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Hong Kong

Der Flug nach Hong Kong (von Penang, Malaysia) dauerte knapp 4 Stunden. Er war mehrheitlich ruhig, der halbe Flieger war leer und die Sitze waren ziemlich bequem. Ist gut zu wissen, denn mit Cathay Pacific fliegen wir dann in ein paar Tagen auch von Hong Kong zurück nach Europa.

Wir sind pünktlich in Hong Kong gelandet und dann ging alles ziemlich schnell. Wir haben gerade zu spüren bekommen, was «Chinesische Effizienz und Organisation» bedeutet. Der Flughafen ist riesig, aber alles super beschrieben (jeweils auf Chinesisch und Englisch) und man geht einfach mit dem Flow. Im Flieger haben wir bereits die Arrival Card erhalten, welche wir auch sofort ausgefüllt haben. Im Gegensatz zu anderen Ländern war diese aber sehr kurz und einfach auszufüllen. Nach vielen Schritten und einer Metro-Fahrt quer durch den Flughafen standen wir dann in einer grossen Halle: Immigration. Und nicht wie sonst gewohnt, hier waren unzählige Schalter besetzt und es gab keine Warteschlange. Man kam hin, wurde einem Schalter zugewiesen und schon ging es los. Ein freundliches Hallo, Fingerabdrücke und ein Foto später bekamen wir den Pass zurück mit einer kleinen Quittung, dass wir nun 90 Tage hier bleiben dürfen. Tja, schade Schokolade, so viel Zeit haben wir leider nicht mehr. Nach der Immigration kamen dann in der nächsten Halle die Gepäckbänder und dort drehten bereits unsere Rucksäcke ihre Runden (notabene 16 Minuten nach Landung am anderen Ende des Flughafens und der ist im Fall nicht klein). Rucksäcke geschnappt und los zur Taxi-Station. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob Uber hier legal ist und haben uns daher, Dank der Hilfe von Patricia, für ein rotes Taxi entschieden. Die Taxen hier haben unterschiedliche Farben und fahren nur in ein Quartier. Wir mussten ein Rotes nehmen, um bis zum Hotel zu kommen. Man stellt sich in die Schlange für die roten Taxen, wird von einem Mitarbeiter begrüsst, der fragt wohin man will und er winkt das nächste freie Taxi herbei. Gepäck einladen und wir bekamen einen Taxizettel in die Hand gedrückt. Soll wohl nur eine Information sein mit dem Richtpreis für die Fahrt. Und dann ging es rasant schon los. Wir waren uns bis zur Hälfte der Fahrt nicht sicher, ob der gute Herr Taxifahrer überhaupt weiss, wohin er uns bringen muss. Irgendwann habe ich ihn dann gefragt, ob er English könne. Das hat er verneint. Er schnappte aber gleich sein Handy und rief jemanden an. Und plötzlich reichte er mir sein Handy und eine englisch-sprechende Person fragte mich, wohin wir fahren wollen 😉 Ja gut, dann haben wir das am Telefon geklärt, der Herr hat wieder übersetzt und ein paar Minuten später standen wir vor unserem Hotel. Auch hier, effizient und unkompliziert, wenn beide Parteien sich zu helfen wissen 😉 Während ich bezahlt habe, sehe ich Tobi im Rückspiegel, dass er schon mit 2 Herren vom Hotel spricht. Die haben schon all unsere Rucksäcke auf dem Rücken und «schubsten» uns freundlich zur Reception. Uff, dieses Tempo hier…..daran müssen wir uns noch gewöhnen. Wir wurden eingecheckt und ein paar Minuten standen wir schon in unserem Zimmer. Cool! Ein paar Minuten später kamen dann auch gleich unsere Rucksäcke nachgeliefert. Da hat uns Patricia ein super Hotel empfohlen. Wir sind uns solchen Service nicht gewohnt und erwarten den auch nicht. Aber nach 18 Monaten Weltreise muss ich gestehen, dass es sich auch wieder toll anfühlt und wir sind unendlich dankbar, sowas erleben zu dürfen.

Wir haben dann schnell 2-3 Dinge erledigt, bevor wir nochmal raus sind zum Abendessen. Tobi der arme Kerl hatte den ganzen Tag noch fast nichts (er kann an Flugtagen vor und während des Fluges nichts essen). Unser Hotel befindet sich inmitten oder zwischen zwei Einkaufszentren (ehrlich gesagt blicken wir da noch nicht so durch) und so haben wir uns entschieden, einfach mal in die Mall zu gehen. Dort wird es wohl was zu essen geben. Und so war es dann auch. Wir haben uns für ein Thailändisches Restaurant entschieden (fairerweise sei gesagt, dass uns dies gleich als Erstes ins Auge stach). Am Eingang war ein Computer. Man gab die Anzahl Personen ein und schwups kam ein Zettel raus. Wir hatten die Nummer A0018. Und so mussten wir vor dem Restaurant einfach warten, bis unsere Zahl aufgerufen wurde. Das Essen war richtig lecker und wir haben dem Treiben im Restaurant auch mal ein bisschen zugeschaut. Hier gibt es ja die eine oder andere Verhaltensregel, welche man beachten sollte. Und man lernt am besten von den Locals 😉 Zum Dessert gab es dann noch einen Starbucks Kaffee und dann sind wir auch schon wieder zurück und zeitig ins Bett. Wir wollen morgen fit sein und die Stadt mal zu Fuss erkunden.

Am nächsten Tag sind wir dann zu Fuss los, wie immer in einer Stadt. Unser Hotel war wieder sehr zentral und somit waren wir direkt im Geschehen drin. Wow, die Stadt hat uns auf Anhieb gefallen. Wie bereits in Singapur war alles top sauber, organisiert und ein Gewusel von Menschen. Einen wirklichen Plan, was wir die Tage in Hong Kong machen wollen, hatten wir ehrlich gesagt nicht. Patricia hat uns nämlich nicht nur das Hotel empfohlen, uns bereits zum Abschiedsgeschenk ein paar HKD überreicht, sondern hat uns auch mit unzähligen Tipps versorgt. Die haben wir vorab brav in unser Google Maps übertragen und somit galt es nun nur noch, alles «abzuarbeiten». Wobei, das schafften wir sowieso nicht in der kurzen Zeit, wo wir hier sind. Also haben wir uns auf ein paar Punkte beschränkt und müssen halt zwangsweise einfach nochmals zurückkommen 😉 Wir waren noch nie in China und auch noch nie so nahe an China und deren Kultur. Aber wir merkten schon, hier weht ein anderer Wind und ich mag das gar nicht negativ klingen lassen. Mich fasziniert und interessiert China und die Kultur, Menschen, Gebräuche sehr und ich finde es nach wie vor schade, konnten wir aufgrund Corona nicht mit Festland-China beginnen. Nichts desto trotz merkten wir, dass Hong Kong im Umbruch und es auch etwas angespannt ist. Auch dies wieder nicht im negativen Sinn gemeint. Ich mag mir hier nicht ein Urteil erlauben, was in unseren Augen «gut» oder «schlecht» ist. Ich hoffe für die Bevölkerung, dass ein Weg gefunden wird, dass die Menschen glücklich und zufrieden leben können.

Den Start haben wir an der Promenade entlang der Bucht gemacht. Es war heiss, tüpig (ist das überhaupt ein Hochdeutsches Wort?!) und es hatte einige Leute. Wir haben uns also durch die Menschenmassen manövriert und haben uns einfach in deren Tempo integriert und gingen sozusagen mit dem Flow 😉 Die Promenade ist ewig lang und man kann wunderbar entlangspazieren, die verschiedensten Gebäude anschauen und hat natürlich einen perfekten Blick auf die Skyline von Hong Kong Island. Das wilde Treiben der einzelnen Schiffchen war zudem sehr unterhaltsam. Irgendwie fühlten wir uns sofort wohl in dieser riesigen Stadt, obwohl uns die Schriftzeichen wirklich chinesisch vorkamen (ok, das war ein sehr schlechter Wortwitz)…

Nach einem erfrischenden Kühlgetränk sind wir dann zu einem Museum gelaufen. Auch ich, die Museen nicht wirklich mag, war froh, sind wir dorthin. Es war nämlich so extrem heiss, ich war echt fertig. Das Hong Kong Museum der Geschichte war super gekühlt (aber nicht zu sehr runtergekühlt) und wir haben die Ausstellung in Angriff genommen. Die Schilder waren super ausführlich beschrieben und dies zum Glück auch in Englisch. Es gab sogar eine App mit Audioguide und so konnten wir unfassbar viele Informationen bekommen. Das Museum zeigt die Geschichte der Stadt bis hin zum Jahr 1997, zum Tag der Wiedervereinigung von Hong Kong mit der Volksrepublik China. Seit dem 1. Juli 1997 läuft nun die 50 Jährige Übergangsphase und der Stadtstaat gilt als eine Sonderverwaltungszone. Das heisst, China hat nach 156 Jahren britischer Kolonialherrschaft Hong Kong wieder von den Briten übernommen. In der 50 jährigen Frist gelten jetzt aber politisch und rechtlich gesehen noch 2 Systeme, wobei das Britische nach und nach abgebaut wird. Mich persönlich hätte natürlich auch die Zeit nach 1997 und das aktuelle Geschehen interessiert, aber da wurde explizit darauf verzichtet. Naja, nochmals einen Grund, in 30 Jahren zurück nach Hong Kong zu gehen.

Nach dem Museumsbesuch ging es dann wieder draussen zu Fuss weiter. Es war immer noch sehr heiss, aber wir hatten ja noch ein paar Punkte abzulaufen 😉 Als erstes haben wir den Kowloon Park angesteuert. Danach ging es nochmals an die Waterfront, zwischen drin führte der Weg immer wieder durch verschiedene Malls. Das war schon verrückt. Der Stadtteil in dem wir hausten bestand vor allem aus Malls, welche untereinander verbunden sind und man einfach durchlaufen kann. Hat 2 Vorteile: es ist immer schön kühl und man wird auch sicherlich nicht von einem Bus oder Auto überfahren. Nachteil…..die Idee haben sehr viele Leute. Es ist also gepackt voll dort drin.

Nach einer kurzen Pause sind wir dann am Abend erneut losgezogen. In Hong Kong gibt es jeden Abend eine Lichtshow an der Waterfront. Zum einen auf dem Festland «Tsim Sha Tsui» und natürlich auch gegenüber auf Hong Kong Island. Die Show war super, wenn auch nicht ganz so eindrücklich wie die in Singapur (oder auch Dubai). Aber wir standen inmitten von Tausenden Touristen, vornehmlich Asiaten, und freuten uns ab den Lichtern und der Musik. Die Stimmung war echt super. Nach der Show sind wir dann in ein Restaurant gleich neben dem Hotel. Es gab Dim Sum und der Eigentümer kam noch an unseren Tisch und wir haben viel gesprochen. Am Ende, nach dem Bezahlen, überreichte er uns eine handgeschriebene Liste mit Sehenswürdigkeiten von Hong Kong, welche wir unbedingt anschauen gehen müssen. Zum Glück waren alle Punkte auf der Liste bereits in unserem Google Maps Plan 😉 Die Geste fanden wir so mega toll und hätten wir ehrlich gesagt von Chinesen so in der Form nicht erwartet.

Am nächsten Tag ging es dann tatsächlich zum ersten Mal rüber nach Hong Kong Island. Möglichkeiten dorthin zu kommen gibt es unzählige. Am schnellsten ist man wahrscheinlich mit der Metro. Wir wollten aber die authentischste Variante versuchen und haben dafür ein altes Schiff genommen. Es war natürlich wieder alles top organisiert. Auch nach ein bisschen beobachten haben wir es geschafft, Tickets für uns zu kaufen und schon ging die Überfahrt los. Zum Glück war es eher ruhig, sodass auch ich die Fahrt und die Aussicht auf beide Seiten geniessen konnte. Tobi war natürlich voll in seinem Element und die Fahrt war deutlich zu kurz für ihn.

Hong Kong Island war dann ziemlich ähnlich aufgebaut wie die andere Seite. Man konnte entweder durch Malls oder aber auf überirdischen Gehwegen (Brücken) laufen. Ab und zu gab es sogar eine Rolltreppe, sodass man noch schneller vorwärts kam. Wir haben das Treiben einfach nur so aufgesaugt und es gab an jedem Ecken irgend was Neues zu entdecken. Unsere erste Station sollen aber die Central Escalators sein. Dies ist mit 20 Rolltreppen und 3 Laufbändern das längste Outdoor-Transportsystem weltweit. Da Hong Kong Island sehr hügelig ist und die Wohnviertel steil am Hang oben gebaut wurden, hat man für die Menschen dort dieses System gebaut. Und klar, es war auch super programmiert. Je nach dem ob die Menschen runter zur Arbeit (morgens) oder zurück nach oben (abends) mussten, wurde die Richtung der Rolltreppe programmiert. Wir waren zum Glück dort, als diese den Berg hochliefen. Das wäre sonst sau anstrengend geworden. Wir sind dann die gesamte Strecke von über 800 Metern und über 135 Höhenmetern hochgefahren. Das war so genial. Tja, oben angekommen wussten wir nicht so recht, was wir jetzt machen sollen. Runterfahren war nicht und auf die Tausenden von Treppen hatten wir nicht so grosse Lust. Welcher Punkt auf Google Maps war denn in der Nähe? Nicht ganz in der Nähe aber in Laufdistanz befindet sich der Startpunkt des The Peak Tram. Unterwegs sind wir dann auch noch beim Hong Kong Zoologischen und Botanischen Garten vorbeigekommen. Die Pflanzen waren toll, was uns überhaupt nicht gefallen hat, waren die eingesperrten Tiere, vor allem Affen. Es war schön, solche Tiere einmal zu sehen, aber nicht hinter Gittern und in teilweise sehr kleinen Käfigen. So traurig.

Nach unzähligen Schritten sind wir dann auch bei der Station vom Tram angekommen. Ok, wir sind gefühlt 5 Mal um das Gebäude rumgelaufen bis wir den Eingang gefunden haben. Das ist eine der beliebtesten Touristenangeboten der Stadt und somit waren dort extrem viele Leute. Wir haben uns aber brav in die Schlange gestellt und haben gewartet. Erstaunlicherweise ging aber alles schneller als zuerst gedacht und schon hatten wir unser Ticket. Die Zahnradbahn kam dann auch relativ schnell, damit wir aber gute Sitzplätze ergattern können, haben wir tatsächlich die erste Tram ziehen lassen. Und so sind wir dann tatsächlich ganz vorne gesessen und konnten perfekte Videos machen. Oben angekommen sind wir etwas erschrocken. Es war mal wieder eine mehrstöckige Mall und man konnte so ziemlich alles kaufen. Wir haben uns einen Kaffee gegönnt und diesen bei bester Aussicht genossen. Wir haben uns aber beim Ticketkauf nicht lumpen lassen und das Touri-Vollpaket gekauft. So konnten wir noch auf die Dachterrasse des Gebäudes gehen und hatten so noch eine viel schönere Aussicht, vor allem in alle Richtungen. Das war echt genial. Und da haben wir zum ersten Mal gesehen, wieviel Grün es da um diese Millionen-Stadt gibt. Die Zeit verging im Flug und nach gefühlten 10’000 Bildern sind wir dann mit dem Tram wieder runter. Auch wenn es extrem touristisch ist und die Tickets nicht günstig waren, war es ein super Ausflug.

