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Von Airlie Beach bis Darwin

Geschrieben von Tobi am . Veröffentlicht in .

Nachdem ich ja den letzten Beitrag mit dem Besuch in der Brauerei beendet hatte ging es heute, Freitag mit unsere Fahrt dann wieder weiter. Wir wären gerne noch auf dem tollen Campingplatz am Airlie Beach geblieben. Es hat uns einfach so gut gefallen und wir fühlten uns so wohl dort. Wir haben uns noch einen Kaffee gemacht und unsere Sachen zusammengepackt. Dann ging es los zu unserem ersten Stopp in Airlie Beach. Unser Campingplatz war bisher etwas ausserhalb und wir wollten doch noch so ein wenig von der Stadt sehen. Bisher haben wir sie ja nur vom Boot oder aus dem Flugzeug gesehen. War aber nicht so der Brüller die Stadt, ganz anders als der Hafen oder die Umgebung um die Küste. Dort war es also wirklich super und da könnte man es glaub ich noch ein paar Tage aushalten. Wir sind einfach so ein wenig spaziert und haben dann in einem kleinen Café noch eine sehr gute Açai Bowl gegessen.

Gegen 11.15 Uhr waren wir dann wieder am Auto und unsere Fahrt zu unserem Tagesziel Townsville ging los. Es lagen etwas mehr als 3 Stunden Fahrt vor uns, welche wir aber problemlos heruntergespult haben. Wir waren voll im Zeitplan und haben kurz vor 15 Uhr an unserem neuen Campingplatz eingecheckt. Diesmal haben wir nicht so viel Glück gehabt mit dem Platz, aber trotzdem ok. Wir waren jetzt einfach 4 Tage verwöhnt. Nachdem wir alles installiert hatten, sind wir noch an den Strand direkt auf der anderen Strassenseite vor dem Campingplatz gegangen. Dort sind wir ein paar Schritte hoch und runter gelaufen und haben ein paar Bilder gemacht. Auf den Bildern ist Magnetic Island zu erkennen, der Grund warum wir eigentlich hier stoppen. Wir werden morgen eine gemütliche Tour auf die Insel machen. Dazu dann aber später mehr. Für heute haben wir es noch ausklingen lassen und die Sonne genossen.

Samstag, der 06.05.2023 war dann unser Tag auf Magnetic Island. Wir sind am Morgen mit dem Bus zum Fährterminal gefahren. Die Bushaltestelle war direkt vor unserem Campingplatz und so konnten wir die Parkplatzsuche und die Parkgebühren wieder sparen. Angekommen am Terminal mussten wir auch nur ein paar Minuten warten, dann setzten wir schon auf die Insel über. Die Fahrt dauert nur knapp 25 Minuten und ist noch recht schön. Vor allem die Ankunft auf der Insel gibt noch einen tollen Blick auf die Natur.

Die Insel wurde 1770 vom britischen Kapitän James Cook entdeckt. Als er mit seinem Schiff Endeavour vorbeisegelte, spielte der Kompass verrückt, weswegen Cook vermutete, die Insel bestehe aus magnetischem Gestein. In jener Zeit lebten auf der Insel Aborigines, die Wulgurukaba oder Nyawaygi, welche die Insel „Yunbenun“ nannten.

1864/1865 wurde an der nahegelegenen Mündung des Ross River die Siedlung Townsville gegründet, zu der die Insel heute gehört.

Bedeutend wurde die Insel im Zweiten Weltkrieg als Townsville zum wichtigen Standort für das Militär, um eine mögliche Invasion Australiens durch die japanische Armee abzuwehren, wurde. In dieser Zeit wurden auf der Insel Festungsanlagen gebaut, welche der Überwachung und Sicherung von Luft und Meer dienten. Die Gegend wurde jedoch von japanischen Angriffen verschont. Die Überreste dieser Befestigungen, „The Forts“ genannt, die sich im Nordosten der Insel befinden, können noch heute besichtigt werden, was wir im Verlaufe des Tages auch machten. Die Insel ist doch knappe 52 km2 gross und es leben heute rund 2’300 Menschen darauf. Ist also eine etwas grössere Geschichte, wobei ich die Anzahl der Menschen so nicht bestätigen würde. Vielleicht sind da einige Menschen dabei, welche nur in den sonnigen Monaten hier ihre Ferienhäuser beziehen oder so. Auf mich wirkte das Ganze eher ein wenig verschlafen und absolut gemütlich. Der Vorteil der Insel ist aber, dass es ein richtiges Busnetz gibt, mit welchem man verschiedene Buchten und Punkte der Insel problemlos erreichen kann. Da wir kein Auto dabei hatten, die Fähre für PKWs ist einfach abartig teuer, haben wir lieber auch dort den Bus genommen. Wir sind direkt los und einmal quer über die Insel in die Horseshoe Bay gefahren.

Dort angekommen gab es erstmal einen frischen Kaffee und dann begann unser Tagesprogram. Unser Ziel war es, von hier aus zurück zum Fährterminal zu laufen. Es gibt verschiedene Wanderwege und wenn man diverse davon verbindet, kommt man so auch zurück zur Fähre in Nelly Bay. Eigentlich dachten wir, dass es eher ein etwas längerer, aber gemütlicher Spaziergang werden wird, womit wir aber deutlich daneben lagen. Wir mussten ordentlich bergab und wieder bergauf laufen, unzählige Treppen steigen und mit der Hitze kämpfen. Es hat sich aber am Ende wirklich gelohnt, denn wir haben traumhafte Plätze gefunden. 

Nach dem Kaffee an der Horseshoe Bay ging es zuerst zur Balding Bay. Um hierzu kommen mussten wir von unserer Route abbiegen und wir wussten, alles, was wir jetzt zur Bucht laufen müssen wir auch zurück. Und das war weniger schön, es ging über hohe Steine und schmale Wege hinunter zur Bucht. Da freut man sich tierisch auf den Rückweg. Die Bucht war aber sensationell schön und es hat sich gelohnt.

Zurück auf dem richtigen Weg ging es dann weiter zur Radical Bay. Hier kommt man leichter hin, wobei es auch hier richtig schön ist. Einige Menschen waren hier sogar schon kräftig am Baden. Wobei man auch hier wieder einen dieser Schutzanzüge tragen sollte, wenn man ins Wasser geht. Wir haben uns mit dem Blick über das Meer begnügt und sind dann zum nächsten Punkt weiter.

Es ging zur nächsten Bucht, der sogenannten Florence Bay, welche mir am besten gefallen hat. Hier könnte man es tatsächlich den ganzen Tag aushalten.

Nach dieser Bucht haben wir den Wanderweg gewechselt und sind zu den bereits oben erwähnten Forts gelaufen. Von diesen Militäranlagen hat man einen tollen Blick über das Meer und die Insel.

Ein weiterer Grund warum wir diesen Weg, The Forts, gelaufen sind, ist die Chance hier nochmals wildlebende Koalas zu sehen. Und wir hatten mal wieder sehr grosses Glück. Haben wir doch unterwegs wieder ein paar dieser knuffigen Freunde gefunden und konnten sogar wieder ein paar recht schöne Bilder machen.

Danach kamen wir noch zu einem tollen Lookout über die Arthur Bay und so dann in das Dorf Arcadia. 

Dort mussten wir uns erstmal mit ein paar Getränken eindecken, endlich mal etwas anderes als Wasser. Wir haben hier noch kurz überlegt für den letzten Abschnitt doch den Bus zu nehmen, aber uns dann doch für die gesunde Lösung entschieden. Und die 30 Minuten zurück zur Fähre schaffen wir auch noch. Wir hatten von unterwegs nochmal einen tollen Blick auf das Meer.

So sind wir dann erschöpft, aber zufrieden wieder in Nelly Bay angekommen und hatten noch genug Zeit bis zu unserer Fähre um 17 Uhr. Wir haben die Zeit genutzt, um in einem Supermarkt noch etwas einzukaufen und um in einem Restaurant ein kleines Bier zu trinken. Um uns ein wenig zu erholen haben wir uns dann am Terminal auf eine Bank gesetzt, mal wieder einen kleinen Pie gegessen und die Aussicht genossen. 

Pünktlich um 17 Uhr ist dann unsere Fähre auch los und der Hinweis des Kapitäns, die Überfahrt könnte etwas wellig werden, daher bitte während der Überfahrt sitzen bleiben, war nicht übertrieben. Auch wenn die Fahrt wieder nur knapp 25 Minuten war, die Fähre schaukelte ganz schön. Ich wollte draussen noch ein paar Bilder machen, musste aber immer vor dem Spritzwasser flüchten. Erst beim Einlaufen in den Hafen von Townsville konnte ich dann noch ein paar schöne Bilder machen.

