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Tasmanien

Geschrieben von Corinne am . Veröffentlicht in .

Früh am Morgen klingelte der Wecker, denn unsere Fähre nach Tasmanien ging bereits um 8:45h und man sollte rund 2 Stunden davor zum Check-In/Boarding vor Ort sein. Wir waren aber nicht die Einzigen auf dem Campingplatz, denn es machten sich noch andere Reisende auf den Weg. Nach kurzer Fahrt haben wir das Fährterminal bereits erreicht. Es war alles super angeschrieben und am ersten Drive-Thru Schalter staunten wir nicht schlecht, als die Dame uns mit Namen begrüsste. Klar, bei der Buchung mussten wir unser Fahrzeug-Kontrollschild angeben und so konnte sie schon von weitem sehen, dass Familie Heeß im Anflug ist 😉

Danach wurde es leider sehr langwierig. Sie haben uns in eine Schlange gestellt, die dann zuletzt auf die Fähre fahren durften. So verbrachten wir die Zeit mit Warten im Auto. Am Anfang kam mal ein Arbeiter der Fähre vorbei und er fragte nach Früchten, Gemüse und Honig, da man das nicht mitnehmen durfte nach Tasmanien. Anscheinend habe ich nicht genügend glaubwürdig «nein» gesagt, denn der Herr wollte noch rasch in unseren Kühlschrank schauen. Klar kein Problem, wir hatten natürlich wirklich nichts dabei. Nach den vielen Grenzübergängen in Zentral- und Südamerika kennen wir das Spiel ja langsam. Weiss der Herr aber natürlich nicht, dass wir Grenzübergangs-Profis sind 😉

Kurz vor knapp kam dann unsere Linie auch endlich dran. Wir durften dann unten in den Frachtraum fahren. Krass, wir dachten ja, wir hätten einen grossen Campervan aber neben diesen riesigen Lastwagen sah unserer richtig klein aus. Der Van war schnell parkiert und dann ging es 7 Stockwerke nach oben. Da wir bei Tag fahren, haben wir keine reservierten Sitzplätze. Waren etwas besorgt, da wir nun eine von den Letzten sind, die an Bord durften, aber wir fanden noch tolle Sitzmöglichkeiten. Es gab vor allem extrem viele und viel verschiedene Bereiche. Wir haben uns dann in der «Gartenlounge» gemütlich gemacht. Es waren alles Gartenmöbel mit unglaublich bequemen Kissen. Sehr gut für eine 12 Stunden Fahrt. Ebenso war die Kaffeestation nicht weit weg. Was will man schon mehr?

Ich glaube, es waren fast 2 Stunden wo wir noch in der Bucht vor Melbourne geschippert sind. Es hat zwar geschaukelt aber es war echt auszuhalten. Das hat sich dann schlagartig geändert als wir auf das offene Meer gefahren sind. Hier würde sich der Bericht nun unterscheiden, je nach dem wer ihn schreibt. Tobi fand alles voll gut und überhaupt nicht wellig. Ich hingegen schaffte keine 10 Minuten und ich hatte wieder das gleiche Gefühl wie auf unserem Segeltrip nach Kolumbien. Dieses Mal versuchte ich erst gar nicht durchzuhalten. Ich habe mir diese super tolle Tablette geholt und zack war ich weg. Ich hab dann eher unbequem in meinem Gartenstuhl geschlafen und so ging mein Tag auch rum. Zwischendurch bin ich mal aufgewacht, weil alles weh tat, hab mich gedreht und weiter geschlafen. War dann halt auch entsprechend durch, aber immerhin habe ich diese doofe Überfahrt hinter mich gebracht. Von der Fahrt selber kann ich somit nicht mehr viel berichten 😉 War glaub einfach viel Wasser, viele Wellen und das wars dann auch.

Um kurz vor 19 Uhr sind wir dann in Devonport sind wir dann in den Hafen eingelaufen. Dort war dann die Organisation wieder mal hervorragend. Es wurde nämlich Autodeck für Autodeck aufgerufen und die, die zuletzt reinfahren durften, waren dann hier die Ersten. YES! Somit runter von Stockwerk 9/10 ins 3, ab ins Auto und auch schon ziemlich schnell danach bewegte sich unsere Autoreihe und wir konnten abfahren.

Im Hafengebiet wartete dann nochmals die Biosecurity auf uns. Der Herr hat uns aber eher geglaubt und nach ein paar Fragen liess er uns ohne Kontrolle passieren. Jetzt im Nachgang (wo ich den Blog schreibe) zum Glück. Wir haben tatsächlich im hintersten Ecks unserer Kühlschrankschublade noch eine Tomate gefunden. Uff, da hatten wir echt Glück. Wenn man es nämlich nicht anmeldet respektive wegwirft, dann wird man ziemlich heftig gebüsst. Wir haben die Tomate aber dann ein paar Tage später verspiesen und somit sind auch so keinerlei ungewollte Käferli auf die Insel gebracht.

Nach dem endgültigen Verlassen des Hafengeländes sind wir dann tatsächlich nur noch zweimal abgebogen und haben bei unserem ersten Campingplatz auf Tasmanien eingecheckt. Das haben sehr viele Camper vom Schiff gemacht, denn es gab eine richtige Camper-Schlange von Hafen bis zum Campingplatz. Wir haben nur noch rasch was gegessen (ich glaube es war Brotzeit) und dann sind wir auch schon ins Bett. Ist ja zum Glück in so einem Campervan nicht allzu weit. Aber was wir schon an unserem ersten Platz festgestellt haben war a) wir sind trotz unserem gefühlt Riesencamper die Kleinsten auf dem Platz und b) im Gegensatz zu Neuseeland hat es hier ganz viele Tiere, die den Platz nachts in Beschlag nehmen. Ehrlich gesagt habe ich bis heute noch nicht ganz durchgeblickt, was das alles für Tiere sind. Auf jeden Fall bewegt es sich überall und wenn man mal nachts auf Klo muss, dann ist man nie alleine 😉

Am nächsten Tag ging es dann schon bald los. Die Fahrt war nicht weit, denn wir wollten nur zu unserem ersten Nationalpark fahren. Auf dem Schiff hat uns Tobi einen Nationalpark-Pass organisiert und so können wir nun überall hinfahren die nächsten 19 Tage. Wir sind in den Narawntapu Nationalpark gefahren. Unterwegs auf den Strassen leider das gleiche Bild wie auf dem Festland. Gefühlt alle 10 Meter liegt ein totes Tier. So traurig….. Am Nationalpark angekommen sind wir rasch ins Visitor Center, das war jetzt aber nicht so der Reisser und die Dame hatte auch keine Zeit für uns. Also sind wir einfach so los. Tobi hat im Nationalparkbüchlein, dass er noch zum Pass zusätzlich gekauft hat, eine schöne Wanderung für uns rausgesucht. Es ging mal wieder auf einen Hügel. Naja, meine Stimmung war etwas getrübt, weil ehrlich gesagt, hatte ich nicht so Lust, wieder Höhenmeter zu bewältigen. Aber das änderte sich schnell. Es führte ein schmaler Weg mitten durch den Wald, welcher jedoch an einem wunderschönen Strand lag. Das heisst, wir liefen auf weissem Sand durch einen Wald. Genial sag ich euch. Und dann wurde es noch genialer. Es raschelte immer wieder mal im Gebüsch und es sassen dort Wallabies, Possums und alle anderen Tiere dort. Die einen waren sehr scheu und sind weggerannt als wir sie entdeckten, die Anderen blieben schön an Ort und Stelle und wir konnten Foto’s machen.

