Argentinien
Argentinien
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Reisezeit
18.11.2022 bis 07.12.2022 -
Einreiseort
Jama -
Ausreiseort
Buenos Aires
Argentinien erstreckt sich auf einer beeindruckenden Fläche von etwa 2,78 Millionen Quadratkilometern und ist damit das achtgrösste Land der Welt. Es liegt im Süden Südamerikas und grenzt im Westen an Chile, im Norden an Bolivien und Paraguay, im Nordosten an Brasilien und Uruguay sowie im Osten an den Atlantischen Ozean. Die Landschaft ist unglaublich vielfältig und reicht von den stolzen Gebirgszügen der Anden im Westen über die endlosen, fruchtbaren Ebenen der Pampas im Zentrum bis hin zu den weiten, patagonischen Steppen und den imposanten, eisigen Gletschern im Süden.
Argentinien beherbergt etwa 45 Millionen Einwohner, von denen die meisten in städtischen Gebieten leben. Die Hauptstadt Buenos Aires, auch «das Paris Südamerikas» genannt, ist mit ihren etwa 15 Millionen Menschen in der Metropolregion das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum des Landes. Die Bevölkerung ist eine bunte Mischung aus Nachfahren europäischer Einwanderer, insbesondere aus Spanien und Italien, sowie indigener Gruppen und Menschen afrikanischer Abstammung. Diese kulturelle Vielfalt spiegelt sich in der Küche, den Festen und der Kunst des Landes wider.
Geschichte des Landes
Die Geschichte Argentiniens ist reich und komplex. Vor der Ankunft der Europäer war das Gebiet von verschiedenen indigenen Stämmen bewohnt, darunter die Mapuche, die Guaraní und die Quechua. Die ersten Europäer, die das Gebiet betraten, waren spanische Eroberer im 16. Jahrhundert. Buenos Aires wurde 1580 von Juan de Garay gegründet und entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Handelszentrum, das unter spanischer Kontrolle stand.
Nach Jahrhunderten der Kolonialherrschaft erlangte Argentinien am 9. Juli 1816 seine Unabhängigkeit von Spanien. Die folgenden Jahre waren von politischen Unruhen und Machtkämpfen geprägt, die das Land im 19. Jahrhundert erschütterten. Die Einwanderungswellen aus Europa, insbesondere aus Italien und Spanien, brachten viele kulturelle und soziale Veränderungen mit sich.
Das 20. Jahrhundert war geprägt von politischer Instabilität, einschliesslich mehrerer Militärputsche. Die Militärdiktatur von 1976 bis 1983, bekannt als der «Schmutzige Krieg», war eine besonders dunkle Periode, in der tausende Menschen spurlos verschwanden. Seit dem Ende der Diktatur hat sich Argentinien zu einer stabilen Demokratie entwickelt, die kontinuierlich an der Stärkung ihrer Institutionen arbeitet.
Klima
Argentinien erlebt aufgrund seiner enormen geografischen Ausdehnung eine Vielzahl von Klimazonen. Im Norden herrscht subtropisches Klima, geprägt von heissen, feuchten Sommern und milden Wintern. Die zentralen Pampas haben ein gemässigtes Klima, mit warmen Sommern und kühlen Wintern. Weiter südlich, in Patagonien, herrschen kühlere Temperaturen, mit kalten, oft windigen Wintern und milden Sommern. Die Andenregion zeichnet sich durch alpines Klima aus, mit extremen Temperaturschwankungen.
Die Küstenregionen, einschliesslich Buenos Aires, geniessen ein gemässigtes Klima mit milden Wintern und warmen Sommern. Besonders angenehm sind die Übergangsjahreszeiten Frühling (September bis November) und Herbst (März bis Mai), wenn die Temperaturen mild sind und die Landschaft in voller Blüte steht.
Wirtschaft
Argentiniens Wirtschaft ist eine der grössten und vielfältigsten in Südamerika, obwohl das Land in den letzten Jahrzehnten mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert war. Wirtschaftskrisen, hohe Inflationsraten und politische Unsicherheiten haben die wirtschaftliche Entwicklung immer wieder gebremst. Zu den Erfahrungen mit der Inflation können wir mittlerweile ganze Diskussionen führen. Unfassbar wie schnell Geld an Wert verlieren kann.
Die Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle in der argentinischen Wirtschaft. Das Land ist einer der weltweit führenden Exporteure von Sojabohnen, Mais und Rindfleisch. Die fruchtbaren Böden der Pampas eignen sich hervorragend für den Anbau von Getreide und die Viehzucht. Darüber hinaus ist die Weinproduktion, insbesondere in der Region Mendoza, von grosser Bedeutung und geniesst internationales Ansehen.