Vom Terminal aus ging es dann mit dem Bus zurück zum Campingplatz. Diese Fahrt hatte es nochmal in sich, der gute Herr wollte glaub ich Feierabend machen. Es war 17.48 Uhr und das ist an einem Samstag auch der letzte Bus des Tages, der noch in diese Richtung fährt. Gefühlt sind wir einfach durch die Strassen geflogen, so zackig war der Herr unterwegs. Wobei ich denke, er wird in 3 Wochen auch pensioniert, da hat man nicht mehr die Zeit es gemütlich anzugehen. Egal, wir haben es überstanden und sind dann zurück zu unserem Van und ab unter die Dusche. Das war so richtig wohltuend und nach einem kleinen Abendbrot war der Tag dann auch schnell beendet.

Der darauffolgende Sonntag war dann wieder ein Reisetag bzw. ein Tag zum Erholen der schweren Beine. Wir hatten lange überlegt, ob wir noch eine Nacht in Townsville bleiben wollen, um die Stadt zu besichtigen, aber irgendwie hatten wir nicht die richtige Motivation. Lieber haben wir uns auf den Weg Richtung Norden gemacht. Wir haben in der Umgebung von Cairns einige tolle Sachen gefunden und wollen lieber heute ein gutes Stück fahren, um dann am Montag nochmal einen Arbeitstag einlegen zu können. Gesagt getan, sind wir also gegen 8.45 Ihr aufgebrochen mit dem Ziel, den Strand von Mission Beach gegen Mittag zu erreichen. Wir waren auch tatsächlich gegen 11.30 Uhr schon dort und haben ein kleines Frühstück genossen. Immer am Sonntag ist in diesem Dorf ein Markt, direkt am Strand, zu welchem wir aber tatsächlich ein wenig zu spät gekommen sind. Die Menschen waren schon am Zusammenpacken, so dass wir hier zum Glück nicht in Versuchung gekommen sind, etwas zu kaufen. Wobei es tatsächlich einige schöne Sachen gegeben hätte. Wir sind dann an den Strand und dieser hat uns im wahrsten Sinne des Wortes fast umgehauen. Jetzt haben wir tatsächlich das Gefühl, wieder in den Tropen zu sein. Der Strand, die Palmen, die ganze Natur schon auf dem Weg, erinnerte uns sehr an Zentralamerika. Uns gefällt das einfach. Und dazu noch dieser breite und fast menschenleere Strand, einfach super. Wir haben unsere Decke ausgepackt und erstmal noch eine längere Pause gemacht und danach ein kurzer Strandspaziergang.

Wir hätten tatsächlich länger bleiben können und bereuten es fast ein wenig, dass wir nicht hier die nächste Übernachtung gebucht hatten. Aber wir hatten einen anderen Plan und mussten nun leider weiter. Wir fuhren nochmal eine Stunde Richtung Norden, bis wir unser zweites Etappenziel erreichten. Wir fuhren zu den Babinda Boulders. Hierbei handelt es sich um ein natürliches Flussbecken mit schönen, runden Felsblöcken darin. Man kann dort schwimmen oder einfach die tolle Landschaft geniessen. Schon bei den Ureinwohnern hatte diese Region eine spezielle und spirituelle Bedeutung. Bei unserer Ankunft haben wir dann aber direkt die Erfahrung gemacht, dass Babinda nicht umsonst kontinuierlich zur «nassesten Stadt» von ganz Australien gewählt wird. Es schüttete wie aus Eimern, aber ja, wir waren ja in den Tropen. Wir konnten unseren Van zuerst gar nicht gross verlassen, sondern standen einfach auf dem Parkplatz. Ok, war nicht besonders schlimm, hatten wir ja unser Bett dabei. Wir haben einfach eine Pause gemacht und uns ausgeruht bzw. gelesen. Muss man ja ausnutzen, wenn alles vorhanden ist. Als es nur noch regnete und nicht mehr schüttete sind wir zumindest den kurzen Weg zur Badestelle gelaufen, um das Ganze anzuschauen. 

Es ist wirklich ein schönes Gebiet und das Wasser war so klar, dass man sicher super darin schwimmen kann. Leider konnten wir aber nicht weiter zu den Devil Pools, da der Untergrund über die Steine recht rutschig war. Das wollten wir uns dann doch nicht antun. Wir sind einfach wieder zu unserm Van und haben die letzten 30 Minuten bis zu unserem Campingplatz in Angriff genommen. Dort angekommen war unsere Stimmung, trotz weiterhin leichtem Regen gleich viel besser. Wir hatten einen ganz tollen Platz erwischt, so ein richtiger Tropengarten mit vielen Palmen und Blumen. Und das Beste, aktuell ist hier fast nichts los. Wie ich am Check-in erfahren habe, ist gerade noch Nebensaison, die Hochsaison beginnt erst in 3 bis 4 Wochen. Netter Nebeneffekt, der Platz ist aktuell deutlich billiger, was uns auch endlich mal wieder zugutekommt. Waren wir an vielen Plätzen jetzt doch in der absoluten Hochsaison bzw. durch Ostern und sonstige Feiertage, waren die Preise immer überall sehr hoch. Neben den vielen Palmen und Blumen haben wir auch direkt Bekanntschaft mit den anderen Bewohnern der Tropen gemacht. Wir haben auf dem Weg zum WC eine Spinne gesehen, die sicherlich so gross wie meine Handfläche war. Ein riesiges Teil und ich war mir sicher, in der Nacht gehe ich sicher nicht aufs WC. 🙂 Wir haben am Abend noch gekocht und die tropische Stimmung genossen.

Am Montag, 08.05.2023 haben wir dann den bereits erwähnten Arbeitstag eingelegt. Zumindest was den Blog angeht bin ich wieder auf dem aktuellen Stand und auch, was die weitere Reise angeht, sollten wir so langsam durch sein. Aber neben all dem Reisen haben wir ja auch noch unsere Firmen und da haben wir gerade auch wieder einiges zu tun. Daher ist so ein Tag auch mal wieder gut, weil man einfach dranbleiben kann und nicht erst alles aufbauen und wieder abbauen muss, etc. So ist der Tag effektiver genutzt und morgen geht es dann wieder weiter. Morgen übrigens ein Tag, auf den ich mich heute schon ganz besonders vorbereiten muss. Ich denke für mich wird der Tag extrem hart, für andere dafür umso witziger. Lassen wir uns überraschen, aber versprochen ist versprochen und da muss ich jetzt durch. Der Tag verging wie im Flug, aber wir konnten einiges erledigen und nach einem leckeren Abendessen gab es wieder einen gemütlichen Netflix Abend.

Dienstag, der 09.05.2023 war dann ein Tag mit leicht erhöhtem Puls für Tobi. Ich muss hier kurz ausholen und meinen Blogbeitrag vom 28.12.2021 zitieren.

«Für mich war es sehr toll so neben Corinne zu tauchen und gemeinsam die Unterwasserwelt zu erforschen. Ich habe nie damit gerechnet, dass wir das mal zusammen machen, daher bin ich sehr stolz auf sie, dass es jetzt so ist. Ich bin mir sicher, dass ich mir da etwas ganz Besonderes suchen muss, um das wieder auszugleichen. Ehrlich gesagt sehe ich mich schon hoch auf einem Pferd am Strand entlang galoppieren… Ok, das in der Theorie, die Praxis wäre dann eher ein sich krampfhaft festhaltender Tobi auf einem Pony, so, dass ich zur Not noch mitlaufen kann. 🙂 Hoffentlich kann ich dann aber auf den weissen Anzug verzichten. 🙂 Sind wir mal gespannt, ich denke es wird aber noch Möglichkeiten auf der Reise geben.»

Ja, ich habe mich damals wohl weit aus dem Fenster gelehnt, aber heute war es so weit. Ich muss aber zugeben, dass ich die Idee hatte und auch den Anbieter herausgesucht habe. Ich wollte nicht auf dem Versprechen sitzen bleiben. Wir sind an dem besagten Tag also recht früh aufgestanden und haben eine kleine Henkersmalzeit eingeworfen. Dann ging es auch schon los und wir machten uns auf den Weg zum Reiterhof. Ok, Reiterhof war jetzt etwas übertrieben, aber es war eine schöne Anlage mitten in der Natur und nur ca. 20 Minuten zum Fahren entfernt. Wir waren sehr pünktlich dort und wurden auch sehr freundlich begrüsst. Unser Guide war eine junge Dame aus Irland, welche gerade so ein Working-Visum für Australien hat und so ein Jahr dort arbeitet und ein wenig reist. Unterstützt wurde sie von einer Japanerin, welche mit dem gleichen Visum unterwegs ist. Als erstes mussten wir wieder unterschreiben, dass wir gesund sind und alle Haftungsansprüche aussen vor sind. Dann wurde es aber ernst und wir bekamen ein schickes Haarnetz und einen Helm. Wir wurden ausserdem gefragt, ob es etwas ausmacht, wenn wir etwas nass werden würden vor allem an den Schuhen, sonst könnten wir Gummistiefel haben. Nö, war uns eigentlich egal, wenn wir nass werden, wobei wir hier noch nicht genau wussten wie nass wir werden würden. Nachdem das geklärt war, gab es einen kurzen Einführungsfilm auf einem TV, sozusagen «Reiten für Trottel». Und trotzdem, ich habe nichts verstanden. Auch meine Erwartung, dass ich so ein kleines Pony bekomme, erfüllten sich leider nicht. Nachdem wir den Film geschaut hatten, wurden wir unseren Pferden vorgestellt. Corinne bekam den Woody und ich Ben. Ben war schon etwas älter und kennt laut Guide nur zwei Geschwindigkeiten, stehen oder ganz langsames Laufen. Ok, das stimmt mich, trotz der Grösse wieder etwas zuversichtlicher. Corinne und ich hatten mal wieder richtig Glück. Wir waren die beiden einzigen Teilnehmer für den 9 Uhr Ausritt, was es für mich irgendwie angenehmer gemacht hat. Pünktlich um 9 Uhr sind wir dann auch langsam los. Der Guide vorneweg, dann Corinne und dann Tobi. Ja, die ersten Meter waren jetzt nicht sehr erholsam für mich. Ich habe das nicht kapiert, wie ich da sitzen soll ohne ständig hin und her zu rutschen. Und dann ging es auch noch quer Feld ein und bergab und dann wieder rauf. Ich habe ganz schön geschwitzt.