Die Wanderung war mit 2 Stunden Hin und Zurück angeschrieben. Wir wussten aber schnell, das wird länger bei uns, wenn wir alle 10 Meter anhalten um Tiere zu beobachten 😉 Irgendwann standen wir dann von diesem Hügel und wir gingen hoch. Es ging im ZickZack hoch und so konnte man immer mehr von der Aussicht sehen und die hatte es in sich. Auf der einen Seite die Tasmanische See im wunderschönen Blau und weissen Sandstrand, auf der anderen Seite eine Art Steppe mit einem See und dazwischen der schöne Wald, den wir gerade durchkreuzt haben. Einfach extrem beeindruckend. Wir haben oben auf dem Hügel kurz eine Pause gemacht, unseren Riegel gegessen und dann ging es nach unten.

Unten angekommen führte unser Weg direkt über die davor gesehene Steppe und irgendwie gab es keinen Weg mehr. Ich glaub, nach Neuseeland sind wir es uns auch einfach nicht mehr gewöhnt beim wandern denken zu müssen. Dort ist alles perfekt angeschrieben. Also sind wir einfach querfeldein und weitergelaufen. Plötzlich sehen wir aus der Ferne ein Känguru. Wir sind fast ausgeflippt. Stehen wir da Auge in Auge mit einem Känguru. Mist, die sind viel grösser als wir dachten 😉 Das Känguru begutachte uns, aber mehr hat es auch nicht gemacht. Und plötzlich merkten wir…..da sind noch viel mehr! Wir standen plötzlich in einer Herde von ca. 30 Tieren und alle haben uns angeschaut. Wir wussten gar nicht mehr wo hinschauen, die waren alle so süss. So nach ca. 2 Minuten schaute ich Tobi an und fragte, ob er weiss, ob die überhaupt gefährlich sind. Also wie verhält man sich da so in einer Herde Kängurus? Naja, ist mir halt vorher auch noch nie passiert 😉 Wir haben es gehalten wie bei allen Tierbegegnungen. Genügend Abstand und Vorsicht. Und immer im Bewusstsein, dass es das Zuhause der Tiere ist und wir zu Gast sind. Ich weiss nicht, wie lange wir genau dort geblieben sind, die Zeit schien irgendwie still zu stehen. Wir haben auf jeden Fall viele Bilder und Videos gemacht und sind dann irgendwann weiterspaziert.

Auf dem Weg zurück zu unserem Camper kamen wir noch an etlichen Känguru-Familien vorbei. Sie schauten uns an, wir sie und das war’s. Es war keine andere Menschenseele dabei, nur Tobi und ich und ganz viele Kängurus. Ich glaube, das ist wieder so ein Nachmittag, den wir nie wieder vergessen werden. Die Foto’s zum Anschauen sind toll, aber das Gefühl kann man eben nicht mit der Kamera festhalten. 

Nach den vielen Kängurus sind wir dann noch schnell an den Strand gelaufen, den wir vom oberen Aussichtspunkt gesehen haben. Der war also auch absolut der Hammer. Blaues Wasser, weisser Sand, purer Sonnenschein und keine Menschenseele. Tasmanien meinte es also am ersten Tag wirklich sehr gut mit uns. 

Wieder angekommen beim Van ging es dann mit einem grossen Grinsen weiter zu unserer Unterkunft. Wir hatten noch ein bisschen Strecke vor uns und haben zwischendurch noch ein paar Halt’s an Aussichtspunkten gemacht. Und dann haben wir auf der Karte noch den Ort «Grindelwald» gesehen. Der Beschrieb auf Google Maps war dann «Swiss Village». Naja, wenn wir da schon durchfahren, dann müssen wir fast halten. Tja, mit Schweiz hatte es auf jeden Fall nicht viel zu tun. Die Bauweise der Häuser erinnerte uns an die Schweiz, aber das war’s dann auch. Wir haben in der Bäckerei kurz einen Kaffee getrunken und ein Stück «Schwarzwäldertorte» (so war es auf jeden Fall beschriftet) war auch noch dabei. Anonsten haben wir ein paar Minuten die Füsse vertreten und sind dann weitergefahren. Also ein Highlight ist es auf jeden Fall nicht.

Unser Nachtlager haben wir dann auf einem Campingplatz in Launceston aufgeschlagen. Der war ganz nett, aber an die Neuseeländischen Campingplätze kommen die einfach nicht ran. Was aber für uns spannend war, war dann die Abenddämmerung/Nacht. Unzählige Wallabies kamen raus und sind über den Campingplatz gefegt. So witzig. Wenn man also nachts aufs Klo musste, musste man aufpassen, dass man da kein Wallaby übersieht. 

Am nächsten Tag ging es dann bereits weiter. Ein kurzer Zwischenstopp in dem Städtchen haben wir aber noch eingelegt. Leider aber war dieses sehr verschlafen. Die Fussgängerzone war menschenleer und viele Geschäfte waren geschlossen aber es gab einen schönen Park mit vielen Blumen.

Wir waren also schnell durch und weiter ging es wieder an die Nordküste. Dort oben wartete bereits die nächste tierische Begegnung auf uns.

Die Fahrt war gemütlich und einfach. Unterwegs haben wir noch rasch Stopp bei einem Lebensmittelladen gemacht. Gemüse und Früchte mussten wieder aufgestockt werden. Danach sind wir an unseren Campingplatz gekommen. Die Betreiber waren mega nett. Eigentlich gab es gar keinen Platz mehr, aber sie haben uns noch einen geschaffen. Sie kamen dann später auch immer wieder mal vorbei und fragten, ob alles passt. Wir müssen ehrlich gestehen, mit dem Tasmanischen Akzent haben wir also noch etwas unsere Mühe. Wir fühlten uns wie am Anfang in Lateinamerika. Aber auch hier half Lächeln und Kopfnicken 😉 Tobi ist dann am Nachmittag zum Strand, der direkt zum Platz gehörte. Der war einfach der Hammer und auch wenn der Campingplatz voll war (die sind aber gross und es ist überhaupt nicht eng oder so), war am Strand wieder keine Menschenseele.

Ich nutze die freie Zeit und arbeitete etwas. Zudem buchte ich noch eine Tour für den Abend. Hier in Low Head werden Pinguin-Touren angeboten. Das war ja schon für Neuseeland auf dem Plan, aber dort konnten wir uns mit dem Anbieter nicht identifizieren. Es ist immer so eine Sache mit solchen Touren. Man weiss erst danach, ob es dem entspricht, was man für sich festgelegt hat. Aber bei diesem Anbieter stimmte das Gefühl und wir haben gebucht. Und wir wurden nicht enttäuscht. Mal wieder alles richtig gemacht. Wir haben am Anfang eine kurze Einfühung erhalten und schon nur die Aussage «bringen sie bitte Geduld mit, aktuell brauchen die Pinguine lange, bis sie den Weg an Land finden». Herrlich….der Pinguin ist der Mittelpunkt und der Mensch passt sich an. Das ist schon mal ein sehr guter Anfang. Danach wurden wir in 2 Gruppen eingeteilt. Personen mit einer Mobilitätseinschränkung und kleinere Kinder gingen auf eine separate Plattform und wir durften direkt an den Strand gehen. Dort wurden wir in eine Reihe aufgestellt, sodass wir nicht im Weg stehen und weiter instruiert, was bald passieren wird. Zudem haben wir ganz viel über die Zwergpinguine gelernt. Und plötzlich ging das Schauspiel los. Die Zwergpinguine schossen in einem mega Tempo an Land und watschelten davon. Sie kamen in einer Gruppe von ca. 10 Pinguinen. Es gibt immer einen Leader, der vorausgeht. Einfach der, der am Mutigsten ist. Aus dem Gebüsch hinter uns hörte man schon die Schreie der dagebliebenen. Pinguine sind nämlich Paare auf Lebenszeit. Um aber sicherzugehen, kann es auch sein, dass ein Pinguinweibchen noch einen zweiten Partner auf Reserve hat. Man weiss ja nicht, ob der Erste immer wieder zurückkommt 😉 Auf jeden Fall war es ein mega Spektakel zuzuschauen und auch zuzuhören. Nachdem die Gruppe dann oben im Gebüsch einen Weg gefunden haben, sind wir von der anderen Seite auch hoch. Dort wurden wir wieder in eine Reihe gestellt und man konnte sich sogar in den Sand setzen. Dann hiess es wieder warten und plötzlich kam die Gruppe Pinguine wieder vorbei. Man erklärte uns, dass sie Menschen sehen können, aber nicht scharf. Und für die kleinen Racker sind Menschen halt einfach riesig. Deshalb sei es gut, wenn man sich hinsetzt. Spannend wurde es, wenn jemand weisse Turnschuhe anhatte. Das identifizieren sie nämlich als einen Kollegen von sich und es kann sein, dass der Pinguin dann näher kommt. Ach Mist, hätte ich das vorher gewusst, hätte ich meine weissen Allbirds angezogen 😉 Aber auch so war es ein mega Highlight. Die Pinguine sind einfach so süss und wir konnten sie ohne Zaun und ohne Gefühl ein Störfaktor zu sein ganz in Ruhe beobachten. Genau so mögen wir das. Auch hier sind wir nach der Tour, mitten im Dunkeln mit einem grossen Strahlen im Gesicht wieder zu unserem Platz zurückgelaufen. Unterwegs wieder das gleiche «Problem» wie am Vorabend. Überall hüpfte und raschelte es im Gebüsch. Daran müssen wir uns echt gewöhnen.

