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Von Adelaide bis Melbourne

Geschrieben von Tobi am . Veröffentlicht in .

G’day und Willkommen in Australien und damit in unserem Reiseland Nummer 20. Ja, ich gebe zu, wir haben doch schon einiges gesehen in den letzten Monaten. Wenn ich mich ganz an unsere Anfänge unsere Planung für die Reise erinnere, dann hat eigentlich alles mit der Idee begonnen, dass wir einmal für 3 Monate nach Australien wollten. Aus dieser Idee wurde dann immer eine grössere Reise, bis wir uns dann für die 18-momatige Tour entschieden hatten. Aber da Australien der Ursprung war, hat dieses Land auch eine sehr grosse Bedeutung für uns und wir sind beide gespannt wie Flitzebogen, was uns hier alles erwartet. Wie im letzten Bericht von Neuseeland schon erwähnt, startete unser Trip von Christchurch nach Adelaide schon sehr früh am Morgen. Es war 2:45 Uhr als am Donnerstag, 23.02.2023 der Wecker klingelte und wir uns begannen fertig zu machen. Pünktlich um 3.25 Uhr fuhr auch unser Shuttle-Service vor, welcher uns an den Flughafen brachte. Hat super geklappt, wir waren pünktlich dort und konnten unser Gepäck aufgeben. Danach wurde es ein wenig chaotisch, da Aussagen zum Gate von der Airline und den Anzeigetafeln widersprüchlich waren. Zudem flog noch eine andere Airline zeitgleich nach Melbourne, was doch etwas Verwirrung bei manchen Personen hinterliess. Aus Gate 32 wurde dann Gate 29 usw. Aber zu guter Letzt, waren alle Personen richtig und das Boarding konnte beginnen. Und das alles ohne Kaffee und Frühstück – ein harter Start in den Tag. Ach so, ich sollte noch erwähnen, warum wir in den Flieger nach Melbourne mussten, wenn wir doch nach Adelaide wollten. Es gab leider keinen Direktflug, so dass wir, zu Tobis grosser Freude, einen Zwischenstopp in Melbourne machen mussten, dort umsteigen und dann weiter nach Adelaide flogen. Der erste Flug nach Melbourne war recht ruhig und angenehm. Die Flugzeit von knapp 3 Stunden verging sprichwörtlich wie im Flug. Ausser dem Essen, welches wir bekommen haben, war alles sehr gut. Morgens um kurz nach 7 Uhr schon Spinat und Rührei, muss ich einfach nicht haben. Ich habe dann einfach nichts gegessen und dafür tatsächlich ein wenig geschlafen. Angekommen in Melbourne wurde es dann etwas hektisch. Wir mussten hier unsere Immigration machen, was in Australien nicht immer ganz einfach ist und vor allem doch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen kann. Die Schlange vor den Officern war entsprechend lang und das Ganze dauerte gefühlt ewig. Aber wir haben es rechtzeitig geschafft und die Einreise an sich, war absolut kein Problem. Wir mussten nicht eine Frage beantworten oder Belege vorzeigen, sondern durften ruck-zuck durch. Danach mussten wir dann noch unsere Rucksäcke holen und ab durch den Zoll. Ich war mal wieder ehrlich und habe nachgefragt ob meine 5 Zigarren den Gegenwert von 25 Gramm Tabak überschreiten. Die Frage wurde mir nicht ganz klar beantwortet, ich durfte aber passieren und damit alles gut. Vielleicht sollte ich die Zigarren auch einfach rauchen, anstatt sie jetzt durch 10 verschiedene Länder getragen zu haben. Anschliessend ging es wieder zum Gate und wir konnten recht schnell in den Flieger nach Adelaide einsteigen. Der Flug war mit 55 Minuten recht kurz und auch sonst ganz angenehm. Kurz vor der Landung hat sich dann die Sitznachbarin von Corinne zu Wort gemeldet und gefragt, woher wir kommen und was wir in Adelaide machen. Das Gespräch wurde recht lustig, weil wir haben, innerhalb von Minuten, eine ganze Agenda mit Punkten bekommen, was wir alles machen sollen. Nach der Landung hat sich der Herr vor mir auch noch eingemischt und Tipps gegeben, wir können also alleine hier 2 Wochen verbringen. Nachdem wir aus dem Flieger waren, sind wir wieder zur Gepäckausgabe und auch unsere Rucksäcke haben die Reise gut überstanden. Danach war es aber Zeit für ein Frühstück, ok jetzt hier doch eher Mittagessen, war es doch schon kurz nach 12 Uhr. Im Anschluss sind wir zum Bus gelaufen, um damit in die Stadt zu fahren. Corinne hat herausgefunden das es da einen recht guten Bus gibt, welcher zudem noch sehr günstig ist und fast an unserem Hotel hält. War wieder ein Erlebnis, vor allem wie einfach Busfahren sein kann. Sogar der Airport liegt in der gleichen Zone, wie die Innenstadt, so dass wir für knapp 2 Franken pro Person fahren konnten. Angekommen im Hotel haben wir unser Zimmer bezogen und sind erstmal los uns ein wenig die Füsse zu vertreten. Ok, sehr weit sind wir nicht gekommen, weil wir einen grossen Elektronikmarkt gefunden hatten und dort wollten wir eine Sim-Karte kaufen. Klingt einfach, kann aber eine Herausforderung werden, vor allem wenn man einen Verkäufer erwischt, der einem die absolut beste Lösung verkaufen will. Also nicht die Beste für den Netzanbieter, sondern für uns. Er hat uns einen Vertrag, welchen wir jeden Monat kündigen können, verkauft, welcher sehr viel Datenvolumen beinhaltet, was ja eigentlich das einzige ist, was wir brauchen. Und dann ist das Ganze für uns auch noch extrem billig. Wir dachten eher eine Prepaid-Lösung, aber so, waren wir natürlich sehr dankbar. Corinne hat jetzt einen Handyvertrag und ist damit schon halb eingebürgert. 🙂 Als Adresse haben wir das Hotelzimmer angegeben usw. Ich war erstaunt, wie kreativ der Verkäufer wurde, damit wir alle Angaben passend ausfüllen konnten. Aber es funktioniert und wir sind für wenig Geld online – Ziel erreicht. Der einzige Nachteil war, dass die Aktion recht lange gedauert hat, so dass wir im Anschluss nur noch wenig gelaufen sind, eine etwas seltsame Pizza gegessen haben und zurück ins Hotel sind. Die Pizza war dahingehend komisch, dass es eher eine Quiche oder ein Kuchen war, als eine Pizza wie wir sie kennen. Aber war lecker und wir waren papp-satt. Zurück im Hotel waren wir dann irgendwie echt durch und sind ins Bett. Ich schiebe es auf den Jetlag, weil jetzt sind wir doch 2.5 Stunden früher dran als noch in Christchurch. Wobei ich mich frage, wer um Himmels Willen macht Zeitzonen mit 30 Minuten Differenz? Das ist so mühsam, weil jetzt sind wir 9.5 Std vor Deutschland und das immer auszurechnen, sehr mühsam. Aber ist zum Glück nur kurz, wir werden ja wieder Richtung Osten fahren und dann werden es 10 Stunden Zeitunterschied sein, was wieder besser zum Rechnen ist. 

Unser erster Tag in Adelaide war Freitag, der 24.02.2023 und dieser startete eher etwas später als geplant. Wir haben so gut geschlafen und haben es ruhiger genommen. Als wir fit und munter waren, ging es dann los die Stadt ein wenig zu erkunden. Wir sind einfach drauf los, andere sagen auch planlos, gelaufen und haben geschaut, wohin es uns verschlägt. Wir sind vorbei am Bahnhof, dem Stadion, vorbei an verschiedenen Kirchen und vor allem sind wir durch unzählige Parks gelaufen.

Ein besonderes Highlight war der Besuch des botanischen Garten, welcher uns am Vortag schon im Flugzeug empfohlen wurde. Vor allem der Rosengarten war wieder extrem schön aus. Ausserdem gibt es verschiedene alte Gebäude, welche heute zur Lagerung von Pflanzensamen für die Nachwelt genutzt werden, usw.

Danach ging es wieder Richtung Hotel vorbei an der Universität, dem South Australian Museum, ein Naturkundemuseum und dem Kriegsdenkmal. Also uns gefällt Adelaide extrem gut, ist so eine tolle Stadt und die Menschen einfach so freundlich. 

Zeitgleich zu unserem Besuch findet aktuell auch ein riesiges Festival über die ganze Stadt verteilt statt. Das sogenannte Fringe Festival, wo man alles von Musik, Tanz, Cabaret und sonstigen Bühnenshows dargeboten bekommt. Das Festival zieht Unmengen an Gästen an, was erklärte, warum so manches auf den Strassen los war. Am Abend sind wir in einen Pub, um eine Kleinigkeit zu Essen und das australische Bier zu probieren. Beides war ein voller Erfolg, so kann es weiter gehen.

Für Samstag hatten wir uns spontan noch zu einer Free Walking Tour angemeldet. Wir waren von Beginn an etwas skeptisch, denn auf unsere Anmeldung via Online-Formular gab es keine Antwort. Auch als wir per Mail nochmal nachgefragt haben, ob die Tour stattfindet, laut Internet jeden Samstag um 10 Uhr, und wir auch da keine Antwort bekommen haben waren wir nur verhalten optimistisch. Aber wir glauben ja an das Positive und sind am Samstagmorgen pünktlich auf 10 Uhr zum Treffpunkt marschiert, wobei wir unterwegs noch in einem kleinen Café ein Frühstück gegessen haben. Auch dort waren die Angestellten wieder mega freundlich und haben uns direkt in ein Gespräch verwickelt. War wieder sehr spannend und als wir unser Essen bekamen gab es noch jede Menge extra dazu was wir probieren sollten. War alles sehr lecker und wir hatten es sehr lustig. Unterwegs zum Treffpunkt haben wir festgestellt, jawohl Regen können sie in Australien auch. Es wurde wieder deutlich frischer über Nacht und die grosse Hitzewelle scheint erstmal vorüber zu sein. Als wir am Treffpunkt waren, waren wir die einzigen Touristen dort und leider auch kein Guide weit und breit in Sicht. Und so ist es leider auch geblieben. Niemand ist aufgetaucht bzw. warten wir noch heute auf eine Antwort per Mail. Nun ja, kann man nichts machen und immerhin haben wir kein Geld im Vorfeld bezahlen müssen oder so. Können wir also entspannt damit umgehen. Wir haben uns dann einfach alleine auf den Weg gemacht und sind noch ein wenig durch die Stadt marschiert.