Nachdem wir unten angekommen sind, ging unser Fussmarsch weiter. Durch den Hong Kong Park ging es immer weiter zurück zur Waterfront. Und dann brauchten unsere Füsse eine Pause, wir wollten aber noch mehr ToDo’s erledigen.

Und so sind wir fast 2 Stunden mit den Doppelstöckigen Trams durch die Strassen gefahren. Wir haben uns die längste Strecke ausgesucht und so konnten wir einfach sitzenbleiben und dem Gewusel zuschauen. Auch hier hatten wir wieder Frontrow-Sitze und das erst noch oben. Die Tram wird übrigens liebevoll «Ding Ding» genannt. Ihr könnt euch ja vorstellen warum….. Die Fahrt war extrem spannend, denn wir kamen durch verschiedenste Regionen der Stadt und diese hat sich optisch immer wie mehr verändert. An der Endstation angekommen sind wir dann aus- respektive umgestiegen. Wir haben die Metro zurück zur Waterfront genommen, da diese deutlich schneller unterwegs ist. Alle öffentlichen Verkehrsmittel konnten wir übrigens easy mit der Hong Kong Card nutzen. Diese kann man entweder am Kiosk phyisch kaufen und mit einem Geldbetrag aufladen (Tobi’s Wahl) oder aber mit einer App auf das Handy laden (Corinne’s Wahl).

Den Sonnenuntergang haben wir dann noch von Hong Kong Island angeschaut, bevor wir dann völlig übermüdet mit der Star Ferry wieder zurück aufs Festland sind.

Für den nächsten Tag haben wir uns dann bei einer Free Walking Tour angemeldet. Wir sind frühmorgens mit der Metro (diesesmal) rüber nach Hong Kong Island, denn dort war der Treffpunkt. Wir waren eine ganz kleine Gruppe und unterwegs kamen immer mehr Menschen dazu. Es handelte sich dabei um andere Guides und somit hatten wir am Schluss fast mehr Guides als Teilnehmer in der Gruppe. War echt witzig und so erhielten wir extrem viele Informationen.
Gestartet hat die Tour bei 2 der 3 wichtigen Banken in Hong Kong: Das Gebäude der HSBC (Britische Bank) und der Bank of China. Das Bankgebäude der HSBC stand zuerst auf Hong Kong Island und der Ort wurde ganz bewusst gewählt. Ebenso wurde mit der Regierung vereinbart, dass keine Häuser vor die Bank gebaut werden dürfen, sodass das Geld frei bis zur Bucht «fliessen» kann. Später baute dann die Bank of China direkt nebenan ihren neuen Hauptsitz und baute das Hochhaus natürlich höher als das der HSBC. Zudem wurde eine Ecke des Gebäudes sehr spitzig gebaut und verläuft direkt in Richtung des Gebäudes der HSBC. Beide markanten Eigenschaften wertete die HSBC als «Angriff» und musste natürlich reagieren. Sie bauten auf das Dach ihres Gebäudes eine Art «System um das Gebäude von aussen putzen zu können». Well, guess what? Der Aufsatz wirkte von unten wie eine Art Kanone, welche sich rein zufällig genau in die Richtung der Bank of China richtete. Der sogenannte kalte Krieg ging also munter weiter, bis ein einflussreicher Geschäftsmann aus Hong Kong das Grundstück zwischen den beiden Banken kaufte und dort ein Hochhaus hinstellt, welches sozusagen zwischen der eckigen Kante und den Kanonen steht. Funfact: Das Geschäftsgebäude ist etwas höher als das der HSBC, aber auch etwas tiefer als die Bank of China. Dies wahrscheinlich bereits in weiser Voraussicht, dass in wenigen Jahrzehnten bekanntlich China hier vollständig übernimmt.
Auch ein spannender Fakt über die Banken lernten wir zu den Löwen, welche in Skulpturen vor jeder Bank in Hong Kong stehen. Ein Löwe, der das Maul offen hat, symbolisiert, dass er das Geld «einfangen» soll. Der Löwe mit dem geschlossenen Mund «behält» dann das gefangene Geld.
So und nun noch etwas Letztes bezüglich Geld und Banken in Hong Kong (dann schalte ich den Klugscheisser-Modus auch wieder aus). In Hong Kong dürfen 3 Banken aktuell die offiziellen Banknoten drucken. Dies kommt natürlich wieder vom aktuellen 2-Länder-System. HSBC und die Bank of China drucken Banknoten. Die aus Plastik hergestellten 10 HKD-Noten kommen zusätzlich noch von Department of Finances. Diese Noten werden nur gedruckt, um allfällige Kursschwankungen bezüglich China und dem Pfund regulieren zu können. So kann es also sehr gut sein (dauerte bei uns nicht lange), dass man plötzlich 3 komplett unterschiedliche 10 HKD-Scheine in den Händen hält und diese aber überall ganz normal verwenden kann. Witzig oder?

Diese Free Walking Tour war genau perfekt für mich. Gerade solche Themen, wie die der Banken, interessiert mich natürlich mega. Und es ging auch genau gleich spannend weiter. Wir liefen zu einer christlichen Kirche. Die war jetzt nicht sonderlich hochkarätig. ABER die war gerade in Renovation. Und die ganze Kirche war in ein Gerüst gehüllt. Aber nicht irgend ein Gerüst, nein eines aus komplett Bambus. Wir lernten, dass dieses Bambus-Gerüst eine Erfindung/Spezialität von Hong Kong ist. Nur ganz ausgewählte Personen erlernen diesen Job und aktuell sind es vornehmlich ältere Herren, die diesen Job bereits seit Jahrzehnten ausüben. Diese Arbeiter sind sehr hoch angesehen und verdienen rund 2’000 HKD pro Tag (ca. 250 Franken/EURO umgerechnet). Das Coole an dieser Art des Gerüstbaus, ist dass die verwendeten Bambusstangen nur mit speziellen Gummi-Schnüren zusammengebaut werden und so können diese nach Beendigung der Renovationen einfach aufgeschnitten und die Bambus-Stangen wiederverwendet werden. Wir haben diese Bambus-Gerüste überall in der Stadt gesehen und diese waren teilweise auch um hohe Hochhäuser (ok, super Beschreibung Corinne…) aufgebaut. Gemäss unserem Tourguide halten diese Gerüste auch mittelschweren Taifunen stand. Und diese gibt es öfters in der Region.
Einen kleinen Fakt zur Kirche habe ich doch noch. Naja, eigentlich ist es eine Kathedrale. Diese gehört aktuell der Kirche und soll das einzige Gebäude von Hong Kong sein, welches auch nach der Übernahme von China im Besitz der Kirche bleiben soll. Sind wir mal gespannt.

So weiter geht es mit der Tour. Wir haben noch viel über die Geschichte und die Kultur gelernt. Auch stellten einige Fragen zu der aktuellen Situation und der ganzen Übernahme oder eben auch der Situation, dass man zwischen 2 Rechtssystemen ist. Man merkte hier schon, das die Tourguides nicht offen sprechen konnten oder wollten. Sie haben ihr bestes gegeben und versucht zu antworten, aber auf eine richtige Diskussion ist es nie herausgelaufen. Das muss man hier auch einfach verstehen. Wir können uns nicht vorstellen, wie sich die Menschen hier fühlen in Sachen Sicherheit. Wir merkten aber, dass eine grosse Unsicherheit bezüglich Zukunft besteht. Eigentlich weiss gerade niemand so richtig, wie es in Hong Kong in 30 Jahren aussehen wird. Viele «geniessen» die Freiheiten aus der westlichen Welt, merken aber auch, dass der Einfluss von China immer wie stärker und präsenter wird. Dies zeigt sich zum Beispiel auch bei den Strassennahmen. Bisher war alles auf Englisch angeschrieben und jetzt kommen die Chinesischen Bezeichnungen dazu. Hier wurde wohl auch eher Google Translator (nämlich Wort für Wort-Übersetzung) verwendet. Anscheinend sagen die Chineischen Strassennamen zum Teil sehr lustige Namen 😉 Danach ging es kulinarisch weiter. Wir lernten viel über Restaurantgegebenheiten, wo es das beste Hong Kong Essen gibt und auf einem Strassenmarkt haben wir eine Art Tee-Getränk probiert. War gar nicht schlecht, aber ich bleibe bei Kaffee 😉

Zum Abschluss der Tour ging es dann noch zu einem typischen Tempel. Auch hier haben wir wieder ganz viele Infos bekommen und haben die Tourguides mit Fragen gelöchert. Ich muss aber ehrlich gestehen, nachdem wir schon fast 3 Stunden unterwegs waren, bei gefühlt 50 Grad und 200% Luftfeuchtigkeit, war meine Aufnahmefähigkeit nicht mehr ganz bei 100. Also ich habe damals alles verstanden, aber ich kann es bei bestem Willen nicht mehr wiedergeben. Ich weiss aber noch, dass wir eine Art Opfergabe hingelegt haben und den Schrein für «Erfolg im Business oder bei einer Prüfung» angefasst haben. Ich kann jetzt, 4 Monate nachdem wir dort waren, sagen, dass es geklappt hat. Ist wohl was dran 😉 Da es im Tempel mit all den Räucherstäbchen und Kerzen gefühlte 80 Grad hatte, war ich dann auch froh, als wir wieder raus sind. Und dort endete die Free Walking Tour dann auch. Die war echt genial! So genial, dass wir übermorgen gleich nochmals an eine Tour von diesem Anbieter gehen. Tobi würde jetzt schreiben: aber dazu später mehr 😉

Für uns war der Tag dann natürlich noch nicht rum. Ist ja erst 12:30 Uhr. Eigentlich wollte wir noch etwas arbeiten am Nachmittag, aber die Herren meinten, es ziehe in den nächsten Tagen ein Taifun auf. Wenn wir also noch zum Ngong Ping und zum grossen Buddha wollen, dann sollten wir eher heute gehen. Ok, kein Problem, machen wir. Sind wir also mit der Metro auf die Insel Lantau rausgefahren und dann dort, wieder richtig Touri-like, mit dem Gondeli den Hügel rauf. Müssen zugeben, es war schon ganz schön windig und die hat ordentlich geschaukelt. Vor allem Tobi war dann sehr froh, als wir sicher oben angekommen sind. Was uns sofort aufgefallen ist, sind die vielen Wälder rund um Hong Kong. Das sahen wir schon, als wir gestern auf dem Peak waren. Das ist jetzt im Vergleich zu Singapur zum Beispiel nochmal ein grosser Pluspunkt. Ok, in den Wäldern hätte es auch ganz viele Wanderwege bis zur Spitze des Hügels gegeben. Tja, wir hatten halt leider einfach gar keine Zeit 😉

Oben angekommen befanden wir uns dann ruckzuck in einem sehr touristischen Örtchen mit unzähligen Läden und Restaurants. War jetzt nicht so unsers, wir wollten aber eh weiter nach hinten. Dort gab es ein grosser Park mit einem grossen Buddhistischen Tempel. Es war alles echt mega schön angelegt. Die Idee hatten halt auch einfach ganz viele andere Touristen, was die Sache etwas anstrengender machte. Wir sind dann noch zum grossen Buddha «Tian Tan» gelaufen. Und natürlich sind wir auch hoch zum Buddha gelaufen. Waren ja nur gefühlt drölftausend Stufen (ok es sollen nur 260 sein). Tja, und das Glück war mal wieder voll auf unserer Seite. Es wurde gerade renoviert und einiges war in einem Gerüst versteckt. Wir mussten also all unsere Fotokünste rausnehmen um da gute Fotos ohne Gerüst hinzubekommen. Nein aber jetzt mal ernsthaft. Der Buddha war schon unfassbar beeindruckend in der Grösse und Statur. Wir haben gelernt, dass die Statue 1993 fertiggestellt wurde und dass die Basis des Buddhas ein Modell des Himmelstempels von Peking ist. Der Buddha ist einer von 5 der grössten Statuen in China ist und hat eine Höhe von 34 Metern.

Nachdem wir sowohl den Buddha wie auch den Tempel besucht hatten, ging es dann wieder auf den Heimweg.

ABER davor haben wir uns tatsächlich noch etwas gegönnt. Wenn man mit dem Rucksack um die Welt reist, dann hat man weder Platz noch Kraft Souvenirs mitzuschleppen. Da wir aber in Australien das Paket heimgeschickt haben, hatten wir nun wieder etwas Platz im Rucksack und leider mussten wir diesen ja nicht mehr weit schleppen. Also haben Tobi und ich uns tatsächlich das einzige Souvenir (ausser die Tattoos) gekauft. Und zwar Essstäbchen in einem wunderschönen chinesischen Design. Wir haben auch noch eine kurze Anleitung zur Benutzung erhalten. Tobi hat damit tatsächlich noch etwas Mühe. So können wir jetzt auch zuhause ganz fest üben.
Die Rückfahrt mit der Gondel war dann vor allem für mich genial. Man hat nämlich einen perfekten Ausblick auf den Hong Konger Flughafen. Und der hat es echt in sich. Jede Minute kommt ein neuer Flieger an. Uff, das war sehr aufregend 😉 Tja und nebenbei hatten wir noch eine perfekte Sicht auf die Autobahnbrücke, welche nach Macau führt. Wir haben es uns tatsächlich überlegt, morgen das auch noch zu machen. Aber es reichte einfach nicht mehr.

Na, wer jetzt denkt, unser Tag war durch…..falsch gedacht. Wir hatten noch eine besondere Mission: Wir haben eine Tisch reserviert in einer der höchsten Bars. Das Wetter war wegen dem heranziehnden Taifun nicht optimal aber, das musste trotzdem sein. Auf der obersten Etage eines Hochhauses sassen wir nun halb draussen auf 490 Metern Höhe und haben Wein und Cocktails geschlürft. Das war mal wieder richtig schön, so eine Date-Night. Essen vermochten wir dann dort drin doch nicht 😉 Und weil wir noch nicht genügend Schritte hatten (Scherz) sind wir dann auch noch bis zum Hotel zurück gelaufen. Es war ein sehr intensiver aber auch wunderschöner Tag. Uns beiden gefällt Hong Kong sehr sehr gut.

