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Ecuador: die Galapagosinseln

Geschrieben von Tobi am . Veröffentlicht in .

Wie im letzten Bericht bereits geschrieben sind wir nach einer langen Nachtfahrt mit dem Bus an der Grenze zu Ecuador angekommen. Nach unserem Kirchenbesuch haben wir unsere Rucksäcke geholt und uns ein Collectivo zur Grenze genommen. Wie geschrieben haben wir eine kleine Reisegruppe mit einem Paar aus München gegründet, was noch sehr unterhaltsam war. Wir haben ein Collectivo erwischt, welches ein kleiner Bus war. Leider waren wir die ersten 4 Kunden und das Auto fährt erst ab, wenn alle Plätze belegt sind. Also fehlten noch 6 weitere. Zum Glück sind recht schnell 5 weitere Passagiere aufgetaucht, was dann für den Fahrer auch ok war, um die Fahrt zu starten. Es war eine Fahrt von ca. 15 Min., ehe wir direkt an der Grenze ankamen. Hier hiess es dann erstmal einen Überblick verschaffen und versuchen nicht die Nerven zu verlieren bei der ständigen Fragerei, ob man Geld tauschen möchte oder irgendwas kaufen möchte. Dazwischen mischten sich noch immer weitere Personen, die helfen wollten und uns versuchten zu erklären, wohin wir gehen müssen. Das war wiederum sehr freundlich und hilfsbereit. So wie wir die kolumbianischen Menschen insgesamt kennen gelernt haben. Als erstes mussten wir uns in einer Schlange einreihen, welche zur Ausreisebehörde von Kolumbien führte. Das war eine Schlange von ca. 30 Metern und es ging alles andere als schnell voran. Wir standen doch fast 1 Std und 15 Min., ehe wir dann in das Büro durften. Keine Ahnung warum das bei anderen so lange gedauert, wir waren ruck zuck durch. Wobei es unter Umständen auch an unseren Pässen gelegen haben könnte. Für Kolumbien müssen viele andere Menschen aus diversen Ländern ein Visum beantragen und das kann später bei der Ausreise vielleicht auch wieder länger dauern. Wir haben viele Menschen gesehen, welche vor dem Gebäude auf Stühlen im Schatten warten mussten, ehe sie nochmals in Gebäude mussten. Da wurde wohl einiges geprüft. Wir hatten aber wie gesagt Glück und konnten recht schnell unseren Fussmarsch über die Brücke nach Ecuador antreten. Ist schon immer ein lustiges Gefühl, wenn man einfach zu Fuss von einem Land in ein anderes läuft. Das macht mir richtig Spass. Auf der anderen Seite angekommen, stand da ein kleines Zelt mit einem Schreibtisch und einer Dame dahinter. Diese war dafür zuständig zu prüfen, ob wie geimpft sind gegen Covid und ob wir das Gesundheitsformular richtig ausgefüllt hatten. Da wir das natürlich hatten, wurde unser Name jeweils auf einen kleinen Fresszettel geschrieben, versehen mit dem Datum und dies wurde als Nachweis für den Beamten bei der Einreise als Bestätigung in unseren Ausweis gelegt. Hightech vom Feinsten. 🙂 Aber immerhin hat die Dame sämtliche Angaben gewissenhaft mit dem Pass verglichen usw. Danach ging es dann weiter an die eigentliche Grenze von Ecuador. Wieder mussten wir in ein Gebäude und wir hatten schon die Befürchtung, dass es eine lange Schlange gibt. Aber genau das Gegenteil, es war nur eine Person vor uns, welche kurze Zeit später an der Reihe war. Es waren auch einige Schalter geöffnet und mir scheint in Ecuador wird sehr effizient gearbeitet. Corinne und ich waren dann nach 3 bis 4 Minuten an der Reihe und wir sind zu einem freundlichen Beamten gewunken worden. Wir haben gesagt, dass wir ein wenig Spanisch können, was den Herren sehr gefreut hat. Wir haben das ganze Prozedere dann versucht auf Spanisch zu machen und haben das tatsächlich geschafft. Waren wir doch ein wenig stolz auf uns. Ich weiss nicht warum, aber es war jetzt das dritte Mal an einer Grenze hier in Zentral- bzw. Südamerika an welcher ich mit meinem Pass Probleme hatte. Ich denke es liegt am «ß» im Namen, was beim elektronischen Auslesen eben mit «ss» dargestellt wird und dann Fragen aufwirft. Dieses Mal musste ich wieder ein paar Fragen beantworten und das Ganze wurde wie manuell nochmals erfasst. Ich hoffe einfach, dass der Beamte bei der Ausreise später mich im System findet. Aber auch ich habe meinen rosa Stempel im Pass bekommen und bin damit erfolgreich eingereist. 🙂

Nach dieser Aufregung sind wir wieder zu Viert zu einem Taxi gelaufen, welches uns in das Städtchen Tulcan bringen sollte. Das liegt wiederum ca. 15 Min Fahrzeit im Landesinneren von Ecuador und von dort fahren diverse Buse nach Quito. Wir mussten gar nicht lange suchen, sondern es sind sofort 3 Fahrer auf uns zugesprungen die uns unbedingt fahren wollten. Und bei einem Fahrpreis von 1 US-Dollar pro Person müssen wir auch nicht gross verhandeln. Es war zwar recht kuschlig zu viert in dem Taxi, aber was macht man nicht alles, um ein paar Dollar zu sparen. 🙂 Und so weit war es ja auch nicht, also alles kein Problem. Der aufmerksame Leser wird sich jetzt vielleicht wundern, warum wir in Ecuador mit US-Dollar bezahlen, aber das ist ganz einfach. Der US-Dollar ist die offizielle Landeswährung von Ecuador. Es gibt zwar ein paar Münzen wie z.B. die 1-Dollar Münze, welche eine Prägung mit dem Vermerk Ecuador hat, genauso wie weitere kleine Münzen. Die Scheine sind aber identisch mit jenen aus den USA. Nachdem wir am Busterminal eingetroffen sind, wurden wir direkt wieder belagert von Personen, welche uns unbedingt Bustickets verkaufen wollten. Wir hatten keine Chance uns ein wenig umzuschauen, welche Angebote es gibt. Wir haben nicht den billigsten Anbieter genommen aber unsere Auswahl war auch nicht ganz glücklich. Der Bus war zwar ok, es war aber mehr oder weniger der Linienbus nach Quito. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft wir gehalten haben und wie oft irgendwelche Verkäufer in den Bus gekommen sind. Also verhungert ist auf der Fahrt garantiert niemand. Dazu lief noch ein Film im TV, was noch recht unterhaltsam war, wenn der Ton nicht ganz soooo laut gewesen wäre. Der Lärmpegel in so einem Bus ist nicht unbedingt für schwache Nerven geeignet. Und nach einer Nacht im Bus, wie wir sie im Nacken hatten und dazu die Besichtigung der Kirche usw., ich war bedient. Laut Internet sollte die Fahrt ca. 3.5 Stunden dauern, wir haben 6 Stunden benötigt. Ok, ein Teil der Verspätung ging auch drauf, weil wir 3-mal von der Polizei kontrolliert wurden. Gleich nach dem Start wurden wir rechts ran gewunken und wir mussten unsere Pässe zeigen. Währenddessen wurde unten im Kofferraum mit Hunden das Gepäck durchsucht. Dummerweise muss ein Hund etwas gerochen haben, was dazu führte, dass einige Rucksäcke ausgeladen wurden. Die Ersten die aussteigen mussten, waren unsere neuen Freunde und anschliessend ich. Ich muss zugeben, da wurde mir etwas mulmig. Ich wusste, was in meinem Rucksack war und dass nichts Verbotenes drin ist, aber man weiss ja nie. Und ob die ecuadorianische Polizei für Spässe zu haben ist, wollte ich auch nicht unbedingt herausfinden. Es war aber alles ok und bis ich aus dem Bus draussen war, hat der Fahrer meinen Rucksack schon wieder Richtung Bus getragen. Ein Polizist meinte nur, dass alles ok ist und ich bin schnellstmöglich zurück in den Bus. Keine Ahnung, was jetzt genau das Problem war, aber wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Wie gesagt, wir wurden im Verlauf noch 2 weitere Male kontrolliert. Schon recht krass. Aber es scheint wohl leider notwendig zu sein. Die Fahrt an sich war sehr rasant. Ich weiss nicht, wie schnell der Bus gefahren ist, aber für mich doch etwas zu schnell. Vor allem waren die Strassen recht häufig zwar breit, aber doch immer entlang der Bergkette mit einer fantastischen Sicht weit in die Tiefe. Ist so gar nicht mein Ding, wenn ich nicht selbst fahre, aber ok. Damit muss ich noch eine Weile leben, wenn wir weiter durch die Anden fahren. Die erste Erfahrung habe ich jetzt ja gemacht. Es ging also immer wieder bergauf und bergab und von Kurve zu Kurve. Langsam machte sich dann auch die Höhe und die vielen Wechsel bemerkbar. Ich hatte doch leichte Kopfschmerzen und war wirklich bedient. Aber wir haben es geschafft und haben Quito erreicht. Ist schon ein komisches Gefühl in einer Hauptstadt eines Landes zu sein mit mehr als 2 Mio. Einwohner (nur rein die Stadt) und gleichzeitig auf einer Höhe von 2’800 Meter über dem Meer. Da erwarte ich normal nur Skigebiete und Wanderwege, aber keine Grossstadt. 🙂 Aber so lernt man eben immer etwas Neues. Den Weg zum Hotel haben wir dann getrennt gemacht. Wir haben unsere Reisegruppe aufgelöst, nicht aber ohne vorher noch Kontaktdaten auszutauschen. War wirklich lustig mit den Beiden und vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Wir haben uns ein Uber genommen, welches uns dann in 55 Minuten zum Hotel brachte. Das war dann nochmal recht harzig, weil sich die Strecke durch die Stadt doch einfach auch gezogen hat. Entsprechend müde sind wir gegen 19 Uhr im Hotel angekommen, haben kurz was nebenan gegessen und sind ins Bett gefallen. 