Vor allem sind wir nochmal in den botanischen Garten um dort das grosse Gewächshaus zu besuchen. In diesem Gebäude ist alles voll mit Palmen und erinnert so ein wenig an einen Regenwald. Sieht von aussen noch sehr stylisch aus, von innen waren wir jetzt eher ein wenig enttäuscht. Da haben wir so etwas ähnliches z.B. in Singapur schon besser gesehen. Aber egal, hat sich trotzdem gelohnt. Wir konnten das Gewächshaus gestern nicht besuchen, da es wegen einer Veranstaltung geschlossen war. Daher eben heute nochmal hin.

Danach ging es dann wieder in das Zentrum und wir sind Central Market von Adelaide gelaufen. Hierbei handelt es sich um eine grosse Markthalle, in welcher jeden Tag ein Markt stattfindet. Es gab wieder unzählige exotische Sachen an Obst und Gemüse, aber auch Fleisch, wie z.B. Känguru. Gegründet wurde der Markt bereits 1869 und hat heute über 80 verschiedene Stände.

Für uns gab es einen frisch gepressten Fruchtsaft und wir schwelgten ein wenig in Erinnerungen an Südamerika. Es war schon ein deutlicher Unterscheid zwischen einem Markt hier in Australien oder in Südamerika. Die Hygiene-Standards sind hier doch deutlich höher und man sieht z.B. auch keine Fliegen oder sonstige lebende Tiere. Wir konnten also trotz bereits Nachmittag alles bedenkenlos essen und trinken. Hat also ein Vorteil hier und trotzdem fehlt mir dieses Chaotische von Südamerika sehr. Ich glaube hier könnte man sogar vom Boden essen, wenn es sein müsste. 

Nach dem Marktbesuch hat es uns nach Chinatown verschlagen. Dort wollten wir ein spätes Mittagessen essen um anschliessend fit für unser Arbeitspensum zu sein. Den Nachmittag bzw. Abend haben wir vorgenommen, an unseren Beiträgen von Neuseeland zu arbeiten und diese online zu bringen. Wir sind doch deutlich hinterher und wir müssen die Bilder für die Beiträge noch aussuchen und hochladen. Das war in den letzten Wochen nicht möglich, aber jetzt haben wir super Internet und wollen das Nachholen. Wir wollen ja das unsere Leser wieder mehr über unsere Reise erfahren.

Daher sind wir nach dem Essen tatsächlich zurück und haben den Rest des Tages und Abend gearbeitet. Das Ganze aber mit viel Erfolg, denn gegen späteren Abend gingen alle unsere Beiträge online.

Am Sonntag sin wir dann wieder losgezogen, um einen weiteren Teil der Stadt zu erkundigen. Dabei sind wir zuerst über einen Teil der beliebten Fussgängerzone, die Rundle Mall gelaufen. Hier gibt es wieder jede Art von Laden und jede Menge Möglichkeiten sein Geld auszugeben.

Danach ging es in die Hutt Street, welche mir bis dahin auch nicht viel sagte. Es ist aber so, dass in der Zeit von 1985 bis 1995 die Formel 1 zu Besuch in der Stadt war und die Strecke damals durch einen Teil der Stadt ging, eben über jene Hutt Street. Noch heute hängen die Abdrücke von den Händen einiger Formel 1 Fahrer an den Wänden der Häuser. Unter anderem haben wir die Hände von Michael Schumacher gefunden, welcher 1994 genau auf dieser Strecke Weltmeister wurde. Vielleicht erinnern sich noch manche, es war das Rennen in welchem Schumi mit Damon Hill kollidierte und beide das Rennen aufgeben mussten, Schumi wurde damit mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister. Ist schon ein paar Tage her aber ich erinnere mich daran, dass ich an diesem Sonntag tatsächlich um 5 Uhr morgens aufgestanden bin um das Rennen zu schauen. Würde ich heute auch nicht mehr machen für den Sport. 🙂

Danach sind wir dann in den japanischen Garten, um dort ein wenig die Stille zu geniessen. Ist zwar nur ein kleiner Garten, aber uns hat es sehr gut gefallen.

Danach ging es noch durch den Veale Garden und diverse andere Parks. Ich komm gar nicht mehr nach die ganzen Parks aufzuzählen, weil man eigentlich von einem Park in den nächsten laufen kann. So viele Grünflächen habe ich glaub noch selten in einer Stadt gesehen. Es ist aber auch genial, was in den Parks für die Menschen alles geboten wird. Von Fussballfeldern über Grillplätze ist alles vorhanden. Und vor allem ist alles sehr gut in Schuss und man kann es tatsächlich auch benutzen. Heute ist mir ein Bike-Park aufgefallen mit mehreren Strecken für BMX oder Mountainbike. Da war richtig was los und die Leute hatte grosse Freude. Wobei jeder hat die Anlage mit Respekt behandelt und jeder hat z.B. seinen Müll mitgenommen und nichts einfach weggeworfen oder so. Das hat uns sehr gut gefallen. Danach ging es dann zurück zum Hotel, um den Tag vollends ausklingen zu lassen. Wir mussten auch schon wieder unsere Sachen packen, denn morgen geht es dann los mit unserer grossen Camper-Tour durch Australien. 

Am Montag, 27.02.2023 war es dann wieder soweit und wir konnten wieder einen Camper Van in Empfang nehmen. Dieses Mal haben wir uns von vornherein für ein grösseres Modell entschieden. Wir haben bei der Firma THL gebucht, welche drei verschiedene Marken führt. So gibt es zum einen die Marke Meighty, dann Britz und Maui. Die verschiedenen Marken unterschieden sich eigentlich nur im Alter der Fahrzeuge. Sprich wenn ein Auto neu ist, dann gehört es zur Marke Maui, nach ca. 2 Jahren wird es dann ein Britz und nach ca. 4 bis 5 Jahren ein Meighty. Vom Innenausbau unterscheiden sich die Autos nicht so sehr, nur eben das in einem Maui alles etwas neuer und komfortabler ist. Ich finde das Geschäftsmodel noch recht gut, weil so kann man selber entscheiden was einem wichtig ist. Wir haben uns dieses Mal für die mittlere Kategorie, somit einem Britz Van entschieden. Da wir jetzt für über 60 Tage damit durch das Land fahren, haben wir gedacht, so ein wenig mehr Komfort tut uns vielleicht ganz gut. Sind ja nicht mehr die Jüngsten. 😉 Ausserdem haben wir beim Buchen noch einen richtig guten Deal gemacht. Wir sind wieder Mitglied bei einer grossen Campingplatzfirma geworden, was uns 10% auf den Camper gebracht hat. Ausserdem hat man uns noch einen Langzeit-Rabatt von 8% gegeben, was sich in Summe wirklich ausbezahlt hat. Wir sind also frohen Mutes am Morgen los und haben uns wieder mit dem Bus Richtung Flughafen auf den Weg gemacht. Die Abholstelle war direkt neben dem Flughafen, so dass wir schon wussten, wie wir am billigsten dort hinkommen. Der Übergabeprozess war dieses Mal mehr als schlank. Wir haben vorher wieder einen Online Check-in gemacht und so war die Übergabe eine Sache von 5 Minuten. Wir mussten keinen Ausweis, keinen Führerschein oder sonstiges zeigen. Einfach 2 Papiere unterschreiben und das war es. Auch die Einführung war sehr kurz, da man zu allen wichtigen Sachen schon im Vorfeld Videos schauen kann, welche recht gut sind. Die helfen dann auch unterwegs noch sehr viel, weil alles kann man sich eh nicht merken. Ausser als wir unsere Sachen in einem kleinen Safe verstauen wollten, waren wir mit unserem Latein am Ende, aber der freundliche Herr hat uns das dann sofort noch erklärt. Wir haben direkt auf dem Parkplatz unsere Rucksäcke ausgepackt und alles in unserem Van verstaut. Der Van hat schon ganz andere Ausmasse wie der Camper, welchen wir in Neuseeland hatten. Als wir dann mit dem Herrn zum Parkplatz gelaufen sind, war unsere Freude noch grösser. Wir haben ein Upgrade bekommen und durften in einem fast neuen Maui-Camper Platz nehmen. Das Auto hat gerade 60’000 km auf dem Tacho und ist noch fast neu. Auch die Einrichtung macht einen super Eindruck, so haben wir sogar einen Fernseher, eine Klimaanlage, die den Wohn- und Schlafbereich kühlt, wenn wir an Strom angeschlossen sind, usw. Ein richtig geniales Teil. Das Fahrgestell ist ein Mercedes Sprinter mit ordentlich Power und einer Länge von 7 Meter, an welche wir uns glaub noch gewöhnen müssen. Wird spannend damit zu fahren, vor allem wenn wir z.B. einkaufen gehen oder so. Aber andere schaffen das ja auch, alles bekommen wir das auch hin. Der von uns gebuchte Britz wäre das gleiche Fahrgestell gewesen, auch ein Sprinter mit 7 Meter Länge, aber eben nicht ganz so top ausgestattet. Beschweren tun wir uns sicher nicht, weil diesen Maui hätten wir uns sonst nicht leisten können. Da lagen bei der Offerte, wir haben uns alle drei Marken offerieren lassen, nochmal ein paar Tausend australische Dollar dazwischen. Aber so nehmen wir das natürlich gerne und sagen nochmal, vielen Dank. Nachdem wir alles verstaut und noch ein letztes Foto gemacht hatten, ging unsere grosse Fahrt dann los. 