Den nächsten Tag haben wir dann ohne grosse Programmpunkte gestartet. Wir haben einen ausgiebigen Spaziergang in der Umgebung mit dem Leuchtturm gemacht, gearbeitet, gewaschen, gekocht und waren natürlich nochmal am Strand.

Nachdem unsere Zeit am Low Head vorbei war ging es am nächsten Tag auf einen abenteurlichen Ritt. Naja, davon wussten wir aber nichts und geplant war es auch auf keinen Fall. Tobi hat irgendwo gelesen, dass es eine Bucht namens «Ansons Bay» gibt, die wunderschön sein soll. Wie wir eben sind, haben wir das im Navi eingegeben und los ging die Fahrt. Hier mal kurz zur Erklärung. Unser Campervan ist GPS-überwacht und man darf maximal 12 Kilometer auf Schotterpisten fahren. Ihr könnt schon ahnen wie es weitergeht oder? Naja, wir sind durch wunderschöne Wälder, vorbei an Flüssen und vielen Weiden vorbegefahren und plötzlich war da eine grössere Baustelle wo es nur noch Schotterpiste gab. Wir dachten, es handelt sich dabei um einen kurzen Abschnitt der Baustelle und den können wir schon fahren. Unser Van hat so richtig geschüttelt und zusätzlich bekamen wir alle 5 Meter die Meldung, dass unsere Seitentüre offen sei. War sie natürlich nicht, aber der Sensor hat ständig angeschlagen. War super…..Schotterpiste ohne Ende und alle 10 Sekunden eine Fehlermeldung mit Ton. Es war herrlich kann ich euch sagen. Die Ansons Bay haben wir dann auch tatsächlich gefunden, warum man aber dorthin muss, wissen wir überhaupt nicht. Es war schön, keine Menschenseele war vor Ort, aber Tasmanien hat definitiv viel Schöneres zu bieten. Tatsächlich war der Weg dorthin und von dort weg das Schönste. Aber eben auf rund 70 Kilometer Schotterpiste. Die Stimmung kippte dann vor allem bei mir etwas, weil ich schon Angst hatte vor der Reaktion, wenn wir den Van wieder abgeben. (Randnotiz: *Typisch Corinne. Passiert ist nämlich überhaupt nichts, sie haben es nicht mal erwähnt bei der Rückgabe*).

Unser Weg führte dann bis nach St. Helens. Der ausgesuchte Stellplatz war genial und wir konnten zu Fuss in das kleine Fischerdörfchen laufen. Am Abend haben wir dann nur noch einen Spaziergang dem Wasser entlang gemacht.

Am nächsten Morgen ging es dann wieder zu Fuss nach St. Helens. Dort soll es nämlich ein super Café geben, welches uns von Amillie empfohlen wurde. Und sie hat natürlich nicht zu viel versprochen. Super leckerer Kaffee, ein Avocado-Brot vom Feinsten und eine richtig süsse Einrichtung.

Ich hätte stundenlang dort bleiben können. Und das auch, obwohl plötzlich aus dem Blumentopf neben meinem Stuhl eine Riesen-Spinne krabbelte. Uff, das war ein Schreck. Die erste richtig grosse Spinne in Australien und die hatte es echt in sich. Mit Google Lens habe ich versucht herauszufinden, ob diese wohl giftig ist. Habe ich nicht geschafft, dafür habe ich unzählige Berichte gelesen, dass es in Tasmanien ganz viele grosse Spinnen gibt. Na toll……auf diese Info hätte ich gut verzichten können. Den Abend in St. Helens haben wir für eine DateNight genutzt. Mal wieder das «schönste» Hemd rausgekramt und in ein tolles Restaurant gehen. Es war richtig lecker und wir hatten einen schönen Abend.

Am nächsten Tag ging es wieder früh los, denn wir hatten viel anzusehen. Der Weg führte uns in die Bay of Fires. Bekannt ist diese für die farbigen, runden Steine an der Küste. Der Tag ist eigentlich einfach beschrieben. Mit dem Van an eine Bucht fahren, bewaffnet mit Kamera den Trail laufen und viele Bilder machen, zur nächsten Bucht fahren und alles wiederholen. Wirklich mehr haben wir an diesem Tag nicht gemacht und ich lasse hier lieber Bilder als Worte sprechen.

Der nächste Tag das gleiche Spiel. Wir waren nämlich noch nicht am Ende. Ein grosses Stück an der Ostküste Tasmaniens ist eine ähnliche Szenerie. Eine Bucht schöner als die Andere, die Fahrt dazwischen atemberaubend und in unserem Fall kaum Leute. Hätten wir so nicht erwartet, aber gut für uns.

Am Abend sind wir dann kurz vor dem Freycinet Nationalpark angekommen. Dort erwartete uns ein tolles Ambiente. Mitten im Nirgendwo war unser Stellplatz. Ein offenes Feld wo man sich seinen Platz selber aussuchen konnte. Die Bar hatte noch bis zur Eindämmerung geöffnet und die Nassräume waren echt ok. Leider hatten wir in dieser Nacht zum ersten Mal Probleme mit unserem Camper. Unsere Batterie schien leer zu sein und wir hatten weder Strom, Licht noch Wasser. Zum Glück hatten wir das Solarlicht von Sabina dabei, so konnten wir uns wenigstens einigermassen gemütlich noch rasch was zu Essen und uns dann bettfertig machen.

Für den nächsten Tag haben wir uns mal wieder einiges vorgenommen. Freycinet Nationalpark und viele schöne Wanderungen warten. Wir wollten, auch wenn das Wetter nicht perfekt war, zur Wineglass Bay. Gerade bei super Wetter soll es dort wunderschön sein. Nachdem wir auf dem ersten Hügel angekommen sind, hatten wir trotz nicht idealen Bedingungen eine super Aussicht auf die Bay.

Ein Schild informierte uns, dass man den Weg runter zur Bay nur machen soll, wenn man fit sind. Es waren über 1’000 Treppenstufen auf einen. Ja war ja klar…..ich liebe Treppenstufen. Aber zum Glück ging es dieses Mal die meisten runter, das konnte ich verkraften. Und der Weg hat sich sowas gelohnt. Es war wunderschön und nach jedem Baum hatte man gefühlt eine neue Aussicht. Der Wineglass Bay Beach war dann auch echt ein Highlight. Wunderschön, ruhig und diese Farben vom Meer einfach sehr beeindruckend. Hier haben wir mal wieder bereut, dass wir kein Zelt dabei hatten, denn hier gäbe es noch Orte, wo man nur zu Fuss und mit einer Mehrtageswanderung hin kommt. Das wäre sicherlich ein ganz spezielles Erlebnis gewesen.

