war schon phänomenal und das Wasser einfach nur noch klar. Anscheinend hat der See eine Wasserqualität, welche sogar besser ist als für Trinkwasser notwendig. Keine Ahnung, ob das stimmt, könnte aber schon sein.

Wir wollten uns dann später wieder in der Stadt treffen. Die Stadt an sich ist aktuell eine sehr grosse Baustelle und überall entstehen neue Gebäude und Strassen. Irgendwie passen diese aber alle nicht so richtig zusammen und auch nicht zum Landschaftsbild. Ich habe das Gefühl, man will hier einfach voll auf Tourismus setzten und alles anbieten, was man braucht, oder eben auch nicht. Das darf ja jeder gerne selber entscheiden. Die Fussgängerzone mit den vielen Läden war noch recht schön, aber wir brauchen ja nichts. 🙂 Ok, ich habe die Möglichkeit genutzt, um ein paar T-Shirts zu ersetzen 😉 Danach sind wir dann zu Viert wieder los und haben eine Kleinigkeit gegessen. Dazu sind wir einem Tipp, an dieser Stelle «Danke Suse», gefolgt und haben uns in einer ganz urigen Pizzeria eine Pizza geteilt. 

Danach ging es dann auf den neuen Campingplatz, welcher wirklich der absolute Hammer war. Dieser hat erst vor 9 Monaten eröffnet und die Sanitären Einrichtungen und die Küche waren einfach super. Wir haben unterwegs eingekauft, um am Abend gemeinsam zu grillen, wofür es richtig coole Möglichkeiten auf dem Platz gab. War richtig lecker mit Salat, Würsten und sogar ein geniales Bretzel, welche wir in der Stadt gefunden haben. Das hat dem Tobi gefallen, endlich mal wieder eine richtig gute Bretzel. Etwas dass ich tatsächlich sehr vermisse aus der Heimat. Wir haben uns dann noch ein wenig um unsere Weinvorräte gekümmert und zusammen noch ein Glas Wein getrunken. Es war wieder richtig lustig und die Zeit verging wie im Flug. 

Sonntag, der 12.02.2023 war dann der Tag an dem Abschied nehmen hiess von Diana und Dieter. Unsere Wege trennen sich vorerst wieder, ich bin aber gespannt für wie lange. Kann gut sein das wir uns in den nächsten Tagen nochmal über den Weg laufen. Ist ja nicht ganz so gross die Südinsel. Für uns ging die Fahrt dann los zu einem ersten Halt in Arrowtown, einer kleinen historischen Stadt, welche einen eher an den wilden Westen erinnert. Wir sind ein wenig durch die Strassen gezogen und haben das Ganze auf uns wirken lassen.

War eigentlich recht schön, aber wegen der Stadt einen grossen Umweg fahren, würde ich jetzt nicht. Für uns lag sie auf dem Weg und daher alles gut. Nach einem Kaffee ging es für uns dann weiter Richtung Nord-Osten. Wir machten noch einen Stopp am Roaring Meg, einem herrlich blauen Fluss. Genau dieses blaue Wasser hoffen wir in den nächsten Tagen noch öfters zu sehen.

Danach ging die Fahrt dann weiter an unser eigentliches Ziel. Wir wollten an den Lake Pukaki, genau gesagt an die südliche Spitze. Hier gibt es einen grossen Platz, an welchem man wild campen darf. Das bedeutet, dass es zwar 4 Plumpsklos gibt, sonst aber nichts weiter. Kein fliessendes Wasser und auch kein Strom. Wir haben aber ja alles dabei und daher kein Problem. Der Platz ist sehr beliebt und das aus dem Grund, dass man hier zum einen kostenlos schlafen darf und zum anderen einen ganz genialen Blick über den See Richtung Mount Cook hat. Wir sind schon am frühen Nachmittag dort gewesen und haben einen tollen Platz direkt am Strand ergattert. Hier werden wir die Nacht verbringen, einfach genial. Da wir recht weit ausserhalb einer Stadt sind, hoffen wir auch, dass wir einen guten Blick auf die Sterne haben werden. Den Nachmittag haben wir dann mit Lesen und Blogschreiben verbracht. Was bei dieser tollen Aussicht einfach mega Spass macht. Leider hat sich Mount Cook ein wenig in den Wolken versteckt, aber wir waren positiv gestimmt, dass er sich vielleicht doch noch zeigt. Das Wasser des Sees war aber ein absoluter Traum, so blau, so klar und so sauber.