Unser erstes Ziel war ein kleines Städtchen mit dem Namen Hahndorf. Es handelt sich hier um ein Dorf, welches von Deutschen Auswanderern als eines der ersten in Australien gegründet haben und wenn man durch das Dorf läuft, hat man das Gefühl, jawohl man ist in Deutschland. Restaurants mit deutschem Essen, ich hatte tatsächlich Schweinshaxe mit Kartoffelbrei, Sauerkraut und Blaukraut. Das war richtig lecker. Dazu Blasmusik und ein gutes Münchner Hofbräu Bier. Was will man mehr. In einem Souvenirshop haben wir dann noch Kuckucks-Uhren, Nussknacker, Bierkrüge und sonstige deutsche Artikel gefunden. Für mich das Highlight war aber ein kleines Modellhaus von einem alten Gebäude in Esslingen, wo ich ja bekanntermassen in der Nähe aufgewachsen bin. Ich habe mich tatsächlich wie daheim gefühlt. 

Nach dem ausgiebigen Essen ging unsere Fahrt dann auch schon weiter, obwohl ich es noch ein wenig länger ausgehalten hätte. Das Fahren mit unserem neuen Van war übrigens eine recht entspannte Sache. Zumindest wenn man einfach vorwärtsfahren muss. Sobald wir rückwärtsfahren müssen oder einparken, da benötigen wir noch ein paar Übungseinheiten. Aber so weit alles gut und keine Beule. Wir sind dann weitergefahren und unser nächstes Ziel war die Weinregion um McLaren Vale. Wir wollten einfach nur ein wenig die Landschaft anschauen ohne gross Wein-Tasting oder so. War auch richtig schön so an den Weinreben und den tollen Gutshäusern vorbei zu rollen. Wir haben unterwegs einfach ein paar Bilder gemacht und sind zum Schluss noch auf einen Parkplatz, von wo aus man einen tollen Blick über das Tal hatte.

Nachdem wir noch einkaufen waren, ging es aber zu unserem ersten Campingplatz in Australien. Ich muss hier vielleicht noch erwähnen, wir waren im Aldi. 🙂 Yepp, auch Aldi hat es nach Australien geschafft und wie Zuhause, sind die Preise hier recht gut. Wir haben für wenig Geld doch einen grossen Einkauf bekommen. Ok, fast hätten wir gar nichts bekommen, weil an der Kasse alle unsere Kreditkarten nicht funktioniert haben. Irgendwas lief da schief und ich musste zum nächsten Geldautomaten rennen. Als Pfand blieb Corinne zurück. Wobei man dazu sagen muss, dass es nicht an unseren Kreditkarten lag. Es konnte niemand mit Karte bezahlen 😉 Als ich gerade zurück war, völlig durchgeschwitzt, hat Corinne ein letztes Mal versucht mit Karte zu bezahlen und jetzt ging es… So ein Müll, der ganze Stress umsonst. So nun aber zum Campingplatz. Für unsere erste Nacht haben wir uns einen Platz direkt am Meer in Port Elliot ausgesucht. Der Platz war richtig genial und wir sind direkt nach der Ankunft noch an den Strand und ein wenig gelaufen. Es war wirklich herrlich. Wir haben den Abend gemütlich ausklingen lassen und waren echt gespannt, wie wir in unserem neuen Zuhause schlafen.

Dienstag der 28.02.2023 war dann unser erster volle Tag im Camper. Wir sind recht früh aufgewacht, haben aber sehr gut geschlafen. Der neue Camper ist schon eine deutliche Steigerung zum Modell in Neuseeland. Alle Fenster und Türen waren dicht, nirgends hat es gezogen, die Fenster waren besser isoliert und wir hatten einfach deutlich mehr Platz. Ja, ich würde sagen, alles richtig gemacht. Nach unserem ersten Kaffee ging es direkt los nach Victor Harbor, direkt neben Port Elliot. Wir haben einen kleinen Rundgang durch die Stadt gemacht und sind dann auf die vorgelagerte Insel, Granite Island, gelaufen, Wir haben hier die sportliche Variante gewählt, wir sind nämlich gelaufen. Alternative wäre ein Eisenbahnwagon, welcher von einem Pferd gezogen wird. So viel Zeit hatten wir aber nicht und zu geizig waren wir auch. 😉 Und über die Brücke zu Laufen war jetzt tatsächlich nicht schwer. Auf der Insel angekommen, sind wir einmal aussen herum und haben den Blick über das Meer genossen. Richtig schön war jeweils die Küste zu beobachten, da die Felsen hier in unterschiedlichen orangenen und braunen Farben leuchten. Sah richtig genial aus.

Als wir fast einmal rum waren, sind wir an einem Café vorbei gekommen, von wo aus auch ein langer Steg aufs Meer hinaus geht. Und zwischen Steg und einer grossen Mauer aus Granitblöcken als Wellenbrecher, schwammen ganz nah am Ufer Delfine. Unsere ersten Delfine in Australien und so gut sichtbar, perfekt. Wir haben eine ganze Weile den Tieren zugeschaut und mit der Zeit hatte ich das Gefühl, die wollte uns verarschen. Ich wollte immer ein Bild machen und genau in dem Augenblick sind sie abgetaucht. Ich hab dann gewartet und wir wollten eigentlich weiter, als sie sich wieder kurz haben blicken lassen. Aber nur so lange, bis ich parat für ein Bild war, dann waren sie wieder weg. Wir haben das Spiel tatsächlich 6 mal gemacht, dann sind wir tatsächlich weiter gelaufen und haben uns auf den Rückweg zum Festland gemacht. Es gibt von diesen Delfinen also kein Bild. 🙂 Dafür aber noch welche vom Festland, einem sehr gemütlichen Städtchen.

Auf dem Festland angekommen sind wir dann etwas trinken gegangen und anschliessend in ein Outdoor-Sport Geschäft. Wir haben schon lange besprochen, dass wir uns ein Fernglas kaufen wollen und nach der Erfahrung mit den Delfinen haben wir gesagt, wir machen das jetzt. Wir haben uns ein Budget überlegt und sind in einen Laden. Dass ein Fernglas zu kaufen so aufwendig sein kann, habe ich nicht gewusst. Wobei man muss, dazu sagen, gefühlt waren wir in einer Rumpelkammer, so wie der Laden aussah. Und der Verkäufer war auch nicht der Schnellste und bis der passende Schlüssel zur Vitrine gefunden war, usw… Da geht schon Zeit drauf. Aber um es kurz zu machen, wir haben das Budget um das Doppelte überzogen, haben jetzt aber ein kleines und richtig gutes Fernglas. Ein sehr Kompaktes und Leichtes, was es uns auch ermöglicht, das nachher mit nach Hause zu nehmen und auch auf weitere Reisen. Sind wir gespannt, was wir mit dem Teil alles zu sehen bekommen.

Nach so viel Stress waren wir so richtig in Shopping-Laune also sind wir in den Baumarkt gefahren. Wir haben uns überlegt, dass wir noch ein paar Sachen für unseren Camper benötigen. So haben wir noch ein paar grosse Plastikboxen für Vorräte, einen Schuhabstreifer für die Haustüre, eine Kerze gegen Mosquitos, einen Grillreiniger und natürlich eine Lichterkette mit 200 LED-Lampen gekauft. Yepp, Corinne wollte es in unserem Camper gemütlich haben und jetzt haben wir eine Lichterkette. Hatte ich zu Beginn nicht ganz verstanden, aber gibt wirklich ein schöneres Licht als die hellen Leuchten des Campers. Danach haben wir noch ein paar weitere Lebensmittel gekauft und dann unsere Fahrt zu unserem heutigen Tagesziel fortgesetzt. Unser Ziel war die neue Rennstrecke vor den Toren von Adelaide in Tailem Bend. Die Rennstrecke ist recht neu und es gibt daneben einen grossen Campingplatz. Dieser war für uns, auf der Durchreise, perfekt. Da aktuell keine Rennen oder so sind, war der Platz fast komplett leer und extrem günstig. Alle Einrichtungen waren aber fast neu und extrem gut in Schuss. Da haben wir uns so richtig wohl gefühlt. Wir haben den Abend dann genutzt, um unser Auto zu dekorieren, sprich die Lichterkette zu installieren und ein paar Bilder aufzuhängen. Ja, Corinne hatte heute ein grosses Herz und hat, während ich beim Biereinkaufen war, eine Spende an die Feuerwehr gemacht und dafür einen Kalender mit Tierbildern bekommen. Jetzt haben wir neben den Lichtern noch einen Koala, ein Känguru, ein Wombat und ein Alpaka hängen. Richtig gemütlich kann ich sagen. Wobei eigentlich wäre der Kalender ein Kalender mit halbnackten Feuerwehrmännern gewesen, was ich jetzt doch etwas dööferer gefunden hätte. Warum sich Corinne für die Tiere entschieden hat, weiss ich aber nicht so genau. 🙂 Ausserdem haben wir an dem Abend noch den Grill unseres Campers eingeweiht. Stimmt das habe ich vorher gar nicht beschrieben, wir haben einen kleinen Gasgrill, welcher man seitlich aus dem Auto ziehen kann. Ein absolut geniales Teil und ich bin mir sicher, wir werden den recht oft nutzen. Jetzt können wir dort auch aussen kochen und müssen das nicht mehr im Camper machen. Ist doch angenehmer, wenn das Bett nicht nach dem Abendessen riecht. Wir haben lecker Fleisch auf den Grill gehauen und Salat dazu gemacht. So macht das richtig Spass und man kann sich daran gewöhnen. 

