Brisbane und das Great Barrier Reef
Am Montag, den 17.04.2023 ging es für uns dann weiter in einen Vorort von Brisbane, zu einer ganz besonderen Familie. Hierzu muss ich ein wenig ausholen. Wir haben bei unserem Abschiedsfest von der Cousine von Corinne, Sabina und Ihrem Partner Gino einen Gutschein für ein Rösti-Essen in Brisbane bekommen. Nämlich bei dem Patenkind von Gino, welches fast 30 Jahre ein Schweizer Restaurant in einem Vorort von Brisbane betrieben hat. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen und fahren voller Freude zu Monika und Herbert. Es ist ein komisches Gefühl so einfach zu fremden Menschen zu fahren, vor allem weil wir unseren Camper dort auch direkt im Garten parken und dort übernachten dürfen. Bevor wir aber los sind, sind wir noch ein wenig an den Strand vom Surfers Paradise. Leider war es heute etwas windig, so das der feine Sand ganz knapp über dem Boden so richtig heftig wehte. Wenn man auf dem Boden lag, tat das dann so richtig weh und man fühlte sich ruck zuck wie paniert. Das war uns dann doch etwas zu ungemütlich und wir sind stattdessen einfach ein wenig am Strand entlanggelaufen. Dabei haben wir noch die Promenade besichtigt und in einem Café ein leckeres Frühstück zu uns genommen.
Nach dem Mittag ging es dann nach Brisbane bzw. in den Vorort Mitchelton. Bevor wir bei unseren Gastgebern aufgeschlagen sind, sind wir noch kurz in die Mall für ein paar Besorgungen und natürlich auch einem kleinen Gastgeschenk. Mal wieder eine komplizierte Sache. Wir möchten ja gerne etwas mitbringen, aber wenn man die Menschen nicht kennt, echt noch schwer. Aber wir haben etwas Kleines gefunden und haben uns dann auf den Weg gemacht. Wir haben direkt vor dem Haus unseren Van parkiert und wie aus dem nichts stand plötzlich eine Dame neben dem Auto und wollte sich mit mir unterhalten. Ich habe das gar nicht kapiert und wusste zu dem Zeitpunkt auch nicht, wer das ist. Also dachte ich, ok, das muss Monika sein und hab tapfer mitgeredet. Erst nach ein paar Sätzen habe ich gerafft, dass die Dame eine Nachbarin war, die merkte das wir zu Monika wollten und sich dann einfach mit uns unterhalten wollte. Ich fand das so richtig lustig. Dann haben wir aber die richtigen Personen getroffen und wir haben uns sofort richtig wohl und willkommen gefühlt. Wir haben uns eine Zeit unterhalten und dann gab es auch schon Abendessen. Wir haben eine sehr leckere Rösti, wie in unserem Gutschein versprochen, bekommen. Und dazu sogar noch ein perfektes Lammfleisch. Das war so lecker, so richtig nach Schweizer Art und wir hätten in dem Augenblick auch irgendwo in der Schweiz sitzen können. Corinne konnte mal wieder richtig Schweizer-Deutsch sprechen und ich musste mich wieder konzentrieren um alles zu verstehen. 🙂 Nein Spass, es war super. Wir haben uns ewig unterhalten und sind dann völlig satt in unseren Van gekrochen. Wir konnten sozusagen in der Einfahrt parken und haben dann dort geschlafen. Es war super so und wir mussten nicht mehr fahren. Perfekt!
Für den Dienstag haben wir uns dann mal wieder zu einer Free Walking Tour in Brisbane angemeldet. Mit dem Thema sind wir ja schon Experten, was uns heute aber erwartete hatten wir so auch noch nicht. Der Veranstalter der Tour nennt sich Brisbane Greeters und die Guides sind eher älteren Semesters, meist Rentner, die vom Council her unterwegs sind. Der grosse Vorteil ist, in diesem Fall sind die Touren wirklich «free». Wir hatten gar keine Möglichkeit ein Trinkgeld zu geben, sondern unser Guide hat sich am Ende einfach so schnell aus dem Staub gemacht. Aber er wollte auch gar kein Trinkgeld. Aber der Reihe nach. Wir haben unseren Guide um 10.30 Uhr an der Town Hall getroffen. Wir hatten also den Morgen recht entspannt und konnten bei Monika und Herbert noch einen Kaffee trinken. Dann sind wir zum Zug gelaufen und waren in 25 Minten in der Stadt. War also mal wieder genial. Wir haben uns noch ein wenig umgeschaut und sind dann zum Treffpunkt. Für diese Tour mussten wir uns im Vorfeld anmelden, denn die Plätze sind sehr begrenzt. Es gibt immer zwei Touren um 10.30 Uhr und es gibt jeweils 6 Plätze. Sind also sehr kleine Gruppen, was aber auch einen riesigen Vorteil hat. Wir waren wieder eine lustige Truppe und wir sind pünktlich los. Wobei jetzt «los» ziemlich weit hergeholt ist. Die ersten 40 Minuten sind wir fast an der gleichen Stelle geblieben, haben aber unzählige Infos über die Stadt, das Land, die Town Hall und die Kirche daneben bekommen. Uns wurde sehr schnell klar, Bruce unser Guide mag nicht viel laufen, aber sein riesiges Wissen los werden. Wir wurden förmlich erschlagen mit Infos, die ich mir gar nicht alle merken konnte.
Nach den Ausführungen an der Town Hall ging es quer durch die Stadt, vorbei an den Brisbane Arcaden, dem ANZAC Memorial, dem alten Post Office hin zur Kathedrale. Hier gibt es eine kleine alte Kathedrale, in welcher die einzige Heilige von Australien geehrt wird. Ja, in Australien hat es nur eine Person geschafft bisher, heiliggesprochen zu werden. Immerhin gab es unterwegs eine kleine Pause, in welcher wir uns mit einem Kaffee versorgen konnten. Das war bei den vielen Geschichten auch absolut notwendig.
Danach sind wir dann zum Fluss und konnten einen Blick auf die Story Bridge werfen. Diese ist vom gleichen Architekten wie die berühmte Harbor Bridge in Sydney. Eigentlich sollte das Layout der Brücke von Brisbane schon in Sydney zum Tragen kommen, man hat sich dort dann aber für die grossen Bögen der Brücke entschieden. Somit konnte der gute Herr einfach seinen Plan aus Sydney in Brisbane präsentieren und dort die Brücke bauen. Sieht aber auch noch schick aus. Hier im Hafen ging es dann auf eine Fähre, mit welcher wir 3 Stationen auf dem Fluss gefahren sind. Die kleinen Fähren in der Stadt sind hier tatsächlich kostenlos. Eine super Sache.
Nach dem Aussteigen war unsere Tour auch schon beendet und der Guide hat sich verabschiedet. Somit waren auch schon wieder 3 Stunden um, gelaufen sind wir nicht viel, aber Informationen hatten wir ohne Ende. Ich war echt erschlagen. Wir sind dann noch ein wenig durch den botanischen Garten und vorbei am Parlamentsgebäude gelaufen.
Brisbane ist schon eine schöne Stadt, mit ihren knapp 2.5 Mio. Einwohnern zwar nicht sehr gross, aber alles ist modern und irgendwie ist auch alles vorhanden was man so braucht. Ich glaube hier kann man schon sehr gut leben. Nach einem kleinen Durstlöscher, ja es war ein Bier, um diese Frage gleich vorwegzunehmen, ging es mit dem Zug wieder zurück zu Monika und Herbert.
Unsere Gastgeber warteten bereits auf uns wir sind nochmal los zu einem kleinen Ausflug. Zuerst sind wir zu einem Staudamm gefahren, wo wir noch eine kleine Runde am Stausee gelaufen sind. Wir waren eigentlich noch fast in der Stadt, es fühlte sich aber komplett idyllisch und weit entfernt an. War richtig schön.
Danach ging es dann noch zu einem Aussichtspunkt über die Stadt und den Fluss. Ein herrlicher Blick über das ganze Umland und das bei Sonnenuntergang. War richtig schön anzuschauen und hat uns nochmal ein grösseres Verständnis über die Stadt gegeben.
Danach ging es dann wieder nach Hause, wo wir ein zweites Mal mit einem tollen Abendessen versorgt wurden. Wir haben uns wieder ewig unterhalten, auch mit zwei der drei Kindern. Eine tolle und so symphytische Familie. Erschöpft, aber zufrieden sind wir dann wieder in unseren Van und waren schon bald im Reich der Träume angelangt.
Am nächsten Morgen, Mittwoch, haben wir uns von unseren Gastgebern Monika und Herbert verabschieden müssen. Es gab noch einen leckeren Kaffee und dann mussten wir auch schon los. Es war so schön bei den Beiden und wir haben die Zeit extrem genossen. Es ist so spannend, so viele Meschen unterwegs kennenzulernen und Zeit zu verbringen. Es gibt immer so viel zu erzählen, man erfährt so vieles und es ist einfach toll. Die Beiden haben sich richtig lieb um uns gekümmert und wir hoffen das wir die beiden wieder sehen, vielleicht sogar mal in der Schweiz. Auch an der Stelle nochmals vielen Dank für das feine Essen und alles andere. Wir machten uns dann auf den Weg nach Noosa, wo wir eine weitere Einladung hatten. Dieses Mal ging es aber zu einer typischen australischen Familie. Wir waren auf dem Weg zu Amy, welche Corinne vor 20 Jahren kennen gelernt hat. Amy war damals im Rahmen eines Schüler-Austausches für ein Jahr in der Schweiz und lebte bei Corinnes Eltern in Reinach. Seitdem sind die beiden in Kontakt und jetzt endlich können wir sie auch mal in Australien besuchen. Unterwegs haben wir noch eine kleine Wanderung in den Glass House Mountains gemacht. Das sind sehr alte Vulkanberge, auf welche man laufen kann und dann eine super Aussicht hat. Wir haben den Tipp noch von Monika bekommen und es war genial. Die Wanderung war nicht allzu lange, aber stellenweise recht steil. Wir waren aber zügig oben und konnten den Blick geniessen. Leider war die Fernsicht nicht ganz optimal, aber mal wieder jammern auf hohem Niveau. Randnotiz von Corinne: «ich bin da im Fall den Berg hinauf gesegglet wie ein Profi und ganz ohne Jammern».