Von der Wineglass Bay ging es dann durch einen tollen Wald zum gegenüberliegenden Beach von wo aus es zurück zum Van ging.

Eine der schönsten Wanderungen, die wir bis jetzt gemacht haben. Beim Parkplatz angekommen war das Wetter extrem schön und die perfekten Bedingungen für die berühmten Wineglass Bay Foto’s. Ich war aber mehr als bedient, weil um auf den Aussichtspunkt zu kommen, musste man viele Treppen laufen. Tobi liess es sich nicht nehmen und ist tatsächlich nochmals hoch. Gut für mich, denn wenn einer von uns Foto’s macht, dann hat der Andere (in diesem Fall die Andere) auch was davon. Ich weiss aber ehrlich gesagt nicht, wie er dort hoch ist, denn nach kurzer Zeit stand er schon wieder bei mir am Van. Ok, zwar etwas fertig und komplett durch, aber mit einem Strahlen im Gesicht und vielen tollen Bildern.

Ich habe ihn dafür zuerst mit einem Essen verköstet und wir sind danach in Ruhe noch zu einem weiteren Aussichtspunkt gefahren. Richtig, gefahren. Der lag nämlich weit oben, dafür mit Parkplatz ausgestattet. Auch dort oben gab es einen kleinen Rundweg, den wir natürlich auch gelaufen sind.

Auf dem Weg raus aus dem Nationalpark sind wir noch bei Coles Bay vorbei. Dort soll es eine tolle Gelateria geben. Na wenn das kein Argument ist. Wir können bestätigen: die Glacé war super! Und auch der Parkplatz am Meer bot eine tolle Sicht.

Nach einer weiteren Fahrt kamen wir dann bei unserem nächsten Schlafplatz an. Auch diese Empfehlung hatten wir von Amillie. In einem Hinterhof bei einem Hotel gab es einen kleinen Platz, wo man campen durfte. Dieser war natürlich sehr beliebt und vorreservieren war auch nicht. Wir kamen bereits relativ spät hin und rechneten nicht damit, dass wir noch einen Platz ergattern werden. Aber wir hatten Glück, einen gabs noch und das war Unserer. Und das Beste an dem Platz: gleich nebenan gab es einen Fish & Chips Truck. Und ich kann euch sagen, dass war mitunter das beste Fish & Chips, das ich bis jetzt gegessen habe (und ich mag eigentlich gar keinen Fisch).

Das Dorf, in dem wir die Nacht verbrachten hiess übrigens Triabunna und alle Tasmanien-Kenner wissen jetzt was als Nächstes kommt. Von Triabunna aus legen die Schiffe nach Maria Island ab. Und natürlich hatten wir Tickets für das erste Schiff am Morgen. Was kann man über Maria Island schreiben? Die ganze Insel ist ein Nationalpark und man braucht dafür einen speziellen Pass. Auf der Insel gibt es keine Auto’s und auch keine Hotel’s oder Restaurants. Am Morgen geht eine Schnellfähre auf die Insel, am Abend wieder zurück. Man kann die Nacht auch auf der Insel verbringen, braucht aber eine spezielle Genehmigung und vor allem ein Zelt (haben wir ja leider nicht dabei). Die ersten Siedler auf der Insel waren Aborigines vom Stamm der Tyreddeme. Im Jahr 1642 «entdeckte» Abel Tasman die Insel und benannte sie auf Maria Island um. Die Siedler danach waren vor allem Robben- und Walfänger, bevor die Insel ab 1825 durch die Briten als Strafkolonie benutzten. Ab 1971 kaufte die Tasmanische Regierung die Insel zurück und baute einen Nationalpark auf.

Wir sind vor allem auf die Insel gefahren, weil dort die Chance sehr hoch ist, Wombats in deren freien Wildnis zu sehen. Und was soll ich sagen? Es dauerte keine 10 Minuten und wir trafen bereits den Ersten an. Und die sind ja noch viel härziger als auf den Fotos. Der Kollege war aber noch sehr müde und bewegte sich überhaupt nicht.

Wir sind also weiter losgezogen und haben die verschiedenen Trails abgelaufen. Am Vormittag hatten wir dann tatsächlich kein weiteres Tierglück. Dafür haben wir wunderschöne Natur und Steilküsten erkunden können.

Gegen Mittag kamen wir dann wieder zum Bootssteg zurück und was fanden wir vor? Unser Wombat-Kollege hat seinen Schlaf beendet und war extrem aktiv. Man hat uns vorher informiert, dass man immer mindestens 2 Meter Abstand halten soll zu den Tieren. Na, aber was macht man, wenn einem das Tier «verfolgt» und auch einfach über die Füsse läuft? So geschehen bei Tobi. Er schreite plötzlich auf und ich dachte, er wurde gebissen. Aber nein, der Kollege war einfach viel schwerer als erwartet und Tobi erschrak 😉 Auf einer Wiese, wo PicNic-Tische aufgebaut waren, haben wir dann unser mitgebrachtes Mittagessen eingenommen. Ich meine, kann es perfekter werden? Umgeben von Wallaby’s, Wombat’s und Papageien haben wir unsere Sandwiches gegessen, die Kamera immer in einer Hand bereit.

Nach geraumer Zeit haben wir unsere Sachen wieder zusammengepackt und haben den anderen Teil der Insel erkundet. Ziel waren die Painted Cliffs und der danebenliegende Strand. Der Name Painted Cliffs hat nicht zu wenig versprochen, aber seht selbst…

Auf dem Rückweg über weite Wiesen und Wälder durften wir dann noch eine Känguruh-Familie beobachten.

Auch hier hatten wir wieder das Gefühl, die Familie hatte auch ihren Spass daran, uns anzuschauen. Für uns sind solche Tage einfach unbeschreiblich schön. Wir lieben es, Tiere in deren freien Wildbahn zu bestaunen. Ohne Zaun und in völliger Freiheit. Dabei ist das Tier immer der Chef und wir sind Gäste in deren Zuhause. Ich kann vorweg nehmen, wir haben leider keinen Tasmanischen Teufel auf unserer Tasmanien-Reise gesehen. Das ist unfassbar schade. Aber auch nach Abklärungen von diversen «Auffangstationen» haben wir uns gegen einen Besuch entschieden und wir stehen nach wie vor hinter dieser Entscheidung. Wir möchten die Tiere in deren Zuhause besuchen und nicht in einem «Gefängnis». Und auch wenn dies vielleicht als Auffangstation gilt, ist es oftmals lediglich ein Ort für Touristen. Und das wollen wir nicht unterstützen. Die Tiere sollen in ihrem natürlichen Lebensraum leben und dort möchten wir sie sehen. Ups, sorry, abgeschweift. Zurück zu Maria Island. Als wir nach der zweiten Wanderung dann wieder beim Bootssteg angekommen sind, waren wir a) müde, b) völlig aufgedreht und c) einfach nur extrem glücklich. Alle haben uns immer gesagt, wenn ihr Wombats sehen wollt, dann müsst ihr nach Maria Island. Aber wie oben geschrieben, man ist dort in der freien Natur und ob sich ein Wombat zeigt, das entscheidet das Tier. Dass wir etwa 8-10 Stück beobachten konnten, war der absolute Jackpot. Mit vielen Foto’s, Videos und Erinnerungen im Gepäck ging das Schiff wieder zurück nach Triabunna. Und was soll ich sagen…..es gab erneut Fish & Chips 🙂

Am nächsten Tag hatten wir eine längere Fahrt vor uns. Unser Ziel war die Tasmanische Halbinsel östlich von Hobart. Die Fahrt führte uns unter anderem an Port Arthur vorbei. Auch dort gibt es ein altes Gefängnis in der ehemaligen Sträflingskolonie Australiens. Aber ohne Tour konnte man dort nicht rein und die Preise waren uns etwas zu hoch und es waren viel zu viele Touristen. Wir sind also weitergefahren und unserem Trip treugeblieben Wir sind zu einem Parkplatz am Anfang einer Wanderung gefahren und sind dort gewandert. Nebenbei haben wir unzählige Bilder gemacht 😉 Zuerst führte uns der Weg zur «Remarkable Cave» und der «Maingon Bay». Und auch wenn wir nur eine kurze Wanderung gemacht haben, haben wir uns selbstverständlich im Walkers Logbook eingetragen. Während der Wanderung haben wir dann entschieden, dass wir spontan auf der Halbinsel über Nacht bleiben wollen. Wir haben uns kurzerhand einen Campingplatz gesucht und auch gebucht. Wir hatten Glück, dass noch was frei war. So konnten wir mehr Zeit mit Wandern verbringen und hatten anschliessend nur noch eine kurze Fahrt.