Mittwoch war dann schon wieder ein Jubiläumstag. Seit 15 Monaten unterwegs und langsam wird einem bewusst, so lange ist es nicht mehr. Wir geniessen aber einfach jeden Tag und werden die Reise bis zur letzten Sekunde auskosten. Unseren Jubiläumstag haben wir dann mit einem leckeren Frühstück begonnen, ehe wir zur Rennstrecke gefahren sind. Wir hatten das gar nicht auf dem Schirm, aber jetzt waren wir doch ein wenig neugierig, was man hier machen kann. Leider waren einige Sachen, wie Go-Kart usw. noch immer geschlossen (Covid lässt noch immer grüssen) und andere Sachen, wie Mitfahren in einem Rennauto schon ausgebucht. Aber wir konnten immerhin den Eingangsbereich mit ein paar alten Rennwagen besichtigen und anschliessend noch auf die Dachterrasse gehen. Von dort hatten wir einen tollen Blick über die Strecke und zu unserem Glück gab es heute zumindest von einem Rennteam ein paar Testrunden, bei welchen wir zuschauen konnten. Auch ein paar Touristen wurden über die Strecke gefahren, so dass wir zumindest ein wenig sehen konnten. Die Rennstrecke ist die zweitlängste permanente Rennstrecke der Welt und wurde erst 2018 eröffnet. 

Im Anschluss sind wir dann mit unserem Camper, leider durften wir damit nicht auf die Rennstrecke :-), weiter in Richtung Kingston SE gefahren. Unterwegs sind wir dabei durch die herrliche Landschaft des Coorong Nationl Park gefahren.

Wir haben ab und an gehalten, um ein paar Bilder zu machen und einen Kaffee zu kochen. Irgendwie haben wir es so richtig gemütlich genommen. In Kingston SE angekommen, haben wir uns einen Platz auf einem RV-Park gesucht. Das war ein grosser Platz, auf welchem man sein Wohnwagen oder Camper parken konnte und für max. 6 Nächste bleiben darf. Bezahlen muss man an einem kleinen Ticketautomat und dann ist die Sache gut. Man hat zwar keinen Strom oder so, dafür ist man aber direkt am Meer. Es war ein genialer Platz und wir wollten direkt zwei Nächte bleiben. Ein öffentliches WC gab es auch im angrenzenden Park, so dass auch das kein Problem war. Einfach rechtzeitig loslaufen, denn es waren doch 3 Minuten zum Laufen. Muss man berücksichtigen, wenn es dringend wird. Nachdem wir alles aufgebaut hatten, sind wir zuerst in die Stadt gelaufen und dann zum Strand. Eine herzige Stadt und der Strand war einfach der Hammer.

Nachdem wir am Abend wieder gegrillt und anschliessend gespült hatten, haben wir bemerkt, dass mit unserer Stromversorgung bzw., Batterie etwas nicht stimmt. Wir waren uns aber nicht sicher und haben deswegen beschlossen, doch nur eine Nacht hier zu bleiben und morgen weiterzufahren, um auf einem Campingplatz das Auto nochmal an den Strom zu hängen und dann dort zwei Nächte zu bleiben. War wirklich schade, weil hier wären wir gerne noch geblieben. Aber besser als nachher ohne Strom dazustehen. Es sind zwar zwei Batterien vorhanden und die Batterie zum Starten des Autos wird nur dafür genutzt und nicht für das Innenleben, so dass da eigentlich nichts passieren kann, aber z.B. der Kühlschrank mit all unserem Essen hängt an der Batterie bzw. das Licht usw. Das wollten wir dann doch nicht riskieren und bevor wir jetzt bei der Vermietung anrufen und alle verrückt machen, testen wir jetzt selber was passiert, wenn das Auto am Strom hängt. Die Nacht war dann doch recht frisch und vor allem recht windig. Aber trotzdem haben wir super geschlafen und ich war sehr froh, musste ich nachts nicht den weiten Weg zum WC in Angriff nehmen.

Donnerstag, der 02.03.2023 startete dann eigentlich ganz normal. Wir haben unsere Sachen gepackt und uns auf den Weg zu unserem nächsten Tagesziel gemacht. Nach unserer spontanen Planänderung, dass wir heute doch schon weiterfahren, hatten wir eigentlich gar kein Plan wohin wir jetzt fahren sollten. Also die grobe Richtung schon, aber keinen Plan wie weit. Wir sind einfach mal drauflos gefahren und haben die Umgebung auf uns wirken lassen. Schon brutal wie vielfältig Australien schon auf den ersten Kilometern ist, wie soll das erst auf das ganze Land sein? Da freuen wir uns echt drauf.

Unseren ersten Stopp des Tages haben wir für einen Kaffee und einen kleinen Spaziergang in Robe gemacht. Da wir heute ohne Frühstück los sind, haben wir uns in einem Café etwas gegönnt, was richtig lecker war. Danach dann ein wenig durch die Stadt und vor allem an der Küste entlanglaufen, das tut gut. Und der Blick über das Meer war einfach wieder herrlich.

Unser nächster Stopp war dann am Woakwine Cutting, einem Ort, den ich auf Google Maps gefunden habe und der noch recht spannend beschrieben war. Kann ich im Nachgang so nicht bestätigen, es handelt sich nur einen tiefen Graben, den man in den Felsen gegraben hat, damit das Wasser Richtung Meer fliessen kann. Das Ganze ist schon recht interessant, aber irgendwie hatte ich mehr erwartet. Immerhin konnte ich die alten Maschinen noch anschauen, was mir dann wieder mehr gefallen hat.

Danach haben wir nochmal am Meer gehalten, ehe wir dann Beachport erreichten. An verschiedenen Orten haben wir einfach eine Zeitlang das Meer beobachtet und es uns gut gehen lassen.

Als letzten Punkt hatten wir noch eine kleine Höhle auf dem Programm. Keine Ahnung, warum ich das gelesen hatte, den eigentlich sind Höhlen so gar nicht unser Ding und wir waren jetzt ja doch schon in ein paar. Aber irgendwie hat es uns interessiert und wir sind dort hin. Die Höhle liegt in der Nähe von Tantanoola und man kann diese nur mit einem Guide besichtigen. Wir hatten mal wieder nichts gebucht und auch sonst keine Ahnung, sondern sind einfach mal da hin. Als wir angekommen sind, sind wir ins Büro und zu unserem Glück meinte die Dame, dass sie uns in 15 Minuten in die Höhle bringen kann und wir dann eine Tour bekommen. Das klang doch super und wir haben gerne die paar Minuten gewartet. Zu unserem Glück kamen keine weiteren Gäste und wir hatten mal wieder eine Privatführung. Wir sind in die Höhle und es war stock dunkel. Der Guide meinte, dass sie uns eine besondere Erfahrung zeigen möchte und deshalb ist das Licht beim Betreten aus. Mit einer Taschenlampe hat sie uns ganz grob den Weg gezeigt, keine Angst, das war wirklich nicht weit und hat dann via ihr Telefon einzelne Lichter angeschaltet. So hatten wir zu Beginn die totale Dunkelheit und dann immer nur Licht auf einzelne Tropfstein-Formationen während der Rest dunkel war. Das war absolut gigantisch. Nach und nach wurde es dann heller und zum Schluss hat sie alle Lichter angemacht. Es war wirklich nur eine kleine Höhle, aber extrem schön. Die Formationen der Tropfsteine waren sehr speziell und hatte ich so noch nie gesehen. Die Dame machte das richtig gut und wir haben sehr viel erfahren. Zum Beispiel wurde die Höhle von einem 16-jährugen Jungen entdeckt, der einfach mal durch einen Spalt im Felsen kletterte. Kann man machen, muss man aber nicht. 🙂 Die ganze Führung dauerte vielleicht knapp 20 Minuten, dann hat sich die Dame verabschiedet und meinte, wir können noch 10 Minuten alleine in der Höhle bleiben und Bilder machen. Da waren wir dann richtig froh, dass nur wie beide an der Tour waren. Wie genial ist das den, eine ganze Höhle nur für uns? Es war extrem spannend und die Stille in der Höhle war fast greifbar. Ich fand das richtig cool. Und die Bilder, welche wir machen konnten wurden auch recht gut.

Als wir nach 10 Minuten wieder hinaus und ins Büro sind, stand schon die nächste Tour bereit. Und was soll ich sagen, es waren 6 oder 7 Personen die an der Tour teilnahmen. Da hatten wir wieder richtig Glück und waren so froh, dass wir alleine waren. Zum Abschluss haben wir noch die letzten Kilometer bis nach Mount Gambier in Angriff genommen. Dort hatten wir während des Tages einen Campingplatz ausgemacht und dort gebucht. Wollten wir doch mal schauen was passiert, wenn wir wieder Strom beziehen. Die Fahrt war nicht mehr allzu weit und trotzdem waren wir recht bedient, als wir angekommen sind. Zum Glück hat nach Anschliessen des Stromes wieder alles funktioniert und sich alle Batterien wieder geladen. Keine Ahnung was da gestern los war, aber scheint wieder alles zu klappen. Da konnten wir beruhigt unser Abendessen kochen und entspannt ins Bett gehen, um den Tag zu beenden. Irgendwie gehen wir mittlerweile recht früh ins Bett, aber auf den Campingplätzen hier ist auch nicht so viel los. Und mit unserem neuen Camper müssen wir nicht mehr so oft zum Kochen in die Küche, sondern machen alles am Auto. Der Nachteil ist, so kommen wir irgendwie nicht mit so vielen in Kontakt, was aber gerade auch ok ist. Ich denke das kommt dann mehr, wenn wir Richtung Sydney unterwegs sind, da sind dann mehr Menschen auf unserer Wellenlänge auf den Plätzen.