Der nächste Tag, Donnerstag, 22.09.2022 war dann schon der Tag, an dem unsere Gruppenreise offiziell startete. Also der Start war um 17 Uhr mit einem Begrüssungsmeeting in der Lobby, wie wir es schon kennen. Den Tag haben wir extrem ruhig angehen lassen. Am Morgen haben wir ein paar Sachen eingekauft für Galapagos, haben Corinnes Brille bei einem Optiker wieder in die richtige Position bringen lassen (kostete übrigens 2 USD) und haben uns mit Bargeld eingedeckt. Müssen wir doch morgen einen Eintritt für die Galapagosinseln in bar bezahlen. Um 17 Uhr sind wir dann zum Meeting und dachten wir lernen die ganze Gruppe kennen. Es war aber nur der Guide, welcher uns begrüsste und mit den notwendigen Informationen zum Flug und Abholung informierte. Er selbst fliegt nicht mit, sondern wir werden dann vor Ort von einem lokalen Guide am Flughafen abgeholt. Ausserdem war noch eine junge Frau aus England anwesend, was dann schon die gesamte Anzahl an Personen war. Anscheinend sind bereits 5 weitere Teilnehmer auf Galapagos und wir werden die morgen direkt vor Ort kennen lernen. Warum und wieso habe ich keinen Plan. Aber ok, dadurch war das Meeting recht schnell durch und wir konnten den Abend noch für uns nutzen. Wir haben uns zu Dritt zu einem Restaurant aufgemacht, welches uns der Ansprechpartner von Intrepid im Meeting empfohlen hat. Und ich muss sagen, es war ein cooler Tipp. Das Restaurant war richtig gemütlich und auch das Essen war super. Ok, die Portion hätte grösser sein können, aber egal. Danach sind wir wieder recht zielstrebig zurück ins Hotel, um unsere Rucksäcke umzupacken. Da wir nach der Rückkehr von den Inseln wieder im gleichen Hotel untergebracht sind, können wir ein paar Sachen hierlassen. Selbstverständlich nehmen wir das Angebot gerne an, müssen wir doch nicht unser ganzes Zeug mitschleppen. Endlich mal wieder reisen mit einem leichteren Rucksack. Danach sind wir noch kurz auf die Dachterrasse für einen ersten Blick über Quito und dann früh ins Bett, werden wir doch bereits um 6.30 Uhr abgeholt und zum Flughafen gebracht. Der Abflug ist um 9.30 Uhr und wir wollen ja pünktlich sein.

Der nächste Morgen war dann tatsächlich ein früher Morgen. Wir hatten unseren Wecker auf 5.30 Uhr gestellt, um genug Zeit zu haben, aber den haben wir nicht gebraucht. Bei Corinne war es die Vorfreude auf die Insel, bei mir die Nervosität vor dem Flug, welche uns schon etwas früher aus dem Schlaf gerissen hat. Daher waren wir aber pünktlich schon um 6.20 Uhr an der Rezeption und fertig für die Abfahrt. Wir haben noch unsere Snacktüten geschnappt und dann hiess es warten auf unseren Fahrer zum Flughafen. Die Dame hatte es nicht ganz so eilig und war erst gegen 6.45 Uhr am Hotel. Aber egal, wir hatten ja noch 3 Stunden bis zum Abflug. Habe ich schon erwähnt, dass ich mit dem Flug wieder das grosse Los gezogen habe? Von Quito gibt es nämlich Direktflüge (Dauer ca. 2 Std.) oder man muss über Guayaquil fliegen, wobei man dort dann nicht aus dem Flieger aussteigt, sondern einfach sitzen bleiben kann und andere Passagiere zusteigen oder eben aussteigen, wenn diese nur in diese Stadt wollen. Also hat der Tobi direkt 2 Flüge in dem Sinn am heutigen Tag. Hurra – Freude herrscht. 🙂 Also haben wir uns mal auf den Weg zum Flughafen gemacht und nun wissen wir auch, was es heisst, in einer südamerikanischen Grossstadt zur Rushhour mit dem Auto unterwegs zu sein. Es war pures Chaos. Schon eine super Sache, wenn man Kreuzungen mit Ampeln hat und trotzdem an jeder die Polizei steht und den Verkehr regelt. Nur mit Ampel würde gar nicht gehen, denn keiner hat Zeit und was interessiert eine rote Ampel schon. Zudem würde jeder einfach in die Kreuzung fahren und diese blockieren. Also macht man eben doppelte Sachen und stellt zu den Ampeln noch einen Verkehrspolizisten. Es hat uns trotzdem fast 1.5 Std. gekostet, bis wir endlich am Flughafen waren. Dort haben wir dann unsere Touristenkarte für Galapagos bekommen, so eine Art Visum. Einen Abschnitt müssen wir bei der Einreise abgeben, den zweiten Teil immer bei uns behalten und bei der Ausreise wieder abgeben. Es darf erst gar niemand losfliegen ab Quito ohne so eine Karte. Kostet dann auch gleich mal die ersten 20 USD. Danach mussten wir erstmal unser Gepäck prüfen lassen. Das ist noch vor dem Check-in und hat mit Sicherheit erstmal wenig zu tun. Hier wird geschaut, ob man irgendwelche organischen Sachen, wie Früchte usw. im Gepäck hat. Das ist alles strengstens verboten. Das Gepäck wird im Anschluss richtig verplombt und erst auf Galapagos wieder entsiegelt. Danach sind wir dann zum offiziellen Check-in und haben unser Gepäck abgegeben. Hat sich tatsächlich gelohnt, dass wir einiges im Hotel gelassen haben, so leicht waren unsere Rucksäcke noch nie. Anschliessend noch der normale Sicherheitscheck und wir waren durch und haben auf den Abflug gewartet. Da wir aber eh schon recht spät dran waren, war das Warten eine kurze Sache. Kurz nach 9 Uhr sassen wir schon im Flieger und haben gewartet. Geplante Abflugzeit 9:30 Uhr, tatsächliche Abflugzeit 9:27 Uhr, das nenne ich mal effizient. Der erste Teil des Fluges war dann eine recht rumplige Angelegenheit, sehr zu meiner Freude. Aber nach 37 Minuten Flugzeit hatten wir schon wieder festen Boden unter den Füssen. War also ein kurzer Flug obwohl laut Plan die Flugzeit 55 Min betragen soll. Nach der Landung meinte die freundliche Dame dann, dass wir nun ca. 1 Std. warten müssen und bitte an unseren Plätzen bleiben sollen. Super Sache habe ich da nur gedacht. Einige Passagiere sind ausgestiegen, Neue kamen und hinzu, der Flieger wurde neu betankt und dann ging es tatsächlich nach 1 Std. wieder pünktlich weiter. Diesmal war die Prognose 1 Stunden und 30 Minuten bis Galapagos. Auch das war eine sehr genaue Schätzung. Pünktlich nach 90 Minuten haben wir auf der Insel San Cristobal eine saubere Landung hingelegt. Gefolgt von einem scharfen Bremsmanöver, denn man hat an der Lande- und Startbahn schon ordentlich gespart. Also lieber mal nicht zu viel Asphalt verbauen, sondern die Sache kurz halten. Aber hat gereicht. Am Ende der Landebahn war dann eine Wendeplatte, auf der unser Flieger einfach mal um 180 Grad gedreht hat und wir die selbe Landebahn wieder für die Rückfahrt zum Terminal genutzt haben. Also wieder gespart. Als wir vor dem Terminal gestanden sind, standen dort auch schon jede Menge Menschen parat, welche zwei Treppen manuell an den Flieger schoben und mit Pylonen die ganze Maschine absicherten. War irgendwie ein lustiges Bild beim Aussteigen. Wir sind dann recht zügig ausgestiegen und haben uns auf den Fussweg zum Terminal gemacht.