Irgendwann hiess es dann, dass wir jetzt durch einen Fluss reiten und die Pferde ggfs. anfangen werden zu schwimmen. Wir sollen einfach gemütlich sitzen bleiben. WHAT??? Ich dachte ich hör nicht richtig, aber schon ging es weiter. Jetzt war ich froh, war Ben doch ein wenig grösser. Ich wurde nur nass bis zu den Knien. Corinne hingegen wurde fast bis zum Bauch nass. Aber war lustig. Nach dieser Erfrischung ging es dann wieder durch den Regenwald und verschiedene Wiesen. Es war ein tolles Gefühl so durch die Natur zu gehen und mal eine andere Perspektive zu haben.

Nach knapp 75 Minuten war unsere Tour dann auch zu Ende und wir sind wieder am Ausgangspunkt angekommen. Nun noch die letzte Herausforderung, wie komm ich von dem Gaul wieder runter. Im Video sah das recht einfach aus, aber das war ja schon wieder 75 Minuten her und ich hatte es vergessen. Mein Abgang war dann zwar erfolgreich, ich glaube in der B-Note hätte ich aber deutliche Abzüge bekommen. Egal, ich war wieder unten und hatte den Trip überlebt. Was will man mehr? Ich habe Corinne eine grosse Freude gemacht, denn sie liebt das Reiten. Und so hatten wir mal wieder ein richtig cooles Erlebnis für uns beide. Was bei der Tour ein wenig schade war, wir durften kein Handy und Kameras mit auf den Ritt nehmen. Dafür hat uns die Japanerin begleitet und unterwegs Bilder gemacht. Sie hat richtig coole Bilder gemacht, das Problem einfach, wir mussten diese später kaufen, was nicht ganz billig war. Ich denke, das hat einfach immer so einen faden Beigeschmack, aber ok. Immerhin konnten wir sie direkt auf den Laptop ziehen und nicht per Mail schicken lassen. So haben wir zumindest die Originalgrösse und damit eine gute Qualität.

Zum Abschluss gab es dann noch einen Orangensaft und ein paar Kekse für uns. Wir haben uns von den beiden Guides und den Pferden verabschiedet und sind dann weiter Richtung Norden gefahren. Heute wollten wir nochmal an einen neuen Ort, nördlich von Cairns, nach Port Douglas. Port Douglas ist bekannt, da sich hier der älteste Regenwald der Welt befindet und dieser in dieser Stadt sozusagen auf das Great Barrier Reef trifft. Wir hatten vom Stall etwas mehr als eine Stunde zum fahren und sind daher schon kurz nach dem Mittag angekommen. Das haben wir genutzt, um am Nachmittag noch ein wenig zu Laufen. Zuerst ging es an den 4 Milles Beach, der direkt neben dem Campingplatz lag.

Von dort aus sind wir auf einen Costal-Walk, welcher immer entlang der Küste leicht bergauf und bergab ging. Unterwegs gab es verschiedene Aussichtspunkte mit toller Aussicht.

Das Ende des Walks war dann auf der anderen Seite von Port Douglas, vom Campingplatz aus gesehen. Hier gab es noch tolle Stellen an der Küste sowie ein kleiner Steg auf das Meer. Vor allem die Palmen und Bäume entlang der Küste haben uns sehr gut gefallen.

Leider war es heute Nachmittag recht wolkig, so dass das Meer nicht so schön blau war. Zudem gab es noch eine ordentliche Brise Wind, was es etwas ungemütlich machte. Aber egal, es war noch immer sehr warm und trotzdem sehr schön. Zurück ging es dann durch Port Douglas wieder Richtung Campingplatz. Damit war der Tag auch schon fast beendet. Ich war aber auch tatsächlich geschafft. Wir haben es einfach noch gemütlich genommen und ein paarmal die Bilder vom Ausritt angeschaut – so lustig.

Für Mittwoch haben wir uns ein richtiges Touristenprogramm zusammengestellt. Hier in Port Douglas hat man die Möglichkeit Salzwasserkrokodile zu sehen, was wir unbedingt machen wollten. Ausserdem wollten wir in den Daintree Regenwald und haben dafür eine Tour in der Mossman Gorge gefunden, welche von Indigenen angeboten wird. Man startet an einem Kulturzentrum, wo die Menschen Ausbildungen für Indigene aber auch Andere anbieten. Uns interessiert ja die Geschichte, auch vor 1770 in Australien sehr und so hofften wir, dass wir noch ein paar Infos bekommen. Wir sind also nach einem guten Frühstück los und haben uns auf den Weg nach Mossman gemacht.

Unsere Tour startete pünktlich um 10 Uhr am Kulturzentrum. Wir waren eine kleine Gruppe von 10 Personen und es ging mit einem kleinen Bus in den Regenwald. Die Indigenen haben nie direkt im Regenwald gelebt, haben diesen aber als ausgiebig genutzt, um zu jagen, zu ernten, Dinge zu lagern usw. Die ersten Menschen hier gab es schon vor ungefähr 30’000 Jahren. Damit sind die australischen Ureinwohner die älteste bekannteste Menschenart. Diese alte Kultur hat es geschafft, ihr Wissen über viele Jahre und Generationen weiterzugeben. So ist es noch heute, dass immer die Grosseltern das Wissen an die Enkel weitergeben. Nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen sind, waren wir in einem privaten Areal, welches den Menschen hier gehört und man nur mit Ihrer Zustimmung Zutritt hat. Wir waren jetzt im berühmten Daintree Regenwald, dem ältesten Regenwald der Welt ca. 130 – 150 Mio. Jahre alt, während der Amazonas erst 10 – 20 Mio. Jahre alt ist. Bevor wir auf unseren Rundgang gegangen sind, gab es noch eine kleine Rauchzeremonie an einer Feuerstelle. Wir mussten durch den Rauch laufen und unser Guide hat ein paar Worte zu den Vorfahren gesprochen. Durch den Rauch wurden wir sozusagen gereinigt und sollen ab jetzt als Freunde willkommen sein.

Auf der Tour haben wir viel über Pflanzen gelernt, welche eine heilende Wirkung haben, aber auch Pflanzen, die man nicht berühren sollte. Ausserdem gab es den Hinweis, dass 35 verschiedene Schlangen in dem Gebiet leben und daher, wenn sich eine Wurzel bewegt, ist es keine Wurzel. Macht noch Sinn.

Schwerter und Bumerang werden aus roten Zedern gewonnen. Es wird aber immer nur aus einer Wurzel Holz abgesägt, um ein Stück zu bauen. Bei einem anderen Stück muss ein neuer Baum gesucht werden – es wird nur so viel aus der Natur entnommen, was wieder wachsen kann oder einen Baum z.B. nicht tötet. Die Wurzeln dienten auch als Telefon. Der Guide hat mit einem Stein dagegen geklopft was weithin hörbar war. Kommuniziert wurde mit einer Art Morsecode. Leider ging das Wissen über den Code verloren. Mädchen wurden damals immer nach ausserhalb des Tribe verheiratet, um die Blutlinie zu durchbrechen. Ausserdem hatte man so Verbündete in einem anderen Tribe. Wenn an den Grenzen eines Tribe gejagt wurde, malten sich die Jäger wie eine Kennung auf den Arm. Somit war es wie ein Ausweis und man wusste, wohin sie gehörten.  

Zum Abschluss gab es eine Art Brot mit Marmelade und Butter. Dazu einen Tee, welcher direkt an der Küste wächst. Es ist der einzige Küstentee auf der Welt. Alle anderen Tees werden in den Bergen angebaut. Während des Frühstücks haben wir noch zwei «kleine» Spinnen in der Umgebung gefunden. Es ist schon Wahnsinn, wie gross manche Tiere hier einfach sind.