Der nächste Tag war dann ein Autofreier Tag. Wir hatten ja am letzten Platz zwei Tage bleiben wollen und da dies nicht klappte, machen wir das jetzt hier. Den Morgen haben wir genutzt, um zu Arbeiten und am Blog zu schreiben. Den Nachmittag dann um ein wenig zu wandern. Mount Gambier ist bekannt für den Blue Lake bzw. einen weiteren Crater Lake, welcher direkt daneben liegt. Ja, beide Seen sind mal wieder die Krater von Vulkanen, welche es also auch hier in Australien gibt. Zuerst sind wir zum Blue Lake gelaufen, weswegen wir überhaupt auf die Region gekommen sind. Der See ist mal wieder mit absolut blauem Wasser gefüllt und das sieht einfach nur genial aus. Wir sind einmal um den See gelaufen und haben von allen Seiten Bildern gemacht. 

Im Anschluss sind wir noch zum anderen Crater Lake gelaufen und dort ein gutes Stück entlang. Leider kann man hier nicht ganz herumlaufen, so dass wir irgendwann wieder umkehren mussten. Trotzdem auch hier wieder ein ganz toller See in einer tollen Landschaft. Wobei ich zugeben muss, seit wir hier in Australien sind bin ich doch vorsichtiger, wenn wir durch die Natur laufen. Überall wird vor Schlangen gewarnt usw. Das macht dann doch ein wenig nervös im Vergleich zu Neuseeland, wo es einfach gar nichts Gefährliches gibt. Aber an das Thema Schlangen, Spinnen und ähnliches werden wir uns wohl wieder gewöhnen müssen. 

Auf dieser Runde hatten wir vereinzelt auch einen guten Blick über die Stadt Mount Gambier. Eigentlich wollte ich diese noch besuchen, aber nach der ganzen Lauferei hatte ich doch keine Lust mehr. Wir haben den Abend lieber gemütlich verbracht und gekocht. Wir werden da immer wie besser. 

Der nachfolgende Tag, schon wieder ein Samstag und damit schon wieder ein Wochenende, startete mit dem üblichen Programm, frühstücken, zusammenpacken, fertig machen und Abfahrt. So langsam haben wir das auch mit unserem neuen Van richtig im Griff. Heute standen irgendwie diverse Sehenswürdigkeiten auf dem Programm, aber was wir genau machen wollen, wissen wir noch nicht. In den letzten Tagen haben wir über Instagram diverse Sachen gesehen und wir markieren uns das auf Google Maps und schauen dann, wenn wir in die Richtung kommen, wollen wir das anschauen oder machen wir spontan etwas anders. Manchmal erkennt man ja schon beim Vorbeifahren lohnt sich in Stopp oder nicht. Mittlerweile hetzten wir nicht mehr jedem Punkt hinterher, sondern konzentrieren uns auf die Wichtigsten oder das, was uns persönlich gefällt. Ist vielleicht komisch, aber wir haben auf unserer Reise jetzt schon so viel gesehen, irgendwie verlieren dann manche Sachen so ein wenig die Bedeutung als das man jetzt z.B. jeden Wasserfall besuchen muss, oder jeden Strandabschnitt gesehen haben muss. Es gibt sicher viele tolle Sachen, aber wenn man nur hetzt und überall 5 Minuten bleibt, dann bringt das ja auch nichts. Und dass wir nicht alles sehen können, das haben wir jetzt doch schon gelernt. Und so sind wir auch heute wieder los und haben einfach unterwegs geschaut. Den ersten Stopp wollten wir dann an einem ausgeschriebenen Leuchtturm machen. Nun ja, war dann gleich mal ein Griff ins Leere, da wegen Renovierung geschlossen. Der gesamte Turm war mit einem Gerüst versehen, so dass wir nicht mal von aussen etwas sehen konnten. 🙂

Also sind wir recht bald weiter zum nächsten Punkt. Es war eine kleine Wanderung zu einem mythischen Wald. Und das war jetzt so ein Punkt wie oben beschrieben. Wir haben schon so viele Wälder gesehen und auch hier war es sicher sehr schön, aber nach der Hälfte haben wir umgedreht und wollten weiter. Irgendwie nichts Neues und verglichen z.B. mit den Wäldern in Neuseeland nicht so spannend. Ist schwer zu beschreiben, aber mittlerweile haben wir eben viele Punkte, mit denen wir vergleichen. Wobei so viel vorweg, der Tag entwickelte sich trotzdem noch zu einem der tollsten auf der ganzen Reise… 

Nach dem Besuch des Waldes ging es nämlich weiter in den Tower Hill National Park. Über diesen Park hatten wir einiges gelesen und vor allem wieder viel Widersprüchliches. Auf der einen Homepage hiess es man kommt in den Park nur mit Guide, dann wieder, dass es sich nicht lohnen würde weil der Guide zu teuer usw. Ehrlich gesagt wären wir auch fast daran vorbei, sind dann aber doch die Abzweigung raus und wollten einfach mal schauen. Eine Tour konnten wir nicht mehr buchen, da alles ausgebucht war und es nur eine Tour pro Tag gibt. Aber schon auf dem Weg auch den Parkplatz entdeckten wir auch einem der Bäume einen kleinen Koalabär. Da wurde die Stimmung gleich extrem gut, weil das haben wir beide noch nie in freier Wildbahn gesehen. Wir haben also unser Auto geparkt und sind nur ein wenig über den Parkplatz bzw. den Park zwischen den Parkplätzen gelaufen und haben so direkt 5 verschiedene Koalabären entdeckt. Jeder in seinem eigenen Baum und kräftig am chillen. Wir waren hin und weg und haben ungefähr 1’000 Bilder gemacht. 🙂

Der Parkplatz war jetzt eher so ein Naturparkplatz mitten in der Pampa. Daher waren die Koalas tatsächlich hier in freier Wildbahn zuhause. Es war so ein tolles Gefühl und wir haben ewig damit verbracht, die Tiere zu beobachten. Nach einer Weile haben wir uns entscheiden, noch eine kleine Wanderung um eine Lagune im Nationalpark zu laufen. Unterwegs haben wir schon wieder den nächsten Koala gesehen. Es war nur eine kurze Wanderung, aber mega schön. 

Zusammengefasst, es war der Hammer und wir sind so froh, sind wir noch in den National Park gefahren. Das zu verpassen, wäre richtig schade gewesen. Und wir benötigten keinen Guide oder so, es kostete keinen Eintritt, man kann einfach drauflos laufen. Es war ein weiteres Highlight auf unserer gesamten Reise. Nach diesem tollen Erlebnis wurde es aber nochmal etwas stressig. Eigentlich wollten wir noch ein paar Kilometer auf der berühmten Great Ocean Road fahren, aber wir haben die verschiedenen Campinglätze auf dem Weg geprüft und alle waren komplett ausgebucht. Ja, ist eigentlich auch logisch, Hochsaison und Wochenende, da kommt alles zusammen. Und zudem darf man hier nicht «wild» campen. Das kostet ordentlich Strafe, wenn man erwischt wird. Wir hatten geplant heute noch ein paar Kilometer zu machen und dann morgen (Sonntag) bzw. dann den Rest am Montag bis Melbourne zu machen. Jetzt gab es aber nur noch in Warrnambool einen freien Stellplatz, so dass wir sogar noch vor der Great Ocean Road den Tag beenden mussten. Ist ja nicht schlimm, aber müssen wir eben morgen früher raus. Wir sind dann eben nur bis in diese Stadt gefahren und haben dort unser Nachtlager aufgeschlagen. Es war aber ein super Campingplatz und wir haben viele wertvolle Tipps für die Great Ocean Road bekommen, so dass wir auch in den zwei Tagen super durchkommen sollten. 

Unser erster Tag auf der Great Ocean Road war Sonntag, der 05.03.2023 und es war ein richtig genialer Tag. Wir sind bereits um 7.30 Uhr vom Campingplatz gefahren, weil wir den Tipp bekommen haben, dass wir die grosse Attraktion, die zwölf Apostel, so früh wie möglich am Tag machen sollten. Diese sind etwa eine Stunde Fahrzeit entfernt, aber wir wollten ja noch andere Sachen davor anschauen. Das Problem bei den zwölf Apostel ist, dass bis dahin die Tagestouristen aus Melbourne mit grossen Reisebussen gefahren werden bzw. viele Tagestouristen sich von Melbourne aus einen Mietwagen nehmen und damit bis hierher fahren. Aus diesen Gründen wird es ab gegen 11 Uhr dort immer sehr voll und wenn man den Touristen aus dem Weg gehen kann, dann machen wir das doch gerne und stehen etwas früher auf. Als wir so am frühen Morgen die ersten Kilometer gefahren sind, hatte ich etwas Bedenken wegen dem Wetter. Es gab noch einige Wolken und Nebel, was aber zum Glück am frühen Vormittag alles aufklarte und es bis zum Nachmittag ein super schöner Tag wurde. Auf den letzten Küstenstrassen hatten wir ja nicht immer so viel Glück.

Den ersten Stopp machten wir dann in der Bay of Island, von wo aus wir einen tollen Blick über die Steilküste hatten. Schon bei diesem ersten Stopp waren wir von den Felsformationen im oder auch am Wasser extrem begeistert. Das sah alles richtig genial aus vor allem mit der nun scheinenden Sonne und vor allem waren wir zu der Zeit tatsächlich die einzigen Menschen weit und breit. Herrlich.

Den nächsten Stopp machten wir dann an der Bay of Martyrs, von wo aus wir neben Felsen noch einen tollen Strand sahen.

Danach ging es weiter zum sogenannten «The Grotte» ebenfalls einer speziellen Felsformation, in welche das Meer noch ein Loch in die Küste gespült hat und es so wie zu einer kleinen Brücke gekommen ist. Ist tatsächlich noch schwer zu beschreiben. Wir sind vom Parkplatz aus ein paar Meter gelaufen, ehe es dann hinab ging und man durch das Loch im Felsen auf das Meer schauen konnte.

Danach ging es dann weiter zur sogenannten London Bridge. Hier ist ebenfalls ein grosses Loch im Felsen, aber draussen auf dem Meer. Ein richtig schöner Felsbogen hat sich da in der Zwischenzeit gebildet und wenn die grossen Wellen das Wasser durch das Loch drücken, sieht das sehr spektakulär aus. Ich hätte da stundenlang zuschauen können. Neben der Brücke sieht man auch von hier aus wieder traumhafte Strände.

