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Panama

Panama

  • Reisezeit

    23.07.2022 bis 14.08.2022
  • Reiseart

    Intrepid Gruppenreise

Panama ist ein Land in Zentralamerika, welches an Costa Rica im Westen und Kolumbien im Osten grenzt. Der Panamakanal, der das Land durchquert, verbindet die Karibik mit dem Pazifik. Der Kanal, eine der wichtigsten Wasserstrassen der Welt, ist für den Staat Panama die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle. Panama erhielt 1903 seine Unabhängigkeit von Kolumbien, wobei in Folge das Land lange unter dem Einfluss der USA stand. Erst im Jahre 1999 gaben die USA die volle Kontrolle des Panamakanals an den Staat Panama zurück und zogen sich aus dem Land zurück. Dank der Einnahmen des Kanals zählt Panama heute zu den reichsten Ländern in Lateinamerika.
Panama hat eine Fläche von 75’517 km² worin ca. 4.3 Mio. Menschen leben. Die Hauptstadt und der Regierungssitz des Staates ist seit dem Jahr 1903 Panama-Stadt und mit etwa 820’000 Einwohnern ist sie auch gleichzeitig die grösste Stadt des Landes. Die moderne Stadt ist das wirtschaftliche, politische, touristische und kulturelle Zentrum des Landes und gleichzeitig für uns die Stadt der Kontraste. Wir waren noch in keiner Stadt, in welcher so viele Unterschiede sichtbar waren. Auf der einen Seite eine wunderschöne Altstadt, daneben ein riesiges Armenviertel und auf der anderen Seite eine Skyline mit Wolkenkratzer wie in Miami. Vor der Stadt liegt der pazifische Ozean und wenn man mit dem Auto nur 20 Min. aus dem Zentrum fährt, steht man inmitten eines riesigen Dschungels. Einfach nur Kontraste.

Panama nimmt den schmalsten Teil der mittelamerikanischen Landbrücke ein, die hier vom Panamakanal durchbrochen wird. Der Isthmus von Panama ist nur 60 km breit. Der höchste Berg des Landes ist der Volcán Barú mit 3’477 m. Er ist Teil der mittelamerikanischen Cordillera de Talamanca, die Panama parallel zu den Küsten durchzieht.

Die Geschichte von Panama
Im Jahr 1821 spaltete sich Panama von Spanien ab und wurde Teil von Grosskolumbien unter Simón Bolívar. In den 1830er und 1840er Jahren wurde mehrmals die Unabhängigkeit von der Republik Neugranada (ehemals Kolumbien) erklärt, aber schnell rückgängig gemacht. Infolge einer militärischen Intervention der USA spaltete sich das heutige Panama nach dem Panamakonflikt am 3. November 1903 von Kolumbien ab. Vorausgegangen war der 1000-Tage-Krieg, in dem der Indigene Victoriano Lorenzo für die Selbstbestimmung der Indianer kämpfte, was er mit seinem Leben bezahlte. Damit verloren die Indianer die Chance auf Landbesitz und politische Repräsentation im neuen Staat.