Dort angekommen wurden wir mit einer super ausgestatteten Küche, einem tollen Strand und einem Sonnenuntergang am Privatstrand verwöhnt. Diese Insel hat einfach echt alles zu bieten. Es war erneut ein wunderschöner Tag.

Den nächsten Tag haben wir nochmals voll ausgenutzt auf der Halbinsel. Wir sind zur Pirates Bay gefahren und haben erneut den gleichen Ablauf gewählt: Auf einen Parkplatz fahren, Wanderschuhe an und loslaufen, zum Van zurückkehren, zum nächsten Platz und immer so weiter. Wir waren an so vielen tollen Stellen mit traumhaften Aussichten.

Zum Abschluss des Tages sind wir zur Tasmanian Chocolate Factory gefahren. Ich mein……wer kann daran vorbeifahren. Dort gab es extrem leckere Schokolade und für Tobi auch noch ein Eis. Ok, er hat auch mit mir geteilt.

Am nächsten Tag ging es für uns in die Hauptstadt Tasmaniens, nach Hobart. Auf dem Weg dorthin sind wir noch am Flughafen vorbei gekommen, wo auch eine Stelle von unserem Vanvermieter war. Wir haben die Chance genutzt und das Fahrzeug checken lassen. Die Fehlermeldung mit der Tür kam immer wieder und auch die Batterie war kaputt. Nach einer Nacht ohne Stromanschluss war bei uns die Batterie zu Ende und das durfte bei dem Fahrzeug auf keinen Fall sein. Die Wartezeit, während die Mechaniker alles reparierten nutzen wir und haben mit der Mitarbeiterin dort gesprochen. Sie gab uns noch unzählige Tipps für Tasmanien und ja was soll ich sagen. Wir haben danach mal wieder unser ganzes Programm über den Haufen geworfen. Nachdem die Batterie getauscht, die Schiebetüre repariert und wir die Bettsachen/Handtücher ausgetauscht bekommen haben, ging es dann weiter in die Stadt. Gar nicht so einfach einen Parkplatz zu finden, mitten in der Stadt bei 7 Meter Fahrzeuglänge. Aber wir haben auch das mit Bravour gemeistert. Wir haben die Stadt zu Fuss angeschaut. Es war ein herziges Städtchen, man bekam alles was man brauchte und noch viel mehr. Aber die Natur Tasmaniens war dann doch deutlich spannender.

Ziemlich spontan haben wir dann noch den nächsten Tag geplant. Während Tobi eine Tour zur Bruny Island gebucht hat, habe ich mich entschieden, einen Arbeits- und Ruhetag einzulegen. In Tasmanien kann man in öffentlichen Bibliotheken kostenlos reingehen und einen Arbeitsplatz benutzen. Das habe ich mir vorgenommen und so konnte ich effizient durcharbeiten. Wir sind somit am nächsten Tag wieder frühmorgens in die Stadt gefahren, haben einen super Parkplatz angesteuert und ich habe Tobi beim Touranbieter abgeladen. Da mein Tag eher unspektakulär, aber für mich super, war, übernimmt hier Tobi und erzählt von seinem Tag auf Bruny Island.

Wie Corinne ja schon geschrieben hat, sind wir heute morgen recht früh nach Hobart in den Hafen gefahren. Ich war auf dem Weg nach Brunny Island und da dies mit dem eigenen Auto wieder etwas schwierig ist, habe ich mich für einen Tagesausflug entschieden. Wir waren schon fast zu früh am Treffpunkt und konnten so noch ein paar schöne Bilder in der Morgenstimmung machen.

Dann ging es zum Treffpunkt und eine Erkenntnis kam sofort, endlich bin ich mal wieder einer der jüngsten Teilnehmer… Hatten wir ja auch schon lange nicht mehr. Die Abfahrt war dann auch nicht ganz pünktlich, aber bis sich jeder der Herrschaften eingefunden hat, dann den richtigen Bus erwischt hat usw. – das dauert einfach. Die erste Etappe führte uns über ca. 45 nach Kerring um dort die Fähre nach Brunny Island zu nehmen. Unterwegs haben wir durch den Busfahrer jede Menge Infos bekommen. Eigentlich hat er die ganze Fahrt nur geredet. Sehr viel über das Thema Waldbrände, die Region war in der Vergangenheit oft betroffen, aber auch über die nun existierenden Schutzmassnahmen. War sehr interessant. Kerring an sich ist eine sehr kleine und übersichtliche Stadt. Es gibt nur ca. 500 Einwohner, dafür gibt es aber auch 500 Boote im Hafen. Mir scheint hier geht der Trend eher zum Zweit-Boot als zum Zweit-Auto. Sieht lustig aus so eine kleine Stadt und dann so viele Boote. Von hier aus ging es dann mit der Fähre in. knapp 20 Minuten auf die Insel. Von unterwegs konnten wir noch den Ausblick geniessen.

Auf der nächsten Etappe mit dem Bus zu einem Aussichtspunkt gab es noch jede Menge weitere Geschichten. So hat man auf Brunny Island begonnen, Whisky zu produzieren und das mittlerweile sehr Guten. Im Jahr 2014 wurde ein Single Malt von der Insel zum besten Single Malt der ganzen Welt gekrönt. Dass dies kein Zufall war, wurde durch eine Wiederholung der Auszeichnung in den Jahren 2017 und 2018 bekräftigt. Eine Flasche des Whiskys aus dem Jahr 2014 kostet mittlerweile rund 25‘000 Australische Dollar. Ich würde mal sagen, kein Schnäppchen und sicher nichts, was man mit Cola mischen sollte. Ein weiteres Highlight aus dem Leben der Bewohner von Brunny Island ist, dass ein Bauer der kleinen Insel an einer TV Show, nach dem Motto „Bauer sucht Frau“ teilgenommen hat. Er war dabei auch recht erfolgreich, leider war seine eigentliche Freundin nicht so begeistert, als sie ihn im Fernsehen bei der Show sah. 🙂 Auf der Insel gibt es eine riesige Schafzucht und auch eine angrenzende Schule, die sich um Menschen kümmert, die sich als Aborigines definieren. Das ist eher eine Seltenheit in ganz Australien. Hier versucht man aber die Ureinwohner etwas mehr zu würdigen und ihren ehemaligen Way-of-life aufrecht zu erhalten. Endlich angekommen am Aussichtspunkt standen nur rund 300 Treppen zwischen mir und einem tollen Ausblick über eine Landzunge, die den nördlichen mit dem südlichen Teil der kleinen Insel verbindet. 

Ich war jetzt einer der Wenigen der den ganzen Aufstieg in Angriff genommen hat. Die anderen Teilnehmer sind eher unten geblieben oder direkt an den Strand. Mir hat es nach dem Abstieg auch noch kurz an den Strand gereicht und der Blick war einfach super schön.

Danach ging es nochmal 20 Min mit dem Bus bis zum Restaurant vorbei an der Adventure Bay, mit einem der zehn besten Strände von Australien. Die südliche Insel ist bekannt für weisse Wollebys, welche man hier häufig antrifft. Mit viel Glück sieht man sogar eines der 40 Albinos. Angekommen im Restaurant gab es einen Kaffee und ein Muffin als Stärkung. War auch wirklich nötig als Grundlage für den anstehenden Ritt durch die Wellen. 