Nach der Tour ging es mit dem Bus zurück zum Zentrum oder zu einem Startplatz von kleinen Wanderungen zur eigentlichen Mossman Gorge. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und haben diese Strecken natürlich auch noch gemacht. Es war sehr schön so durch den Wald zu laufen und der Blick auf den Fluss war schon der Hammer.

Nachdem wir am Lookout waren, ging es zurück und wir haben noch einen weiteren kleinen Rundweg gemacht.

Im Anschluss ging es dann mit dem Shuttlebus zurück zum Zentrum. Neben der Bildungseinrichtung gibt es noch diverse Souvenirshops und ein Café. Über 90% der Angestellten und Guides hier sind tatsächlich Indigene aus der Region und man merkt, wie stolz sie auf ihr Gebiet sind. Auch unser Guide, mit all seinem Wissen, das war schon wieder eine tolle Erfahrung. Wir sind zwar noch immer nicht ganz zufrieden mit dem Wissen, dass wir jetzt haben, aber schon mal ein gutes Stück weiter. Es ist schade, dass es diese Menschen heute noch so schwer haben und vor allem, dass man so viel der Geschichte und Kultur kaputt gemacht hat. Ich glaube wir könnten vieles von den Menschen lernen vor allem im Umgang mit der Natur und der Welt. 

Zum Abschluss haben wir im Shop noch ein wenig eingekauft und uns einen Kaffee gegönnt. Dann ging unsere Fahrt auch schon weiter, noch ein Stück Richtung Norden an den Daintree River. Dort haben wir uns für eine Tour angemeldet bei einem speziellen Anbieter. Dieser ist der einzige Anbieter mit Elektroboot, was wir noch cool fanden. Vor allem weil das Boot sehr leise ist und daher auch etwas angenehmer für die Tiere. Das wichtigste Fazit gab es gleich zu Beginn, jedes Jahr sterben mehr Menschen durch Kokosnüsse, die vom Baum herabfallen als durch Krokodile. Das hat uns doch schon mal ein wenig beruhigt. Trotzdem möchten manche Menschen hier die Tiere wieder zum Abschuss frei geben. Die ersten Krokodile gab es schon vor 200 Mio. Jahren, sogar schon vor den Dinos – und sie sind immer noch da. Machen wohl was richtig.

Es heisst hier in den Medien, die Krokodile kommen zu nah an die Menschen usw. Nur war es eben schon so, dass die Krokodile bis in die 1970er Jahre gejagt werden durften. Langsam nimmt die Anzahl eben wieder zu. Die Frage ist nur, wer war zuerst da?!?! Und man kann eigentlich sehr gut neben den Tieren leben, man darf einfach nicht ins Wasser gehen. Ist ja nicht so schwer. Die meisten Angriffe gibt es auf Menschen, die einfach zu dumm sind. Die Krokodile stehen hier am Kopf der Nahrungskette, genau wie wir Menschen. Trotzdem frage ich mich, welches Recht wir haben zu beschliessen, dass man diese Spezies ausrotten muss, da sie uns gefährlich wird? Es gibt genug Platz auf der Welt. Ja, es gibt Unfälle, aber wegen Dummheiten. Ausserdem fahren wir täglich Auto oder wie oben geschrieben werden von Kokosnüssen erschlagen. Die Krokodile haben einfach eine schlechte Reputation und jeder Unfall wird in den Medien ausgeschlachtet. Schon nach wenigen Metern auf unserer Tour haben wir das erste Krokodil gefunden.

Ein Krokodil kann bis zu 7 Std unter Wasser direkt am Ufer liegen. Es ist riesig und trotzdem sieht man es von aussen nicht, da keine Luftblasen und nichts. Ist das Opfer nah genug am oder im Wasser kommt das Krokodil mit bis zu 40 km/h auf die Beute zu. Da ist auch für ein Mensch kein entkommen. Das Krokodil zieht die Beute dann unter Wasser und tötet sie so. Als wir noch ein sehr kleines Krokodil sahen, gab es noch weitere unfassbare Infos. Ab einer Länge von ca. 2.5 m greifen Krokodile auch nach einem Menschen zur Nahrungsaufnahme. Bei Geburt sind sie 50 gr. schwer und können dann bis zu 1‘000 kg schwer werden. Sprich das 20‘000 fache an Gewichtszunahme, was ich absolut krass finde. Man müsste sich das mal bei einem Menschen vorstellen. Was würden wir für Riesen sein? Die grössten Salzwasserkrokodile hier werden ca. knapp 7 m lang. Können aber auch über 8 sein.

Neben all den Krokodilen gab es aber noch mehr zu sehen. Wir haben einige spannende Vögel zu Gesicht bekommen und auch ein paar knallig grüne Frösche.

Unser Guide hat die Tour deutlich überzogen. Eigentlich sollte das ganze nur 60 Minuten gehen, ich denke wir waren aber sicher 80 Minuten unterwegs. Der gute Herr hat so viel erzählt, man war richtig erschlagen. Aber es war so interessant. In solchen Fällen wünschte ich mir ein Diktiergerät, um das alles irgendwie festhalten zu können. Oder eben ein besseres Gedächtnis. Nach der Rundfahrt ging es zurück zum Steg und es folgte der wohl hundertste Hinweis, dass man nicht in das Wasser gehen soll, wenn Krokodile in der Nähe sein könnten. Immer nur dann ins Wasser, wenn es explizit erlaubt ist. Dann ist man sicher vor den Tieren und die Menschen und die Krokodile können bestens nebeneinander leben. Ich hoffe, der Schutz der Tiere bleibt erhalten und wir können solche Tiere noch lange, auch in der freien Natur, sehen. Nach dieser zweiten Tour waren wir echt durch. So viele spannende Geschichten, Erkenntnisse, etc. das macht müde. Wir haben uns daher auf den Weg zurück zum Campingplatz gemacht und den Abend früh beendet.

Donnerstag, der 11.05.2023, ja so langsam geht es dem Ende unserer Rundreise zu. Heute machten wir uns auf den Weg zurück Richtung Cairns. Wir haben gestern noch gesprochen, was wollen wir noch sehen, bis wir am Samstag das Auto abgeben müssen. Irgendwie konnten wir die Frage gar nicht beantworten. So vieles wäre noch offen, wir haben aber auch schon sooo vieles gesehen, das war schwer. Wir haben uns daher entschieden, es heute etwas gemütlich zu nehmen und die Küste entlang Richtung Cairns zu fahren. Dort gehen wir auf unseren letzten Campingplatz und bleiben zwei Nächte. Von dort aus können wir dann am Samstag direkt das Auto abgeben gehen und morgen (Freitag) noch etwas Kleines machen. Wir haben am Morgen also wieder alles eingepackt und sind los, jetzt mal wieder Richtung Süden. Wir sind entlang der Küste Richtung Palm Cove und haben unterwegs an diversen Punkten einfach Pause gemacht. Wir haben nochmal verschiedene Fotos gemacht und die Sonne genossen.

An einem wirklich tollen Strand haben wir nochmals unsere Stranddecke rausgeholt und uns unter eine Palme gelegt. Nach der Geschichte von gestern, dass mehr Menschen von Kokosnüssen erschlagen werden als von Krokodilen angegriffen werden, habe ich tatsächlich zuerst geschaut, ob die Palme Kokosnüsse gerade hat. Hatte sie nicht und ich war beruhigt. 🙂

Danach ging die Fahrt dann weiter nach Palm Cove, wo wir am Jetty einen kleinen Stopp gemacht haben. Wir sind über den Steg hinaus aufs Meer gelaufen, was wieder richtig schön war. 

Danach sind wir mit dem Auto auf der Promenade durch das Dorf, welches uns noch recht gut gefallen hat. Ist glaub ich etwas kleines als Port Douglas aber wohl auch etwas langweiliger. Und ich glaube preislich können wir uns hier auch nicht jedes Restaurant leisten. Wir sind dann weiter zu unserem letzten Campingplatz und haben dort unsere Stube geparkt und eingerichtet. Heute machen wir nicht mehr viel. Ich muss an diesem Beitrag schreiben und habe am Abend noch einen geschäftlichen Call. Corinne muss auch noch ein wenig Arbeiten und so bringen wir die Zeit auch um.

Freitag der 12.05.2023 war dann unser letzter kompletter Tag auf unserem Roadtrip durch Australien. Wir hatten nochmal eine Kleinigkeit geplant für den Tag und sind daher extra früh aufgestanden. Nach dem Frühstück haben wir uns auf den Weg gemacht zu den Barron Wasserfällen. Diese Kaskadenwasserfälle sind ca. 250 Meter hoch und vor allem in der Regenzeit ein echtes Highlight. Nun ja, wir sind ja am Ende der Regenzeit und daher haben wir schon im Vorfeld nicht mit den riesigen Wassermassen gerechnet. Unsere Fahrt führte uns für knapp eine halbe Stunde in das Hinterland von Cairns durch verschiedene Nationalparks und eine sehr schöne Landschaft. Alles war so grün und die vielen Palmen und Sträucher, einfach toll. Als wir angekommen sind haben wir uns auf den Weg zur Aussichtsplattform gemacht. Um dort hin zu gelangen gibt es wieder einen tollen Wanderweg quer durch den Regenwald. Der Wald sieht einfach so unberührt und wild aus, was man auf den Bildern leider gar nicht so festhalten kann. 