Gleich darauf unterzeichnete Philippe Bunau-Varilla als panamaischer Unterhändler den Hay-Bunau-Varilla-Vertrag, der den USA erlaubte, den Panamakanal zu bauen und gleichzeitig die Hoheitsrechte für das Gebiet, um den Kanal für sich zu beanspruchen, die so bezeichnete Panamakanalzone. Zwischen 1904 und 1914 errichteten Ingenieure der US Army den Panamakanal. Erste Arbeiten an dem Kanal hatten allerdings schon unter französischer Führung im Jahre 1881 begonnen. Die ersten Arbeiten am Bau durch die Franzosen bewirkten die Migration von über 100’000 Arbeitern in die Region, von denen die meisten niemals heimkehrten. In der ersten Bauzeit von 1881 bis 1889 starben bei dem Bau 22’000 Arbeiter (7.5 Menschenleben pro Tag) in der Sumpflandschaft an Gelbfieber und Malaria, deren Erreger noch unbekannt waren. Auf Anraten französischer Ärzte wurde 1883 beim Bau des Kanals angeordnet, zum Schutz vor Malaria die Pfosten der Betten der Arbeiter in Wassereimer zu stellen. Die Eimer wurden allerdings zu Brutstätten der Malariamücken, die Krankheit breitete sich rasend schnell aus, der Bau musste nicht zuletzt auch deshalb abgebrochen werden. Rund um die Baustelle standen Kreuze, Leichen wurden in Essigfässern nach Europa verschifft, damit nicht noch mehr Kreuze aufgestellt werden mussten. 1894 übernahm eine Auffanggesellschaft, die Compagnie Nouvelle du Canal de Panama, die Fortführung der theoretischen Arbeiten und verkaufte 1902 den Gesamtkomplex für 40 Millionen US-Dollar an die Vereinigten Staaten, die etwa 40% der bis dahin geleisteten praktischen Arbeiten verwenden konnten. Die Vereinigten Staaten hatten sich bereits vorher mit verschiedenen Kanalprojekten einer Querung Mittelamerikas beschäftigt, waren jedoch bis dahin zu keinem praktikablen Ergebnis gelangt. Die Planungen des Panamakanals konkurrierten mit Planungen zum Nicaragua-Kanal. Dieser wurde jedoch nicht realisiert, da dessen Investoren den Panamakanal favorisierten. Im November 1903 landeten US-Truppen, besetzten das Gebiet und riefen den unabhängigen Staat Panama aus. Die US-Regierung glaubte, so schneller den Bau des aus strategischen Gründen für absolut notwendig erachteten Kanals zu erreichen. Am 18. November 1903 vereinbarten der US-Aussenminister John Hay und ein ehemaliger Mitarbeiter von Ferdinand de Lesseps, der französische Ingenieur Philippe Bunau-Varilla einen Staatsvertrag – den sogenannten Hay-Bunau-Varilla-Vertrag – über die Nutzung einer Kanalzone in der Breite von zehn Meilen (16 Kilometern), jeweils fünf Meilen beiderseits der Kanaltrasse, ihre Besetzung und ihre unbeschränkte Kontrolle. Die Vereinigten Staaten kontrollierten damit eine Kanalzone in einer Grösse von 84’000 Hektar. Sie mussten aber die territoriale Souveränität Panamas zusichern. Der Vertrag sah zudem die Zahlung von 10 Millionen US-Dollar vor sowie eine ab 1913 beginnende jährliche Zahlung von 250.000 US-Dollar in Gold. Am 3. August 1914 passierte der kleine Frachter Cristobal, als erstes Schiff den Panamakanal in voller Länge. In der gesamten Bauzeit haben über 28’000 Menschen ihr Leben verloren und die Baukosten wurden damals mit 386 Mio. US-Dollar beziffert.

Von 1959 bis 1962 wurde die Puente de las Américas, eine den Kanal überspannende Brücke, unter den US-Amerikanern erbaut, die über 40 Jahre die einzige Landverbindung zwischen Nord- und Südamerika bleiben sollte. Am 15. August 2004 wurde eine zweite Brücke namens Puente del Centenario unter der scheidenden Präsidentin Mireya Moscoso eröffnet. Sie wurde allerdings erst 2005 in Betrieb genommen. Die dritte Brücke bei Colón wurde im August 2019 für den Verkehr freigegeben. 1964 kam es in der Panamakanalzone zum Flaggenstreit zwischen den USA und Panama und damit zwischen Zivilisten aus Panama und Soldaten der USA.

Am 7. September 1977 wurden die Torrijos-Carter-Verträge unterzeichnet (dem Vertrag den Namen gegeben haben der damalige De-facto-Präsident Panamas, Omar Torrijos, und der damalige US-Präsident Jimmy Carter), der die Übertragung der gesamten Kanalzone von den USA an Panama bis Ende 1999 zusicherte.

Am 31. Dezember 1999 um 12:00 Uhr wurden gemäss dem Torrijos-Carter-Vertrag das gesamte US-Gebiet entlang des Kanals sowie alle US-amerikanischen Militärbasen offiziell an Panama übergeben. Der Betrieb und die Verwaltung des Kanals wurden von der panamaischen Panamakanal-Behörde (Autoridad del Canal de Panamá – ACP) übernommen. 

Die Wirtschaft in Panama
Zusätzlich hat Panama die globalisierteste Wirtschaft der gesamten Region. Ein Hauptgrund dafür ist die Drehscheibenfunktion des Landes dank des 2016 für grössere Schiffe erweiterten Panama-Kanals und eines damit verbundenen Netzes von in der Region führenden, hochmodernen und effizienten Häfen – sowohl am Atlantik als auch am Pazifik – sowie zahlreicher Freihandels- und Sonderwirtschaftszonen, die von überregionaler Bedeutung sind. Das Land ist damit eines der Reichsten in Lateinamerika.