Am Abend haben wir gekocht (mal nicht Penne mit Tomatensauce) und einfach die Stimmung und den Himmel genossen. Das war wirklich super schön. Zuerst haben wir einen sehr schönen Sonnenuntergang genossen, das eigentliche Highlight kam dann aber in der Nacht. Und zwar der Sternenhimmel direkt über uns. Wir haben mal wieder unfassbar viele Sterne gesehen und die Milchstrasse war sehr gut und vor allem genau über uns, sichtbar. Ein tolles Gefühl das so zu sehen. Wir haben noch ein paar Bilder gemacht, aber mit unserem Equipment kommt das nicht so richtig zur Geltung. In Realität war es einfach der Hammer.

Der nächste Tag war dann ein recht sportlicher Tag. Wir sind mal wieder wandern gegangen. Zuerst mussten wir aber noch die Aussicht von unserem Schlafplatz geniessen, ehe es dann Richtung Mount Cook los ging. Jetzt hatten wir auch mit dem Wetter absolutes Glück, Mount Cook war komplett ohne eine Wolke ersichtlich, was nicht allzu oft vorkommt. 

Die Fahrt führte uns knapp 50 Minuten immer am See entlang hinein in das Tal zum Mount Cook. Natürlich mussten wir für einige Bilder unterwegs halten.

Im Mount Cook Village angekommen haben wir unsere Wanderschuhe angezogen und uns auf den Weg über den Hooker Valley Track gemacht. Dieser Wanderweg führt in knapp 1.5 Std. durch ein Tal zum Hooker Lake. An diesen See grenzt direkt ein Gletscher, so dass man auf dem See noch richtige Eisblöcke treiben sieht. Das sieht schon super aus. Unterwegs sind wir über 3 Hängebrücken gelaufen, welche immer einen tollen Blick auf den wilden Fluss darunter erlaubten. Landschaftlich war das ein super Wanderweg und richtig gut zu laufen. Schon unterwegs haben wir unzählige Fotos gemacht.

Als wir am Hooker Lake angekommen sind, haben wir uns einfach ans Ufer gesetzt und die Atmosphäre genossen. Das Panorama war einfach genial und so kann man die Zeit verbringen. Eigentlich wollten wir noch ein Stück am See entlang, da es uns aber direkt am Ufer so gut gefiel, sind wir einfach dort geblieben.

Der Rückweg war wieder der gleiche Weg und auch wieder knapp 1.5 Std., wobei wir noch einen kurzen Stopp am Alpine Memorial gemacht haben. An dieser Stelle wird all den verstorbenen Personen gedacht, die im Rahmen ihrer Arbeit am bzw. im Nationalpark ihr Leben verloren haben. 

Zurück am Auto hatten wir irgendwie doch noch nicht genug und wir haben eine weitere kleine Wanderung in die andere Richtung zum Kea Point gemacht. Von dort hat man einen tollen Blick auf den Mount Sefton, den Mueller Glacier Lake bzw. den Huddleston Glacier. Es ist ein recht kurzer Weg, aber lohnt sich tatsächlich sehr.

