Sydney und die Ostküste hoch bis Brisbane
Wie im letzten Bericht geschrieben sind wir gestern in Sydney auf unserem speziellen Campingplatz angekommen und der erste Tag in der schönen Stadt war irgendwie gleich nicht so unser Tag. Wir haben nicht so gut geschlafen, das Wetter war nicht ganz so toll und irgendwie hatten wir keine Lust. Selbst zwei Tassen Kaffee konnten die Stimmung nicht wirklich heben. Wir hatten keine Lust in die Stadt zu fahren, aber wir wollten uns dieses Abenteuer doch nicht kaputt machen lassen. Wir haben also noch ein wenig nach Unterkünften gesucht und plötzlich gesehen, dass es auf dem Campingplatz nun doch noch eine freie Stelle über Ostern hat. Da hat doch wohl tatsächlich jemand storniert. Da der Platz zwar nicht das grosse Highlight war, aber vor allem so zentral liegt, haben wir direkt zugeschlagen. Somit bleiben wir jetzt bis Osterdienstag in Sydney und haben damit genug Zeit die Stadt in Ruhe anzuschauen. Auch eine Free Walking Tour konnten wir erst für den nachfolgenden Tag buchen, so dass wir heute eh nur für uns durch die Stadt gestolpert wären. Nach dem Frühstück sind wir dann zur Rezeption, um uns anzumelden, da bei der Anreise bereits geschlossen. Wir haben erzählt das wir nun länger bleiben und die Dame war so nett zu schauen, wo unser nächster Platz ab Samstag ist. Da haben wir einen besseren Platz und da dieser bereits ab heute frei ist, können wir sogar direkt umziehen. Das ist richtig cool, da der neue Platz zwischen anderen Camper-Plätzen ist und nicht so am Ar… der Welt wie der Erste. Zudem ist er grösser und einfacher zum Befahren. Also haben wir das Angebot angenommen, direkt zu wechseln. Wir haben unsere Sachen zusammengepackt und sind sozusagen umgezogen. Der Unterboden des Campers hat sich auch beim Ausparken nochmals bemerkbar gemacht, was ich jetzt nicht so toll finde. Warum gibt man uns so einen Platz wenn man extra sagen muss, mit was für einem Gefährt man kommt. Aber egal, hat ja alles geklappt und wir haben jetzt unseren super Platz. Das freut uns so richtig und wir freuen uns hier 6 Nächte verbringen zu können. Im Anschluss sind wir mal zur Metro, um zu schauen, wie das mit dem ÖV hier so funktioniert. Wir wollten zwei Stationen fahren zu einer Mall, weil wir mal wieder ein paar Sachen kaufen müssen. Ich habe keine Socken mehr ohne Löcher und da wir jetzt ja mal wieder in der Stadt sind, kann ich das erledigen. Die Erfahrung ÖV und Sydney hätte nicht besser sein können. Man läuft in die Station und kommt zu einem Drehkreuz. Hier kann man entweder eine spezielle Karte, welche man kaufen und aufladen muss, hinhalten, oder einfach eine Kreditkarte. Die Türe geht dann auf, man läuft durch, steigt in den Zug und am Ziel hält man die Kreditkatte oder eben die andere Karte wieder an den Sensor, das Drehkreuz geht auf und fertig. Wenn das bei uns auch nur so einfach wäre… Also da hat man sich echt etwas gedacht. So werden wir recht viel Zug und Metro fahren. Vor allem ist es so, dass wenn man den ganzen Tag fährt, die maximalen Kosten bei 16.80 AUD liegen. Sprich wenn es mehr wird, dann wird einfach der Maximalbetrag belastet und der Rest ist für umsonst. Das entspricht ca. 12 Euro pro Person und das ist wirklich ok. Vor allem sind da Züge, Metro, Tram, Bus und sogar Fähren inkludiert. Das werden wir nutzen. Und ich glaube am Wochenende ist der Maximalbetrag sogar noch tiefer. Wir sind also zur Mall und haben uns dort ein wenig die Zeit vertrieben und das Nötigste eingekauft. Bevor es dann wieder zurück auf den Campingplatz ging, haben wir noch ein verspätetes Mittagessen gegessen und uns einen Kaffee mit Kuchen gegönnt. So langsam wurde dann auch die Stimmung wieder etwas besser und wir freuten uns hier zu sein. Zurück am Campingplatz haben wir uns für einen gemütlichen Netflix Abend entschieden. Wobei ich glaube, nicht viel von meiner Serie gesehen zu haben und schon vor 21 Uhr eingeschlafen bin. 🙂
Am Donnerstag, den 06.04.2023 war es dann so weit. Wir sind früh aufgestanden und haben uns auf den Weg in die Stadt gemacht. Um 10.30 Uhr startete unsere Free Walking Tour an der Town Hall und wir wollten schon eher dort sein, um die Region dort ein wenig anzuschauen. Wir sind wieder zur Metro gelaufen, dann eine Station mit der Metro und dann mit dem Zug in Richtung Zentrum. Also ich muss schon sagen, wir waren knapp 45 Minuten von unserem Camper bis ins Zentrum unterwegs, besser geht es eigentlich nicht. Klingt nach viel, ist aber der einzige und nächste Campingplatz in der Stadt. Bevor die Tour los ging, sind wir noch in das Queen Victoroia Building. Dies ist ein altes Gebäude, in welchem früher mal der Markt war, und heute ist es ein Einkaufszentrum. Das Gebäude ist aber sehr schön und es lohnt sich einfach durchzulaufen. Speziell sind zwei grosse Uhren, welche einmal Sachen aus Australien und zum anderen aus England repräsentieren.
Wir haben hier noch kurz gefrühstückt und sind dann zu unserer Tour. Waren mal wieder viele Menschen, aber die Gruppe wurde wieder aufgeteilt, so dass es schlussendlich eine Gruppe mit je ca. 30 Personen war, was ganz ok war. So kann man noch Fragen stellen und vor allem den Guide gut verstehen. Der machte wieder einen super Job und wir haben jede Menge gesehen und gelernt. Zum Start gab es natürlich erst wieder die Sticheleien gegen Melbourne, wie wir es dort ja auch erlebt haben, nur eben gegen Sydney. War wieder richtig lustig und wir hatten viel Spass. Wir sind fast drei Stunden durch die Stadt gelaufen und haben alle wichtigen Punkte, wie Sydney Tower, Hyde Park Barracks, St Mary’s Cathedral, Customs House, das Parliament House, verschiedene wichtige Strassen und Malls sowie die St Andrew’s Cathedral abgearbeitet.
