Guatemala
Guatemala
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Reisezeit
29.06.2022 bis 04.07.2022 -
Dauer
8 Tage -
Reiseart
Intrepid Gruppenreise -
Einreiseort
Melchor de Mencos -
Ausreiseort
Caserio el Florido -
gelaufene Schritte
76’979 Schritte (60 Kilometer)
Guatemala, offiziell Republik Guatemala genannt, ist der bevölkerungsreichste Staat in Zentralamerika im Süden der Halbinsel Yucatán. Guatemala grenzt im Südosten an Honduras, im Süden an El Salvador, im Norden an Mexiko und im Osten an Belize. Das Land grenzt an zwei Ozeane, im Osten an den Atlantik (Golf von Honduras), als Teil des Karibischen Meers, und im Südwesten an den Pazifik. Guatemala ist in 22 Verwaltungsbezirke aufgeteilt. Der jeweilige Verwaltungssitz trägt den Titel „Cabecera“. Ein Departamento (Bezirk) kann bis zu 30 „Municipios“ als nächstkleinere Verwaltungseinheit umfassen. Guatemala hat eine Fläche von 109.021 km² auf welcher knapp 17 Mio. Menschen leben. In der Hauptstadt Guatemala-Stadt leben heute etwas über eine Million Einwohner und sie ist damit die grösste Stadt des Landes. Die Agglomeration, die fälschlicherweise oft mit Guatemala-Stadt gleichgesetzt wird, umfasst allerdings weitere Städte wie Mixco, Villa Nueva und einige andere Orte, die sich in den letzten Jahrzehnten von kleineren Dörfern zu Städten entwickelt haben und mit Guatemala-Stadt de facto zusammengewachsen sind. In diesem Ballungsgebiet leben heute rund 2.5 Millionen Menschen.
Das Klima in Guatemala
Das Klima in Guatemala ist sehr verschiedenen für die einzelnen Bereiche des Landes. So hat der flache und fruchtbare Küstenstreifen am Pazifik durchgehend feuchttropisches Klima, die grössten Regenmengen mit bis zu 5’000 Millimetern im Jahr gehen allerdings an der Karibikküste sowie über dem Petén im Norden nieder.
Das Hochland ist an sich schon von verschiedenen Klimazonen geprägt. Wegen seiner Lage zwischen 1’300 und 1’800 Metern über dem Meer herrscht fast das ganze Jahr über ein mildes Klima mit Tagestemperaturen zwischen 18 und 28 Grad. In höheren Lagen kann die Temperatur vor allem im Januar und Februar stark sinken. Darüber hinaus beginnt in den Bergen jedes Jahr Anfang Mai eine ausgeprägte Regenzeit mit täglichen Regenfällen bis in den Oktober.
An den Küsten sowie im Petén erreicht die mittlere Jahrestemperatur mit 26 Grad den Höchstwert. Im westlichen Altiplano werden mit knapp unter 15 Grad die niedrigsten Durchschnittstemperaturen erreicht.
Die Natur in Guatemala
Rund 35 Prozent der Fläche von Guatemala sind von Wald bedeckt, wovon knapp 50% bewirtschaftet werden. Die übrige Waldfläche steht unter Naturschutz, wobei das grösste Schutzgebiet das Maya-Biosphärenreservat im Norden des Landes ist. Der nördliche Teil des Landes ist grösstenteils von tropischem Regenwald bedeckt. Der zentrale Landesteil besteht hingegen auf Grund der starken Trockenheit und Höhe aus Kiefernsavanne, während die Gebirgsseiten hauptsächlich tropische Berg- und Nebelwälder haben. Das Tiefland an der Küste des Pazifiks besteht teils aus Trockenwald und teils ist es tropischem Feuchtwald bewachsen, während das Tiefland am Karibischen Meer auch tropischen Feuchtwald hat. An den Küsten sind ausserdem auch kleine Mangrovenwälder vorhanden.
Vor allem in den bewaldeten Tiefländern gibt es eine reiche Artenvielfalt. Obwohl seltener geworden in der Zwischenzeit, finden sich Affen und Tapire genauso wie Ozelots und Jaguare. Unter den Reptilien des Regenwalds sind insbesondere zahlreiche Schlangenarten sowie Krokodile und Leguane hervorzuheben. Auch gibt es in den Regenwäldern zahlreiche Vogelarten. Der etwa 35 cm große Quetzal – das Wappentier von Guatemala – zum Beispiel mit seinen grün schillernden Federn, die bis zu einem Meter lang werden können, einer der farbenprächtigsten Vögel des tropischen Regenwalds. Wir konnten den Vogel zu einem späteren Zeitpunkt auf unserer Reise zum Glück aus nächster Nähe sehen. Und das ist wahrlich ein sehr beeindruckender Vogel.