Am nächsten Tag gingen wir dann getrennte Wege. Tobi wollte nochmals zu einem Tempel etwas ausserhalb und ich wollte bisschen arbeiten und shoppen. Diese Malls sind einfach traumhaft und vor allem gibt es viele Markenshops, die mir so gar nichts sagten. Da mit einem Kaffee in der Hand hindurch schlendern war einfach super. Zudem wollte ich für mein Patenkind noch ein paar Geschenke besorgen. Da dies jetzt für die Leser nicht sonderlich spannend ist, übergebe ich den Stift an Tobi und er berichtet von seinem Ausflug:

Nun ja, was soll ich von meinem Ausflug viel erzählen, schön wars. 🙂 Wobei der Tage hat etwas unglücklich begonnen. Wie Corinne ja schon geschrieben hatte, wurde ein Taifun angekündigt, was normalerweise recht viel Regen und auch ein wenig Wind bedeutet. Und was macht man am Besten wenn die Wetterprognose einen Taifun vorhersagt? Genau, man geht los und lässt den Regenschutz daheim. 🙂 Macht ja noch Sinn. Aber ok, man erahnt schon mal, ich wurde nicht nur einmal nass und vor allem auch nicht nur, weil ich bei meiner Tour recht ins schwitzen gekommen bin. Auf meinem Plan stand die Ten-Thousand Buddha Monastery. Und ich kann bestätigen, ich habe unfassbar viele Buddhas gesehen. Ich muss zugeben, ich hab auch fast jeden fotografiert. Ich bin mit der Metro zu der Monastary gefahren und hab mich dann zu Fuss auf den Weg gemacht. Das Ganze liegt etwas ausserhalb der City und der Weg hinauf startet zudem etwas versteckt hinter ein paar Häusern. Ich musste ein wenig suchen und merkte recht schnell, in der Region bin ich aufgeschmissen. Englisch war jetzt hier wirklich recht dünn und somit das erste Mal auf der Reise, dass ich etwas angespannt war, weil ich mich nicht verständigen konnte. Selbst auf Spanisch war ich immer noch so unterwegs, dass ich wusste, nach dem Weg kann ich immer fragen. Aber jetzt?! Aber egal, hab alles gefunden und stand pünktlich zum ersten grossen Regen unten am Eingang zum Aufstieg. Der Aufstieg ist gesäumt von jede Menge verschiedener Buddhas. Und viele davon sehen wirklich super aus. Ich hatte einen Riesen-Spass. Der Vorteil war, ich hab gar nicht bemerkt wie sehr ich schwitzen musste, weil die Luftfeuchtigkeit war unbeschreiblich.

Endlich oben angekommen habe ich den angrenzenden Tempel besucht. Leider ist die Anlage etwas in Vergessenheit geraten. So gab es nichts zum Trinken zu kaufen, das Restaurant war verlassen und auch sonst waren nicht wirklich viele Menschen da. Wirklich sehr schade. Aber ich denke, das sind eben auch noch die Auswirkungen der Pandemie. Dafür konnte ich jetzt alles in Ruhe anschauen und auch noch zu einem kleinen Aussichtspunkt neben dem Tempel laufen. Das Ganze wirkte ein wenig kitschig, aber trotzdem irgendwie cool. Irgendwie passt das hierher. Ich habe noch ein paar sehr coole Krieger-Statuen gefunden, wobei ich nicht rausgefunden habe, was sie genau bedeuten. Aber für jedes Geburtsjahr gibt es einen Krieger und ich hab auch den jeweiligen aus meinem und aus Corinnes Geburtsjahr gefunden. Sahen noch sehr genial aus, aber so ohne Bedeutung auch irgendwie schade. Leider war eben auch niemand in der Nähe, den ich hätte fragen können.

Nachdem ich dann im Tempel und der Umgebung alles gesehen habe, habe ich mich wieder auf den Weg nach unten gemacht. Was soll ich sagen, unterwegs wurde es nochmal so richtig nass, aber ich habe vor einem sehr kleinen Restaurant einen kleinen Unterstand gefunden, so dass ich ein wenig geschützt war. Aber nass war der Bub trotzdem. 🙂 Egal, trocknet wieder. Natürlich musste ich auf dem Weg nach unten auch noch weitere Bilder machen. Die Buddhas waren einfach so toll, das hat mir gefallen.

Wieder unten angekommen ging es wieder mit der Metro zurück in die Stadt und zu Corinne. So ein wenig shoppen kann nicht schaden und ich wollte doch auch schauen was es so gibt. Wobei ich muss sagen, bei vielen Sachen war ich echt überrascht was diese kosten. In einer Mail wollte man in einem Levi’s Store tatsächlich knapp über 200 Euro von mir für eine normale Jeans. Wer den Schwaben kennt der weiss, ich hab da nichts gekauft. Dacht es wäre billiger als daheim, aber das? Hatte ich nicht erwartet. Wurde also ein billiger Nachmittag und wir haben das Geld lieber nochmal in ein tolles Essen investiert ehe es zurück ins Hotel ging.

Und nun war es doch tatsächlich soweit. Wir schreiben den 7.06.2023 und somit unser letzter Tag auf Weltreise. Auch beim Schreiben hier fühlt es sich richtig schlecht an. Aber was sollen wir machen? Wir können den Lauf der Zeit nicht aufhalten, aber wir können den letzten Tag noch in vollen Zügen geniessen. Unser Flug geht nämlich erst kurz vor Mitternacht und so haben wir noch ganz viel Zeit. Die Rucksäcke sind gepackt und haben wir beim Hotel zur Aufbewahrung abgeben dürfen. Zum letzten Mal ausgecheckt und dann ging die Lauferei wieder los. Naja ging eigentlich. Wir sind nur zur Metro gelaufen und dann zum Wong Tai Sin Tempel gefahren. Da kam dann wieder die ordentliche Dröhnung von Asiatischen Reisegruppen. Jeder kennt die (vor allem die Schweiz unter den Lesenden) und jetzt stellt man sich die einfach noch 5 mal grösser vor. Und dann eben auch nicht nur 1 Gruppe sondern gefühlte 30 gleichzeitig. Easy oder? Mensch war ich froh, sind wir optisch so herausgestochen. Ich habe den grossen Tobi in der Menschenmenge immer wieder gefunden 😉 Wir haben den Tempel ohne Guide besucht. Wahrscheinlich ein Fehler. Wir haben uns alles angeschaut und es war wunderschön, aber verstanden haben wir leider nicht viel.

Im Anschluss sind wir dann noch zum Nan Lian Garden. Ein wunderschöner botanischer Garten. Tja, dass dann ausgerechnet dann ein extrem starkes Gewitter tobte war dann auch egal. Wir waren so richtig nass. Aber trocknete danach auch wieder relativ schnell respektive vermischte sich mit dem Schweiss von der hohen Luftfeuchtigkeit 😉

Und dann war schon bald 14 Uhr und die zweite Free Walking Tour ging es. Das Thema dieses Mal «the dark side of Hong Kong». Da waren wir ja mal gespannt. Tourguide war wieder der gleiche Herr wie beim letzten Mal und dementsprechend war auch wieder der Redefluss. Es ging vor allem um die Art und Weise wie die Locals hier wohnen und leben. Und die hat sehr viel mit «der dunklen Seite» zu tun. Gestartet wurde jedoch auf den lokalen, sehr bekannten Märkten wie der «Fischmarkt, Blumenmarkt und Vogelmarkt». Sagen wir es zusammenfassend mal so. Bei uns wäre schon lange die Tierschutzbehörde auf der Matte gestanden. Die Haltungs- und Zuchtbedingungen einzelner Tiere wie Fische, Katzen, Hunde, Hasen, etc.) war echt grenzwertig. Es tat weh, die Tiere so zu sehen, aber wir möchten hier niemanden verurteilen. Es ist einfach nun mal eine andere Kultur hier und wir dürfen (meiner Meinung nach) unsere Wertvorstellungen hier nicht allzu sehr mitnehmen oder mit dem Finger auf andere Kulturen zeigen. Es ist halt eben einfach anders. Die Chinesen verstehen auch nicht alles, was wir so machen 😉 Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die optisch schönsten Tiere ganz vorne ausgestellt wurden um die Kunden anzulocken. Gerade bei den Fischen wurde diese in kleinen Plastiktüten an Wände gehängt. Der Sauerstoff da drin reichte für 48 Stunden. Wurde der Fisch nicht verkauft innerhalb dieser Zeit hat man keinen zusätzlichen Sauerstoff nachgefüllt…….weiter muss ich ja nicht schreiben. Das gleiche Thema beim Vogelmarkt…….naja, ich musste beim Anblick echt kämpfen und bin möglichst schnell durchgelaufen.

Dann ging es an das Thema Vermögensunterschiede und Wohnungskrisen in Hong Kong. Das war nicht ein minder heftiges Thema. Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist in Hong Kong sehr deutlich zu spüren. Eine normale Mittelschicht gibt es praktisch nicht mehr und der Wohnraum ist extrem begrenzt. Man braucht ca. 20 volle Jahresgehälter in Hong Kong um sich eine kleine eigene Wohnung kaufen zu können. Weil das die meisten Leute nie vermögen können, werden Wohneinheiten gemietet. Weil die Nachfrage sehr hoch ist und die Vermieter/Eigentümer möglichst viel Geld machen wollen, kamen sie auf eine besonders «tolle Idee». Wohnungen werden meistens in verschiedene Einheiten unterteilt und einzeln vermietet. Zum Beispiel eine 4 Zimmer-Wohnung mit 1 Küche und 1 Bad wird in 4 Einheiten unterteilt. Jeder erhält ein Zimmer und es werden 3 zusätzliche Küchen und Bäder (wenn man das überhaupt so nennen kann) eingebaut. So, und das machen jetzt alle Eigentümer in allen Wohnungen in grossen Hochhäusern. Es ist dann Gang und Gäbe, dass in einer solchen Einheit ganze Familien à 3-4 Personen wohnen. Was noch dazu kam, ist dass nicht alle Einheiten auch Fenster hatten. Es kann also sein, dass man nicht nur auf wenigen Quadratmetern hauste als Familie, nein es war auch noch ohne Tageslicht. Ebenso ist das Abfluss- und Wassersystem natürlich nicht auf so viele Einheiten und Menschen ausgerichtete. Unser Tourguide hat selber mal in einer solchen Einheit gewohnt und erzählte dann von seinem bisher tollsten Erlebnis. Die Abwasserleitung verlief über seinem Bett und ist eines Nachts komplett zerbrochen. Auch hier muss ich wahrscheinlich nicht viel mehr dazu berichten…. Die TourCompany hat tatsächlich so eine Einheit angemietet um das den Teilnehmenden zeigen zu können. Diese haben sie für eine 4-köpfige Familie eingerichtet. Ok, wir sind wahrscheinlich etwas grösser als der Durchschnitts-Chinese, aber trotzdem, es war echt heftig. Wir waren ca. 10 Minuten dort drinnen und es war extrem heiss, tiefe Decken und unfassbar eng. Sehr, sehr heftig!!! Nach diesem Erlebnis haben wir dann noch das Geschäftsleben auf den Strassen kennengelernt. Wir waren vor einer Wechsel- Pfändungsstube und haben Zeichen erklärt bekommen, wie sich Restaurants von aussen in deren Leistungen unterscheiden. Zum Ende der Tour hat sich dann Hong Kong ganz typisch mit einem heftigen Regenschauer verabschiedet. Egal, wir waren ja eh schon nass, spielte also keine Rolle mehr. Auch diese Tour war wieder extrem interessant und wir haben viel, viel gelernt.

Wir haben nach der kurzen Zeit hier in Hong Kong definitiv Lust auf noch viel mehr Hong Kong und auch China. Leider aber nicht auf dieser Reise 🙁 Es ist Zeit Abschied zu nehmen. Mit der Metro sind wir zurück zum Hotel, haben im Restaurant neben an noch was gegessen, unsere Rucksäcke geholt und sind zum Flughafen.

Wie die Heimreise und das Ankommen in Europa für uns verlief hat Tobi in unserem letzten Welt-Reiseblog festgehalten. An dieser Stelle möchte ich mich bei Allen bedanken, die uns hier begleitet haben. Der Blog hat deutlich mehr Arbeit gemacht, als wir anfangs gedacht haben, aber wir sind so unfassbar glücklich, dass wir es gemacht haben. Für uns das perfekte Tagebuch an dem wir noch viel zehren werden. Und für Dich/Euch hoffentlich ein schöner Ort, um mehr über unsere Abenteuer und die wundervollen Orte dieser Welt erfahren zu haben. Wir haben für uns entschieden, dass der Blog in der Form weitergehen soll, auch wenn wir nicht mehr auf Weltreise sein werden. Ob wir nochmals eine solche Weltreise machen werden, wissen wir nicht, aber wir wissen definitiv, dass es nicht unsere letzte Reise sein wird. Wir werden also weiter berichten von all den Abenteuern, die wir auf Reisen erleben werden. Wir würden uns freuen, wenn auch Du/Ihr weiter mit dabei seid. EIN HERZLICHES DANKESCHÖN AUF JEDEN FALL AN ALLE!!!!

Singapur und Malaysia

Heute ist schon wieder Mittwoch, der 24.05.2023, sprich 5 Tage nachdem ich den letzten Bericht in Australien hochoffiziell beendet habe. Und was soll ich sagen, ich schaffe es einfach nicht jeden Tag ein wenig an dem Bericht zu schreiben. Ich komme immer wieder in den Rückstand und muss wieder aufholen. Und heute ist wieder so ein Tag. Den letzten Bericht habe ich in Australien beendet und jetzt sind wir schon den zweiten Tag in Malaysia und haben dazwischen noch einen kurzen Zwischenstopp in Singapur gemacht. Man sieht, es war wieder jede Menge los und uns war ganz sicher nicht langweilig.