Alles recht klein, aber effizient. Wir mussten dann wieder unsere Pässe zeigen und direkt den Eintritt in den Nationalpark bezahlen. Die gesamten Galapagosinseln sind ein Nationalpark und der Eintritt sind direkt nochmal 100 USD in bar. Das haben wir dann auch bezahlt und sind zur Gepäckausgabe. Das waren zwei grosse Löcher in der Wand, an welches ein Förderband angeschlossen war. An der Aussenseite hat jemand unser Gepäck daraufgelegt und dann fuhr dieses durch das Loch ins Terminal (oder nennen wir es Gebäude) und konnte dort abgenommen werden. Also nicht, dass dieses Band sehr lange war. 🙂 Aber es hat funktioniert. Danach haben wir dann unseren Tour-Guide getroffen. Ivanova lebt seit 16 Jahren auf Galapagos, ist aber auf dem Festland geboren und arbeitet hier offiziell als Tour Guide. Wobei das in dem Fall nicht so ein typischer Tour Guide ist, sondern eher eine Art Ranger mit einem riesigen Wissensschatz. Eigentlich dachten wir, dass auch die 5 anderen Personen unserer Tour treffen, aber nur eine Person tauchte auf, eine junge Dame aus Kanada. Also sind wir nun zu viert zu unserem ersten Hotel und da war dann auch der Rest. Unsere Gruppe vergrösserte sich nochmals um 2 Mädels aus Kanada, welche zusammen reisen und um ein Paar aus Grossbritannien, welches tatsächlich älter ist als wir. Hurra, wir sind nicht die Ältesten. Darf man ja auch mal feiern in unserem Alter. 🙂 Wir hatten dann ein paar Minuten Zeit zum unsere Zimmer zu besichtigen, ok das ging schnell so klein wie die waren, aber ok. Danach ging es zu Fuss in die Stadt zu einem Tour Anbieter um dort Schnorchel, Masken und Flossen auszuleihen. Ausserdem konnte man noch Neopren-Anzüge mieten und sich für eine Tour für den Folgetag anmelden. Corinne hat das Angebot eines Anzuges gerne angenommen, ich wollte es ohne probieren. Yepp, ich habe es nachher bereut und für die nächsten Tage gelernt. Bevor unser Programm dann startete, gab es noch die Möglichkeit für einen kurzen Lunch in einem Restaurant und danach starten wir so richtig. Der erste Punkt war der Besuch des Interpretation Centers. Das ist eine Forschungs- und Wissenszentrum über das Ökosystem der Insel, welches von zwei Universitäten betrieben wird. Dort haben wir jede Menge über die Insel erfahren. Welchen Einfluss haben wie verschiedenen Strömungen der Meere auf das Klima der Insel, wie entstanden die Inseln mit all den Vulkanen und wie haben die ersten Menschen hier gelebt. Ausserdem gab es noch spannende Infos zur allgemeinen Geschichte der Insel, z.B. dass die Inseln schon mehrmals als Schuldenerlass an Grossbritannien und auch die USA verkauft werden sollten. Zum Glück haben beide Länder nicht kapiert, was für ein Schatz ihnen da angeboten wird. Ein weiterer Teil war zum Leben auf der Insel und den daraus resultierenden Problemen. Zum einen muss sehr viel auf die Insel gebracht werden, da nicht genug Nahrungsmittel hier produziert werden können. Das führt dazu, dass Ungeziefer und fremde Spezies eingeführt werden können und ausserdem ist eine grosse Belastung für die Umwelt, wenn diese Cargo-Schiffe hier anlegen. Ein anderes Problem ist das Trinkwasser, die Energiegewinnung, die Müllbeseitigung, usw. Es war mega spannend, wie das teilweise gelöst wird. Ausserdem ging es natürlich auch um das Problem aus dem Tourismus. Immer mehr Menschen wollten die Insel besuchen, der Umsatz pro Person war aber rückläufig und das Ganze war in Gefahr eine Art Massentourismus zu werden. Man hat dem entgegen gesteuert, dass pro Jahr nur ca. 250’000 Menschen die Inseln besuchen dürfen. Mehr geht einfach nicht, da mehr Menschen ja auch wieder direkt mehr Nahrung benötigen und mehr Energie gewonnen werden muss. Es ist schon spannend zu sehen, wie hier wirklich versucht wird, Nachhaltigkeit nicht nur zu predigen, sondern auch zu leben. 

Danach sind wir Richtung Strand gelaufen. Den ersten Stopp haben wir an 2 Aussichtspunkten gemacht, von welchen man eine super Sicht über die Insel, die Stadt und den Strand auf das Meer hat. 

Und dann war es so weit. Wir sind an den Strand und von dort ins Wasser. War gar nicht ganz einfach den die Treppe ins Wasser wurde von einem Seelöwen in Anspruch genommen und der machte nicht den Eindruck, als dass er sich vertreiben lässt. Wir haben dann ein wenig um den Kollegen herum klettern müssen, konnten so aber in das kalte Meer springen. Da wir nicht gerade in der warmen Saison hier sind, hat das Meer nur so ca. 17 Grad. Also im Vergleich zur Karibik doch etwas frischer, aber es geht, wenn man sich bewegt. Wir haben im Meer dann direkt ein paar Seelöwen getroffen, welche neben uns hergeschwommen sind. Ausserdem gab es jede Menge Fische und zu unserem grossen Glück auch direkt riesige Meeresschildkröten. Das war der Hammer. Diese riesigen Tiere beim Schwimmen zu beobachten, einfach unbeschreiblich. Wir haben unzählige Bilder und Videos gemacht und die Zeit mehr als genossen. Obwohl das Wasser etwas trüb war, bzw. durch die Wolken vor der Sonne, es etwas dunkel war, war der ganze Anblick wie im Traum. Vor allem die Begegnung mit zwei spielenden Seelöwen werde ich so schnell nicht vergessen. Ich war plötzlich mittendrin statt nur dabei.

Nach ca. 45 Minuten im Wasser sind wir dann wieder ans Ufer, haben uns umgezogen und uns zu Fuss auf den Weg zurück gemacht. Dabei sind wir noch an einem Strand in der Stadt vorbeigekommen, welcher fest in der Hand von Seelöwen war. Wir sind einfach dazu gelaufen und konnten die Tiere aus nächster Nähe beobachten. Es ist schön, dass dies hier so möglich ist. Es sind einfach nur Menschen hier, welche die Tiere und ihren Lebensraum respektieren. Klar, jeder möchte ein Bild machen, aber keiner versucht die Tiere zu berühren oder sonst irgendwie zu belästigen. Das macht dann schon viel mehr Spass und man hat nicht das Gefühl, dass die Tiere sich gestört fühlen. Zum Schutz der Tiere wurde der Strand vor einigen Jahren mit einer Steinmauer abgegrenzt. Es war in der Stadt fast nicht mehr möglich durch die Strassen zu fahren, weil überall Seelöwen unterwegs waren. Die Bewohner hatten etwas Mühe, wenn am Morgen ein Seelöwe im Garten oder vor der Haustüre lag. Trotz der Steinmauer schaffen es manche Tiere aber auch heute noch auf die Strasse oder den grossen Platz in der Stadt. Das sieht dann so lustig aus, wenn man dort läuft und plötzlich so ein grosses Tier vor einem liegt. Wir hatten ehrlich gesagt unseren Spass. 🙂

Am Abend sind wir dann noch mit einem Teil der Gruppe und unserem Guide zum Abendessen gegangen. Das war richtig genial, wir haben noch so viele über die Inseln erfahren und das Essen war genial. Ich glaube ich hatte die besten Spaghetti mit Meeresfrüchten, die ich je gegessen hatte. Danach sind wir zu unserem Hotel und sind totmüde aber sehr glücklich ins Bett.