Der Aussichtspunkt liegt direkt neben einem kleinen Bahnhof, an welchem der historische Zug, welcher noch heute Cairns mit Kuranda, einem kleinen Dorf neben den Fällen, verbindet, hält. Die Bahnlinie wurde 1891 eröffnet und fährt seitdem jeden Tag diese 37 km lange Strecke. Zu unserem Glück ist gerade als wir am Bahnhof angekommen sind, ein Zug eingefahren. Problem, jetzt waren wir nicht mehr ganz so einsam auf der Plattform, da mit dem Zug doch noch einige weitere Touristen gekommen sind. Aber egal, der Zug macht nur einen kurzen Stopp und so schnell wie die anderen Menschen da waren, waren sie auch wieder weg. Wir hatten eine tolle Aussicht auf den Wasserfall, aber unsere Befürchtung bewahrheitete sich doch ein wenig. Es ist eben schon Beginn der Trockenzeit und es kam nicht allzu viel Wasser die Fälle herab. Dafür hatten wir aber wieder einen Blick auf das Gestein, welches sonst vom Wasser verborgen wird. Und diese Formationen waren also ebenfalls sehr sehenswert.

Nachdem wir den Wasserfall von sämtlichen Perspektiven fotografiert hatten, ging der Weg wieder zurück zum Van. Vom Parkplatz aus ging es dann noch zu einem Aussichtspunkt mit dem Namen Wrights Lookout. Ok, der Kilometer zum Fahren hat sich nicht so gelohnt, da die Aussicht nur mittelprächtig war. Leider sind ein paar dunkle Wolken aufgezogen und auch sonst war es nicht ganz so spannend. Aber wir waren dort und haben es gesehen.

Was man aber vom Lookout gesehen hat war ein Lift zum Wasserskifahren auf einem künstlichen See. Das fand ich irgendwie spannend und wir sind da später noch hin. Zuerst ging es aber in das Dorf Kuranda. Das Dorf ist sehr bekannt für seine kleinen Märkte und die waren wirklich speziell. Es gab viele verschiedene Sachen und man fühlte sich umgeben von lauter Aussteigern. Irgendwie scheint da die Zeit ein wenig stehen geblieben zu sein und alles fühlte sich extrem entspannt an. Es war aber lustig die verschiedenen Stände anzuschauen, auch wenn mir der Geruch nach Kräutern, Räucherstäbchen und sonstigen ätherischen Aromen teilweise etwas zu viel war.

Nachdem wir eine Zeit über die Märkte gelaufen sind, meldete sich der Hunger. Wir haben nochmal einen Stand mit verschiedenen Pies gefunden und hier gab es sogar welche mit Känguru- bzw. Krokodilfleisch. Und also Känguru musste ich ja schon noch probieren. Der Pie hat sehr gut geschmeckt, dass es aber Kängurufleisch war, habe ich nicht bemerkt. Es schmeckte und fühlte sich eher wie Rinderhackfleisch an. Aber ok, probiert habe ich es. Auf dem Rückweg haben wir noch einen kurzen Stopp an einem Aussichtspunkt gemacht und sind dann an den künstlichen See gefahren um die dort fleissig übenden Wasserskifahrer zu beobachten. Das war noch recht interessant und teilweise auch lustig, vor allem für Zuschauer. Wobei ich schon Respekt vor den Leuten hatte, denn der Kreis, welcher der Lift fuhr, war doch recht gross. Und wer am falschen Punkt stürzte, der musste zuerst ein gutes Stück ans Ufer schwimmen und dann vor allem noch eine ganze Strecke zurück laufen.

Da jetzt aber der Regen sehr stark einsetzte, haben wir beschlossen zurück zum Campingplatz zu fahren und den Nachmittag dort zu verbringen. Wir haben noch am Platz die Fische und Schildkröten im Fluss besucht und uns dann auf Netflix und Instagram fokussiert. Der Regen wurde immer schlimmer, so dass wir den Tag einfach abhakten und nichts mehr gemacht haben.

Am Samstag, 13.05.2023 sind wir dann wieder früh raus, weil wir wegen dem Regen von gestern nichts mehr wegen unserer Fahrzeugrückgabe gemacht haben. Wir mussten noch alles packen, innen ein wenig sauber machen, Abwasser leeren und den Grill putzen. Eigentlich waren da einige Sachen gestern noch geplant, aber wegen Regen verschoben. Dumm nur, heute war das Wetter nicht besser und wir konnten das Ganze doch im Regen erledigen. Ok, wir haben es nicht übertrieben, aber trotzdem den Van in einen ordentlichen Zustand gebracht. Schweren Herzens haben wir unsere Rucksäcke gepackt, unsere Lichterkette abgehängt und alles andere verstaut. Dann ging es, mit einem frischen Kaffee to-go los Richtung Cairns. Unser Plan war noch ein wenig an den Strand zu fahren und noch ein wenig Zeit zu schinden.

Wir haben für die nächste Nacht ein Hotel gebucht, können aber offiziell erst ab 14 Uhr einchecken. Die Idee war, nach dem Kaffee einfach mal zu schauen und ggfs. zumindest unser Gepäck abgeben, ehe wir den Van abgeben. Der Plan hat perfekt funktioniert, denn als wir um 12 Uhr am Hotel waren, war unser Zimmer gerade fertig und wir durften direkt einchecken. Perfekt, also alle unsere Sachen ins Zimmer und dann los zur Rückgabe. Die Rückgabe war sehr einfach. Man wollte das Auto nicht mal anschauen, sondern war vielmehr an unseren Geschichten interessiert. Für uns natürlich auch gut, denn so kommen zumindest keine weiteren Kosten oder doofen Fragen auf uns zu. Jetzt war es amtlich, nach 76 Tagen oder 75 Nächten und 8’415 km waren wir wieder ohne Fortbewegungsmittel. Es war eine tolle Zeit in unserer Büchse. Auch wenn es ab und an etwas eng war, ich mag die Zeit nicht missen. Und für die Route war es das perfekte Transportmittel. Ja, teilweise etwas gross, wenn wir einen Parkplatz gebraucht haben, aber wir haben uns auch daran gewöhnt.

Auf dem Parkplatz vor der Vermietung haben wir noch ein Paar aus Deutschland getroffen, die ihre Reise gerade starten. Wir haben Ihnen einfach unsere grossen Plastikboxen und sonstige Sachen, die wir gekauft haben in die Hände gedrückt. Die waren völlig perplex, da sie nun eine Lichterkette und Stauboxen usw. haben. Aber was sollen wir damit machen, wir hätten sie weggeworfen und so haben noch andere eine Freude. Ich finde das toll, wenn man Sachen mehrmals nutzen kann und nicht jeder etwas Neues kauft. Mir wird der Van tatsächlich fehlen und ich überlege schon, wie ich einen Van in der Schweiz nach unserer Rückkehr selber ausbauen kann. Ich bin mir zwar noch unschlüssig, aber wäre ein super Projekt und wir könnten damit noch ganz viel von Europa sehen. Mal schauen, was die Zeit bringt. Jetzt war es Zeit nochmal zu winken und wir sind wieder zurück in die Stadt gelaufen. Angekommen im Zimmer musste ich erstmal das Bett und eine ausgiebige Dusche geniessen. Wir hatten zwar immer tolle Campingplätze, aber einfach mal wieder so ein Bad für sich alleine zu haben, war schon toll. Unser Zimmer ist im Vergleich zum Van riesig, ich komme mir etwas verloren vor. 🙂 Wobei das mit dem vielen Platz nur temporär ist, ab morgen wird es für ein paar Stunden wieder deutlich enger, aber dazu dann später mehr. Am Abend sind wir im Hotel noch ins Restaurant und haben ein thailändisches Essen genossen. War schön, danach nicht spülen zu müssen. 🙂 Ansonsten sind wir früh ins Bett, nachdem wir unsere Tagesrucksäcke für die nächsten Tage gepackt hatten. Wir gehen morgen nämlich auf ein Schiff, welches uns zum Great Barrier Reef bringt zum Tauchen. Und wir werden sogar eine Nacht draussen auf dem Meer bleiben, ehe wir dann am Montag wieder zurück im gleichen Hotel einchecken werden. Es bleibt also spannend und zu diesem Abenteuer dann später mehr.

So, eben noch Samstag, der 13.05.2023 und heute schon der 18.05.2023. Im letzten Text noch Cairns – heute schon in Darwin gemütlich am Pool. Ja, die letzten Tage ist also schon einiges los gewesen. Daher jetzt mal ein kurzer Rückblick. 