Danach ging es dann weiter Richtung Noosa mit einem weiteren kurzen Stopp in Coolum Beach, wo wir noch ein wenig Zeit am Strand verbrachten. Irgendwie werden die Strände immer wie schöner. 🙂
Danach ging es dann weiter bis nach Noosa und zu Amy. Sie wohnt im Erdgeschoss im Haus ihrer Eltern zusammen mit ihrem Mann Pip und ihrem Sohn Willow. Wir haben Amy das letzte Mal vor 3 oder 4 Jahren in der Schweiz getroffen, jetzt haben wir auch ihren Sohn kennen gelernt. Ein lustiger Zwerg mit einem süssen Grinsen im Gesicht. 🙂 Die Freude über das Widersehen war gross und es wurde ein richtig toller Abend mit super gekochtem Essen von Amy. Eigentlich wollten Corinne und ich wieder in unserem Van übernachten, haben aber ein Gästezimmer mit eigenem Bad zugewiesen bekommen. Wir durften im Obergeschoss, der Wohnung der Eltern im Gäste Bereich einziehen. Was wirklich mega war. So sind wir mal wieder zu einer Nacht in einem richtigen Bett überredet worden, was im Nachhinein richtig gemütlich war. Nach unserem Essen und vielen Getratsche sind wir auch recht früh schlafen gegangen.
Donnerstag, 20.04.2023 war dann unser erster Tag mit Familie Amy. Wir wissen ja langsam, wie die Australier ticken mit ihrem Aufstehen mitten in der Nacht. Daher sind auch wir recht früh, also für unsere Verhältnisse, um nicht ganz so sehr aufzufallen. Es gab einen leckeren Kaffee und wir haben ein wenig mit Willow versucht zu spielen. Fand er jetzt nur mässig interessant. 🙂 Gegen 9.30 Uhr hat uns Amy dann in die Stadt gefahren, damit wir im Noosa Nationalpark eine Runde laufen können. So können wir den Küstenabschnitt entlang ohne nachher wieder zurück zum Auto zu müssen. Es waren in Summe knapp 10 km bis zum Noosa Beach und unterwegs gab es immer wieder verschiedene Aussichtspunkte, von welchen wir den Blick auf das Meer oder den Strand geniessen konnten.
Besonders schön aber dafür auch umso stürmischer war der Blick über das Hell’s Gate. Hier mussten wir die Mütze ganz schön festhalten, so hat es gepfiffen. Aber der Blick war es mehr als wert.
Von einem anderen Punkt konnten wir sogar ein paar Delfine sehen und nachher dann die vielen Surfer am Noosa Beach bewundern.
Nachdem wir in Noosa Beach angekommen waren, hatten wir noch nicht genug sondern sind durch die Strassen des Dorfes geschlendert und noch ein wenig an den Strand. Es gibt so viele Surfer hier und fast jeder scheint ein Profi zu sein. Viele gehen wohl auch einfach über den Mittag zum Surfen, anders kann man es sich nicht erklären, warum manche im Sprint vom Auto bis ins Wasser gerannt sind. Man wollte einfach keine Zeit verlieren.
Nachdem wir uns noch ein kleines Eis gegönnt hatten, haben wir uns sogar noch auf den Weg nach Hause zu Fuss gemacht. War nochmal knapp 45 Minuten zum Laufen, aber tat sehr gut. Und ausserdem gefällt uns das Dorf und die Umgebung hier so gut, da läuft es sich gleich leichter. Zurück im Haus war aber eine Dusche notwendig, ehe es dann mit dem Rest leckere Würste vom Grill gab. So lässt sich doch ein toller Tag noch tollerer ausklingen. Wir haben einfach wieder ewig getratscht und viel gelacht.
Freitag, der 21.04.2023 brachte dann mal wieder eine neue Erfahrung. Aber der Reihe nach. Der Tag startete erstmal ein wenig frustrierend. Wir haben mal wieder unsere Pläne überdacht und vor allem geändert. Wir merken gerade, wie gross Australien einfach ist und wie viele tolle Plätze es gibt. Vor allem jetzt hier an der Küste gefällt es uns so gut, aber wir haben nicht mehr allzu viel Zeit, bis wir in Cairns sein müssen. Wir haben uns entschieden, unsere Etappe durch das Outback zu verschieben und haben versucht, unseren Camper, den wir jetzt haben, ein paar Tage länger behalten zu können. Damit haben wir 2 Wochen mehr Zeit für die Ostküste, müssen dann aber auf das Outback verzichten. War mal wieder eine bescheidene Sache, weil das Outback sehr gross auf unserer Liste stand. Aber es geht einfach nicht alles und wir müssen ja eh bald wieder nach Australien, da uns die gesamte Westküste noch fehlt. Dann werden wir das alles nachholen und uns jetzt auf die Ostküste konzentrieren. Vor allem ich bin gerade einfach oft müde und würde am liebsten an weniger Orten sein und dafür länger. Es ist das erste Mal, seit wir los sind, dass ich das so empfinde. Ist noch komisch. Der Vormittag war also so ziemlich für den Ars… Wobei jetzt haben wir eine Entscheidung getroffen, auch wenn es weh tut, aber jetzt wissen wir, woran wir sind, und können das Beste aus der noch verbleibenden Zeit herausholen bzw. uns auch noch auf das Leben nach dieser Reise vorbereiten. Vor allem ich habe da wohl noch einige Sachen, die ich erledigen muss. Den Nachmittag haben wir dann aber wieder am Strand verbracht. Eine Freundin von Amy, welche als Surflehrerin arbeitet, hat sich angeboten mir eine Surfstunde zu geben, was ich gerne angenommen habe. Da das Wetter recht windig war, hatte ich auch noch mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen. Ok, etwas muss ich ja die Schuld geben. Die Stunde war übrigens ein Geschenk von Corinne über das ich mich sehr gefreut habe. Ich wollte das schon immer mal probieren habe mich aber bisher nicht aufraffen können. Das ich das nun sogar im Surfer-Paradies Australien machen konnte, ist einfach nur genial. Vielen Dank dafür. Nach ein paar Trockenübungen am Strand ging es auch schon recht schnell ins Wasser. Vor allem die Strömung war heftig, so dass selbst das Laufen hinaus aufs Meer sehr anstrengend war. Nun ja, die ersten Versuche sahen schon sehr lustig aus und ich habe einige Schlucke Salzwasser abbekommen in der Stunde.
Es hat aber so viel Spass gemacht, dass wir für den nächsten Tag gleich nochmal eine Stunde ausgemacht haben. Nach der Stunde hat uns Amy wieder abgeholt und wir sind zurück nach Hause für eine kurze Dusche, ehe wir dann alle zusammen, sprich Amy und Pip mit dem Kleinen sowie Corinne und ich nochmal los sind. Unser Ziel war eine kleine Pizzeria, in welcher wir ein leckeres Abendessen hatten. Da sich jeder nicht für eine Pizza entscheiden konnte, haben wir einfach 3 verschiedene in die Mitte des Tisches bestellt und jeder konnte probieren. Und alle 3 waren sehr lecker. Danach ging es dann zurück nach Hause und auch schon wieder bald ins Bett. Ich war noch nie so früh im Bett wie gerade in Australien. Aber die Menschen stehen einfach sooo früh auf und gehen daher früh ins Bett. Ist so gar nicht mein Rhythmus, aber man gewöhnt sich daran.
Der nächste Tag startete dann zur Abwechslung mal traurig. Heute mussten wir wieder Abschied nehmen von Amy und ihrer Familie. Wir hatten so eine tolle Zeit zusammen und haben die Gastfreundschaft mehr als nur genossen. Es war wirklich schön und ein richtiger Luxus mal wieder drei Nächte in einem richtigen Bett zu schlafen und sogar ein eigenes Bad zu haben. Wir haben das so richtig genossen. Zum Abschied mussten wir natürlich noch ein paar Bilder machen und wir hoffen, dass wir die Drei sehr bald mal wieder sehen, sei es wieder in Australien, in Europa oder sonst irgendwo auf der Welt. Ich habe eigentlich immer gedacht die Welt ist so gross, was sie ja auch ist, aber wenn man ehrlich ist, in der heutigen Zeit ist man selbst in Australien schnell. Daher sind wir optimistisch, dass wir das Wiedersehen schaffen. Jetzt hiess es unser Zeug zusammenpacken, einen letzten Kaffee zu geniessen und dann tatsächlich Abschied nehmen. Da die Drei noch einen wichtigen Termin hatten, ein Freund von Willow wurde 2 Jahre alt, das muss gefeiert werden. Und ja, in Australien startet so eine Party morgens um 9.30 Uhr. 🙂 Also mussten wir auch früh los und habe uns dann auf den Weg nach Noosa Beach gemacht. Wir wollten das Dorf und den Strand noch ein wenig geniessen. Da auch meine Surflehrerin bei der erwähnten Party war, war die Planung der anstehenden Surfstunde eine recht spontane Geschichte. Wir haben einfach geschaut, wie lange die Party geht und ob Corinne und ich dann noch in der Gegend sind. Da wir es aber sehr gemütlich genommen haben, zuerst ein kleiner Spaziergang am Strand, dann ein leckeres Frühstück, dann ein wenig durch die Strassen bummeln, verging doch recht viel Zeit. Wir haben sogar noch ein wenig eingekauft, als Surfer brauch ich ja auch ein Surfshirt und Corinne hat noch einen tollen Badeanzug gefunden. Um es kurz zu machen, wir waren noch recht lange in Noosa, vielleicht auch einfach, weil es uns so sehr gefallen hat, hier. Schlussendlich hat sich Eliza gemeldet und gemeint, dass wir noch eine Stunde machen könnten. Wir waren ja noch da, also abgemacht. Wir haben uns 30 Min später wieder am Strand getroffen, ich mir ein etwas grösseres Board gemietet und ab ging es wieder ins Wasser. Das etwas grössere Board hat sich ausbezahlt, es war doch alles etwas stabiler und ich habe es tatsächlich geschafft ein paar Mal mehr oder weniger aufzustehen. Wobei wenn ich die Videos, welche Corinne gemacht hat anschaue, dann hat das schon etwas vom sterbenden Schwan gehabt. 🙂 Aber egal, es ist tatsächlich recht schwer das Ganze als Erwachsener zu lernen und ich denke ich habe das ganz gut gemacht. Aber das Wichtigste, ich hatte so viel Spass, so dass auch diese Stunde einfach nur so verflog. Danach habe ich das Board wieder abgegeben und dabei die restliche Mietzeit von 40 Min einfach verfallen lassen. Die Dame bei der Rückgabe war erstaunt das ich das Board nicht mehr wollte, obwohl bezahlt, aber ich war echt am Ende. Mir taten die Arme und die Beine einfach nur noch weh und ich war durch. Das gibt ein heftiger Muskelkater. (Und ja, jetzt wo ich den Bericht einen Tag später schreibe, kann ich bestätigen, es tut noch immer alles weh, was für ein Muskelkater.) Corinne und ich sind dann wieder zu unserem Van, haben eine kleine Pause gemacht und uns dann auf den Weg zu unserem nächsten Etappenziel. Wir fuhren Richtung Norden bis nach Rainbow Beach. Unterwegs haben wir nochmal unsere Vorräte an Nahrung und Trinken aufgefüllt, da wir die nächsten Tage etwas abseits vom Weltgeschehen übernachten. Wir haben einen tollen Campingplatz gefunden, liegt aber 3 km ausserhalb, dafür aber einer schönen Bucht des Meeres. Sozusagen auf der Rückseite des berühmten Rainbow Beach. Unser Einkauf führte uns mal wieder zu einem deutschen Traditionsunternehmen. Wir waren bei ALDI und haben einen richtigen Grosseinkauf gemacht. Auch in Australien lohnt sich der Weg zu ALDI, da einfach deutlich billiger. Am Abend haben wir dann mal wieder unseren Grill angeworfen und etwas Leckeres gezaubert. Danach ging es ins Bett und eine unruhige Nacht stand uns, bzw. mir bevor.