Am berühmten Circular Quay, mit dem grossen Fährterminal, welches ein riesiges Netz aus Fähren verbindet, haben wir viel über den öffentlichen Nahverkehr der Stadt gelernt und auch, welche Busse und Fähren einen zu den wichtigsten Punkten ausserhalb der Stadt bringen. Schon praktisch was man da alles lernt. Ausserdem ging es noch zum The ‘Rum’ Hospital, welches das erste Krankenhaus in Sydney war, das gebaut wurde. Es wurde finanziert durch einen erlaubten Verkauf von Rum für die damals nächsten Jahre. Ein weiterer Punkt der Tour war die Reserve Bank of Australia. Hier lernten wir das Australien das erste Land mit Geldscheinen aus Plastik war. Der Vorteil ist, man kann diese mit der Wäsche waschen oder wenn man Bier darüber schüttet, einfach wieder abtrocknen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Scheine sogar recyclen kann. Heute kann es sein, dass man auf einer Parkbank sitzt, in welcher alte Geldscheine verarbeitet sind. Man kann also unbemerkt auf einem Vermögen sitzen. 🙂 Ausserdem haben wir an der Bank noch etwas zum Wappen Australiens gelernt. Das Wappen hat zwei Wappentiere, ein Känguru und ein Emu. Das Witzige ist, Australien ist das einzige Land mit zwei Wappentieren, welche gleichzeitig auch auf den Speisekarten der Restaurants stehen. 🙂 Aber man hat die Tiere aus gutem Grund gewählt, beide können nämlich nicht rückwärts gehen, sondern nur vorwärts. Man hat diese Eigenschaft übernehmen wollen, dass es mit dem Land immer weiter und immer vorwärts geht. Zum Abschluss ging es durch den Bereich The Rock, welches der älteste Stadtteil von Sydney ist. Hier kamen die ersten Siedler, bzw. waren das damals ja eigentlich Straftäter, welche man aus England zum Absitzen der Strafe einfach hierher verfrachtet hat. Über diesen Weg kamen wir dann zu den eigentlichen Highlights der Stadt, die Harbour Bridge, welche von den Einheimischen auch «Kleiderbügel» genannt wird und dem Opernhaus. Das Opernhaus wurde ursprünglich vom dänischen Architekten Jørn Utzon entworfen. Er begann mit dem Bau des Gebäudes am 01.03.1959. Er durfte das Gebäude aber nicht zu Ende erstellen, da die Kosten immer mehr stiegen und er schlussendlich von einem Team australischer Architekten ersetzt wurde. Allerdings war sein Rauswurf nicht ganz im Sinne einer optimalen Akustik usw. Der Däne Jørn Utzon war über seine Entlassung überhaupt nicht erfreut und er hat Australien nach der Entlassung sofort verlassen und bis zu seinem Tod nie wieder betreten. Er hat sein Kunstwerk nie besucht und er wurde lange Zeit auch nicht als der Erfinder des Opernhauses genannt. Erst in den letzten Jahren wurde sein Name mehr und mehr publiziert und die Ehre, die ihm gebührt auch zugeteilt. Eröffnet wurde die Oper dann am 20. Oktober 1973 durch Queen Elisabeth II.
Nach der Tour sind wir noch mit zwei anderen Teilnehmern etwas Essen gegangen. Laut unserem Guide muss man in Sydney die sogenannten Schnitty essen gehen. Sind eigentlich nur panierte Schnitzel mit Pommes, aber warum nicht? Es gibt schlimmeres, was man probieren sollte. 🙂 Also sind wir zu Viert los, zusammen mit Andrea (er ist aus Luzern und ist gerade für 8 Wochen in Australien zum Urlaub und einen Sprachkurs zu machen) und mit Vicky (sie ist aus Deutschland und arbeitet seit 5 Jahren in Tokio). War also wieder eine sehr spannende Gruppe und wir haben uns super unterhalten. Natürlich ging das Essen wieder ein wenig länger, aber das hat so viel Spass gemacht. Im Anschluss sind Corinne und ich dann nochmal los, um uns das Opernhaus und die Harbour Bridge noch ein wenig besser anzuschauen. War schon genial endlich vor diesen beiden Wahrzeichen zu stehen. Auch wenn wir uns die Oper ein wenig imposanter vorgestellt hatten, war es sehr beeindruckend. Irgendwie wirkte das Gebäude nicht so strahlend, wie man es sonst auf Fotos oder im TV sieht. Könnte aber auch an den Wolken gelegen haben, von daher warten wir mal noch die nächsten Tage ab.
Wir sind in den Botanischen Garten gelaufen, den von da hat man eine tolle Sicht auf die Wahrzeichen und auch der Park selber ist sehr schön.
Im Anschluss sind wir wieder in die Stadt, um noch ein wenig zu bummeln. Schlussendlich sind wir dann im «The Bavarian» gelandet, einem deutschen bzw. sehr bayrischen Restaurant, in welchem es neben Kässpätzle sogar bayrischen Wurstsalat gab. Ich war im Himmel. 🙂 Und dann noch deutsches Bier, fast wie daheim. Um aber meine schönen Erinnerungen an mein Lieblingsessen nicht zu zerstören haben wir nur etwas Kleines gegessen und auch lieber ein lokales Bier getrunken. Ich muss ja etwas für meinen Bier-Blog haben.
Danach ging es dann wieder zum Zug und dann zur Metro, um wieder auf unseren Campingplatz zu kommen. Es war ein genialer Tag und wir fühlen uns hier total wohl. Sydney hat schon ein besonderes Flair, was uns nach den vielen Wochen in der Natur jetzt doch wieder sehr gut tut.