Nach diesen beiden Touren hatten wir aber für den Tag auch genug, immerhin hatten wir noch etwas über 240 km bis nach Wanaka vor uns, welche wir am Nachtmittag noch gefahren sind. Die Fahrt war nach der Wanderung recht anstrengend, aber landschaftlich auch wieder total schön. Angekommen in Wanaka war dann aber nicht mehr viel los. Kochen, Essen und gut war es. 🙂

Dienstag, der 14.02.2023 startete dann wieder recht früh. Da wir früh ins Bett sind, sind wir auch recht früh aufgewacht. Ausserdem haben wir gestern Abend noch erfahren, dass Diana und Dieter auch auf dem Weg nach Wanaka sind und gegen 11 Uhr eintreffen werden. Dieter und ich haben uns spontan für eine Wanderung verabredet, welche richtig genial war. Die Zeit bis 11 Uhr haben Corinne und ich aber noch genutzt, um einzukaufen und vor allem um den bekannten Wanaka Tree zu besuchen. Es handelt sich hierbei um einen Baum, welcher im See wächst und irgendwie sehr speziell aussieht. Vor allem, weil er nicht auf einer Insel steht, sondern direkt aus dem Wasser kommt. Auf Bildern, vor allem auf Instagram sieht der Baum zwar deutlich grösser und imposanter aus, was mehrheitlich aber vor allem an irgendwelchen Filtern liegt, die über die Bilder gelegt werden. Es war aber trotzdem ein recht guter Anblick auch wenn wir den Baum erst ein wenig suchen mussten. 🙂

Nach dem Einkaufen sind wir dann zurück zum Campingplatz gelaufen und ich habe mich für die anstehende Wanderung fertig gemacht. Corinne hatte keine Lust und hatte noch einiges zu erledigen (Wäsche, Arbeit…). Dieter und ich sind also kurz nach 11 Uhr los und die Fahrt war schon ein Highlight. Der Track ist nur über eine Schotterpiste zu erreichen, welche knapp 30 km lang ist. So braucht man für die insgesamt 50 km doch eine gewisse Zeit. Unterwegs muss man noch unzählige Kuh-Gitter sowie 4 sehr kleine Flussbetter durchqueren. Alles kein Problem, dauert eben einfach alles, war aber sehr lustig. Landestypisch wurden wir am Parkplatz von einer Herde Schafen begrüsst. 🙂

Die eigentliche Wanderung war dann der Rob Roy Glacier Track. Wie der Name schon sagt, ging es wieder hinauf zu verschiedenen Aussichtspunkten auf einen Gletscher. War richtig gut die Wanderung, wenn auch steiler als ich gedacht habe. Wir sind knapp 90 Minuten hinauf, wurden dann aber mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Schon unterwegs haben wir wieder sehr viele Fotos gemacht. Das ist ein grosses Problem hier, die Natur sieht einfach so super aus, man kommt mit fotografieren gar nicht hinterher. 

Wenn man oben angekommen ist, hat man dann den ganzen Gletscher im Blick. Was aber fast noch beeindruckender ist, sind die vielen Wasserfälle, welche sich unterhalb des Gletschers bilden. Wahnsinn wie viel Schmelzwasser da jetzt im Sommer herunterrauscht.

Nachdem wir die Aussicht mehr als genossen haben ging es wieder hinab zum Auto. Natürlich wieder mit vielen Stopps zum Fotografieren, so dass wir in Summe, inkl. einer kleinen Pause, doch 4 Stunden unterwegs waren. 