Wichtigste Einkunftsquellen der panamaischen Volkswirtschaft sind der Panamakanal, in dessen Verwaltung, Betrieb und Instandhaltung rund 8’000 Menschen arbeiten, sowie die Registrierung von Schiffen. Die Handelsflotte von Panama ist mit über 6’000 Schiffen aktuell die Grösste der Welt, was allerdings auf die Praxis der Ausflaggung zurückzuführen ist. Fast alle hier registrierten Schiffe befinden sich in ausländischem Besitz und sind mit ausländischen Mannschaften besetzt. Der Grund dafür sind das vergleichsweise unkomplizierte Verfahren zur Ausflaggung und die geringen Steuern.

Die Gesamtzahl der Arbeitskräfte Panamas, die einer regulär bezahlten Arbeit nachgehen, liegt bei weniger als einem Drittel der Gesamtbevölkerung. Der Rest arbeitet für den Eigenbedarf, lebt von der Schwarzarbeit oder ist arbeitslos. Je ca. 19% der regulär beschäftigten Erwerbstätigen arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft bzw. der Industrie. Die restlichen 62% sind im Handels-, Finanz- und Dienstleistungsbereich beschäftigt. 

Am 28. Januar 2016 legte die EU-Kommission ein Massnahmenpaket zur Bekämpfung von Steuerflucht vor, bei dem unter anderem Panama auf der schwarzen Liste der Steueroasen landete. Nach den Enthüllungen der Panama Papers versprach Präsident Varela mehr Steuertransparenz und Offenheit.

Die Währungseinheit von Panama ist der Balboa (PAB), welcher 1 zu 1 an den US-Dollar gekoppelt ist. Daher ist der US-Dollar ebenfalls offizielles Zahlungsmittel. Interessant ist, dass es nur Balboa-Münzen gibt, aber keine Scheine. Alle Scheine grösser als die 1 Balboa-Münze sind US-Dollar-Scheine.

Die wichtigsten Exportgüter des Landes sind Bananen, Ananas, Erdölerzeugnisse, Garnelen, Rohzucker und Kaffee. Über 60 Prozent davon gehen in die Vereinigten Staaten. Die Importe stammen hauptsächlich aus den Vereinigten Staaten und China. Weitere Hauptlieferanten Panamas sind Mexiko und Japan. Eingeführt werden in erster Linie fossile Brennstoffe, Textilien, Konserven, Maschinen, Chemikalien, Fördereinrichtungen und Rohstoffe.

Das Klima in Panama
Panama hat ein tropisches Klima, die Temperaturen liegen im ganzen Jahr zwischen 29 und 32 Grad am Tag und um die 23 bis 25 Grad in der Nacht. In den höheren Regionen können die nächtlichen Temperaturen auf zehn Grad oder tiefer fallen. Insgesamt ist es im Tiefland auf der Pazifikseite etwas kühler als an der karibischen Küste. Die Bergkette, die das Land durchzieht, teilt das Land in einen regenreichen und einen trockeneren Teil. Die Feuchtigkeit regnet sich auf der karibischen Seite ab. Hier können im Jahresmittel rund 3’000 Millimeter Regen zusammenkommen. Der meiste Regen fällt auch hier während der Regenzeit, die von April bis Dezember andauert.

Auf der Pazifikseite dagegen fällt im Jahresdurchschnitt weniger als halb so viel Niederschlag. Der meiste Niederschlag fällt von September bis Oktober. Im Juli und August ist an der Südküste eine «kleine Trockenzeit» zu beobachten.

Die Geschichte und Wirtschaft von Panama Stadt
Der spanische Gouverneur Pedro Arias Dávila gründete am 15. August 1519 Nuestra Señora de la Asunción de Panamá rund 10 km östlich des heutigen Stadtzentrums (Casco). Am 15. August 1521 erhielt die Stadt ihren heutigen Namen und ihr heutiges Wappen. Durch die Entdeckung des Inkareiches in Peru wurde die Stadt bald zu einem wichtigen Handelszentrum. Die Reichtümer der Inkas wurden von hier nach Europa transportiert.

1671 wurde die Stadt durch den englischen Piraten Henry Morgan zerstört und danach etwa 5 km südwestlich davon, an ihrer heutigen Stelle, neu erbaut. Ruinen der ehemaligen Siedlung sind noch vorhanden und werden Panamá la Vieja genannt. Nachdem die Stadt in der Folgezeit von zahlreichen Piraten geplündert worden war, verlor der Handel zunehmend an Bedeutung, aber dank ihrer geographischen Lage am Isthmus von Panama bald wieder an Bedeutung. Panama-Stadt erlebte aber erst nach dem Bau des Panamakanals ein verstärktes Wachstum.