Es ging mit einem Speed Boot für knapp 3 Std. hinaus aufs Meer. Das Ziel war, immer an der Steilküste entlang Richtung Süden zu fahren. Unterwegs gab es unzählige Stopps, um die Tierwelt zu begutachten. So gab es neben Delfinen, Seelöwen auch Albatrosse und jede Menge anderer Meeresvögel. 

Das Highlight an sich waren aber die Küstenabschnitte mit den steilen Klippen, Höhlen usw. Das war tatsächlich einzigartig. 

An einer Stelle machten wir länger Halt, um ein Blow-hole zu begutachten. Hier wird Wasser in eine Höhle gedrängt und spritzt dann an einer anderen Stelle wieder heraus, wenn die nächste Welle anrauscht. Es war der Wahnsinn, was das Ganze für einen Lärm verursacht hat.

Danach ging es mit dem Boot weiter und wir sind zwischen 2 hohen und spitzen Felstürmen im Meer hindurchgerast. Das hat noch jede Menge Spass gemacht und war ganz schön eng. Zumindest wenn man im Boot sitzt, sieht das so aus. Kommt auf den Bildern aber nicht ganz so rüber. Ist aber eine der beliebtesten Touristenattraktionen hier. 

Zum Abschluss gab es im Süden noch ein paar kleinere Inseln zu bestaunen. Diese waren so schön grün und an den Stränden gab es unzählige Seelöwen. Teilweise habe ich mich schon gefragt, wie so ein grosses Tier an so seltsame Stellen kommen kann. Aber die Tiere sind wohl beweglicher als sie aussehen. 🙂

Danach ging es mit dem Boot wieder zurück zum Restaurant, wo bereits ein leckeres Mittagessen auf uns wartete. Jeder hatte wieder seinen reservierten Platz mit seinem Namensschild. 🙂

Nach dem Essen ging es dann wieder zurück zur Fähre. Auf dem rund einstündigen Trip kam es aber noch einen kurzen Stopp. Und zwar an einem Drive-Thru, an welchem man ganz frische Austern kaufen konnte. Sah witzig aus, wie die Autos an das Fenster fuhren und die Fahrer bedient wurden. Würde sich in Deutschland glaube ich nicht lohnen. Unser Bus war für das Fenster etwas zu gross, so dass wir aussteigen mussten, um uns am Fenster anzustellen. Austern sind hier schon ein Highlight und preislich ist das eben auch eine ganz andere Hausnummer als in Europa. 

Zurück ging es dann wieder mit der Fähre und von Kerring zurück nach Hobart, wo Corinne schon wartete. Die ganze Tour war zwar wieder sehr touristisch, aber trotzdem cool. Wenn man nicht so viel Zeit hat und sich das Verladen des eigenen Vans (ist auch nicht billig) sparen möchte, dann ist das sicher eine Alternative. Und ja, ich habe mir auch nicht den billigsten Anbieter ausgesucht, aber dafür einen Guten. Die Firma arbeitet nämlich, trotz den Speed Booten klimaneutral, da viel Geld in Projekte zur Pflanzung von Bäumen und Pflanzen investiert wird. Ausserdem werden 25% des Gewinns, welchen das Unternehmen erwirtschaftet, gespendet. Finde ich auch noch eine super Sache und tut der allgemeinen Bevölkerung gut. Und damit wieder zurück an Corinne.

Nach der Tour habe ich Tobi am Abend wieder abgeholt und wir waren noch rasch was Abendessen. Wir hatten nämlich noch eine 100km Fahrt vor uns bis zum nächsten Schlafplatz. Da sind wir dann auch gut angekommen und haben sofort geschlafen. Am nächsten Tag ging es nämlich bereits früh weiter. Da wir von der guten THL-Dame so viele Tipps bekommen haben, hatten wir für die letzten 5 Tage echt ein straffes Programm. Erster Stopp war Mount Field National Park. Es gab Wasserfälle, einen Regenwald und viele schöne Wanderwege. Irgendwie erinnerte uns dieser Teil von Tasmanien stark an Neuseeland. Anstatt immer detailliert zu schreiben, was wir gemacht haben, kann ich es wie folgt zusammen fassen: Autofahren, Parkieren, Wanderschuhe anziehen, Wandern, im besten Fall irgendwo einen Kaffee trinken, Weiterfahren. Tobi ist jetzt bestimmt enttäuscht, wenn ich es nicht so detailliert beschreibe, aber diese Recht nehme ich mir jetzt einfach raus und versorge euch stattdessen mit wunderschönen Bildern.

Der nächste Stopp war dann Lake St. Clair. Dort endet der Overland Track. Eine Mehrtageswanderung durch die Tasmanischen Alpen. Der Weg ist ca. 65-80 Kilometer lang und dauert 6-7 Tage. Eigentlich ja überhaupt nichts für mich. ABER, diese Insel hat es mir einfach angetan und da ich nun weiss, wie schön die Natur dort ist, habe ich mir diese Wanderung fest vorgenommen. Das ist ein Ziel, was ich irgendwann erreichen möchte: diesen Overland Track zu laufen. Und jetzt, wo ich dies hier sogar veröffentliche, muss ich das wohl dann auch irgendwann machen. Aber zuerst muss ich noch ordentlich dafür trainieren. Hier beim Lake St. Clair ist das Ende des Tracks und wir haben hier eine kurze Rundwanderung gemacht.

Danach ging es weiter durch den Franklin-Gordon Wild Rivers National Park und über sehr enge und kurvenreiche Strassen bis zum Aussichtspunkt von Queenstown.

Dort befindet sich die West Coast Wilderness Railway von welcher wir schon Dokumentationen (Danke Eva & Jens für die Empehlung) angeschaut haben. Weil ein Teilstück mit der Bahn aktuell wegen Beschädigung nicht befahrbar war, haben wir uns gegen einen Stopp entschieden. Wir sind ganz faul einfach einmal durch das Dorf durchgefahren, haben aus dem Van Bilder gemacht und sind weitergezogen.

Unser nächstes Übernachtungsziel befand sich nämlich noch einige Kilometer entfernt in Strahan. Richtig gelesen, Strahan…..das liegt an der Westküste Tasmaniens. Wir sind einfach mal in kürzester Zeit quer über die Insel gefahren. Eigentlich wollten wir noch den Süden bereisen. Der ist aber Strassentechnisch eher schlecht ausgebaut. Die Punkte, die wir ins Auge gefasst haben, wären Mehrtagestouren ohne Auto gewesen und der Weg dorthin wäre auf Schotterpisten gewesen. Tja, und wie wir oben gelernt haben, das hätten wir nicht fahren dürfen. Und provozieren wollten wir die Sache ja auch nicht. Regeln sind Regeln und wir halten uns daran. Also haben wir den Süden ausgelassen und dafür den Westen hinzugenommen. Der ist teilweise besser ausgebaut, wenn auch noch lange nicht so wie der Osten.