Wie geschrieben wollten wir auf eine Tauchsafari am Great Barrier Reef. Dazu wurden wir am Sonntag, 14.05.2023 pünktlich um 7.30 Uhr an unserem Hotel in Cairns abgeholt. Wir konnten zum Glück unsere grossen Rucksäcke dort lassen und sind nur mit dem Nötigsten los. Mit einem kleinen Minibus ging es an den Hafen, wo bereits ein Schiff und ein paar weitere Touristen warteten. Der Plan war, dass wir mit dem Boot hinaus aufs Meer fahren und unterwegs zweimal tauchen gehen. Nach einem anschliessenden Mittagessen geht es zu einem grösseren Schiff der gleichen Firma, welches immer am Reef ist und verschiedene Kabinen hat zum Übernachten. Auch ein paar Tage nach der Tour weiss ich noch immer nicht genau wie ich den Tripp beschreiben soll. Das Problem war das Wetter bzw. die Bedingungen im Meer, welche uns alles abverlangt haben. Man muss wissen, wir haben vor 1.5 Jahren unseren PADI-Tauchschein gemacht und waren seitdem nicht mehr tauchen. Wir hatten ein ruhiges flaches Meer erwartet, wie man es eben von Bildern aus der Luft kennt. Dem war leider nicht so, das Meer war sehr trübe und vor allem hatte es hohe Wellen und Strömungen. Alles andere als einfache Bedingungen schon gar nicht für Unerfahrene wie uns. An den ersten beiden Tauchspots habe ich dann auf das Tauchen verzichtet, weil es mir einfach zu gefährlich war. Stattdessen habe ich mir nur eine Maske und einen Schnorchel geschnappt und bin damit ins Wasser. Da weiss ich, das kann ich und bekomm das hin. Corinne hat direkt gesagt, dass es ihr zu heftig ist und sie ist an Board geblieben. Das Schnorcheln war schon sehr eindrücklich und das Reef einfach gewaltig. Da wir aber nicht so viel Sonne hatten, war das Meer aber eben auch ein wenig dunkel, so dass die Farbenpracht nicht so ausgeprägt war. Ich konnte auf der zweiten Tour ein paar Bilder machen, aber das kommt der Realität wirklich nicht nahe. Ich habe unterwegs aber zumindest eine wunderschöne Meeresschildkröte und auch einen Hai gesehen. Das neben unzähligen bunten und sehr schönen Fischen.

Im Anschluss sind wir mit dem Boot zu dem erwähnten grossen Schiff gefahren, eines mit 20 Kabinen und ca. 35 Meter Länge. Es gab eine kleine Bar und einen Speisesaal und unzählige Mitarbeiter, die sich um alles gekümmert haben.

Nach einem tollen Essen und einem Gespräch mit dem Dive-Master haben wir für den Nachmittagstauchgang nochmal einen privaten Guide bekommen, welcher uns alles nochmal ein wenig besser erklärte. Mit Ihr sind wir dann auch voll ausgestattet mit Flasche, Maske und Flossen ins Wasser. Für Corinne war es aber zu viel. Die Wellen waren zu hoch und wenn man sich am Vorbereiten ist, dabei noch am Boot festhalten muss und einem die Wellen über dem Kopf brechen, dann macht das keinen Spass. Da kann schon Panik aufkommen, wenn man das nicht gewohnt ist. Corinne hat es dann abgebrochen, weil sie merkte, dass sie an ihre Grenze kommt. Ich finde das gut, denn man darf sowas auch nicht erzwingen. Schade das es nach dem tollen Erlebnis in Mexiko jetzt so gekommen ist. Tut mir sehr leid für sie, weil das Tauchen an sich schon eine sehr grosse Herausforderung für sie war und sie das toll gemacht hat. Aber Hauptsache, es ist nichts passiert. Wir haben im Nachgang erfahren, dass die Bedingungen am Reef in der Jahreszeit nicht einfach sind, sondern eher im Oktober bis Dezember mit einer ruhigen See zu rechnen ist. Ok, hätten wir vielleicht vorher rausfinden können, aber nachdem man auf der Tour auch den Open Water schein machen kann, welchen wir ja auch haben, habe ich nicht mit solchen Bedingungen gerechnet. Es hat auch niemand nach der Anzahl Tauchgänge usw. bei der Buchung gefragt, sonst hätten wir ggfs. gar nicht gebucht. Corinne ist dann wieder zurück ans Boot und ich bin mit Anna in die Tiefe. Es war schon ein tolles Erlebnis, wenn man in 15 Meter Tiefe an einer mehr als 10 Meter hohen Wand entlang schwimmt, die einfach nur aus Korallen besteht. Das war schon anders als beim Schnorcheln, dafür war es aber auch noch etwas dunkler, weshalb die Farben nicht so schön waren. Da ich voll auf das Tauchen konzentriert war, habe ich keine Kamera mitgenommen. Nach 25 Min. war meine Flasche schon gut geleert, so dass wir zurück zum Boot sind. Es war eine heftige Erfahrung, aber irgendwie auch cool. Am Abend gab es dann ein tolles Abendessen und dann noch ein besonderes Programm. Man konnte auswählen aus Tauchen im Meer oder einem Erlebnis genannt Sharks in the Dark. Wir haben uns für das Zweite entschieden, wobei ich mich in einen Schutzanzug gegen Quallen geworfen habe, eine Maske und eine Brille aufgesetzt habe und mich dann mit anderen auf die Tauchplattform am Ende des Bootes gelegt habe. Diese Plattform kann man ablassen, damit sie leicht unter der Meeresoberfläche liegt. Eigentlich geht man von hier aus Tauchen ins Wasser. In dem Fall war die aber die Tribüne für eine besondere Show. Wir lagen dort auf dem Bauch und wurden langsam ins Wasser gelassen. Von oben hat ein Herr Fischfutter ins Wasser geworfen, was unzählige Fische angezogen hat. Diese Fische wiederum haben Haie angezogen und genau das war das Ziel. Wir lagen im Wasser und direkt vor unseren Augen waren die Haie. Nicht unbedingt riesige, aber mit so knapp 2 Meter doch recht ordentliche Tiere. Da kommt schon Adrenalin auf, wenn so einer auf einen zu schwimmt. Das Problem war, der Wellengang war leider etwas zu hoch, so dass wir uns krampfhaft an der Plattform festhalten mussten. Immer wenn eine Welle unter dem Boot hervorkam, wurden wir Richtung Meer und damit Fische gespült. Es war ein richtiger Kampf. Daher gibt es davon leider keine Bilder aus dem Wasser, nur von aussen. Wobei diese recht unscharf wurden, da einfach zu viel Bewegung im Wasser war.

Nach diesem Erlebnis gab es dann noch einen leckeren Nachtisch, eine heisse Dusche und dann ging es an die Bar. Wobei der Seegang immer heftiger wurde, so dass ich nach einem Bier doch lieber in die Kabine bin. Geschlafen haben wir in der Nacht nicht so viel, aber trotzdem ein tolles Erlebnis so direkt am Reef übernachtet zu haben. Immerhin haben wir einen tollen Sonnenuntergang erlebt.

Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen war leider wieder mit vielen Wolken. Aber trotzdem irgendwie ein Erlebnis.

Nach dem Frühstück hiess es dann wieder, ab ins Wasser – wer will. Nöö, ich wollte nicht, das war mir einfach zu früh und ich wollte noch eine Runde schlafen. Das tat sehr gut und zum zweiten Tauchgang war ich dann auch fit. Ich bin nochmal mit Anna los und diesmal war es schon wieder besser. Einige Sachen kamen wieder mehr in den Sinn und auch das Atmen fiel leichter bzw. nicht mehr so hektisch. Wir waren an einem tollen Tauchspot, an welchem wir nicht so tief gehen mussten. Daher hat meine Luft auch länger gereicht und wir waren fast 40 Minuten unter Wasser. War wieder richtig schön und wir haben einiges gesehen. Bitte keine Fragen, was genau, ich kann mir diese Fischnamen einfach nicht merken. Aber schön waren sie. Auch die Korallen sahen super aus und ich hatte grosse Freude. Nach dem Tauchgang war es dann auch schon wieder Zeit unser Zeug zu packen und unsere Kabine zu räumen. Es gab noch ein super Mittagessen und dann kam auch schon das Tagesboot, welches neue Touristen brachte und uns wieder mit zurück nahm. Man kann hier nur eine Nacht bleiben, so wie wir, oder auch 2 -4 Nächte, je nachdem wie man will. Ich muss aber sagen, die eine Nacht hat uns absolut gereicht. Ich hatte jetzt doch 2 Schnorchelgänge und zwei Tauchgänge und war echt bedient. Wenn man länger bleibt, dann wird das irgendwie stressig, wobei es bei anderen Bedingungen vielleicht auch anders ist. Wir waren froh als das Tagesboot kam und wir wieder umgestiegen waren. Jetzt stand nur noch eine recht wellige Überfahrt vor uns und dann hatten wir wieder festen Boden unter den Füssen.