Die Wirtschaft in Guatemala
Guatemalas Wirtschaft ist von der engen Verstrickung grosser Unternehmen mit Politik und Militär geprägt. Sowohl führende Unternehmer als auch Politiker und hohe Offiziere entstammen den gleichen Gesellschaftskreisen der Oberschicht. Darüber hinaus hat der Unternehmerverband CACIF erheblichen Einfluss auf die Politik.
Im Zuge der langsamen Demokratisierung und des Abflauens des Bürgerkriegs seit den 1990er-Jahren zeigte sich ein deutliches Wirtschaftswachstum. Allerdings bleiben Korruption, Rechtsunsicherheit, kaum vorhandene Sozialpolitik, Umweltschäden und Widerstand der Bevölkerung gegen Grossprojekte als Probleme der guatemaltekischen Wirtschaft. Seit einigen Jahren verschlechtert sich zudem die Sicherheitslage durch die Kämpfe zwischen Staatsmacht und Drogenkartellen wieder, was Investoren abschreckt.
Von grosser Bedeutung für die Wirtschaft sind die Überweisungen ausgewanderter Guatemalteken an ihre Familien. Allein in den USA sollen 1.6 Millionen Guatemalteken als illegale Einwanderer leben, welche schätzungsweise über 5 Milliarden US-Dollar im Jahr in die Heimat überweisen.
Die guatemaltekische Wirtschaft ist deutlich auf den Export ausgerichtet. Hauptexportgut des Landes ist Kaffee, was Guatemala zum weltweit siebtgrößten Kaffee-Exporteur macht. Weitere wichtige Exportgüter sind Textilien, Zucker, Bananen und Kardamom. Trotz des mengenmässig geringeren Umfangs gegenüber den Landwirtschaftsprodukten machen Textilien mit etwa 13% den grössten Einzelposten unter den Exporteinnahmen aus. Daneben werden ausserdem Edelsteine und Metalle, Chemikalien, Baumwolle, Palmöl, Nüsse, Tabak, Kautschuk, ätherische Öle, Fahrräder und Rum exportiert. Die Textilproduktion findet hauptsächlich in Maquilas statt. Diese befindet sich in einer Export Processing Zones (EPZs) und ist dort sehr gering reguliert und mit sehr niedrigen Abgaben belastet. Wichtigster Handelspartner für die Textilexporte sind die USA, Zentralamerika, Mexiko und die EU. Die wichtigste Importgüter sind Erdölprodukte, Chemikalien, Elektronik, Textilien, Autos und Maschinen, wobei die wichtigsten Ursprungsländer der Importe die USA, Mexiko, China und die EU sind.
Die Geschichte Guatemalas
Die Geschichte Guatemalas beginnt schon viele Jahre vor Christus mit der Maya Kultur. Diese ganze Geschichte sprengt den Rahmen der Seite, wie auch bei den anderen Ländern Zentralamerikas.
Daher beginnen wir mit dem Jahr 1821 in welchem Guatemala seine Unabhängigkeit von Spanien erklärte. Das Land erstreckte sich damals von Chiapas, Mexiko bis nach Costa Rica. 1823 wurde die politische Vereinigung der mittelamerikanischen Staaten als Zentralamerikanische Konföderation gegründet. Die Regierungszentrale war in Guatemala Stadt. 1839 zerfiel die Föderation in die Staaten Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua und Costa Rica. Erst im Jahr 1924 wurde eine nationale Währung eingeführt, der Quetzal, benannt nach dem Nationalvogel Guatemalas.