Nachdem wir wieder zurück am Campingplatz waren, musste ich mich erstmal ausruhen. Der Tag war doch anstrengender als gedacht. Zum Abend hin sind Corinne und ich dann nochmal in die Stadt gelaufen und haben uns auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Nach meiner Rückkehr wurde ich nämlich darauf aufmerksam gemacht, dass wir heute ja schliesslich Valentinstag hätten. Ups, das ging mir komplett durch, aber zumindest ein tolles Abendessen wollte ich noch hinbekommen. Wobei auch das hat nicht so richtig geklappt. Entweder waren die Restaurants geschlossen oder bereits komplett belegt, so dass uns am Schluss nur ein Burger Imbiss übrig blieb. Das Essen war zwar auch sehr lecker und unsere Plätze im Freien auch recht schön, aber für den Tag vielleicht nicht die beste Lösung 😉 Nach dem Essen sind wir nochmal an den See, um den Sonnenuntergang zu sehen und uns nochmal von Diana und Dieter zu verabschieden. Für die nächsten Tage haben wir komplett unterschiedliche Routen, so dass wir uns in Neuseeland wohl nicht mehr treffen werden. Dafür aber sicher irgendwo anders auf der Welt wieder.

Am Mittwoch, den 15.02.2023 haben Corinne und ich uns auf den Weg Richtung Westküste von Neuseeland gemacht. Wir wollten ganz sicher bis nach Haast kommen, am liebsten sogar noch weiter Richtung Norden in das Gletschergebiet. Wir sind früh los und wollten das Ganze so auf uns zukommen lassen. Wir wussten bereits, dass wir unterwegs einige Stopps machen wollten, und daher war es schwer zu planen. Die ersten Stopps waren dann entlang des Lake Wanaka, welcher einfach riesig ist und mit dem Bergpanorma einfach von vielen Perspektiven immer anders, aber immer richtig schön, aussieht. 

Einen längeren Stopp machten wir dann an den Blue Pools im Mount Aspiring Nationalpark. Die Blue Pools sind kleine seitliche Pools entlang eines Flusses, welche extrem klares und blaues Wasser führen. Vom Parkplatz aus ging es 20 Minuten durch den Wald zu der Stelle, wobei sich der Fussmarsch mehr als gelohnt hat. Das Wasser war, trotz der geringen Wassertemperatur so einladend, dass ich mich todesmutig in die Fluten gestürzt habe. Ok, in Wirklichkeit war es mehr ein Kampf, weil das Wasser war sowas von Ars…kalt. Aber ich habe es geschafft und dann doch fast 3 Minuten ausgehalten, bevor es Eiszapfen unter den Augen gab. 🙂 Es tat aber sowas von gut und hat echt Spass gemacht. Die Pools haben auch im Sommer nicht mehr als 10 Grad.

Wieder am Auto angekommen haben wir unsere Fahrt fortgesetzt und an den Fantail Falls bzw. den Roaring Billy Falls einen weiteren Stopp gemacht. Die Wasserfälle waren sehr schön und vor allem die Wege dorthin immer ein Highlight. Nachdem in Wanaka jetzt eher alles braun und verbrannt war, sind wir hier wieder durch Wälder gelaufen, die einen an einen Regenwald erinnern. Richtig grün, mit viel Farn und Moos an den Bäumen.