Sonntag, der 23.04.2023 war ein sehr langweiliger Tag. Wir waren den ganzen Tag an unserem Van, haben gewaschen, gekocht, geputzt, gearbeitet, an diesem Blog geschrieben usw. Zu sehr viel mehr war ich auch gar nicht fähig. Ich bin am Morgen kaum aus dem Bett gekommen, mir tat noch immer jeder Muskel weh vom Surfen und ich habe mal so richtig schlecht geschlafen. Bei anderen sieht das immer so leicht aus beim Surfen, ich muss wohl noch an meiner Technik arbeiten. Am Abend haben wir noch gekocht und dann noch eine Nachtschicht mit Arbeit eingelegt. Morgen wird es aber wieder spannend, da steht ein Ausflug nach Fraser Island auf dem Programm.
Am Montag, 24.04.2023 hiess es wieder früh aufstehen. Wir wurden bereits um 7:30 Uhr von einem Bus am Campingplatz abgeholt. Wir hatten eine Tagestour nach Frasier Island gebucht. Und da man auf die Insel nur mit einem Allradfahrzeug darf, was wir nicht haben, haben wir uns für eine Tour entschieden. Unser Bus war so auch kein Bus in dem Sinn, sondern ein LKW, welcher hinten eben einen Aufbau hatte, der wie ein Bus aussah und Menschen darin sitzen konnten. Es war aber ein recht rustikales Gefährt mit Allradantrieb.
Die Insel ist etwa 123 km lang und 22 km breit. 1992 wurde Fraser Island in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Im Jahr 2021 wurde die Liste aktualisiert, um den traditionellen Namen der Butchulla-Aborigines, K’gari, sowie den kolonialen Namen der Insel, Fraser Island, hinzuzufügen. Die Eintragung fand gerade einmal 7 Wochen nachdem Australien den Antrag eingereicht hat, statt. Diese Aufnahme als ein Weltkulturerbe wurde noch nie so schnell abgewickelt. Die Insel gilt mit einer Fläche von 1.840 km2 als die grösste Sandinsel der Welt. Sie ist auch die grösste Insel von Queensland, die sechstgrösste Insel Australiens
Die Insel ist seit mindestens 5’000 Jahren bewohnt. Der traditionelle Name der Butchulla, so hiessen die Ureinwohner auf der Insel ist K’gari oder Gari, was so viel wie Paradies bedeutet. Und damit lagen die Menschen damals genau richtig, es ist ein Paradies. Für kurze Zeit war die Insel als Great Sandy Island bekannt, bevor sie in Fraser Island umbenannt wurde, benannt nach James Fraser, der dort nach einem Schiffbruch auf einem nahen gelegenen Riff starb. Auf dieser Tour war es das erste Mal, dass wir so richtig etwas über die Ureinwohner und ihre Lebensweise gelernt haben. Durch diverse Entdeckungen konnte man das Leben, welches hier geführt wurde, sehr gut nachvollziehen. So war z.B. so, dass wenn ein Mann und eine Frau geheiratet haben, es keinen Ehering in der Form wie heute gab. Vielmehr wurde nach der Heirat am kleinen Finger über dem vordersten Gelenk ein Faden gebunden und fest verschlossen. Dieser Faden wurde jede Woche ein wenig enger gebunden, bis der Frau die Fingerkuppe des linken kleinen Fingers abgefallen ist. Das war das Zeichen, dass sie verheiratet ist. Andere Zeiten, andere Sitten. Wenn die frisch Vermählten jetzt eine Familie gründen wollten, dann war das nicht so einfach. Es wurde genau ermittelt, für wie viele Menschen ist Nahrung in der Umgebung vorhanden. War das Maximum an Menschen erreicht, musste gewartet werden, bis wieder eine Person starb und somit wieder ein Platz am Tisch frei wurde. Wenn aber jetzt verschiedene Frauen ein Kind haben wollten, dann wurde ermittelt, welche Frau mit ihrem Mann die Gesündesten und Fittesten waren und diese durften dann eine Familie gründen. Der Rest musste wieder warten. So gab es viele Frauen, die eine Familie haben wollten, nie aber eine gründen durfte.
Zurück zur Insel und ihren Besonderheiten. Die Insel besteht komplett aus Sand, der sich seit etwa 750’000 Jahren auf vulkanischem Grundgestein angesammelt hat, das ein natürliches Auffangbecken für die Sedimente darstellt. Diese werden von einer starken Meeresströmung nordwärts entlang der Küste getragen. Der Sand stammt dabei aus den Flüssen Hawkesbury, Hunter und Clarence in New South Wales und besteht zu 98% aus Quarz. Experten haben herausgefunden, dass der Sand ursprünglich aus den Wüsten im Westen von Australien stammen. Durch Winde wurden die einzelnen Sandkörner über viele Jahre nach Osten transportiert und dort durch Regen aus der Luft gespült und sie gelangten in die oben genannten Flüsse. Man kann sich das kaum vorstellen, wenn man heute über die Insel läuft. Im Gegensatz zu vielen anderen Sanddünen gibt es hier auf der Insel eine reiche Pflanzenwelt, was auf die im Sand natürlich vorkommenden Mykorrhizapilze zurückzuführen ist, die Nährstoffe in einer Form freisetzen, die von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Ich lasse das mal so stehen, weil alles kapiert, habe ich auch nicht und musste das nochmal nachlesen, Alles, was darüber noch mehr ins Detail ging, war mir zu Hoch. Auf der Insel leben einige wenige verschiedene Säugetiere sowie eine Vielzahl von Vögeln und Reptilien.
Alle Hügel auf Fraser Island sind durch Sandblasen entstanden. Sandblows sind Dünen, die sich durch den Wind über die Insel bewegen und keine Vegetation aufweisen. Im Jahr 2004 gab es schätzungsweise 36 Sandblows auf der Insel. Durch die ganzjährigen Winde aus Südost bewegen sich die Sanddünen auf der Insel mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 2 Metern pro Jahr und wachsen bis zu einer Höhe von 244 Metern. Das älteste Dünensystem wurde auf 700 000 Jahre datiert und ist damit die älteste aufgezeichnete Abfolge der Welt.
Aber nun zurück zu unserem Tag. Vor lauter vielen wichtigen Infos habe ich ganz vergessen den Tag zu beschreiben. Nachdem wir abgeholt wurden, ging unsere Fahrt ein wenig durch den Ort Rainbow Beach um noch weitere Teilnehmer einzusammeln. Wir waren mal wieder eine gut gemischte Gruppe, aber irgendwie ist es anders als in Südamerika. Hier kommt man mit den anderen nicht so richtig ins Gespräch, weil irgendwie jeder einfach vor sich hin reisen tut. Da ist das Interesse an einem Austausch nicht so gross. Aber egal. Nachdem wir alle beisammen hatten, ging unsere Fahrt zum Strand, wo wir auf eine kleine Fähre warteten. Es gab keine Anlegestelle oder so, sondern die Fähre fuhr einfach auf den Strand zu und machte die Klappe vorne herunter, so dass es eine kleine Brücke auf en Strand gab. Darüber fuhren die Autos auf und von der Fähre. Spart extrem viel Zeit, weil so dauert der ganze Prozess nur ein paar Minuten. Wir also mit dem Bus auf die Fähre, zusätzlich noch ein paar Autos und ab ging es auf die Insel. Die Überfahrt dauert nur ein paar Minuten, von einem Schwimmen wird aber deutlich abgeraten. So langsam kommen wir in die Gegend, in welcher es auch ziemlich grosse Haie im Wasser haben kann. Da waren wir auf unserer Fähre schon sicher unterwegs.
Drüben angekommen, gleiches Spiel, einfach Klappe auf und zügig herunterfahren. Ich glaube die Fähre legt nie immer genau am selben Ort an, sondern eben da wie sie an den Strand kommt. Dann ging unsere Fahrt auch direkt los. Zuerst entlang des Strandes und dann auf eine Strasse im Inneren der Insel. Eigentlich wird der meiste Verkehr über den Strand abgewickelt, aber je nach Flut kann man manche Passagen nicht fahren. Dann gibt es die inländischen Strassen. Wobei Strasse ist hier jetzt nicht so zu verstehen wie normal. Ist einfach eine Sandpiste mit üblen Löchern und Rillen. Ohne Allrad keine Chance. Dafür ist hier auch nur 40 km/h erlaubt anstatt wie am Strand 80 km/h. Diese 80 gelten noch gar nicht so lange, bis dahin durfte man 100 km/h auf dem Strand fahren. Es gab aber einen schweren Unfall und dann hat man das reduziert. Immerhin.