Freitag, der 07.04.2023 oder auch Karfreitag, startete mal wieder mit Regen und dichten Wolken. War uns aber egal, den wir wollen heute eh erst gegen Nachmittag los. Wir haben uns für den Abend nochmal zu einer Tour in der Stadt angemeldet, es geht nochmal in den Bereich «The Rocks» also dem ältesten Teil von Sydney. Am Morgen und am Nachmittag haben wir noch gearbeitet, gelesen und sonstige Dinge erledigt, welche eben auch auf einer Reise so anfallen. Das Wetter wurde dann auch immer besser, so dass wir neben unserem Camper auch noch die Sonne geniessen konnten. Gegen 16 Uhr machten wir uns dann auf den Weg wieder in die Stadt. Wir sind wieder mit der Metro bzw. dem Zug gefahren, sind aber eine Station eher ausgestiegen, als wir eigentlich gemusst hätten. Unser Ziel war auf der einen Seite der Harbour Bridge auszusteigen und dann über die Brücke in die Stadt zu laufen. Das Wetter war jetzt nicht so toll, die tiefen Wolken haben aber ein tolles Bild über der Oper gegeben. Auch der Himmel verfärbte sich schon in allen Farben. Daher war es doch richtig cool.
Auf der anderen Seite angekommen sind wir noch ein wenig herumspaziert, ehe es um 18 Uhr mit der Tour los ging. Wir haben viel über den Stadtteil und das Leben in der Anfangszeit gelernt. Das Leben damals war schon recht makaber, aber was erwartet man, wenn man einen Haufen Straftäter in der Pampa absetzt. So war z.B. jedes «Hängen» einer Person ein absolutes Highlight, das im Dorf gefeiert wurde. In dem Stadtteil befinden sich die ältesten Pubs der Stadt, welche wir im Rahmen der Tour auch, zumindest von aussen angeschaut haben. Die Pubs waren zu Beginn ein gefährlicher Ort, denn die australische Armee hat hier viele «Freiwillige», welche ein paar Bier zu viel hatten, eingezogen. Die Betrunkenen haben alles unterschrieben und waren damit ab dem Zeitpunkt Soldat. Besonders heftig hat es die erwischt, welche nichts unterschrieben hatten, sondern nach ihrem Rausch direkt auf einem Kriegsschiff aufgewacht sind. Wer auf einem Kriegsschiff war, war automatisch Soldat und damit eingezogen. War eine harte Zeit. 🙂 Ausserdem lernten wir viel über die verschiedenen Menschen und Ihre Geschichte die hier gelebt haben, z.B. die jüngsten Gefangenen, die unterschiedlichen Strafzeiten obwohl die gleiche Straftat usw. Natürlich durften auch Geschichten über Morde und Mythen im Stadtteil nicht fehlen.
Zwischendurch ging es zum Observatory Hill, von wo aus wir einen genialen Blick über die Stadt hatten. Im Park flogen gleichzeitig so unfassbar grosse Fledermäuse, was wir so noch nie so erlebt haben.
Die Tour war der Hammer, es war so interessant aber vor allem auch extrem lustig. Unser Guide hat das perfekt gemacht und die Zeit verging einfach nur so. Im Anschluss sind Corinne und ich dann noch in einen der ältesten Pubs. Man sagt, es ist der älteste. Wobei das noch schwer zu sagen ist, aber zumindest wird seit 1823 immer unter der gleichen Lizenz Alkohol verkauft. Nur das Gebäude wurde in der Zwischenzeit einmal wieder neu aufgebaut. Der Ort und die Lizenz waren aber immer gleich. Der Pub ist das «Fortune of war» und früher war es die letzte Station der Soldaten, ehe sie in den Krieg zogen. Wir mussten ewig auf einen Tisch warten, wurden dann aber mit Live-Musik und einem leckeren Essen, und da ja Karfreitag gab es auch Fisch, entschädigt. Danach ging es dann wieder zurück zum Campingplatz.
Der nächste Tag, Samstag, startete dann wieder gemütlich. Heute hatten wir eine Einladung zu einem Australisch-Brasilianischen Barbecue. Am Morgen haben wir gemütlich gefrühstückt und haben uns dann auf den Weg in die Stadt gemacht. Heute aber mit einem kleinen Zwischenstopp bei einem Frisör. Ja, ich geh schon wieder zum Frisör, ist aber auch dringend notwendig. Direkt in der Nähe des Campingplatzes gab es so einen ruck-zuck Frisör, wo man keinen Termin benötigt. Da aber Ostern vor der Türe steht, musste ich einige Zeit warten. Die Frisur hingegen war innerhalb von 12 Minuten komplett fertig. Ich muss aber sagen, der Herr hat das richtig gut gemacht und ich hoffe jetzt hält das Ganze wieder für eine Weile. 🙂 Danach ging es dann wieder zur Metro und dann zum Zug. Auch dieses Mal sind wir wieder über die Harbour Bridge gelaufen, dieses mal weil das Wetter so toll war und wir das Ganze auch mal mit Sonne fotografieren wollten. Jetzt haben wir dann alle möglichen Lichtverhältnisse durch. 🙂 Wobei jetzt so mit Sonne sah alles schon nochmal schöner aus, vor allem die Oper. Das war schon beeindruckend.
Auf der anderen Seite angekommen sind wir noch etwas Kleines Essen gegangen, ehe es uns auf den Markt in «The Rocks» gezogen hat. Dieser war eigentlich auch unser Ziel heute, wollten wir doch noch ein kleines Mitbringsel einkaufen. Der Markt ist immer am Samstag und Sonntag und bietet jede Menge Souvenirs, Klamotten, aber auch Speisen und Getränke. War richtig gemütlich, wenn auch recht gut besucht. Wir haben ein wenig Schokolade gekauft, somit war auch das Thema Mitbringsel erledigt. Schweizer Schoki hatten wir zwar keine, aber ok. 🙂
Nach dem Markt sind wir dann zur Fähre, um nach Mainly zu fahren. War noch praktisch, weil so mussten wir keine Hafenrundfahrt mit einem überteuerten Touristenboot machen, sondern konnten ganz normal mit einem ÖV-Ticket fahren. Und die Fähren sind echt super. Ok, heute auch dort abartig viele Menschen, aber dafür preislich sehr günstig. Und wir hatten von der Fähre nochmal einen neuen Blick auf die Oper und die Harbour Bridge.