An den Roaring Billy Falls haben wir dann auch unser Frühstück gegessen und eine kleine Pause gemacht. So ein Camper ist schon praktisch, wenn man immer alles dabei hat. Im Anschluss ging unsere Fahrt dann weiter und ruck-zuck erreichten wir Haast und damit die Stadt, welche wir unbedingt erreichen wollten. Wobei ehrlich gesagt, wäre Haast nicht angeschrieben gewesen, ich wäre daran vorbeigefahren. Hat nicht wirklich was zu bieten gehabt und so haben wir unsere Fahrt direkt fortgesetzt. Wir standen die ganze Zeit der Fahrt schon mit Ralf und Gudrun in Kontakt, welche heute dieselbe Strecke nur genau in die entgegengesetzte Richtung fahren. Also wir hatten immer wieder Kontakt wenn einer von uns gerade Empfang hatte. Die meiste Zeit der Fahrt waren Funklöcher. Die beiden haben wir am Tongarino Track und noch auf der Wal Tour in Kaikoura getroffen und sind seitdem in Kontakt. Wir haben die ganze Fahrt schon geschaut ob sie uns entgegen kommen, was bisher aber nicht der Fall war. Corinne und ich sind dann an den Ship Creek, einen kleinen Strand direkt am Meer, etwa 20 Min. nördlich von Haast gefahren. Wir haben die beiden darüber noch informiert, was bei der Netzabdeckung hier gar nicht so einfach ist. Aber wie es so ist, es hat perfekt geklappt und die beiden haben unsere Nachricht kurz bevor sie diese Stelle passierten bekommen. So sind wir tatsächlich fast gleichzeitig auf den Parkplatz gekommen und konnten uns so nochmal wiedersehen. Richtig schön was manchmal so alles funktioniert. Wir sind zu Viert an den Strand und durch einen kurzen Dünen-Walk gelaufen. Es war ein tolles Gefühl wieder am Meer zu sein und das Salz in der Luft zu schmecken. Der einzige Nachteil der Region sind die unzähligen Sandflies, welche unbarmherzig zustechen. Innert kürzester Zeit waren wir verstochen, obwohl wir sehr wirksame Creme aufgetragen hatten. Trotz der Stiche nenne ich die Creme hochwirksam, weil andere, ohne diese Creme, sahen einfach richtig übel aus. 🙂

Nach diesem kleinen Walk hiess es dann auch von den beiden Abschied nehmen, denn in Neuseeland werden sich unsere Wege auch nicht mehr kreuzen. Aber wer weiss, vielleicht mal wieder irgendwo anders. Corinne und ich haben uns auf den Weg gemacht noch weiter nördlich mit dem Ziel, doch noch bis Fox Glacier zu kommen. Dort gibt es einen schönen Campingplatz und wir wollten noch schauen, ob wir nicht einen Helikopterflug über die Gletscher hinbekommen. Unterwegs haben wir noch an einem weiteren Strand gestoppt und etwas getrunken. Es sind einfach so unfassbar schöne Strände an der Westküste – ich könnte da stundenlang sitzen.

Gegen 17.30 Uhr haben wir unseren Campingplatz erreicht und uns eingerichtet. Eigentlich waren wir durch für den Tag und wollten früh ins Bett, aber es kam mal wieder anders. Schon 30 Minuten nach unserer Ankunft waren wir mit unseren Van-Nachbarn aus Witten, Deutschland, im Gespräch. Die beiden waren auf Hochzeitreise und wir haben uns im wahrsten Sinne des Wortes verquatscht. Die Zeit verging nur so im Fluge, unterbrochen nur durch Abendessen und Küchendienst waren wir nur am Quatschen. Es ist toll, wie viele nette Menschen man beim Reisen trifft und wenn man einfach aufeinander zugeht, dann entstehen die tollsten Gespräche. Schade, dass dies bei Mitteleuropäern nicht immer so ist, wie bei anderen Kulturen. Ist doch nichts dabei, wenn man jemand anderen Deutsch reden hört einfach hinzugehen und sich zu unterhalten. Wir hatten auf alle Fälle einen super Abend und wir wünschen den beiden noch alles Gute zu ihrer Hochzeit welche zwar schon ein paar Monate her ist. 