Im Anschluss ging es dann aber direkt zu den zwölf Apostel. Wir haben drei Sachen ausgelassen und sind nachher nochmal ein wenig zurück, aber wir wollten einfach den Touristen aus dem Weg gehen. Wir waren also gegen 10 Uhr dort und es waren doch schon manche Menschen unterwegs. Aber alles im Rahmen und kein Vergleich als wir gegen 14.30 Uhr nochmal an der Stelle vorbei sind. Die Twelve Apostles (Zwölf Apostel) sind bis zu 60 Meter hohe, im Meer stehende Felsen aus Kalkstein. Die Felsformationen sollen nach Uluru (Ayers Rock) die meistfotografierte Touristenattraktion Australiens sein. Wobei ich das verstehen kann, wenn ich alleine unsere Bilder zu dem Thema anschaue, haben wir da auch ordentlich geknipst. 🙂 Es wird angenommen, dass der heutige Name Zwölf Apostel in den 1950er Jahren aufkam, obwohl es schon damals keine zwölf, sondern nur neun Felssäulen gab. Nachdem am 3. Juli 2005 ein 50 m hoher Felsen aufgrund des natürlichen Erosionsprozesses an der Basis des Felsens in sich zusammenstürzte, waren es nur noch acht Felssäulen.

Da wir auf dem grossen Parkplatz hier einen super Platz ergattert hatten, haben wir beschlossen bis zum nächsten Punkt auf unserer Liste zu laufen. Es gab einen tollen Wanderweg etwas abseits der Strasse und bevor wir wieder einen Platz suchen müssen, war das eine tolle Alternative. Der Weg war eben und nicht weit. Ich schätze in knapp einer Stunde sind wir hin und wieder zurückgelaufen. Unser Ziel waren «The Gibson Steps» ein paar Treppen welche die Steilküste hinunter an den Strand führen. Von den Treppen und den Aussichtspunkten hatten wir wieder eine tolle Sicht auf das Meer und den Strand. 

Zurück am Auto sind wir dann wieder ein paar Kilometer zurück gefahren, um noch weitere Punkte anschauen zu können. Jetzt wurde es so langsam etwas voller und wir mussten doch eine zeitlang warten, ehe auch für unser Gefährt wieder ein Platz frei wurde. Ich muss zugeben, dass ist etwas mühsam und an solchen Punkten wünschte ich mir einen kleineren Camper. Wobei wir haben ja Zeit und es wurde ja dann auch ein Platz frei. Das Erste, was wir von dem Punkt aus besucht haben war «Loch Ard Gorge», wieder eine tolle Aussichtsplattform auf eine Meerenge zwischen zwei vorgelagerten Felsen. Ausserdem kann man hier hinunter zum Strand laufen und kann von da aus Tropfsteine, welche sich unter der Steilküste gebildet haben, besichtigen. Das sieht sehr genial aus. 

Danach sind wir noch zum «Razorback» ebenfalls einer sehr speziellen Formation gelaufen. Diese sieht aus wie eine scharfe Klinge und auch diverse Vögel kann man von hier beobachten. 

Den Abschluss an dieser Stelle machten wir dann an der sogenannten «Thunder Cave». Hier läuft man ebenfalls ein kleines Stück und man sieht dann von oben auf das Meer, das eine kleine Höhle in den Fels gespült hat. Je nachdem wie die Wellen jetzt ankommen, gibt es einen richtigen Donner, wenn das Wasser in die Höhle schwappt. Das klang so stark und man spürte mal wieder richtig wie viel Kraft im Wasser steckt.

Nachdem wir uns mit einer kleinen Brotzweit gestärkt hatten, ging die Fahrt dann auch wieder weiter. Wir wollten noch zu ein paar Wasserfällen, welche ein wenig abseits der Great Ocean Road liegen. Wobei die Strasse verläuft, jetzt sowieso ein wenig weg von der Küste, was noch sehr schade ist. Wir sind zu zwei Wasserfällen gefahren, waren aber ein wenig enttäuscht. Zum einen musste man mehrere Kilometer auf Schotterpisten zu den Fällen fahren was einfach sehr viel Zeit kostet und wir waren jetzt wohl auch nicht zur perfekten Jahreszeit für das hier. Es kam nicht sehr viel Wasser und daher war das Ganze nicht so spannend. Wir haben zuerst die Triplet Falls und dann die Hopetoun Falls besucht. Zu jedem mussten wir natürlich wieder zuerst unzählige Stufen nach unten laufen um diese dann nachher wieder hoch zu laufen. Es war aber trotzdem schön, wenn auch anstrengend, denn wir haben uns direkt wie im Regenwald gefühlt. Es war alles wieder so schön grün und einfach sehr dicht von den Pflanzen her. Schon noch ein schönes Gefühl.

Zum Abschluss sind wir noch zu den Beauchamp Falls gefahren, aber als wir dort angekommen sind, hat es angefangen zu tröpfeln. Auch haben wir am Parkplatz ein Schild gesehen, was eine Wanderzeit von ca. 1.5 Std. vorsah. Und ich hatte echt keine Lust mehr und nach den Erfahrungen der ersten beiden Fälle, war es für mich gut. Diesen Ritt über eine Schotterpiste hätten wir uns sparen können, aber egal. Wir sind dann wieder zurück auf die Great Ocean Road an der Stelle, an der wir sie verlassen haben, um dort weiter Richtung Apollo Bay zu fahren. Es hätte glaub auch einen anderen Weg gegeben, aber wenn wir schon die Great Ocean Road fahren, dann von Anfang bis zum Schluss. Wobei die letzten Kilometer des Tages bis Apollo Bay hatten mit Ocean nicht viel zu tun. Wir waren eigentlich nur im Wald und doch einige Kilometer weg von der Küste. Dafür lag dann unser Campingplatz ganz nah am Meer. Wobei das war auch das einzig Positive über den Campingplatz. Die Infrastruktur war jetzt doch recht alt und nicht sehr gepflegt. Wobei auch hier für die meisten Unannehmlichkeiten einfach die anderen Gäste verantwortlich sind. Gibt eben immer und überall ein paar die nicht wissen was sich gehört. Kurz vor dem Campingplatz haben wir noch einen Stopp gemacht, um über das Meer schauen zu können. Hier hat mich dann ein Heer auf Deutsch angesprochen und wir haben noch ewig getratscht. Der Gute ist geschäftlich in Australien für ein paar Wochen und hat das Wochenende genossen. Es gibt schlimmere Orte an die es einen beruflich hinverschlagen könnte.

Wir sind bei strömendem Regen angekommen und haben unser Nachtlager aufgeschlagen. Zum Glück wurde der Regen wieder etwas besser, so dass wir noch unseren Grill anwerfen konnten. Nach dem Essen wurde der Abend dann noch etwas stressig. Wir haben festgestellt, dass in den Ablagefächern unter unserer Sitzbank bzw. Bett Wasser steht. Dumm das dort auch unsere Rucksäcke drin lagen und damit alles recht nass war. Auch in einem Schrank neben dem Bett war unten alles nass, so dass die dort gelagerten Schuhe und Jacken auch feucht waren. Super – da kommt Stimmung auf. Wir haben alles versucht aufzuhängen zum Trocknen, so gut es eben im Auto ging und haben angefangen alles zu putzen. Da es sauberes Wasser war haben wir gedacht, dass ggfs. der Frischwassertank undicht ist. Also haben wir unseren Wasserhahn laufen lassen und alles Frischwasser über das Spülbecken in den Abwassertank zu befördern. Danach ist zumindest kein neues Wasser im Auto aufgetreten zu dem Zeitpunkt. Uns war aber klar, dass wir morgen beim Vermieter anrufen müssen und schauen das dies geprüft wird. Wir sind also an dem Abend etwas gereizt ins Bett und waren gespannt, was der nächste Tag bringt. 

Montag, der 06.03.2023 war dann der zweite Tag auf der Great Ocean Road und eigentlich hatten wir viele Punkte geplant für heute. Wir sind recht früh wieder los und waren bereits um halb 9 am ersten Aussichtspunkt, dem Marriner’s Lookout, oberhalb von Apollo Bay. Von hier auch, ja wir mussten auch wieder ein paar Treppen nach oben steigen, hatten wir eine tolle Aussicht über die Küste.

Danach sind wir doch nochmal zu einem Wasserfall gefahren, welcher aber direkt an der Strasse lag und wir nicht erst ewig auf einer Schotterpiste reiten mussten. Wir durften nach dem Parkplatz zwar mal wieder die paar obligatorischen Höhenmeter nach oben antreten, aber war ok und hat sich gelohnt. Durch den Regen in der letzten Nacht hat es doch etwas mehr Wasser gegeben, welches über die Carisbrook Falls fiel.

Danach sind wir nach Lorne und haben dort versucht das viele Wasser, welches wir nun in unserem Abwassertank hatten loszuwerden. Hier gab es eine öffentliche Stelle, oft sind diese nur in Campingplätzen, und wir konnten das direkt erledigen. In der Zwischenzeit hatten wir auch Glück und haben unsere Vermietungsfirma erreicht. Wir sollten direkt am gleichen Tag nach Melbourne in den Standort der Firma kommen. Nach Melbourne mussten wir heute sowieso, aber die Firma macht um 15 Uhr zu und wir sollten vorher kommen. Das passte mir nicht so sehr, weil ich eigentlich den Tag für die Great Ocean Road nutzen wollte und ggfs. noch etwas länger an einem der noch folgenden Strände bleiben wollte. Aber dumm gelaufen, wir mussten unser Programm etwas verkürzen, damit wir das Schaffen. Zum Glück sind wir heute wieder früh los und hatten daher noch etwas Zeit. Nachdem unser Tank leer war, haben wir uns aufgemacht und sind immer weiter an der Küste. Eigentlich wollten wir noch am sogenannten Split Point einen Leuchtturm besichtigen, aber hier gab es keinen Parkplatz für Autos über 6m Länge. Das war richtig seltsam. Erst ein Schild Fahrzeuge mit länger als 6m sollen geradeaus fahren und dann einfach kein Hinweis mehr, wo man jetzt parken kann. Wir sind also daran vorbeigefahren. Da meine Stimmung jetzt eh schon am Ar… war hatte ich auch keinen Bock mehr zum Umdrehen. Wir sind weiter bis zum Urquhart Bluff einem sehr schönen Strand und haben uns dort ein wenig ausgeruht und etwas gegessen. Die Sonne und das Sandwich haben dann die Stimmung doch wieder ein wenig gesteigert.