So, zurück zu Strahan und dem nächsten Tag. Für diesen haben wir uns eine geführte Tour nach Sarah Island gebucht. Mit dem Schiff soll es zuerst zur Meer-Eingangspassage bei Macquarie Heads um den Entrance Island Leuchtturm zu sehen. Anschliessend ging es zur Sarah Island, welche erneut eine ehemalige Sträflingskolonie war und zum Abschluss zur Heritage Landing im Gordon River. Wie man schon erahnen kann, war es ein vollgepackter Tag. Wir wollten unbedingt zum Gordon River und zu dem dort liegenden Regenwald. Dorthin konnten wir mit unserem Van und der Ausstattung nicht selber fahren, weshalb die Cruise die einzige Möglichkeit war. Die Tour an sich war eigentlich auch schön, aber wir waren gefühlt die Jüngsten auf dem Boot. Es glich eher einem Rentnerausflug und natürlich nur mit Touristen. Aber wir hatten trotzdem unseren Spass und die Natur hat uns so viel gegeben. Und gerade die eine Tourguide ist uns in Erinnerung geblieben. Sie war nebenberuflich Theater-Schauspielerin und das merkte man. Sie hat uns die Sarah Island wie in einem Theaterstück nähergebracht. Eigentlich war es eher eine Comedy, es war echt sehr witzig. Sorry, schon wieder abgeschweift…..Also wir kamen also am Morgen beim Hafen an und da warteten alle Menschen ganz aufgeregt. Warum wissen wir nicht. Es war alles top organisiert und jeder hatte seinen zugewiesenen Sitzplatz. Unser 6er Tisch war ok, aber auch nicht mehr. Tobi war eh die ganze Zeit unterwegs mit der Kamera und ich versuchte mich irgendwie abzulenken während der Bootsfahrt. Das ist einfach immer noch nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Also wir dann an der Meeraus-/einfahrt waren wurde dann viel über den Lautsprecher erklärt. Die Landschaft war wie immer auf Tasmanien genial, die Geschichten zu diesem Ort wie so oft von Katastrophen und Toten gefüllt. Aber wenn man die Strömung dort so beobachtete, war mir klar, warum so viele Menschen umgekommen sind. Da war ganz schön was los.

Danach ging es dann mit der ganzen Meute zu Sarah Island. Dort wurden wir in Gruppen eingeteilt, welche dann nacheinander über die Insel geführt und alles detailliert erklärt wurde. Wie gesagt, wir waren froh, dass die Schauspielerin unser Guide war. Sie hat das Ganze extrem aufgelockert, obwohl die Geschichte der Insel echt heftig war. 12 Jahre lang waren hier insgesamt 1’200 Gefangene zur Zwangsarbeit verdonnert. Von 1822 bis 1833 wurden hier Schiffe gebaut. Nach 1833 wurden die Häftlinge dann nach Port Arthur umgesiedelt. Die Region wurde dann von Förstern besiedelt und auch heute gibt es noch eine aktive Forstwirtschaft. Genügend Bäume hat es allemal.

Nach der Besichtigung der Insel ging es mit dem Schiff weiter Richtung Gordon River. Dieser schlängelt sich durch einen wunderschönen kalten Regenwald und einem der ältesten Wälder der Welt. Richtig gelesen, es ist echt frisch dort drin im Vergleich zu einem tropischen Regenwald. Das Gebiet ist eines der regenreichsten Regionen in ganz Tasmanien, hier hat es auch schon seit langem nie mehr gebrannt weshalb die Natur noch so ist wie vor vielen vielen Jahren. Für 35’000 Jahre war dieser Wald die Heimat der Aboriginal people.

Mit dem Schiff kommt man an einen Steg und dann führt ein super ausgebauter Weg durch den Wald. Dort hätten wir echt gern mehr Zeit verbracht, denn die Stimmung dort war echt einmalig. Leider war die Zeit viel zu kurz und wir mussten zurück zum Schiff, welches uns zurück nach Strahan brachte.

Zum Abschluss der Tour konnte man noch eine Sägerei durchlaufen und wunderschöne Holzsachen kaufen. Auch hier wieder ein Ort, wo wir gerne was für die neue Wohnung mitgenommen hätte……leider als Backpacker nicht möglich.

Auch wenn die Tour nicht wirklich das war, was wir gerne gehabt hätten, war es dennoch ein schöner Tag, der jedoch noch nicht vorbei war. Wir haben nämlich nach der Tour tatsächlich noch eine längere Fahrt absolviert. Die Fähre zurück aufs Festland war längstens gebucht und die Tage werden immer weniger. Und da wir noch 2-3 Sachen sehen wollten wurden die Tage fast 24-Stunden Tage. Früh morgens oder abends ans nächste Ort fahren, am Tag was besichtigen/erleben und nachts wurde immer noch gearbeitet und das neue Leben organisiert. Und aprospos Wohnung….dieses Thema kam auch immer öfters auf. Wir haben ja in der Schweiz nur noch ein Sachen eingelagert, aber ein Zuhause gibt es nicht mehr. Unser Rückreise steht Mitte Juni fest, aktuell ist Mitte März…..so langsam sollten wir uns Gedanken machen, wie es weitergeht. Unzählige Stunden und Gespräche später haben wir angefangen uns für eine Wohnung umzuschauen. Gar nicht so einfach, wenn man nicht vor Ort ist. Wir haben einige Absagen erhalten, weil wir die Wohnung nicht live besichtigen konnten. Aber ich kann hier schon verraten, die letzten Tage in Tasmanien hat sich diesbezüglich noch einiges getan.

Wir sind also nach der Tour noch in den Craddle Mountain Nationalpark gefahren, wobei wir unterwegs noch an einem tollen Aussichtspunkt halt gemacht haben.

Im Nationalpark dann hatten wir eine der teuersten Stellplätze überhaupt in Tasmanien. Der lag aber mitten im Wald, Tiere haben wir leider nur gehört aber keine zu Gesicht bekommen und vor allem waren die Duschen und Küchen topmodern und sehr neu. Der Preis war also gerechtfertigt. Und das Wichtigste: er lag in Gehdistanz zum Eintritt des Nationalparks. Und das war wichtig. Denn der Nationalpark hat unfassbar viel zu bieten, wir haben nur geniale Berichte darüber gelesen und Fotos angeschaut und wir wollten möglichst viel sehen an nur einem Tag. Nach einer kurzen Nacht ging es dann am Morgen gleich los zum Eingang. Mit unserem Nationalparkpass kamen keine weiteren Kosten auf uns zu. Wir konnten gegen Vorweisen unseres Passes dann Bustickets bekommen. So konnten wir auf den Shuttlebus und wurden durch den Nationalpark gefahren. Schont die Umwelt und ist ehrlich gesagt sowieso Hundert Mal einfacher. Wie immer in Tasmanien war alles top organisiert und die Fahrt ging bald los. Wir entschieden uns bis zur Schlussstation zu fahren, weil wir dort hinten die Wanderung um den See machen wollten. Und es war genau die richtige Entscheidung. Dieser Tag wurde zu einem meiner Lieblingstage auf der Insel. Craddle Mountain ist übrigens auch der Start des Overland Track. Remember? Den muss ich ja mal laufen und der Startort hilft auch sehr für die Motivation. In den Craddle Mountain muss ich sowieso nochmals zurück 😉 Beim Dove Lake sind wir also aus dem Bus gestiegen und haben die Rundwanderung gestartet. Diese Natur, einfach unfassbar. Ich habe es jetzt nicht gezählt, aber wir haben bestimmt Hunderte von Bildern gemacht. Das Wetter war ein Traum.

Nachdem die Wanderung um den Dove Lake so schön war, haben wir unsere Pläne gleich geändert und sind noch via Lake Lilla , Wombat Pool hoch zum Crater Lake. Und einfach zur Klarstellung, er heisst zwar Krater-See hat aber mit einem Vulkan gar nichts zu tun. Der See entstand nachdem sich Gletscher zurückgezogen haben. Das Wetter war nämlich perfekt und wie man als fleissige Blogleser:in weiss, regnet es bei uns IMMER, wenn wir auf einen Vulkan wandern.

Vom Crater Lake hat man bereits eine wunderschöne Sicht über die Tasmanischen Alpen, aber noch besser wäre es vom Marion’s Lookout. Der Weg nach oben war aber echt steil und teilweise eine Kletterpartie. Tobi wollte sowieso hoch und ich bin tatsächlich mit. Und es hat sich mehr als gelohnt.