Also nochmal zurück auf Start und die einzelnen Tage kurz beschrieben. Geendet habe ich in Australien mit dem Auschecken am Hotel. Unsere Fahrt zum Flughafen war ein Kinderspiel und wir waren mehr als pünktlich am Check-in. Auch das war, trotz etwas zu viel Gewicht im Handgepäck, kein Problem. Unsere Airline war sehr strikt und hat das Handgepäck extra gewogen. Wer mehr als 7kg hatte, musste umpacken. Wir haben die Dame am Schalter direkt informiert, dass unsere kleinen Rucksäcke unter Umständen etwas zu schwer sind, aber wir haben eigentlich nur Elektronik, wie Kamera, Laptop, Powerbank, etc. darin. Und das darf ja alles nicht in den grossen Rucksack. Zu unserem Erstaunen hat die Dame einfach aus etwas über 8 kg nur 7 kg auf den Zettel geschrieben und wir durften so durch. Das war sehr nett, weil wir schon überlegt hatten, was wir jetzt machen und wie umpacken. Da hatten andere weniger Glück, wie wir gesehen haben. Dann ging es durch den Security Check, was auch kein Problem war, ging am Samstagnachmittag doch nur eine Handvoll Flieger. Und wir waren sogar der einzige internationale Flug für den Rest des Tages. Der Flug an sich war ganz ok. Wir sind mit Singapore Airlines geflogen und man merkt den etwas teureren Tarif direkt. Ich hatte deutlich mehr Beinfreiheit und konnte meine Beine unter den Vordersitz strecken. Das ist schon ein sehr grosser Vorteil und mir ein paar Dollar Aufpreis wert. Was mich ein wenig beschäftigt, seit wir auf der Südhalbkugel unterwegs sind, sind alle Flüge recht turbulent. Auch dieser Flug war mal wieder nicht ohne und wir wurden teilweise ordentlich durchgeschüttelt. Das macht mir jetzt so langsam keinen Spass mehr, ich mag mal wieder einen richtig schönen und ruhigen Flug haben. Unser Pilot hat das aber super gemacht und wir sind gut nach etwas mehr als 4 Std. Flugzeit in Singapur gelandet. Wobei die Landung hat der gute Herr ordentlich schwungvoll auf das Parket gesetzt. So hart sind wir glaub noch nie gelandet, so dass sogar ein Abteil der Gepäckablage über unseren Köpfen aufging. Was er da gemacht hat, keine Ahnung. 🙂 Nach der Landung sind wir dann zur Gepäckausgabe und dann durch den Zoll, welcher komplett automatisch funktioniert. Man muss ja schon vorher seine Anreise durch eine Arrival Card anmelden und sämtliche Informationen hinterlegen. Bei der Einreise einfach den Pass auf einen Scanner legen, dann geht ein kleines Gate auf, da hindurch und in eine Kamera schauen, Fingerabdrücke abgeben und wenn alles gut ist, geht vorne wieder ein Gate auf. Das war die ganze Einreise. Schade, denn so gibt es keinen Stempel in den Pass, dafür höchst effizient. Vom Aussteigen aus dem Flieger, bis Einreise erledigt sind gerade 15 Minuten vergangen. Man muss nirgends warten, es funktioniert einfach. Danach sind wir dann in die neue Shopping-Mall direkt am Flughafen, zwischen den Terminals. Corinnes Kopfhörer waren kaputt und sie hat ein paar Neue zur Abholung bestellt. Das wollten wir direkt noch erledigen, ehe es in die Stadt geht. Und die Mall ist sowieso ein Highlight. Viele nehmen sich einen halben Tag Zeit, nur um diese Mall zu besichtigen. Das Besondere ist der grosse Wasserfall in der Mitte, welcher wirklich beeindruckend ist, vor allem mit den vielen Pflanzen und Bäumen am Rand. Leider war es schon ein wenig dunkel, aber die Bilder sind trotzdem noch ok, um die Ausmasse des Ganzen zu verstehen. Es ist einfach der Wahnsinn.

Jetzt ging es aber in die Stadt, denn wir hatten noch einen Termin. Wir sind kurz zu unserem Hotel, haben unser Zimmer bezogen und sind wieder los. Was wir hier in Asien jetzt lernen mussten, aus Uber wird Grab, weil Uber ist in Singapur verboten. Es ist von der Aufmachung und Bedienung komplett das Gleiche, heisst einfach nur anders. Wir sind ja nach Singapur gereist, um einen Freund zu besuchen, welcher vor ein paar Wochen für die nächsten 18 Monate nach Singapur gezogen ist. Marcel und ich kennen uns von einem ehemaligen Arbeitgeber und ich bin sehr froh, dass wir uns dort kennen gelernt haben. Wir sind zu Dritt los um noch eine Kleinigkeit zu Essen und natürlich, um mal wieder ausgiebig zu quatschen. Die ganz aufmerksamen Leser werden sich vielleicht erinnern, es ist nicht das erste Mal, dass wir Marcel auf dieser Reise treffen. Vor ziemlich genau einem Jahr, war er beruflich in Vancouver, zeitgleich wie wir und auch dort haben wir die Möglichkeit genutzt, uns zu treffen. Das macht das ganze so lustig, weil wir uns somit zweimal an ganz unterschiedlichen Richtungen auf der Welt getroffen haben. Das Essen war super und wir haben es noch ganz schön lange ausgehalten. Zum Glück hatten wir eine kleine Zeitverschiebung von 1.5 Stunden zu Darwin, was uns ein wenig mehr Zeit nach dem Flug einbrachte. Es war dann doch nach Mitternacht, als Corinne und ich wieder in unserem Hotel waren. Und die Nacht wurde nicht sehr lange.

Sonntag, 21.05.2023, war unser einziger Tag in Singapur. Damit war klar, wir hatten viel vor und wir mussten früh raus. Zum Glück kannten wir die Stadt aber bereits und wir sind vor allem wegen Marcel hier zwischengelandet. Er hat sich noch als Tour-Guide angeboten und uns die Stadt zeigen wollen. Leider musste er am Abend beruflich nach Sri Lanka fliegen, sonst wären wir sicher länger geblieben und hätten mehr Zeit gehabt. So haben wir uns aber schon um 8.30 Uhr getroffen und bevor wir los sind, gab es noch einen herrlichen Ausblick aus dem Hochhaus, in welchem er nun wohnt.

Dann sind wir los und sind quer durch die Stadt, etwas abseits der typischen Touristenpfade, was Corinne und mir sehr gefallen hat. Wir waren im Jahr 2018 schon mal hier, aber krass zu sehen, was sich schon wieder alles verändert hat, was wir aber auch direkt wieder erkannt haben. So sind wir zu den grossen Tempeln in der Stadt, sind durch Little India, Little Arab, durch Chinatown und andere Teile der Stadt. Singapur ist so eine spannende Stadt mit so vielen Kulturen, die einfach nebeneinander wohnen. Mich begeistert das sehr und ich finde die Stadt extremst lebenswert. Ich glaube hier würde ich mich auch wohlfühlen.

Gegen Nachmittag sind wir noch auf einen Kaffee, ehe wir uns von Marcel verabschieden mussten. Die Zeit verging einfach zu schnell, aber es war genial. Vielen Dank, lieber Marcel, für die vielen Eindrücke über die Stadt und das super Abendessen.

Nach der Verabschiedung sind sind wir kurz zurück zum Hotel, um etwas auszuruhen, sind dann aber doch nochmal los. Irgendwie wollten wir noch mehr von der Stadt erleben und haben uns jetzt auf die typischen Touristenpunkte gestürzt. Wir sind zur Marina Bay gelaufen, weil wir die Supertree Groves in den Gardens by the Bay sehen wollten. Wir waren hier vor 5 Jahren schon und fanden das sehr schön, vor allem wenn die Bäume am Abend leuchten und blinken. 

Leider waren wir etwas zu spät dran mit Tickets für den Tree Walk, welcher oben durch die Bäume führt, so dass wir uns entschlossen haben, zuerst die Lichtshow in der Bay anzuschauen und dann später nochmal zu kommen. Also ab durch die Lobby des berühmten Marina Bays Hotel und die angrenzende Mall ans Wasser.

Wir hatten einen tollen Platz und konnten die Lichtshow so richtig geniessen. Es ist nicht so spektakulär wie in Dubai aber dafür alles sehr präzise und aufeinander abgestimmt. Ich fand es genial.

Danach sind wir dann nochmals zurück zu den Trees und haben dort die zweite Show um 20.45 Uhr angeschaut. Für diese Show kann man nicht mehr auf den Walk oben gehen, so dass dies gar kein Thema war und wir uns einfach auf den Betonboden unter den Bäumen gelegt haben. Was eigentlich die viel bessere Position für die Show ist. Es war der Hammer, die Musik und die Lichter, alles war perfekt. Wir hatten tatsächlich Gänsehaut und ein paar Tränchen in den Augen, so toll hat uns das Gefallen.

Danach sind wir noch in eine kleine Brauerei für ein Bier und eigentlich etwas zum Essen. Leider war die Küche aber schon zu, so dass wir nur kurz blieben und dann weiter sind. Das Einzige, was noch offen hatte war eine Street Food Mall, welche aber genial war. Wir konnten hier noch koreanisch bestellen, was wir so auch noch nicht hatten. Es gab Hühnchen und Nudeln und das Ganze recht feurig. Sehr lecker. Jetzt waren wir aber echt bedient und es ging zurück zum Hotel.

Montag, der 22.05.2023 war dann schon wieder ein Reisetag. Wir sind sehr früh aufgestanden, wobei wir zuerst noch zu einem buddhistischen Tempel sind. Wir haben den gestern schon gesehen haben; ich wollte diesen aber noch von Innen sehen und die Atmosphäre spüren. Mir gefällt das immer sehr gut und der kleine Spaziergang hat sich mehr als gelohnt.

Nach einem kleinen Frühstück ging es zurück zum Hotel. Wir sind noch auf die Dachterrasse und dann hiess es auch schon auschecken. Das war sehr schade, weil Singapur und auch das Hotel waren echt toll. Wir hätten schon bisschen länger bleiben können.

Für uns hiess es aber ab Richtung Fährterminal und zum Bus, welcher uns in das nächste Land Malaysia bringen soll. Unsere Fahrt mit dem Grab hat super geklappt und wir konnten von unterwegs noch ein wenig mehr von der Stadt sehen. Am Terminal angekommen hatten wir ein wenig Mühe den Bus zu finden. Es gab eine Mall am Terminal und dort haben wir ein kleines Büro des Busunternehmen gefunden. Wir sollten draussen an einem Parkplatz warten und da war absolut kein Schild oder Hinweis auf einen Bus. Das waren wir von Südamerika anders gewohnt. Bis zum Schluss waren wir uns nicht sicher, ob wir tatsächlich richtig sind. Aber pünktlich um kurz vor 11 Uhr kam ein Bus und wir konnten einsteigen. Der Bus war richtig bequem und wir hatten ausreichend Platz. Wir wurden von einem Steward versorgt und das Ganze ähnelte einem Flug. Es gab eine Decke, dann Kopfhörer, dann eine kleine Flasche Waser usw. 

Die Fahrt ging zuerst Richtung Grenze und da wurde es etwas mühsam. Die Ausreise aus Singapur war ein Kinderspiel, wieder mit solchen automatischen Systemen. Die Einreise nach Malaysia hat sich aber extrem gezogen. Bei der Ausreise war weit und breit kein anderer Bus ersichtlich, bei Ankunft an der malaysischen Grenze standen ca. 20 Busse vor uns. Und jeder Bus wurde wie einzeln abgefertigt. Wir standen ewig im Stau, ehe wir dann endlich aussteigen durften und mit unserem Gepäck zum Schalter in ein Gebäude laufen konnten. Was ich hier noch erschwerend erwähnen muss. Die Dame auf der anderen Seite des Ganges im Bus hat über Stunden lautstark Musik gehört. Ich weiss nicht, ob ihre Kopfhörer kaputt waren aber es dran glaub ich mehr Musik nach aussen als nach innen. Und sie hat es geschafft immer das Gleiche Lied zu hören. Jede 3.56 Min hat sie nervös auf den Monitor getippt und das Lied neu ausgewählt. Es klang wie ein Verschnitt von Helene Fischer und ich war echt am Ende. Nun ja, nachdem wir ca. 1.5 Stunden an der Grenze gewartet hatten, war der eigentliche Grenzübertritt in 8 Minuten gemacht. Von uns wollte niemand etwas wissen und wir haben endlich mal wieder einen neuen Stempel in unseren Pass bekommen. Jetzt ging die Fahrt auch direkt weiter und es warteten nur noch knapp 400 km auf uns. Jetzt kam unser Steward wieder ins Spiel, denn er servierte uns ein leckeres Essen. Tatsächlich warm und mit Hühnchen und Reis. Schmeckte sehr gut und auch der Kaffee zum Nachtisch war ganz ok. So lässt sich Busfahren also aushalten. Unser Ziel Kuala Lumpur erreichten wir wegen der Verzögerung an der Grenze natürlich voll zur Rushhour so dass wir auch hier nochmal ewig im Stau standen. Zum Glück war aber unsere Unterkunft nicht weit weg von der Busstation, so dass wir nur ein paar Meter laufen mussten. Unsere Unterkunft ist eine kleine Wohnung, komplett möbliert, im 37. Stock eines Hochhauses mit einem Blick direkt auf die Petronas Towers. Wie genial ist das??? Nachdem wir eingecheckt hatten und in der Wohnung waren, waren wir echt platt. Es ist einfach der Hammer und wir fühlten uns direkt mega wohl. Am Abend sind wir noch kurz in eine Mall, um etwas kleines zu essen und ein wenig die Nachbarschaft zu studieren. Sind dann aber doch recht schnell zurück, weil wir die Wohnung geniessen wollten. Davor aber noch ein kleiner Blick von der Dachterrasse im 57. Stock genossen bzw. von der sechsten Etage, auf welcher sich ein zweiter genialer Pool befindet.

Der nächste Tag war dann eher ein etwas mühsamer Tag. Ich hatte es versemmelt mich rechtzeitig um eine Free Walking Tour zu kümmern und so sind wir selber los, um die Stadt zu erforschen. Schon nach den ersten Metern war ich irgendwie überfordert. Ich fand das Chaos in Südamerika einfach genial, hier ist es aber irgendwie anders. Ich kann es nicht beschreiben, es wirkt eher befremdlich auf mich. Vor allem die vielen Stände mit Essen sind krass. Vieles sieht sehr lecker aus, auf der anderen Seite möchte ich an vielen dieser Stände aber nichts essen, da es doch eher schmutzig wirkt. Und das dann direkt neben riesigen Wolkenkratzern. Die Stadt ist so widersprüchlich und unterschiedlich, wie ich es noch selten erlebt habe. Wir sind einfach drauflosgelaufen und haben ein paar Sehenswürdigkeiten angeschaut. Ohne aber irgendwie ein richtiges Gefühl und/oder Verständnis über die Stadt zu bekommen. Viele Orte haben mir mega gefallen, andere fand ich tatsächlich schrecklich. Das Highlight für mich sind ganz sicher die Petronas Tower. Diese Architektur ist einfach der Hammer.

Wir haben recht schnell bemerkt, dass wir so nicht weiterkommen und haben uns für den Folgetag zu einer Free Walking Tour angemeldet. Ich glaube man muss sich hier auch einfach wieder an vieles gewöhnen, ging mir ja in Südamerika auch so. Dort hat es mir auch nicht ab der ersten Sekunde so richtig gefallen. Wir sind ordentlich Schritte gelaufen und gegen Nachmittag waren wir komplett durch. Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit waren einfach zu viel. Wir sind dann in unsere Wohnung und haben ein wenig ausgeruht. Ich musste für den Abend auch wieder fit sein, da mein neues Projekt in der Schweiz los ging und ich noch einen fast zwei-stündigen Call vor mir hatte. Dieser lief aber richtig gut und ich habe somit doch noch einen versöhnlichen Abschluss mit dem Tag gefunden. 

Am Folgetag gab es dann die erwähnte Free Walking Tour. Allerdings startete diese doch ein paar Schritte entfernt von unserer Unterkunft, so dass wir bis zum Start schon fast eine Stunde gelaufen sind. Wir sind früh los in der Annahme, dass wir unterwegs noch etwas frühstücken. Irgendwie haben wir da aber nichts gefunden, so dass die letzte Alternative war, am Startpunkt der Tour etwas zu kaufen. Nun ja, auch das hat nicht so ganz geklappt, der Treffpunkt war abgelegen in einem Park und sämtliche Restaurants, oder wie auch immer man das nennen mag, sahen jetzt nicht so einladend aus, oder hatten noch geschlossen. Einzig ein kleiner Shop hatte offen, wo wir zumindest ein Wasser und einen Fertig-Kaffee in der Dose kaufen konnten. Na, so kann das ja was werden.