Danach sind wir noch zum Point Roadknight, wo wir wieder eine tolle Felsformation und deinen tollen Strand anschauen konnten. Das einzige Problem waren die stechenden Fliegen, welche uns hier auf die Nerven gingen. Aber der Ausblick hat doch wieder mehr als entschädigt.

Und ab jetzt wurde es richtig anstrengend. Wir waren noch knapp 100 Kilometer von Melbourne entfernt und mussten uns auf den Weg in die Stadt machen. Wir sind die Great Ocean Road noch bis zum Schluss gefahren, einfach ohne weiteren Halt. Aber wir haben alles gesehen und es hat sich wirklich gelohnt. Es ist eine tolle Strasse und bietet extrem viel. Aber das Highlight ist ganz sicher die Region um die zwölf Apostel, dann folgen doch einige Kilometer, wo es eher langweilig wird. Der Vorteil des zweiten Tages war, dass man deutlich mehr am Meer gefahren ist und es dort wirklich traumhafte Strände gibt. Leider hatten wir da jetzt aber keine Zeit mehr. Die Fahrt in die Stadt war dann eine Herausforderung. Schon alleine mit dem Linksverkehr ist die eine Sache, aber dann noch mit dem riesigen Auto und den engen Strassen, echt heftig. Und eines muss ich sagen, Australier sind, mit die freundlichsten Menschen, die ich je getroffen habe, aber sobald sie Autofahren, verändern sie ihren Charakter. Da haben die es plötzlich eilig und fahren recht aggressiv. Da muss ich mich noch dran gewöhnen. Wir haben es aber, dank Corinnes extrem guter Navigation sicher und pünktlich zur Vermietungsfirma geschafft und konnten dort das Auto zum Durchchecken abgeben. Wir haben so lange gewartet und die Herren und Damen dort haben wirklich alles versucht. Problem war, es ist kein weiteres Wasser aufgetreten, egal was sie gemacht haben. Sie haben die Tanks frisch befüllt, Wasser laufen lassen, eine Probefahrt gemacht usw. der Boden blieb trocken. Ich kam mir vielleicht mal doof vor. Aber es war ja Wasser da und nun weiss niemand woher. Wir sollen es weiter beobachten und hoffen. Da wir drei Nächte in der Stadt bleiben, haben sie angeboten sollte es bis zur Weiterfahrt nochmal auftreten kommen sie zu uns auf den Campingplatz. Ich kann so viel verraten, es ist bis zur Abfahrt und dem Ende dieses Berichtes nicht mehr aufgetaucht. Ich habe keine Ahnung, ich hoffe es bleibt so. In Summe waren wir ca. 1 Stunde dort, ehe es dann wieder quer durch die Stadt zu unserem Campingplatz ging. Wir haben einen tollen Platz gebucht, von wo aus man mit der Tram in das Zentrum fahren kann. Es macht keinen Sinn für mich, mit so einem grossen Auto in die Stadt zu fahren und einen Parkplatz zu suchen. Die sind auch nur teuer und so spare ich mir lieber die Nerven und fahre mit der Tram. Die nächste Station ist auch nur 12 Minuten zum Laufen weg und dann geht es ohne Umsteigen direkt ins Zentrum von Melbourne. Am Abend habe ich mir dann auf den ganzen Schrott zwei Bier gegönnt und wir haben nochmal den Grill angeworfen. Ausserdem haben wir noch schnell eine Free Walking Tour für morgen gebucht und dann den Tag beendet. Wir müssen doch wieder früh raus.

Dienstag, der 07.03.2023 war unser erster Tag in Melbourne und wir waren sehr gespannt. Wir haben uns wieder für eine Walking Tour angemeldet und mussten bereits um 10.30 Uhr in der Stadt sein. Da der ÖV hier sehr gut sein soll, haben wir uns entschieden, dass wir mit der Tram in die Stadt wollen. Dummerweise muss man sich vor der ersten Fahrt so eine Karte kaufen, auf die man dann Geld laden muss und so direkt im Tram oder Zug bezahlt. Eigentlich ein tolles System, man muss nur immer an die Karte kommen. Normalerweise kann man die an Bahnhöfen oder Supermärkten bzw. Tankstellen locker kaufen. Dummerweise war aber auf dem Weg zur nächstgelegenen Tramstation keine Verkaufsstelle, so dass wir zu einer anderen Linie laufen mussten, bei welcher es an der Endstation eine Tankstelle gibt. War ein Fussmarsch von knapp 30 Minuten plus eine Fahrzeit von 40 Minuten bis zum Treffpunkt ergab. Ja, wenn wir jetzt zurück rechnen, dann mussten wir tatsächlich wieder früh aufstehen. 🙂 War aber halb so schlimm und der Fussmarsch tat auch richtig gut. Vor allem haben wir schon von der Strasse direkt vor dem Campingplatz die Skyline gesehen und sind sozusagen immer dieser entgegengelaufen. Da stieg die Vorfreude doch mit jedem Schritt. Nachdem wir unsere Karten gekauft und aufgeladen haben ging es dann zum Tram und direkt ab in die Stadt. Schon genial, wenn selbst so weit aussen noch alle 7 bis 9 Minuten eine Tram kommt. Die Fahrt war dann direkt sehr eindrücklich. Es war eine sehr alte Tram und daher sehr laut, aber sie fuhr mitten auf der Strasse und bei jedem Stopp mussten die Passagiere direkt auf die Strasse springen, da es keine Bahnsteige oder so gab. Es funktioniert, aber sehr gut. Man muss als Autofahrer einfach aufpassen, dass wenn man sich einer Tram nähert und diese stoppt, man auch stoppen muss. Sonst erwischt mit man Sicherheit einen Passagier, der aus der Tram springt. Muss man alles wissen. 🙂 Nachdem wir am Treffpunkt angekommen sind wurde uns schnell bewusst, yepp wir sind nicht die Einzigen. Es waren doch schon viele Menschen da, aber auch zwei Guides. Es wurden zwei Gruppen gebildet, so dass es von der Gruppengrösse auch wieder ging. Unser Guide, Andreas, war eigentlich ein gebürtiger Neuseeländer. Er ist dann aber doch im Alter von 2 Jahren nach Australien gezogen mit seinen Eltern. Er war aber ein typischer Australier, allein die Herkunft seiner Grosseltern zeigt, wie multikulturell das Land ist, so war die Ukraine, Australien und noch zwei weitere Länder vertreten. So ist das wohl noch recht häufig hier. Wir sind dann pünktlich losgezogen und haben viel über die Geschichte von Melbourne gehört. Vor allem zu Zeiten des Goldrausches war ein riesiger Hype um die Stadt und sie zog viele Einwanderer aus Europa an. Der zweite grosse Schwung an Einwanderern kam dann nach den beiden Weltkriegen. Aus der erfolgreichen Zeit mit dem Gold sind vor allem die vielen alten Gebäude geblieben, welche alle sehr an Europa erinnern. Bereits 30 Jahre nach der Gründung der Stadt wurde für die internationale Weltausstellung angefangen riesige Komplexe zu bauen. Melbourne war lange Zeit die reichste Stadt der Welt und manches davon kann man heute noch sehen. Danach ging es dann in das alte Gefängnis der Stadt und dem bekanntesten Insassen, Ned Kelly. Dieser war ein Bushman und Krimineller, welcher zusammen mit seiner Gang doch einige getötete Polizisten auf dem Konto hatte. Als man die Gruppe fassen wollte, gab es eine wilde Schiesserei, bei welcher alle seinen Gangkollegen starben, nur er wurde schwer verletzt gefasst. Berühmt wurde der Herr, da er bei seiner Erhängung kurz vor dem Ersticken noch murmelte, «such is life» was so viel wie, so ist das Leben bedeutet. Diesen Grundsatz hat man sich in Australien zu Herzen genommen und egal was passiert oder wie schlimm es ist, so ist das Leben. Weiter ging es zu einem Denkmal, welches an den Aufstand der Minenarbeiter für bessere Arbeitsbedingungen erinnert. Die Minenarbeiter in den Goldgruben wurden zu Beginn förmlich ausgebeutet. Sie forderten daher die berühmte Formel 3 x 8 sprich 8 Stunden Arbeiten, 8 Stunden Spielen und 8 Stunden Ausruhen. Und sie hatten damit auch tatsächlich Erfolg und davon profitieren die Angestellten im Allgemeinen noch heute. Die maximale Arbeitszeit beträgt 8 Stunden am Tag und führt dazu, dass bereits gegen 16 Uhr viele Büros wie verlassen wirken und die Menschen Richtung Strand oder sonst irgendwohin rennen. Eigentlich noch recht genial. Im Anschluss sind wir zum Parlamentsgebäude und in den Carlton Garden mit dem Royal Exhibition Building welches zur Weltausstellung gebaut wurde. Ausserdem sind wir durch die berühmten Royal Arcarden und Block Arcarden gelaufen.