So nun aber zu unserem ersten Ziel. Fraser Island hat mehr als 100 Süsswasserseen, die zweithöchste Konzentration von Seen in Australien nach Tasmanien. Diese Seen gehören zu den saubersten der Welt. Der berühmteste See ist der Lake McKenzie, welcher auf einer Höhe von über 100m über dem Meeresspiegel auf kompaktem Sand und Pflanzenmaterial liegt. Als wir angekommen sind, waren schon ein paar Touristen da, aber wir konnten noch ein paar schöne Bilder machen und vor allem das Baden im See geniessen. Ich glaube ich bin noch nie in einem so tollen Wasser geschwommen. Unser Guide meinte, dass das Wasser im See eine verjüngende Wirkung hat. Ich weiss nicht, ob ich jetzt jünger aussehe, aber zumindest nicht älter. Hat also nicht geschadet. Der See besteht zu 100% aus reinem Regenwasser, welches sich im Sand staut. Es gibt somit keinen natürlichen Zu- oder Abfluss aus dem See. Daher ist es sehr wichtig, dass z.B. vorsichtig mit Sonnencreme und sonstigen, durch Touristen verursachte Verschmutzungen, umgegangen wird.
Unter der Insel verbirgt sich übrigens ein riesiger Speicher an Frischwasser. In Summe entspricht dieses Wasser ein Vielfaches, ich weiss nicht mehr wie viel Mal mehr, der Wassermenge, welche in Hafenbecken von Sydney ist. Es ist also sehr viel Wasser. Da es an mehr al 200 Tagen im Jahr auf der Insel regnet, sammelt sich das ganze Wasser unter dem Sand. Der Sand wirkt wie ein Schwamm. Gleichzeitig sorgt das Salzwasser rund um die Insel herum dafür, dass das Frischwasser nicht aus dem „Schwamm“ sprich dem Sand ins Meer läuft. Das Salzwasser ist schwerer als Frischwasser und übt so einen Druck auf den Sand aus. Kann man sich kaum vorstellen, aber ist so.
Unser nächster Stopp war dann ein kleiner Walk durch den Regenwald. Es war jetzt nicht wirklich spektakulär, aber trotzdem sehr schön. Vor allem wenn man bedenkt, dass die riesigen Bäume in nichts anderem stehen als Sand. Ich finde das schon beeindruckend, dass die alle so im Boden halten. Vor allem weil der Sand ja auch nicht so viele Nährstoffe bietet. Aber hier kommt die Natur eben wieder selber zum Tragen, in dem die abgestorbenen Bäume, bzw. Bäume, die von Termiten zerfressen werden, wieder neues Leben ermöglichen.
Jetzt war es aber auch Zeit für ein Mittagessen und wir fuhren in ein Ressort, in welchem wir ein tolles Buffet serviert bekommen haben. Das Essen war sehr gut und wir konnten uns ausgiebig stärken.
Der erste Stopp nach dem Essen führte uns zu The Pinnacles, wo wir den gefärbten Sand in den Klippen am Strand besichtigen konnten. Der Sand hat hier verschiedene Farbtöne, welche sehr schön leuchten. Wobei ich hier gestehen muss, dass haben wir auf Tasmanien, bzw. Maria Island schon besser gesehen. Aber egal, trotzdem eine coole Sache.
Zum Abschluss ging es dann entlang «75-Mile Beach» (120 km) welcher entlang des grössten Teils der Ostküste von Fraser Island verläuft. Der Strand ist offiziell als Hauptstrasse ausgewiesen und wird als Landebahn für Flugzeuge genutzt. Die Strassenverkehrsordnung besagt, dass Fahrzeuge den Flugzeugen Vorfahrt gewähren müssen, wenn sie ihnen entgegenkommen. War ein cooles Gefühl so nah am Wasser entlangzufahren. Entlang des Strandes befinden sich die Champagne Pools, Indian Head, das Maheno-Wrack und der Abfluss des Eli Creek. Die letzten beiden Punkte haben wir besucht, was sehr eindrücklich war.
Die SS Maheno war ein Ozeandampfer der Union Company of New Zealand, der von 1905 bis 1935 in der Tasmanischen See zwischen Neuseeland und Australien als Luxusdampfer verkehrte. Während des Ersten Weltkriegs wurde das Schiff auch von den neuseeländischen Seestreitkräften eingesetzt, und zwar als Hospital Ship No. 1.
Bei Kriegsende im November 1918 wurde die Maheno aus dem Militärdienst entlassen und das Schiff nahm seine ursprüngliche Route wieder auf. Am Ende ihres kommerziellen Lebens verliess die Maheno am 3. Juli 1935 Sydney im Schlepptau der Oonah, einer ehemaligen Fähre, die 1888 gebaut und zusammen mit der Maheno an eine Abwrackwerft in Japan, verkauft worden war. Die Schiffe waren durch ein langes und sehr dickes Stahlseil verbunden. Am Nachmittag des 7. Juli, etwa 50 Meilen vor der Küste, riss das Schleppseil in einem Wirbelsturm ab. Versuche, das Schleppseil wieder zu befestigen, scheiterten in der schweren See, und die Maheno mit einer Notbesatzung von acht Mann an Bord trieb ab und verschwand. Die Oonah, deren Ruderanlage vorübergehend ausser Betrieb war, sendete einen Funkspruch, in dem sie um Hilfe für die Maheno bat, deren Propeller entfernt worden waren und diese damit manövrierunfähig war. Die Maheno trieb Richtung Fraser Isalnd und strandete am Strand, von wo aus sie nicht mehr bewegt werden konnte. Trotz vieler Versuche. Man versuchte das Wrack zu verkaufen, fand aber keinen Käufer. Aus diesem Grund liegt das Wrack noch heute am Strand, zerbricht aber so langsam. Ich denke in ein paar Jahren hat der Rost seine Arbeit vollends verrichtet. Schade, weil es sieht sehr genial aus.
Der Eli Creek ist mit einem Durchfluss von 80 Millionen Litern pro Tag der grösste Süsswasserbach an der Ostküste von Fraser Island. Das Wasser stammt wie oben beschrieben aus der Schicht Frischwasser unter der Insel. Auch wenn jetzt hier 80 Millionen Liter pro Tag herauslaufen, der Speicher der Insel ist so gross, das Wasser wird nicht ausgehen. Der Regen sorgt für Nachschub.
Danach ging es dann wieder zur Fähre und zurück aufs Festland. Auch dieses mal war die Überfahrt wieder etwas wellig, aber alles gut. Waren ja wieder nur ein paar Minuten. Wir wurden dann direkt zu unserem Campingplatz gefahren, wo wir den Abend sehr früh ausklingen haben lassen. So ein Besuch im Paradies macht einfach sehr müde. Wobei den Sonnenuntergang und den Sternenhimmel mussten wir einfach nochmal am Campingplatz geniessen.
Dienstag der 25.04.2023 war dann ein Feiertag in Australien. Heute ist der sogenannte ANZAC Day. Das ist der Tag, an welchem Australien und auch Neuseeland seinen in Kriegen gefallenen Soldaten und Mitmenschen gedenkt. Es werden kleine militärische Paraden abgehalten und an den verschiedenen Kriegsdenkmälern in den Städten gibt es kleine Feierlichkeiten. Wir wussten nicht genau, was uns an dem Tag erwartet und was alles geöffnet hat. Daher haben wir nicht so viel geplant, sondern wollten einfach ein wenig an den Rainbow Beach bzw. den Ort Rainbow Beach und ein wenig laufen. Wir sind also mit unserem Van los und haben einen tollen Platz am Strand gefunden. Leider war das Wetter recht stürmisch und regnerisch, so dass das Laufen jetzt nicht so viel Spass gemacht hat. Aufgrund der Flut konnten wir auch nicht ganz bis zum eigentlichen Rainbow Beach laufen. Der Strand hat seinen Namen daher, dass wenn am Morgen die Sonne aufgeht und die ersten Strahlen über den Horizont kommen, es viele kleine Regenbögen über den sich brechenden Wellen gibt. Heute glauben viele, dass der Name aufgrund der verschiedenen Sandfarben am Strand gewählt wurde, was aber tatsächlich falsch ist. Unser Guide vom Vortag hat uns das noch genau erklärt. Am Strand gibt es ebenfalls Klippen, welche unterschiedliche Farben haben, analog zu den Pinnacles von gestern. Unser Guide meinte, dass eine Mischung von Brauntönen einfach nie und nimmer ein Regenbogen gibt, womit er ja schon recht hat. Daher ist der Ansatz mit den Wellen und der Sonne am Sonnenaufgang schon naheliegender. Wobei wir haben es so oder so nicht gesehen. 🙂 Aber der Blick über den Strand haben wir trotzdem genossen.
Danach ging es noch ein wenig in das Dorf für einen Kaffee und ein wenig Sightseeing. Nicht wirklich viel los, aber irgendwie trotzdem gemütlich hier. Wir sind dann zum Nachmittag wieder zurück auf den Campingplatz und haben dort noch den Rest des Tages mit Arbeiten, Musik hören und am Strand sitzen verbracht.