Am Samstag war dann ein Tag voller Highlights. Achtung, kleine Vorwarnung: Im nachfolgenden Teil können sehr viele Bilder vorhanden sein. Es war aber unmöglich so tolle Bilder hier nicht zu verwenden, also Sorry. 🙂 Wir haben uns am Vortag entschieden einen Ausflug auf die Isla Labos zu machen. Das ist eine kleine Insel ca. 30 Min entfernt. Los ging es schon um 8 Uhr am Büro des Touranbieters. Von dort haben wir uns zu Fuss auf den Weg zum Hafen gemacht. Von unserer Gruppe waren wir insgesamt 6 Personen inkl. unseres Guide. Am Hafen waren doch ein paar andere Menschen, unter anderem eine Reisegruppe, etwas älteren Semesters, aus Belgien. Aber so lustige und fröhliche Menschen, dass konnte nur super werden. Unser Boot ist dann auch bald gekommen und los ging die Fahrt. Nach 30 Min erreichten wir auch die Insel und wir wurden mit dem Beiboot auf die Insel gebracht. Hier wieder die gleiche Situation wie gestern. Die Treppe, welche eigentlich zum Ausstieg genutzt werden kann, wurde von einem riesigen Seelöwen in Beschlag genommen. Und der war ganz klar der Chef und hat sich keinen Zentimeter bewegt. Wir mussten tatsächlich über die Vulkansteine klettern, um an ihm vorbei zu kommen. Das war herrlich und hat richtig Spass gemacht. Neben dem Seelöwen haben wir dann direkt ein Weibchen mit einem sehr jungen Seelöwen beobachten können. Danach ging es auf eine kleine Wanderung rund um die Insel. Es war eine Mischung aus wandern auf einem schmalen Pfad und steigen über Vulkansteine und -felsen. Es war irgendwie eine unwirkliche Landschaft für mich. Ich habe das so noch nie gesehen und war richtig fasziniert. Der Grund für den Besuch der Insel waren die dort lebenden Seevögel.

Danach ging es mit dem Beiboot wieder auf das normale Boot und wir haben uns zum Schnorcheln bereit gemacht. Dazu wurde noch ein Snack gereicht. Wir sind direkt ins Wasser gesprungen und direkt neben einer Schildkröte gelandet. Ein super Anblick. Danach gab es noch jede Menge Fische und einen Seelöwen. Danach ging es mit dem Boot weiter an einen Strand, an welchem es auch sehr viele Seelöwen gibt. Wir konnten entweder vom Boot an den Strand schwimmen oder mit dem Beiboot fahren. Ich habe mich fürs Schwimmen entschieden und wurde nicht enttäuscht. Fast den ganzen Weg wurde ich von Seelöwen begleitet, welche teilweise nur ein paar Zentimeter neben mir geschwommen sind. Das war so lustig. Immer wenn ich aufgetaucht bin, sind die Seelöwen auch nach oben oder anders herum. Die Kollegen waren richtig frech und wollten spielen. Ich kann das gar nicht so richtig beschreiben, so genial war das. Am Strand haben wir dann die anderen Seelöwen besucht und sind direkt im Brusttiefen Wasser weiter mit ihnen geschwommen. Herrlich.

Danach ging es wieder zurück zum Boot, wo es ein leckeres Mittagessen gab. Es gab Reis mit Bohnen und dazu entweder Fisch oder Hühnchen. Schon super, was man auf manchen Touren geboten bekommt. Ok, ich muss zugeben die Tour war nicht billig, aber es war es mehr als wert. Auch das Boot, das Tauchequipment, das Essen, die Guides, usw. alles machte einen perfekten Eindruck. Vor dem Essen gab es für jeden sogar einen kleinen Schluck Champagner, um auf den Ausflug anzustossen. Das hatten wir bisher auch noch nicht, war aber eine tolle Geste.

Zurück an Land hiess es Ausrüstung, dieses Mal hatte ich auch einen Neopren-Anzug, wieder abgeben und zurück ins Hotel. Dort haben wir erst unsere Bilder und Videos anschauen müssen. Und ich muss sagen, es sind einige mega schöne Bilder entstanden. Diese werde uns immer an diesen genialen Ausflug erinnern. Da heute ja auch unser Hochzeitstag ist, war das der perfekte Start in den Tag.

Am Nachmittag sind wir in ein Café in der Nähe des Hotels und ich schreibe gerade an diesem Beitrag. Ich muss versuchen so aktuell wie möglich zu bleiben, wenn das so weitergeht, vergesse ich die Hälfte. 🙂 Dazu gibt es einen leckeren Kaffee und so macht das Ganze doch richtig Spass. Jetzt heisst es aber austrinken, die Sonne kommt nochmal raus. Wir wollen noch ein wenig durch die Stadt laufen, Bilder machen und diese einzigartige Atmosphäre geniessen.

Corinne und ich sind los in die Stadt und haben noch ein paar Bilder gemacht. Wir sind entlang der wunderschönen Promenade gelaufen und haben noch viele Seelöwen und Krabben beobachtet. Es ist wirklich schön den Tieren so ganz ohne Fenster in ihrem natürlichen Lebensraum zuzuschauen. 

Danach sind wir nochmal in die Richtung des Interpretation Center gelaufen. Etwas weiter den Strand entlang soll es einen schönen abgelegenen Strand geben, welchen wir nutzen wollten, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Das hat nicht ganz funktioniert, war es doch mal wieder zu bewölkt. Dafür haben wir nochmal unzählige Seelöwen gesehen und hier vor allem mit vielen kleinen Babyseelöwen. Es waren zu der Zeit noch weitere Touristen da und uns ist aufgefallen, wie toll das hier funktioniert zwischen Menschen und Tierwelt. Alle Menschen respektierten die Tiere, niemand versuchte diese zu bedrängen oder gar anzufassen, nirgends wurde Müll hinterlassen, usw. Es war schön das zu sehen und zu erleben, dass es so auch funktionieren kann. Plötzlich gab es unter den Seelöwen noch ein wenig Tumult da sich zwei recht grosse männliche Seelöwen nicht ganz einig waren, wer jetzt gerade der Chef ist. Das Ganze führte zu einer wilden Verfolgungsjagd der beiden Tiere über den Strand. Alle noch anwesenden Touristen packten ihre Sachen und versuchten sich von der Rennstrecke zu begeben. Das war ein sehr lustiger Anblick. 🙂 Das Ganze hat sich dann auch recht schnell wieder entspannt und die Herren mussten sich erstmal wieder ausruhen. 🙂 Nach und nach haben dann alle anderen Touristen den Strand verlassen und nur Corinne und ich blieben zurück. Herrlich wie ruhig alles war und dazu die Atmosphäre durch die Tiere. Und was macht man nach so einem herrlichen Tag unter Seelöwen, genau man legt sich einfach neben sie in den Strand. Selbstverständlich mit einer guten Portion Abstand, wollten wir ja nichts falsch machen. Aber sind trotzdem lustige Bilder geworden.

Danach sind wir dann zurück Richtung Stadt und haben einen Stopp in einer Strandbar eingelegt. Wollten wir ja noch auf unseren Hochzeitstag anstossen. Wir haben uns also in solche aufgehängten Schwingsessel gesetzt und den Ausblick auf das Meer genossen.

Danach ging es dann zu einem super Abendessen in eine Pizzeria. Ich glaube das war die beste Pizza seit Langem. Danach ging es dann zurück ins Hotel, mussten wir am Folgetag doch wieder früh raus.