Unser Guide Ian ist dann pünktlich um 10 Uhr erschienen und legte direkt los. Was konnte der reden und vor allem wie schnell. Mir klingelten nach ein paar Minuten schon die Ohren. Aber es war super, wir waren die beiden einzigen Teilnehmer und konnten somit wieder vieles fragen. Unsere Tour startete am Kriegsdenkmal mit der Geschichte Malaysias und den Kriegen.

Danach ging es zu einer grossen Statue, an welcher die Wappen der verschiedenen Regionen Malaysiens angebracht sind. Mit Hilfe der Wappen und einer Karte erklärte uns Ian jede einzelne Region und ihre Spezialitäten. Ich habe nicht gewusst, dass Malaysia so abwechslungsreich und verschieden ist.

Nach dieser fast 30-minütigen Einführung machten wir uns hinunter zur Stadt. Dabei durchquerten wir den Park der ASEAN-Skulpturen. Die Skulpturen sind von jedem Mitgliedsland der ASEAN Staaten gespendet und repräsentieren das jeweilige Land und deren Kultur.

Danach ging es dann quer durch die Stadt zu den verschiedenen Plätzen, Tempeln usw. Es waren viele Örtlichkeiten, welche wir schon gestern gesehen haben, aber diesmal haben wir einfach etwas dazu gehört. Und was wir gehört haben, war einfach nur spannend. Ian war ein Guide, der sämtliche Fragen beantwortete und sehr offen über das Leben im Land sprach. Ich möchte hier gar nicht zu viel schreiben, denn es waren so viele Infos und manche haben uns teilweise schockiert oder sehr zum Nachdenken gebracht. Ich denke es ist mehr als lohnend, sich mit diesem Land und dem Leben hier zu beschäftigen. Vieles hat uns Ian im Vertrauen erzählt und das möchte ich nicht auf diesem Weg teilen. Das Leben hier ist für viele Menschen nicht einfach.

Besonders gefallen hat mir die Region um den Unabhängigkeitsplatz mit seinem hohen Fahnenmast. Es ist mit 90 Meter einer der höchsten Fahnenmasten überhaupt. Die Gebäude um den Platz erinnern mehr an religiöse Gebäude, sind aber eher Gebäude von Ämtern und Behörden. Der Grund liegt darin, dass die Architekten, welche das Gebiet rund um den Platz entworfen haben, davor in Indien gearbeitet und daher den Stil mit Kuppeln und Dächern mitgebracht haben.

Danach ging es nochmal zum Central Market, wo wir etwas über die malaysische Batik gelernt haben. Im Gegensatz zu der Batik aus Indonesien, welche hier auch verkauft wird, enthalten die Stoffe mit malaysischen Mustern keine Tiere, sondern nur Pflanzen. Aufgrund des hier gelebten Islam dürfen keine Augen auf den Stoffen sein, womit Tiere ausseiden. Dies wird sehr streng kontrolliert, bei der Herstellung. Der Verkauf der Batik aus Indonesien, welche Tiere enthält, ist dagegen erlaubt.

Während unserer Tour hatten wir immer wieder einen besonderen Blick auf ein bestimmtes Hochhaus. Den Merdeka 118, ein Wolkenkratzer, der gerade im Bau ist und wohl Ende des Jahres eröffnet werden soll. Das Gebäude hat 118 Stockwerke und ist mit 678.9 Metern das zweithöchste Gebäude der Welt, nach dem Burj Khalifa mit 828 Metern. Also zumindest so lange dieser noch das höchste Gebäude ist, da sind ja schon andere in Bau, die ihn übertreffen werden. Das Gebäude ist mit einer Mischung aus rautenförmigen Glasfassaden gestaltet, um die Vielfalt der Malaysier zu symbolisieren. Das Design wurde in Anlehnung an die Geste der ausgestreckten Hand von Tunku Abdul Rahman entworfen, als er am 31. August 1957 die Unabhängigkeit Malaysias ausrief. Im Gebäude wird es eine Mischung aus Büroflächen, Hotels und Einzelhandelsgeschäften sowie einem Observatorium, das die höchste Aussichtsplattform in Südostasien sein wird, geben. 

Danach ging es dann noch durch Chinatown, wo es noch ein paar spannende Tipps für gutes Essen gab. Ich weiss aber nicht, ob ich an den Ständen tatsächlich etwas Essen mag. In den Gassen hat es teilweise echt übel gestunken und auch die Stände sahen nicht so sauber aus. Ich weiss auch nicht, das ist mir in Südamerika leichter gefallen. Hier tue ich mir noch etwas schwer.

Unsere Tour ging knapp über 3 Stunden und damit mehr als 30 Minuten länger als geplant. Es hat sich aber mehr als gelohnt, denn wir haben echt viel gelernt und erfahren. Und mit Ian haben wir mal wieder einen richtig tollen Menschen auf unserer Reise kennen gelernt.

Nach der Tour sind Corinne und ich noch etwas essen gegangen, aber in einem normalen Café. Das Essen war richtig gut und die Gewürze ganz schön scharf. Mir schmeckt das wieder richtig gut, habe ich das in den letzten Monaten doch etwas vermisst. Danach sind wir dann wieder knapp 45 Minuten zurück zum Hotel gelaufen und haben dort den Nachmittag bzw. Abend verbracht. Das Laufen in der Hitze und Luftfeuchtigkeit ist einfach mehr als anstrengend, da tut es gut auch mal in der Wohnung zu sitzen.

Am Donnerstag, den 25.05.2023 haben wir dann ein unterschiedliches Tagesprogramm gemacht. Corinne fühlt sich hier nicht ganz so wohl wie ich. Für sie ist die Stadt und Kultur eher eine Herausforderung und macht ihr nicht ganz so viel Spass. Sie hat die Tour gestern sehr genossen, einfach um etwas neues zu lernen, aber jetzt nochmal durch die Stadt ziehen, wollte sie nicht. Ich bin also alleine los, um die Batu Caves zu besuchen. Diese Kalksteinhöhlen liegen rund 15 Kilometer nördlich von Kuala Lumpur und beherbergen mehrere Hindu-Tempel. Ein in der Nähe gelegenes Dorf trägt denselben Namen. Beide erhielten ihn vom Fluss Batu, welcher in der Region vorbeifliesst.

Obwohl die Höhlen den lokalen Stämmen schon seit langem bekannt waren, wurden sie erst im Jahre 1878 durch den Amerikaner William Temple Hornaday berühmt. Die grösste ist die 100 Meter hohe sogenannte Tempel- oder Kathedralenhöhle, in der später mehrere Hindu-Schreine errichtet wurden. 272 steile und in der Zwischenzeit bunt angemalte Treppenstufen führen vom Vorplatz hinauf zum Eingang dieser Haupthöhle. Unterwegs trifft man auf unzählige Affen, welche heute ebenfalls rund um die Höhle leben. Mir war nicht ganz wohl mit den Tieren, wirkten sie doch teilweise recht aggressiv. Viele der Schreine hier erzählen die Geschichte vom Sieg des Gottes Murugan über den Dämon „Soorapadam“. Die 42.7 Meter hohe Statue Murugans auf dem Vorplatz wurde im Januar 2006 nach drei Jahren Bauzeit fertiggestellt. Ich bin mit einem Grab dorthin gefahren, weil es einfach schneller geht als mit dem Zug. Und bei 3 Euro für 20 Minuten Autofahren, musste ich nicht lange überlegen. Zum Glück war ich noch recht früh am Tag hier, so dass noch nicht ganz so viele Touristen hier waren. An manchen Tagen muss das teilweise heftig sein wie viele Menschen sich die Treppe hinaufbewegen. Und ich muss sagen, man spürt die 272 Stufen bei dem Klima.

Nachdem ich den oberen Bereich angeschaut habe, bin ich die Treppen wieder hinunter und hab mir die kleinen Tempel am Fusse des Bergs angeschaut. Vieles wirkt für uns einfach kitschig, aber dafür sind die vielen Farben auch wieder irgendwie schön.

Nach diesem Abenteuer habe ich wieder ein Grab gerufen und bin damit wieder in die Stadt gefahren. Ich bin zum botanischen Garten gefahren und einmal quer durch den Park. Das Ganze ist eine tolle Anlage, aber richtig überzeugt hat es mich nicht. Ich habe den Tipp noch von unserem Guide gestern bekommen und auch im Internet liest man den Park immer als Empfehlung. Es war ok, aber für mich kein Highlight.

Ich habe den Park einmal durchquert und dann beschlossen, anstatt wieder zurück zum Haupteingang einen Seitenausgang zu nutzen, um von dort wieder Richtung Zentrum zu laufen. Unterwegs bin ich dann am Nationalmuseum und der Nationalmosche vorbeigekommen. Beides hätte mich irgendwie interessiert, vor allem die Mosche. Man kann diese besichtigen, muss sich aber an viele Regeln halten. Ich kenne mich da einfach nicht so aus und hab daher auf einen Besuch verzichtet. Ich finde es auch immer doof, wenn ich sehe, wie sich andere in christlichen Kirchen benehmen, dann muss ich nicht auch so sein. 

Ich bin dann lieber wieder zum Unabhängigkeitsplatz und dort in eine Gallery, welche wir gestern schon im Laufe der Tour besucht hatten. Diesmal bin ich aber in den ersten Stock, da man hier verschiedene Modelle der Stadt Kuala Lumpur anschauen kann. Gestern hat es uns dafür nicht gereicht. Genial was manche Menschen für eine Geduld haben, um solche Modelle bauen zu können. Ich war echt beeindruckt.

Danach bin ich nochmal nach Chinatown, weil ich einen chinesischen Tempel besuchen wollte. An diesem sind wir auch schon mal vorbeigekommen und hatten da keine Lust mehr. Ich bin also hinein und es war eine ganz besondere Stimmung im Tempel. Ich fand die Zeremonien der Menschen, die Farben und Formen sehr beeindruckend und der Geruch der Räucherstäbchen war einfach extrem. Mir hat es sehr gut gefallen.

Danach hatte ich aber genug und ich bin wieder Richtung Hotel gelaufen. Unterwegs noch etwas Kleines gegessen und dann musste ich erstmal Mittagsschlaf machen. Ok, es war schon später Nachmittag, aber egal. Ich war echt bedient.

Am Abend sind wir dann nochmal los, um in die grosse Mall an den Petronas Towers zu gehen. Wir wollten nicht shoppen, sondern nur etwas Essen. Danach sind wir nämlich zur Lichtshow, welche jeden Tag um 20 Uhr zwischen der Mall und den Tower stattfindet. Die Show war jetzt nicht vergleichbar mit den Shows in Singapur oder Dubai, aber trotzdem sehr schön. Sie war vor allem sehr farbenfroh, was mir noch sehr gut gefallen hat.

Am darauffolgenden Freitag haben wir es eher ruhiger genommen. Am Morgen haben wir noch die letzten Hotels und Busse gebucht und uns dann wieder an die Arbeit gemacht. Jetzt bin ich zumindest mit diesem Beitrag wieder up-to-date, mit den ganzen Berichten aus Australien aber noch immer im Hintertreffen. Wir haben so viele Bilder gemacht, dass jetzt die Auswahl der Bilder für die Homepage echt mühsam ist. Das kostet unfassbar viel Zeit. Aber ich habe es geschafft und zumindest der erste Teil von Australien ist fertig und auf der Homepage. Nun ja, der Text ist da, aber jetzt spinnt unsere Homepage. Mal schauen, wann der Bericht dann tatsächlich gelesen werden kann. Ich habe den Text aber auch nur wegen dem Wetter fertigbekommen. Eigentlich wollten wir ja gegen Nachmittag los und in die Mall bei Petronas Towers. Ausserdem stand ein Besuch auf der Aussichtsplattform auf den Tower auf dem Programm. Dies haben wir aber wegen schlechtem Wetter canceln müssen. Wir haben auf der Free Walking Tour gelernt, dass Kuala Lumpur die Stadt mit den meisten Blitzen auf der Welt ist. Und das haben wir heute Nachmittag heftig erfahren. Wahnsinn, was da für ein Gewitter über die Stadt gezogen ist. Es hat geschüttet und geblitzt, das war schon krass. Und aus dem 37. Stock wirkt das nochmals irgendwie heftiger. Laut unserem Guide gibt es an über 200 Tagen im Jahr Blitze in der Stadt, und noch heute gibt es viele Unfälle deswegen. Die Gewitter sind also nach wie vor nicht ganz ungefährlich hier. Für uns war es aber eher ein Erlebnis als eine Gefahr. Wir haben die Aussicht sehr genossen.

Daher sind wir erst zum Abend los und haben die Aussichtsplattform gestrichen. Wir sind nur etwas Essen gegangen und dann doch noch ein wenig shoppen. Manche Sachen sind eben doch deutlich billiger hier und wir haben nochmal ein paar schöne neue T-Shirts usw. gefunden. Das hat sich doch noch gelohnt. Und wegen des schlechten Wetters haben wir ja Geld gespart für die Aussichtsplattform, also sozusagen ein Nullsummenspiel. 🙂 Danach ging es dann aber wieder zurück ins Appartement und wir haben den Tag beendet.

Am Samstag, 27.05.2023 war dann wieder ein Reisetag und wieder stand uns eine Busfahrt bevor. Unser Tagesziel war die Stadt Ipoh, ca. 170 km nord-östlich von Kuala Lumpur. Wir haben am Morgen unsere Sachen gepackt und unser Appartement zurückgegeben. Auch die Aussicht aus dem Fenster war wieder ein wenig besser.