Zurück am Festland ging es mit dem Minibus wieder zurück ins Hotel und ab aufs Zimmer. Die Dusche tat vielleicht gut. Am Abend sind wir noch los etwas kleines Essen und dann auch schon ab ins Bett. Wir waren einfach zu müde.

Dienstag, der 15.05.2023 war ein komischer Tag. Irgendwie hatten wir nicht den richtigen Drive und ich war geschafft vom Tauchen. Ausserdem mussten wir noch einiges erledigen, denn morgen geht es schon weiter. Wir sind am Morgen aber zur Post und haben ein grosses Paket Richtung Heimat geschickt. Endlich sind wir die warmen Jacken und Pullis los, die wir jetzt mit uns rumgeschleppt haben. Im Van war das jetzt ok, aber da wir jetzt wieder mehr fliegen und mit dem Bus fahren, muss das nicht sein. Jetzt sind unsere Rucksäcke in Summe 9 kg leichter und wir haben wieder Platz. Vielleicht auch endlich für ein paar Souvenirs. Am Nachmittag hat Corinne gearbeitet und ich bin los und habe mir Cairns angeschaut. Ist schon eine tolle Stadt, vor allem so am Meer entlang und die Waterfront. 

Was aber der Hammer war, mitten in der Stadt, direkt am Meer, gibt es plötzlich einen Park mit einem riesigen Schwimmbecken. Von verschiedenen Seiten kann man einfach flach ins Wasser laufen und sich abkühlen. Das Ganze wird von Rettungsschwimmern bewacht und kostet nicht mal Eintritt. Jeder kann sich abkühlen und unter einem grossen Baum im Schatten entspannen. Vor allem während der Mittagspause war hier einiges los. Das würde mir zuhause auch gefallen. 

Wie ich weiter so durch die Stadt laufe, komme ich wie zufällig zu einer Brauerei, welche sehr einladend aussah. Ich also rein und gedacht, ein oder zwei Bier können nicht schaden. Ich habe Corinne dann einen Gruss aus der Brauerei geschickt und sie meinte, ich soll doch Jakob, den haben wir beim Tauchen kennen gelernt, fragen, ob er auch Lust hat. Gesagt getan und auch ein Österreicher lässt sich ein gutes Bier nicht entgehen. So sassen wir recht zeitnah zu zweit am Tisch und die Sache mit den zwei Bier war auch hinfällig. 

Wir hatten es aber sehr lustig und je später der Nachmittag wurde, desto grösser wurde der Hunger. Da Corinne ja auch noch was Essen musste, haben wir abgemacht, dass wir uns bei einem Griechen treffen, einer tollen Empfehlung von Jakob. Nach dem Bier tat das Essen richtig gut und da Jakob auch noch mit zum Essen ging, hatten wir nun zu Dritt noch einen coolen Abend. By the way, Jakob war am Vorabend schon im Restaurant und wurde vom Chef direkt wieder erkannt. Da er nun zwei weitere neue Gäste mitbrachte gab es für uns ein Dessert umsonst. Und das war der Hammer. Es gab einen gemischten Teller mit je einer kleinen Portion eines jeden Dessert der Karte. Es war so richtig gut und dann auch noch umsonst. Herrlich. Aber so kennt man die Griechen ja auch irgendwie, was Gastfreundschaft angeht macht denen keiner etwas vor. Corinne und ich sind dann nach Hause gelaufen und haben unser Zeug gepackt, stand uns eine kurze Nacht bevor.

Mittwoch, der 17.05.2023 startete bereits mit dem Klingeln des Weckers um 3.30 Uhr. Wir hatten auf 4 Uhr ein Taxi bestellt, welches uns zum Flughafen brachte. Unser Flieger nach Darwin startete pünktlich um 6 Uhr und nach 2.5 Stunden sind wir wieder sicher in gelandet. Es war aber eine recht rumpelige Angelegenheit. Das Wetter war zwar gut, aber wohl viel Wind und sonstige Turbulenzen. Kann man nichts machen, wir haben es überlebt. Und so langsam gewöhne sogar ich mich an dieses Gefühl und bekomm das besser in Griff. Nach der Landung sind wir direkt ins Hotel und da haben wir uns etwas Tolles ausgesucht. Wir haben ein schönes Zimmer und auch sonst, super Pool, freundliche Angestellte, alles perfekt. Leider war unser Zimmer noch nicht fertig, aber ok, um 9 Uhr am Morgen sollte man das auch nicht erwarten. Check-in war eben auf 14 Uhr. Wir konnten aber unsere Rucksäcke angeben und sind los auf einen Kaffee und dann durch die Stadt.

Der Blick über das Meer von Darwin aus ist super, aber die Stadt an sich, also das Zentrum hat uns noch nicht so begeistert. Irgendwie ist alles ein wenig verlassen und es hat zwar viele Läden, aber irgendwie nur Schrott und Billigware. Ist noch schwer zu beschreiben. Wir sind einige Strassen entlang und dann noch ein wenig in den Park an der Küste. So kann man die Zeit also auch rumbringen und zügig war es auch 14 Uhr. Wir haben unser Zimmer bezogen und dann war erstmal Pause. Wir haben beide eine Mütze Schlaf genommen und dann sah die Welt schon besser aus. Am Abend sind wir nochmal los und haben direkt gemerkt, der Sonnenuntergang in Darwin ist der Hammer. So einen tiefroten Himmel habe ich noch selten gesehen. Morgen wollen wir früh los und dann sicher ein paar Bilder machen. Jetzt war es etwas zu spät und wir sind weiter in einen Irish Pub. Es war mal wieder der Hammer. Live-Musik, tolles Essen und eine Stimmung wie an einem Samstag um 21 Uhr. Die Menschen haben gefeiert, gelacht, ordentlich gesungen und genauso getrunken. Es war eine richtige Party und das um 19 Uhr. Wir hatten richtig Spass. Gegen 20 Uhr wurde es dann schon wieder etwas ruhiger, denn die Menschen müssen ja morgen wieder früh raus. Und wer früher mit feiern anfängt, kann ja auch wieder eher aufhören. Wir haben auf dem Rückweg noch ein Eis genommen und damit war der Tag perfekt. Wobei das eigentliche Highlight fand, parallel zu unserem Essen, in der Heimat statt. Wir haben heute unsere neue Wohnung übernommen und die Schlüssel bekommen. Also Corinnes Papa war so lieb und hat das für uns gemacht. Dafür nochmals vielen Dank Markus. Wir haben jetzt also wieder 4 Wände, die tatsächlich auf uns warten. Die Übergabe erfolgte ohne Probleme und wir können uns jetzt darauf freuen.

Am Donnerstag haben wir uns am Morgen ein Frühstück im Hotel gegönnt. Es gab super Kaffee und ein ordentliches Buffet. Nach so langer Zeit mal wieder richtig schön, verschiedene Sachen zu Essen und einfach immer wieder ans Buffet gehen zu können. Ich habe es genossen und wir sind einige Zeit sitzen geblieben. Im Anschluss bin ich los und habe mir Darwin noch ein wenig weiter angeschaut. Ich bin an der Küste entlang zur Cullen Bay und hier wirkte die Stadt schon ganz anders. Hier wohnen wohl die Schönen und Reichen. Unterwegs konnte ich von verschiedenen Punkten noch den Blick auf das Meer geniessen.

Schon schön hier an der Cullen Bay und vor allem das Meer, ein Traum. Da kann man es sicher ein paar Tage aushalten.

Von der Cullen Bay ging es zum Mindi Beach, an welchem man wohl auch Baden kann. Komisch, weil ein paar Meter weiter weg, wird man noch vor Krokodilen gewarnt. Ich weiss nicht, ob ich hier ins Wasser gehen würde. Es war aber auch allgemein niemand im Wasser. Aber der Strand und das Meer sahen schon super aus.

Danach bin ich noch in den Botanischen Garten, was aber nicht der Hammer war. Ok, es gab schöne Palmen und Bäume, aber hat mich nicht so umgehauen. Ich bin wohl einfach zu verwöhnt nach über 1.5 Jahren Weltreise.

Ich war in Summe knapp 3 Stunden unterwegs und nach meiner Rückkehr echt durch. Es ist schon recht warm hier in Darwin, aber dafür ist die Luftfeuchtigkeit gefühlt nicht so hoch wie in Cairns. Mir gefällt das richtig gut. Aber den Nachmittag habe ich dann doch lieber am Pool verbracht und liege jetzt hier und schreibe an diesem Blog. Wie oben beim Einstieg zu den letzten 4 Tagen erwähnt, es ist einiges passiert und wir haben mal wieder so viel erlebt. Eine kleine Randbemerkung sei mir erlaubt. Kaum lieg ich am Pool kommen 2 weitere Paare, nicht zu überhören, aus Deutschland. Zwei davon mit einem Dialekt der mir nur allzu bekannt ist. Das breiteste Schwäbisch. Es stellt sich heraus, ein Paar war aus Böblingen, das andere aus Frankfurt an der Oder. Ich erkenne meinen Heimatdialekt also noch sehr gut und das nach 5 Monaten nur Englisch. 🙂 Ich weiss gar nicht, wann ich das letzte Mal 4 Stunden an einem Pool gelegen bin, aber es war herrlich. Am Abend sind wir nochmal los zum Sonnenuntergang und dann zum Essen. Es gab eine richtig italienische Pizza, endlich mal wieder.