Der Folgetag war dann schon Sonntag, der 25.09.2022. Und für uns stand als erster Punkt die Überfahrt nach Santa Cruz auf dem Programm. Wir wollten ja auf unserem Trip drei Inseln besuchen, was eben zu diversen Fahrten mit einem Speedboot führte. Man hat uns noch vorgewarnt, dass die Überfahrten recht rumpelig werden könnten und wir doch besser Tabletten gegen Seekrankheit nehmen sollen. Obwohl ich normal nicht seekrank werde, habe ich auf den Rat gehört und eine Tablette eingeworfen. Und ich muss sagen, ich war wirklich sehr froh darüber. So eine Fahrt dauert je nach Seegang ca. 2 Std und es werden dabei doch immer knapp 80 km zurückgelegt. Die Fahrt ist also wirklich recht rasant. Man sitzt bequem in Stühlen im unteren Teil des Bootes, welches nicht sehr gross ist. Durchschnittlich finden jeweils so zwischen 25 und 35 Personen Platz darauf, je nach Route und Boot. Speziell für die Inseln ist, dass es nirgends Anlegestellen für Boote gibt. Die einzigen Boote die Personen an Land aufnehmen dürfen sind kleine Wassertaxis. Diese bringen die Passagiere dann zu den jeweiligen Speedbooten. Das war dann wieder eine Herausforderung, umsteigen von einem wackligen Boot in ein anderes, nicht immer ganz einfach. Wir haben das aber bei allen Touren hervorragend hinbekommen und niemand wurde nass. Also zumindest nicht beim Umsteigen. 🙂 Wir waren leider eine der letzten Passagiere, die auf das Boot gekommen sind, so dass nur noch wenige Plätze frei waren. Corinne hat sich den Platz in der ersten Reihe ausgesucht und ich blieb ganz hinten, direkt bei den 4 riesigen Motoren, welche für den extremen Vortrieb des Bootes sorgten. Leider waren sie auch entsprechend laut, was aber noch ok war. Schlimmer war, dass Spritzwasser auf das Oberdeck, dort wo der Kapitän stand, spritzte und von dort im hinteren Teil des Bootes mir auf den Kopf tropfte. Hurra, die ganze Frisur schon wieder kaputt und das um kurz nach 7 Uhr am Morgen. 🙂 Egal, trocknet ja wieder und ich musste mich eh mehr darauf konzentrieren, mich nicht zu übergeben. Es wurden im Vorfeld schon braune Plastiktüten verteilt, welche auch von einigen Passagieren rege in Anspruch genommen wurden. Hält also tatsächlich auch noch schlank so eine Überfahrt.

Nach ca. 2 Stunden war der härteste Teil des Tages geschafft und wir sind sicher vor Santa Cruz an Anker und durften wieder in ein Wassertaxi umsteigen. Mit dem ging es dann vollends an den Steg und wir konnten unsere Rucksäcke wieder schnappen und uns auf den Weg zum Hotel machten. Dort wartete bereits ein Frühstück auf uns, was tatsächlich gut war für den Magen. Danach haben wir uns zu Fuss auf den Weg gemacht, um eine Aufzucht- und Brutstation für Schildkröten zu besuchen. Um die Schildkröten zu schützen, werden auf allen Inseln die Eier eingesammelt und in den Stationen versorgt. Dabei werden alle Eier und später die Schildkröten strikt getrennt nach der Insel, von welcher sie ursprünglich kommen. Wenn die Schildkröten ein gewisses Alter erreicht haben, werden sie auf ihrer Heimatinsel wieder ausgesetzt. Dieses Prozedere hat dazu geführt, dass es wieder deutlich mehr Schildkröten auf Galapagos gibt. Früher wurden die Tiere tatsächlich gejagt und gegessen, bzw. wurde das Öl genutzt, um Strassenlampen zum Leuchten zu bringen. Vor allem Walfänger haben die weiblichen Tiere, da diese nicht ganz so gross werden, mit auf die Schiffe genommen, um sie später zu essen. Dadurch ist die Population auf den Inseln in grosse Gefahr gekommen. Man kann sich das irgendwie gar nicht vorstellen, wenn man das alles so hört, heute, war aber eben auch eine andere Zeit, welche zum Glück hinter uns liegt.

In dieser Station konnten wir auch noch eine Ausstellung zu Darwin besuchen, was noch sehr sehenswert war und wir konnten auch dort noch ein paar lustige Bilder machen.

Danach ging es wieder zum Bus und wir fuhren in das Hinterland der Insel. Dort wollten wir den riesigen Landschildkröten einen Besuch abstatten. Die Fahrt war ca. 30 Min und damit genau richtig für einen kurzen Power Napp. War ich müde und geschafft. 🙂 Als wir am Ziel angekommen sind, erwartete uns ein recht grosses Haus mit einem Restaurant, eine Art Schulungsraum sowie ein Souvenirshop. Ich habe das erst nicht ganz verstanden, weil ich dachte wir besuchen die Schildkröten in freier Umgebung und das sah nicht so aus. Ich wurde aber eines Besseren belehrt, nämlich ist das Restaurant usw. von einer Familie, welcher genau das Grundstück gehört, betrieben wird. Von dort aus kann man loslaufen und die Tiere suchen und besuchen. Es gibt eine Zusammenarbeit der Familie mit den Forschungsstationen, so dass jeder seinen Gewinn davon hat. Es ist tatsächlich so, dass sich die Tiere auf der ganzen Insel verteilen und man jeden Tag hier andere Tiere anschauen kann. Wir haben also unsere Schuhe gegen ein paar Gummistiefel eingetauscht und sind losmarschiert. Es war ganz schön matschig so alles und ich war froh, muss ich die Schuhe nachher nicht putzen. 🙂 Es dauerte auch nicht lange und wir konnten die ersten Tiere sehen und fotografieren. Beeindruckend wie gross die Tiere werden können und wenn man bedenkt, dass sie ein Alter von über 190 Jahren erreichen können, ist das schon faszinierend. 

Nach ca. einer Stunde waren wir zurück und haben uns wieder auf den Weg in die Stadt gemacht. Die Fahrt war nicht ganz einfach, mussten wir doch zweimal stoppen, um einer Schildkröte die Vorfahrt zu gewähren. Die laufen eben einfach über die Strasse und das kann dann schon mal dauern. Vor allem wenn man zwischendrin noch eine Pause machen muss. Aber wir haben ja Zeit. Bei der Gelegenheit haben wir aber gelernt, dass diese Tiere, welche wir hier gesehen haben, so ca. 10 km in 3 Wochen zurücklegen können. Sind also keine Sprinter, aber sie kommen auch zum Ziel. Was mir bei der Gelegenheit aufgefallen ist, als der Fahrer kurz aus dem Bus ist, was für absolut technisch hochwertigen Fahrersitze es auf Galapagos gibt. 🙂

Ausserdem haben wir gelernt, dass die Umgebungstemperatur der Eier das Geschlecht der Tiere ausmacht. Wenn die Temperaturen höher (29.5 Grad) sind, gibt es ein Weibchen bei niedrigeren Temperaturen (bis 28 Grad) ein Männchen. Man merkt, dass die allgemeine Klimaerwärmung für die Tiere wiederum auch eine Gefahr darstellt, da wenn es immer wärmer wird, einfach mehr Weibchen gibt und irgendwann der Nachwuchs wieder fehlt. Als wir wieder in der Stadt waren sind wir nochmal zum Hafen gelaufen, um dort den Nachwuchs der Haie zu beobachten. Entlang des Anlegestegs für die Wassertaxi wird das Wasser mit farbigem Licht beleuchtet und dadurch sieht man am Abend die Baby Haie sehr gut. 

Den Abend haben wir dann mit einem Teil der Gruppe in einem tollen Restaurant verbracht. Es gab super Lobster und dazu ein lokales Bier, welches auf der Insel gebraut wird. Was will man mehr? Trotzdem sind wir wieder früh ins Hotel, stand doch am nächsten Tag schon wieder eine Überfahrt zur nächsten Insel auf dem Programm. Und diese startete ebenfalls um 7 Uhr.