Die Rückgabe des Appartement war eine etwas schwierige Angelegenheit, da ein anderer Herr geschickt wurde, welcher nicht unbedingt Englisch sprach. Was er aber sagen konnte war, dass ich ihm doch jetzt bitte ein Trinkgeld geben soll. Habe ich jetzt gar nicht kapiert, weil sein Job war jetzt nur in die Lobby kommen und uns unser Depot für die Zimmerkarte geben und diese in Empfang nehmen. Dabei hat er noch in der falschen Lobby gewartet und wir mussten ihn ewig suchen. Ich habe mich dann auch mal doof gestellt und ihn einfach nicht verstanden. Fand er jetzt nicht so witzig, aber das war einfach frech. Sonst bin ich ja nicht so, sondern gebe gern ein Trinkgeld, aber das habe ich einfach gar nicht verstanden. Nun ja, egal. Wir haben uns ein Grab gerufen und sind zum Busterminal. Und das war jetzt schon anders als in Singapur. Unsere erste richtige Busreise in Asien und eigentlich vergleichbar mit Südamerika. Nur das wir hier teilweise gar nichts verstanden haben, wenn nicht Englisch gesprochen wurde oder in Englisch angeschrieben war. Aber wir haben es geschafft, sind durch alle Checks gekommen und waren pünktlich am Gate. Unser Bus war jetzt nicht so der Brüller, aber ok. Immerhin hat die Fahrt auch nur 4.50 Euro pro Person gekostet. Aber ich würde vorschlagen, dass an dem Bus die Stossdämpfer hinten dringendst geprüft werden sollten. Jede Unebenheit hat voll durchgeschlagen und es gab einen ordentlichen Schlag. War nicht so gemütlich, aber ok. Dafür hatten wir eine Sitzreihe mit 3 Einzelsitzen. Sprich ich sass in der Mitte des Busses und links und rechts war ein Gang zum Durchlaufen. Das war noch recht speziell. Die Fahrt startete pünktlich, verzögerte sich dann aber im Laufe der Fahrt deutlich. Wir hatten auf der Autobahn recht viel Verkehr und oftmals stockte der Verkehr. Warum er stockte, weiss aber kein Mensch. Es gab keinen Unfall oder so. Ich habe das Gefühl, dass die Menschen hier einfach so ein wenig nach Gefühl fahren und nicht immer genau wissen, was sie tun. Also sie wissen wie Gas geben, Bremsen und Lenken, aber was teilweise die Ergebnisse ihrer Handlungen sind, wissen sie nicht. Da wird kräftig gegen die Einbahnstrasse gefahren, rote Ampeln sind teilweise wieder Dekoration, abgebogen wird einfach mal frei Schnauze, usw. Trotzdem passiert aber nicht viel, sprich wir haben keinen einzigen Unfall bisher gesehen. Es funktioniert, weil es glaub jeder so macht und man sich anpasst. Ich bin froh muss ich nicht fahren. Nun ja, die Fahrzeit war auf 3 Stunden ausgelegt, schlussendlich haben wir etwas über 4 Stunden benötigt. Wir sind dann nach der Ankunft einfach direkt ins Hotel, wobei wir eher in einem schönen Gästehaus schlafen. Ist wirklich noch cool und es gibt unten ein kleines Café bzw. Bar, was uns sehr entgegenkommt. Nach dem Einchecken und dem Bezug unseres Zimmers haben wir das natürlich gleich mal testen müssen. Wir hatten ja noch kein Frühstück und kein Mittagessen, da kam das gerade richtig. Und wer um 16.30 Uhr erst frühstückt, braucht auch kein Nachtessen mehr. So spart man Geld. 🙂 Aber das Essen war echt super und auch sonst fühlen wir uns hier recht wohl. Wir sind nachher noch eine Runde um den Block gelaufen und hoffen, dass die Innenstadt etwas mehr zu bieten hat als die Umgebung um das Gästehaus. Sonst sind wir mit unserem Tagesprogramm morgen und am Montag schnell durch. Aber sind wir mal optimistisch. Wir haben heute nicht mehr viel gemacht, haben noch gelesen und dann dem Bundesligafinale entgegengefiebert. Anpfiff ist für uns um 21.30 Uhr und ich werde sicher versuchen im Liveticker das Ganze zu verfolgen. Vor allem das der VfB die erste Liga halten kann und dann natürlich auch die grosse Frage, wer deutscher Meister wird. Wobei nach 10 Jahren immer nur München, könnte es ja schon Dortmund werden. Ich habe heute noch mit Andi, einem Kumpel von mir, geschrieben und er meinte, sein Sohn fiebert voll mit dem BVB, denn er kennt die Bundesliga nur, immer mit dem Meister München. Der Kleine ist erst 8 Jahre alt und ich meine, dass ist schon heftig. Immer nur dieser Verein, hoffentlich hinterlässt das nichts. 🙂 So, genug gelästert, schauen wir was passiert. Mehr zu unserem Aufenthalt in Ipoh dann morgen. Gute Nacht.

Der nächste Tag war dann Sonntag der 28.05.2023 und damit der Pfingstsonntag. Das gestern noch erwähnte Thema Fussball lassen wir an dieser Stelle einfach mal wieder direkt beiseite. Lief ja mal wieder alles nicht so optimal. München doch wieder Meister und Stuttgart in der Relegation. Hurra, das läuft. Kommen wir zu den schöneren Sachen. Wir haben nämlich heute wieder einiges gesehen. Wir sind am Morgen los und sind Richtung Innenstadt gelaufen. Der Weg in die Stadt war direkt vorbei an den tollen Street-Art Kunstwerken der Stadt. Ipoh ist ja sehr bekannt dafür und die Stücke waren auch echt genial.

Nach den ersten Kilometern war dann Zeit für ein Frühstück. Es gab Nudelsuppe und einen «White Cafe». Das ist ein typischer Kaffee für die Region. Es wird zwar mit Milch serviert, ist aber durch ein spezielles Herstellungsverfahren schon recht hell und wird daher «White Cafe» genannt. Hat noch sehr gut geschmeckt. Das Café an sich war noch recht cool eingerichtet und irgendwie muss es ein besonderes Café gewesen sein, denn es kamen immer mehr Leute rein, welche einfach auch nur ein Foto gemacht haben. 

Danach ging es dann weiter in einen Park um das Café, Richtung Mosche und dann wieder zu den Street Art Motiven.

Auch die Innenstadt kann sich wirklich sehen lassen. Es gibt hier noch viele Gebäude im Kolonialstil die richtig gut erhalten sind. Auch sind wurde vieles richtig schön renoviert, was aber teilweise auch wieder einen krassen Kontrast innerhalb einer Strasse erzeugt. Da kommt dann ein sehr schönes Gebäude neben einer Bruchbude. Macht es aber auch umso spannender.

Natürlich durfte auch ein Besuch auf der Concubine Lane nicht fehlen. Diese Strasse hatte früher eher einen schlechten Ruf. Hier gab es vor allem Opium, Glückspiel und Prostitution. Der Ursprung war, dass in Ipoh sehr viel Zinn angebaut wurde. Der gesamte Reichtum der Stadt führt sich auf dieses Material zurück. Der Abbau wurde vor allem von ausländischen Billigarbeitern durchgeführt, meist aus Thailand und Bangladesch. Da die Herren ohne Familie angereist sind, führte eben das eine zum anderen und zur Entstehung der Strasse. Betrieben wurden die Häuser an der Strasse natürlich von den Millionären, welche schon die gesamten Minen besassen. So konnten sie sich einen Teil des ausgezahlten Lohnes gleich wieder zurückholen. Heute gibt es in der Strasse sehr viele Souvenirshops, Eisdielen und sonstige Geschäfte. Als wir durch die Strasse sind, waren es einfach unfassbar viele Touristen, wobei wir glaub ich mal wieder die einzigen Europäer waren.

Danach hatten wir dann die glorreiche Idee, dass wir ausserhalb der Stadt noch den Perak Cave Tempel zu besuchen. Wir haben uns auf den Weg gemacht und ein Grab bestellt. Die Fahrt war super, denn unsere Fahrerin hat uns direkt noch mit weiteren Tipps versorgt. Aber zuerst mal zum erwähnten Tempel. Wir sind am Fuss des Berges angekommen und mussten nur ein paar Stufen nach oben laufen, um in die grosse Eingangshöhle zu kommen. Es war der Hammer wie viele Schreine hier aufgebaut waren und wie gross die verschiedenen Statuen waren. Wir waren direkt wie in einer anderen Welt und einer ganz anderen Stimmung. Ein weiteres Highlight des Tempels sind die vielen Wandmalereien. Diese sind teilweise einfach riesig und sehr schön zum Anschauen.

Am Ende der Höhle habe ich eine Treppe entdeckt, welche nach oben zu einem Aussichtspunkt führte. Ich habe mir nicht viel gedacht, sondern war der Meinung, ok das kann nicht so weit sein. Wie man sich täuschen kann. 🙂 Ok, es war nicht wirklich weit, aber steil. Nach den ersten Treppen ist man aus der Höhle herausgekommen und ist dann am Berg weiter nach oben gelaufen. 

Die Aussicht wurde aber immer besser und als wir völlig verschwitzt oben angekommen sind, gab es einen hammer Ausblick.

Danach mussten wir die Stufen wieder hinunter, nicht aber ohne unterwegs nochmal an einer Abzweigung abzubiegen und nochmal ein paar Stufen nach oben zu steigen. Dort gab es dann noch eine sehr schöne Statue eines Elefanten und einen Blick in die andere Richtung des Berges.

Danach war es aber an der Zeit wieder nach unten in die grosse Höhle zu gehen und noch ein wenig herumzulaufen. Es ist faszinierend mit wie vielen Details hier gearbeitet wurde und wie schön das alles angelegt wurde. 

Zum Schluss mussten wir uns natürlich noch die Umgebung um den Tempel anschauen und sich hier alles so in den Berg integriert.

Nachdem wir uns einigermassen erholt hatten, folgten wir dem Tipp unserer Fahrerin, welche uns hierherbrachte. Wir haben ein neues Grab bestellt und sind zu der berühmten Kek Look Tong Höhle bzw. Tempel gefahren. Hier war dann doch etwas mehr los, was dem Ganzen aber kein Abbruch tat. Allein der Eingangsbereich hinauf in die Höhle ist einfach riesig. 

Und auch im Inneren der Höhle sprechen wir von einer ganz anderen Dimension. Alles ist riesig und weitläufig, die Wege komplett betoniert und teilweise die Wände gefliest. Hier hat man sich richtig Mühe gegeben. Hat zwar den Charakter bestimmt etwas verändert, aber sieht trotzdem genial aus. 

Was hier anders ist, man kann vorne in die Höhle laufen und im hinteren Teil die Höhle wieder verlassen. Über ein paar Treppen geht es wieder hinunter in einen Garten, welcher komplett umrahmt ist von Bergen. Es gibt einen grösseren See und das Ganze wirkt schon recht cool. Auf der anderen Seite wird es hier recht touristisch. Man kann sich so grosse Familienfahrräder ausleihen oder ein Tretboot für den See usw. Das hat uns jetzt nicht ganz so gefallen, aber gehört hier eben irgendwie dazu. Wir sind einfach einmal um den kleinen See gelaufen und haben die Atmosphäre genossen.

Danach ging es dann wieder durch die Höhle zurück zum Parkplatz, wo wir uns wieder zum Hotel haben fahren lassen. Damit war der erste Tag in Ipoh auch schon um und in meinen Augen ein voller Erfolg. Die Tempel haben mir sehr gut gefallen und ich freu mich darauf, von solchen noch einige in Malaysien zu sehen. Wobei der Tag auch wirklich anstrengend war, mit der Hitze und der Feuchtigkeit kämpfen wir noch immer.

Am Montag haben wir dann ein geteiltes Programm gemacht. Corinne kämpft noch immer etwas mit dem Land an sich und wollte nicht eine weitere Tour machen. Ich wollte gerne noch in die naheliegende Region der Cameron Highlands gehen und dort vor allem eine der grossen Teeplantagen besuchen. Ich habe mich mit dem Thema schon vor ein paar Tagen beschäftigt und eine tolle Tour gefunden, diese aber nicht gebucht. Als ich das am Samstag machen wollte, war aber für diesen Montag keine mehr verfügbar. Ich habe dann mit dem Eigentümer des Tour Anbieter geschrieben und er meinte er kann mir trotzdem eine Tour anbieten. Montags hätte normalerweise eine der grossen Plantagen geschlossen, weshalb er am Montag keine Touren offiziell anbietet. Es sind aber Ferien, seit heute, und daher ist die Plantage offen und wir könnten die Tour zusammen machen. Cool, das klang super. Wir sprechen da von einem ganzen Tag und nur der Guide und ich. Das wird sicher super, aber eben auch sehr anstrengend. Ich wurde pünktlich um 8 Uhr abgeholt und los ging die Fahrt. Zuerst aber gab es, ganz wichtig, noch ein kleines landestypisches Frühstück unterwegs. Wir sind in ein kleines Restaurant bzw. so eine Halle mit diversen Ständen, wo ich eine leckere Nudelsuppe mit zusätzlichen Einlagen, wie Auberginen, Tofu und irgendwie Eier in einer speziellen Konsistenz bekommen habe. Hat aber super geschmeckt und ich hatte Kraft für den Tag. Danach ging die Fahrt dann los in die Highlands. Unterwegs hat mir Jaies schon so viele Informationen an den Kopf geworfen, dass mir die Ohren klingelten. Wie soll ich mir das alles merken, weil es war alles so interessant. Ich muss zugeben, ich habe es nicht geschafft, aber egal. Die Highlands sind Teil der Bergkette, die die malaysische Halbinsel in Nord-Süd-Richtung durchzieht. Aufgrund der Höhenlage (um 1500 m) bietet die Region ein für tropische Verhältnisse angenehm kühles Klima. Tagsüber gibt es Temperaturen um 25 Grad, jedoch sinken diese nachts auf 10 bis 15 Grad. Wegen der relativ kühlen Temperaturen wachsen in den Highlands aber dafür andere Pflanzen als in der malaysischen Ebene. Neben Erdbeeren, (grünem) Spargel, oder sonstigem Blattgemüse und Rosen wird vor allem Tee angebaut. Nach einer Weile kamen wir an ein Gebäude, welches als Lavendel Garten beschrieben war. Ich dachte mir schon, Hurra, darauf habe ich jetzt so gar kein Bock. Aber dann erklärte mir Jaise warum wir da nicht hingehen. Das Ganze ist ein Gebäude, wo alle Arten von Pflanzen und Früchten angebaut werden. Es gibt aber auch Lavendel, welcher aber nicht aus der Region stammt, sondern in Töpfen aus Holland importiert wird. Jetzt klingt es aber besser, wenn man das Ganze Lavendel Garten nennt als irgendwie anders. Zieht bei den asiatischen Touristen zumindest wie Bolle. Es war einiges los. Mir war das extrem sympathisch, den auf so etwas hatte ich absolut keine Lust, zeigte mir aber, dass ich den richtigen Anbieter gewählt habe, der mir die wirklich wichtigen und identischen Sachen zeigen mag. Wir haben aber den Stopp genutzt, um für den Tobi eine erste Runde an Nahrungsmitteln, die ich über den ganzen Tag verteilt immer wieder testen mussten, zu kaufen. Jaise kam nach ein paar Minuten mit einer kleinen Tüte gefüllt mit frittierten Bällchen aus Süsskartoffeln und frittierten Kürbisblättern zurück. Und was soll ich sagen, beides hätte ich selber nicht bestellt, schmeckte aber richtig gut. Vor allem die Kürbisblätter waren wie Chips, nur eben grün. Und damit ja schon automatisch gesund. 🙂 

Den ersten Richtigen Stopp machten wir dann auf der Teeplantage der Firma BOH, welcher der grösste Hersteller von Schwarztee in ganz Malaysien ist. Zum Unternehmen gehören insgesamt 4 Plantagen, welche zusammen über 1’200 Hektar gross sind und über 4 Mio. Kilo Tee jedes Jahr produzieren. An diesem Stopp habe ich alles zum Thema Tee gelernt und ich bin ja wirklich kein Teetrinker. Bin ja grundsätzlich gesund und nicht krank – also warum soll ich dann Tee trinken? 🙂 Aber das war sogar für mich wahnsinnig interessant. Eine Teepflanze kann nach 4 Jahren zum ersten Mal geerntet werden. Dabei werden immer die frischen, kleinen leuchtend grünen Blätter geerntet. Diese Ernte wird alle 21 Tage gemacht. Wenn an einer Pflanze also grosse dunkelgrüne Blätter sind, dann wurden diese unter Umständen vergessen, oder sind noch aus den ersten 4 Jahren, bis zur ersten Ernte. Immer nach 3 Jahren werden die Pflanzen mit einer Säge wieder gestutzt, so dass diese nicht weiterwachsen, sondern immer nur so ca. hüfthoch, bei den lokalen Menschen. Ausserdem konnten wir in der Plantage noch die zur weiteren Verarbeitung benötigten Maschinen anschauen in denen z.B. der Tee zerschnitten wird bzw. gab es auch verschiedene Maschinen, welche die Ernte etwas beschleunigen sollen. Trotzdem laufen die Pflücker noch heute mit grossen Säcken durch die steilen Hänge und machen die Ernte meist von Hand. Dabei schafft ein Pflücker ca. 200 kg pro Tag, was 5 Säcken entspricht. Später wird er dann nach kg bezahlt, wobei er umgerechnet 0.06 Euro pro kg bekommt. Das ergibt bei 200 kg am Tag einen Tageslohn von etwas 12 Euro. Und dabei muss wirklich was geleistet werden. Die Arbeit an den steilen Hängen in dem Klima, ist mehr als heftig. Nur wenn er wirklich jeden Tag Leistung bringt, kommt er mit 25 Arbeitstagen im Monat nur knapp über den Mindestlohn von 1’500 RM (306 Euro) pro Monat. Und so ein wenig Tee musste ich dann doch probieren. Es gab einen Eistee – aber aus frischem Tee natürlich, dann einen Tee mit Milch und eine Mischung aus Kaffee und Tee, was tatsächlich noch sehr spannend war.