In Mainly sind wir dann noch kurz an den bekannten Strand von Mainly gelaufen, um uns das auch noch anzuschauen. War cool mit den vielen Surfern im Wasser, aber die Menschenmenge am Strand war schon krass. Wobei es eigentlich nicht die Menschen am Strand waren, sondern die Unmengen an Menschen auf der Promenade. Es war so richtig voll.
Wir haben uns das ein wenig angeschaut und mussten dann aber auch schon zum Bus um nach «Dee Why» zu fahren. Ich habe kein Plan, warum der Stadtteil so heisst, aber ist tatsächlich so. Ich fand das noch recht witzig den Namen. Wir wollten nach Dee Why um Patrizia und ihre Familie zu besuchen. Ich muss zugeben, bis zu dem Abend kannte ich weder Patrizia noch ihre Familie. Patrizia war vor vielen Jahren als Austauschschülerin in der Schweiz und damals bei Freunden von Corinnes Eltern untergebracht. Daher kannte Corinne sie und Patrizia hat uns eingeladen, nachdem uns bei Instagram entdeckt und unsere Reise verfolgt hat. Patrizia, eigentlich eine gebürtige Brasilianerin lebt seit einigen Jahren in Sydney, zusammen mit ihrem Mann, ein Australier und ihrer gemeinsamen Tochter. Es war ein super Abend und wir hatten so viel Spass. Wir haben uns um 17 Uhr getroffen und uns erst um 1 Uhr nachts wieder verabschiedet. Dazwischen haben wir nur getratscht, gegessen, getrunken und so viel gelacht. Die Zeit verging wie im Flug. Das Barbecue das wir bekommen haben war einfach genial. Wir hatten Shrimps, Hühnchen, Rumpsteak und als Delikatesse sogar Hühnerherzen vom Grill. Das hatte ich bis zu dem Abend auch noch nie, musste ich aber probieren. Anscheinend ist das noch recht gesund, aber vor allem schmeckt es extrem lecker. Sogar Corinne hat es probiert und sie ist da sonst nicht so. Man kann das wirklich essen. Wieder etwas Neues, hervorragend. Zudem gab es dann noch das wahrscheinlich australiste Nahrungsmittel überhaupt. Wir mussten Vegemite probieren. Ein Brotaufstrich mit jede Menge gesunder chemischer und aromatischen Inhaltsstoffen. 🙂 Das Ganze ist noch salzig, wird aber teilweise sogar zum Frühstück auf das Brot geschmiert, über deine dicke Schicht Butter natürlich. Ich fand es schmeckte wie Gemüssebrühe in Pulverform auf dem Brot. Abends hab ich das runter bekommen, am morgen glaube ich nicht. Wir wurden sogar gefilmt während des Essens, wobei wir aber unsere Gesichtszüge sehr gut unter Kontrolle hatten. 🙂 So schlimm war es dann nicht, wobei Matt doch ein wenig enttäuscht war. :-)Vegemite ist aber tatsächlich sozusagen das wichtigste Nahrungsmittel vieler Australier, unfassbar. Natürlich mussten wir dann noch die ehemaligen Gasteltern und auch Corinnes Eltern anrufen, was ebenfalls sehr lustig war. Wir haben noch jede Menge Tipps für den weiteren Verlauf unserer Reise bekommen und wir hoffen wir sehen die drei ganz bald mal wieder. Wir möchten uns aber nochmal ganz herzlich bei Patrizia, Matt und Ella bedanken für ihre Gastfreundschaft und den tollen Abend. Wenn sie mal wieder in die Schweiz kommen, würden wir uns gerne revanchieren.
Wie bereits erwähnt wurde der Abend etwas länger und wir haben uns aus diesem Grund für ein UBER für den Heimweg entschieden. War deutlich angenehmer bis direkt vor den Campingplatz gefahren zu werden als jetzt noch 1.5 Std. mit Bus und Metro zu fahren.
Ostersonntag startete entsprechend später nach dem Abend. Trotzdem wollten wir auch heute noch ein wenig machen. Gegen Mittag sind wir wieder los in die Stadt mit dem Ziel, noch ein paar neue Regionen der Stadt zu erkunden. Wir sind wieder mit dem Zug bis zur Wynard Station und von dort aus Richtung Darling Harbour und den dahinterliegenden Strassen. Das Gebiet ist relativ neu und sehr modern. Ausserdem ist es schön entlang des Wassers um das Hafenbecken und dann zurück über die alte Pyrmont Bridge zu laufen.
Zusätzlich haben wir noch einen Abstecher in den Chinesischen Garten gemacht und uns diesen noch angeschaut. Der Eintritt war nicht ganz billig, aber absolut sehenswert.
Von hier aus ging es dann am Wasser entlang wieder Richtung Norden in den Bereich Barangaroo. Dort hat uns Patrizia noch eine Eisdiele empfohlen, welche wir natürlich testen mussten.
Danach ging es dann weiter nochmals Richtung Harbour Bridge, vorbei an den alten Docks. Ich glaube hier kann man recht gut wohnen, wenn ich das richtig einschätze. Zum Abschluss des Rundgangs ging es dann noch in das Barangaroo Reserve, einem kleinen Park mit toller Aussicht.
Da nun auch der Hunger immer grösser wurde ging es dann zu einem Italiener, welche unsere Erwartungen nun wirklich nicht erfüllte, dafür aber sehr teuer war. Irgendwie hatten wir da kein Glück, wobei das Essen nicht so schlecht war. Aber ehrlich gesagt hatten wir einfach Lust auf eine Pizza, was es aber nicht gab. Das Restaurant ist eher bekannt für diverse Antipasti, welche man bestellen kann und auch recht gut aussahen. Wie gesagt, Essen war gut, Portionen leider sehr klein der Preis aber sehr hoch. Kann auch mal passieren. Danach ging es dann wieder zurück.
Ostermontag startete dann wieder etwas früher mit einem guten Kaffee in unserem Camper. Gegen 9 Uhr sind wir dann aber auch schon los, weil wir wollten an den berühmten Bondi Beach. Dazu ging es wieder mit der Metro und dem Zug in die Stadt. Von dort aus dann mit dem Bus direkt zum Bondi Beach. Insgesamt waren wir doch knapp 2 Stunden unterwegs, ehe wir dann angekommen sind. Wir haben uns zuerst ein Frühstück in einem Cafe gegönnt und sind dann an den Strand. Als erstes ging es zu verschiedenen Aussichtspunkten an der Nordseite des Strandes. Es war der Hammer die hohen Wellen zu sehen und wie sie gegen die Steilküste geprallt oder Richtung Strand gerollt sind. Es waren schon viele Surfer im Wasser und man merkte sofort, das sind wirklich Profis hier. Das sah so leicht und einfach aus, steckt aber sicher jede Menge Training und auch Talent dahinter.