Unsere Tour führte uns knapp 2.5 Std durch die Stadt und wir waren begeistert. Zum Einen von der Stadt, aber auch von unserem Guide der das einfach genial machte. Aus diesem Grund haben wir uns erkundigt, ob wir bei der Nachmittagstour zum Thema Kultur nicht doch auch noch irgendwie mitlaufen könnten. Laut Internet war diese nämlich schon ausgebucht und findet auch nur alle zwei Tage statt, so dass dies eigentlich unsere einzige Chance war. Da die Tour ebenfalls von Andreas geführt wurde, hatten wir Glück und er meinte wir sollen einfach dazu kommen und mitlaufen. Das passe dann schon. Ok, wäre er ja auch blöd, denn wir geben ja sicher auch Trinkgeld.

Die zweite Tour des Tages startete also bereits um 15 Uhr, so dass uns nach der ersten Tour nur Zeit für ein kleiner Imbiss blieb. War aber ausreichend, denn wir haben einen super Sushi-Laden gefunden. Haben wir das früher recht selten gegessen, so könnte ich das jetzt mindestens einmal in der Woche essen. Dann ging es zum Treffpunkt und die Gruppe war deutlich kleiner als am Morgen. Das Thema war wie gesagt Kultur, was aber sämtliche Themen wie Streetart, Musik, Bar- und Kaffeekultur, etc. miteinschloss. Der Schwerpunkt war sicher die Streetart. Wir haben viele Graffitis und andere Installationen besichtigt und waren begeistert. Die Bilder waren zwar nicht ganz so schön wie in Valparaiso aber trotzdem cool. Wir sind vor allem durch Strassen gelaufen, durch welche man als Tourist sonst vielleicht nicht läuft. Es waren eher so die Seitenstrassen zwischen den Hochhäusern.

Alkohol war lange Zeit ein Problem und wurde hart bekämpft, aber nie ganz verboten. Es war aber über viele Jahre so, dass in Pubs oder Restaurants nur bis 18 Uhr Alkohol ausgeschenkt wurde. Die meisten Menschen hatten gegen 16 oder 17 Uhr Feierabend. Es wurde also nicht weniger getrunken, sondern einfach nur schneller. Da Pubs um 18 Uhr schlossen musste ein anderes Getränk her damit man sich abends noch mit Freunden treffen konnte und reden konnten. So wurden grosse Kaffeehäuser immer wichtiger und noch heute hat Kaffee einen hohen Stellenwert in Melbourne.

Danach war dann Musik ein grosses Thema und wir sind zur AC/DC Lane, als Erinnerung an die berühmteste Australische Band, gelaufen.

Danach drehte sich alles um Sport bzw. um Football, für uns Rugby, welches so wichtig ist, dass es in Melbourne zwei Feiertage gibt, welche einen Zusammenhang zum Football haben. Vor dem entscheidenden Finale um die Australische Meisterschaft, welches immer an einem Samstag stattfindet, ist der Freitag davor Feiertag. Das Finale findet im Cricket Stadion von Melbourne statt, welches 100’024 Menschen fasst. Der zweite Feiertag ist der Montag nach dem Pokalfinale, weil früher an diesem Tag so viele krank gemacht haben, hat man den Tag einfach zu einem Feiertag gemacht. 🙂

Nach knapp 2 Stunden war auch diese Tour zu Ende und wir waren echt bedient. So viele Informationen, dass muss man auch erstmal alles sacken lassen und verarbeiten. Wir hatten aber einen grandiosen Tag und extrem viel Spass. Zum Abschluss sind wir noch zu einem Italiener, welcher uns auf der Tour empfohlen wurde. Die Pizza war richtig gut, aber das Beste war das Knoblauchbrot, welches man als Vorspeise bestellen kann. Eigentlich war das wieder viel zu viel an Essen, aber die Empfehlung war einfach zu gut und der Geschmack hat das schlechte Gewissen mehr als weg gemacht. Wir sind ja auch viele Schritte gelaufen heute. Nach dem Essen ging es dann wieder zur Tram und ab nach Hause. Wir waren echt durch und so ein wenig merkten wir jetzt auch die Beine. Zurück am Campingplatz haben wir dann den Tag recht schnell beendet, war es aber bis wir zurück waren auch schon nach 22 Uhr. 

Mittwoch, der 08.03.2023 war der zweite Tag für uns in Melbourne und heute wollten wir auf eigene Faust die Stadt weiter erkunden. Da wir unsere Karte für die Tram schon hatten, konnten wir heute zur anderen Linie laufen und mussten da nur 10 Minuten investieren. Gab gleich eine Mütze Schlaf mehr am Morgen. Mit der Tram sind wir dann bis zur St. Patrick’s Cathedral gefahren, welche wir besichtigen wollten. Es ist eine sehr grosse Kirche und von aussen sehr schön. Im Inneren fand ich diese Kirche wieder sehr dunkel und irgendwie düster. Dafür waren aber die Fensterbilder wieder ein Highlight.

Da wir am Morgen ohne Kaffee und Frühstück los sind, war es nun Zeit etwas gegen den Hunger zu tun. Anschliessend sind wir mit dem historischen Touristen Tram auf einem Rundkurs durch die Innenstadt. War richtig lustig, kostet nicht mal etwas und man bekommt tolle Infos über Lautsprecher zur Stadt. Ok, die Durchsagen sind nicht immer alle verständlich, vor allem nicht, wenn die Tram gerade am Bremsen ist und alles quietscht. So haben wir aber gelernt, dass in Melbourne über 5 Mio. Menschen leben und diese aus über 110 verschiedenen Ländern stammen. Aber so ganz generell eine tolle Sache mit dem ÖV hier in der Stadt und selbst die normalen Trams kosten im Innenstadtbereich nichts, was ich noch ein tolles Angebot finde. Man kann so wirklich vieles von der Stadt sehen.

Nach der Rundfahrt haben wir die Treasury Gardens mit dem John F. Kennedy Memorial und Memorial für die im Dienst gestorbenen Mitarbeiter der Hilfsorganisationen wie Feuerwehr aber auch Krankenschwestern, etc. besichtigt. Vor allem das Memorial für die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen fand ich extrem schön gemacht. Das ist eine tolle Wertschätzung für die Menschen.

Danach ging es zur Besichtigung des Fitzroy Gardens mit dem Cooks’ Cottage, diversen Brunnen und dem Fairies Tree, einem Baumstamm, an dem diverse Schnitzereien angebracht sind. Sieht sehr schön aus und ist bei Kindern sehr beliebt. Genauso wie die daneben errichteten kleinen Häuser, welche ein kleines Dorf abbilden.

Weiter ging es mit einem Spaziergang am Fluss und der Promenade mit Sicht auf die Skyline. Wir waren auf dem Weg zu unserem nächsten Highlight nicht aber ohne unterwegs noch eine Kleinigkeit gegessen zu haben.

Es stand der Besuch des Skydecks im 88. Stock eines Hochhauses mit dem Namen Eureka auf dem Programm. Der Tower hat eine Höhe von 297.3 Meter und wurde 2006 eröffnet. Die Aussichtsplattform ist die höchste Aussichtsplattform auf der Südhalbkugel und bietet einen genialen Blick über die Stadt. Leider gibt es nur eine kleine Aussenterrasse und im Innenbereich sind die Fenster sehr dunkel, was es schwierig macht gute Fotos zu machen. Vor allem wenn noch Licht brennt und sich das dann in den Fenstern spiegelt. Es war trotzdem genial und irgendwie hat es geholfen durch den Blick von oben die Stadt noch besser greifen zu können. 

Uns gefällt Melbourne einfach extrem gut. Es hat einen besonderen Charme und ich denke es ist eine Stadt, in der man merkt, dass hier viele Menschen einfach auch schwer am Arbeiten waren. Es ist für mich eher eine toughe Stadt, welche nicht auf Hochglanz poliert ist, sondern in der es eben auch mal etwas rau werden kann. Ich meine das im positiven Sinn, es ist einfach extrem cool und ich könnte dort glaub ich länger wohnen. Danach ging es wieder zur Tram und wieder zurück zum Campingplatz und es hiess Abschied nehmen von Melbourne. 

Am Donnerstag hatten wir dann einen recht gemütlichen Tag. Wir sind aufgestanden, haben gefrühstückt und unseren Camper abfahrbereit gemacht. Heute hiess es wieder ein paar Kilometer zurück nach Geelong. Von dort aus nehmen wir morgen, Freitag, dann die Fähre nach Tasmanien. Man hat tatsächlich vor ein paar Jahren das Fährterminal in Melbourne geschlossen und das Ganze nach Geelong verlegt. Für uns hiess das jetzt eine Fahrzeit von knapp 1.5 Std. und weil es so viel Spass macht, nochmal quer durch die Stadt. Heute haben wir aber eher die grösseren Strassen erwischt, so dass alles perfekt geklappt hat. Unterwegs haben wir noch einen kleinen Stopp zum Einkaufen gemacht, wir wollen doch ein paar Vorräte mit nach Tasmanien nehmen. Wobei wir aufpassen müssen, weil z.B. alles, was Obst, Gemüses oder Honig ist, darf man nicht mitnehmen. Es gibt strenge Kontrollen und wenn man erwischt wird bzw. nicht deklariert, dann wird es richtig teuer. Nach dem Einkauf sind wir dann direkt auf den Campingplatz und haben den Nachmittag mit Lesen und Blogschreiben verbracht. Nach den letzten beiden Tagen waren wir heute einfach ein wenig faul und haben die Sonne genossen. Ausserdem habe ich wieder gemerkt, wie anstrengend das Fahren durch die Stadt ist, wenn man das nicht gewohnt ist. Am Abend haben wir dann nochmal gemütlich gegrillt, ein Glas Wein getrunken und uns von Festland Australien verabschiedet. Wir sind sehr gespannt, was uns auf der Insel erwartet. Alles zur Überfahrt mit der Fähre und die ersten Eindrücke von Tasmanien dann im nächsten Bericht. Für heute machen wir hier Schluss und gehen schlafen, es gibt eine kurze Nacht. Unsere Fähre legt um 8.30 Uhr ab und wir müssen ca. 2 Std. vor Abfahrt am Terminal sein und ich brauch ja meinen Schlaf. 🙂

Tobi

Tobi

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