Auf dem Gelände gibt es eine tolle Aussichtsterrasse, welche einen tollen Blick über die Plantage gibt. Die Plantage liegt übrigens an einem Berghang, da die Pflanzen zwar viel Wasser benötigen, dieses jedoch immer abfliessen muss. Die Pflanzen würden in der Ebene, wenn sich das Regenwasser am Boden staut, nicht wachsen.

Nach dieser Plantage ging es in einen nahegelegenen Pflanzen- und Orchideen Garten. Hier wurden tatsächlich nur Sachen angebaut, welche auch hier wachsen. Das Ziel war, dass ich möglichst viele einheimische Pflanzen auf einem kleinen Raum anschauen kann, weil diese sich wirklich lohnen. Die Pflanzen sind so voller Farben, das kann man sich nicht richtig vorstellen. Und zum meinem Glück, habe ich dort auch den ersten Schneemann seit vielen Monaten gesehen. 🙂 Ok, war nur einer aus alten Reifen, aber ich fand die Idee noch lustig. 

Danach ging es dann auf einen lokalen Markt und jetzt hiess es neue Sachen probieren. Ich habe diverse neue Früchte kennen gelernt, konnte in einen frischen Maiskolben (roh) beissen, der einen Geschmack nach Mais und Milch hatte, ich probierte verschiedene getrocknete Früchte und Blumen und bei all dem hatte ich einen mega Spass. Es tat so gut mal wieder etwas ganz Neues zu probieren und es hat alles richtig gut geschmeckt. Zum Abschluss gab es noch ein selbstgemachtes Eis aus frischen Erdbeeren, welche hier in der Region wachsen. Man muss vielleicht sagen, es gibt hier keine Saison für Erdbeeren, sondern die wachsen einfach immer. Sie werden nicht direkt im Boden angebaut, sondern in Töpfen aus Spänen von Kokosnussschalen, welche auf einem Regal stehen und dort durch Leitungen mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Neben dem Zeug, das ich probieren durfte, hat mein Guide noch fleissig Sachen eingekauft, welches ich später mit heimnehmen sollte zum Probieren. Dazu gehörte z.B. noch eine Orange, eine Mango usw. Er hat sogar an Corinne gedacht und gemeint, dass ich manche Sachen unbedingt für sie noch mitnehmen muss. Fand ich richtig nett.

Danach ging es zu einer weiteren Teeplantage, wo ich ein wenig herumlaufen, Bilder machen und die Stimmung geniessen konnte. Nach dem vielen probieren tat das Laufen tatsächlich gut.

Weiter ging die Fahrt wieder Richtung Ipoh. Die ganze Region kann man wie in einer Art Kreis durchfahren, so dass man nie an einer Stelle zweimal vorbeikommt. Das fand ich super, denn so bleibt es immer spannend. Den nächsten Stopp machten wir direkt an der Strasse an einer kleinen Hütte. Diese Hütte ist gebaut, wie sie seit vielen Jahrhunderten von den Ureinwohnern im Dschungel gebaut wird. Und es gibt auch in Malaysien noch Menschen, die wie die damaligen Ureinwohner im Dschungel leben. So konnte ich einen kleinen Einblick in diese Kultur bekommen, auch wenn einer der beiden anwesenden Herren nicht in der Hütte lebt, sondern in einem normalen Haus in der Umgebung. Vorgestellt wurde mir hier der Michael Jackson von Malaysien. Anscheinend kennen den Herren unter diesen Namen sehr viele. Er hat auch eine Ähnlichkeit zum ehemaligen King of Pop, mit seinen Haaren und dem Gesicht. Ich konnte mich ein wenig mit dem Herren unterhalten und erfuhr, was er so den Tag über macht. Er geht tatsächlich noch jeden Morgen in den Dschungel zum Jagen. Dabei nutzt er kein Gewehr, sondern ein langes Spuckrohr, aus welchem kleine und teilweise sehr giftige Holzpfeile kommen. Für die giftigen Pfeile wird ein besonderer Stoff verwendet welcher hier in der Natur vorkommt. Dabei ist das Zeug wirklich sehr giftig und wirkt auch bei einem Menschen. Nach den ganzen Infos zeigte mir der Herr, wie man mit dem Spuckrohr umgeht und ich durfte auch selbst probieren. Ich war aber nicht so erfolgreich und hab die Puppe, welche als Ziel aufgehängt war, verfehlt. Hat aber trotzdem Spass gemacht. Ich fand den Stopp eigentlich sehr cool, wobei ich grundsätzlich sowas nicht so mag. Man hat gemerkt, dass die Herren ein Alkoholproblem haben, und ich bin mir sicher, meine Spende wurde nicht in gesundes Essen investiert. Ich weiss auch nicht so recht, lass es einfach mal so stehen.

Danach ging es dann zum Abschluss noch zu einem tollen Wasserfall und einem angrenzenden Markt. Der Wasserfall hatte leider auch nicht ganz so viel Wasser und die Sonne stand etwas doof für Fotos, aber es war einfach ein toller Ort. Auf dem Markt ging das Probieren dann weiter mit diversen Früchten. Ich habe aber echt nicht genau verstanden was es für welche waren, weil mir völlig unbekannt. Geschmeckt haben sie aber super und vertragen habe ich auch alles. Kann also nichts Schlimmes gewesen sein.

Nach diesem letzten Stopp ging es dann vollgepackt mit Erinnerungen, neuem Wissen und ein paar weiteren Sachen zum Probieren zurück zum Hotel. In Summe waren wir über 10 Stunden unterwegs und auch wenn die Tour nicht billig war, es hat sich mehr als gelohnt. Ich habe keine Ahnung wie viele Kilometer wir gefahren sind und auch sonst habe ich kein weiteres Geld gebraucht. Alles, was Eintritt gekostet hat, wurde übernommen, Essen und Trinken wurde bezahlt ebenso all die Sachen zum Probieren. Auf eine andere Art und Weise hätte ich nie so viel an einem Tag gesehen und erlebt. Und da wir nicht mehr Zeit hatten, war es die perfekte Entscheidung. Und auch bei der Auswahl des Anbieters alles richtig gemacht, ich glaube wir haben wieder einen neuen Freund gefunden, diesmal in Malaysien. Zurück im Hotel hat Corinne schon auf mich gewartet und wir haben noch etwas Kleines zum Nachtessen zu uns genommen. Erschreckend wie müde man nach so einem intensiven Tag sein kann. 🙂

Am darauffolgenden Dienstag war dann wieder ein Reisetag. Wir sind am Morgen mit dem Grab zum Busterminal gefahren und haben dort auf den Bus gewartet. Im Vergleich zu Südamerika stehen wir jetzt teilweise echt doof da, weil wir kein Wort verstehen, wenn keine englischen Durchsagen gemacht werden. Aber man kann sich ja durchfragen und so haben wir unseren Bus pünktlich gefunden und sind eingestiegen. Abfahrt war mal wieder oberpünktlich aber die Fahrt eher nicht so optimal. In Malaysien habe ich einfach kein Glück bei der Auswahl des Busunternehmens. Der Bus war schon etwas in die Jahre gekommen und der Fahrer hatte es etwas eilig. Das grösste Problem war aber, dass ständig ab einer gewissen Geschwindigkeit ein lauter Piepston ertönte, der nicht mehr aufhörte. Ich weiss nicht, ob das etwas damit zu tun hatte das wir etwas zu schnell gefahren sind, oder ob es einen anderen Grund gab. Der Fahrer hat das Problem dann so gelöst, als dass er sich Kopfhörer in die Ohren gemacht hat. Super Sache, das Problem einfach nicht an der Wurzel gelöst. Ich wurde mit der Zeit leicht aggressiv, weil mir der Ton so richtig weh tat. Zu meinem Erstaunen hat sich aber niemand der anderen Passagiere gestört gefühlt. Ich habe dann irgendwann auch Kopfhöherer aufgezogen und Musik gehört. Praktischer Nebeneffekt, es hat nicht lange gedauert und ich habe geschlafen. 🙂 Nach 2 Stunden sind wir dann in Penang, direkt am Fährterminal, angekommen. Hier gab es ein kleines Frühstück/Mittagessen für uns, ehe wir mit der Fähre nach Georgetown übergesetzt haben. Die Fähre war jetzt nichts spezielles und die Überfahrt auch wirklich keine lange Sache. Ich sag mal so, für 0.60 Euro, für zwei Personen inkl. Trinkgeld, kann man auch nicht so viel erwarten.

Nach der Ankunft auf der anderen Seite ging es dann mit einem Grab zum Hotel. Nach dem Einchecken sind wir noch eine kleine Runde gelaufen, ehe wir dann aber doch wieder zurück aufs Zimmer sind. Es ist unfassbar warm und schwül gewesen, dass machte keinen Spass. Stattdessen haben wir gearbeitet und für den Folgetag eine Tour gebucht. Ich habe von dem Guide aus Ipoh einen Kontakt hier bekommen und der Herr hatte tatsächlich Zeit. Am Abend sind wir dann nochmal los und haben die Umgebung um die Unterkunft angeschaut und was gegessen. Ist schon alles sehr touristisch hier und es gibt im Vergleich zu den anderen Städten auch sehr viel westliches Essen. Es gibt hier eigentlich alles, was man sich zum Essen nur so vorstellen kann. Nach der Rückkehr ins Zimmer haben wir bemerkt, dass wohl eine unruhige Nacht werden könnte. In unregelmässigen Abständen gab es ein lautes metallisches Geräusch, wie wenn man mit zwei Metallrohren aufeinanderschlägt. Um 22.30 Uhr habe ich dann mal eine Nachricht an die Unterkunft, Rezeption ist nur bis 20 Uhr besetzt, geschrieben. Es gab sogar eine Antwort, leider wisse man nicht, woher der Lärm kommt, und kann daher nichts machen. Wir könnten aber ein anderes Zimmer haben. Da wir aber schon im Bett lagen hatte ich darauf auch keinen Bock, aber es sei vorweggenommen, wir sind am Folgetag umgezogen. Die Nacht war tatsächlich nicht ganz so erholsam. Wir sind beide öfters aufgewacht. 

Mittwoch, der 30.05.2023 war dann der Tag der grossen Tour durch Georgetown und Umgebung. Lustigerweise hiess mein Guide für den Tag auch George, oder vielleicht nennt er sich auch einfach nur so. 🙂 Wir hatten eigentlich nicht viel ausgemacht für den Tag, einfach nur einen Preis pro Stunde. Was aber der Inhalt des Tages wird, dass wusste ich noch nicht, sondern liess mich einfach mal überraschen. Die erste Überraschung war, dass wir nicht zu Fuss los sind, sondern pünktlich um 9 Uhr direkt mit dem Auto. Unser erstes Ziel war der Wat Chaiyamangalaram Thai Buddhist Tempel. Ich habe keine Ahnung wie man den Namen ausspricht und auch nicht, ob ich ihn jetzt richtig geschrieben haben. Aber zumindest in der Richtung heisst er. Die Besonderheit des Tempels ist die Statue eines liegenden Buddha, welches glaub ich mit 33 Metern der grösste liegende Buddha ist. An den Füssen hat der Buddha ein Rad, welches symbolisiert, dass der Buddha nie an einem Platz steht, sondern sich durch die Welt bewegt. Ich fand dieses Merkmal an der Stelle noch sehr schön. Auch sonst ist der Tempel einfach riesig und dank den vielen Farben gibt es eine ganz besondere Atmosphäre. Ich hätte glaub ich stundenlang hierbleiben können. George hat mir alles sehr gut erklärt und anhand von Bildern vom König und Präsidenten auch noch Infos zur Politik im Land bzw. der Provinz gegeben. Richtig spannend mal wieder.

Nach diesem Tempel ging es direkt zum nächsten. Und das war ein kurzer Weg, den der Burmese Buddhist Temple liegt, einfach genau auf der anderen Strassenseite. Auch hier gab es wieder verschiedene Buddha Statuen und auch hier, wow was für eine Atmosphäre. 

Danach ging es dann mit dem Auto weiter zum Kek-Lok Tempel. Und was soll ich sagen, dieser Tempel war der Hammer. Ich dachte nicht, dass es nach den ersten beiden noch grösser geht, wurde hier aber eines Besseren belehrt. Der Bau des Tempels begann 1890 und dauerte mehr als 20 Jahre, ehe der Tempel eingeweiht werden konnte. Im Jahr 1930 wurde dann die Pagode der 10’000 Buddhas fertiggestellt, die über mehrere Jahrzehnte das Highlight der Anlage war. Diese Pagode ist ein siebenstöckiges, 30 m hohes Gebäude, das Baustile verschiedener buddhistischer Länder in sich vereinigt: die Basis gilt als chinesisch, der Mittelbau der thailändischen und die Spitze der burmesischen Architektur entlehnt. Man kann im Inneren die Pagode hinaufgehen, was ich gemacht habe, und hat dabei einen super Blick über die Anlage und die Stadt.

Im Jahr 2002 konnte eine 30 m hohe Bronzestatue eingeweiht werden, die gemeinsam mit der Pagode nachhaltig das Erscheinungsbild des Tempels prägt. Von 2005 bis 2009 wurde ein Pavillon zum Schutz der Statue erbaut. Die aufwändige Konstruktion ruht auf 16 mit Reliefs geschmückten sogenannten Drachensäulen und besteht aus drei achteckigen Dächern, die mittig übereinander angebracht sind. 