Von hier aus sind wir dann zum Südlichen Teil gelaufen, um auf den Costal Walk Richtung Bronte Beach zu kommen.
Wir wollten diesen Walk, dauert ca. 1 Std je Richtung unbedingt machen und es war super. Wir sind vorbei an den Bondi Iceberg Pools und dann immer an der Steilküste entlang. Es war genial und die Aussicht einfach super.
Nachdem wir Bronte Beach erreicht hatten, ging es den gleichen Weg wieder zurück. Als wir zurück waren, war es doch Zeit, ebenfalls ein wenig an den Strand zu liegen und die Sonne zu geniessen. Ausserdem konnte ich endlich mein Buch vollends fertiglesen und den Surfern zuschauen. Ein voller Erfolg.
Wir hatten aber noch mehr auf dem Zettel. Gegen Nachmittag sind wir mit dem Bus weiter nach Watsons Bay, etwas nördlicher des Bondi Beach. Von dort hat man einen tollen Blick auf die Skyline von Sydney und das wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Für die Rückkehr nach Sydney haben wir die Fähre ab Watsons Bay genommen, um wieder direkt ins Zentrum zu kommen. Die Überfahrt war wieder richtig gut und wir konnten nochmal den herrlichen Blick auf Sydney, die Oper und die Harbour Bridge geniessen.
Nach unserer Rückkehr sind wir nochmal in ein deutsches Restaurant für eine ordentliche Mass Bier und ein Schnitzel. 🙂 Irgendwie tat das richtig gut und geschmeckt hat es auch. Ok, jetzt gab es eben in Australien ein Löwenbräu aus München, aber deswegen mach ich jetzt keine Rubrik «Deutschland» in meinem Bierblog. Das läuft einfach ausser Konkurrenz. 🙂 Das war dann sozusagen auch unser Abschluss in Sydney. Schweren Herzens sind wir nach dem Essen wieder zurück zum Campingplatz für unsere letzte Nacht. Unser Fazit zu Sydney ist noch schwer. Die Stadt ist der absolute Hammer, aber eben auch sehr voll mit Touristen, vor allem wenn noch ein Kreuzfahrtschiff da ist und es auch gerade Osterwochenende ist (haben wir mal super geplant/nicht geplant). Auch der Anblick der Oper ist für uns ein durchwachsenes Erlebnis gewesen. Beim ersten Anblick waren wir glaube ich tatsächlich etwas enttäuscht. Man hat sooo hohe Erwartungen an das Gebäude und wenn man es plötzlich sieht, dann merkt man, dass das Dach in echt doch nicht ganz so weiss ist, wie auf Bildern oder im TV oder das der Beton des Gebäudes auch seine Risse und Flecken hat, etc. Es hat seinen Charme, gar keine Frage, und es ist nach wie vor ein super Gefühl davor zu stehen, aber die Erwartungen hat es zu Beginn nicht erfüllt. Ich kann aber sagen, mit mehr Sonne und einem anderen Licht, sah es dann doch wieder beeindruckender aus, oder auch in der Dämmerung, einfach genial. Daher, man muss es gesehen haben, am besten zu unterschiedlichen Tageszeiten und dann einfach auf sich wirken lassen – es lohnt sich.
Dienstag, der 11.04.2023 startete wieder etwas früher. Wir hatten heute einiges vor, wollten wir mal wieder in die Berge. Ca. 2 Stunden Fahrzeit westlich von Sydney befindet sich der Nationalpark Blue Mountains. Ich hatte das vor einiger Zeit schon mal gesehen, in den letzten Wochen aber wieder vergessen. Erst die Tage bin ich durch Zufall wieder darauf gestossen und ja, da wollte ich eigentlich schon hin. Da wir aber noch immer etwas kalt hatten, war unser Ziel aber irgendwie schnellstmöglich Richtung Norden zu kommen, aber einen Tag wollten wir uns doch nehmen. Also sind wir schon früh aufgebrochen und haben uns zum bekannten Echo Point in Katoomba aufgemacht. Es war gut sind wir etwas früher los, denn so waren noch nicht ganz so viele Menschen hier und man konnte die Aussicht sehr gut geniessen. Uns erinnerte die Aussicht sehr an den Grand Canyon, einfach alles ein wenig grüner. Aber eigentlich genau so imposant und schön. Ok, es ist nicht so tief, aber egal. Uns hat es sehr gut gefallen. Vor allem der Anblick der berühmten Felsformation «Three Sisters» hat uns sehr gut gefallen. Das sah schon sehr genial aus.
Es ist noch speziell, weil man fährt von Sydney eigentlich konstant hinauf, merkt aber nicht, dass es so weit hinauf geht. Wenn man dann am Echo Point steht, ist man schon ein wenig überrascht. Nachdem wir die erste Aussicht genossen hatten, sind wir kurz in das Informationszentrum, um noch weitere Tipps für den Tag zu bekommen. Der erste Tipp war der Besuch der Leuca Falls. Um dort hinzugelangen, mussten wir ein paar Meter mit dem Auto fahren und dann etwas laufen. Der Walk war richtig cool, vor allem weil man sich plötzlich wieder, wie im Regenwald gefühlt hat. Alles war grün und es gab sehr viele Farn. Unterwegs sind wir noch am Bridal Veil Lookout vorbeigekommen, von wo aus man einen ersten Blick auf die Fälle von oben hatte und dazu einen super Blick über den Canyon.