Der nächste Tag, Donnerstag, 16.02.2023 sollte dann eigentlich der Tag für den Helikopterflug werden. Das Wetter am Campingplatz war super und wir hatten strahlend blauen Himmel. Voller Freude haben wir uns auf den Weg gemacht zu einem Anbieter, welchen wir im Vorfeld schon im Internet gefunden hatten und der richtig geniale Touren anbietet. Wir hatten eine grosse Runde, über 40 Min. im Kopf, auf welcher man noch auf einem Gletscher landet und ein paar Bilder macht. Angekommen im Büro war die Enttäuschung aber gross, diese Runde wird heute nicht geflogen. Der Grund sind die Auswirkungen des Zyklon, welcher aktuell vor allem über der Nordinsel tobt. Ja, Neuseeland trifft es in den Tagen richtig hart. Erst vor 4 Wochen der viele Regen und die Flut in Auckland, jetzt ein Zyklon mit noch mehr Regen und dazu gab es heute noch ein Erdbeben in Wellington. Dieses war zwar nicht sehr stark, aber trotzdem. Wenn es schon bescheiden läuft, dann richtig. Der Zyklon sorgt aktuell zwar für ganz viel Sonne in der Region, in welcher wir sind, daher sehr gut, auf der anderen Seite gibt es aber, vor allem zwischen den Bergen starke Winde, welche einen Helikopterflug zu gefährlich machen. Vor allem eben auf der von uns gewünschten Route. Die einzige Alternative war ein Flug über knapp 20 Min. mit Landung und Foto machen, was uns aber einfach zu teuer war. Ja, der Flug ist billiger als der für 40 Minuten, aber wenn in dem Helikopter 6 Personen sitzen, bis alle am Gletscher ausgestiegen sind, Bilder gemacht haben und wieder eingestiegen sind, dann bleibt nicht viel Flugzeit übrig. Und nur dafür war es uns zu teuer und wir wollten dafür nicht Zeit verlieren. Kann man nichts machen, tut mir eben vor allem für Corinne sehr leid, denn sie hatte sich seit Monaten darauf gefreut. Sie trifft das deutlich härter als mich, da ich ja nicht unbedingt fliegen muss. Wir haben uns dann einfach auf den Weg zum Lake Matheson gemacht und haben dort eine kleine Seeumrundung gemacht. Der See ist sehr bekannt, weil sich das Bergpanorama sehr deutlich darin spiegelt wenn das Wetter gut ist. Und das Wetter war ja super, für die Spiegelungen aber ein klein wenig zu windig. Dadurch gibt es auf dem Wasser kleine Wellen, welche die Spiegelung nicht ganz so deutlich machen. Ist aber wieder mal Jammern auf hohem Niveau. Wir haben tolle Bilder gemacht und den Anblick jeweils mehr als genossen.

Nach dem Rundweg gab es im Café noch einen leckeren Flat-White und die Stimmung wurde auch langsam wieder besser. Man kann nicht alles haben und der Wind sorgt zumindest aktuell für den vielen Sonnenschein und den blauen Himmel. Das nehmen wir ja auch gerne mit. Als Nächstes stand noch ein kleiner Stopp an einem Aussichtspunkt auf dem Programm. Von hier aus gibt es einen tollen Blick über die Ebene hin zum Fox Glacier.

Da wir nun noch etwas Zeit hatten sind wir noch zu einem Parkplatz gefahren, von wo aus man eine kleine Wanderung machen kann, den sogenannten Glacier View Track. Der Weg dauert ca. 1.5 Stunden und man erreicht diverse Punkte mit einem tollen Blick auf die Gletscherzunge. Wir haben noch eine kleine extra Tour drangehängt und unterwegs noch den River Walk gemacht, um den dortigen Viewpoint ebenfalls zu erreichen.

War wieder eine richtig schöne Tour, vor allem immer schön im Wald und ein super präparierter Weg. Auch im Wald hatte man wieder das Gefühl durch einen Märchenwald zu laufen, mit all den grünen Bäumen usw. Obwohl die beiden Touren mit knapp über 2 Stunden angegeben waren, haben wir es, mit unzähligen Fotos machen, in 1.5 Stunden geschafft. Waren richtig schnell unterwegs, was aber richtig gut tat. 