Am Mittwoch ging unsere Fahrt dann weiter nach Bundaberg. Die Stadt ist eigentlich nur bekannt durch eine riesige Rum-Destillerie und eine Brauerei die alkoholfreies Ginger Beer herstellt. Da die Stadt auf dem Weg liegt, haben wir gedacht, dass wir den Vormittag fahren und dann am Nachmittag eine Tour durch die Destillerie machen. Ok, Corinne hat sich dann lieber für einen Termin bei der Maniküre entschieden, aber ich wollte zum Rum. Wir sind schon recht früh am Morgen los und waren gegen Mittag in Bundaberg. Wir konnten unseren Stellplatz direkt beziehen. Ich glaube, das waren die bisher am freundlichsten Menschen auf einem Campingplatz hier. An der Rezeption war die Chefin und ihr Mann kam kurz nachdem ich das Büro betreten habe auch dazu, Innerhalb von Minuten hatte ich eine komplette Agenda für unseren Aufenthalt und auch sonst noch jede Menge Tipps. Waren so cool die Beiden. Nachdem wir unseren Van installiert hatten, bin ich mal los, um die Brauerei mit dem Ginger Beer zu besuchen. War nur 10 Minuten zum Laufen und es gibt ein kleines kostenloses Museum und einen Shop. Ich habe das Ganze angeschaut und war echt beeindruckt, was hier so alles hergestellt wird. Vor allem die Limonaden sehen noch gut aus, so dass ich direkt ein paar Flaschen gekauft habe. Und auch ein Ginger Beer habe ich mitgenommen, muss man ja probieren. Auch wenn ich Ingwer so gar nicht mag, aber wer weiss.
Danach bin ich dann in die Destillerie gelaufen. Man muss 30 bis 40 Minuten vor einer Tour dort sein, damit man noch Zeit hat ein Museum zu besuchen. Das war sehr cool angelegt und die meisten Ausstellungsstücke waren in riesigen Holzfässern mit einem Fassungsvermögen von 75’000 Litern, in welchen der Rum nach dem Brennen gelagert wird. Ja, hier ist mal wieder alles eine Nummer grösser. Die Fässer werden vor Ort je nach Bedarf aus amerikanischem Holz gebaut.
Nach dem Museum ging es in ein Kino, in welchem man auf den Guide wartet und so lange noch einen Film schauen kann. Meine Tour ging pünktlich um 15 Uhr los und wir waren nur 7 Personen plus einer sehr enthusiastischen Führerin. Sie war extrem begeistert von ihrem Arbeitgeber und dem Rum. Da habe ich die Erwartungen dann doch hoch angelegt. Die Tour an sich war sehr interessant, aber ich habe mich mehr in einem alten Stahlwerk als in einer Destillerie gefühlt. Leider durfte man keine Bilder machen, da vor Betreten der Anlage alle elektrischen Geräte abgegeben werden mussten. Alles aus Sicherheitsvorschriften, was natürlich schade war. Unser erster Stopp war eine Halle, welche wir über einen Balkon betreten konnten. Unter uns war der erste Ausgangsstoff für den Rum, welcher aus der angrenzenden Zuckerfabrik herüber gepumpt wird. Es ist die sogenannte Melasse, welche bei der Produktion von Zucker aus Zuckerrohr entsteht. Es ist eine braune sehr dickflüssige Sache, welche sich da unter uns ausbreitete. Und in dieser Halle gibt es Platz für 10 Mio. Litern dieser Melasse. Insgesamt kann auf dem Areal bis zu 20 Mio. Litern des Ausgangsproduktes gelagert werden. Danach ging es dann in die Destillerie und zu den riesigen Fässern, in welchen der Rum lagert. Das ganze Areal ist ein Hochsicherheitsgebiet geschützt mit meterhohem Elektrozaun. Wir haben gelernt, dass hier ein Warenwert von vielen Millionen Dollar lagert, welcher noch nicht versteuert ist und daher sehr gut geschützt werden muss, von Seiten der Regierung. Leider weiss ich nicht mehr genau, wie viel Liter pro Jahr hier produziert werden. Es waren aber einige Millionen Liter und jetzt kommt der Hammer, nur 4% der Produktionen gehen in den Export. 96% des hergestellten Rums verkauft die Firma nur in Australien und 55% davon sogar nur in Queensland. Die Menschen müssen also ordentlich trinken hier. Eine Zahl, welche ich online noch gefunden habe, war aus dem Jahr 2019. Damals wurden pro Tag über 50’000 Flaschen hergestellt, was knapp 20 Mio. pro Jahr ergibt. Damit kann man sich das ja mal ausrechnen, wenn in Australien knapp 28 Mio. Menschen leben. Nach der Tour gab es dann noch ein kleines Tasting, welches ich natürlich gerne in Anspruch genommen habe. Man muss wissen, dass die meiste Menge an Rum, die verkauft wird, der originale Bundaberg Rum ist. Kein sehr guter Rum, sondern ein Rum für Mixgetränke, so mit Cola oder Ginger Beer. Seit ein paar Jahren gibt es aber noch verschiedene Blends und mittlerweile auch Liköre. Mit diesen Blends und Likören hat man schon viele weltweite Auszeichnungen gewonnen. Und ich muss sagen, ich hatte einen sehr guten Rum, den ich probiert habe. Ich weiss den Namen nicht mehr genau, weil als ich eine Flasche kaufen wollte, mir 190 Dollar doch zu viel war und ich mir den Namen nicht weiter merken muss. Ich kann den Rum ja eh nirgends kaufen. Der Bundaberger Original war z.B. aber schon für 35 Dollar zu haben. Das zeigt dann doch einen grossen Unterschied. Die ganze Tour und alles war schon wieder ein tolles Erlebnis und im Vergleich zu meiner Rum-Tour in Panama schon eine ganz andere Hausnummer. Ich bin danach dann wieder zurück zum Campingplatz gelaufen, wo Corinne schon mit frisch lackierten Nägeln und froh gelaunt auf mich wartete. Den Abend haben wir dann genutzt, um mal früh zu kochen, um tatsächlich mal wieder vor unserem Van essen zu können.
Am nächsten Tag ging unsere Fahrt dann auch schon wieder weiter. Zuerst sind wir von Bundaberg aber direkt noch ans Meer nach Bargara um dort am Strand zu parken und dann zu frühstücken. Das war richtig schön und gemütlich. Eigentlich ist der Strand um Bargara und in Richtung Norden noch bekannt für Meeresschildkröten. Leider sind wir aber zur falschen Jahreszeit hier, da die meisten Schildkröten schon geschlüpft sind und so die allabendliche Parade zum Strand ausfällt. Wir hätten das gerne gesehen, aber die Leute am Campingplatz meinten, dass die Chancen sehr sehr gering sind. Und dann wollen wir jetzt keinen zweiten Abend hierbleiben, sondern lieber weiter.
Danach ging es dann weiter nach Agnes Water wo wir die nächsten Nächte verbringen werden. Den Rest des Nachmittags haben wir am Strand verbracht bzw. den nachfolgenden Tag zu planen. Ich möchte hier nochmal eine Surfstunde machen und dann wollen wir noch mit dem Kajak fahren. Dazu dann aber morgen mehr. Ansonsten kann man über den Tag nicht mehr viel erzählen, ausser dass wir es mal wieder sehr genossen haben heute einfach auf Reisen zu sein und zu machen, was wir Lust haben.
Wie schon erwähnt war Freitag, der 28.04.2023 durchaus ein sportlicher Tag. Wir sind aus Versehen bereits um halb 6 Uhr am Morgen aufgewacht und konnten nicht mehr schlafen. Also haben wir beschlossen, dass wir es endlich mal zu einem Sonnenaufgang schaffen müssen. Das haben wir zum letzten Mal in Zentralamerika geschafft, also sozusagen im letzten Jahr. Das müssen wir ändern. Also haben wir uns schnell fertig gemacht und ab an den Strand. Wir sind um kurz vor 6 Uhr los und wer denkt, wir waren die ersten Wachen auf dem Platz, der irrt sich. Es war schon richtig Betrieb und überall haben die Menschen schon gefrühstückt oder gerade zubereitet. Ein komisches Volk. Nun ja, wir sind dann die paar Meter an den Strand und diesen ein Stück entlanggelaufen. Der Blick in den Himmel war nicht ganz so vielversprechend, den am Horizont zeichneten sich schon ein paar Wolken ab. Wir werden also den eigentlichen Sonnenaufgang nicht sehen, aber dann, wenn die Sonne über die Wolken kommt. Also haben wir uns entspannt auf unsere Decke gelegt, ein paar Bilder gemacht und einfach mal gewartet. Und es hat sich gelohnt. Wie schnell die Sonne dann über den Wolken stand, unfassbar. Es sah richtig genial aus und die Farben dabei waren einfach super. Die Bilder zeigen die Stimmung oder Atmosphäre mal wieder nicht komplett, sind aber trotzdem glaube ich sehr gut gelungen.
Im Anschluss sind wir dann wieder zu unserem Camper und haben eine Kleinigkeit gefrühstückt. Ich brauchte noch ein wenig Energie, habe ich doch um 10 Uhr wieder eine Surfstunde gebucht. Dieses Mal eben an einem neuen Strand mit einem neuen Lehrer. Dieses Mal hiess meine Lehrerin Gemma, oder so ähnlich und sie war mal richtig motiviert. Andere würden vielleicht auch sagen abgedreht, aber ich fand es extrem lustig. Sie hat mir nochmals die Grundlagen erklärt und dann ging es auch schon aufs Wasser. Dieses Mal musste ich ein leuchtend gelber Trikot anziehen, anscheinend aus Versicherungsgründen. Ich glaube es war dazu da, dass mich jeder am Strand auch ganz sicher sehen konnte. 🙂 Egal, es hat direkt wieder tierisch Spass gemacht. Schade, haben wir daheim keine Wellen. Ok, wir haben nicht mal ein Meer, ausser der Klimawandel macht ein bisschen zügig, dann könnte das ja noch was werden. Nein Spass, darauf können wir auch verzichten, müssen wir eben öfters ans Meer. Die Stunde verging mal wieder wie im Flug. Ich habe mich aber schon wohler gefühlt und das Brett besser und vor allem stabiler halten können. Ich habe es sogar geschafft eine kleine Welle komplett zu surfen, also so richtig im Stand. Ein geniales Gefühl. Und danach macht es sogar Spass ins Wasser zu fallen. 🙂 Die Stunde war also ein wirklicher Erfolg und ich hoffe ich kann das bald wiederholen. Leider sieht es jetzt bis nach Cairns erstmal nicht so rosig aus, auf dem Weg gibt es keine Surfspots mehr. Ok, je weiter wir jetzt nach Norden kommen, desto mehr Haie und Krokodile sind im Wasser und mit denen muss ich mich ja nicht auch noch anlegen. Also habe ich jetzt meine dritte Stunde absolviert und schau, wann es weiter geht.