Mit dem Bau der ersten Eisenbahnlinie und schliesslich des Panamakanals nahm die Stadt im späten 19. und vor allem im 20. Jahrhundert einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Panama-Stadt ist heute ein international bedeutendes Banken- und Offshorezentrum. Durch die liberale Steuerpolitik des Landes hat sich der Ort in Verbindung mit der Ansiedlung grosser Banken ab Ende der 1970er Jahre zu einem wichtigen internationalen Bankenplatz entwickelt. 104 vorwiegend internationale Banken haben ihren Sitz in der Stadt oder unterhalten Niederlassung, in kaum einem anderen Ort der Welt gibt es mehr Bankfilialen. Ein grosser Wirtschaftsfaktor ist auch der Dienstleistungssektor und der Schiffsverkehr mit dem Seehafen im Westen der Stadt.

Die Natur von Panama
Panama ist eine natürliche Landbrücke und verbindet Nord- und Zentralamerika mit Südamerika. So kommen hier einige Tierarten aus beiden Teilen vor, wie beispielsweise die Agutis, Tapire oder auch die Harpyie. Geschätzt leben in Panama rund 300’000 Insektenarten. Mehr als 29 % der Landfläche ist in 15 Naturparks aufgeteilt, die dem Schutz und Arterhalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt dienen.

Fazit über Panama
Wow, was für ein Land mit so einer Vielfalt und solchen Kontrasten. Unglaublich. Wir haben es ja bereits oben beschrieben, wie der Kontrast innerhalb der Stadt Panama City ist, aber das zieht sich durch das ganze Land. Auf unserer Segelreise durch die San Blas Inseln habe ich (Tobi) mich mit dem Bootsjunge, einem 24-jährigen Kerl aus Panama, unterhalten und ich musste zugegeben, wenn wir von Panama reden, wir meinen eigentlich immer nur Panama City. Dass es noch so viel drum herum gibt, war uns gar nicht so bewusst. War ein wenig peinlich, aber seine Antwort hat mich noch mehr überrascht. Er meinte, eigentlich geht es jedem so, selbst den Menschen in Panama. Alles dreht sich immer nur um die Stadt und alles andere vergisst man so ein wenig. Das fanden dann wir wiederum spannend. Es wurde eine lange Unterhaltung. 🙂
Was wir aber hier so alles gesehen haben ist schon echt beeindruckend. Der Panamakanal mit seiner ungeheuerlichen Geschichte und den aktuellen Ausmassen und Einfluss auf die Wirtschaft in Panama. Dann die wunderschönen Inseln von San Blas mit dem blausten Meer, das wir bisher gesehen haben. Die Fahrt durch den Dschungel, als wir zum Hafen für den Segeltrip gefahren sind, die Höhenlagen um die Region Boquete mit all den Kaffeeplantagen und dem leckeren Geisha-Kaffee, usw. All das waren besondere Eindrücke, die uns bleiben werden. Für uns ist Panama wirklich ein Reiseziel, dass man empfehlen kann. Auch wenn hier nicht alles so billig ist, so kann man doch auch zu moderaten Kosten reisen. Man muss eben einfach etwas vergleichen und schauen in welches Hotel oder Restaurant man geht. Was man aber sagen muss, bei all den vielen positiven Sachen, ein Punkt ist uns im Negativen aufgefallen. Der Servicegedanke ist in Panama nicht so richtig ausgeprägt. An sich sind die Menschen mega freundlich und nett, nur bei der Arbeit in einem Café, Restaurant, oder ähnlichem, scheint das nicht so richtig zu klappen. Da ist es dann eher so, man wartet bis der Kellner oder die Kellnerin Lust und Zeit hat, einen zu bedienen. Muss man einfach wissen und einplanen. Dann kann man damit umgehen und sich einfach nicht stressen lassen. 🙂
Dafür war das Thema Sicherheit hier in Panama wieder gar kein Problem. Weder in der Stadt noch auf dem Land haben wir uns unsicher gefühlt. In der Stadt Panama gibt es vereinzelt Bezirke, welche man als Tourist nicht unbedingt besuchen soll, vor allem nicht bei Nacht. Wir sind durch das Gebiet ein paar Mal mit dem Uber gefahren und fragen uns schon, was soll ein Tourist hier machen? Sich die Armut und Probleme der Menschen anschauen und ggfs. die Menschen dabei noch fotografieren muss wirklich nicht sein und für uns schon gar nicht. Wir wurden darauf aufmerksam gemacht das Gebiet nur mit dem Auto zu durchqueren, das haben wir gemacht und damit ist die Sache für uns gut. Ist einfach kein Grund diese tolle Stadt nicht zu besuchen.

Unsere Reiseroute: