Nicaragua
Nicaragua
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Reisezeit
10.07.2022 bis 15.07.2022 -
Reiseart
Intrepid Gruppenreise
Die Republik Nicaragua ist mit einer Fläche von 120’254 km² und einer ungefähren Einwohnerzahl von 6.5 Millionen Menschen das grösste Land in Zentralmamerika. Im Grossraum Managua, welche 1852 zur Hauptstadt ernannt wurde, leben ca. 1.7 Millionen Menschen, gefolgt von León, Tipitapa und Masaya mit jeweils zwischen 120’000 und 160’000 Einwohnern. Nicaragua grenzt im Süden an Costa Rica und im Norden an Honduras. An der Westküste wird es vom Pazifischen, an der Ostküste vom Atlantischen Ozean, bzw. der Karibik begrenzt. Das Land ist in fünfzehn Verwaltungsbezirke unterteilt.
Mit dem Nicaraguasee (Cocibolca) und dem Managuasee (Xolotlan) hat das Land zwei sehr grosse Seen im Verhältnis zu seiner Grösse. Der Nicaraguasee gilt als der zweitgrösste See in ganz Lateinamerika. Auf der Pazifikseite befindet sich ein Kette von 19 Vulkanen von Norden nach Süden, wovon 4 Ausbrüche während der letzten 15 Jahre hatten.
Wie alle Zentralamerikanischen Länder hat Nicaragua eine besonders hohe Vielfalt an verschiedenen Tier- und Pflanzenarten. Es würde den Rahmen dieser Seite komplett sprengen mehr ins Detail dieses Themas zu gehen, aber falls jemand daran interessiert ist findet man Internet jede Menge Infos.
Das Klima in Nicaragua
Die niedrigeren Regionen auf der Pazifikseite sind gewöhnlich zwischen Dezember und April sehr trocken, haben aber fast täglichen Regen in der Zeit von Mai bis Oktober. Die Atlantikregion gilt als immer feucht da es das ganze Jahr über zu Regenfällen kommen kann. Die Temperaturen liegen zwischen 21°C und 36°C in den niedrigeren Regionen und können nachts bis auf 12°C im nördlichen Hochland fallen. Besonders acht geben sollte man auf die Wirbelsturmsaison, welche von Mai bis November stattfindet. Die meisten und stärksten Stürme passieren aber im September und Oktober und Richtung Karibikseite.
Die Geschichte Nicaraguas
Im Jahr 1502 landete Christoph Columbus das erste Mal an der Atlantikküste Nicaraguas und 1524 wurden die Städte León und Granada von den Spaniern gegründet. León wurde später von einem Ausbruch des Vulkans Momotombo komplett zerstört und etwas nördlich von seiner ursprünglichen Lage wiedererbaut. Granada war in dieser Periode wiederholten Angriffen von Piraten ausgesetzt, welche durch den Río San Juan vom Atlantik aus in den Nicaraguasee gelangten. Am 15. September 1821 erklärte Nicaragua seine Unabhängigkeit und trat zuerst dem Ersten Mexikanischen Reich bei und gründete später, zusammen mit den anderen Ländern der Region, die Republik der Staaten von Zentralamerika um letztendlich im Jahr 1838 seine komplette Unabhängigkeit als Republik von Nicaragua zu erlangen. Die Geschichte Nicaraguas ist geprägt von Kriegen und Gewalt. Leider spielen in diesem Fall die USA eine traurige Rolle. Für die USA war Nicaragua immer ein wichtiges Land, da über viele Jahre die Idee im Raum stand, einen zweiten Kanal zur Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik zu bauen. Diese Idee führte zu einigen Invasionen und Einmischungen durch die USA. In den 1920er Jahren bis 1933 wurden die US-Streitkräfte durch den General Augusto César Sandino und seiner Guerillaarmee bekämpft, wodurch dieser zum Volkshelden wurde, und die USA das Land verliessen. Alles was danach in dem Land passierte kann man nicht in Kürze erzählen. Es gab verschiedene Diktaturen und auch heute ist das Land nicht demokratisch regiert. Es gibt zwar Wahlen, welche aber nicht unbedingt rechtmässig durchgeführt werden und die Gesetze wurden so angepasst, dass der aktuelle Präsident Daniel Ortega, welcher eigentlich schon längst nicht mehr regieren dürfte, 2021 zu weiteren 5 Jahren «gewählt» wurde. Da der gute Mann doch schon älter und gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe ist hat man ihm seine Frau als Vizepräsident an die Seite gestellt, was die Sache nicht unbedingt demokratischer macht. Aktuell laufen Sanktionen gegen die Unterstützer von Ortega welche vor allem aus den USA und Europa ausgerufen wurden. Hier anzumerken ist, dass viele Einwohner auch nicht glücklich sind über diese Situation, oftmals aber nicht darüber sprechen können.
Die Wirtschaft Nicaraguas
Den offiziellen Statistiken folgend ist Nicaragua das zweitärmste Land in Lateinamerika und der Karibik. Die nationale Währung ist der Goldcordoba, wobei grössere Transaktionen meistens in US-Dollars abgewickelt werden. Die wichtigsten Exportartikel sind Kaffeebohnen, Tabak, Kakao und Rindfleisch. Einen weiteren grossen Anteil an der Wirtschaft haben die Fischerei, Rohstoffminen, Holz sowie der immer wichtiger werdende Tourismus. Der Tourismus hat in den vergangenen Jahren an Wichtigkeit deutlich gewonnen, was man heute auch spüren kann. Wir waren überrascht, wie gut die Strassen in Nicaragua teilweise ausgebaut werden. Im Vergleich zu anderen Ländern gab es deutlich weniger Schlaglöcher.
Der Wohlstand des Landes ist leider ebenfalls sehr ungerecht verteilt. Der Reichtum fällt auf einem kleinen Prozentsatz der Bevölkerung Nicaraguas und der gesellschaftliche Anteil an Armut und extremer Armut ist verhältnismässig hoch. Obwohl sich die Situation in den letzten Jahren etwas verbessert hat, überleben viele Familien nur durch regelmässige Geldsendungen von im Ausland lebenden Verwandten oder Familienangehörigen.
Unser Fazit nach ein paar Tagen Nicaragua
Sicher eines der schönsten und spannendsten Ländern auf unserer Reise durch Zentralamerika. Auch die Geschichte ist sehr spannend, wenn man sich damit auseinandersetzt. Es ist und bleibt aber eine Diktatur und das muss man sich bewusst sein, wenn man mit den Menschen spricht. Wenn man durch die Strassen läuft, fühlt man die Diktatur nicht unbedingt, man ist nur irritiert durch die vielen schwarz-roten Fahnen des FSLN, der Regierungspartei. Aber Nicaragua hat so viel zu bieten, so tolle Landschaften und die Menschen sind so freundlich und nett. Das macht dann doch wieder Spass. Und wo kann man schon auf einem Board einen Vulkan hinunterrutschen? Das geht eben nur hier und macht tierischen Spass. 🙂 Uns hat es sehr gefallen, wir haben uns immer sicher und vor allem auch willkommen gefühlt. Und die Städte Léon und Granada sind sicher einen Aufenthalt wert. Die Kolonialzeit sieht man den Städten einfach an und fühlt diese Zeit auch heute noch.