Nach diesem Erfolgserlebnis war ich ganz schön platt und musste mich ein wenig ausruhen. Und wo geht das besser als in einem kleinen Strandcafé direkt auf dem Campingplatz? Wir hatten lecker Flat-White und dazu Açai Bowl. Richtig super und erfrischend. Mit den nun zurückkehrenden Kräften ging es wieder zum Van um uns für das Nachmittagsprogramm fertig zu machen. Um 14.20 Uhr wurden wir abgeholt und es ging zum Kajak fahren. Wir haben eine Delfin- und Sunset Tour gebucht. Und der Anbieter war so freundlich uns direkt am Campingplatz abzuholen. Was für ein Service. Wir fuhren ein paar Minuten und kamen dann zu seinem Trailer, in welchem die ganze Ausrüstung bzw. die Kajaks daneben lagerten.
Nachdem alle Teilnehmer, neben uns kamen noch 4 weitere Personen mit, ihre Unterschriften unter die Verzichtserklärung gesetzt hatten, gab es für jeden ein Paddel und eine Rettungsweste. Und schon ging es immer zu zweit in einem Boot los raus in die Bucht. Die Bucht ist relativ ruhig und während der Ebbe gibt es sehr viele Sandbänke. Ein ideales Gebiet zum Kajak fahren, vor allem wenn man das zum ersten Mal macht. Aber Corinne und ich haben das super gemacht und wir sind, ohne zu kentern über die Runden gekommen. So viel einfach mal vorneweg. Die Tour führte uns zuerst hinaus zu ein paar vor Anker liegenden Segelbooten und dann zu einer ersten Sandbank. Dort gab es eine erste Pause und Simon, so hiess der Guide bzw. Eigentümer der Tour Firma, gab uns einen ersten Einblick über sein Wissen. Wir erfuhren so viel über die Region, den angrenzenden Nationalpark, die bewohnte Küste und die entsprechenden Wohnkosten und er gab uns jede Menge Tipps, was wir hier noch alles machen können. Danach ging es dann weiter zur nächsten Sandbank, wo wir wieder eine Pause machten. Dieses Mal gab es ganz viele Infos zu verschiedenen Tieren, die man hier sehen kann, wie z.B. Stachelrochen, Delfine, verschiedene Vogelarten, usw. Es war mal wieder richtig spannend und Simon hatte jede Menge Geschichten auf Lager. Diese brachte er noch so richtig humorvoll rüber, so dass wir auch noch jede Menge zu Lachen hatten.
Jetzt wurde es richtig spannend, denn wir konnten uns entscheiden, ob wir direkt ans Ufer fahren wollen oder noch etwas weiter aufs Meer in der Hoffnung ein paar Delfine zu sehen. Da wir uns mittlerweile recht wohl in unserem Boot fühlten, sind wir mit aufs Meer raus gepaddelt. Die Verhältnisse wurden direkt etwas welliger, was aber gleichzeitig auch sehr viel Spass gemacht hat. Und Simon hat uns das sehr gut erklärt, wie wir durch die sich brechenden Wellen fahren müssen, so dass wir nicht umfallen. Umgefallen sind wir nicht, nass sind wir aber trotzdem geworden. Egal, trocknet ja alles wieder und wir hatten sehr viel Spass. Delfine haben wir auch gesehen, aber mit einer gewissen Entfernung. Sie hatten heute keine grosse Lust näher in die Bucht zu kommen, bzw. hatten sie einen Fischschwarm weiter aussen entdeckt, so dass dies auch gar nicht nötig war. Wir konnten die Delfine aber trotzdem sehen, wenn auch etwas weiter weg. Uns hat es trotzdem sehr gefallen. Dann ging es wieder zurück in die Bucht und wir lernten, wie wir die Kraft der Wellen positiv nutzen können. Wir sind sozusagen mit dem Kajak auf den Wellen gesurft. Das war ein Spass, auch wenn wir nicht die optimale Welle getroffen hatten und ein wenig mehr paddeln mussten. Ein Boot wollte nicht mit auf das Meer und hat bereits am nächsten Rastplatz auf uns gewartet. Und dieses Mal war es wirklich ein Rastplatz. Simon hatte eine kleine Kühltasche dabei aus der er jetzt Weisswein, ein paar Plastikbecher, geschnittene Wassermelone, Popcorn und selbstgemachtes ANZAC Day Kekse fischte. Vor allem die Kekse waren super. Anscheinend gibt es diese Art immer am ANZAC Day, weil sie dem Originalrezept aus der Kriegszeit nachempfunden sind. Die Soldaten haben damals immer solche Kekse bekommen, da sie ohne Eier usw. hergestellt werden und recht lange haltbar waren. Mir haben sie super geschmeckt, so mit etwas Kokkus Geschmack.
Nach dieser kleinen Stärkung ging es dann wieder zurück zum Ausgangspunkt, wobei wir unterwegs noch einen kleinen Stopp für den Sonnenuntergang gemacht haben. Es gibt an der Ostküste nur drei Stellen, an welcher man einen Sonnenuntergang so sehen kann über dem Meer. Und an einem der drei waren wir gerade. Es war mega, auch wenn mal wieder eine Wolke etwas im Weg war.
Aber egal, das Farbenspiel am Himmel war trotzdem einmalig. Danach ging es dann aber tatsächlich zurück, den es wurde recht schnell dunkel und vor allem auch ein wenig frisch. Zurück an Land hiess es dann wieder alles abgeben, verstauen, umziehen und zusammen mit Simon zurück zum Campingplatz fahren. War schon ein super Service so mit dem Abholen und Zurückbringen. Damit konnten wir unseren Van einfach stehen lassen und mussten nicht erst alles wieder fahrbereit montieren. Unterwegs haben wir uns von Simon noch ein paar Tipps fürs Abendessen geben lassen, denn auf Kochen hatten wir jetzt wirklich keine Lust mehr. Seine Empfehlung war, zuerst an einer Pizzeria eine Pizza zu essen und dann ein kleines Eis an der Eisdiele nebenan. Dieser Vorschlag war genau in unserem Sinn und genau so haben wir es gemacht. Wir hatten eine leckere Pizza und das Eis als Nachtisch war gigantisch. So lässt sich ein perfekter Tag doch beruhigt beenden. Wir sind wieder zurück zum Campingplatz gelaufen und haben den Tag recht schnell beendet. Mal schauen, wie der Muskelkater morgen aussieht.
Samstag, der 29.04.2023 war dann tatsächlich ein Tag mit diversen Startschwierigkeiten. Wir haben beide unsere Oberarme doch recht deutlich gespürt nach dem gestrigen Tag. Daher haben wir es am Morgen etwas ruhiger genommen und sind nochmal in das Café auf dem Campingplatz für einen leckeren Kaffee. Danach sind wir dann nach 1770 gefahren. Ja, das Dorf heisst tatsächlich so und liegt nur 6 Minuten von Agnes Water entfernt. Hier fand gestern auch die Kajak Tour statt. Wir hatten entschieden, dass wir noch einen Tag länger in der Region bleiben wollen, der ursprüngliche Campingplatz hatte aber keinen freien Platz mehr. Also sind wir nach dem Frühstück los und sind nach 1770 gefahren, wo wir die nächste Nacht verbringen werden. Das Dorf heisst übrigens so, weil James Cook hier im Jahr 1770 angekommen ist. Laut Simon wird dies jedes Jahr mit einem rauschenden Fest gefeiert. Sprich die Menschen haben einfach einen Grund mal wieder einen zu trinken. Lustig ist, dass hier überall das James Cook Memorial erwähnt, wird usw. Wenn Simon auf seiner Tour aber frägt, warum das Dorf so heisst, schauen 90% der Australier ihn einfach doof an. Dabei beginnt der Geschichtsunterricht ja in Australien mit diesem Jahr. Alles, was davor war, ist ja noch immer nicht ganz so wichtig als dass man es in der Schule als Geschichte unterrichten müsste. Nun ja. Wir sind also die paar Kilometer gefahren und haben uns einen Parkplatz am Meer gesucht. Wir haben gestern einen Tipp für eine kleine Wanderung am Strand entlang bekommen und genau das haben wir heute gemacht. Zuerst ging es schön am Strand entlang mit einer tollen Aussicht in die Bucht.
Danach ging es dann um den 1770 Headland, eine kleine Landzunge am Ende der Bucht zum Meer, herum. Wir konnten von diversen Aussichtspunkten den Blick auf das Meer geniessen und konnten von hier aus auch nochmal unsere Freunde, die Delfine von gestern Abend, sehen. Auch dieses Mal wieder von etwas weiter weg, aber trotzdem eindrucksvoll. Irgendwie haben es uns diese Tiere einfach angetan und wir freuen uns jedes Mal, wenn wir welche sehen.
Danach haben wir uns auf den Rückweg gemacht und haben noch einen Stopp am James Cook Memorial eingelegt. Genau an diesem Punkt ist der gute Herr gelandet mit seinem Boot. Er ist wohl sogar ein paar Tage geblieben, um seine Wasservorräte hier aufzufüllen. Direkt neben dem Memorial gibt es eine Frischwasserquelle. Was wir bei unserer Tour gestern übrigens lernten, jeder auf dem Schiff von James Cook hat jeden Tag eine 0.7 Liter Flasche mit Rum bekommen. Sollte jemand mal einen schlechten Tag gehabt haben, wurde gerne auch eine Zweite gereicht. Ich meine, da muss man sich wundern, warum es auf dem Schiff drunter und drüber ging wenn die Herren mit über einem Liter Rum in der Birne über das Deck trollen. Aber ok, vielleicht war es auch ganz lustig. 🙂 Aber zumindest nicht gesund für die Leber. 🙂 Ich weiss schon, warum ich nicht zur See fahre.
Nach der Wanderung haben wir dann unseren neuen Stellplatz bezogen und den Nachmittag mit Arbeiten und Lesen bzw. Musik verbracht. Wir hatten einen schönen Platz im Schatten unter sehr grossen Bäumen und konnten so die Zeit vor unserem Van geniessen. Aber auch an diesem Tag wurden wir nicht sehr alt, sondern beendeten den Tag recht früh denn morgen heisst es wieder Kilometer machen.