Während der Kolonialzeit wurden Produkte exportiert, welche ihren Ursprung in den Mayakulturen haben, wie Kakao oder Carminrot aus Cochenille-Läusen. Im 19. Jh. wurde in starkem Mass der Anbau von Kaffee gefördert. Auch viele Deutsche wanderten in Guatemala ein und etablierten Kaffeeplantagen. Diese sind Quellen einiger der besten Kaffees der Welt, aber auch zunehmender Konflikte zwischen Grossgrundbesitzern und der zu Kolonialzeiten enteigneten indianischen Landbevölkerung. Das 20. Jh. begann mit starken Investitionen der United Fruit Company aus den USA um Bananenplantagen zu errichten. Das Unternehmen unterzeichnete mit dem damaligen Präsidenten Estrada Cabrera einen Vertrag, was zu einem starken Einfluss des Bananengeschäfts auf die Politik Guatemalas führte. 1951 wurde Jacobo Árbenz Guzmán zum Präsidenten gewählt. Er setzte die Reformen seines Vorgängers fort. Der Arbeitsbeschaffung und der Verbesserung der Infrastruktur dienten der Bau der ersten Autobahn und eines grossen Wasserkraftwerks. Beide Projekte liefen den Interessen mehrerer US-Firmen entgegen. Árbenz› Hauptaugenmerk lag aber auf einer Agrarreform, die den Kleinbauern zugutekam und eine Diversifizierung der Agrarproduktion zum Ziel hatte. Die zusätzliche Legalisierung der linken Arbeiterpartei beförderte dabei die Durchsetzung der Interessen von Bauern und Arbeitern. Die USA reagierten auf diese Entwicklung mit zunehmender Sorge um ihren Einfluss im Land, zumal Árbenz entschlossen war, auch die United Fruit teilweise zu enteignen. United Fruit war zu dieser Zeit der grösste private Landbesitzer in Guatemala. Das 1952 zustande gekommene Landreformgesetz gab der Regierung die Möglichkeit, Brachland unter bestimmten eng gefassten Bedingungen gegen Zahlung einer Entschädigung an Kleinbauern zu übertragen. United Fruit war mit einer Brachquote von 85 Prozent einer der Hauptbetroffenen des neuen Gesetzes. Als die Regierung eine Entschädigung von drei Dollar pro Acre anbot, dem Wert wie er von United Fruit in der Steuererklärung angegeben worden war, machte das Unternehmen geltend, dass das Land tatsächlich 75 Dollar pro Acre wert sei. Mit Hilfe ausgezeichneter Kontakte zur US-Regierung (der Bruder des United-Fruit-Präsidenten war im US-Außenministerium für Lateinamerika zuständig, der Außenminister selbst hatte für United Fruit gearbeitet und dessen Bruder war sowohl Direktor der CIA als auch im Vorstand des Unternehmens) startete United Fruit in den USA eine PR-Kampagne gegen Árbenz. Das Ziel war den Eindruck zu erwecken, dass Guatemala ein Satellitenstaat unter sowjetischer Führung werden soll. Die US-Politiker und United Fruit entschlossen sich daher, konservative Kräfte zu unterstützen, die sich den Sturz Árbenz› zum Ziel gesetzt hatten. Die so genannte Operation PBSUCCESS wurde von der CIA unterstützt, mit deren Hilfe eine kleine „Befreiungsarmee“ unter Colonel Carlos Castillo Armas von Honduras aus in Guatemala einfiel und die Regierung stürzte. Dem Coup waren Bombardierungen durch US-Piloten auf Guatemala-Stadt vorausgegangen.
1960 begann ein von der internationalen Öffentlichkeit wenig beachteter Bürgerkrieg. Die Opposition wurde mit Gewalt unterdrückt und es gab hunderttausende Tote. Ein grosser Teil davon in der nicht viel mehr als einem Jahr dauernden Präsidentschaft von Rios Montt. 1996 wurde die Auseinandersetzung erst offiziell beendet durch ein Friedensabkommen zwischen der Regierung und der Guerilla. Seit der Unterzeichnung unterliegt die Umsetzung des Abkommens einer Überwachung durch die internationale Gemeinde. Die guatemaltekische Regierung schwankt zwischen starken Intentionen bis hin zu einem scheinbaren Desinteresse zur Ratifizierung des Abkommens. Angesichts dieses Verhaltens ist es für Guatemala noch ein langer Weg bis hin zum Erreichen der Ziele aus dem Abkommen.
Unser Fazit zu Guatemala
Für uns war Guatemala mit das schönste Land auf unserer Reise durch Zentralamerika. Vor allem die wunderschöne Altstadt von Antigua hat es uns angetan. Wir haben uns dort so richtig wohl gefühlt. Viele schöne Gebäude, Strassen aus Kopfsteinpflaster und als Highlight noch die Sicht auf einen aktiven Vulkan, welcher immer mal wieder Rauch spuckt. Was will man mehr? Uns hat die Natur in Guatemala in all ihrer Vielfalt so richtig gut gefallen. Wir haben es sehr genossen, nochmal die Kultur der Maya zu erleben und zu erforschen und gleichzeitig aber auch die moderne Gegenwart zu erleben. Ausserdem haben wir mit der Begehung des Acatenango Vulkan die glaub ich bisher sportlichste und schwierigste Herausforderung auf unserer Reise erfolgreich gemeistert. Auch wenn das Resultat, der Blick auf den Vulkan El Fuego, buchstäblich sich im Nebel aufgelöst hat, war es für uns so ein eindrückliches Erlebnis, über das wir bald täglich sprechen. Ausserdem haben wir noch selten so viele bunte Sachen gesehen wie in Guatemala. Der Markt von Chichicastenango war sicherlich einer der farbenfrohsten Orte, welche wir bisher besucht haben. Ausserdem haben wir uns in Guatemala sehr sicher gefühlt und hatten wunderschöne Begegnungen mit den Menschen im Land.