Auch sonst hat es auf dem gesamten Areal einfach wunderschöne Tempelräume, Statue, Brunnen, usw. dass ich das gar nicht alles aufzählen kann. Auch eine wunderschöne Glocke habe ich gesehen, welche man mit einem Kolben zum Läuten bringen kann. Ich habe das natürlich gemacht und dann meine Hand auf die Glocke gelegt, um die Schwingungen zu spüren. Mir wurde das von George so gesagt und das Gefühl der Schwingungen war unbeschreiblich. Ich kann es tatsächlich schwer in Worte fassen, aber die Glocke hatte eine besondere, irgendwie beruhigende Wirkung. 

Ich habe im Tempel herausgefunden, dass ich im Jahr des Affen geboren bin. Corinne dagegen ist im Jahr des Hundes geboren. Im Buddhismus gibt es 12 Tiere, die sich immer wieder wiederholen und die Menschen so je nach Geburtsjahr einteilt. Nach der Beschreiung bin ich damit, schlagfertig, anpassungsfähig, charismatisch, erfinderisch und lebhaft. Ja, ich denke das passt ganz gut. Corinne würde man hier jetzt als loyal, freundlich, geradlinig, verantwortungsbewusst und ehrlich beschreiben. Ich finde auch diese Eigenschaften passen perfekt zu ihr. Muss also irgendwie etwas dran sein.

Nach dem Besuch dieser 3 Tempel war ich echt bedient, so was tolles habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Ich wäre gern noch länger geblieben, aber wir hatten schon das nächste Ziel. Wir sind zum Penang Hill gefahren, weil wir dort mit der Standseilbahn nach oben wollten. Hier habe ich dann zum ersten Mal bemerkt, dass tatsächlich Ferien sind. Es war so viel los und vor der Bahn eine ewige Schlange, das wollten wir uns nicht antun. Fand ich noch fair, weil ich die Tour ja pro Stunde bezahle, wäre es also für den Guide ein leichtes gewesen. Aber so sind die Menschen hier nicht, die wollen einfach das Beste für ihre Kunden. Daher haben wir beschlossen, dass wir zuerst Richtung Nationalpark fahren und damit entlang der Küste. Wir sind nicht in den Park, sondern das Ziel war einfach der Weg dorthin, die Vororte, die Küstenstrasse usw. Ich fand das super, so viel zu sehen und dazu noch Infos zu bekommen. Was ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte, neben Thailand war ja auch Malaysien von dem schweren Tsunami im Dezember 2004 betroffen. Wir sind genau an der Strasse gefahren, welche vom Tsunami am schlimmsten getroffen wurde und einige Menschen am Strand ihr Leben verloren haben. Das macht dann schon wieder mal sehr nachdenklich. Auf unserer Fahrt sind wir dann an einem riesigen Wasserreservoir vorbeigekommen, ehe es zu einer Fabrik für Batik-Kleider ging. Hier konnte ich kurz in die Produktion gehen und eine nette Dame hat mir im Schnellverfahren erklärt, wie das funktioniert. Es war schon der Hammer zu sehen, wie mit heissem Wachs die Blumen und Ornamente vorgezeichnet werden. Das Wachs dient dann dazu, dass die Farben, welche nun aufgetragen werden, nicht ineinander verfliessen, sondern getrennt bleibt. Das Wachs ist sozusagen die Grenze. Wenn alles fertig ist, wird der Stoff heiss gewaschen und das Wachs löst sich auf. Daher ist das dann nachher nicht mehr sichtbar. Neben der Möglichkeit die Motive wirklich von Hand vorzuzeichnen, gibt es auch Stempel, mit welchen das Wachs direkt auf den Stoff gestempelt werden kann. Das geht natürlich deutlich schneller, vor allem wenn oftmals das Gleiche hergestellt werden soll. Ausgemalt wird aber trotzdem alles per Hand, so dass jedes Stück nachher ein Unikat ist. Das hatte ich so auch noch nie gesehen und fand das recht spannend.

Danach gab es dann wieder an der Küste entlang zurück in die Stadt. Unterwegs konnten wir ein paar Mal stoppen, so dass ich noch ein paar Bilder vom Strand um Meer machen konnte. Das Wasser hat auch hier wieder ganz tolle Blautöne, wenn es am Strand doch auch leider etwas dreckig aussah. Trotzdem ein toller Anblick.

Nach einem Besuch in einem indischen Restaurant und einem feinen Essen, ging es wieder zum Penang Hill. Leider war die Schlange noch nicht ganz weg, sondern es wurde mit Wartezeit von einer Stunde gerechnet. Wir haben uns dann einfach Expresstickets gekauft und konnten damit die ganze Schlange passieren und einfach mit der nächsten Bahn fahren, Durften da dann sogar als erste einsteigen und so noch die Besten Plätze aussuchen. War ein dummes Gefühl, da an allen Wartenden einfach vorbeizulaufen, aber wenn ich pro Stunde bezahle, dann hilft es mir ja nichts, wenn ich in der Schlange stehe. Unterm Strich war es dann besser die Mehrkosten für das Express-Ticket zu bezahlen. Das Warten an der Talstation war nämlich nur die eine Seite der Medaille, bei der Talfahrt später war die Schlange nämlich noch länger. Also alles richtig gemacht. Die Bahn an sich war super und modern. Ich bin glaub noch nie eine so steile Bahn so schnell gefahren. Für die 750 Höhenmeter waren wir nur knapp 3.5 Min unterwegs, was ich noch sportlich fand. Oben auf dem Berg kann man diverse Sachen machen, wir haben uns aber erstmal mit der Aussicht begnügt. Die war nämlich von einigen Stellen der Hammer. Vor allem weil von einer Seite recht tiefe dunkle Wolken noch reingezogen sind, sah das über dem Meer richtig genial aus.

Danach sind wir noch zu einem indischen Tempel gelaufen, der ebenfalls auf dem Berg liegt. Hier war jetzt wieder alles kitschig und bunt, aber trotzdem cool.

Danach hiess es auch schon wieder ab zur Bahn und wieder hinunter. Wir hatten nämlich noch das Ziel die Stadt zu besichtigen. Zuerst sind wir einige Sachen mit dem Auto abgefahren, dass hiess es aber tatsächlich noch Laufen. Wir haben verschiedene Motive von Street-Art besucht und sind zu einem Teil der Stadt, der auf dem Wasser gebaut ist. Es handelt sich um ein altes Fischerdorf, welches heute eher aus Häusern besteht in den Shops, Bars und Läden untergebracht sind. Trotzdem wohnen hier noch Menschen, was ich mir noch lästig vorstellen kann. Mich würde es stören jeden Tag Touristen auf der Veranda stehen zu haben. Ausserdem darf einem hier kein Handy oder so hinunterfallen. Die Dielen im Boden haben teilweise recht breite Spalte und darunter kommt einfach direkt das Meer. 

Als nächster Punkt stand der Besuch eines Clan Hauses auf dem Programm. Es handelt sich um den Khoo Clan, welcher ein riesiges Areal in der Stadt besitzt und das für Besucher öffnet. Die Architektur der Gebäude bzw. Tempel war genial. Und auch sonst ein sehr interessanter Ort und man kann sich nur schwer vorstellen, was innerhalb dieser mauern schon alles besprochen wurde. Immerhin gab es hier doch ebenfalls eine lange und schwierige Opiumzeit, in der jeder sein Geld verdient hat.

Danach sind wir noch zur Town Hall, zum Rathaus und zum Kriegsdenkmal. Auch hier sieht man wieder, dass hier teilweise sehr schöne und alte Bauwerke zu bestaunen sind.

Den Abschluss der Tour gab es nochmal in einem chinesischen Tempel. Es ist schon raffiniert, wie immer am Eingang in die Tempel eine sehr hohe Schwelle angebracht ist. Das Ziel ist, dass man sich beim Überqueren bücken muss um zu sehen wohin man tritt. Damit verbeugt man sich direkt und erweist den Göttern im Tempel Respekt. Ich finde das ist noch schlau gemacht.

Jetzt war es aber an der Zeit nach Hause zu gehen. Corinne hat sich schon Sorgen gemacht, war ich jetzt doch 9 Stunden unterwegs. Ja, damit wurde die Tour teurer als gedacht, aber absolut wert. Ich habe viel gesehen und viel gelernt. Und mit dem ÖV oder einem Grab hätte ich auch einiges bezahlt und mindestens 3 Tage für alles gebraucht. So war es ein teurer, dafür aber auch intensiver Tag, der sich mehr als gelohnt hat. Corinne und ich sind dann noch etwas essen gegangen, denn um 20 Uhr stand noch ein Business Call für mich an. Haben wir aber auch hinbekommen und wir können den Tag als vollen Erfolg verbuchen. Während ich unterwegs war, hat Corinne übrigens mit der Unterkunft verhandelt und wir haben ein neues Zimmer bekommen. Jetzt haben wir keinen Lärm mehr, dafür aber auch kein Fenster. Das fühlt sich noch komisch an und trotzdem haben wir ein Upgrade bekommen. Haben jetzt ein Zimmer auf zwei Stockwerken, mehr Platz und sogar zwei Fernseher. Ok, die brauche wir eh nie, aber immerhin. 🙂 Zumindest haben wir jetzt Ruhe und können nun friedlich ins Land der Träume entfliehen.

Donnerstag, der 01.06.2023, unser letzter kompletter Tag in Malaysien, den morgen geht es ja schon wieder weiter. Ausserdem ist ja heute mal wieder ein Jubiläumstag, nämlich seit 18 Monaten auf Reisen. Ja, und das war ja unser Ziel als wir los sind. 18 Monate sollten es werden und ich würde sagen, das haben wir hervorragend hinbekommen. Was wir alles erlebt haben – Wahnsinn. Ich glaube aber auch wie wir uns verändert haben, was wir alles gelernt haben, das kann man gar nicht richtig beschreiben. Aber ich kann nach der Zeit wirklich behaupten, Reisen ist die beste Schule. Und ich habe mir vorher überlegt, wie viele tolle Menschen wir in dieser Zeit kennen gelernt haben. Aus unterschiedlichen Ländern, unterschiedlichen Kulturen, unterschiedlichen Alters, unterschiedlichsten Schichten und trotzdem haben wir uns super verstanden, haben getratscht, gelacht, Pläne geschmiedet und gegenseitig geholfen usw. Warum kann das nicht immer so sein? Nach der Zeit verstehe ich manche Sachen einfach noch weniger als davor. Zu unserem Tag heute aber. Nein, etwas Besonderes habe wir heute nicht gemacht. Es war zwar ein Jubiläum, aber irgendwie war uns nicht nach feiern zumute. Wir haben den Tag eher etwas still verbracht. Am Morgen sind wir los zu einem leckeren Frühstück und dann durch die Stadt gezogen. Eigentlich hatten wir keinen Plan, sondern haben nochmal versucht ein paar Street-Art Kunstwerke zu finden. Ich glaube wir waren auch recht erfolgreich damit.

Ausserdem sind wir noch durch verschiedene Tempel gelaufen und haben diese besichtigt. Und davon gibt es hier wirklich viele.

Auch nochmal so ein Clan-Haus wie am gestrigen Tag haben wir gefunden und uns angeschaut. 

Sonst gab es nochmal ein paar schöne Häuser und sonstige Gebäude, welche wir einfach fotografieren mussten. Besonders zu erwähnen ist natürlich das erste Gerätehaus der lokalen Feuerwehr aus dem Jahr 1908.

Nach der Runde sind wir wieder ins Hotel und haben ein wenig gearbeitet. Heute war es mal wieder extrem heiss, so dass ein wenig Erholung im klimatisierten Zimmer sehr gut tat. Am Abend sind wir dem Tipp von George gefolgt und waren in einem Restaurant in der Nachbarschaft. Es soll dort sehr leckere Dim Sum geben, was wir probieren wollten. Das Essen war super, auch wenn wir recht grosse Probleme hatten den genauen Ablauf im Restaurant zu verstehen. Irgendwie war das nicht ganz einfach mit bestellen und allem. Teilweise konnte man manche Sachen direkt vorne holen, andere musste man in der Karte auswählen und dann das gewünschte Gericht in einem extra Zettel eintragen. Dieser musste man beim Kellner abgeben, obwohl am Tresen vorne stand, Bestellzettel hier abgeben. Ich hatte es versucht, wurde von der freundlichen Dame aber lautstark zurechtgewiesen. 🙂 Egal, am Ende des Tages haben wir unser Essen bekommen und das war sehr super. Danach sind wir wieder zur Unterkunft und haben unsere Sachen gepackt und den Abend gemütlich ausklingen lassen. 

Freitag, 02.06.2023 und wir sitzen schon wieder am Flughafen. Wir sind heute morgen aufgestanden und mit einem Grab an den Flughafen gefahren. Unser Flieger geht um 13 Uhr und da wir wieder 3 Stunden vorher am Schalter sein mussten, war der Morgen schon wieder recht schnell gelaufen. Wir waren aber punkt 9.57 Uhr am Schalter und konnten direkt unser Gepäck abgeben. Danach noch einen kleinen Kaffee und dann durch die Sicherheitskontrolle. Wobei diese Kontrolle jetzt schon sehr speziell war. Ein Herr vor mir hatte doch die eine oder andere Glasflasche mit dabei und konnte alles problemlos mitnehmen. Ich habe keine Ahnung nach welchen Regeln hier gearbeitet wird, aber war noch speziell. In anderen Ländern wäre er sicher nicht so durch die Kontrolle gekommen. Nun ja, soll nicht unser Problem sein. Wir sitzen jetzt schon am Gate A6 und warten auf unseren Flieger aus Hongkong, der uns dann wieder mitnehmen wird. Sind wir mal gespannt, ich hoffe es gibt keine grosse Verspätung. Somit habe ich es jetzt tatsächlich geschafft, den Beitrag ohne grossen Zeitverlust abzuschliessen. Ich weiss aber noch nicht, wann er tatsächlich online geht. Wir sind da noch immer ein wenig hinterher und ich muss erst noch die Bilder vollends für Australien hochladen. Das Ganze muss ja schon in Reihenfolge bleiben. Aber immerhin, der Text ist fertig. Somit verabschieden wir uns von Malaysien und auch wenn der Start etwas schwierig war, vor allem mir hat es im Verlauf der Zeit immer besser gefallen. Man muss sich einfach erst wieder an eine neue Kultur gewöhnen. Was ich aber in den Tagen hier alles gesehen und erlebt habe, das war schon richtig genial. Ich möchte diese Tage auf keinen Fall missen. Wie dann unser Flug war und was wir in Hongkong, dem letzten Stopp auf unserer Reise, erlebt haben, berichtet dann Corinne im nächsten Beitrag. Vielen Danks für Lesen und bei Fragen stehen wir natürlich jederzeit zur Verfügung. 🙂