Nach dem Aufstieg folgte dann auch wieder ein Abstieg. Wir haben uns entschieden, nicht zurück zum Ausgangspunkt sondern zur Mittel-Busstation zu laufen. Und das war eine sehr gute Entscheidung…..weil…..seht selbst, wen wir ganz am Schluss angetroffen haben:

Die Bilder können gar nicht richtig aufzeigen, wie schön es wirklich war. Dieser Tag und diese Wanderung war einfach perfekt. Schade, dass wir morgen schon weiterziehen müssen…. Die Nacht haben wir nochmals im Nationalpark auf dem tollen Stellplatz verbracht und es ging dann am nächsten Morgen zu unserer letzten Station auf Tasmanien und zwar nach Stanley. Dort gibt es eine ganz spezielle Felsformation, welche schön sein soll. Zudem ist es ein guter Ausgangspunkt für das letzte Highlight. Naja, dass es nicht das Letzte sein wird, erfuhren wir dann beim Einchecken auf dem letzten Stellplatz. Es hat nur geschüttet wie aus Eimern, der Platz lag jedoch direkt am Meer und war richtig süss gestaltet. Alles etwas älter und chaotischer, aber ganz ok. Tobi hat wie immer das Check-In gemacht, während ich im Van wartete. Er kam dann ewigs lange nicht mehr zurück und ich machte mir schon Sorgen. Als er dann aber mit einem breiten Grinsen zum Van lief, wusste ich, dass was Gutes passiert sein muss. Aber mit dieser Aussage hätte ich dann doch nicht gerechnet. Wir haben einen Stellplatz direkt in erster Reihe erhalten und die Dame dort meinte, dass wir abends dann bitte aufpassen sollen, denn es sei der Weg für die Pinguine in ihre Schlafgemächer. Ähm wie bitte????? Wir wussten, dass es hier wieder Pinguinkolonien gab, aber gleich so nah……Den Nachmittag habe ich dann mit Arbeiten und Tobi mit Spazieren verbracht. Plötzlich klingelte mein Telefon und er rief mich an. Stand er mitten im Vollregen oben auf dem Berg und winkte mir zu 😉 Die Platznachbarn haben etwas verdattert geschaut, als ich wie wild gewunken habe. 😉 Tobi war übrigens auf der erwähnten Felsformation «The Rock», auf welche auch ein Sessellift fährt. Da er aber eh scho nass war, kann man sich das Geld sparen und laufen.

So und nun zur wichtigsten Frage des Abends: Gab es tatsächlich Pinguine? JA!!!! Plötzlich ging ein Geschrei los, was wir bereits von Low Head kannten. Wir raus und wer steht da. Herr oder Frau Pinguin. Ach waren die süss. Wir sind dann noch sehr lange rumgelaufen und haben verschiedene Orte besucht. Die Pinguine selber waren echt auch neugierig und es waren so viele. Auch diese Nacht, nach diesem Erlebnis, haben wir keine Schafe sondern Pinguine in den Schlaf gezählt.

Am letzten vollen Tag vor Abreise stand dann der Tarkine Drive auf dem Programm. Es ist dies ein ca. 60 Kilometer Rundweg auf öffentlichen Strassen durch die wilden Gebiete des Nordwestens von Tasmanien. Eigentlich rundete diese Fahrt unsere Tasmanienreise perfekt ab. Same as every time: Hinfahren, parkieren, aussteigen und laufen, zum nächsten Punkt fahren. Wir merkten jedoch, dass die letzten Wochen Spuren hinterlassen hatten. Wir waren echt müde, haben aber möglichst viel nochmals mitgenommen. Das Wetter war leider etwas durchzogen. Immer mal wieder nass geworden und richtig warm wurde es auch nicht. Aber es war ein schöner Tagesausflug und bis zuletzt haben wir gehofft, den Tasmanischen Teufel doch noch irgendwo zu sehen. Aber nein, dieses Mal sollte es nicht sein.

Dafür haben wir am Abend nach dem Drive natürlich nochmals unsere Pinguine besucht. Wir waren nämlich nochmal eine Nacht auf dem gleichen Stellplatz. Was für ein perfekter Abschluss?!?!

Am nächsten Tag fuhren wir dann ganz entspannt zurück nach Davenport, wo die Fähre am frühen Abend abgelegt ist. Unterwegs haben wir noch kleine Stopps gemacht, ohne aber zu viel Zeit zu verlieren.

Wir hatten noch was zu erledigen, weshalb wir schon viel früher am Hafen waren. Van geparkt und in ein süsses Café gesessen. Neben dem Mittagessen haben wir nämlich den Basisstein für unsere Zukunft gelegt. Wir haben ein paar Tage vorher doch tatsächlich die Zusage erhalten, dass wir eine Wohnungszusage bekommen haben. Die Verwaltung der Wohnung war zudem sehr modern und hat uns die Verträge per E-Mail geschickt. Diese durften wir digital unterzeichnen und zurückschicken. Und genau das haben wir gemacht. Zu einer Tasse Kaffee haben wir unsere Verträge unterzeichnet und waren echt happy. Denn so konnten wir die letzten 2.5 Monate unserer Weltreise ganz unbesorgt geniessen. Wenn wir zurück in Europa sind, wartet dort hoffentlich ein tolles neues Zuhause auf uns. Wir werden die Wohnung zwar erst dann zum ersten Mal live sehen, aber die Videos und Bilder sahen schon mal super aus. Wir wussten damals schon, dass es nochmals eine sehr grosse Veränderung für uns sein wird, aber wir haben ein gutes Gefühl, dass uns der Einstieg in diesen 4 Wänden gut gelingen wird.

Und mit diesen Worten beende ich nun auch die Berichterstattung von Tasmanien. Im nächsten Blogbeitrag erzählt euch Tobi, wie die Überfahrt zurück nach Geelong dann war und was wir in den nächsten Wochen in Australien alles noch so erlebt haben.

Und jetzt hier mal noch ein bisschen Real-Life. Ich schreibe nun diesen Blog am 10. September (!!!!) fertig. Also fast 6 Monate nachdem wir überhaupt in Tasmanien waren. Diese Pendenz trage ich also seit Langem mit mir herum. Für mich war das Blog-Schreiben auch immer ein bisschen Verarbeitung. Ein Land schriftlich abschliessen um Offen zu sein für das Nächste. Neben dem ziemlich hohen Pensum im Geschäft hatte ich für den Blog fast keine Zeit. Und als ich dann wieder Zeit hatte, konnte ich mich nie dazu überwinden. Denn wenn der Blogbeitrag fertig geschrieben ist, dann bedeutet das auch, dass die Reise in dem Land wirklich vorbei ist. Und irgendwie wollte ich das nicht. Obwohl Tasmanien gar nicht auf unserem Reiseplan war, waren es für mich eine der 3 schönsten Wochen auf der gesamten Reise, ja sogar im Leben. Oft werden wir gefragt, welches Land uns am besten gefallen hat oder ob man auch dorthin auswandern möchte. Jede:r Weltreisende:r weiss genau, wie man sich bei diesen Fragen fühlt. Es ist schlichtweg unmöglich, diese zu beantworten. Aber ja, ich habe an Tasmanien mein Herz verloren und ich weiss, dass ich nicht zum letzten Mal dort war. Es war auf jeden Fall einer der schönsten Flecken Erde, die ich bis jetzt bereisen durfte und ja, ich könnte mir auch vorstellen, dort eine längere Zeit zu leben. So, und nun mit Tränen in den Augen, speichere ich diesen Beitrag zum letzten Mal und übergebe an Tobi. Er fügt noch seine Ergänzungen hinzu, nimmt Korrekturen vor (hoffentlich sind es nicht allzu viele) und fügt noch alle Bilder dazu und dann war es das auch endlich. Ich kann euch versprechen, dass es jetzt dann Schlag auf Schlag geht, denn die nächsten Beiträge sind schon alle fix und fertig (natürlich von Tobi geschrieben) und er wartete nur noch, bis dieser Tasmanien-Bericht fertig ist. Entschuldigung, dass es so lange dauerte und viel Spass beim Lesen….

Corinne

Corinne

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