Der nächste Tag war wie beschrieben der erste von zwei Fahrtagen. Insgesamt lagen etwas über 700 km vor uns und das wollten wir nicht an einem Tag machen. Daher haben wir uns ein Zwischenziel am Meer Richtung Norden gesucht und beschlossen erstmal bis dorthin zu fahren. Wir entschieden uns für das 400 km entfernte Clairview. Muss man glaub ich nicht kennen, aber wie wir später herausfinden sollten, eine tolle Idee für eine Übernachtung. Am Morgen gab es noch ein kleines Frühstück und dann haben wir auch schon die Pferde gesattelt und sind los. Die ersten 50 Kilometer ging es wieder zurück ins Landesinnere und dann auf die bekannte A1 Richtung Norden, in dem Fall Richtung Rockhampton. Als wir die A1 dann erreichten war der nächste Hinweis auf dem Navi, in 145 km am Kreisverkehr die dritte Ausfahrt. Ok, das sollten wir schaffen, hatten wir eine lange Zeit, um uns auf dieses Fahrmanöver vorzubereiten. Aber es war tatsächlich so, auf die ganze Strecke kam kein Kreisel, keine Ampel, einfach nichts. Ok, ab und zu ein paar kleine Dörfer, aber wir konnten einfach immer geradeaus. Wir haben dann den erwähnten Kreisel auch direkt gefunden und die entsprechende Ausfahrt genommen. Es war die dritte Ausfahrt, weil wir in Rockhampton noch einen wichtigen Termin hatten. In Rockhampton gibt es den letzten ALDI auf dem Weg Richtung Norden. Weiter nördlich hat es die Kette noch nicht geschafft. Ich habe den Tipp von einem Deutschen bei meiner Rum Tour in Bundaberg bekommen. War ich ganz schön dankbar für. So konnten wir nämlich nochmal unsere Vorräte auffüllen und einen Grosseinkauf machen. Vor allem mit Kaffee haben wir uns eingedeckt, denn der schmeckt super und funktioniert am besten in unserer Maschine. Nachdem wir alles erledigt hatten, ging es wieder auf die A1 und der Hinweis auf dem Navi war, in 165 km rechts abbiegen. Ok, wieder nicht schwer und da die gesamte Fahrstrecke noch 165.8 km war, muss es kurz vor dem Campingplatz sein. Das sollten wir schaffen. Also wieder immer schön geradeaus und voller Fokus die Abbiegespur nicht zu verpassen. Hat alles geklappt und wir sind gegen 14 Uhr an unserem Übernachtungsplatz angekommen. Es war ein schöner Campingplatz direkt am Meer. Und wir haben diesmal einen Platz ohne Strom und Wasseranschluss gewählt, weil die sind zum einen billiger und bei Plätzen am Meer häufig direkt am Strand. Und das wollten wir auch mal wieder haben. Unser Plan ging voll auf. Wir hatten eine riesige Parzelle direkt am Meer. Ok, das Meer mussten wir erst suchen, denn bei unserer Ankunft war gerade Ebbe. Ich habe das genutzt und bin über den Strand Richtung Wasser gelaufen. Und ich musste echt ein Stück laufen. Aber die Landschafft sah so cool aus.
Am Abend haben wir dann den Sonnenuntergang nicht direkt gesehen, aber wie sich der Himmel verfärbte. Richtig schön. Und auch gegen später gab es wieder einen unfassbaren Sternenhimmel.
Am nächsten Morgen, Montag, 01.05.2023 haben wir dann einfach unsere Hecktüre aufgemacht und aus dem Bett einen wunderschönen Sonnenaufgang gesehen. So macht das Vanlife doch extrem Spass.
Kurz vor Abfahrt, nach einem kleinen Frühstück und einen nachträglichen Power-Nap, war dann tatsächlich Flut, was den Anblick der Umgebung nochmal in einem ganz neuen Licht erschienen liess. Schon krass was Ebbe und Flut so ausmachen können.
Es war zwar ein spezieller Campingplatz, irgendwie ein wenig wild, aber die Nacht hier hat sich wirklich gelohnt. So viele unterschiedliche Eindrücke und Blickwinkel, hatten wir noch selten, vor allem nicht aus dem Bett heraus. Es war eben ein Platz mit sehr vielen lokalen Reisenden und vor allem Fischer, die schon sehr lustig unterwegs waren. Aber alle mit einem Equipment, unfassbar. Die könnten alle für Monate abgeschieden überleben.
Nun ging unsere Fahrt aber weiter, standen doch noch die restlichen 300 km auf dem Zettel zu unserem eigentlichen Ziel, nämlich Airlie Beach. Die Fahrt war wieder recht entspannt, immer schön gerade aus und immer der A1 folgen, wie wir das gestern ja schon geübt hatten. Unterwegs gab es noch einen Kaffee, aber sonst sind wir direkt durchgefahren. So sind wir schon um 13 Uhr an unserem neuen Campingplatz angekommen und der war etwas anders als der Vorherige. Jetzt sind wir eben in einem Touristengebiet und das merkt man. Unser Campingplatz ist riesig und hat von Minigolf, bis Wasserrutschen so alles zu bieten. Aber er ist sehr schön angelegt und man merkt die Grösse auch gar nicht. Wir haben einen tollen Standplatz bekommen und werden hier für ganze 4 Nächte bleiben. Warum und wieso werdet ihr dann in den nächsten Tagen lesen können. Wir haben uns einiges vorgenommen und schon morgen geht es los. Eigentlich ist ja heute unser 17-monatiges Reisejubiläum, aber wir werden erst morgen etwas Spezielles machen. Heute haben wir den Tag einfach vor unserem Camper verbracht und die Zeit genossen. Wir haben lecker gegrillt und ein wenig Netflix geschaut. Ich bin ehrlich gesagt ein wenig froh, dass wir das Thema Outback so entschieden haben, wie wir entscheiden haben. Jetzt ist doch etwas mehr Ruhe in unsere Reise eingekehrt und wir können einiges langsamer machen. Ansonsten hätten wir in 2 Tagen schon in Cairns sein müssen, was von hier aus jetzt noch 900 km sind. Und ich finde nicht, dass wir in den letzten Tagen, seit der Entscheidung, irgendwo zu lange geblieben sind, sondern genau richtig. Es wäre also mit dem Originalplan nicht aufgegangen. Aber dazu sind ja Pläne da, damit man sie ändern und umplanen kann. Auch wenn es mir für Corinne sehr leid tut, weil sie hatte sich noch mehr auf das Outback gefreut. Aber wir werden das ja nachholen. So viel dann zum heutigen Tag und unserem Jubiläum. Wahnsinn, 17 Monate… Auf der anderen Seite, sehr viele Jubiläums (ok Eva, der ist für dich. Den habe ich beim Editieren extra drin gelassen, damit wir was zu lachen haben) wird es nicht mehr geben auf dieser Reise.
Und dann war schon der 02.05.2023 und wie geschrieben haben wir heute etwas besonderes gemacht. Aufgestanden sind wir schon um kurz nach 6 Uhr, denn um 7.45 Uhr wurden wir abgeholt. Unser Jubiläumsereignis startete also schon recht früh mit der Fahrt zu einem kleinen lokalen Flughafen in der Nähe. Wir waren 11 Personen im Bus und waren ca. 20 Minuten unterwegs. Am Flugplatz wartete schon unser Fortbewegungsmittel für den heutigen Tag, eine kleine Cessna mit Platz für 13 Passagiere plus Pilot. Zu unserer Gruppe kamen noch zwei weitere Passagiere, so dass wir also einen vollen Flieger hatten. Unser Pilot Steve führte uns durch ein kleines Tor direkt zur Maschine, wo es ein kurzes Briefing gab. War alles recht entspannt und easy, so typisch Australisch eben. Nachdem alles geklärt war, durften wir in das Flugzeug steigen. Mir war dabei nicht ganz wohl, weil bisher habe ich so kleine Flugzeuge immer gemieden, ist nicht so meines. Aber diesmal war der Wille das Great Barrier Reef von oben zu sehen, einfach viel grösser. Corinne und ich hatten die Reihe 3 und waren sehr zufrieden damit. Jeder Passagier hat einen Fensterplatz, so dass alle eine super Aussicht hatten. Pünktlich um 8.30 Uhr sind wir dann über die Startbahn gerollt und unser Abenteuer ging so richtig los. Das Wetter war etwas bewölkt, was vor allem über Land etwas Schade war. Die Aussicht war zwar gut, aber für Bilder etwas dunkel. Aber egal, jammern auf sehr sehr hohem Niveau.
Nachher ging es dann über die vorgelagerten Insel hinaus Richtung Whitsundays Island und den bekannten Whiteheaven Beach. Ein Anblick den man glaub ich nie mehr vergiesst. Dieses Blau des Meeres und dazu die weissen Strände, einfach perfekt.
Danach ging es dann noch Richtung Great Barrier Reef, was einem fast die Sprache verschlagen hat. Dieses Reef von oben zu sehen und damit so ein wenig einen Blick auf die Grösse des Reefs zu bekommen, einfach der Hammer. Ich weiss gar nicht wie ich das beschreiben soll.
Zum Abschluss ging es dann noch über Hamilton Island und weitere Inseln mit Ressorts, was aber nicht so toll in die Landschaft passt. Es ist sicher toll dort einmal zu übernachten, aber leisten können wir uns das eh nicht. Dann ging es wieder zurück zum Festland und über die Stadt Airlie Beach und unseren Campingplatz. Kurz vor der Landung gab es dann nochmal einen Blick auf die sehr grossen Anbaugebiete von Zuckerrohr in dieser Umgebung. Die grünen Felder sind bald wieder bereit zur Ernte, immer im Dezember und nochmal in der Mitte des Jahres, so dass die Pflanzen gerade richtig grün strahlten.
Tja und dann war unser Flug auch schon wieder zu Ende. Wir waren aber auch über eine Stunde in der Luft, was wirklich super war. Wir hatten so einen tollen Blick auf die Inseln und das Reef, was wir so wahrscheinlich nicht so schnell nochmal bekommen werden. Wir waren beide extrem begeistert und wir werden dieses sicher als eines der Highlights der ganzen Reise mitnehmen.