Wir haben uns also am Montag, 26.09.2022 schon um 6.20 Uhr in der Rezeption getroffen und uns auf den Weg zum Hafen gemacht. Dort hiess es wieder umsteigen in ein Wassertaxi, welches uns zu unserem nächsten Speedboot brachte. Dort angekommen konnten wir wieder unsere Plätze einnehmen und dieses Mal mussten wir sogar Schwimmwesten anlegen. Und zwar alle Passagiere. Das war neu und mir wurde bewusst, diese Überfahrt wird wohl nicht weniger rumpelig als die Erste. Als wir ablegten mussten wir noch einen Umweg zu einem Militärboot nehmen. Dort kamen zwei Soldaten an Board und haben das ganze Boot überprüft. Wir haben das zuerst nicht verstanden, sondern erst im späteren Verlauf des Tages. Kurzer Einschub, Corinne hat am Nachmittag des Tages eine SMS von Caroline bekommen, ob es uns gut geht, weil vor den Galapagos am Vortag ein Boot verunglückt ist. Da es mehrere Tote gab und unter den Passagieren auch Schweizer waren, war das in allen Zeitungen in der Schweiz. Wir hätten sonst von dem Unfall gar nichts mitbekommen. Wir waren jetzt tatsächlich auf der gleichen Route unterwegs wie das Unglücksboot nur in die andere Richtung. Zum Glück haben wir das alles aber erst erfahren, als wir die Fahrt schon hinter uns hatten. Zurück zum Text, unser Boot wurde also ausführlich inspiziert und mit einer kleinen Verspätung konnten wir ablegen. Die Fahrt war wieder recht heftig und wir sind nur so über die Wellen geflogen bzw. wurden hin und her geschaukelt. Je nach Richtung aus der die Wellen gekommen sind. Es war schon heftig und der Verbrauch an Plastiktüten entsprechend. 🙂 Ich hatte wieder unsere Tabletten und damit absolut keine Probleme. Nach der Ankunft auf der Insel Isabela wurden wir von einem ganz speziellen Fahrzeug abgeholt. Es war so eine Art Geländewagen mit einer Pritsche und 3 Sitzreihen. War eigentlich recht gemütlich und sehr schnell kann man auf der Insel eh nicht fahren. Vor allem in der Stadt sind die Strassen eher nur aus Sand den aus Asphalt. Das führt aber irgendwie zu einer tollen Atmosphäre, welche ich sehr mag. Nachdem wir im Hotel angekommen sind, gab es wieder ein Frühstück und danach sind wir ein wenig durch das Dorf gelaufen. Es war herrlich und die Insel bietet mit die schönsten Strände, wie wir festgestellt haben.

Für den Nachmittag haben wir uns zu einer kleinen Tour angemeldet. Es gab zwar noch eine grössere aber nochmals 3 Stunden auf einem Boot, dazu hatten wir keine Lust. Wir sind nur mit einem kleinen Boot auf eine direkt vor der Insel liegenden kleinen Insel gefahren und haben diese mit einem Guide erkundet. Bei der Überfahrt haben wir tatsächlich auch einen Pinguin gesehen. Leider gibt es auf Galapagos nicht mehr sehr viele Pinguine, so dass wir schon glücklich waren, wenigstens einen gesehen zu haben.

Auf der kleinen Insel haben wir nochmal sehr viel über die Entstehung der Inseln mit all den Vulkanen gelernt. Ausserdem haben wir eine Stelle besucht, welche aktuell überzogen ist mit kleinen Muscheln, Überresten von Seeigeln und feinsten Vulkansteinen. Was heute eher unwirklich aussieht, wird in vielen Jahren ein toller Sandstrand sein. Wir haben hier gesehen, wie im Laufe der Zeit ein weisser Naturstrand entsteht und was die Ausgangssituation dafür ist. 

Ausserdem haben wir noch gesehen, wie man unterscheiden kann, wie alt das Lavagestein ist und wie es sich unterscheidet in der Farbe und damit zu welchem Vulkanausbruch es zugeordnet werden kann. Je schwarzer das Gestein desto jünger ist es. Im Laufe der Zeit wird es durch die Sonne, Regen, usw. immer brauner. Und natürlich gab es wieder jede Menge Tiere.

Nach diesem tollen Rundgang stand das Highlight der Tour vor uns. Wir sind wieder auf das Boot und haben uns fertig gemacht zum Schnorcheln. Und dieses Mal wollten wir es wissen. Auf uns wartete ein kleiner Kanal, welcher abgetrennt vom Meer in der Bucht verläuft. Der Kanal ist vielleicht 1 Meter bis 1.5 Meter breit und je nach Gezeit nur ein paar Meter tief. Der Kanal wird von Haien genutzt, um sich darin zu erholen. Für uns war es die Möglichkeit, über die ruhenden Haie zu schwimmen und diese aus nächster Nähe zu besichtigen. Diese Art der Haie gilt als eine der liebenswertesten Arten, wobei ich nicht genau weiss, was das heisst. 🙂 Und die Haie können doch so eine Grösse von 1.5 bis 1.8 Metern haben, was im Wasser noch recht gross wirkt. Wir sind also vom Boot gesprungen, haben noch ein paar grosse Seeschildkröten und Fische gesehen und uns auf den Weg zum Kanal gemacht. Den ersten Teil haben wir durchschwommen, ohne einen Hai zu sehen und ich war schon ein wenig enttäuscht. Es ging dann aber in einen zweiten Abschnitt und da lagen sie dann. Seite an Seite und einer nach dem anderen. Wow, was für ein Anblick und wir mittendrin. Etwas Nervosität stieg dann auf, als ein Hai beschloss das er genug geruht hat und uns entgegen geschwommen ist. Somit waren es praktisch 3 Ebenen, schlafende Haie, darüber schwimmender Hai und dann wird. Und zwischen Ebene 2 und 3 war nicht mehr viel Wasser, ich habe zur Vorsicht mal meinen Bauch eingezogen. Aber ein tolles Gefühl.

Nach diesem Erlebnis ging es wieder zum Boot und zurück in den Hafen. Es war erneut wieder ein super Ausflug und wir waren mega happy. Und ehrlich gesagt waren wir doch auch ein wenig stolz, dass wir durch diesen engen Kanal geschwommen sind. Am Abend sind wir nochmal los um etwas zu Essen und dann wieder früh ins Bett. All die vielen Eindrücke und Erlebnisse machen doch auch ganz schön müde.

Am Dienstag konnten wir tatsächlich mal ein wenig ausschlafen. Wir hatten keine Überfahrt, sondern uns stand eine Vulkanwanderung bevor und da muss man ja schon ausgeschlafen sein. Wir haben uns also erst um 8 Uhr zum Frühstück getroffen, ehe es dann um 9 Uhr mit dem Bus losging. Der erste Stopp war nochmal eine Aufzucht- und Brutstation für Schildkröten. Diesmal aber für die Schildkröten der Insel Isabel, welche ein wenig anders aussehen. Diese haben einen eher flachen Panzer, sehen aber auch sehr niedlich aus. Wir sind wieder durch die verschiedenen Stationen gelaufen und haben wieder sehr viel über die Tiere erfahren.

Danach ging es dann wieder zum Bus, wo bereits eine zweite Person von Intrepid auf uns wartete. Für die Tour hatten wir zwei Guides dabei, sollte jemand auf der Wanderung umkehren wollen, konnte man dies in Begleitung des zweiten Guides tun. Uns stand eine Wanderung von ca. 17 km bevor, wobei wir bereits auf einer Höhe von rund 800 Meter über dem Meer mit dem Aufstieg starteten. Der Vulkan ist nur knapp 1’200 Meter hoch, so dass dies kein Problem war. Unterwegs sind wir noch an einem kleinen See vorbei gekommen, wo wir tatsächlich noch Flamingos gesehen haben. Eine kleine Gruppe von ca. 8 bis 10 Tieren verweilte gerade am Ufer. Auch diese Vögel sind aktuell eher selten in Galapagos und dass wir so eine grosse Runde angetroffen haben, ist eher ungewöhnlich. Hatten wir also mal wieder Glück.