Von hier aus hiess es dann Abschied nehmen von den Gletschern. Wir hätten zwar noch am Franz Josef halten können, aber bereits bei der Durchfahrt der Ortschaft haben wir bemerkt, da ist nicht viel mehr los als in Fox Glacier und wir wollten lieber wieder ans Meer. Also sind wir weiter und haben erst in Ross wieder gestoppt. Dort haben wir einen Campingplatz bezogen, welcher absolut traumhaft ist. Der Platz liegt direkt am Strand und alle Einrichtungen wie Küche, Toiletten, Duschen, Büro usw. sind in Überseecontainern untergebracht. Auch kleine Cabins wurden in Containern eingerichtet, was richtig cool aussieht. Wir haben einen Stellplatz bekommen, welcher von den anderen durch eine Hecke aus Palmen abgetrennt ist und auch sonst muss man wie auf Pfaden zwischen den hohen Pflanzen zu den verschiedene Einrichtungen laufen. Einfach genial. Wir haben nicht lang überlegen müssen, sondern sind noch direkt am Abend in das Büro und haben um eine weitere Nacht verlängert, nachdem wir den Strand auch noch gesehen hatten.

Wir haben beschlossen, dass wir einige Sachen, welche wir noch sehen wollten, streichen und dafür noch etwas an diesem tollen Ort bleiben. Und diese Entscheidung war genau richtig, wie schon der nächste Morgen zeigte. Den Abend haben wir noch mit kochen verbracht und einem herrlichen Sonnenuntergang am Meer.

Freitag, der 17.02.2023 war dann der Tag, welchen wir zusätzlich hier verbrachten. Wir haben ein wenig ausgeschlafen und sind dann mit einer Tasse frischen Kaffee direkt an den Strand gegangen. Wir sind nur ein paar Minuten dagesessen und schon kamen Delfine am Strand entlang geschwommen. Was will man mehr??? Kurz nach 9 Uhr, blauer Himmel, Sonne, frischen Kaffee und Delfine zu Besuch? Es war super schön den Tieren zuzuschauen.

Danach ging es dann zurück auf den Platz zum Frühstücken. So ein herrlicher Morgen macht ja auch ganz schön hungrig. Für den weiteren Tag haben wir uns eigentlich nur vorgenommen ein wenig zu relaxen und an unseren verschiedenen Sachen zu arbeiten. Wir müssen langsam anfangen für Australien zu planen und ich muss an diesem Blog arbeiten. Da diese Zeilen nun hier stehen kann ich beweisen, ich habe es tatsächlich auch gemacht. 🙂 Zwischendurch bin ich noch an den Strand, um mein Buch weiterzulesen. Ich habe mir extra ein Buch gekauft, weil lesen auf dem Handy einfach keinen Spass macht. Da ist so ein richtiges Buch aus Papier am Strand schon deutlich schöner. Und während ich da so sitze, und lese sind die Delfine auch wieder zurück gekommen. Waren es am Morgen nur 4 Stück, konnte ich jetzt zwischen 12 und 14 Stück zählen die nicht weit entfernt von der Küste schwammen. Schon toll das so zu sehen.

Am Nachmittag haben wir dann für Australien geplant und waren auch dabei sehr erfolgreich. Auch wenn wir wieder mal sehr spät dran sind, haben wir noch einen Anbieter gefunden, welcher uns einen Van vermieten möchte. Und wir haben auch gleich Nägel mit Köpfen gemacht und alle Flüge inkl. Heimflug gebucht. Am Abend gab es dann eine Pizza aus einem Pizzaofen, welcher auf dem Campingplatz steht. Ok, es war nur eine Tiefkühlpizza, welche wir hier erwerben konnten, aber trotzdem lecker. Und mit unserem Tomatensalat sogar ein gesundes Menü, wie ich mal so behaupten würde – schliesslich hatte es auch Ananas auf der Pizza 🙂 Danach ging es natürlich auch wieder an den Strand für den Sonnenuntergang, wobei der Himmel heute doch ein wenig bewölkter war und daher nicht ganz so schön. Der Tag verging einfach auch wieder viel zu schnell, tat aber richtig gut. Wie unsere letzten Etappen dann von hier aus bis nach Christchurch verlaufen sind, gibt es im nächsten Bericht.

Tobi

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