Der Energiesektor, einschliesslich der Öl- und Gasförderung, trägt ebenfalls erheblich zur Wirtschaft bei. Argentinien verfügt über reiche Vorkommen an fossilen Brennstoffen und setzt zunehmend auf erneuerbare Energien. Der Tourismus ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig, der jedes Jahr Millionen von Besuchern anzieht, die die natürlichen und kulturellen Schätze des Landes entdecken wollen.
Umwelt und Natur
Argentinien ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Outdoor-Enthusiasten. Das Land beherbergt zahlreiche Nationalparks und Schutzgebiete, die eine vielfältige Flora und Fauna bewahren. Der beeindruckende Iguazú-Nationalpark im Norden, Heimat der atemberaubenden Iguazú-Wasserfälle, ist eines der bekanntesten Naturwunder der Welt. Der Los Glaciares-Nationalpark, mit dem majestätischen Perito-Moreno-Gletscher, zieht jährlich Tausende von Besuchern an, die das imposante Schauspiel des kalbenden Gletschers bestaunen.
Die Valdés-Halbinsel, ein UNESCO-Weltnaturerbe, ist ein weiteres Highlight, bekannt für ihre reiche Tierwelt, einschliesslich Wale, Seelöwen und Pinguine. Auch die Anden bieten unzählige Möglichkeiten für Wanderungen, Klettertouren und Skiausflüge. In den weitläufigen, unberührten Landschaften Patagoniens finden Abenteurer und Naturliebhaber unzählige Möglichkeiten, die Schönheit und Wildnis der Region zu erleben.
Trotz dieser Schätze steht Argentinien vor ökologischen Herausforderungen. Abholzung, Umweltverschmutzung und der Klimawandel bedrohen die einzigartigen Ökosysteme des Landes. Verschiedene Umweltorganisationen und die argentinische Regierung arbeiten jedoch intensiv daran, diese wertvollen Naturgebiete zu schützen und nachhaltige Praktiken zu fördern.
Sicherheit im Land
Argentinien ist im Allgemeinen ein sicheres Reiseland, insbesondere für Touristen. Trotzdem sollten Reisende, wie in jedem anderen Land, Vorsicht walten lassen. In den grösseren Städten, insbesondere in Buenos Aires, kommt es gelegentlich zu Taschendiebstählen und Überfällen. Da man als Tourist am besten mit Bargeld bezahlt (Thema Wechselkurs und Blue-Dollar), hat man meist entsprechend Bargeld dabei, was man am besten etwas verteilt. Und ganz ehrlich, man hat zwar einen Berg Geld dabei, aber trotzdem nur zwischen 40 und 50 Euro. Da lohnt es sich nicht seine Gesundheit zu riskieren, sollte doch mal etwas passieren.
Dennoch sind die Argentinier im Allgemeinen sehr gastfreundlich und hilfsbereit, und mit der richtigen Vorbereitung und Vorsicht steht einem sicheren und angenehmen Aufenthalt nichts im Wege.
Fazit zum Reisen im Land
Argentinien ist ein faszinierendes Reiseland, das mit seiner atemberaubenden natürlichen Schönheit, seiner tollen Geschichte und Kultur sowie der Herzlichkeit seiner Einwohner begeistert. Von den lebhaften Strassen von Buenos Aires über die Gipfel der Anden bis hin zu den unberührten Weiten Patagoniens gibt es unendlich viel zu entdecken. Auch für Argentinien gilt, extrem viel Zeit einplanen, denn die Distanzen sind riesig. Und eine Busfahrt kann auch mal 14 bis 18 Stunden dauern. Wir haben es trotzdem gemacht und den Bus einem Flugzeug vorgezogen. Und es war herrlich. Jede Fahrt war ein kleines Abenteuer und wir haben so viel dabei gesehen und auch gelernt. Wir würden es noch immer wieder genauso machen. Was ich schon im Bericht zu Chile geschrieben habe, leider fehlt uns der Süden mit Patagonien, aber da wurde die Zeit zu knapp. Und da wir auch dort alles in Ruhe erforschen wollen, holen wir das später nach.
Trotzdem sollte jeder mal in dieses tolle Land reisen, alleine wegen den tollen Menschen, dem herrlichen Essen und dem sehr leckeren Wein… 🙂 Ich habe mich so wohl gefühlt.