Später erreichten wir dann die Oberkante der Wasserfälle, was jetzt nicht so spektakulär war. Aber der Weg dahin war einfach super. Eigentlich wollten wir dann noch an den unteren Teil der Fälle, aber irgendwie waren die Wanderkarten hier nicht so toll und verständlich. Ausserdem waren einige Wege noch gesperrt was dazu führte, dass anstatt nach unten, wir immer weiter wieder nach oben und damit Richtung Auto gekommen sind. Ich habe aber keinen Plan, an welcher Stelle wir hätten abbiegen können. Nun sei es drum, war trotzdem cool. Kurz vor dem Auto haben wir noch einen Herrn getroffen, welcher ebenfalls eine Wandertafel mit ernster Miene betrachtete und er sich genauso gewundert hat, wie er jetzt an diesen Punkt gekommen ist. Er wollte eigentlich komplett in die andere Richtung. Hat mich dann beruhigt, dass es nicht nur uns so ging. Aber da wir jetzt schon am Auto waren, ging die Fahrt weiter zu den Katoomba Falls. Hier gab es zuerst auch wieder eine kleine Wanderung, vorbei an einem ersten Wasserfall, dann zu diversen Aussichtspunkten und dann zu einem Punkt, von welchem man die Wasserfälle gesehen hat. Sah wieder super aus, auch wenn es eben noch immer etwas die falsche Jahreszeit für Wasserfälle ist. So viel Wasser kommt gerade einfach nicht, aber egal.
Was hier eher etwas störend war, war die Gondelbahn, welche immer durch das Bild, wenn man die Aussicht geniessen wollte, fuhr. Es gibt hier so eine Scenic World, mit diversen Gondelbahnen. Vor allem die grosse, welche vor den Fällen fährt, fand ich sehr störend, weil die Seile der Bahn fast auf jedem Bild sind. Ist noch schade. Anderen Touristen hat die Bahn aber wohl sehr gefallen, so eigepfercht wie die Menschen in der Gondel standen muss es sich lohnen. Wir hatten auf das aber keine Lust und wollten auch kein Geld dafür ausgeben. Uns hat der Blick, wie wir ihn hatten, mehr als gereicht und wir sind zurück zum Auto.
Zum Abschluss ging es dann noch zu den Wentworth Falls, im gleichnamigen Ort. Dieser liegt wieder ein Stück auf dem Rückweg Richtung Sydney. Hier hatten wir mal wieder das Problem, dass es fast keine Parkplätze am Lookout gab und wenn, dann waren sie so kurz, dass wir unser Gefährt nicht parken konnten. So bin ich alleine kurz losgerannt, während Corinne im Auto gewartet hat, weil wir auf einem Busparkplatz gestanden sind. Lustigerweise gab es überall sehr viele Busparkplätze, aber kein Bus da. Nichts aber für Wohnmobile oder Wohnwagen. Ich bin dann kurz zum Lookout und habe beschlossen, das lohnt sich nicht weiter. Der Ausblick war nochmal gigantisch und die Wasserfälle hat man von weitem auch gesehen. Um aber wirklich an die Fälle zu kommen, hätten wir nochmal 1 Stunde laufen müssen und das war uns dann zu dem Zeitpunkt doch zu weit. Also gab es nur ein paar Fotos und dann zurück zum Auto. Wobei man die Fälle auf dem Foto schon suchen muss. 🙂
Wir hatten ja auch noch einen weiten Weg vor uns. Wir mussten fast zurück bis Sydney und dann Richtung Norden. Unser Tagesziel war Toukley, wieder an der Küste, bzw. etwas dahinter und damit schon an einem Salzwassersee. Zwischen Meer und dem See, Tuggerah Lake, liegt nur ein schmaler Landstreifen, und genau da wollten wir hin. Nach unserer Ankunft haben wir noch kurz den Blick über den See genossen und den Tag dann recht bald beendet.
Am Mittwoch, 12.04.2023 ging es dann weiter Richtung Norden, endlich so richtig ans Meer wieder. Wir wollten nach Foster, einem kleinen Städtchen ca. 140 km nördlich von Newcastle. Wir haben den Tipp von Patrizia bekommen, da es hier etwas ruhiger sein soll und es trotzdem einen schönen Strand gibt. Das war uns recht symphytisch und das wollten wir sehen. Wir haben uns ohne grosse Umwege und Stopps direkt auf den Weg gemacht und schon kurz nach dem Mittag unser Ziel erreicht. Wir hatten einen tollen Platz zum Schlafen und sind direkt los ein wenig an den Strand. Da es aber ein wenig regnete war es ein kurzer Spaziergang und wir sind zurück zum Camper. Das Wetter wurde dann aber besser und wir sind nochmal los. Zuerst sind wir wieder zum Strand, dann weiter zu einem kleinen Lookout über die Strände von Foster und schliesslich wieder zurück zum Strand.
Als wir wieder am Strand waren, war das Wetter wieder super und wir konnten uns noch ein wenig in den Sand legen und Musik hören. Das tat so richtig gut. Später sind wir dann zurück zum Camper und am Abend haben wir uns mal wieder reichlich bekochen lassen. 🙂 Nein Spass, wir haben eine Dönerbude gegenüber dem Campingplatz entdeckt und genau das war es, auf das wir so richtig Lust hatten. Also gab es Döner mit allem und wir waren mehr als zufrieden. 🙂 Eigentlich wollten wir länger als eine Nacht bleiben, da die Wetterprognose aber nicht so gut war, haben wir am Abend beschlossen, dass wir morgen doch direkt weiterfahren und auch gleich ein paar Kilometer Richtung Brisbane machen wollen. Daher sind wir dann auch früh ins Bett.
Am Donnerstag, 13.04.2023 führte uns der Weg dann von Foster hinauf bis nach Ballina. Ja, eigentlich wollten wir sogar bis nach Byron Bay, aber da war bereits alles ausgebucht wegen den aktuellen Ferien. Das ist echt etwas mühsam, weil darauf hatten wir uns gefreut. Byron Bay soll schon sehr schön sein. Aber jetzt fahren wir eben nur bis ca. 30 km weiter südlich und fahren dann, wenn es vollends nach Brisbane geht, einfach kurz dort vorbei. Ich denke das reicht dann auch. Aber zurück zum aktuellen Tagesgeschehen. Wir sind tatsächlich schon um 7.45 Uhr abgefahren und hatten damit mehr als genug Zeit. Unseren ersten Stopp haben wir nach etwas mehr als 200 km am Captain Cook Lookout in Nambucca Heads gemacht. Von dort hatte man einen tollen Blick auf das Meer. Schade war das Ufer etwas sehr bebaut mit einem Campingplatz, sonst wären die Fotos noch besser geworden. Wir haben an zwei Lookouts gehalten und unsere Pause genossen.