Als wir dann am Vulkan aus dem Bus ausgestiegen sind, war das Wetter jetzt eher schlecht, regnerisch und wolkenverhangen, Man versprach uns aber, dass wenn wir oben sind und spätestens nach ein paar Meter dem Krater gefolgt sind, das Wetter komplett anders sein wird. Sonne pur und warm, das war das Versprechen. Ich konnte das nicht glauben, aber man lernt nicht aus. Als wir am Krater angekommen sind, welche übrigens riesig ist, hatten wir blauen Himmel und die Sonne scheint uns auf den Kopf. So wurde es dann ganz schön warm, was aber sehr gut tat. Der gesamte Vulkan, Sierra Negra, hat eine Fläche von knapp 2’000 km2 und allein der Krater hat eine Fläche von 9.3 km x 7.4 km und eine Tiefe von ca. 110 Metern. Es war nicht möglich ein Foto des gesamten Kraters zu machen, sondern immer nur Abschnitte. Aber es sah super aus, vor allem weil an der Nordseite noch immer die Wolken in den Krater hineinzogen. Der Vulkan ist ca. 700’000 Jahre alt die letzten grossen Eruptionen waren aber erst in im Jahr 2005 und 2018. 2018 dauerte der Ausbruch ganze 3.5 Monate, ehe der Vulkan sich wieder beruhigt hat. Die Art des Vulkanes ist aber speziell, er ist nicht so spitz wie die sonst bekannten Vulkane. Auch ist das Magma eher flüssig und fliesst bei einem Ausbruch eher den Vulkan herunter als das es starke Explosionen gibt. Das macht es nicht ungefährlicher, aber etwas besser vorhersehbar. Und durch die Konstellation des Kraters fliesst die Lava eher Richtung Norden ab, so dass weniger Gefahr für die Menschen in der Stadt, welche im Süden liegt, besteht. 

Wir sind dann immer weiter dem Krater entlanggelaufen, um auf die Nordseite zu kommen. Dort angekommen sind wir über die Lavafelder der letzten Eruptionen wieder bergab gelaufen. Wobei wir erst eine kleine Pause gemacht habe und die Aussicht auf diese Seite genossen haben.

Es war wieder sehr spannend zu sehen, welcher Teil der Lava zu welcher Eruption gehörte und wie sich die das Gestein im Laufe der Zeit verändert. Auch wie die Natur langsam wieder beginnt, einzelne Stellen wieder mit Pflanzen und Gras zu übersäen. Mir haben es besonders die sogenannten Lavatunnel angetan. Dies sind kleine oder auch ganz grosse Tunnel, in denen die Lava nach einem Ausbruch den Vulkan hinunterläuft. Zurück bleiben später diese Kanäle, welche wirklich mehr aussehen als wären sie konstruiert und gebaut wurden. 

Diese Kanäle ziehen sich durch die gesamte Insel und niemand weiss, wie gross diese sein können. Man hat bereits welche entdeckt, die mehrere Meter im Durchmesser waren andere waren wie unterteilt in verschiedene Ebenen, eine für jeden Ausbruch, usw. War wieder eine sehr lehrreiche Wanderung. Als wir am Ende der Wanderung angekommen sind, waren wir an einem tollen Aussichtspunkt über die Insel und den Pazifik. Man konnte am Horizont noch die anderen grossen Vulkane erkennen, einfach herrlich. Und unsere kleine Gruppe war die einzige weit und breit. Damit war keine Menschenseele zusätzlich vor Ort und wir konnten das Alles für uns geniessen.

Nachdem wir den Ausblick mehr als genossen hatten, ging es den gleichen Weg wieder zurück. Also zuerst wieder bergauf dann entlang des Kraters und dann wieder bergab bis zum Bus. Hier hatte sich in der Zwischenzeit auch das Wetter etwas gebessert und wir hatten die Sonne bis zurück zum Bus. Danach hiess es dann zurück zum Hotel und die Freude auf eine Dusche war entsprechend gross. Am Abend sind wir nochmal los und haben in einem kleinen Restaurant direkt am Strand gegessen. Es gab leckeren Seafood und wieder ein lokales Bier. Perfekt als Abschluss für einen genialen Tag. 

Der nächste Tag war dann schon wieder Mittwoch und dieser startete recht früh. Es war wieder eine Überfahrt zurück auf die Insel Santa Cruz geplant. Unser Boot sollte bereits um 6 Uhr ablegen, so dass der Treffpunkt in der Rezeption bereits um 5.20 Uhr war. Wahrlich früh muss ich sagen. Wir haben es aber alle pünktlich geschafft und habe uns gemeinsam auf den Weg gemacht. Mit dem Wissen über den Unfall vor ein paar Tagen, war es diesmal ein etwas merkwürdiges Gefühl auf das Boot zu steigen. Fahren wir doch heute genau die gleiche Route und noch immer werden 2 Personen vermisst vom Unfallboot. Aktuell wurden 4 Leichen geborgen und eben noch 2 Personen vermisst. Was genau der Auslöser war, werden wir wohl nie erfahren. Man vermutet, dass die Motoren einer nach dem anderen ausgefallen sind und das Boot dann manövrierunfähig auf der rauen See umhergetrieben ist, ehe es gesunken ist. Einige Passagiere wollten wohl zu einem anderen Boot schwimmen und es ist Panik ausgebrochen. Ausserdem war das Boot wohl mit einigen Personen zu viel unterwegs, was eigentlich gar nicht erlaubt ist. Jeder Passagier muss sich mit Namen und Passnummer registrieren. Trotzdem wurden Menschen gerettet, welche nicht auf der Passagierliste waren. Somit liegt die Schuld neben dem Kapitän auch bei den Behörden, welche mehr Passagiere an Bord gelassen haben oder eben nicht genau geprüft haben. Jeder Passagier muss beim Einsteigen in ein Wassertaxi seinen Namen sagen und wir dann auf der Liste abgehackt. Schlimm, dass immer erst etwas passieren muss. Da mehr Passagiere an Bord waren als erlaubt, waren auch nicht ausreichend Rettungswesten vorhanden. Wir waren an diesem Morgen also alle etwas angespannt und haben zweimal geschaut wie viele Menschen an Bord gekommen sind. Es war aber alles ok und die Überfahrt verlief sehr gut. Ich glaube, es war auch noch die ruhigste Fahrt unter den Rumpeligen, welche wir hier hatten. Trotzdem waren wir froh, als wir nach etwas mehr 2 Stunden wieder auf Santa Cruz angekommen sind und vom Boot konnten. Die Tabletten gegen Seekrankheit haben auf jeden Fall geholfen, da diese auch einfach etwas müde machen.

Wir sind dann wieder in das uns bekannte Hotel gelaufen, wo bereits wieder ein Frühstück auf uns wartete. Irgendwie tut so ein Essen nach einer Bootsfahrt doch sehr gut. Nachdem wir uns gestärkt hatten, stand uns der Rest Vormittags zur freien Verfügung. Wir wollten uns erst um 13 Uhr wieder als Gruppe treffen, um einen letzten gemeinsamen Ausflug an den Strand zu machen. Am Vormittag sind Corinne und ich dann nochmal los, um die Stadt ein wenig zu besichtigen und die verschiedenen Läden zu durchforsten. Nicht dass wir etwas kaufen wollten, aber schauen kann ja auch spannend sein. 🙂 Vor allem muss man nach dem «Schauen» nicht weiteres Gepäck mit sich rumtragen. 

Ausserdem sind wir noch mit zwei weiteren aus der Gruppe in ein Café, um einen richtigen Kaffee zu trinken. Das Frühstück im Hotel war ok, der Kaffee aber nicht unbedingt. Das war eher ein Kaffee für Herzkranke, so wässrig wie der war. Also sind wir los und sind in einem tollen Café gelandet. Wir konnten sogar wieder draussen in der Sonne sitzen, da es super Wetter war. Danach sind wir dann weitergezogen und haben uns die Fischerboote im Yachthafen ein wenig angeschaut. Ausserdem sind wir in einen Supermarkt und waren extrem beeindruckt, wie akkurat die Regale bestückt waren und wie geometrisch die ganze Einrichtung ausgerichtet war. Da hat sich jemand ganz viel Mühe gegeben. 🙂

Um 13 Uhr haben wir uns dann alle wieder im Hotel getroffen, um an den Strand zu laufen. Wir gingen an den berühmten Tortuga Bay Beach. Ein toller weisser Sandstrand, welcher leicht abgetrennt vom Meer in einer Lagune liegt. Dadurch ist das Wasser ganz still und man kann herrlich darin schwimmen. Und das obwohl 50 Meter weiter riesige Wellen an den Strand, welcher ausserhalb der Lagune liegt, rollen. Der Teil ist zum Surfen bestens geeignet, aber nicht zum Schwimmen und Schnorcheln. Wir haben uns zu Fuss auf den Weg gemacht, was so ca. 1 Stunde gedauert hat. Zuerst ging es ein wenig durch die Stadt und dann immer Richtung Strand. Eine herrliche Landschaft und sehr schön zum Laufen. Wir sind dann erst am Strand zum Surfen angekommen und mussten diesem Strand dann weiter folgen, bis wir in die Lagune kamen. Genau vor dem Strand ist das oben beschriebene Boot gesunken und am Strand lag noch ein kleines Boot, welches versuchte Passagiere zu retten. 