Somit war auch dieser Tag wieder um und gleichzeitig ein voller Erfolg.

Freitag, der 19.05.2023, sprich heute, ist ein sehr seltsamer Tag. Es ist tatsächlich unser letzter Tag in Australien. Morgen fliegen wir weiter nach Singapur und damit sind dann 87 Tage von den erlaubten 90 Tagen um. Ja, wir werden die Aufenthaltsbewilligung nicht bis zur letzten Sekunde ausreizen. Es fühlt sich aber wirklich komisch an. Gefühlt sind wir doch erst gestern in Adelaide gelandet und nun ist schon wieder alles um. Wir haben aber immerhin extrem viel gesehen und erlebt, gehen also mit vielen Erinnerungen weiter. Wir haben aber gemerkt, Australien gefällt uns sehr gut, vor allem die Menschen und die Natur. Und da wir jetzt einige Regionen überhaupt nicht besucht haben, oder andere Regionen, die geplant waren, auch absagen mussten, werden wir ganz sicher wieder kommen. Wir haben sogar schon eine grobe Route im Kopf. Darwin ist ja bekannt für die Nationalparks Kakadu und Liitchfield, welche in der Region liegen. Also was man hier eben von «in der Nähe» versteht. Sind schon ein paar Stunden zu fahren. Trotzdem war es eigentlich der Plan, dass ich heute einen der Parks mit einer Tour besuche. Der gestrige Tag am Pool tat aber so gut und die Recherchen nach einer Tour waren auch nicht so erfolgreich, so dass ich es einfach hab sein lassen. Die Touren gingen ewig und waren recht teuer, darauf hatte ich keine Lust. Wir haben den Tag dann eher ruhig mit einem Frühstück begonnen und sind dann in die Stadt gelaufen. Wir wollten die andere Seite der Küste, die Waterfront, erkunden. Es war super, wir sind zuerst an die Küste mit einem Park, gekommen und dann in einen recht neuen Stadtteil. 

Hier gibt es unzählige Restaurants, Bars, usw. Auch kann man am Strand oder einem angrenzten Wellenbad baden. Richtung Meer gibt es einen Coastal walk über den man laufen kann und einen Blick auf den Hafen bzw. die Stokes Hill Wharf hat. An der Wharf gibt es einige Stände mit Essen und Trinken und ein kleines Riesenrad. Wir waren früh am Tag dort, aber ich glaube gegen Abend ist hier einiges los. 

Ich fand das ganze Areal einfach super. Es war richtig modern und trotzdem sehr gemütlich. Die Wharf war schon ein wenig in die Jahre gekommen, dafür aber einfach original. Darwin wurde 1942 von Japan sehr schwer bombardiert. Japan hatte zu dieser Zeit eine sehr aggressive Kriegspolitik und war auf Expansion aus. Die Japaner haben die Zeit genutzt, dass in Europa alle Kräfte gebunden waren und selbst Australien bereits Soldaten nach Europa geschickt hat zur Unterstützung Englands. Darwin war als nördlichste Stadt ein sehr wichtiges Ziel, vor allem weil Australien Mitte der 1930iger Jahre in Darwin riesige Öllager gebaut hatte. Hier wurde das Öl gelagert, welches aus Osttimor importiert wurde. Es war eine unfassbare Menge an Öl und damit eben auch ein strategisch wichtiger Punkt. Diese Bombardierung ist heute noch an allen Stellen in der Stadt ersichtlich. Überall gibt es Mahnmale und Gedenktafel für die unterschiedlichsten Opfergruppen. Wir hatten das schon im Vorfeld gehört, dass dieses Thema hier einfach sehr präsent ist, und wir können das jetzt wirklich bestätigen.

Nachdem wir dieses Areal ausführlich angeschaut hatten, ging es mit einem Aufzug wieder die Klippe hinauf auf das Level der Stadt. Von hier über eine Brücke und schon war man wieder in der Stadt. Ich habe mir dann noch einen Frisör gesucht, um meine Haare mal wieder ein wenig in Form bringen zu lassen. Die Suche war nicht ganz einfach, da man hier tatsächlich wieder einen Termin vorher vereinbaren muss. War ich so nicht mehr gewöhnt. Beim zweiten Anbieter hatte ich aber Erfolg und konnte direkt Platz nehmen. Ich glaube der Herr war aber bis vor kurzem noch Schaaf-Schärer. Ich habe keine Ahnung, was der mit der Haarschneidemaschine gemacht hat, aber das tat fast schon weh. Und immer mal da ein wenig, dann wieder auf der anderen Seite, dann wieder mit der Schere kreuz und quer… Ich weiss auch nicht, bin aber auch nicht ganz zufrieden. Mal schauen, wie es nachher aussieht wenn ich geduscht habe. Zumindest war es mit 30 Dollar sehr billig. Aber meine tolle Erfahrung mit dem Frisör in Sydney ist wohl zerstört. Dafür war ich nach 10 Minuten schon fertig und konnte gehen. Jetzt nur noch bezahlen und jetzt die Erkenntnis, der Laden nimmt keine Karte. Super, jetzt muss ich noch zum Geldautomaten und Australische Dollar beziehen und das am letzten Tag. Da meine eigentliche Karte an dem Automaten nicht ging, durfte ich noch meine Karte aus der Schweiz nehmen und damit kommen da noch ordentliche Gebühren obendrauf. Damit war der Besuch jetzt doch nicht mehr so billig. Da der Frust jetzt doch etwas vorhanden war, war das Nachmittagsprogram auch schnell definiert. Ich bin zurück zum Hotel und direkt an den Pool. Das wollte ich ja eh noch machen, jetzt eben schon früher. 🙂 Ich habe aber das Gefühl, von Darwin haben wir jetzt doch einiges gesehen und jetzt noch ein wenig Erholung, dann ist das ein toller Abschluss. Die Zeit am Pool habe ich noch genutzt hier am Beitrag zu arbeiten und ein wenig zu schwimmen. So herrlich. Am Abend sind wir nochmals kurz los für ein kleines Abendessen. Danach ging es aber schon recht früh wieder zurück ins Zimmer. Ich war irgendwie nicht richtig fit und recht müde. Hab mir wohl doch beim Tauchen eine kleine Erkältung eingefangen und langsam nervt die laufende Nase. Zudem muss ich ja morgen fit sein, wenn wir in Singapur einreisen möchten. Es gibt zwar auch dort keine Einreiserestriktionen mehr, aber Personen, welche krank wirken, können zu einem Test geschickt werden. Und darauf hab ich ja nun gar keine Lust. Also früh ins Bett, dann passt das sicher wieder.

Heute, Samstag, der 20.05.2023, begann richtig ausgeschlafen. Ich habe tatsächlich super und sehr lange geschlafen. Geht gleich schon wieder viel besser. Wir haben heute morgen noch unsere Sachen gepackt und ein kleines Frühstück im Hotel genommen. Heute ging zum Glück die Kaffeemaschine wieder, weshalb wir auch nochmal hier das Buffet genossen haben. Gestern war diese nämlich kaputt und wir haben das zu spät gemerkt. Und so ein Frühstück ohne Kaffee geht einfach gar nicht. Nach dem Frühstück haben wir alles fertig gemacht und ausgecheckt. Jetzt sitzen wir gemütlich in der Lobby und machen noch ein wenig Instagram bzw. die letzten Zeilen an diesem Beitrag. Ist doof, dass man immer schon um 10 Uhr auschecken muss und unser Flieger geht erst um 15.30 Uhr. Aber so nutzen wir die Zeit sinnvoll. Alternative wäre noch ein wenig laufen zu gehen, aber die Region um das Hotel kennen wir jetzt schon recht gut. Daher passt das auch so ganz gut. Wir haben beschlossen, dass wir um 12 Uhr ein Uber bestellen und dann zum Airport gehen. Dann können wir dort noch ein wenig rumlaufen und vielleicht noch ein paar Mitbringsel einkaufen. Jetzt ist es 11.30 Uhr und ich beende den Beitrag hochoffiziell. Sind doch mal wieder ganz schön viele Seiten geworden, aber wir haben auch einfach so viel erlebt. Ich hoffe, es hat trotzdem Spass gemacht zu lesen?! Australien ist einfach so ein grossartiges und erlebnisreiches Land. Wir kommen ganz sicher wieder. Wie unser Flug nach Singapur dann war und was wir dort erlebt haben, dann im nächsten Bericht.

Tobi

Tobi

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