Danach ging es dann weiter nach Coffs Harbour, ebenfalls einem sehr bekannten Städtchen an der Küste. Wir wollten hier einfach ein wenig am Strand laufen und etwas frühstücken. War glaub ich die richtige Entscheidung. Zum einen haben wir ein tolles Café gefunden und zum anderen hatten wir nach dem Spaziergang das Gefühl, dass wir recht viel gesehen haben. Es ist ein schöner Strand, die eigentliche Stadt aber etwas weiter hinten. Irgendwie bringt es hier nicht in die Städte zu gehen, man muss immer direkt ganz nach vorne ans Meer. Dazwischen liegen dann aber oft ein paar Kilometer.
Nachdem wir auf dem Pier und über den Steg der Wellenbrecher gelaufen sind, sind wir wieder zurück zum Auto. Wir haben die letzten 200 km in Angriff genommen und sind vollends bis Ballina durchgefahren. Unterwegs haben wir beschlossen, dass wir direkt 3 Nächte dort bleiben werden, um einfach genug Zeit zu haben für Arbeit aber auch für das Meer, auf welches wir uns jetzt so gefreut haben. Nachdem wir angekommen sind, sind wir direkt noch los, um ein wenig zu laufen.
Ich glaube, und wie man auch an den Fotos sieht, wir haben eine gute Entscheidung getroffen mit dem Ort. Der Anblick des Strandes war schon super und auch sonst haben wir einen tollen Campingplatz und seit langem mal wieder ein funktionierendes Wifi. Das werden wir die Tage sicher ausnutzen, um auch mit anderen Sachen mal wieder vorwärtszukommen. Nach dem Spaziergang haben wir noch gekocht und den Abend genossen. Nach den 500 gefahrenen Kilometern heute, wurde der Abend auch nicht allzu lange. 🙂
Freitag, der 14.04.2023 war dann ein eher gemütlicher, aber arbeitsintensiver Tag. Wir haben am Morgen lecker vor unserem Camper gefrühstückt und sind dann ein wenig gelaufen. Wir haben eine tolle Runde um den Platz gefunden, unterwegs einen Kaffee getrunken und sind dann zu einem tollen Aussichtspunkt gekommen. Von hier aus sieht man den Lighthouse Beach und auch den Shelly Beach. Ausserdem gibt es einen kleinen Leuchtturm, welcher noch sehr cool aussieht.
Nachdem wir von hier die Strände gesehen haben, mussten wir natürlich auch noch ein wenig an den Strand liegen – herrlich. Ich war noch überrascht über den technischen Fortschritt der Rettungsschwimmer hier vor Ort. Es gab ein extra Platz mit einem Pavillon und einem Tisch darunter, von wo aus eine Drohne gestartet werden kann. Mit Hilfe der Drohne wird der Strand überwacht bzw. die Strömungsverhältnisse usw. beobachtet. Ich fand das noch recht spannend und endlich mal ein sinnvoller Einsatz für eine Drohne.
Nachdem wir einige Zeit am Strand waren und durch den Wind auch genug Sand in den Ohren hatten, sind wir wieder zurück zu unserem Camper und haben mit Arbeiten begonnen. So langsam sind die Texte für die Blogs und auch unsere Routenfilme wieder auf dem aktuellen Stand. Zum Glück. Den Rest des Nachmittages und Abends haben wir vor unserem Camper verbracht, gearbeitet, aber auch die Sonne genossen.
Am Samstag, den 15.04.2023 war dann ein besonderer Tag. Heute war unser grosses Reisejubiläum, wir sind seit genau 500 Tagen auf Reise. Wow, was für eine lange Zeit und trotzdem ist die Zeit einfach nur so verflogen. Corinne hat zum heutigen Tag einen tollen Post auf Instagramm gemacht, welchen ich hier einfach gerne zitieren möchte. Sie hat in diesem Text eigentlich alles Wichtige zusammengefasst und die richtigen Worte zu unseren Erlebnissen und Gefühlen gefunden.
„Seit 500 Tagen auf Weltreise ….. oder sind es erst 499, weil den einen Tag haben wir ja mit dem Überschreiten der Datumsgrenze einfach komplett übersprungen? Seis drum…wir sind am 1.12.2021 los und das zählt. 500 Tage: klingt irgendwie nach viel, auf der anderen Seite sind die Tage so schnell vorbeigegangen. Wir können uns noch sehr gut an unseren Abflug aus Stuttgart erinnern. Wir starteten gleich mal mit Verspätung in unsere Weltreise 😉 In den 500 Tagen haben wir unglaublich viel erlebt, unzählige Erfahrungen gesammelt und auch das eine oder andere Foto gemacht 🙂
Aktuell sitzen wir in einem tollen Restaurant, feiern uns selber und lassen die letzten 500 Tage Revue passieren. Wir durften bis jetzt 20 verschiedene Länder auf dieser Reise kennenlernen. In den 20 Ländern haben wir unzählige schöne Orte bereist und unglaublich viele tolle und inspirierende Menschen kennenlernen dürfen. Es freut uns, dass wir noch zu ganz vielen Menschen einen tollen Kontakt pflegen und wir wissen, dass wir die Einen oder Anderen nicht zum letzten Mal gesehen haben. Mittlerweile fällt es uns teilweise gar nicht mehr auf, welche Sprache wir gerade anwenden. Eine Neue durften wir lernen, die bereits Bekannten vertiefen. 20 verschiedene Länder und noch viel mehr unterschiedliche Kulturen und Lebensweisen, die sich teilweise sehr stark von unserer gewohnten unterscheiden. Und dennoch stellen wir immer, wie mehr fest, dass es „doch nur“ eine Welt ist und wir Menschen uns überall auf der Welt sehr ähnlich sind. Warum wir uns dennoch nicht verstehen können, bleibt uns weiterhin schleierhaft.