Wir sind dann in der Lagune angekommen und es war traumhaft. Beim Springen ins Wasser habe ich vollkommen vergessen, dass ich ins Meer gehe, so ruhig war das Wasser. Es fühlte sich mehr an wie ein See. Entsprechend erschrocken bin ich, als ich eine Ladung Salzwasser im Mund hatte. 🙂 Aber ok, kann passieren. Der Vorteil des Strandes ist, dass sich im hinteren Teil des Strandes Mangrovenbäume befinden, welche super Schatten bieten, in den man sich legen kann. Dadurch ist man vor der Sonne doch ein wenig geschützt. Diese ist hier doch recht stark und man verbrennt sich recht leicht die Haut. Obwohl wir uns zweimal eingecremt haben und das mit Lichtschutzfaktor 50, hatten wir einen leichten Sonnenbrand im Gesicht. Nicht schlimm, aber für das wir nur ca. 1.5 Stunden am Strand waren, sehr gut eingecremt und die meiste Zeit im Schatten, doch extrem. Es war aber ein super Abschluss für unsere Reise und die Entspannung tat richtig gut.

Nachdem wir ausgiebig relaxt hatten, ging ein Teil der Gruppe mit dem Boot zurück, der andere Teil wieder zu Fuss. Wir haben uns für den Fussweg entschieden, war es doch ein herrlicher Spaziergang. Am Abend sind wir dann als Gruppe nochmal los in ein Restaurant für ein gemeinsames Abschiedsessen. Dieses Mal hatten wir wirklich wieder Glück mit der Gruppe. Wir haben sehr tolle Menschen kennen gelernt und freuen uns, wenn wir den einen oder anderen mal wieder irgendwo sehen werden. Zum Glück konnten wir noch alle Kontaktdaten austauschen, so dass wir weiter voneinander hören werden. So macht eine Gruppenreise einfach Spass. 

Nach dem Essen ging es dann wieder zurück ins Hotel. Die letzte Nacht auf den Galapagos stand vor uns. Wir hatten dieses Mal ein sehr schönes Zimmer mit einem super bequemen Bett. Ich habe geschlafen wie ein Baby. 🙂

Und so startete ich sehr gut ausgeschlafen in den letzten Tag auf der Insel. Wir hatten uns bereits gestern als Gruppe verabschiedet, da die Rückflüge sehr individuell stattgefunden haben. Nur die Dame, welche mit uns ab Quito gereist ist, war wieder auf dem gleichen Flug wie wir. Alle anderen hatten ihre Flüge selbst organisiert und sind nicht mit nach Quito gereist. Ich glaube diese Idee war die Bessere, hatten wir doch nicht wirklich viel von Quito in dieser Gruppenreise und die Flüge hätten wir selber auch buchen können. Und wir hätten das sogar besser gekonnt, denn auch unser Rückflug war mit Zwischenstopp in Guayaquil. Hurra, der Tobi freut sich wieder wie ein Schnitzel. Egal, bis es so weit war, konnten wir nochmal ausgiebig frühstücken und das Hotel geniessen. Wir drei Verbleibenden wurden dann von unserem Guide an den Flughafen gebracht, welcher auf einer kleinen Insel direkt vor Santa Cruz liegt. Um dort hinzukommen, muss man aber erst ca. 50 Min über die gesamte Insel von Süd nach Nord fahren. Diesen Transfer durften wir im Bus des Hotels machen. Somit hatten wir für uns 4 Passagiere ca. 26 Sitzplätze zu Verfügung. Auch nicht schlecht. Als wir am Nordende angekommen sind, hiess es nochmal kurz auf eine Fähre umsteigen, um auf die Insel Baltra zu kommen, wo der Flughafen liegt. Nach der Fähre hiess es dann in einen Bus des Flughafens umsteigen, welcher uns direkt ans Terminal brachte. Dieses war doch ein wenig grösser als das Gebäude bei unserer Ankunft. Aber trotzdem alles sehr überschaubar. Wir haben dann den üblichen Check-in gemacht und unser Gepäck wurde wieder durchsucht. Dieses Mal wurde vor allem neben organischen Sachen auch auf Dinge geachtet, welche von der Insel versucht werden mitgenommen zu werden, wie z.B. Sand, Vulkangestein, usw. Das ist alles strengstens verboten. Wir hatten aber nichts dabei und alles war gut. Für uns hiess es dann warten, bis wir aufgerufen wurden zum Boarden. Unser Flug ging um 14 Uhr und kurz bevor wir zum Einsteigen gingen, wurde im Terminal im Abflugbereich bereits begonnen sämtliche Souvenirläden zu schliessen, die Türen zu verschliessen, usw. Man wollte Feierabend machen. 🙂 Wir waren um 14 Uhr tatsächlich der letzte startende Flug für diesen Tag. Das fand ich noch sehr witzig. Auf dem Weg vom Terminal ist uns beim Einsteigen dann sogar noch ein Land-Leguan über den Weg gelaufen.

Unser Flug startete wieder mehr als pünktlich um kurz vor 14 Uhr. Wir hatten wieder ziemlich genau 90 Minuten Flugzeit, ehe wir in Guayaquil wieder gelandet sind. Dort hiess es wieder knapp 50 Min warten und zuschauen, wie andere Passagiere ausgestiegen sind, aber vor allem wie neue Passagiere eingestiegen ging. Pünktlich ging es dann weiter auf die letzte Etappe. Diese war wieder knapp 40 Min dann sind wir wieder in Quito zurück gewesen und unser Abenteuer war zu Ende. In Quito wurden wir dann wieder von einem Intrepid Mitarbeiter in Empfang genommen und wir wurden zurück ins Hotel gebracht. Der Transfer zum Hotel war etwas speziell, mussten wir doch unterwegs in ein anderes Auto wechseln. Unser Fahrer meinte irgendwann, dass er in 2 Min rechts abfährt und dort ein anderes Auto auf uns wartet. Er habe ein Problem mit dem rechten Vorderreifen und daher wäre das notwendig. Ich fand den Humor von dem Kerl der Hammer, ich meine von einem Problem am Vorderreifen zu erzählen, bei dem man nicht weiterfahren kann und bei der Gegebenheit aber mit 90 km/h über die Strasse fährt, find ich schon klasse. Ich bezweifle das Vorderrad irgendwas hatte, zumindest blinkte keine Warnlampe oder ertönte ein Signal. Ich denke das andere Auto war einfach auf dem Weg zurück in die Stadt und man wollte das kombinieren. Egal, wir sind einfach umgestiegen und wurden dann so sicher zum Hotel gebracht. Dort wartete dann auch schon der Guide, welcher uns am Anreisetag mit den Infos versorgt hat. Er hat uns kurz begrüsst, gefragt wie es war und sich dann wieder verabschiedet. Das war dann sozusagen das Abschlussmeeting; wieder sehr effizient. Aber uns war es recht, hatten wir doch noch andere Pläne. Eine Klassenkameradin aus unserer Spanischschule in Medellín war auch gerade in Quito und durch Zufall im Hostel neben unserem Hotel. Diesen Zufall wollten wir natürlich feiern. Und so sind wir drei von der Gruppenreise plus Jacky, aus dem Nachbarhostel, losgezogen. Wir sind in ein gemütliches Restaurant und haben was Feines gegessen. Und für den Tobi gab es zwei extrem leckere Mojitos, welche ganz schön eingeschenkt haben. Keine Ahnung, ob es wieder an der Höhenluft oder meinem Alter lag, aber ich hatte echt einen im Tee. 🙂 Aber alles gut, hatten wir für Freitag ja keine Termine. Nach diesem lustigen Abend sind wir zurück ins Hotel und sind völlig fertig eingeschlafen. 

Der nächste Tag war dann schon der Freitag, 30.09.2022 und wir hatten einen Umzug in ein neues Hotel auf dem Programm. Wir wollen noch ein paar Tage in Quito bleiben und die Stadt besser kennen lernen. Den Vormittag haben wir noch genutzt, um an diesem Bericht zu schreiben und um die weiteren Tage zu planen. Kurz vor 12 Uhr haben wir dann ausgecheckt und uns auf den Weg in das neue Hotel gemacht. Wie das neue Hotel dann war, was wir noch alles in Quito erlebt haben, dann im nächsten Bericht.

Tobi

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