Nun ging es wieder zurück mit dem Bus zu unserem Van. Dort mussten wir erstmal frühstücken, da ich vor dem Flug mal lieber nichts gegessen habe. War glaub ich auch besser, fühlt sich einfach besser an. Und ich muss schon sagen, in so einem kleinen Flieger sind die Windstösse doch einfach etwas anderes. Nach dem Frühstück waren wir ehrlich gesagt extrem durch und haben den Rest des Tages einfach auf dem Campingplatz verbracht bzw. waren noch etwas einkaufen. Aber das war perfekt, weil so hatten wir Zeit das Erlebte nochmal Revue passieren zu lassen und auf uns wirken zu lassen. Das haben wir seither glaub ich teilweise falsch gemacht, als wir nach so tollen Erlebnissen einfach direkt weitergefahren sind. So ist es viel angenehmer und ich denke so konnten wir auch all die Erinnerungen noch besser abspeichern. Ausserdem haben wir die Zeit direkt genutzt unser Film und Fotomaterial auszuwerten und dabei haben wir also wirklich ein paar Highlights gefunden. Ich habe fast den ganzen Flug gefilmt ein Video dazu auf YouTube gespeichert. Ok, nicht jeder hat die Zeit und Lust den ganzen Film über 53 Minuten anzuschauen, daher habe ich noch eine Kurzversion mit 4 Minuten geschnitten. Darin ist hauptsächlich der Teil über das Reef enthalten und ebenfalls auf YouTube abgespeichert.
Am nächsten Tag, Mittwoch der 03.05.2023 war dann der zweite Tag unseres Jubiläums-Highlights. Ja, wir hatten nicht nur für einen Tag etwas geplant, nein gleich für zwei. Heute ging es nochmal in die selbe Richtung wie gestern, nur mit dem Boot. Wir wurden wieder um 7.45 Uhr abgeholt und es ging zum Hafen. Dort warteten bereits sehr viele Leute womit sehr schnell klar wurde, heute wird es eher touristischer. Unser Anbieter alleine ist mit 3 Booten zu je 32 Personen unterwegs gewesen. Aber ok, man hat es recht gut organisiert, so dass man nicht alle am gleichen Ort war sondern eine zeitliche Abfolge geschaffen damit jeder in den Genuss von tollen Bildern usw. kommt.
Wir sind mit dem Boot hinaus aufs Meer und wieder Richtung Whitsundays Islands. Dort angekommen sind wir auf einen kleinen Aussichtspunkt gelaufen und hatten nochmal einen herrlichen Blick auf den Whiteheaven Beach.
Die Insel Whitsundays wurde übrigens an einem Montag entdeckt, was aber im Namen nicht so gut zur Geltung kommt. Daher hat man die Entdeckung einfach auf einen Sonntag gelegt, so dass der Name Whitsundays zustande kommt. Nachdem wir den Ausblick genossen hatten, ging es ein wenig an den Strand, wo wir uns ausruhen und ein wenig baden konnten. Um ins Wasser gehen zu können, mussten wir extra unsere schicken Anzüge, die wir vor der Abfahrt bekommen haben, anziehen. Diese bestehen aus Mikrofasern und schützen vor den gefährlichen kleinen Quallen hier. Da die Saison aber eigentlich zu Ende ist, war die Gefahr jetzt nicht so gross. Trotzdem sind wir auf Nummer sicher gegangen. Eigentlich schon schade, da hat man den perfekten Strand, das perfekte Wasser und dann macht so eine kleine Qualle den Badespass doch etwas kaputt. Der Stand und das Wasser sind aber einfach traumhaft schön. Wir haben einige Bilder gemacht und direkt vor uns im Wasser schwammen ein paar Stachelrochen auf und ab.
Nach einer Stunde ging es zurück zum Boot, wo es ein kleines Mittagessen gab. Anschliessend war dann die Überfahrt in die Manta Ray Bay, in welcher unser erster Schnorchel-Spot war. Wir mussten knapp 45 Min fahren, konnten dann aber auch genauso lange die Unterwasserwelt erforschen. Wieder ausgerüstet mit unseren Schutzanzügen, Schnorchel und Brille ging es ins Wasser und wir waren sofort von vielen bunten Fischen umgeben. Nun folgte ein für uns nicht toller Punkt. Unser Guide begann Fischfutter in das Wasser zu werfen. Dadurch kamen noch viel mehr Fische, was auf der einen Seite super war, auf der anderen Seite halten wir aber davon nicht viel. Wir wurden später aber aufgeklärt, dass der Anbieter eine spezielle Erlaubnis hat, hier die Fische füttern zu dürfen. Die Fische sind es nicht mehr anders gewöhnt aus der Zeit, als die Bucht noch kein Nationalpark war. Daher darf der Anbieter das heute noch in einem kleinen Umfang machen, wird aber dafür strikt kontrolliert. Somit konnten wir dann mit dem Wissen, den Umstand etwas besser nachvollziehen und war für uns dann ok. Man tat es zumindest nicht für mehr Trinkgeld oder so, wie wir in Zentralamerika die Erfahrung gemacht haben. Teilweise sind so viele Fische um mich gewesen, dass ich sie beim Schwimmen wirklich berührt habe. War ein sehr komisches Erlebnis.
Danach ging es dann wieder an Board und zu unserem nächsten Schnorchel-Spot. Diesmal war der Weg nicht ganz so weit und nun gab es das volle Programm an Korallen zu sehen. Als die verschiedenen Formen und Farben. Ich habe nicht gewusst, dass es so viele Arten von Korallen gibt. Leider war es sehr windig, so dass das Wasser etwas trüb war. Es war sehr eindrücklich kommt auf den Bildern aber nicht ganz so zur Geltung.
Nach diesem Schnorchel Gang war es dann Zeit die Rückfahrt anzutreten. Lagen doch nochmal 45 Minuten Fahrt durch etwas welliges Gebiet vor uns. Wir wurden nochmal ordentlich durchgeschaukelt und auch immer wieder von der Gischt geduscht. Aber egal, nass waren wir ja sowieso. Aber auf die abendliche Dusche freuten wir uns immer wie mehr. Zurück am Hafen wurden wir wieder von unserem kleinen Bus empfangen, der uns zurück auf den Campingplatz gebracht hat. Es war nochmal ein wirkliches Highlight, vor allem die Zeit am Strand und auf dem Aussichtspunkt. Am Abend gab es dann nochmal was vom Grill und damit ein gelungener Ausklang von unseren Jubiläumstagen.
Am Donnerstag den 04.05.2023 haben wir es nochmal ruhig genommen. Wir haben noch ein paar Sachen für die letzten Tage in Australien gebucht und ich kann jetzt schon versprechen, da kommen noch ein paar Highlights auf uns zu. Dieses ganze Planen, Touren finden und vergleichen, das kostet einfach extrem viel Zeit. Aber ich glaube, wir waren sehr erfolgreich. Über den Mittag bin ich nochmal zum Einkaufen, ansonsten waren wir auf dem Campingplatz. Für den späten Nachmittag oder frühen Abend haben wir uns dann noch etwas Kleines vorgenommen. Ich habe auf Google eine kleine Brauerei nur 15 Minuten zu Fuss entfernt gefunden. Da musste ich natürlich noch hin. Also haben wir um 16 Uhr unsere Schuhe angezogen und sind los in die Brauerei. Der Plan war, ein oder zwei Biere probieren und eine Kleinigkeit essen. Laut Homepage sollte es einen Food Truck geben. Ok, das mit dem Bier hat fast reibungslos geklappt, ausser die Anzahl nicht so ganz, aber das Essen war eine Herausforderung. Der Food Truck ist aktuell geschlossen, man hat uns aber eine Speisekarte von einem Pizza-Lieferdienst gegeben und gemeint, wir sollen dort anrufen und diese liefern dann in die Brauerei. Ok, klang komisch, wollten wir aber probieren. Da wir keine australische Nummer haben sind Telefonate für uns hier sehr teuer. Also habe ich den netten Herrn an der Bar um Hilfe gefragt. Er hat dann versucht für uns anzurufen, war aber nicht so erfolgreich. Man kann nicht mehr telefonisch bestellen, sondern muss eine App verwenden. Der Herr war dann so nett und hat sich die App runtergeladen, einen Account eröffnet und die Pizza für uns bestellt. Also nicht, dass er anderes zu tun gehabt hätte, aber er hat sich da die Zeit genommen und hat geholfen. Fand ich extrem nett und hat wieder gezeigt wie cool die Aussies doch sind. Wir haben nach 20 Minuten tatsächlich unsere Pizza direkt an den Tisch geliefert bekommen. Super Sache. Jetzt war es doch schon 18 Uhr und in der Brauerei wurde es immer voller. Es war Donnerstag und damit Bingo-Abend. Es war so lustig das zu beobachten. Es war eine Stimmung wie bei uns an einem Samstag gegen 21 Uhr. Hier fängt einfach auch die Party am Abend schon früh an. Wir haben dem ganzen sehr belustigt zugeschaut und irgendwann begonnen das Spiel «4 gewinnt» zu spielen, welches auf einem Sideboard zur Auswahl lag. Ich muss zugeben, ich habe nicht in allen Runden eine gute Figur abgeben, sondern wurde gnadenlos von Corinne abgezockt. Ok, deswegen brauchte ich dann auch das dritte Bier. 🙂 Wir hatten einen richtig coolen Abend und haben es sehr genossen.
Und jetzt kommt der Hammer, um 19.30 Uhr sind wir dann nach Hause gelaufen. 🙂 So genial, ich hatte schon Panik wie spät es wohl ist, aber das war unbegründet. Trotz Party war ich noch vor 20 Uhr im Bett. 🙂 Hoffentlich ändert sich das bald wieder, denn das ist so gar nicht mein normaler Tagesrhythmus. Wir haben noch ein wenig Netflix geschaut und dann war der Tag auch schon wieder um. Jetzt ist es doch wieder an der Zeit unseren fleissigen Lesern eine Pause zu gönnen. Daher wie es mit der Reise weitergeht im nächsten Post.
Schreiben Sie einen Kommentar