In den 500 Tagen hatten wir unfassbar viel Spass, hatten auch anstrengende und traurige Momente, viele Gedanken sind uns durch den Kopf gegangen und wir haben die Erkenntnis erlangt, was wirklich im Leben wichtig ist. Wir haben unseren Fokus neu gesetzt und wir behaupten jetzt einfach mal, wir haben uns ziemlich stark verändert. Ebenso haben wir des Öfteren mal unsere Grenzen übersprungen, jeder ganz auf seine Weise und so viele Abenteuer erlebt. Diese Weltreise wird leider keine nächsten 500 Tage dauern, aber wir konnten die ersten Weichen setzen, dass wir hoffentlich noch viele weitere Reisen unternehmen können. Denn, wenn es manchmal auch einfach anstrengend und zu viel ist (können wahrscheinlich nur Reisende nachempfinden), so haben wir noch nicht genug von der Welt gesehen. Unser Reisefieber wurde in den 500 Tagen nicht gestillt, nein es wurde während der Reise noch viel stärker.“
Mehr muss ich zu dem Tag eigentlich gar nicht mehr schreiben. Tagsüber waren wir auf dem Campingplatz und haben das Eine und Andere erledigt und gegen später haben wir auf dem Weg zum Restaurant noch ein wenig Zeit am Strand verbracht und die Sonne genossen. Das Essen war der Hammer und wir haben mit einem leckeren Glas Wein auf uns angestossen. Es war ein so schönes Jubiläum und all das Erlebete nochmal Revue passieren zu lassen tat irgendwie noch gut. Trotz den vielen Erlebnissen und Abenteuern, ist uns so vieles im Kopf geblieben, was wir hoffentlich auch nie mehr vergessen werden. Auf dem Rückweg sind wir nochmal zum Strand uns obwohl es erst kurz nach 18.30 Uhr war, war es einfach nur stock-dunkel. Man hat die Hand vor Augen nicht gesehen, dafür aber einen tollen Sternenhimmel inkl. der Milchstrasse.
Am Sonntag, 16.04.2023 ging unsere Fahrt dann auch schon weiter. Wir wollten heute bis an die Gold Coast, etwas südlich von Brisbane fahren. Da dies doch wieder ein paar Kilometer waren, sind wir schon recht früh los. Ausserdem lag unterwegs noch ein wichtiger Punkt, welchen wir besichtigen wollten. Der erste Stopp lag nämlich in Byrons Bay, einem kleinen Küstenort, welcher bei Touristen sehr beliebt ist. Wenn man den Strand und die Umgebung so sieht, kann man diese Beliebtheit aber sehr gut verstehen. Wir waren schon gegen 9.30 Uhr dort, haben einen tollen Parkplatz gefunden und haben uns auf den Weg Richtung Leuchtturm gemacht. Es gibt hier einen tollen Wanderweg durch die Wälder an der Küste mit tollem Ausblick auf den Strand.
Kurz vor dem Leuchtturm passiert man dann den östlichsten Punkt von Festland-Australien. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Von hier aus ging es dann vollends zum Leuchtturm, einem sehr schönen in dem Fall. Man kann sogar auf den Leuchtturm steigen, was wir aber aufgrund der doch etwas vielen Menschen nicht gemacht haben. Trotzdem war schon der Blick vom Fusse des Turms über das Meer einfach ein Traum. Zu unserer Freude haben sich direkt unterhalb der Klippen ein paar Haie eingefunden, welche wir so auch noch begrüssen durften.
Vom Leuchtturm aus sind wir dann weiter wieder Richtung Auto. Die Wanderung war jetzt nicht sehr lange, aber trotzdem irgendwie anstrengend. Das viele schauen und doch eher langsame Laufen geht mehr in die Beine als gedacht. Aber es war ein geniales Erlebnis und die Aussicht auf das Meer einfach toll. Dazu noch die Sonne und die Wärme, ja hier fühlen wir uns wohl. Zurück am Auto ging es dann weiter Richtung Norden an der Küste entlang. Wobei auch hier wieder, es heisst zwar an der Küste entlang, aber man sieht leider nicht viel von der Küste. Es gibt hier einfach nicht diese typischen Küstenstrassen, sondern die Hauptstrasse etwas entfernt und dann immer nur so Stichstrassen an den Strand. Da kann man einfach nicht allzu viele machen, sonst vergeht der Tag noch schneller. Auf dem Weg an die Gold Coast haben wir dann noch kurz in Brunswick Heads gehalten. Ebenfalls einem kleinen, aber sehr schönen Dorf. Wobei wir hier mehr oder weniger nur ein kleines und mittlerweile doch sehr spätes Frühstück gegessen haben. Es war mittlerweile doch schon nach Mittag, und der Hunger war verständlich. Wir haben mal wieder ein tolles Café hier erwischt, mit sehr gesunden und frischen Sachen. Also da kann man den Australiern nichts nachsagen, so kleine und feine Cafés, die gibt es doch mehr als genügend. Von hier aus sind wir dann vollends bis an die Gold Cost gefahren und haben unseren Campingplatz bezogen. Die Gold Coast ist jetzt schon eine andere Hausnummer. Hier reiht sich ein Hochhaus an das nächste und die Beachfront erinnert einen eher an Miami als an Australien. Wir waren kurz etwas erschrocken, als wir einen kleinen Spaziergang nach dem Einchecken gemacht haben. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, ja es gibt viele Hochhäuser, aber nicht den typischen Tourismuslärm. Nirgends gab es laute Musik, sondern die Stimmung war eher gediegen. Hätte ich beim Anblick der Strassen so nicht erwartet. Der Strand hier, z.B. das berühmte Surfers Paradies, ist einfach der Hammer. Der Strand ist so breit und so feiner Sand, da lässt es sich so richtig aushalten.
Ich habe den Nachmittag noch genutzt ein wenig am Strand zu liegen und mir eine Abkühlung im Meer zu gönnen. Laut den Schildern der Rettungswache, soll das Meer ca. 25 Grad gehabt haben, was ich aber nicht ganz glaube. Oder es lag am Wind, welcher dafür sorgte, dass man alles ein wenig frischer empfunden hat. Egal, es war genial und ich habe das sehr genossen.
Den Rest des Abends haben wir am Camper verbracht um für den nächsten Tag fit zu sein. Es ist geplant den Morgen nochmal hier am Strand zu verbringen und dann Richtung Brisbane zu fahren. Dazu dann aber im nächsten Bericht mehr.